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Das kostenlose vegane Lifestylemagaz<strong>in</strong><br />
Gratis<br />
No. 5 März/April 2016<br />
<strong>Gärtnern</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>City</strong><br />
Es grünt und blüht<br />
<strong>in</strong> deutschen Städten<br />
Direct Trade<br />
Wie kommt <strong>der</strong> Kaffee <strong>in</strong> die Tasse?<br />
Chia -Pudd<strong>in</strong>g<br />
Power zum Löffeln – lecker!<br />
Glück<br />
Was uns wirklich happy macht
Glück und Blumen<br />
im Asphalt<br />
„Frühl<strong>in</strong>g lässt se<strong>in</strong> blaues Band wie<strong>der</strong> flattern<br />
durch die Lüfte ...“ Allerd<strong>in</strong>gs nicht <strong>in</strong> den Städten.<br />
O<strong>der</strong>? Der unvermeidlich sche<strong>in</strong>enden Entscheidung<br />
„Stadt o<strong>der</strong> Land“ setzen seit e<strong>in</strong>igen Jahren immer<br />
mehr Menschen e<strong>in</strong> „Beides!“ entgegen und verwandeln<br />
brachliegende <strong>City</strong>-Zonen o<strong>der</strong> die eigenen<br />
Balkone <strong>in</strong> blühende Oasen. Passend zur Jahreszeit<br />
des Erwachens, <strong>der</strong> Hoffnung und <strong>der</strong> Fröhlichkeit<br />
haben wir dieses Heft jenen querdenkenden Stadtgärtnern<br />
gewidmet – und dem Glück, das manchmal<br />
näher liegt als gedacht. Etwa auf dem eigenen Teller,<br />
wenn Köstlichkeiten aus Nah und Fern raff<strong>in</strong>ierte<br />
Allianzen e<strong>in</strong>gehen und uns mit Energie und Wohlbef<strong>in</strong>den<br />
versorgen. Probieren Sie z.B. mal den<br />
Himbeer-Pudd<strong>in</strong>g mit Chiasamen von S. 34!<br />
In diesem S<strong>in</strong>ne wünschen wir Ihnen e<strong>in</strong>en wun<strong>der</strong>baren<br />
Frühl<strong>in</strong>gsbeg<strong>in</strong>n und freuen uns wie immer<br />
über Kritik und Anregungen an folgende Adresse:<br />
veganworld@wellmedia.net.<br />
Genussreiche Wochen wünscht<br />
Ihre Vegan-World-Redaktion<br />
Lust auf mehr?<br />
Sie mögen unser neues Magaz<strong>in</strong>? Möchten ke<strong>in</strong>e Ausgabe<br />
mehr verpassen? Dann geben Sie dem Händler Ihres Vertrauens<br />
doch e<strong>in</strong>en Tipp und bitten ihn, se<strong>in</strong>e Auslage ab<br />
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wir Ihnen unseren Newsletter, für den Sie sich kostenlos unter<br />
www.veganworld.de anmelden können.<br />
Impressum<br />
VERLAG<br />
well media GmbH<br />
Saarstraße 5/II.<br />
80797 München<br />
HERAUSGEBER<br />
Alexan<strong>der</strong> Lacher<br />
PROJEKTLEITUNG<br />
Jürgen Friedel (V.i.S.d.P.)<br />
j.friedel@wellmedia.net<br />
REDAKTIONSADRESSE<br />
well media GmbH<br />
Vegan World<br />
Saarstraße 5/II.<br />
80797 München<br />
Tel.: 089 - 30 77 42 - 69<br />
Fax 089 - 30 77 42 - 33<br />
veganworld@wellmedia.net<br />
REDAKTIONSLEITUNG<br />
Carmen Schnitzer, c.schnitzer@wellmedia.net<br />
REDAKTION<br />
Susann Döhler, Carol<strong>in</strong>e Redka, Verena Kl<strong>in</strong>g,<br />
Kathar<strong>in</strong>a Weiss, Eva Mäkler<br />
ART DIRECTION & ILLUSTRATION<br />
Alexan<strong>der</strong> Spr<strong>in</strong>gborn<br />
FOTOGRAFIE<br />
Benedikt Mekelburg, Knesebeck; Johanna<br />
Basford, C.H.Beck, Lena Suhr, Random House/<br />
Nadja Klier, ©Christian Verlag_Andreas<br />
Lauermann, lickr/ pdbreen – Patrick,<br />
Marc Grañén, Fotolia.com: Marco Santi<br />
Amant<strong>in</strong>i, uckyo, Vera Kuttelvaserova<br />
WEBSITE:<br />
www.veganworld.de<br />
O<strong>der</strong> führen Sie selbst e<strong>in</strong>en Laden und würden Ihren Kunden<br />
gerne etwas Beson<strong>der</strong>es bieten? Versorgen Sie sie doch ab sofort<br />
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Ihres Konzepts kostet Sie ke<strong>in</strong>en Cent! Gerne beliefern wir Sie<br />
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Kundenzeitschrift (M<strong>in</strong>destabnahme 50 Stück). Melden Sie<br />
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Roland de la Rosée<br />
(Anschrift: siehe Verlag)<br />
Tel. 089 - 30 77 42 - 36<br />
r.rosee@wellmedia.net<br />
DRUCK<br />
westermann druck GmbH<br />
Georg-Westermann-Allee 66<br />
38104 Braunschweig<br />
VERTRIEB<br />
Eigenvertrieb über ausgesuchte Fachhändler<br />
AUFLAGE<br />
100.000 Exemplare<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und/<br />
o<strong>der</strong> Vervielfältigung nur mit schriftlicher<br />
Genehmigung des Verlages.<br />
3 VEGAN World N O 05
Inhalt<br />
<strong>Gärtnern</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Stadt 14<br />
Wissen & Lifestyle<br />
THE V-WORLD<br />
Lecker, spannend, praktisch –<br />
worüber wir uns im Frühl<strong>in</strong>g freuen 6<br />
PROMI-EXPERTE BJÖRN MOSCHINSKI<br />
Der Vegan-Experte beantwortet Ihre Fragen 12<br />
GRÜNE STÄDTE<br />
Vertikale Gärten, blühende Busse<br />
und Gemüsebeete zum Tragen 14<br />
SEELE GUT, ALLES GUT<br />
Liebe, Geld o<strong>der</strong> doch „positives Denken“?<br />
Was uns wirklich glücklich macht 26<br />
TOMATEN À LA SOPHIA<br />
Unsere Kolumnist<strong>in</strong> über die Freuden<br />
und Tücken des Balkon-<strong>Gärtnern</strong>s 36<br />
FRÜHLING IN DER LUFT<br />
Duftige Kosmetik zum Wohlfühlen 38<br />
HELLE FREUDEN<br />
Schicke Outfits mit sonnigen Highlights 40<br />
18 Lena Suhr<br />
GESUNDER RÜCKEN<br />
Flexibilität und Kraft dank Yoga 42<br />
VILLA KUNTERBUNT<br />
Farbkleckse fürs K<strong>in</strong><strong>der</strong>zimmer und mehr 46<br />
BÜCHER & DVDS<br />
Kluge Ideen, köstliche Rezepte,<br />
unterhaltsame Geschichten 48<br />
KLEINANZEIGEN<br />
Interessante Veranstaltungen, Produkte, Shops u.v.m. 49<br />
24 Thomas Eckel 30 Wasser<br />
Chia<br />
Pudd<strong>in</strong>gs 32<br />
VERLOSUNG<br />
Hochwertige Genießer- und Haushalts-Sets zu gew<strong>in</strong>nen! 50<br />
Essen & Tr<strong>in</strong>ken<br />
GUTE MISCHUNG<br />
„Nicht ohne me<strong>in</strong>en Mixer!“ – Food-Blogger<strong>in</strong> Lena Suhr 18<br />
PHILOSOPHISCHER GENIESSER<br />
Thomas Eckel von <strong>der</strong> Murnauer Kaffeerösterei im Porträt 24<br />
KLARE SACHE<br />
Heilsame Quellen, saurer Blubber?<br />
Basic-Wissen zum Thema Wasser 30<br />
LÖFFELWEISE SUPERPOWER<br />
Schokoladig, fruchtig o<strong>der</strong> grün: leckere Chia-Pudd<strong>in</strong>gs 32<br />
VEGAN World N O 05<br />
4
M• PROTEINREICH • KOHLENHYDRATAR<br />
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Geben Sie diesem prote<strong>in</strong>reichen und kohlenhydratarmen<br />
Geschmackschamäleon von Bertyn Ihre eigene kreative Note<br />
Den Geschmack bestimmen Sie<br />
Über Geschmack lässt sich streiten.<br />
Entdecken Sie den Koch <strong>in</strong> sich selbst und<br />
lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf. Es ist<br />
ganz e<strong>in</strong>fach. Alles was Sie brauchen, ist Naturseitan<br />
von Bertyn und Ihre Liebl<strong>in</strong>gskräuter und Gewürze. Die<br />
zwei D<strong>in</strong>kelseitan-Varianten Prote<strong>in</strong> Steak Natur und<br />
Prote<strong>in</strong> Bloc Natur s<strong>in</strong>d geschmacksneutral und daher<br />
richtige Geschmackschamäleons. Den Geschmack<br />
bestimmen Sie. Dieser Seitan wartet nur noch auf<br />
Ihre kreative Note.<br />
Neutraler Fleisch- und Fischersatz<br />
ohne Soja und ohne Salz<br />
Sie mögen exotische Gerichte? O<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d Sie eher e<strong>in</strong><br />
Anhänger <strong>der</strong> italienischen Küche? Darf es auch mal<br />
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114 kcal<br />
/100g<br />
▲200g 450g<br />
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“Was ist Seitan?” auf<br />
www.wasistseitan.de<br />
FÜR EINE SCHLANKE FIGUR<br />
scharf se<strong>in</strong> o<strong>der</strong> eher süß? Mit dem Naturseitan von<br />
Bertyn ist alles möglich. Den Naturseitan 5 M<strong>in</strong>uten von<br />
beiden Seiten anbraten o<strong>der</strong> grillen. Dann abschmecken<br />
mit Gewürzen, Kräutern, Käse, Soßen, Nüssen, Oliven,<br />
sonnengetrockneten Tomaten, Mar<strong>in</strong>aden ...<br />
E<strong>in</strong> Prote<strong>in</strong>wun<strong>der</strong> nach Ihrem Geschmack<br />
Das japanische Wort „Seitan“ bedeutet „aus Prote<strong>in</strong>en<br />
gemacht“. Die Geschichte von Bertyn fängt vor mehr als<br />
1000 Jahren bei den Buddhisten an. Sie aßen we<strong>der</strong><br />
Fleisch noch Fisch. Auf Ihrer Suche nach pflanzlichen<br />
Prote<strong>in</strong>en entstand Seitan. Es enthält 2x mehr Eiweiß<br />
als Tofu und 20x weniger Fett. Eiweißreich, aber auch<br />
fettarm und kohlenhydratarm.<br />
•<br />
Superfood nach authentischem Rezept<br />
Auch heute wird <strong>der</strong> Seitan bei Bertyn noch nach<br />
authentischem Rezept aus dem Ur-D<strong>in</strong>kel Oberkulmer<br />
Rotkorn hergestellt.<br />
Gesund und lecker<br />
Aber schmeckt Naturseitan von<br />
Bertyn auch gut? Sie s<strong>in</strong>d <strong>der</strong><br />
Koch. Mit Ihrer Kreativität zaubern<br />
Sie daraus immer wie<strong>der</strong><br />
neue, köstliche Gerichte. 100<br />
% bio. E<strong>in</strong> Fleisch- und Fischersatz<br />
mit kle<strong>in</strong>em ökologischem<br />
Fußabdruck. Besser für Ihre<br />
Gesundheit. Besser für unsere<br />
Umwelt. Mehr Inspiration und<br />
Rezepte f<strong>in</strong>den Sie auf www.<br />
bertyn.eu. Sagen Sie bitte nicht<br />
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Seitan von Bertyn.<br />
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Kennen Sie die Kornelkirsche?<br />
„Superfoods“ s<strong>in</strong>d voll im Trend: Je<br />
exotischer, desto besser, sche<strong>in</strong>t es oft.<br />
Dabei haben auch die heimischen Gärten<br />
viel zu bieten. Zum Beispiel die Kornelkirsche,<br />
auch Gelber Hartriegel genannt.<br />
Mit Sauer- und Süßkirschen ist sie nicht<br />
verwandt. Doch geschmacklich kann<br />
die mild-säuerliche Frucht es mit ihnen<br />
aufnehmen, ob als Saft, Konfitüre o<strong>der</strong><br />
Likör. Außerdem ist sie außerordentlich<br />
reich an Vitam<strong>in</strong>en und sekundären<br />
Pflanzenstoffen. Als „Superfood“ galt<br />
die Kornelkirsche schon Hildegard von<br />
B<strong>in</strong>gen: Dank entzündungshemmen<strong>der</strong><br />
Wirkung empfahl die Heiler<strong>in</strong> Kornellen<br />
bei Verdauungsproblemen und Gicht.<br />
Auch heute schwört mancher bei Magen-<br />
Darm-Problemen wie<strong>der</strong> auf diese Frucht.<br />
Smoothie to go<br />
… und den machen wir gerne auch mal selbst.<br />
Das geht nämlich ganz e<strong>in</strong>fach und fix mit<br />
dem „Foodmatic Personal Mixer PM1000“<br />
<strong>der</strong> Naturkostfirma Keiml<strong>in</strong>g. Für nur ca.<br />
99 € bekommen wir e<strong>in</strong>en Freund an die Hand,<br />
<strong>der</strong> das Obst und Gemüse so zubereitet, dass<br />
wir mit e<strong>in</strong>em Vitam<strong>in</strong>-Shake fit <strong>in</strong> den Tag<br />
starten können. Wer experimentierfreudig ist,<br />
kann auch Nüsse und Samen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geben.<br />
Zudem zaubert <strong>der</strong> Blen<strong>der</strong> Suppen, Cremes,<br />
Salatsaucen – und, für frischgebackene Eltern<br />
<strong>in</strong>teressant: babygerechte Breie. E<strong>in</strong> tolles Gerät<br />
für E<strong>in</strong>steiger und Gesundheitsbewusste,<br />
die wissen möchten, welche Zutaten <strong>in</strong> ihrem<br />
Essen stecken.<br />
www.keiml<strong>in</strong>g.de<br />
VEGAN World N O 05<br />
6
The V-World<br />
19 auf e<strong>in</strong>en Streich<br />
So herzhaft-würzig wie e<strong>in</strong>e Streichwurst<br />
– nur viel orig<strong>in</strong>eller, deutlich fettärmer,<br />
dazu 100 Prozent bio und überdies re<strong>in</strong><br />
pflanzlich. Für alle, die Abwechslung<br />
lieben, hat Tartex das Sortiment se<strong>in</strong>er<br />
Brotzeit-Aufstriche von zehn auf<br />
19 Sorten erweitert, darunter klassische<br />
Geschmacksrichtungen wie „Olive“ o<strong>der</strong><br />
„Knoblauch“, aber auch extravagante<br />
wie „Senf-Rucola“, „Ratatouille“ o<strong>der</strong><br />
„Kichererbse-Ingwer“ (je 100 g, ca. 2 €).<br />
Noch e<strong>in</strong> Grund, sich auf den Frühl<strong>in</strong>g zu<br />
freuen, denn so hervorragend solch e<strong>in</strong>e<br />
Brotzeit auch auf dem heimischen Sofa<br />
mundet – unter freiem Himmel schmeckt<br />
sie gleich noch mal so gut. Das nächste<br />
Picknick kann kommen!<br />
www.tartex.de<br />
Die guten <strong>in</strong>s Töpfchen ...<br />
Im Märchen bekommt Aschenputtel Hilfe<br />
von ihren tierischen Freunden. Nur die<br />
besten L<strong>in</strong>sen und Erbsen gilt es zu f<strong>in</strong>den,<br />
alle an<strong>der</strong>en werden von den kle<strong>in</strong>en Helfern<br />
aussortiert. Anschließend kann auch<br />
Aschenputtel zum Ball gehen. Im echten<br />
Leben übernimmt <strong>der</strong> Shop Reishunger<br />
die Auswahl für uns. In dessen Bio-Suppe<br />
„Hülsenfrüchte“ kommen nur erlesene<br />
Reiskörner, L<strong>in</strong>sen, Erbsen und Bohnen.<br />
Nach 15 M<strong>in</strong>uten Zubereitungszeit wird<br />
daraus e<strong>in</strong> gehaltvoller, aber kalorienarmer<br />
E<strong>in</strong>topf. Da die Packung für zwei<br />
reicht, können nach dieser energiereichen<br />
Mahlzeit beide zusammen zum Ball, <strong>in</strong> die<br />
Nacht o<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en ereignisreichen Tag<br />
