Ferienmagazin Deutschland 2016
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Düsseldorf<br />
Tourismus NRW e. V.<br />
Tel. +49-211-91320500<br />
www.nrw-tourismus.de<br />
www.dein-nrw.de<br />
Natur pur zwischen Rhein und Ruhr<br />
Zahlreiche Geschichten und Mythen ranken sich<br />
um die eindrucksvolle Felsformation im Teutoburger<br />
Wald, die Externsteine, die zu den bemerkenswertesten<br />
Naturdenkmälern Mitteleuropas zählen<br />
Neben einem eindrucksvollen Kulturangebot,<br />
pulsierenden Metropolen und neu<br />
belebten Industriedenkmälern präsentiert<br />
Nordrhein-Westfalen dieses Jahr vor<br />
allem seine – unvermutete – grüne Seite<br />
Das bevölkerungsreichste Bundesland<br />
<strong>Deutschland</strong>s überrascht abseits der Ballungszentren<br />
mit einer ungeahnten landschaftlichen<br />
Vielfalt. 14 Naturparks nehmen<br />
rund 40 Prozent der Landesfläche ein, weit<br />
mehr als ein Viertel Nordrhein-Westfalens ist<br />
von Wald und Wasser bedeckt. Das erste<br />
Schutzgebiet war der Naturpark Siebengebirge.<br />
Es war Drachenhort der Nibelungensage,<br />
Wiege der Rhein-Romantik und Steinbruch<br />
für den Kölner Dom. Heute sind die<br />
bewaldeten Gipfel und die<br />
Seitentäler des Siebengebirges<br />
ein wildromantisches<br />
Wanderparadies. Einen herrlichen<br />
Blick auf das Gebirge<br />
und das Rheintal bietet sich<br />
vom sagenumwobenen Drachenfels,<br />
der bei Königswinter<br />
über dem Rhein thront. Wasser<br />
ist ein wesentliches Element<br />
im Naturpark Schwalm-<br />
Nette. Zwischen Feuchtgebieten,<br />
Baggerseen und Mooren<br />
bekommt man hier schon mal<br />
das Gefühl, im Dschungel zu<br />
sein. Zu Fuß lässt sich die Gegend<br />
am besten auf den Premiumwegen<br />
der „Wandervollen Wasserwelt“<br />
erkunden. Ein beeindruckendes Naturdenkmal<br />
ist im Teutoburger Wald zu entdecken.<br />
Am Hermannshöhen-Wanderweg erheben<br />
sich die Externsteine aus dem Grün des Waldes.<br />
Um die schroffe Felsformation ranken<br />
sich zahllose Geschichten und Mythen. Zwei<br />
Treppen führen Besucher auf die Gipfel der<br />
Felsen, von denen man einen weiten Blick<br />
über den Teutoburger Wald genießt.<br />
26 Nordrhein-Westfalen<br />
Der Nationalpark Eifel verwandelt sich<br />
sukzessive in den ursprünglichen Buchen-Urwald<br />
zurück, in dem sich zahlreiche<br />
bedrohte Tiere, wie Wildkatzen, Biber und<br />
Schwarzstörche wieder angesiedelt haben.<br />
Mit etwas Glück entdeckt man sie bei einer<br />
Tour mit dem Nationalpark-Ranger. Solche<br />
Rangertouren sind auch für Menschen mit<br />
körperlichen oder geistigen Einschränkungen<br />
ein unvergessliches Erlebnis. Der barrierefreie<br />
Natur-Erlebnisraum Wilder Kermeter<br />
bietet beispielsweise ein durchgehendes<br />
Blinden-Leitsystem sowie unterfahrbare Infotafeln<br />
in erhabener und in Braille-Schrift. An<br />
verschiedenen Stationen können sehbehinderte<br />
Menschen die Natur durch Ertasten<br />
und Fühlen hautnah erleben.<br />
Wisente, die größten Landsäugetiere<br />
Europas, aus nächster Nähe erleben, können<br />
Besucher in der „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“<br />
in weitgehend naturbelassener Gegend<br />
Wisente und Wildpferde<br />
Am Rothaarsteig kann es passieren, das<br />
man unvermittelt einer Herde zotteliger Tiere<br />
gegenüber steht: Wisente. Sie leben seit<br />
2013 frei in den Wittgensteiner Wäldern,<br />
das ist einmalig in Westeuropa. Ein kleine<br />
Gruppe der Tiere streift in einem rund 20<br />
Hektar großen naturbelassenen Areal umher,<br />
ein drei Kilometer langer Erlebnispfad führt<br />
durch die „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“.<br />
Im münsterländischen Zwillbrock ist die<br />
nördlichste Flamingo-Brutkolonie Europas<br />
beheimatet. Von März bis Juli, bei erfolgreicher<br />
Brut bis in den September, kann man<br />
die exotischen Vögel beobachten, bevor sie<br />
sich wider auf den Weg in ihr Winterquartier<br />
in den Niederlanden machen. Auf der 450<br />
Kilometer langen, länderübergreifenden Flamingo-Route<br />
radelt man direkt an den Tieren<br />
vorbei.<br />
Für Pferdeliebhaber ein Muss ist die Reise<br />
ins Meerfelder Bruch: Dort leben die Dülmener<br />
Wildpferde, die einzige noch auf dem<br />
europäischen Kontinent lebende Wildpferd-<br />
Herde. Ein Höhepunkt für Touristen wie Einheimische<br />
ist der große Wildpferdefang am<br />
letzten Samstag im Mai, bei dem die einjährigen<br />
Hengste mit bloßen Händen eingefangen<br />
werden.<br />
Industriewald und Zechenkunst<br />
Eine einzigartige Naturlandschaft ist auch<br />
dort zu beobachten, wo man es am wenigsten<br />
vermuten würde. In den Zechenlandschaften<br />
in Essen, Gelsenkirchen und anderen<br />
Orten im nördlichen Ruhrgebiet. Dort erobert<br />
sich die Natur die vormals industriell<br />
genutzten Flächen zurück – so entsteht der<br />
„Industriewald“. Nach und nach siedeln sich<br />
hier wieder Birken, Weiden, Erlen und andere<br />
Bäume an, zum Beispiel in der Kokerei<br />
Hansa in Dortmund.<br />
Im Ruhrgebiet hat sich ein spannender<br />
Wandel vollzogen. Wo früher Kohlebergbau<br />
und Montanindustrie dominierten, dienen<br />
heute viele ehemalige Zechen und Industriedenkmäler<br />
als Kulturfabriken und Ausstellungsraum.<br />
Herausragende Museen, bedeutende<br />
Bühnen, Orchester und Konzerthallen<br />
locken viele Millionen Besucher in den ehe-