starten. (150 g, ca. 5 €)<br />
www.reishunger.de<br />
Darl<strong>in</strong>g, it‘s tea time!<br />
Ob fünf Uhr nachmittags o<strong>der</strong> nicht, e<strong>in</strong>e<br />
Tasse Tee belebt Geist und S<strong>in</strong>ne. Am besten<br />
natürlich, wenn die fe<strong>in</strong>en Blättchen<br />
<strong>in</strong> Bio-Qualität produziert wurden und<br />
frei von Pestizid-Rückständen s<strong>in</strong>d. Der<br />
<strong>in</strong>dische Assam gehört zu den beliebtesten<br />
Schwarztee-Sorten. Für den europäischen<br />
Gourmet „entdeckt“ wurde er angeblich<br />
1832 von e<strong>in</strong>em schottischen Reisenden, <strong>der</strong><br />
das Volk <strong>der</strong> teeliebenden S<strong>in</strong>gpho besuchte.<br />
Assam schmeckt würzig, malzig und sehr<br />
gut mit etwas Süße und e<strong>in</strong>er pflanzlichen<br />
Milchalternative. In Bio-Qualität gibt es<br />
ihn bei <strong>der</strong> Onl<strong>in</strong>e-Manufaktur Liebl<strong>in</strong>gstee.<br />
Liebhaber f<strong>in</strong>den hier e<strong>in</strong>e große Auswahl<br />
loser Teesorten, viele davon aus zertifizierter<br />
ökologischer Landwirtschaft. (100 g, ca. 9 €)<br />
www.liebl<strong>in</strong>gstee.de<br />
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www.coppenrath-fe<strong>in</strong>gebaeck.de<br />
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Schmeckt nach Leben<br />
Wassertr<strong>in</strong>ken als Philosophie – du bist, was du tr<strong>in</strong>kst, sozusagen. Und du schmeckst, was dir<br />
guttut. St. Leonhards hat sich das Wohlbef<strong>in</strong>den se<strong>in</strong>er Konsumenten auf die Fahnen geschrieben<br />
und empfiehlt e<strong>in</strong>en sogenannten Sensorik-Test: Probieren Sie verschiedene stille Sorten<br />
bei Raumtemperatur und achten Sie auf die fe<strong>in</strong>en Geschmacksunterschiede. Das „lebendige<br />
Wasser“, das sich im Mund beson<strong>der</strong>s leicht, weich und angenehm anfühlt, ist das, das am besten<br />
zu Ihrem momentanen Allgeme<strong>in</strong>zustand passt. Welches das ist, kann variieren – schließlich<br />
fühlen Sie sich nicht jeden Tag gleich. Versuchen Sie‘s mal – und spüren Sie, wie Sie das für Sie<br />
<strong>in</strong>dividuell „richtige“ Wasser mit <strong>der</strong> Energie versorgt, die Ihr Körper gerade braucht.<br />
www.st-leonhards.de<br />
Taschenbohnen<br />
Sie kommen oft aus heiterem Himmel:<br />
Heißhungerattacken auf etwas Salziges,<br />
Knuspriges. Gerne überfallen sie e<strong>in</strong>en<br />
spontan <strong>in</strong> <strong>der</strong> Straßenbahn, doch wer hat<br />
da schon e<strong>in</strong>e Tüte Chips zur Hand? Und<br />
selbst wenn, dann wäre da das schlechte<br />
Gewissen: viel zu ungesund! Da rettet <strong>der</strong><br />
Bio-Knabber-Mix von Landgarten. Die<br />
leicht salzige Mischung aus gerösteten<br />
Sojabohnen, Kürbis- und Sonnenblumenkernen<br />
befriedigt die Knusperlust, kommt<br />
aber als veganer Snack mit Magnesium,<br />
Eisen und Eiweiß nicht mit dem Gewissen<br />
<strong>in</strong> Konflikt. Ebenfalls praktisch: Die<br />
kle<strong>in</strong>en Tütchen (55 g, ca. 1,50 €) passen<br />
perfekt <strong>in</strong> Hand- o<strong>der</strong> Hosentasche – als<br />
ideale Notration für zwischendurch.<br />
www.landgarten.at<br />
Würzen mit Blüten<br />
Sonnentor br<strong>in</strong>gt den Garten <strong>in</strong> Ihre Küche<br />
– die Gewürzmischung „Schutzengel“<br />
sorgt für e<strong>in</strong> neues Geschmackserlebnis:<br />
Vegan, hefefrei und aus biologischen<br />
Zutaten wie etwa Karotten, Korian<strong>der</strong>,<br />
Ingwer und Krausem<strong>in</strong>ze kommt dieser<br />
orig<strong>in</strong>elle Mix daher und erfreut dank <strong>der</strong><br />
schönen Regenbogenoptik nicht nur unser<br />
Auge, son<strong>der</strong>n durch die Verb<strong>in</strong>dung aus<br />
leichter Schärfe, fe<strong>in</strong>er Süße und wohltuen<strong>der</strong><br />
Frische auch unsere Zunge. Harmoniert<br />
hervorragend mit vielen veganen<br />
Gerichten, und passt z.B. beson<strong>der</strong>s gut<br />
zu Kartoffeln o<strong>der</strong> Kürbissen. Den bunten<br />
Blumen- und Kräutermix (40 g) für<br />
herzhafte Speisen gibt es für ca. 3,50 € im<br />
Biosupermarkt.<br />
www.sonnentor.com<br />
Gut gebeutelt<br />
Brotbeutel – das Wort er<strong>in</strong>nert an Schulausflug.<br />
Doch die rustikalen Säckchen<br />
von Brotliebl<strong>in</strong>g erfüllen vor allem <strong>in</strong><br />
den eigenen vier Wänden gute Dienste.<br />
Damit Backwaren möglichst lange frisch<br />
und saftig bleiben, hat <strong>der</strong> Hersteller<br />
die Beutel aus naturbelassenem Bio-<br />
Le<strong>in</strong>en hergestellt: Dank des Materials<br />
nehmen sie Luftfeuchtigkeit auf und<br />
geben diese wie<strong>der</strong> an die e<strong>in</strong>gebeutelten<br />
Brote und Brötchen ab, schützen diese<br />
also vor dem Austrocknen. Außerdem<br />
s<strong>in</strong>d die Täschchen (35 x 42 cm, ca.<br />
12 €) schmutzabweisend, bakterienhemmend<br />
und mit milden Mitteln waschbar.<br />
Für den Schulausflug taugen sie damit<br />
also auch.<br />
www.brotliebl<strong>in</strong>g.de<br />
VEGAN World N O 05<br />
8
The V-World<br />
Nicht hübsch, aber lecker<br />
In Indonesien isst man ihn schon lange: Tempeh. Hierzulande bleibt<br />
die Beliebtheit dieses Sojaprodukts h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> von Tofu und Sojagranulat<br />
zurück – zum<strong>in</strong>dest bislang. Das könnte an se<strong>in</strong>em eigenwilligen<br />
Aussehen liegen. Doch umso appetitlicher ist se<strong>in</strong> Inneres: In<br />
<strong>der</strong> Wurst- o<strong>der</strong> Qua<strong>der</strong>form verbergen sich e<strong>in</strong> mil<strong>der</strong>, nussiger Geschmack<br />
und e<strong>in</strong>e ganze Menge an Calcium, B-Vitam<strong>in</strong>en und Eisen.<br />
Bei <strong>der</strong> Herstellung werden Sojabohnen mit e<strong>in</strong>em Edelpilz fermentiert.<br />
Dieser Pilz schließt die enthaltenen Prote<strong>in</strong>e auf. So kann das<br />
<strong>in</strong>haltsreiche Soja besser verdaut werden. In Indonesien bekommt<br />
man Tempeh meist <strong>in</strong> Garküchen, hierzulande vom Hersteller Viana<br />
(200 g, ca. 4,50 €). Übrigens: Beson<strong>der</strong>s gut schmeckt er frittiert.<br />
www.vianastore.de<br />
„Hähnchenfleisch“<br />
aus Pflanzen<br />
Auch Veganer müssen nicht auf Schnitzel, Gyros und Nuggets<br />
verzichten. Like Meat produziert würzig-saftigen Fleischersatz<br />
auf Pflanzenbasis, den Sie unbed<strong>in</strong>gt kosten sollten. Geschmacklich<br />
überzeugt er nämlich nicht nur Veggies, son<strong>der</strong>n<br />
auch Allesesser. Mit viel Erfahrung, Bio-Soja und Gewürzen<br />
entstehen diese veganen Chicken-free Chunks, die wun<strong>der</strong>bar<br />
zu Salaten, Reis- o<strong>der</strong> Nudelgerichten passen. Plus für<br />
Sportler: Die Nuggets s<strong>in</strong>d voller Prote<strong>in</strong>e und kalorienarm.<br />
Kostenfaktor: ca. 3 €.<br />
www.likemeat.de<br />
Geme<strong>in</strong>sam stark<br />
Er ist e<strong>in</strong>e unserer liebsten Anlaufstellen bei Fragen rund um vegane Ernährung<br />
und den dazugehörigen Lifestyle: <strong>der</strong> Vegetarierbund Deutschland e.V., kurz Vebu<br />
genannt. Nicht nur, weil dort supersympathische Menschen arbeiten, son<strong>der</strong>n auch,<br />
weil diese <strong>in</strong> sich e<strong>in</strong>e geballte Ladung Wissen und Engagement vere<strong>in</strong>en. Für e<strong>in</strong>en<br />
Mitgliedsbeitrag von 5 € monatlich (Familien 6 €, Firmen 10 €) erhalten Sie viermal<br />
jährlich das Vebu-Magaz<strong>in</strong>, bekommen Rabatte bei über 200 Kooperationspartnern,<br />
haben e<strong>in</strong>en kompetenten Ansprechpartner und unterstützen s<strong>in</strong>nvolle Projekte wie<br />
die Veggie-Kochausbildung „Vegucation“ o<strong>der</strong> „Eltern K<strong>in</strong>d“, e<strong>in</strong> Netzwerk für<br />
vegetarisch-vegan lebende Familien.<br />
www.vebu.de<br />
®
Schoko-Schock<br />
Überzeugte Milchschokolade-Liebhaber dürften beim Biss <strong>in</strong> die Schoko von iChoc ziemlich schockiert se<strong>in</strong>: Sie<br />
ist vegan, schmeckt aber cremig – kaum zu unterscheiden von „echter“ Milchschokolade. Die Reisdr<strong>in</strong>k-Basis<br />
sorgt für e<strong>in</strong>e zarte Konsistenz. Dabei munden die veganen Schoko-Kreationen wie „Super Nut“ sowohl dem<br />
Gaumen als auch dem Gewissen. Sie bestehen zu 100 Prozent aus Rohstoffen aus Bio-Anbau. Der Hersteller<br />
verspricht e<strong>in</strong>en fairen Kakao-E<strong>in</strong>kauf bei Kooperativen aus <strong>der</strong> Dom<strong>in</strong>ikanischen Republik – ohne K<strong>in</strong><strong>der</strong>arbeit<br />
und f<strong>in</strong>anzielle Ausbeutung. Konsequenz beweist iChoc auch bei <strong>der</strong> Verpackung: Die Holzfaser-Folie ist<br />
kompostierbar. E<strong>in</strong>e Tafel iChoc kostet ca. 2 €.<br />
www.ichoc.de<br />
Namasté: Das ist Ognx!<br />
Für alle Yog<strong>in</strong>is,Yogis und diejenigen, die es noch werden<br />
wollen: Ognx – organisch, großzügig, nachhaltig<br />
und xtrastylish – kreiert Mode zum Wohlfühlen, die<br />
trendy ist und unter fairen Bed<strong>in</strong>gungen produziert<br />
wird. Mit Rücksicht auf Mensch und Natur, Mut<br />
zur Farbe, coolen Sprüchen und spannenden Mustern<br />
entstehen durch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Team an kreativen<br />
und yogabegeisterten Köpfen abwechslungsreiche<br />
Damen- und Herrenmode sowie hübsche Accessoires<br />
aus umweltfreundlichen Naturmaterialien wie Açai-<br />
Samen o<strong>der</strong> Pfefferholz. So gut ausgerüstet macht <strong>der</strong><br />
Sonnengruß noch viel mehr Spaß.<br />
www.ognx.com<br />
„Planet Erde“ live <strong>in</strong> Concert<br />
Ab dem 6. April 2016 wird die Konzerttour <strong>der</strong> Live<br />
Adaption <strong>der</strong> BBC Dokumentarfilmreihe „Planet<br />
Erde“ fortgesetzt. Begleitet vom <strong>City</strong> of Prague Philharmonic<br />
Orchestra unter <strong>der</strong> Leitung von Matthew<br />
Freeman werden die spektakulärsten Aufnahmen und<br />
größten Momente <strong>der</strong> elfteiligen Reihe auf e<strong>in</strong>er großen<br />
Filmle<strong>in</strong>wand gezeigt. Wer also Gänsehautfeel<strong>in</strong>g hoch<br />
zwei erleben und sich auf e<strong>in</strong>e visuelle und musikalische<br />
Reise begeben möchte, <strong>der</strong> kann Tickets telefonisch<br />
unter 0180-6853653 o<strong>der</strong> onl<strong>in</strong>e unter www.eventim.de<br />
erwerben und sich von Fauna und Flora unserer Erde<br />
verzaubern lassen.<br />
www.planet-erde-live.de<br />
VEGAN World N O 05<br />
10
Sonett–<br />
sovegan<br />
Ö K O L O G I S C H K O N S E Q U E N T<br />
www.sonett.eu<br />
Kreative Knusperei<br />
Zwieback ist nur trocken Brot? Von wegen! Aufgepeppt mit Kokos,<br />
Chia und Cranberrys o<strong>der</strong> auch Rosmar<strong>in</strong> und Olivenöl wird er<br />
zum vollmundigen Snack. Dabei ist das Zwieback-Format <strong>der</strong><br />
Bäckerei Sommer zwar m<strong>in</strong>i, allerd<strong>in</strong>gs steckt <strong>in</strong> den knusprigen<br />
W<strong>in</strong>zl<strong>in</strong>gen die volle Dosis D<strong>in</strong>kel. Sommer arbeitet schon seit<br />
30 Jahren bevorzugt mit diesem Getreide, weil es mehr Geschmack<br />
verspricht als Weizen. Krossem Zwieback verleiht D<strong>in</strong>kelmehl<br />
das spezielle Mundgefühl. Das Nussige des D<strong>in</strong>kels harmoniert<br />
mit den an<strong>der</strong>en Zutaten des Zwiebacks im M<strong>in</strong>i-Format. Die<br />
100-Gramm-Tütchen zum Losknuspern gibt es für ca. 2 €.<br />
www.sommer-biscuits.de<br />
Glück im Glas<br />
Mmmmh, gleich sechs neue Aufstriche aus <strong>der</strong> „Smörrebröd“-<br />
Serie von Zwergenwiese s<strong>in</strong>d gestern bei uns <strong>in</strong> <strong>der</strong> Redaktion<br />
e<strong>in</strong>getrudelt. „Gurke-Meijo“ ist schon verputzt, diese<br />
zwei Exemplare s<strong>in</strong>d als nächstes dran: <strong>der</strong> fruchtig-scharfe<br />
„Bruschetta“- und <strong>der</strong> herzhafte „Mandel-Brokkoli“-Streich.<br />
Ob als Brotbelag o<strong>der</strong> als Salattopp<strong>in</strong>g: Die Aufstriche von<br />
Zwergenwiese sorgen für wahre Gaumenfreuden – und liegen<br />
bei fast jedem unserer E<strong>in</strong>käufe im Korb. Zu haben s<strong>in</strong>d sie für<br />
ca. 2 € im Biomarkt. Probieren Sie sie aus!<br />
www.zwergenwiese.de<br />
Wie vegan? – So vegan! denn von 50 Sonett-<br />
Produkten tragen 45 die Vegan-Blume. Sonett<br />
führt ke<strong>in</strong>e Tierversuche durch und lässt auch ke<strong>in</strong>e<br />
durchführen. Im Gegenteil: Sonett unterstützt die<br />
Akademie des Deutschen Tierschutzbundes, die an<br />
<strong>der</strong> Entwicklung alternativer Testmethoden arbeitet.<br />
Im Vergleich mit an<strong>der</strong>en Wasch- und Re<strong>in</strong>igungsmitteln s<strong>in</strong>d<br />
Sonett-Produkte frei von synthetischen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen<br />
und s<strong>in</strong>d selbstverständlich auch frei von<br />
Gentechnik und Nanotechnologie.<br />
Certified by Certisys<br />
cse-label.org<br />
Reg. by Vegan Soc. stop-climate-change.de iF-design-award<br />
reddot-award<br />
sonett<br />
t<br />
Sonett – so gut.
Björn<br />
Mosch<strong>in</strong>ski
Frag den Experten<br />
Ernährungsexperte, Vegan-Koch, Buchautor, Tierrechtler – und Ihr ganz<br />
persönlicher Mentor: Björn Mosch<strong>in</strong>ski beantwortet <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Ausgabe<br />
Ihre Fragen rund um den veganen Lifestyle.<br />
Wo wird das Soja angebaut, das <strong>in</strong> den Supermärkten<br />
angeboten wird? Ich kaufe gerne<br />
Sojajoghurt und Seidentofu. Wie weiß ich, ob<br />
es genmanipuliert ist o<strong>der</strong> nicht?<br />
Beate Grün, Bremerhaven<br />
Um genmanipulierten Produkten aus dem<br />
Weg zu gehen, empfehle ich den Kauf von<br />
Bio-Produkten da diese strengen Kontrollen<br />
unterliegen. E<strong>in</strong> Großteil des <strong>in</strong><br />
Deutschland von Menschen konsumierten<br />
Soja <strong>in</strong> veganen Produkten ist aus europäischen<br />
Anbau, denn soweit ich weiß, werden<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Europäischen Union zahlreich Sojabohnen<br />
angebaut. Woher das verarbeitete<br />
Soja stammt, kann Ihnen meist nur <strong>der</strong><br />
Hersteller sagen.<br />
Die Richtung „vegetarisch/vegan“ ist me<strong>in</strong>er<br />
Me<strong>in</strong>ung nach aus Umwelt- und Ethikgesichtspunkten<br />
okay. Aber wie kann ich das<br />
weitestverbreitete Allergikum – Lezith<strong>in</strong> – <strong>in</strong><br />
Soja- und Margar<strong>in</strong>eprodukten vermeiden?<br />
Bei Schokolade und Backwaren gibt es noch<br />
Alternativen, bei Sojasahne und Margar<strong>in</strong>e<br />
nicht mehr.<br />
Werner Kastner, Ingolstadt<br />
Allergien s<strong>in</strong>d immer e<strong>in</strong>e große Last für<br />
den Betroffenen. Gerade auf <strong>der</strong> Suche<br />
nach Alternativen wird je<strong>der</strong> feststellen<br />
müssen, dass Soja bzw. das Lezith<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
sehr vielen Produkten steckt. Bei Sahne<br />
kann ich Hafer- und Reissahne (z.B. von<br />
Oatly o<strong>der</strong> Provamel) zum Kochen o<strong>der</strong><br />
Mandelsahne (z.B. von Soyana) zum Aufschlagen<br />
empfehlen. Bei <strong>der</strong> Margar<strong>in</strong>e ist<br />
es schon schwieriger, aber nicht unmöglich,<br />
da mehrere Hersteller das Sojalezith<strong>in</strong><br />
durch nicht-allergenes Sonnenblumenlezith<strong>in</strong><br />
austauschen. E<strong>in</strong>fach nach sojafreier<br />
Margar<strong>in</strong>e im WWW suchen.<br />
Ich b<strong>in</strong> überzeugte Veganer<strong>in</strong>, aber bei Diskussionen<br />
mit Fleischessern gehen mir zuweilen<br />
die Argumente aus. Oft höre ich, dass auch<br />
Pflanzen leiden, weil sie wie Tiere Gefühle<br />
haben. Was kann ich darauf antworten?<br />
Sab<strong>in</strong>e Hoffmann, Berl<strong>in</strong><br />
Dieses Argument ist immer <strong>der</strong> letzte<br />
Ausweg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er aus me<strong>in</strong>er Sicht meist<br />
unnötigen Diskussion. Oft besteht zu<br />
diesem Zeitpunkt ke<strong>in</strong> Interesse mehr an<br />
e<strong>in</strong>em konstruktiven Gespräch, son<strong>der</strong>n<br />
es geht um die Verteidigung <strong>der</strong> eigenen<br />
Interessen und Gewohnheiten. Jedem sollte<br />
bewusst se<strong>in</strong>, dass <strong>der</strong> Verzicht auf Fleisch<br />
e<strong>in</strong>e enorme Entlastung <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />
ist und somit zahlreiche Pflanzen<br />
„gerettet“ werden. Auch muss die Frage<br />
gestellt werden, ob Pflanzen überhaupt<br />
e<strong>in</strong> Schmerzempf<strong>in</strong>den haben, das mit dem<br />
unseren vergleichbar ist. Der Schmerz ist<br />
e<strong>in</strong> Alarmsignal, welches über e<strong>in</strong> zentrales<br />
Nervensystem vermittelt wird und das<br />
Wesen davor schützt, Schaden zu nehmen.<br />
Wir Menschen reagieren somit auf Feuer<br />
o<strong>der</strong> Verletzungen mit e<strong>in</strong>er Flucht. Soweit<br />
ich weiß, besitzen Pflanzen solch e<strong>in</strong> System<br />
nicht und darüber h<strong>in</strong>aus fehlt ihnen<br />
auch die Möglichkeit, darauf zu reagieren.<br />
Aus me<strong>in</strong>er Sicht können Pflanzen ke<strong>in</strong>en<br />
Schmerz erleben, aber sie reagieren stark<br />
auf E<strong>in</strong>flüsse <strong>in</strong> ihrer Umwelt.<br />
Ich habe mal gesehen, wie Sie im Fernsehen<br />
e<strong>in</strong>en Nudelsalat mit veganer Mayo gezaubert<br />
haben. Den würde ich gerne mal zu Hause<br />
nachmachen. Würden Sie mir das Rezept für<br />
diese „Mayonnaise“ geben? Danke!<br />
Annika Ziegler, Nürnberg<br />
Klar. Me<strong>in</strong> Rezept für „Mayonnaise“ ergibt<br />
ca. 4 Portionen.<br />
150 ml neutrales Rapsöl<br />
100 ml ungesüßter Sojadr<strong>in</strong>k<br />
1 EL weißer Balsamico<br />
1 TL Bautzner Senf<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
Cayennepfeffer<br />
Sojadr<strong>in</strong>k, Senf und Balsamico <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Standmixer auf schnellster Stufe mixen<br />
und dabei so viel Öl h<strong>in</strong>zugeben bis die<br />
gewünschte Festigkeit erreicht ist. Mit<br />
Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
Wie ersetze ich am besten Eier im Kuchen<br />
und <strong>in</strong> Torten?<br />
Harald Haas, Aalen<br />
Das ist lei<strong>der</strong> nicht so e<strong>in</strong>fach zu sagen,<br />
da es nicht die Ei-Alternative gibt. Je<br />
nach Art und Konsistenz des Teiges<br />
kann ich von Apfelmus (80 g pro Ei) über<br />
Sojajoghurt bis zu Ei-Alternativpulver<br />
alles empfehlen. In me<strong>in</strong>em Buch „Vegan<br />
backen für alle“ gehe ich genauer auf<br />
dieses Thema e<strong>in</strong>.<br />
Verlosung<br />
Backen ohne Ei, Milch und Butter? Ke<strong>in</strong><br />
Problem! Björn Mosch<strong>in</strong>ski zeigt Ihnen,<br />
wie das geht. Wir verlosen dreimal se<strong>in</strong><br />
Backbuch „Vegan backen für alle“. Hefeteig,<br />
Rhabarber-Vanille-Grieß, Strudel,<br />
Blätterteig-Stangen, Sesambagels – über<br />
70 süße und herzhafte Rezepte warten<br />
darauf, ausgetestet zu werden. Sie wollen<br />
am liebsten gleich loslegen? Schreiben Sie<br />
e<strong>in</strong>e E-Mail mit dem Betreff „Björn“ an<br />
gew<strong>in</strong>nspiel@wellmedia.net<br />
1000 vegane Gerichte kocht er zuweilen<br />
an e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen Tag. Dann zeigt Björn<br />
Mosch<strong>in</strong>ski Mensa-Köchen, wie sie es schaffen,<br />
dass Studenten die Tofu-Frikadelle dem<br />
Schnitzel mit Pommes vorziehen. So führte<br />
er se<strong>in</strong>e Kochkunst beispielsweise an die<br />
Universitäten <strong>in</strong> Köln, Berl<strong>in</strong>, Dresden o<strong>der</strong><br />
Hamburg. Aber auch Daimler, die Allianz<br />
o<strong>der</strong> das Bundesumweltamt laden ihn e<strong>in</strong>,<br />
um von ihm zu lernen: Wie schmeckt Bulgur?<br />
Welche pflanzlichen Milchalternativen<br />
gibt es? Wie sieht die Realität <strong>in</strong> den Ställen<br />
aus? Seit rund 20 Jahren lebt <strong>der</strong> Vegan-<br />
Koch schon vegan und freut sich darüber,<br />
se<strong>in</strong> Erfahrungswissen heute weitergeben zu<br />
können. Haben Sie auch e<strong>in</strong>e Frage an den<br />
Vegan-Koch? Dann schicken Sie e<strong>in</strong>e E-Mail<br />
an veganworld@wellmedia.net<br />
13 VEGAN World N O 05
Urban Garden<strong>in</strong>g<br />
Komm, wir essen<br />
unsere Stadt!<br />
Grau war gestern. Die Stadt <strong>der</strong> Zukunft ist grün. Aus lange<br />
vernachlässigten Plätzen s<strong>in</strong>d blühende Orte <strong>der</strong> Begegnung geworden: Dank<br />
Urban Garden<strong>in</strong>g können Großstädter ihr Bio-Gemüse mitten im e<strong>in</strong>stigen<br />
Beton-Dschungel ernten, kle<strong>in</strong>er Nachbarschafts-Plausch <strong>in</strong>klusive.<br />
Von: Carmen Schnitzer<br />
Essbare Städte, fahrende Gärten, vertikale Blumenwiesen.<br />
Lange prägten Glas, Beton und Leuchtreklamen mo<strong>der</strong>ne<br />
Stadtbil<strong>der</strong>, doch seit e<strong>in</strong>igen Jahren erobert sich<br />
die Natur ihren Lebensraum zurück – engagierten Städtern<br />
sei Dank. Da werden mitten <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-Kreuzberg<br />
Kartoffeln geerntet. Da rollen durch Barcelona Gärten,<br />
die auf Bus- und Truckdächern wachsen. Da tauschen<br />
allerorten städtische Hobbygärtner die besten Anbautipps<br />
aus. Und <strong>in</strong> <strong>der</strong> „essbaren Stadt“ An<strong>der</strong>nach am<br />
Mittelrhe<strong>in</strong> freuen sich die Bewohner an <strong>der</strong> Schönheit<br />
von buntstieligem Mangold, den sie, wie viele weitere<br />
Gemüse- und Obstsorten e<strong>in</strong>fach aus den städtischen<br />
Parks und Anlagen mit nach Hause nehmen dürfen.<br />
„Urban Garden<strong>in</strong>g“ heißt <strong>der</strong> Trend, <strong>der</strong> nicht mehr<br />
aufzuhalten sche<strong>in</strong>t, „Städtisches <strong>Gärtnern</strong>“ also.<br />
Grundsätzlich gab es das auch schon zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Industrialisierung,<br />
als <strong>der</strong> schnelle Transport ver<strong>der</strong>blicher<br />
Lebensmittel <strong>in</strong> die <strong>City</strong>s noch nicht gewährleistet und<br />
man daher auf Gärten <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Stadtgrenzen angewiesen<br />
war. Die mo<strong>der</strong>ne Variante des Ganzen jedoch<br />
hat an<strong>der</strong>e H<strong>in</strong>tergründe, die ihre Anfänge <strong>in</strong> den 1970er-<br />
Jahren nahmen. Se<strong>in</strong>erzeit entwickelte sich <strong>in</strong> westlichen<br />
Großstädten, vor allem <strong>in</strong> London und New York, e<strong>in</strong>e politische<br />
Protest-Bewegung namens „Guerilla Garden<strong>in</strong>g“.<br />
Darunter verstand und versteht man das heimliche und<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel illegale Bepflanzen städtischer Flächen. E<strong>in</strong><br />
friedliches Zeichen gegen die Monokulturen <strong>der</strong> Agrar-<br />
Industrie und die „Betreten verboten!“-Politik <strong>der</strong> Städte.<br />
Beliebtes Hilfsmittel: Sogenannte „Samenbomben“,<br />
handliche Kugeln aus Kompost und Tonerde, <strong>in</strong> die e<strong>in</strong><br />
Mix aus Pflanzensamen gemischt wird. Diese Bällchen<br />
werden an geeigneten Plätzen mit Erde ausgesetzt und<br />
quellen nach den ersten Regengüssen auf, sodass die Samen<br />
zu treiben beg<strong>in</strong>nen. Woraufh<strong>in</strong> auf bis dah<strong>in</strong> öden<br />
Flächen grüne Lichtblicke entstehen.<br />
Geme<strong>in</strong>sam gegen Sorten-E<strong>in</strong>erlei<br />
Mittlerweile werden zwar h<strong>in</strong> und wie<strong>der</strong> noch „Samenbomben“<br />
geworfen, doch gängiger als das heimliche ist<br />
heutzutage das offene <strong>Gärtnern</strong>, für das viele Städte<br />
ihren Bewohnern unbenutzte Freiflächen offiziell zur<br />
Verfügung stellen bzw. die Nutzung stillschweigend<br />
h<strong>in</strong>nehmen. Zu den bekanntesten Projekten urbaner<br />
Landwirtschaft gehört <strong>der</strong> Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong>nengarten am<br />
Berl<strong>in</strong>er Moritzplatz, <strong>der</strong> jahrzehntelang brach gelegen<br />
hatte, bis ihn 2009 gut 100 Freiwillige vom Müll befreit<br />
und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Kreuzberger Oase verwandelt haben.<br />
Tausende von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Erwachsenen, Künstlern<br />
und Nachbarn, Laien und Profi-<strong>Gärtnern</strong> sorgen seitdem<br />
dafür, dass hier weiter wächst, blüht und gedeiht,<br />
was die Natur <strong>in</strong> unseren Breitengraden zulässt.<br />
Denn das ist e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> zentralen Punkte, die beim Urban<br />
Garden<strong>in</strong>g im Vor<strong>der</strong>grund stehen und es als Teil<br />
e<strong>in</strong>es gesamtgesellschaftlichen Trends erkennen lassen:<br />
die H<strong>in</strong>wendung zum Regionalen, das Wie<strong>der</strong>entdecken<br />
fast vergessener Pflanzen wie die Kartoffelsorte „Blauer<br />
Schwede“ o<strong>der</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>gangs erwähnte buntstielige<br />
Mangold. H<strong>in</strong>ter dem Anbau dieser alten Gemüse<br />
steckt mehr als bloße Nostalgie: Er ist auch e<strong>in</strong> Protest<br />
gegen die Sortenarmut <strong>in</strong> den Supermärkten, gegen die<br />
von Konzernen wie Monsanto erstrebte gentechnische<br />
Vere<strong>in</strong>heitlichung von Saatgut zu Lasten e<strong>in</strong>er freien,<br />
natürlichen Wild- und Kulturpflanzen-Vielfalt. Ebenfalls<br />
typisch für die neue Gartenkultur: <strong>der</strong> Anbau <strong>in</strong><br />
Kisten o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en transportablen Behältnissen, <strong>der</strong><br />
die Mobilität <strong>der</strong> Gärten gewährleistet. Schließlich<br />
ist nicht ausgeschlossen, dass die heute brachliegende<br />
Fläche e<strong>in</strong>es Tages doch bebaut o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitig benutzt<br />
werden soll. Gerne werden daher beim urbanen<br />
<strong>Gärtnern</strong> auch mal Tetrapacks aufgeschnitten, um<br />
15 VEGAN World N O 05
dar<strong>in</strong> Jungpflanzen heranzuziehen, o<strong>der</strong><br />
Typisch für städtisches <strong>Gärtnern</strong>:<br />
Europaletten transportable Beete begrünt, wie die Soziolog<strong>in</strong><br />
Christa Müller ausführt, die Herausgeber<strong>in</strong><br />
des Buches „Urban Garden<strong>in</strong>g – Über<br />
die Rückkehr <strong>der</strong> Gärten <strong>in</strong> die Stadt“.<br />
Eigentlich könne man diese Behältnisse<br />
auch als „Zivilisationsmüll“ bezeichnen,<br />
doch durch das Bepflanzen erführen sie<br />
e<strong>in</strong>e Umdeutung, <strong>in</strong> <strong>der</strong> sich auch die<br />
gegenwärtig spürbare H<strong>in</strong>wendung zum<br />
„Do it yourself“ und zum „Upcycl<strong>in</strong>g“ wi<strong>der</strong>spiegele.<br />
Im Gegensatz zum Recycl<strong>in</strong>g<br />
macht letzteres D<strong>in</strong>ge nicht nur erneut<br />
benutzbar, son<strong>der</strong>n steigert ihren Wert<br />
sogar – siehe zum Beispiel Handtaschen<br />
aus alten Schokoladenpackungen o<strong>der</strong><br />
Lampenschirme aus entsorgten Eimern.<br />
Kunst o<strong>der</strong> Kartoffel?<br />
Beides!<br />
Die Industriemo<strong>der</strong>ne wird durch Aktionen<br />
wie das Urban Garden<strong>in</strong>g <strong>in</strong>frage<br />
gestellt, so Müller. Die mo<strong>der</strong>nen Stadt-<br />
Gärtner lassen die Grenzen zwischen<br />
Stadt und Land, zwischen vergeistigter<br />
Kultur und s<strong>in</strong>nlichem Naturerleben,<br />
verschwimmen und kritisieren auf e<strong>in</strong>e<br />
freundliche, konstruktive Weise rigide<br />
Vorschriften und stumpfen Kapitalismusglauben.<br />
Durch das Pflanzen von Obst,<br />
Gemüse, Kräutern und Blumen setzen<br />
sie Zeichen – seht her, auch so kann e<strong>in</strong>e<br />
Stadt aussehen. Nicht nur Pflanzen, auch<br />
Tiere bekommen wie<strong>der</strong> ihren Platz <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Stadt. In den urbanen Gärten schwirren<br />
Bienen und Schmetterl<strong>in</strong>ge; Käfer und<br />
Sp<strong>in</strong>nen f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> „Insektenhotels“ e<strong>in</strong><br />
Zuhause.<br />
Dazu spielt <strong>der</strong> öffentliche Raum e<strong>in</strong>e<br />
zentrale Rolle. Beziehungsweise: dessen<br />
Rückeroberung. Soll er „uns allen“ gehören,<br />
dann dürfen ihn auch alle nutzen.<br />
Und so s<strong>in</strong>d denn auch Urban Gardener<br />
<strong>in</strong> aller Regel Geme<strong>in</strong>schaftstäter. An<strong>der</strong>s<br />
als bei Schreber- o<strong>der</strong> Privatgärten<br />
steht bei den städtischen Projekten das<br />
Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> im Vor<strong>der</strong>grund. So stehen<br />
die Geschäftsführer des Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong>nengartens,<br />
Robert Shaw und Marco Clausen<br />
auch dazu, gärtnerische „Dilettanten“ zu<br />
se<strong>in</strong>. Das Geheimnis ihrer Grünoase ist<br />
die Offenheit gegenüber verschiedenster<br />
Ideen und Vorschläge <strong>der</strong> zahlreichen<br />
Mit-Gärtner. Auf irgende<strong>in</strong>em Gebiet ist<br />
schließlich nahezu je<strong>der</strong> Mensch e<strong>in</strong>e Art<br />
Experte, und teilt man se<strong>in</strong> Wissen, kann<br />
Großes entstehen. Anstatt „von oben“<br />
zu planen, wie e<strong>in</strong>e städtische Fläche<br />
begrünt werden soll, wachsen die neuen<br />
urbanen Nachbarschaftsgärten organisch,<br />
je nachdem wer gerade Hand <strong>in</strong> Hand an<br />
welchem Projekt arbeitet. Da kommt es<br />
auch mal vor, dass e<strong>in</strong>e dänisch-schwedische<br />
Künstler<strong>in</strong>, Åsa Sonjasdotter, die<br />
Kartoffel zum Kunstobjekt erklärt und<br />
durch das Anpflanzen unterschiedlichster<br />
Sorten die Geschichte jener Kulturpflanze<br />
quasi „nachzeichnet“. So geschehen 2010<br />
im Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong>nengarten.<br />
Zur Perfektion gebracht hat den Ansatz<br />
„Geme<strong>in</strong>samkeit“ die rhe<strong>in</strong>land-pfälzische<br />
30.000-E<strong>in</strong>wohner-Stadt An<strong>der</strong>nach mit<br />
dem Projekt „Essbare Stadt“, das auf<br />
e<strong>in</strong>er Idee vom städtischen Mitarbeiter<br />
Lutz Kosack und e<strong>in</strong>igen Mitstreitern<br />
beruht. Seit 2010 heißt es hier am<br />
Mittelrhe<strong>in</strong>: „Pflücken erlaubt!“ E<strong>in</strong>e<br />
Auffor<strong>der</strong>ung, <strong>der</strong> die Bewohner gerne<br />
nachkommen. Wohlgemerkt, nicht im<br />
S<strong>in</strong>ne von zerstörerischer Plün<strong>der</strong>ei,<br />
son<strong>der</strong>n im respektvollen Umgang mit<br />
<strong>der</strong> Natur. Obst, Gemüse und Kräuter<br />
<strong>in</strong> Bio-Qualität und außergewöhnlicher<br />
Artenvielfalt – Herz, was begehrst du<br />
mehr? Um die Bepflanzung und Pflege<br />
kümmern sich städtische Arbeiter,<br />
E<strong>in</strong>-Euro-Jobber, Langzeitarbeitslose,<br />
Freiwillige – und immer wie<strong>der</strong> die Natur<br />
selbst. Da kehrt dann schon mal e<strong>in</strong>e alte<br />
Wildpflanze zurück, die eigentlich nicht <strong>in</strong><br />
Städten wächst und auf <strong>der</strong> Roten Liste<br />
gefährdeter Arten steht: Leuchtend rot<br />
blühen mitten <strong>in</strong> An<strong>der</strong>nach die an<strong>der</strong>swo<br />
ausgestorbenen Adonisröschen. An<strong>der</strong>s<br />
als bei den sonst üblichen Rabatten mit<br />
Primeln und Tulpen muss nur noch wenig<br />
e<strong>in</strong>gegriffen werden. Es wächst, was<br />
eben wachsen kann, und so s<strong>in</strong>d die Pflegekosten<br />
auf e<strong>in</strong> Zehntel <strong>der</strong> vorherigen<br />
Kosten gesunken. Unbezahlbar dagegen:<br />
die Zufriedenheit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohner. E<strong>in</strong>ige<br />
deutsche Städte s<strong>in</strong>d bereits nachgezogen,<br />
darunter z.B. Heidelberg, Kassel, Halle<br />
o<strong>der</strong> Freiburg. Auch <strong>in</strong>ternational machen<br />
ähnliche Projekte von sich reden. Im USamerikanischen<br />
Seattle etwa ist bereits e<strong>in</strong><br />
ganzer Wald entstanden, <strong>der</strong> Beacon Food<br />
Forest. Auf dem sieben Hektar großen Gelände<br />
wachsen Obstbäume, Beerenbüsche,<br />
Kräuter und vieles mehr, die von den Bewohnern<br />
gepflegt und bei Bedarf beerntet<br />
bzw. gepflückt werden dürfen.<br />
Fahrende Gärten <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>City</strong><br />
Neben den kul<strong>in</strong>arischen und sozialen<br />
Vorteilen, die die städtischen Bio-Gärten<br />
mit sich br<strong>in</strong>gen, fällt zudem noch die Luftund<br />
Klima-Verbesserung <strong>in</strong>s Gewicht, die<br />
das Mehr an Grün mit sich br<strong>in</strong>gt. E<strong>in</strong><br />
Ziel, das <strong>der</strong> New Yorker Designer Marco<br />
Antonio Castro Cosio mit se<strong>in</strong>em Projekt<br />
Bus Roots vor Augen hatte und auch<br />
<strong>der</strong> spanische Landschaftskünstler Marc<br />
Grañén mit se<strong>in</strong>em Startup PhytoK<strong>in</strong>etic.<br />
Beide träumen davon, dass weltweit <strong>in</strong><br />
Zukunft Tausende von Stadtbussen herumfahren,<br />
auf <strong>der</strong>en Dächern Pflanzen sprießen.<br />
Mobile Gärten, mal an<strong>der</strong>s. Um die<br />
Karosserie vor Rost zu schützen, wird das<br />
Busdach mit e<strong>in</strong>em speziellen Harz abgedichtet,<br />
die Pflanzen hält e<strong>in</strong> Schutzgitter<br />
an Ort und Stelle. In Grañéns Heimatstadt<br />
Barcelona gibt es bereits e<strong>in</strong>en Bus, e<strong>in</strong>en<br />
Truck und e<strong>in</strong>en Van mit begrüntem Dach,<br />
weitere sollen folgen.<br />
Das Projekt ist nicht ganz unumstritten,<br />
denn durch das Gewicht <strong>der</strong> Pflanzen<br />
– 400 kg Extra-Last kommen da leicht<br />
mal zusammen – erhöht sich <strong>der</strong> Spritverbrauch<br />
des Fahzeugs, was den Aspekt<br />
Klimaschutz ad absurdum zu führen<br />
sche<strong>in</strong>t. E<strong>in</strong> E<strong>in</strong>wand, den Grañén nicht<br />
gelten lässt. Er verweist auf die ohneh<strong>in</strong><br />
geltenden Obergrenzen, was die Mitnahme<br />
von Passagieren angeht. Die müssten<br />
im Zweifel eben um e<strong>in</strong>e Handvoll Menschen<br />
nach unten korrigiert werden.<br />
VEGAN World N O 05<br />
16
Solche Busse sollen, wie hier <strong>in</strong> Barcelona, bald<br />
zu Tausenden durch Großstädte fahren.<br />
Re<strong>in</strong>, leicht,<br />
natürlich – Plose<br />
E<strong>in</strong> optisches Highlight wären die Busse<br />
allemal, genau wie die vertikalen Gärten<br />
des französischen Botanikers und Gartenkünstlers<br />
Patrick Blanc, von denen e<strong>in</strong>er<br />
zum Beispiel <strong>in</strong> Madrid e<strong>in</strong>e Seitenwand<br />
des Konferenz- und Kulturzentrums<br />
CaixaForum bedeckt. 15.000 Pflanzen aus<br />
über 250 Arten wachsen auf dieser Brandmauer.<br />
Die Idee zu solchen Wand-Gärten<br />
war Blanc, Jahrgang 1953, als Student<br />
während e<strong>in</strong>es Thailand-Aufenthaltes gekommen,<br />
wo er Pflanzen beobachtet hatte,<br />
die an jedem denkbaren und undenkbaren<br />
Ort wuchsen, solange sie nur genügend<br />
Wasser und Licht bekamen. Mittlerweile<br />
hat Blanc Wände u.a. <strong>in</strong> Paris, Neu-Delhi<br />
und Wien begrünen lassen.<br />
Ob auf Häuserwänden, Bus- o<strong>der</strong> Hochhausdächern,<br />
ob <strong>in</strong> E<strong>in</strong>kaufswägen, alten<br />
Dosen o<strong>der</strong> Obstkisten: Pflanzen gedeihen<br />
an den unterschiedlichsten Orten, <strong>der</strong><br />
Fantasie s<strong>in</strong>d nur wenige Grenzen gesetzt.<br />
Anregungen f<strong>in</strong>den Interessierte z.B. im<br />
reich bebil<strong>der</strong>ten Buch „urban garden<strong>in</strong>g –<br />
Gärtnerglück für Großstadtpflanzen“ (siehe<br />
Buch-Tipps). Und wenn die erste Ernte e<strong>in</strong>geholt<br />
ist, heißt es: weiterblättern! Etwa im<br />
Veggie Journal (shop.wellmedia.net), damit<br />
aus dem knackigen Gemüse e<strong>in</strong> leckeres Veggie-Gericht<br />
wird. Fantasievolles Abwandeln<br />
und Experimentieren sowie e<strong>in</strong> Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
am Herd ausdrücklich erwünscht!<br />
Bee<strong>in</strong>druckend: <strong>der</strong> Hängende Garten<br />
am CaixaForum <strong>in</strong> Madrid<br />
Buch-Tipps<br />
Nachhaltig, s<strong>in</strong>nlich,<br />
weltoffen. Wie wandelt<br />
sich unser Verständnis<br />
von Stadt, Land und<br />
Natur? Das Buch<br />
beleuchtet den soziologischen<br />
Aspekt des<br />
„Urban Garden<strong>in</strong>gs“<br />
als Teil e<strong>in</strong>er Kultur<br />
des Selbermachens.<br />
Urban Garden<strong>in</strong>g – Über die Rückkehr<br />
<strong>der</strong> Gärten <strong>in</strong> die Stadt<br />
oekom, 352 Seiten, 19,95 Euro<br />
Dächer, Balkone, H<strong>in</strong>terhöfe<br />
– dieses Buch<br />
macht Lust, alles zu bepflanzen,<br />
was irgendwie<br />
dafür geeignet sche<strong>in</strong>t.<br />
Sehr persönlich, mit<br />
vielen Anekdoten und<br />
Tipps rund um das<br />
Thema „<strong>Gärtnern</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Stadt“.<br />
urban garden<strong>in</strong>g – Gärtnerglück für<br />
Großstadtpflanzen<br />
Christian Verlag, 192 Seiten, 24,99 Euro<br />
17<br />
Die<br />
Arteserquelle aus<br />
SÜDTIROL<br />
auf 1.870 m<br />
• Äußerst niedriger Trockenrückstand<br />
von nur 22 mg/l<br />
• Idealer zellgängiger pH-Wert von 6,6<br />
• Sehr reich an quelleigenem<br />
Sauerstoff (10 mg/l)<br />
• Frei von Arsen und Uran<br />
• Ausschließliche Abfüllung <strong>in</strong><br />
umweltfreundliche Glasflaschen<br />
Hier fi nden Sie den Plose-Händler <strong>in</strong><br />
Ihrer Umgebung:<br />
plosem<strong>in</strong>eralwasser.de
Lena Suhr
Interview<br />
Mehr als nur Rezepte! Die hübschen, leckeren Gerichte von Blogger<strong>in</strong> Lena Suhr können wir zwar sehr<br />
empfehlen (siehe auch S. 20-23) – doch ihre ganz persönliche vegane Welt ist noch viel umfassen<strong>der</strong>. Mit<br />
praktischen Infos und bewegten Gedanken lädt Lena dazu e<strong>in</strong>, diese zu betreten und sich <strong>in</strong>spirieren zu<br />
lassen. Wir haben mit ihr über Dogmatismus, Mixer und Tofu-Katastrophen gesprochen.<br />
Von: Carol<strong>in</strong>e Redka<br />
Lena, im Oktober 2015 ist de<strong>in</strong> erstes Buch<br />
erschienen. „Mix it - 120 vegane Rezepte aus<br />
dem Mixer“ heißt es und hält für wirklich<br />
jeden Geschmack etwas bereit. Ist <strong>der</strong> Mixer<br />
de<strong>in</strong> Liebl<strong>in</strong>gsgerät <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küche?<br />
Auf jeden Fall! Ich möchte ihn auch nicht<br />
mehr missen. Er läuft bei mir mehrmals<br />
täglich. Ob Säfte, Suppen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> schnelles<br />
Salatdress<strong>in</strong>g – ich bereite be<strong>in</strong>ahe alles im<br />
Mixer zu, weil es so e<strong>in</strong>fach ist und ich immer<br />
genau weiß, welche Zutaten <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er<br />
Mahlzeit enthalten s<strong>in</strong>d. Ich habe mittlerweile<br />
sogar e<strong>in</strong> handliches Reisegerät, weil<br />
ich ihn immer und überall brauche.<br />
Du benutzt e<strong>in</strong>en Hochleistungsmixer und<br />
auch <strong>in</strong> veganen Foren wird immer wie<strong>der</strong><br />
betont, wie wichtig es ist, e<strong>in</strong> leistungsstarkes<br />
Gerät zu besitzen. Gel<strong>in</strong>gen de<strong>in</strong>e Rezepte denn<br />
auch mit e<strong>in</strong>er „schwächeren“ Variante?<br />
Die meisten Rezepte klappen natürlich<br />
auch mit e<strong>in</strong>em normalen Standmixer o<strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong>em Stabmixer. Es ist allerd<strong>in</strong>gs schon so,<br />
dass man nicht mehr zurück möchte, wenn<br />
man e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en Hochleistungsmixer hatte,<br />
da die Nutzungsmöglichkeiten e<strong>in</strong>fach<br />
viel größer s<strong>in</strong>d. Blattgrün und Nüsse<br />
lassen sich damit problemlos zerkle<strong>in</strong>ern.<br />
Letztendlich lohnt sich die Anschaffung<br />
e<strong>in</strong>es Hochleistungsmixers auf jeden Fall,<br />
weil es den Alltag immens erleichtert.<br />
Wie groß de<strong>in</strong>e Leidenschaft zum Kochen ist,<br />
merkt man spätestens, wenn man die liebevoll<br />
angerichteten und kreativen Rezepte auf de<strong>in</strong>em<br />
Blog entdeckt. Vegan se<strong>in</strong> geht für dich<br />
aber über die Ernährung h<strong>in</strong>aus …<br />
Ja, das ist richtig. Me<strong>in</strong> ganzer Lebensstil<br />
ist <strong>in</strong> diese Richtung geprägt. Für mich<br />
ist das irgendwie e<strong>in</strong> ganzes, rundes Konstrukt.<br />
Auch Themen wie Nachhaltigkeit,<br />
soziales Engagement und Respekt gegenüber<br />
Tieren s<strong>in</strong>d mir sehr wichtig. Dabei<br />
möchte ich allerd<strong>in</strong>gs nicht mit Dogmatismus<br />
überzeugen, son<strong>der</strong>n vielmehr <strong>in</strong>formieren<br />
und vor allem <strong>in</strong>spirieren.<br />
Du hast erzählt, dass es e<strong>in</strong> missglückter<br />
Fleischkauf war, <strong>der</strong> dich zur veganen Ernährung<br />
geführt hat. Wie darf man sich diese<br />
Situation vorstellen?<br />
Eigentlich habe ich noch nie wahns<strong>in</strong>nig<br />
gerne Fleisch gegessen und wenn ich welches<br />
gekauft habe, dann bei e<strong>in</strong>em ganz<br />
bestimmten Metzger. E<strong>in</strong>es Tages musste<br />
ich feststellen, dass dieser se<strong>in</strong> Geschäft aufgegeben<br />
hatte und war daraufh<strong>in</strong> erst mal<br />
ratlos. Das war tatsächlich <strong>der</strong> Auslöser für<br />
mich. Ich hatte so e<strong>in</strong>e Art Geistesblitz und<br />
b<strong>in</strong> mit dem Gedanken heimgegangen, wie<br />
es denn wäre, e<strong>in</strong>fach gar ke<strong>in</strong> Fleisch mehr<br />
zu essen. Zu Hause habe ich dann den restlichen<br />
Tag damit verbracht, im Internet zu<br />
recherchieren, mich über Tierhaltung etc. zu<br />
<strong>in</strong>formieren und mir dann die Frage gestellt,<br />
warum ich es eigentlich nicht ausprobiere,<br />
vegan zu leben.<br />
Und das hat von e<strong>in</strong>em auf den an<strong>der</strong>en Tag<br />
funktioniert?<br />
Absolut. Ich habe mich dabei aber gar<br />
nicht unter Druck gesetzt und wollte mir<br />
auch nichts verbieten, son<strong>der</strong>n es e<strong>in</strong>fach<br />
mal ausprobieren. Es hat von Anfang an<br />
super geklappt und war die beste Entscheidung<br />
me<strong>in</strong>es Lebens. Ich war allerd<strong>in</strong>gs<br />
auch noch nicht komplett unerfahren, da<br />
ich auch schon zuvor oft mit veganer Ernährung<br />
<strong>in</strong> Berührung gekommen b<strong>in</strong> und<br />
wusste, dass es mir schmeckt und ich ganz<br />
sicherlich nicht verhungern werde (lacht).<br />
Vegan zu leben ist <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
auch sehr e<strong>in</strong>fach geworden. Die Vielfalt<br />
an Produkten ist wirklich enorm.<br />
Bist du <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, dass Blogger/<strong>in</strong>nen ihre<br />
Reichweite dazu nutzen sollten, auf Missstände<br />
h<strong>in</strong>zuweisen und diese öffentlich anzuprangern?<br />
Ich f<strong>in</strong>de, dass man aufzeigen kann, was<br />
man gut o<strong>der</strong> schlecht f<strong>in</strong>det, allerd<strong>in</strong>gs<br />
dabei mit e<strong>in</strong>em erhobenen Zeigef<strong>in</strong>ger<br />
nicht weit kommt. Mir ist es wichtiger zu<br />
zeigen, dass e<strong>in</strong> veganes Leben sich gar<br />
nicht so groß von e<strong>in</strong>em nicht-veganen<br />
Leben unterscheidet und dass das alles<br />
absolut machbar ist. Im H<strong>in</strong>blick darauf,<br />
dass man e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> bisschen bewusster<br />
lebt und zum Beispiel auch roten Lippenstift<br />
tragen kann, ohne dass dafür e<strong>in</strong> Tier<br />
ausgebeutet werden musste.<br />
De<strong>in</strong>e Herangehensweise an das Thema Veganismus<br />
ist eben e<strong>in</strong>e sehr lockere und offene …<br />
Genau. Ich stehe immer gerne für Fragen<br />
zur Verfügung, unterstütze und helfe<br />
gerne. Wenn jemand mit mir diskutieren<br />
möchte, dann ist das für mich auch <strong>in</strong><br />
Ordnung, aber ich habe generell e<strong>in</strong>en sehr<br />
entspannten Umgang mit diesem Thema<br />
und denke auch, dass man damit mehr<br />
erreicht. Hitzige Diskussionen br<strong>in</strong>gen<br />
überhaupt nichts, wenn es nicht bei e<strong>in</strong>em<br />
selbst „Klick“ macht.<br />
Lena, kommen bei dir auch manchmal Ersatzprodukte<br />
wie etwa vegane Wurst auf den<br />
Teller?<br />
Eher nicht. Ich kaufe fast nur noch Gemüse,<br />
Hülsenfrüchte, Nüsse, gute Öle und<br />
vor allem verschiedene Gewürze. Das s<strong>in</strong>d<br />
die Basics, die ich dann unterschiedlich<br />
mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> komb<strong>in</strong>iere.<br />
Welche drei Liebl<strong>in</strong>gs-Lebensmittel hast du<br />
immer zu Hause?<br />
Da wäre auf jeden Fall die Süßkartoffel,<br />
weil sie so schön vielseitig ist. Blumenkohl,<br />
da man vom Pizzaboden bis zum<br />
Fleischersatz alles damit machen kann<br />
und außerdem esse ich sehr gerne Black<br />
Beans, die sich wun<strong>der</strong>bar zu Aufstrichen<br />
verarbeiten lassen o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Burritos und<br />
Bowls ihre Anwendung f<strong>in</strong>den.<br />
Urban Garden<strong>in</strong>g ist das Thema unserer<br />
aktuellen Ausgabe. Gärtnerst du eigentlich<br />
auch selbst?<br />
Ich mag das Thema wirklich sehr, mir<br />
selbst fehlt nur lei<strong>der</strong> im Moment die Zeit<br />
zum <strong>Gärtnern</strong>. Gemüsegärten f<strong>in</strong>de ich<br />
super – sie haben so etwas Meditatives<br />
an sich. Urban Garden<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong>e Sache,<br />
bei <strong>der</strong> die unterschiedlichsten Menschen<br />
zusammenf<strong>in</strong>den und e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Ziel<br />
haben: gutes Gemüse <strong>in</strong> Bio-Qualität. Das<br />
gefällt mir.<br />
Gibt es etwas, das du unseren Lesern gerne<br />
mitgeben möchtest?<br />
Wenn man damit beg<strong>in</strong>nt, sich vegan zu ernähren,<br />
dann darf man sich nicht so schnell<br />
entmutigen lassen. Schon gleich gar nicht<br />
vom ersten Tofu. Ich kenne wirklich niemanden,<br />
dessen erster „Tofumoment“ e<strong>in</strong><br />
positives Erlebnis war. Wenn es mit dem<br />
veganen Kochen gar nicht klappt, dann<br />
tut es auch gut vegan essen zu gehen o<strong>der</strong><br />
sich eben von an<strong>der</strong>en <strong>in</strong>spirieren zu lassen.<br />
Man muss für sich selbst herausf<strong>in</strong>den,<br />
welche Produkte man mag. Da gibt es sehr<br />
große Unterschiede. Es ist wichtig, se<strong>in</strong>en<br />
eigenen Geschmack zu f<strong>in</strong>den. Neugierig<br />
bleiben heißt die Devise. Und den Tofu<br />
nicht gleich nach dem ersten Mal <strong>in</strong>s Eck<br />
schmeißen. (lacht)<br />
„A Very Vegan Life“ lebt die Blogger<strong>in</strong> Lena<br />
Suhr und hat deshalb auch ihren Blog so<br />
benannt. Neben Rezeptideen für Frühstück,<br />
Snacks, Lunch und Co. zeigt die vom Reisen<br />
begeisterte Hamburger<strong>in</strong> auch die veganen<br />
Hotspots an<strong>der</strong>er Städte wie beispielsweise<br />
Barcelona auf, stellt Bücher o<strong>der</strong> für gut befundene<br />
Produkte vor und erklärt, wie man<br />
e<strong>in</strong>en Kühlschrank richtig re<strong>in</strong>igt. Außerdem<br />
hat sie im Herbst vergangenen Jahres ihr<br />
erstes eigenes Buch herausgebracht. „Mix it<br />
- 120 vegane Rezepte aus dem Mixer“ heißt<br />
das Kochbuch, das bei Trias im Thieme Verlag<br />
erschienen ist. Alles weitere über Lena<br />
und ihr veganes Leben erfahren Sie unter:<br />
www.averyveganlife.de.<br />
19 VEGAN World N O 05
Soba mit Miso -Cashewsahne<br />
und Thai -Spargel<br />
Level: E<strong>in</strong>fach Personen: 2<br />
Zubereitung: 20 M<strong>in</strong>uten<br />
250 g Soba<br />
150 g Kaiserschoten<br />
150 ml Wasser<br />
75 g Thai-Spargel<br />
75 g Cashews<br />
4-6 M<strong>in</strong>i-Pak Choi<br />
(ersatzweise Ch<strong>in</strong>akohl)<br />
1 grüne Paprikaschote<br />
1 EL Miso-Paste<br />
Sesamöl<br />
Die Soba nach Anleitung zubereiten.<br />
Die Cashews mit dem Wasser <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
Mixer geben und fe<strong>in</strong> pürieren. Die<br />
Cashew-Masse durch e<strong>in</strong> Sieb laufen<br />
lassen und auffangen. Das Gemüse<br />
re<strong>in</strong>igen und, wenn gewünscht,<br />
zerkle<strong>in</strong>ern. Das Sesamöl <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Wok stark erhitzen und das Gemüse<br />
dar<strong>in</strong> kurz anbraten. Die Cashewsahne<br />
und Miso-Paste h<strong>in</strong>zugeben und gut<br />
mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verrühren.<br />
Die Soba unterrühren und sofort<br />
servieren. Nach Belieben kann das<br />
Gericht mit Cashews und Gomasio<br />
(Sesamsalz, z.B. erhältlich im Bioladen)<br />
als Topp<strong>in</strong>g abgerundet werden.<br />
Als Soba bezeichnet man dünne und<br />
beson<strong>der</strong>s lange Nudeln aus Buchweizen,<br />
die e<strong>in</strong> fester Bestandteil <strong>der</strong> japanischen<br />
Küche s<strong>in</strong>d. Sie weisen e<strong>in</strong>en hohen Gehalt<br />
an Eiweiß und Vitam<strong>in</strong> B auf und f<strong>in</strong>den<br />
sich sowohl <strong>in</strong> warmen als auch <strong>in</strong> kalten<br />
Gerichten wie<strong>der</strong>. Das Verzehren von Soba<br />
Nudeln hat übrigens auch e<strong>in</strong>en symbolischen<br />
Wert, da sie, zum Jahreswechsel<br />
gegessen, Glück im neuen Jahr br<strong>in</strong>gen<br />
sollen und als Mahlzeit bei e<strong>in</strong>schneidenden<br />
Lebensabschnitten verspeist werden.<br />
VEGAN World N O 05<br />
20
Gefüllte Süßkartoffel mit Black Beans<br />
und Limette -Soja -Emulsion<br />
Level: E<strong>in</strong>fach Personen: 2<br />
Zubereitung: 25 M<strong>in</strong>uten<br />
+ 45 M<strong>in</strong>uten Backzeit<br />
400 g Black Beans<br />
10 schwarze Oliven<br />
2 mittelgroße Süßkartoffeln<br />
2 Frühl<strong>in</strong>gszwiebeln<br />
2 große Knoblauchzehen<br />
½ Zwiebel<br />
3 EL Olivenöl<br />
Salz<br />
Optional:<br />
geräuchertes Paprikapulver<br />
(„Paprika de la Vera“),<br />
Chili-Flocken, Chili-Fäden<br />
Für die Limette-Soja-<br />
Emulsion:<br />
100 ml Rapsöl<br />
100 ml Sojasahne<br />
½ Limette, Saft<br />
2 EL Soja-Joghurt<br />
2 TL Weißwe<strong>in</strong>essig<br />
Salz<br />
Sollte ke<strong>in</strong> Hochleistungsmixer vorhanden<br />
se<strong>in</strong>, dann werden alle Zutaten bis auf das<br />
Rapsöl <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e hohe Rührschüssel gegeben<br />
und mit e<strong>in</strong>em Handmixer verquirlt.<br />
Das Öl wird währenddessen langsam<br />
h<strong>in</strong>zu gegossen (etwa wie bei e<strong>in</strong>er veganen<br />
Mayonnaise).<br />
Den Backofen auf 200 °C vorheizen und<br />
e<strong>in</strong> Backblech mit Backpapier auslegen.<br />
Die Süßkartoffeln gründlich mit<br />
e<strong>in</strong>er Gemüsebürste re<strong>in</strong>igen und die<br />
Enden abschneiden. Die Kartoffeln<br />
mit 2 EL Olivenöl abreiben und für<br />
ca. 45 M<strong>in</strong>uten <strong>in</strong> den Backofen legen,<br />
bis sie weich s<strong>in</strong>d. Währenddessen die<br />
Zwiebeln und den Knoblauch schälen<br />
und fe<strong>in</strong> würfeln. Die Frühl<strong>in</strong>gszwiebeln<br />
<strong>in</strong> Streifen schneiden.<br />
1 EL Olivenöl <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Pfanne erhitzen<br />
und die Zwiebel- und Knoblauchwürfel<br />
dar<strong>in</strong> anschwitzen. Nach ca. 5 M<strong>in</strong>uten<br />
die Black Beans h<strong>in</strong>zu geben und<br />
mitbraten. Wenn gewünscht, können<br />
die Black Beans nun mit Salz und ggf.<br />
geräuchertem Paprikapulver abgeschmeckt<br />
werden.<br />
Die Süßkartoffeln nun aus dem Ofen<br />
holen und <strong>der</strong> Länge nach aufschneiden.<br />
Etwas „Kartoffelfleisch“ mit e<strong>in</strong>em<br />
Löffel herauskratzen, so dass die Süßkartoffeln<br />
mit Black Beans aufgefüllt<br />
werden können.<br />
Mit Frühl<strong>in</strong>gszwiebeln und an<strong>der</strong>en<br />
Topp<strong>in</strong>gs nach Belieben (z.B. Chili-<br />
Fäden) servieren.<br />
Für die Limette-Soja-Emulsion alle<br />
Zutaten bis auf den Soja-Joghurt <strong>in</strong> den<br />
Hochleistungsmixer geben und für ca.<br />
20 Sekunden mixen. Den Soja-Joghurt<br />
dann h<strong>in</strong>zugeben, nochmals kurz durch<br />
mixen und fertig ist die Emulsion.<br />
21 VEGAN World N O 05
Erdnuss-Süßkartoffel-Suppe mit Popcorn<br />
Level: E<strong>in</strong>fach Personen: 2<br />
Zubereitung: 25 M<strong>in</strong>uten<br />
500 ml Wasser o<strong>der</strong> Gemüsebrühe<br />
300 g Süßkartoffel<br />
100 ml Kokosmilch<br />
2-3 Tomaten<br />
2 Knoblauchzehen<br />
1 Schalotte<br />
1 Stück Ingwer<br />
3-4 EL Erdnussmus<br />
3 EL Erdnussöl<br />
½ TL Korian<strong>der</strong>pulver<br />
½ TL Kreuzkümmel (Cum<strong>in</strong>)<br />
½ TL Cayennepfeffer<br />
½ TL geräuchertes Paprikapulver<br />
(„Paprika de la Vera“)<br />
½ TL Sambal Oelek<br />
Salz und Pfeffer<br />
Zubereitung im Mixer:<br />
Die Süßkartoffel, Schalotte sowie den<br />
Ingwer und Knoblauch schälen und fe<strong>in</strong><br />
würfeln. Die Tomaten, falls gewünscht,<br />
häuten und ebenfalls <strong>in</strong> Würfel schneiden.<br />
Zusammen mit dem Erdnussöl,<br />
dem Korian<strong>der</strong>pulver, Kreuzkümmel,<br />
Cayennepfeffer, Paprikapulver, Salz,<br />
Pfeffer, Sambal Oelek und dem Wasser<br />
bzw. <strong>der</strong> Gemüsebrühe sowie dem<br />
Erdnussmus <strong>in</strong> den Mixer geben und<br />
für ca. 5 M<strong>in</strong>uten fe<strong>in</strong> pürieren (ggf. das<br />
Suppen-Programm nutzen).<br />
Zubereitung im Topf:<br />
Die Schalotten sowie den Ingwer und<br />
Knoblauch schälen, fe<strong>in</strong> würfeln und <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Topf mit etwas Öl kurz anschwitzen.<br />
Die restlichen Zutaten h<strong>in</strong>zugeben<br />
und köcheln lassen, bis die Süßkartoffel<br />
weich geworden ist. Anschließend alles<br />
fe<strong>in</strong> pürieren und servieren.<br />
Tipp: Dazu passt als Topp<strong>in</strong>g Korian<strong>der</strong>,<br />
gehackte Erdnüsse, Hot Sauce und<br />
Popcorn mit geräuchertem Paprikapulver.<br />
Hierzu e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Menge<br />
Popcornmais nach Anleitung zubereiten<br />
und das fertige Popcorn mit geräuchertem<br />
Paprikapulver vermengen.<br />
VEGAN World N O 05<br />
22
Açaí-Bowl<br />
Level: E<strong>in</strong>fach Personen: 2<br />
Zubereitung: 10 M<strong>in</strong>uten<br />
150 g gemischte Beeren<br />
nach Wahl<br />
125 ml Mandelmilch<br />
100 g Açaí-Püree<br />
1 Banane<br />
1 EL Chiasamen<br />
Die Banane schälen und mit den<br />
Beeren, dem Püree, <strong>der</strong> Milch und den<br />
Chiasamen im Hochleistungsmixer fe<strong>in</strong><br />
pürieren. Mit Früchten und Topp<strong>in</strong>gs<br />
nach Belieben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schale geben und<br />
sofort servieren. Als schmackhaftes<br />
Topp<strong>in</strong>g empfehle ich Granola, Beeren<br />
und an<strong>der</strong>e Früchte sowie Chiasamen,<br />
Kakaonibs, Nüsse o<strong>der</strong> weitere Superfoods<br />
nach Belieben.<br />
Tipp: Die Super-Bowl lässt sich auch<br />
mit e<strong>in</strong>em herkömmlichen Stand- o<strong>der</strong><br />
Stabmixer zubereiten.<br />
Bei Açaí handelt es sich um Beeren, die<br />
<strong>in</strong> Südamerika beheimatet s<strong>in</strong>d und auf<br />
Palmen wachsen. Sie enthalten 19 Am<strong>in</strong>osäuren,<br />
zahlreiche Spurenelemente und<br />
nützliche Fettsäuren, z.B. Ole<strong>in</strong>säure, doch<br />
vor allem zellschützende Antioxidantien.<br />
Ihre Anthocyane sollen Entzündungen,<br />
unter an<strong>der</strong>em <strong>in</strong> Blutgefäßen, abschwächen<br />
können, sodass diese die Entspannung und<br />
Erweiterung <strong>der</strong> Blutgefäße unterstützen,<br />
was sich wie<strong>der</strong>um unter an<strong>der</strong>em positiv<br />
auf das Herz auswirken kann. Sie gelten<br />
zudem als Anti-Ag<strong>in</strong>g-Beeren, die das<br />
Hautbild verbessern können – egal, ob<br />
<strong>in</strong>nerlich o<strong>der</strong> äußerlich angewandt. Das<br />
Püree bekommen Sie z.B. im Bioladen.<br />
Le<strong>in</strong>mehl ist e<strong>in</strong> sehr quellfähiges<br />
B<strong>in</strong>demittel (erhältlich im Bio-<br />
Supermarkt). Alternativ können Sie auch<br />
1 EL gemahlene Flohsamenschalen o<strong>der</strong><br />
Johannisbrotkernmehl verwenden.<br />
Cashewkerne <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Gefäß geben, mit<br />
Wasser bedecken und für m<strong>in</strong>destens<br />
3 Stunden e<strong>in</strong>weichen lassen. Anschließend<br />
die Kerne absieben und zur Seite<br />
stellen. Reismehl, Backpulver, Natron<br />
und Kakaopulver <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schüssel mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
vermengen. Flüssiges Süßungsmittel<br />
und Öl h<strong>in</strong>zufügen. Zum Schluss<br />
das Le<strong>in</strong>mehl dazugeben und die Masse<br />
für ca. 2 M<strong>in</strong>uten verrühren. Muff<strong>in</strong>s <strong>in</strong><br />
Muff<strong>in</strong>-Förmchen (z.B. aus Silikon) füllen<br />
und im vorgeheizten Backofen bei<br />
175 Grad ca. 20 M<strong>in</strong>uten backen.<br />
In <strong>der</strong> Zwischenzeit das Topp<strong>in</strong>g<br />
zubereiten. Hierfür die e<strong>in</strong>geweichten<br />
Cashewkerne, Reismilch, Süßungsmittel<br />
und Kokosflocken <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schüssel<br />
füllen und gut vermischen. Die Creme<br />
anschließend für ca. 30 M<strong>in</strong>uten <strong>in</strong> den<br />
Kühlschrank stellen. Muff<strong>in</strong>s etwas<br />
auskühlen lassen und aus <strong>der</strong> Creme<br />
sechs gleich große Bällchen formen. Die<br />
Bällchen auf die Muff<strong>in</strong>s setzen und die<br />
Pandaköpfe formen. Gegebenenfalls mit<br />
mehr Kokosflocken toppen. Mit den<br />
Schokotröpfchen, dem Fondant und den<br />
Schokostreuseln den Pandabären e<strong>in</strong><br />
Gesicht geben.
Der Kaffee -<br />
Philosoph
Firmenporträt: Murnauer Kaffeerösterei<br />
Von <strong>der</strong> Plantage <strong>in</strong> die Tasse – Thomas Eckel, Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
Murnauer Kaffeerösterei, setzt auf direkten Austausch und Handel.<br />
Denn neben se<strong>in</strong>en geliebten Bohnen liegen ihm auch die Menschen am<br />
Herzen. Die fernen Erntehelfer ebenso wie die Kaffeegenießer zu Hause.<br />
Von: Carmen Schnitzer<br />
Selbst durchs Telefon ist se<strong>in</strong>e Rührung<br />
spürbar. Thomas Eckels Stimme bebt, als<br />
er von se<strong>in</strong>em Treffen mit e<strong>in</strong>em costaricanischen<br />
Vorarbeiter erzählt. Dem hatte<br />
er bei e<strong>in</strong>em Besuch auf <strong>der</strong> dortigen<br />
Plantage e<strong>in</strong> Päckchen Kaffee mitgebracht<br />
– „von ihm geerntet, von mir geröstet“ –<br />
und sich herzlich bedankt. „Für die harte<br />
Arbeit und die gute Qualität, die er liefert.<br />
Dieser vielleicht 55-jährige Mann hat sich<br />
so gefreut! Vermutlich hat er noch nie e<strong>in</strong><br />
solches Feedback aus e<strong>in</strong>em Endverbraucherland<br />
bekommen. Das war e<strong>in</strong> wirklich<br />
emotionaler Moment.“<br />
Begegnungen wie diese s<strong>in</strong>d dem Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Murnauer Kaffeerösterei<br />
(www.murnauer-kaffeeroesterei.de) wichtig.<br />
Denn er setzt bereits seit Jahren auf<br />
e<strong>in</strong> System, das anfangs noch gar ke<strong>in</strong>en<br />
Namen hatte und heute unter dem Begriff<br />
„Direct Trade“ bekannt ist: den Bezug des<br />
Rohstoffs direkt von <strong>der</strong> Plantage. „Echter<br />
Direct Trade“, wie Eckel im Gespräch<br />
betont. Das heißt: Die Geschäftsbeziehungen<br />
gehen weit über Telefonkontakt sowie<br />
Onl<strong>in</strong>e-Austausch von Bil<strong>der</strong>n und Informationen<br />
h<strong>in</strong>aus. Es gibt Ansprechpartner<br />
vor Ort, die nach dem Rechten sehen, mit<br />
Mitarbeitern sprechen, für Verbesserungen<br />
sorgen und ausbilden. Gerade Letzteres<br />
ist e<strong>in</strong> wichtiger Punkt: „Wir wollen das<br />
Wissen vermitteln, das die Bauern für<br />
die Qualitätsentwicklung brauchen – mit<br />
dem Ziel, dass sie ihre eigene Situation<br />
verbessern können. Wenn man e<strong>in</strong>fach nur<br />
aus Mitleid mehr Geld zahlt, dann ist das<br />
Ganze eher e<strong>in</strong> soziales Projekt. Mit Mitleid<br />
verän<strong>der</strong>t man die Welt nicht.“<br />
Geme<strong>in</strong>sam gew<strong>in</strong>nen<br />
Kann man das, <strong>in</strong>dem man als Europäer<br />
daherkommt und den late<strong>in</strong>amerikanischen<br />
o<strong>der</strong> afrikanischen Bauern erzählt, was<br />
sie zu tun und zu lassen haben? Thomas<br />
Eckel lacht. Klar gäbe es dabei auch mal<br />
kulturelle Herausfor<strong>der</strong>ungen und Verständigungsschwierigkeiten,<br />
die es zu überw<strong>in</strong>den<br />
gelte. Und klar rufe mal die e<strong>in</strong>e Hälfte<br />
des Dorfes: „Was hat uns dieser Gr<strong>in</strong>go zu<br />
sagen?“ Die an<strong>der</strong>e Hälfte aber entgegne:<br />
„Dieser Gr<strong>in</strong>go hat uns letztes Jahr den<br />
doppelten Kaffeepreis bezahlt. Vielleicht<br />
sollten wir ihm mal zuhören.“ Beide Seiten<br />
müssen aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zugehen – um letztlich<br />
beide zu gew<strong>in</strong>nen. Thomas Eckel, <strong>in</strong>dem<br />
er für se<strong>in</strong> Unternehmen Kaffee von bester<br />
Qualität erhält, die Bauern, <strong>in</strong>dem sie<br />
mehr Geld bekommen und darüber h<strong>in</strong>aus<br />
e<strong>in</strong>e verbesserte Infrastruktur sowie gute<br />
Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen, im E<strong>in</strong>klang mit <strong>der</strong><br />
sie umgebenden Natur. „Wenn wir merken,<br />
dass e<strong>in</strong> Plantagenmanager se<strong>in</strong>e Leute<br />
ausbeutet, dann handeln wir nicht mit ihm.<br />
Den Fall gab es z.B. e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> Ruanda.<br />
Der Kaffee war top, wir hätten ihn gerne<br />
gekauft, aber die Philosophie passte nicht.“<br />
Zu dieser gehört, dass auf den Plantagen<br />
soziale und ökologische Projekte umgesetzt<br />
sowie faire, feste Löhne gezahlt werden.<br />
Dass dies alles gewährleistet wird, davon<br />
überzeugen sich Thomas Eckel und se<strong>in</strong><br />
Team regelmäßig vor Ort.<br />
„Das Geld, das mich z.B. e<strong>in</strong>e Fairtrade-<br />
Zertifizierung kosten würde, stecke ich<br />
lieber <strong>in</strong> solche Reisen, spreche mit den<br />
Leuten, drehe e<strong>in</strong>en Film und stelle diesen<br />
auf die Website, damit sich me<strong>in</strong>e Kunden<br />
selbst e<strong>in</strong> Bild machen können.“ Fragen<br />
gibt es natürlich trotzdem, und das ist<br />
Eckel nur recht. Er schätzt kritische<br />
Kundschaft und setzt auf hun<strong>der</strong>tprozentige<br />
Transparenz: „Sie bekommen immer<br />
Antworten. Selbst bei D<strong>in</strong>gen wie me<strong>in</strong>en<br />
E<strong>in</strong>kaufspreisen, me<strong>in</strong>er Kalkulation. Und<br />
natürlich bei <strong>der</strong> Rezeptur. Wissen Sie,<br />
dass es noch vor zehn Jahren kaum sortenre<strong>in</strong>e<br />
Kaffees auf dem deutschen Markt<br />
gab? Da verkauften Hun<strong>der</strong>te Bauern ihre<br />
Ernte an e<strong>in</strong>en Aufkäufer, <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um an<br />
e<strong>in</strong>e Kooperative, die an e<strong>in</strong>e Schälmühle,<br />
<strong>der</strong> europäische Importeur mixte wie<strong>der</strong> …<br />
Und wenn Sie dann nach <strong>der</strong> Rezeptur für<br />
e<strong>in</strong>e bestimmte Crema-Mischung fragten,<br />
hieß es: Die ist beim Chef im Safe. So was<br />
gibt es bei mir nicht, ich verrate Ihnen alles.“<br />
Nicht nur das: In eigenen Sem<strong>in</strong>aren<br />
<strong>der</strong> Murnauer Kaffeeschule geben Eckel<br />
und se<strong>in</strong> Team, darunter se<strong>in</strong> Bru<strong>der</strong><br />
Michael, ihr Expertenwissen an Fachleute<br />
und Endverbraucher weiter.<br />
Kaffeebraune<br />
Schlüsselmomente<br />
Die Liebe zum Menschen sche<strong>in</strong>t Thomas<br />
Eckel <strong>in</strong> die Wiege gelegt zu se<strong>in</strong> – die Liebe<br />
zum Kaffee dagegen ist das Ergebnis<br />
e<strong>in</strong>es Erweckungserlebnisses. Es war Ende<br />
<strong>der</strong> 90er Jahre auf Hawaii, woh<strong>in</strong> Eckel mit<br />
se<strong>in</strong>em Vater gereist war. Bei e<strong>in</strong>er Tour<br />
über die Inseln entdeckten die beiden e<strong>in</strong>en<br />
Strauch, <strong>der</strong> Blüten und Früchte gleichzeitig<br />
trug. „Das kennt man nicht wenn man<br />
aus Bayern kommt – da gibt’s die Blüte<br />
im Frühjahr und die Frucht im Herbst“,<br />
berichtet Eckel. „Also guckten wir uns<br />
das mal an, auch mit den Händen – bis<br />
e<strong>in</strong> älterer Mann anstürmte: ,Don‘t touch<br />
my coffee tree!‘ Daraufh<strong>in</strong> war ich total<br />
geflasht: Kaffee war für mich Pulver. Über<br />
den Zusammenhang Natur-Lebensmittel<br />
hatte ich mir zuvor nie Gedanken gemacht.<br />
Nun zeigte uns dieser Mann die Plantage,<br />
die Sträucher, die Kaffeekirschen ... Als er<br />
uns schließlich e<strong>in</strong> Tässchen anbot, setzten<br />
wir erst mal regelrecht respektlos an – und<br />
dann das: Woah! ,Wenn das Kaffee ist‘,<br />
dachte ich, ,was tr<strong>in</strong>ken wir dann eigentlich<br />
zu Hause?‘“<br />
E<strong>in</strong> Schlüsselmoment. Thomas Eckel<br />
kaufte dem hawaiianischen Kaffee-Bauern<br />
e<strong>in</strong> Kilo ab, genoss das fe<strong>in</strong>e Getränk <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er Studentenbude und wurde, als es<br />
verbraucht war, erst e<strong>in</strong>mal leidenschaftlicher<br />
Teetr<strong>in</strong>ker. Denn er konnte <strong>in</strong><br />
Deutschland schlicht ke<strong>in</strong> vergleichbares<br />
Produkt f<strong>in</strong>den. Der zweite Schlüsselmoment<br />
folgte e<strong>in</strong>ige Jahre später: Eckel<br />
lernte im Flugzeug e<strong>in</strong>e Dame kennen,<br />
die e<strong>in</strong>em kolumbianischen Bauern beim<br />
Handel mit Europa half – und dessen<br />
Kaffee so großartig schmeckte wie <strong>der</strong><br />
hawaiianische, an den sich Eckel nun wie<strong>der</strong><br />
er<strong>in</strong>nerte. Von da an war <strong>der</strong> weitere<br />
Weg des Qualitätsfans vorgezeichnet und<br />
er widmete sich ganz se<strong>in</strong>er Leidenschaft<br />
für das braune Gold. Nach <strong>der</strong> Ausbildung<br />
zum Röstmeister und dem Abschluss als<br />
Chef-Diplom-Kaffeesommelier gründete er<br />
2008 se<strong>in</strong>e eigene Rösterei und absolvierte<br />
e<strong>in</strong> Jahr später als erster Deutscher überhaupt<br />
die anspruchsvollen Prüfungen zum<br />
Q-Gra<strong>der</strong>, zum offiziellen Kaffeegutachter.<br />
Als solcher wie<strong>der</strong>um wurde er Jurymitglied<br />
beim <strong>in</strong>ternationalen Kaffee-Award<br />
Cup of Excellence, was ihm zu wichtigen<br />
Kontakten <strong>in</strong> kaffeeanbauenden Län<strong>der</strong>n<br />
wie Guatemala, Peru o<strong>der</strong> das e<strong>in</strong>gangs<br />
genannte Costa Rica verhalf. Kontakte, die<br />
er bis heute pflegt und ausbaut, da er weiß:<br />
Am e<strong>in</strong>en wie an<strong>der</strong>en Ende <strong>der</strong> Produktionskette<br />
geht es um Menschen. Menschen,<br />
die es verdienen, wertgeschätzt zu werden.<br />
Und guten Kaffee zu tr<strong>in</strong>ken.<br />
25 VEGAN World N O 05
Glück<br />
Re<strong>in</strong>e<br />
Kopfsache<br />
Dauerbusy, multitask<strong>in</strong>gsüchtig und flexibel bis zum Identitätsverlust? Wer<br />
das Glück im „Lifestyle“ sucht, <strong>der</strong> ihm über crossmediale Abziehbil<strong>der</strong> auf<br />
Schritt und Tritt angeboten wird, kann nur verlieren. Schon re<strong>in</strong> chemisch<br />
gesehen. Aber irgendwie müsste das doch zu machen se<strong>in</strong> mit dem glücklichen<br />
Leben?<br />
Von: Eva Mäkler<br />
„Wir halten diese Wahrheiten für selbstverständlich,<br />
dass alle Menschen gleich<br />
geschaffen s<strong>in</strong>d, dass sie von ihrem Schöpfer<br />
mit gewissen unveräußerlichen Rechten ausgestattet<br />
wurden, darunter Leben, Freiheit<br />
und das Streben nach Glück.“ Ganz schön<br />
geme<strong>in</strong>, die amerikanische Verfassung. Was<br />
macht man denn bitte mit e<strong>in</strong>em Grundrecht,<br />
von dem man nicht weiß, wie man es verwirklichen<br />
soll? Ok, <strong>der</strong> „amerikanische Traum“<br />
gibt e<strong>in</strong>deutige H<strong>in</strong>weise: „Vom Tellerwäscher<br />
zum Millionär.“ Macht Geld vielleicht doch<br />
glücklich?<br />
Ja: Vielleicht. Wenn man es als Mittel zum<br />
Zweck erkennt. Nicht nur, um materielle,<br />
kulturelle und soziale Grundbedürfnisse abzudecken.<br />
Das ist sowieso e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> wichtigsten<br />
Grundbed<strong>in</strong>gungen, die auch <strong>in</strong> Deutschland<br />
oft nicht erfüllt ist. Untersuchungen wie die<br />
„Münchener Studie zur Lebenszufriedenheit“<br />
des Instituts für Soziologie <strong>der</strong> Ludwig-Maximilians-Universität<br />
aus dem Jahr 2010 weisen<br />
nach, dass die Menschen <strong>in</strong> Stadtteilen, <strong>in</strong><br />
denen vorwiegend Ärmere leben, <strong>in</strong>sgesamt<br />
weniger glücklich s<strong>in</strong>d. Aber auch darüber<br />
h<strong>in</strong>aus ist die Verwirklichung etlicher Träume<br />
ja mit Geldausgeben verbunden. Wenn man<br />
nicht viel, vielleicht unendlich viel Lebenszeit<br />
und Energie darauf verwenden muss, selbiges<br />
erst mal zu verdienen, ist das schon mal e<strong>in</strong><br />
Grund zum Glücklichse<strong>in</strong>.<br />
Glück ist Chemie<br />
Sollte <strong>der</strong> Traum aus e<strong>in</strong>em Ferrari bestehen,<br />
den man sich nun vor die Tür stellt, kann das<br />
Glücksgefühl zunächst überwältigend se<strong>in</strong>,<br />
wird sich aber bald abnutzen. Es ist e<strong>in</strong>fach<br />
sehr schnell e<strong>in</strong>e Gewohnheit für unser Gehirn,<br />
mit diesem Auto zu fahren. Wozu also<br />
weiter Energie verschwenden und im Mittelhirn<br />
die Dopam<strong>in</strong>produktion ankurbeln, um<br />
uns dann über Folgereaktionen im Nucleus<br />
accumbens, unserem Belohnungszentrum,<br />
dar<strong>in</strong> zu bestärken, was für e<strong>in</strong>e super Entscheidung<br />
es war, <strong>in</strong> genau diesen Wagen<br />
zu steigen?! Das haben wir ja offensichtlich<br />
schon kapiert und tun es brav jeden Tag.<br />
Ziel erreicht, ke<strong>in</strong>e weiteren Glücksgefühle<br />
zur Belohnung nötig. Das gilt für alles, was<br />
uns dank Dopam<strong>in</strong>-Anschub e<strong>in</strong>en richtigen<br />
Kick versetzt; ohne Erholungspausen wären<br />
solche Endorph<strong>in</strong>schübe für unseren Körper<br />
auch viel zu anstrengend.<br />
27 VEGAN World N O 05
Zu Hause fühlen<br />
Bessere Chancen haben wir auf e<strong>in</strong>e<br />
an<strong>der</strong>e Form von Glück: Wohlige, heimelige<br />
Zufriedenheitsgefühle, Geborgenheit,<br />
Sicherheit, Stärke. Dazu müssen ganz verschiedene<br />
Hormone an den Schnittstellen<br />
unserer Nervenzellen, den Synapsen, Reaktionen<br />
auslösen. Seroton<strong>in</strong> und Oxytoc<strong>in</strong><br />
s<strong>in</strong>d zwei <strong>der</strong> prom<strong>in</strong>entesten Beispiele,<br />
wenn es um Zuversicht und Vertrauen geht.<br />
E<strong>in</strong>e gute Investition kann demnach das<br />
Traumhaus se<strong>in</strong>. Nicht unbed<strong>in</strong>gt, wenn<br />
wir es vom teuersten In-Architekten mit<br />
dem modischsten Hightech am angesagtesten<br />
„Place to be“ des Jahres bauen lassen.<br />
Son<strong>der</strong>n genau so, wie es unserer Seele<br />
e<strong>in</strong> Zuhause gibt, weil wir uns dar<strong>in</strong> wohl<br />
und sicher fühlen; e<strong>in</strong>es, wo wir viel Platz<br />
haben, um je<strong>der</strong>zeit all die Menschen zu<br />
beherbergen, die wir lieben.<br />
Überhaupt, die Liebe. Sie ist <strong>der</strong> Glücksquell<br />
überhaupt. Das kl<strong>in</strong>gt nur deshalb so<br />
banal, weil sie selten <strong>in</strong> all ihren Dimensionen<br />
geschätzt und gepflegt wird. Schon die<br />
Liebe zu Familie, Freunden, „dem e<strong>in</strong>en“<br />
o<strong>der</strong> „<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en“ vernachlässigen wir im<br />
Alltag viel zu oft. Noch weniger Wertschätzung<br />
erfahren aber Erlebnisse, <strong>in</strong> denen wir<br />
ganz aufgehen können. Mit soviel Liebe,<br />
dass wir alles um uns vergessen. Das kann<br />
das S<strong>in</strong>gen im Chor se<strong>in</strong>, Theaterspielen,<br />
das Lernen e<strong>in</strong>er neuen Sprache ... Wenn<br />
nur das, was wir da tun, uns wirklich <strong>in</strong><br />
unserem Innersten berührt, uns ganz <strong>in</strong><br />
uns selbst zu Hause und so angstfrei se<strong>in</strong><br />
lässt, dass wir ganz von alle<strong>in</strong>e alle Masken<br />
fallen lassen. Nicht nur K<strong>in</strong><strong>der</strong> sehen<br />
<strong>in</strong> Momenten <strong>der</strong> „selbstvergessenen“<br />
H<strong>in</strong>gabe ans Hier und Jetzt am schönsten<br />
aus, son<strong>der</strong>n je<strong>der</strong> von uns. Weil wir unser<br />
Selbst dabei gar nicht vergessen, son<strong>der</strong>n es<br />
e<strong>in</strong>fach leben. Was wir vergessen, s<strong>in</strong>d die<br />
Konstrukte – gesellschaftliche wie <strong>in</strong>dividuelle<br />
– <strong>in</strong> unseren Köpfen, wie wir selbst<br />
und unsere Umwelt se<strong>in</strong> sollten.<br />
Dabei hat jedes dieser Erlebnisse noch ganz<br />
eigene Glückspotenziale. Regelmäßiges<br />
S<strong>in</strong>gen im Chor zum Beispiel för<strong>der</strong>t nachweislich<br />
e<strong>in</strong>e positive Gestimmtheit sowohl<br />
im eigenen Körper als auch <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong><br />
Geme<strong>in</strong>schaft. Folge: Über den Speichel<br />
lassen sich bei regelmäßigen wöchentlichen<br />
Treffen schon nach wenigen Monaten e<strong>in</strong><br />
stärkeres Immunsystem, weniger Stress<br />
und e<strong>in</strong> höherer Oxytoc<strong>in</strong>spiegel nachweisen.<br />
Letzterer zeugt von stärkeren sozialen<br />
B<strong>in</strong>dungen und Geborgenheitsgefühlen.<br />
Sucht, die glücklich macht<br />
Wenn wir uns als Schauspieler auf die<br />
Bühne wagen, haben wir wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
wochenlang viel Text gelernt, uns <strong>in</strong>tensiv<br />
mit menschlichen Eigenschaften und<br />
Ausdrucksformen beschäftigt, dabei ganz<br />
neue Gefühle bei uns selbst und an<strong>der</strong>en<br />
wahrgenommen … und mit all dem stehen<br />
wir schließlich h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>er Bühne, auf <strong>der</strong>en<br />
an<strong>der</strong>en Seite immer mehr Menschen<br />
den Zuschauerraum betreten. Wir spüren<br />
unsere Unruhe im Magen, müssen dr<strong>in</strong>gend<br />
noch mal auf Toilette, s<strong>in</strong>d leicht zittrig<br />
und haben schweißnasse Hände. E<strong>in</strong>e<br />
große Herausfor<strong>der</strong>ung wartet auf uns,<br />
wir s<strong>in</strong>d entsprechend aufgeregt, aber an<strong>der</strong>erseits<br />
freuen wir uns auch wahns<strong>in</strong>nig<br />
darauf, dass sie endlich losgeht, die Aufführung,<br />
auf die wir seit Wochen h<strong>in</strong>arbeiten.<br />
Die typische Reaktion unseres Gehirns:<br />
Lampenfieber. An<strong>der</strong>s ausgedrückt: E<strong>in</strong>e<br />
gehörige Portion Dopam<strong>in</strong>. Gut für uns.<br />
Denn es sorgt erst mal dafür, dass h<strong>in</strong>ter<br />
<strong>der</strong> Stirn alles optimal verschaltet wird<br />
– und macht uns extrem wach und leistungsfähig.<br />
Dabei führen die komplizierten<br />
Wechselwirkungen mit den körpereigenen<br />
Morph<strong>in</strong>en – den Endomorph<strong>in</strong>en – im<br />
Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> zum Glücksgefühl. Und ja,<br />
<strong>der</strong> Chemie-Cocktail kann tatsächlich<br />
süchtig machen – aber <strong>in</strong> diesem Fall nach<br />
dem Gang auf die Bühne, nicht nach e<strong>in</strong>er<br />
Spritze.<br />
Der große Unterschied: Die Nebenwirkungen<br />
s<strong>in</strong>d im Allgeme<strong>in</strong>en ausschließlich positiv.<br />
Vor allem neue Vernetzungen <strong>in</strong> unserer<br />
„Schaltzentrale“ werden so beständig aufgebaut.<br />
Das hält geistig jung. Und kann<br />
immer wie<strong>der</strong> neue Lust auslösen. Denn dass<br />
Lernen e<strong>in</strong>e existenziell wichtige Tätigkeit<br />
ist, dieses Wissen ist ganz tief e<strong>in</strong>gebrannt<br />
<strong>in</strong> unseren Genen. Entsprechend hoch ist<br />
<strong>der</strong> Lustgew<strong>in</strong>n, wenn wir zum ersten Mal<br />
erfolgreich unseren Kaffee <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en<br />
Sprache bestellen, mit dem Surfbrett die<br />
perfekte Welle erwischen o<strong>der</strong> die Eskimorolle<br />
im Kajak h<strong>in</strong>bekommen. Und je mehr hart<br />
erarbeitete Erfolgserlebnisse wir gesammelt<br />
haben, desto mehr werden wir beim nächsten<br />
Mal wie<strong>der</strong> belohnt. Beson<strong>der</strong>s, wenn wir uns<br />
an etwas ganz Neues wagen, es uns erkennbar<br />
nicht leicht gemacht haben, und am besten<br />
Koord<strong>in</strong>ation und Muskeln sich dabei auch<br />
entwickeln können. Dann ist von langweiliger<br />
Gewöhnung ke<strong>in</strong>e Spur.<br />
Übrigens funktionieren solche Umbaumaßnahmen<br />
im Gehirn nicht nur im Positiven.<br />
Unser Denkorgan kann sich auch auf Angst<br />
und Abwehr e<strong>in</strong>stellen, wenn es durch h<strong>in</strong>reichend<br />
negative Erlebnisse lernt, allen<br />
Missmut verursachenden Informationen<br />
Vorrang zu geben. Das geschieht e<strong>in</strong>fach<br />
aus Effizienzgründen – die Erfahrungen<br />
<strong>der</strong> Vergangenheit sche<strong>in</strong>en nahezulegen,<br />
dass es grundsätzlich viel Verdruss zu verarbeiten<br />
gibt und man besser gut darauf<br />
vorbereitet se<strong>in</strong> sollte.<br />
„Positives Denken<br />
macht krank“<br />
Der häufig erteilte Rat zum „positiven<br />
Denken“ hat <strong>in</strong>sofern durchaus e<strong>in</strong>e wissenschaftliche<br />
Grundlage. Nur simplifiziert<br />
er die D<strong>in</strong>ge lei<strong>der</strong> so sehr, dass im Extremfall<br />
daraus dann wirklich schwerwiegende<br />
Probleme erwachsen können. „Positives<br />
Denken macht krank“, sagt dazu <strong>der</strong> Psychologe<br />
und Psychotherapeut Günter<br />
Scheich – und hat diese These provokanterweise<br />
gleich zum Buchtitel gemacht.<br />
Er weist damit auf Wesentliches h<strong>in</strong>: die<br />
Auffor<strong>der</strong>ung zum „positiven Denken“ ist<br />
<strong>in</strong> unserer Gesellschaft so omnipräsent und<br />
so verkürzt, dass wir e<strong>in</strong>em starken Druck<br />
ausgesetzt s<strong>in</strong>d, zwanghaft alle negativen<br />
Gedanken im Keim zu ersticken. Wer<br />
diesem Druck dauerhaft nachgibt, wird<br />
krank. Denn er entwickelt e<strong>in</strong>e panische<br />
Angst vor <strong>der</strong> verme<strong>in</strong>tlich ach so dunklen<br />
Seite se<strong>in</strong>er Seele. Dabei handelt es sich um<br />
Affekte, Gedanken und Gefühle, die Teil<br />
e<strong>in</strong>er jeden Persönlichkeit s<strong>in</strong>d – und <strong>in</strong><br />
VEGAN World N O 05<br />
28
estimmten Situationen durchaus s<strong>in</strong>nvoll. Um aus schmerzhaften<br />
Erfahrungen zu lernen, zum Beispiel, o<strong>der</strong> auch aus Selbstschutzgründen.<br />
Umgehen kann man damit aber nur, wenn man sie nicht<br />
verdrängt; abgesehen davon, dass das nur mit e<strong>in</strong>em extrem hohen<br />
Energieaufwand überhaupt möglich ist, gel<strong>in</strong>gt es nie auf Dauer.<br />
Aber je länger <strong>der</strong> Deckel auf dem Kessel mit all den verbotenen<br />
Emotionen und Gedanken gehalten wird, desto unkontrollierter<br />
brechen diese sich h<strong>in</strong>terher Bahn. Und das kann selbstzerstörerisch<br />
se<strong>in</strong> bis h<strong>in</strong> zur Schizophrenie.<br />
Außerdem legt Scheich den F<strong>in</strong>ger auf die Wunde, dass populäre<br />
Verfechter des „positiven Denkens“ ihre Anhänger <strong>in</strong> letzter<br />
Konsequenz lähmen und <strong>der</strong> aktiven Verarbeitung von Lernerfahrungen<br />
entheben: Wo alles mit <strong>der</strong> re<strong>in</strong>en Kraft <strong>der</strong> Gedanken<br />
möglich sche<strong>in</strong>t, tritt das konkrete Handeln <strong>in</strong>nerhalb realistischer<br />
Gestaltungs- und Verän<strong>der</strong>ungsmöglichkeiten <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund.<br />
So kann es leicht passieren, dass tatsächliche Handlungsoptionen<br />
nicht wahrgenommen werden, solange sie da s<strong>in</strong>d.<br />
Das ist oft praktisch für diejenigen, die <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Gesellschaft<br />
Privilegien besitzen und <strong>der</strong>en Berechtigung nicht h<strong>in</strong>terfragt<br />
wissen wollen. Für die Betroffenen bedeutet es e<strong>in</strong> Leben<br />
ohne Ausnutzung <strong>der</strong> eigenen Ressourcen – und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Konsequenz<br />
auch <strong>in</strong> politischer Unmündigkeit. Das hat dann nicht nur Auswirkungen<br />
auf das verh<strong>in</strong><strong>der</strong>te eigene Glücksempf<strong>in</strong>den, son<strong>der</strong>n auch<br />
auf das vieler Mitmenschen, die aktiver Mitstreiter bedürften,<br />
um gesellschaftlich verankerte Ungerechtigkeiten auszuräumen.<br />
Glücklich macht es h<strong>in</strong>gegen, Selbstwirksamkeit zu spüren – beson<strong>der</strong>s<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe. Zum e<strong>in</strong>en schafft man zusammen größere<br />
Erfolgserlebnisse, zum an<strong>der</strong>en erlebt man den eigenen E<strong>in</strong>satz als<br />
noch wertvoller, wenn man weiß, dass man damit auch für an<strong>der</strong>e<br />
etwas erreicht. Dafür gibt es bei allen möglichen Rückschlägen von<br />
außen auch immer wie<strong>der</strong> positives Feedback <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Mitstreiter-Gruppe,<br />
und so wachsen die Gefühle gegenseitiger Wertschätzung<br />
und Zuneigung: Bahn frei für Oxytoc<strong>in</strong>. Das Gefühl von<br />
Vertrauen und stabilen B<strong>in</strong>dungen ist nämlich lebensnotwendig für<br />
das soziale Wesen Mensch. Echtheit und Authentizität gehören<br />
dazu. Es macht uns glücklich, sie bei an<strong>der</strong>en zu erfahren und bei<br />
uns selbst – so spüren wir den sicheren Boden, <strong>der</strong> uns trägt, dafür<br />
sorgt, dass unsere materiellen Grundbedürfnisse gedeckt s<strong>in</strong>d und<br />
uns zuverlässig mit den Nährstoffen versorgt, die uns wachsen<br />
lassen: Liebe, Anerkennung und Selbstwirksamkeit.<br />
Happy banana?<br />
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Prote<strong>in</strong>quelle für<br />
Veganer und<br />
Sportler<br />
Und die materiellen Nährstoffe, Nahrung? Bananen s<strong>in</strong>d schließlich<br />
berühmt dafür, Seroton<strong>in</strong> zu enthalten. Machen sie also glücklich?<br />
Ne<strong>in</strong>. Zum<strong>in</strong>dest nicht auf diesem Wege. Das beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong><br />
Bananen und Nüssen enthaltene Seroton<strong>in</strong> schafft es nämlich nicht<br />
<strong>in</strong> unser Gehirn, da es nicht die Blut-Hirn-Schranke passieren<br />
kann. Tryptophan h<strong>in</strong>gegen schon. Das ist e<strong>in</strong>e Vorstufe, die im<br />
Gehirn zu Seroton<strong>in</strong> umgebaut werden kann. Tryptophan ist zwar<br />
beson<strong>der</strong>s reichlich <strong>in</strong> Fleisch und Käse enthalten, was natürlich<br />
Vegetariern nur teilweise und Veganern so gar nicht schmeckt. Die<br />
richtig gute Nachricht kommt aber erst noch: Am besten wirksam<br />
ist Tryptophan, wenn es im Rahmen e<strong>in</strong>er eiweißarmen Mahlzeit<br />
aufgenommen wird. Dafür s<strong>in</strong>d Datteln ideal. Bitterschokolade,<br />
Cashewkerne und Feigen liefern den Stoff auch.<br />
E<strong>in</strong>e Sache haben Bananen aber durchaus mit Schokolade geme<strong>in</strong>:<br />
Sie s<strong>in</strong>d relativ nährstoffreich, enthalten viel Zucker, <strong>der</strong><br />
über das Blut sehr schnell <strong>in</strong>s Gehirn gelangt. Und das ist den<br />
meisten Gehirnen durchaus e<strong>in</strong> Wohlgefühl wert. Schließlich war<br />
die Menschheit die längste Zeit ihrer Existenz von Mangel an<br />
Nahrung bedroht, nicht vom Überfluss. Wenn wir also <strong>in</strong>nerhalb<br />
kurzer Zeit viel Energie „für schlechte Zeiten“ bunkern, f<strong>in</strong>den<br />
wir das im tiefsten Innern immer noch klasse. Aber wir sollten<br />
gegensteuern – mit Achtsamkeit und langsamem Genuss <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Geme<strong>in</strong>schaft. Die ist uns nämlich – siehe oben – viel wichtiger als<br />
die bloße Nahrungsaufnahme. Sie ist die universellste Grundlage<br />
für stabiles Glück.<br />
ohne<br />
Zusätze<br />
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Quell des Lebens<br />
Hahn auf, Wasser Marsch! Der Zugang zum wertvollen Nass ersche<strong>in</strong>t<br />
uns hierzulande so selbstverständlich wie die Annahme, dass Wasser nach<br />
„nichts“ schmecke (siehe dazu auch S. 8). Zeit, dem verkannten Elixier<br />
mal etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken.<br />
E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Basis-Überblick.
Wasser<br />
Unser Treibstoff<br />
Zu 80 Prozent besteht <strong>der</strong> Mensch aus<br />
Wasser – das haben die meisten von uns<br />
im Kopf. Stimmt jedoch nur ungefähr,<br />
denn die Zahl variiert, je nach Alter und<br />
Geschlecht. Auf Neugeborene trifft sie<br />
<strong>in</strong> etwa zu, mit dem Alter s<strong>in</strong>kt sie aber<br />
immer weiter ab, wobei Frauen stets etwa<br />
fünf bis zehn Prozent weniger Wasser im<br />
Körper haben als Männer. Bei 90-jährigen<br />
beträgt <strong>der</strong> Anteil im Schnitt nur noch ca.<br />
45-50 Prozent. Kl<strong>in</strong>gt immer noch nach<br />
e<strong>in</strong>er Menge. Seltsam, dass wir bei diesem<br />
großen „Vorrat“ dann nur maximal drei<br />
bis vier Tage ohne Flüssigkeitszufuhr<br />
überleben können. (Zum Vergleich: Ohne<br />
Nahrung funktioniert das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel<br />
über mehrere Wochen.) Das liegt daran,<br />
dass es sich eben nicht um e<strong>in</strong>e Reserve<br />
handelt, son<strong>der</strong>n wir permanent Wasser<br />
brauchen, damit unser Stoffwechsel funktioniert.<br />
Im stetigen Kreislauf werden <strong>in</strong>sgesamt<br />
1.400 Liter täglich durchs Gehirn<br />
gepumpt, 2.000 gar durch unsere Nieren.<br />
Über Schweiß, Atem und Ausscheidungen<br />
verlieren wir täglich etwa zwei bis drei Liter<br />
Flüssigkeit. Wenn wir diesen Verlust<br />
nicht über Nahrung und Getränke – am<br />
besten ungesüßte Kräutertees o<strong>der</strong> stille<br />
Wasser – ausgleichen, drohen gravierende<br />
Probleme, von erhöhter Temperatur<br />
über Kreislaufprobleme und Blutverdickung<br />
bis schließlich h<strong>in</strong> zum Tod durch<br />
Organversagen.<br />
Saurer Blubber?<br />
Wir Deutschen mögen es prickelnd!<br />
Ke<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Volk <strong>der</strong> Welt kauft <strong>der</strong>art<br />
viel Wasser <strong>in</strong> Flaschen – rund 144 Liter<br />
M<strong>in</strong>eralwasser tr<strong>in</strong>ken wir jährlich und<br />
das am liebsten sprudelig. Nur etwa<br />
13 Prozent beträgt <strong>der</strong> Anteil an kohlensäurefreien<br />
Varianten, <strong>der</strong> Rest verteilt<br />
sich zu ähnlichen Teilen auf „spritzige“<br />
und „Medium“-Sorten. Für e<strong>in</strong>en gesunden<br />
Menschen ist diese typisch deutsche Vorliebe<br />
ke<strong>in</strong> Problem, auch wenn bisweilen<br />
die Sorge umgeht, Sprudelwasser trage<br />
zur Übersäuerung des Körpers bei. Es<br />
stimmt zwar, dass re<strong>in</strong>e Kohlensäure mit<br />
e<strong>in</strong>em pH-Wert von 4,0 e<strong>in</strong>e leichte Säure<br />
ist – diese kommt <strong>in</strong> unseren Blubbergetränken<br />
jedoch nur zu e<strong>in</strong>em sehr ger<strong>in</strong>gen<br />
Anteil vor, auch wenn die Bezeichnung<br />
an<strong>der</strong>es vermuten lässt. Tatsächlich ist die<br />
Kohlensäure, die entsteht, wenn das Gas<br />
Kohlendioxid auf Wasser trifft, <strong>in</strong> diesem<br />
sehr <strong>in</strong>stabil, <strong>der</strong> typische pH-Wert von<br />
spritzigem Wasser liegt bei etwa 5,5 bis<br />
6,0 und ist damit be<strong>in</strong>ahe neutral (7,0).<br />
Wer dennoch sichergehen will o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en<br />
empf<strong>in</strong>dlichen Magen hat, greift lieber zu<br />
„Naturale“- bzw. „Naturell“-Varianten.<br />
WWW: Wasser-„Was ist was“<br />
Tafel-, Quell-, M<strong>in</strong>eral- o<strong>der</strong> Heilwasser –<br />
welches Wasser als was bezeichnet werden<br />
darf, regelt <strong>in</strong> Deutschland die M<strong>in</strong>eralund<br />
Tafelwasser-Verordnung (MTVO).<br />
Diese umfasst e<strong>in</strong>e ganze Reihe komplexer<br />
Bed<strong>in</strong>gungen, sodass an dieser Stelle nur<br />
e<strong>in</strong>e knappe, grobe E<strong>in</strong>ordnung möglich ist:<br />
Natürliches M<strong>in</strong>eralwasser etwa zeichnet<br />
sich dadurch aus, dass es direkt aus unterirdischen,<br />
vor Verunre<strong>in</strong>igung geschützten<br />
Vorkommen gewonnen und vor Ort<br />
abgefüllt werden muss. Dasselbe gilt für<br />
Heilwasser, das überdies dem Arzneimittelgesetz<br />
unterliegt, was bedeutet, dass se<strong>in</strong>e<br />
l<strong>in</strong><strong>der</strong>nde o<strong>der</strong> heilende Wirkung durch<br />
wissenschaftliche Untersuchungen belegt<br />
se<strong>in</strong> muss. Auch Quellwasser entspr<strong>in</strong>gt<br />
besagten unterirdischen Vorkommen,<br />
jedoch werden an dieses nicht dieselben<br />
hohen Re<strong>in</strong>heitsanfor<strong>der</strong>ungen gestellt wie<br />
an natürliches M<strong>in</strong>eralwasser. Tafelwasser<br />
wie<strong>der</strong>um ist e<strong>in</strong> Industrieprodukt aus verschiedenen<br />
Wasserarten und Zutaten, für<br />
<strong>der</strong>en Mischverhältnis es ke<strong>in</strong>e gesetzlichen<br />
Regeln gibt. Bleibt zuletzt noch das Tr<strong>in</strong>kbzw.<br />
Leitungswasser, das sich hierzulande<br />
zu ca. zwei Dritteln aus Grundwasser sowie<br />
zu e<strong>in</strong>em weiteren Drittel aus Oberflächenwasser<br />
(etwa aus Flüssen und Seen)<br />
zusammensetzt und meist <strong>in</strong> aufwendigen<br />
Verfahren gere<strong>in</strong>igt und des<strong>in</strong>fiziert werden<br />
muss, bevor es <strong>in</strong> unsere Haushalte E<strong>in</strong>zug<br />
nehmen darf.<br />
Glas o<strong>der</strong> Plastik?<br />
Die Antwort ahnen wir alle: Glas ist def<strong>in</strong>itiv<br />
die bessere Wahl. Auch wenn wir<br />
daran schwerer zu schleppen haben – die<br />
langfristig größere Belastung droht unserem<br />
Körper (und unserer Umwelt) durch<br />
PET-Flaschen, bei <strong>der</strong>en Herstellung die<br />
krebserregende Substanz Antimontrioxid<br />
verwendet wird, die sich wie<strong>der</strong>um spurenweise<br />
<strong>in</strong> den abgefüllten Getränken<br />
nachweisen lässt. Auch das beim Sterilisierungsprozess<br />
zum Tragen kommende<br />
Wasserstoffperoxid ist nichts, was man<br />
se<strong>in</strong>em Körper guten Gewissens zuführen<br />
kann, von den schädlichen Weichmachern<br />
im Plastik ganz zu schweigen. Letzteren<br />
lastet man etwa unter an<strong>der</strong>em die <strong>in</strong> den<br />
letzten Jahrzehnten deutlich gesunkene<br />
Spermienqualität und damit e<strong>in</strong>hergehende<br />
höhere Unfruchtbarkeitsrate von Männern<br />
an. Von daher: Lieber zu den Glasflaschen<br />
vertrauenswürdiger Hersteller (z.B. Plose<br />
o<strong>der</strong> St. Leonhards) greifen!<br />
Menschenrecht<br />
Ende Juli 2010 wurde durch die UNO-<br />
Generalversammlung per Resolution besiegelt,<br />
was eigentlich selbstverständlich se<strong>in</strong><br />
sollte: Der Zugang zu sauberem Wasser<br />
gilt seitdem als Menschenrecht. Lei<strong>der</strong><br />
sieht die Realität auch fünfe<strong>in</strong>halb Jahre<br />
nach diesem Beschluss noch an<strong>der</strong>s aus:<br />
Mehr als e<strong>in</strong>er Milliarde Menschen ist eben<br />
jener Zugang verwehrt, jährlich sterben<br />
aufgrund dieser Tatsache ca. 1,5 Millionen<br />
von ihnen. Die Gründe dafür s<strong>in</strong>d etwa<br />
mangelhafte Entsorgung von Abwasser<br />
o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e unzureichende Infrastruktur.<br />
Und nicht zuletzt gibt es Großkonzerne wie<br />
Nestlé o<strong>der</strong> Coca-Cola, die ganz offen dazu<br />
stehen, dass sie sich <strong>der</strong> Menschenrechts-<br />
Ansicht nicht anschließen, son<strong>der</strong>n das<br />
kostbare Nass vielmehr als Lebensmittel<br />
ansehen, das e<strong>in</strong>en Marktwert haben<br />
müsse. Systematisch kaufen diese Firmen<br />
bereits seit Jahren quellenreiche Gebiete<br />
auf, um das Wasser abzuzapfen und <strong>in</strong><br />
Plastikflaschen abgefüllt wie<strong>der</strong> unters<br />
Volk zu br<strong>in</strong>gen.<br />
Ist Wassersparen s<strong>in</strong>nvoll?<br />
Wir tr<strong>in</strong>ken Wasser und scheiden es aus,<br />
wir duschen und spülen das benutzte<br />
Nass den Abfluss h<strong>in</strong>unter – bis es gere<strong>in</strong>igt<br />
wie<strong>der</strong> durch unsere Hähne fließt.<br />
Eigentlich ist das Wasser also gar nicht<br />
„weg“, <strong>in</strong>sofern ist <strong>der</strong> Begriff Verbrauch<br />
nicht ganz treffend. Vielmehr ge- o<strong>der</strong><br />
missbrauchen wir es, borgen es quasi aus<br />
dem Wasserkreislauf. E<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf<br />
die Umwelt hat dies natürlich dennoch,<br />
denn besagte Re<strong>in</strong>igung kostet Energie<br />
und das belastet die Natur. Wie aber können<br />
wir diese Belastung möglichst ger<strong>in</strong>g<br />
halten? Indem wir weniger Wasser nutzen,<br />
war lange die e<strong>in</strong>hellige Me<strong>in</strong>ung, und so<br />
wurden wir Deutschen im Laufe <strong>der</strong> letzten<br />
25 Jahre zu eifrigen Wassersparern, senkten<br />
unseren täglichen „Verbrauch“ von 144 auf<br />
121 Liter. Was viele nicht wissen: Wieviel<br />
wir aus <strong>der</strong> Leitung fließen lassen, ist <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em wasserreichen Land wie dem unseren<br />
weit weniger entscheidend als das Was.<br />
Lieber sollten wir mehr Wasser nutzen als<br />
mehr Putzmittel, lieber spülen wir e<strong>in</strong>mal<br />
mehr die Toilette, werfen aber ke<strong>in</strong>e Tampons,<br />
Zigaretten o<strong>der</strong> Arzneimittel h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />
Une<strong>in</strong>geschränkt s<strong>in</strong>nvoll dagegen ist e<strong>in</strong>e<br />
Reduzierung des Warmwasserverbrauchs,<br />
denn die fürs Aufheizen aufzuwendende<br />
Energie belastet das Klima. Zu guter<br />
Letzt: Auch die globale Wasserknappheit<br />
bee<strong>in</strong>flussen wir weniger mit dem Aufund<br />
Zudrehen unseres Wasserhahnes als<br />
vielmehr durch unseren täglichen Konsum<br />
– z.B. durch den Verzicht auf Fleisch, für<br />
dessen Produktion e<strong>in</strong> Vielfaches an Wasser<br />
gebraucht wird, als es für pflanzliche<br />
Lebensmittel nötig ist.<br />
31 VEGAN World N O 05
Chia, Chia,<br />
Chia -Hits<br />
VEGAN World N O 05<br />
32
Chia<br />
Sie wollen mehr Abwechslung für Ihr Frühstück, es muss aber schnell<br />
gehen? Sie möchten e<strong>in</strong> Mehr-Gänge-Menü zaubern und haben ke<strong>in</strong>e<br />
Idee für e<strong>in</strong>en unkomplizierten Nachtisch? Versuchen Sie unsere Chia-<br />
Pudd<strong>in</strong>g-Variationen. E<strong>in</strong>fach und schnell zubereitet, unfassbar gesund<br />
und je nach Komb<strong>in</strong>ation immer für e<strong>in</strong>e Überraschung gut.<br />
Von: Verena Kl<strong>in</strong>g<br />
Basis-Rezept für Chia -Gel<br />
2 Tassen Wasser o<strong>der</strong> Nussdr<strong>in</strong>k<br />
½ Tasse Chiasamen<br />
Nach Geschmack:<br />
½ TL Vanillemark<br />
1 Prise Zimt<br />
Zubereitung: Die Chiasamen zusammen mit dem Wasser o<strong>der</strong><br />
dem Nussdr<strong>in</strong>k, Zimt und Vanille <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schüssel o<strong>der</strong> Tasse<br />
geben und mit e<strong>in</strong>er Gabel kräftig umrühren. Die Chiasamen<br />
beg<strong>in</strong>nen recht schnell, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flüssigkeit aufzuquellen. Nach ca.<br />
10 M<strong>in</strong>uten erneut umrühren, um e<strong>in</strong> Verklumpen <strong>der</strong> Samen<br />
zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Abdecken und m<strong>in</strong>destens 20 M<strong>in</strong>uten weiter<br />
quellen lassen, bis e<strong>in</strong> Gel entsteht.<br />
Tipp: Das Rezept ist für 2 Personen und lässt sich gut gekühlt<br />
locker 3 Tage im Kühlschrank aufbewahren. Nach ca. 30<br />
M<strong>in</strong>uten ist <strong>der</strong> Pudd<strong>in</strong>g bereits verzehrfertig. Je länger Sie die<br />
Samen aber e<strong>in</strong>weichen, umso gesün<strong>der</strong> wird das Gel, weil durch<br />
den e<strong>in</strong>setzenden Prozess des Keimens noch mehr wertvolle<br />
Nährstoffe entstehen.<br />
Je nach Geschmack können Sie das Gel nun <strong>in</strong> Ihr Müsli geben<br />
o<strong>der</strong> mit Ros<strong>in</strong>en, Nüssen, Soja-Joghurt, Marmelade o<strong>der</strong><br />
Früchten verfe<strong>in</strong>ern und genießen.<br />
Schoko -Kokos-<br />
Pudd<strong>in</strong>g<br />
Level: E<strong>in</strong>fach Personen: 2 Zubereitung: ca. 5 M<strong>in</strong>uten<br />
Quellzeit: m<strong>in</strong>destens 30 M<strong>in</strong>uten<br />
1½<br />
½<br />
½<br />
Tassen Sojadr<strong>in</strong>k (Schokoladengeschmack)<br />
Tasse Kokosmilch<br />
Tasse Chiasamen<br />
Für das Topp<strong>in</strong>g:<br />
2 TL Kakaopulver<br />
2 TL Rohrohrzucker<br />
½ TL Vanillemark<br />
1 Prise Zimt<br />
Kokos-Chips<br />
Fotos: Benedikt Mekelburg<br />
Zubereitung: Die Chiasamen zusammen mit dem Schoko-<br />
Sojadr<strong>in</strong>k und <strong>der</strong> Kokosmilch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schüssel geben und mit<br />
e<strong>in</strong>er Gabel kräftig umrühren. Nach ca. 10 M<strong>in</strong>uten erneut<br />
umrühren, um e<strong>in</strong> Verklumpen <strong>der</strong> Samen zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />
Abdecken und m<strong>in</strong>destens 20 M<strong>in</strong>uten weiter quellen lassen, bis<br />
e<strong>in</strong> Gel entsteht.<br />
Kakaopulver, Rohrohrzucker, Vanille und Zimt gut mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
verrühren. Den Chia-Pudd<strong>in</strong>g abwechselnd mit dem Topp<strong>in</strong>g<br />
und den Kokos-Chips <strong>in</strong> zwei größere Gläser schichten.<br />
33 VEGAN World N O 05
Himbeer -Pudd<strong>in</strong>g<br />
Level: E<strong>in</strong>fach Personen: 2 Zubereitung: ca. 5 M<strong>in</strong>uten<br />
Quellzeit: m<strong>in</strong>destens 30 M<strong>in</strong>uten<br />
2 Tassen Kokosmilch<br />
½ Tasse Chiasamen<br />
Für das Topp<strong>in</strong>g:<br />
2 TL gefriergetrocknete Himbeeren<br />
(pulverisiert)<br />
2 TL Rohrohrzucker<br />
½ TL Vanillemark<br />
1 Prise Zimt<br />
Himbeeren (gefroren)<br />
Zubereitung: Die Chiasamen zusammen mit <strong>der</strong> Kokosmilch <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e Schüssel geben und mit e<strong>in</strong>er Gabel kräftig umrühren. Nach<br />
ca. 10 M<strong>in</strong>uten erneut umrühren, um e<strong>in</strong> Verklumpen <strong>der</strong><br />
Samen zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Abdecken und m<strong>in</strong>destens 20 M<strong>in</strong>uten<br />
weiter quellen lassen, bis e<strong>in</strong> Gel entsteht. In <strong>der</strong> Zwischenzeit<br />
gefrorene Himbeeren antauen lassen. Gefriergetrocknete<br />
Himbeeren im Mixer pulverisieren und mit Rohrohrzucker,<br />
Vanille und Zimt verrühren. Den Chia-Pudd<strong>in</strong>g abwechselnd<br />
mit dem selbstgemachten Himbeerzucker und den Himbeeren <strong>in</strong><br />
zwei größere Gläser schichten.<br />
Maracuja -Pudd<strong>in</strong>g<br />
Level: E<strong>in</strong>fach Personen: 2 Zubereitung: ca. 5 M<strong>in</strong>uten<br />
Quellzeit: m<strong>in</strong>destens 30 M<strong>in</strong>uten<br />
2 Tassen Maracuja-Saft<br />
½ Tasse Chiasamen<br />
Für das Topp<strong>in</strong>g:<br />
1 Maracuja<br />
2 TL Rohrohrzucker<br />
½ TL Vanillemark<br />
1 Prise Zimt<br />
getrocknete Aprikosen<br />
Zubereitung: Die Chiasamen zusammen mit dem Maracujasaft<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schüssel geben und mit e<strong>in</strong>er Gabel kräftig umrühren.<br />
Nach ca. 10 M<strong>in</strong>uten erneut umrühren, um e<strong>in</strong> Verklumpen <strong>der</strong><br />
Samen zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Abdecken und m<strong>in</strong>destens 20 M<strong>in</strong>uten<br />
weiter quellen lassen, bis e<strong>in</strong> Gel entsteht. In <strong>der</strong> Zwischenzeit<br />
die Maracuja halbieren, auslöffeln und gut mit Rohrohrzucker,<br />
Vanille und Zimt verrühren. Den Chia-Pudd<strong>in</strong>g abwechselnd mit<br />
dem Maracujatopp<strong>in</strong>g und den kle<strong>in</strong> geschnittenen Aprikosen <strong>in</strong><br />
zwei größere Gläser schichten.<br />
VEGAN World N O 05<br />
34
Matcha -Pudd<strong>in</strong>g<br />
Level: E<strong>in</strong>fach Personen: 2 Zubereitung: ca. 5 M<strong>in</strong>uten<br />
Quellzeit: m<strong>in</strong>destens 30 M<strong>in</strong>uten<br />
2 Tassen Matcha-Tee<br />
(1 geh. TL Matcha-Pulver)<br />
½ Tasse Chiasamen<br />
2-4 TL Kokosblütenzucker zum Süßen<br />
½ TL Vanillemark<br />
1 Prise Zimt<br />
Zubereitung: 1 gehäuften TL Matcha-Pulver <strong>in</strong> 2 Tassen ca.<br />
80 Grad heißes Wasser e<strong>in</strong>rühren, mit dem Kokosblütenzucker<br />
süßen und e<strong>in</strong>ige M<strong>in</strong>uten abkühlen lassen. Die Chiasamen<br />
zusammen mit dem Matcha-Tee <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schüssel geben und<br />
mit e<strong>in</strong>er Gabel kräftig umrühren. Nach ca. 10 M<strong>in</strong>uten erneut<br />
umrühren, um e<strong>in</strong> Verklumpen <strong>der</strong> Samen zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />
Abdecken und m<strong>in</strong>destens 20 M<strong>in</strong>uten weiter quellen lassen,<br />
bis e<strong>in</strong> Gel entsteht. Den Chia-Pudd<strong>in</strong>g <strong>in</strong> zwei größere Gläser<br />
geben. Entwe<strong>der</strong> pur genießen o<strong>der</strong> nach Geschmack mit Obst<br />
und/o<strong>der</strong> Nüssen verfe<strong>in</strong>ern.<br />
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390 Seiten – 9,90 €! (statt 13,50 €)<br />
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Das Veggie-Journal-<br />
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Sophias<br />
vegane Welt
Kolumne: Sophias vegane Welt<br />
Besser Balkon als gar ke<strong>in</strong> Garten. Seit ich vor fünf Jahren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Wohnung<br />
mit Balkon gezogen b<strong>in</strong>, kann ich mir e<strong>in</strong> Leben ohne Natur-Erweiterung zur<br />
Grundwohnfläche gar nicht mehr vorstellen. Ob als zum H<strong>in</strong>terhof gelegene<br />
Ruhe-Oase <strong>in</strong> <strong>der</strong> lauten Großstadt o<strong>der</strong> als kle<strong>in</strong>e, aber fe<strong>in</strong>e Produktionsstätte<br />
für Gemüse & Co. Denn regionaler geht’s gar nicht.<br />
Auf die Freuden des Balcony Garden<strong>in</strong>gs!<br />
Ich hatte wirklich wenig Ahnung vom<br />
<strong>Gärtnern</strong>, als ich nach me<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>zug<br />
das erste Mal vor <strong>der</strong> Entscheidung stand,<br />
etwas auf me<strong>in</strong>em neu ermieteten Balkon<br />
anzubauen. E<strong>in</strong> paar Kräutertöpfe, hie und<br />
da mal e<strong>in</strong>e Tomatenpflanze und mit viel<br />
Glück e<strong>in</strong> blühen<strong>der</strong> Olean<strong>der</strong>, das waren<br />
me<strong>in</strong>e Erfahrungswerte. Voller Ehrfurcht<br />
blickte ich auf me<strong>in</strong>e Mutter – die Frau,<br />
die mit e<strong>in</strong>em grünen Daumen geboren<br />
schien und sich stets auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Großstadt<br />
mit e<strong>in</strong>em wahren Dschungel umgab. Die<br />
Pflanzenflüster<strong>in</strong>, die ihren Passionsblumen<br />
zärtlichen Zuspruch gab, noch bevor<br />
sie mir morgens das Pausenbrot schmierte.<br />
Die dem Kompost geweihte Grünlilien<br />
rettet und zu neuem Leben erweckt. Die<br />
Kräuterhexe, die Tees trocknet, Beerenernten<br />
e<strong>in</strong>weckt und aus Holun<strong>der</strong> süßen<br />
Sirup kocht. E<strong>in</strong>es Tages fragte ich sie:<br />
„Mama, bitte verrate mir das Geheimnis<br />
de<strong>in</strong>es grünen Daumens! Was machst du,<br />
dass alles so toll gedeiht bei dir?“ Und sie<br />
sprach: „K<strong>in</strong>d, kauf dir e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>en ordentlichen<br />
Dünger, dann wird das schon!“<br />
Alle<strong>in</strong>gelassen mit dieser nüchternen Ansage<br />
und ausgestattet mit fe<strong>in</strong>stem, veganem<br />
Pflanzendünger stürzte ich mich <strong>in</strong>s<br />
Vergnügen. Ich säte, zog eigene Tomatenpflanzen,<br />
geizte sie aus, kicherte dabei über<br />
diesen komischen Begriff, düngte und goss,<br />
was das Zeug hielt. Kaum hatte ich gesät,<br />
fielen geme<strong>in</strong>e Elstern und gelangweilte<br />
Tauben über me<strong>in</strong> Saatgut her und pickten<br />
es gierig aus den Blumenkästen. Ich<br />
baute Barrieren aus hölzernen Schaschlik-<br />
Spießen und erschreckte die Räuber mit<br />
e<strong>in</strong>em unerwarteten „Buh!“.<br />
Auch merkte ich schnell: Zu viel des<br />
Guten br<strong>in</strong>gt genau gar nichts. So hatte<br />
ich die Pflanzen im ersten Jahr viel zu<br />
eng gesetzt und sie hatten gar ke<strong>in</strong>en<br />
Platz sich auszubreiten. Vorsichtig grub<br />
ich zögerlich gedeihende, violette Baby-<br />
Möhrchen aus <strong>der</strong> Erde, um sie sachte <strong>in</strong><br />
größere Kästen umzupflanzen. Doch auch<br />
das Wetter machte mir so manchen Strich<br />
durch die Rechnung. Zwar ist me<strong>in</strong> Balkon<br />
sehr sonnig, aber lei<strong>der</strong> auch fürchterlich<br />
w<strong>in</strong>dig. Und <strong>in</strong> diesem ersten Sommer<br />
gab es enorm viele Sommergewitter mit<br />
teilweise ordentlichen Böen. Langstielige<br />
Sonnenblumen an ungeschützten Ecken<br />
knickten so reihenweise ab, noch bevor<br />
sie Kerne bilden konnten. Im zweiten<br />
Jahr pflanzte ich weniger und mit mehr<br />
Bedacht. Im Bioladen me<strong>in</strong>es Vertrauens<br />
erwarb ich Kohlrabi-Pflanzen und erlebte<br />
bald me<strong>in</strong> blaues Großstadt-Wun<strong>der</strong>. Als<br />
erste Fruchtstände an den Stängeln sichtbar<br />
wurden, realisierte ich, dass ich bis dato<br />
geglaubt hatte, Kohlrabi würde IN <strong>der</strong> Erde<br />
wachsen. Später ließen immer mehr großstädtisch<br />
geprägte Besucher me<strong>in</strong>es Balkons<br />
ähnliches Erstaunen verlautbaren, und ich<br />
entgegnete mit wissendem Blick: „Ach, das<br />
hast du nicht gewusst?“<br />
Im Jahr drei me<strong>in</strong>er Balkonzeitalter-Rechnung<br />
verbrachte ich ganze zwei Monate im<br />
Ausland, was dazu führte, dass ich zwar<br />
am Ende des Sommers e<strong>in</strong>en Dschungel<br />
an Unkraut vorfand, aber e<strong>in</strong>e kaum<br />
nennenswerte Ernte. Alle<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Tomatenpflanze<br />
hatte <strong>der</strong> groben Vernachlässigung<br />
getrotzt und trug unzählige leuchtend rote<br />
M<strong>in</strong>i-Früchte. Diese Geschmacksbomben<br />
reichte ich bei e<strong>in</strong>em me<strong>in</strong>er D<strong>in</strong>ner als<br />
deliziösen Zwischengang. Jene Tomaten,<br />
die es bis zum Herbste<strong>in</strong>bruch noch nicht<br />
schafften zu erröten, erntete ich grün und<br />
gab sie zusammen mit e<strong>in</strong>em Apfel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Schüssel <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Küchenschrank. Dort<br />
reiften sie hervorragend nach.<br />
Im Jahr darauf erweiterte ich auf e<strong>in</strong> umfangreiches<br />
Sortiment an Wildkräutern<br />
und Salaten. Unglaublich, wie <strong>in</strong>tensiv<br />
selbst angebauter Rucola schmecken kann!<br />
Ich zog viererlei Basilikumsorten, Sauerampfer,<br />
Thymian, Rosmar<strong>in</strong>, Petersilie,<br />
bunten Mangold, Kopfsalat und dreierlei<br />
M<strong>in</strong>ze. Ob als Salat, im Smoothie o<strong>der</strong><br />
als Topp<strong>in</strong>g für leichtes Sommergemüse<br />
– herrlich! Die nicht w<strong>in</strong>terfesten Kräuter<br />
erntete ich ab und trocknete sie, genauso<br />
wie me<strong>in</strong>e homegrown Chilischoten. Langsam<br />
hatte ich den Dreh raus.<br />
Als e<strong>in</strong> weiterer Sommer nahte, hatte ich<br />
mich bereits im Voraus mit allerhand extravagantem<br />
Saatgut e<strong>in</strong>gedeckt – <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Arche Noah Schiltern <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>österreich,<br />
e<strong>in</strong>er Organisation mit Schaugarten,<br />
die sich für den Erhalt alten Saatguts<br />
e<strong>in</strong>setzt. Und bei Rosendals Trädgård –<br />
e<strong>in</strong>er idyllischen Gewächshaus-Gärtnerei<br />
auf <strong>der</strong> Stockholmer Djurgården-Insel.<br />
Weiße Möhren, orange M<strong>in</strong>itomaten und<br />
gestreifte Bete sollten es werden. Wurden<br />
es auch, aber nach wie vor aufgrund begrenzter<br />
Ausbreitungsmöglichkeiten eben<br />
sehr kle<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>i-Gemüse. Davon <strong>in</strong>spiriert<br />
veranstaltete ich e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>i-D<strong>in</strong>ni, nannte<br />
es das kle<strong>in</strong>ste (vegane) D<strong>in</strong>ner <strong>der</strong> Welt<br />
und kredenzte die Köstlichkeiten me<strong>in</strong>en<br />
mit Lupen ausgestatteten Gästen. Ke<strong>in</strong>e<br />
Angst, es gab so viel Kle<strong>in</strong>es, dass am Ende<br />
alle satt wurden.<br />
Mal schauen, was nächstes Jahr auf me<strong>in</strong>em<br />
Balkon passiert. Es bleibt spannend.<br />
Und abgesehen davon, dass e<strong>in</strong>em das Bepflanzen<br />
e<strong>in</strong>en unmittelbaren, lehrreichen<br />
und leckeren Dialog mit <strong>der</strong> Natur bietet,<br />
ist Gartenarbeit auch ungeme<strong>in</strong> beruhigend<br />
für die Nerven.<br />
Kim Wilde, ihres Zeichens Pop-Sänger<strong>in</strong><br />
und Sexsymbol <strong>der</strong> 1980er im Ruhestand,<br />
ist mittlerweile passionierte Gärtner<strong>in</strong>. Sie<br />
sagt heute, die Gartenarbeit habe ihr das<br />
Leben gerettet und sie geerdet (hihi). Machen<br />
Sie es wie Kim, pflanzen und ruhen Sie<br />
<strong>in</strong> sich! Und wenn Sie fleißig waren, können<br />
Sie dieses leckere Rezept genießen (funktioniert<br />
auch mit gekauftem Sauerampfer):<br />
Sauerampfer-<br />
Kürbiskern-Pesto :<br />
50 g Kürbiskerne<br />
25 g frischer Sauerampfer<br />
1 große Knoblauchzehe, geschält<br />
4 EL Olivenöl<br />
1 EL Kürbiskernöl<br />
1 EL Zitronensaft<br />
Alle Zutaten zu e<strong>in</strong>em sämigen Pesto pürieren.<br />
Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
Für mehr Rezepte besuchen Sie mich auf<br />
www.oh-sophia.net o<strong>der</strong><br />
www.youtube.com/c/Sophiasveganewelt<br />
Bei Fragen, Anregungen und an<strong>der</strong>en<br />
Anliegen schreiben Sie uns:<br />
veganworld@wellmedia.net<br />
37 VEGAN World N O 05
E<strong>in</strong>fach dufte<br />
Blütenzart o<strong>der</strong> exotisch-frisch – Wohlbef<strong>in</strong>den geht oft durch die Nase. Gut, dass<br />
die Natur jede Menge fe<strong>in</strong>ster Aromen bereithält, die f<strong>in</strong>dige Firmen für uns<br />
raff<strong>in</strong>iert zusammengestellt und hübsch verpackt haben.<br />
Das Beste <strong>der</strong> Natur: Nonique – ausgesprochen<br />
„No-ni-kee“ schwört auf die<br />
karibische Noni-Pflanze. Zusammen mit<br />
Aloe Vera (e<strong>in</strong>er Pflanze, die sich selbst<br />
„verarzten“ kann) und an<strong>der</strong>en hochwertigen<br />
Wirkstoffen, stellen sie e<strong>in</strong> Beauty-<br />
Sortiment zusammen, das Sie ausprobieren<br />
sollten. Dieses Produkt ist e<strong>in</strong> Körperfluid,<br />
das unsere Haut mit Feuchtigkeit versorgt.<br />
Man soll sogar e<strong>in</strong>en Soforteffekt spüren.<br />
Nonique, Energie-Körperfluid,<br />
200 ml, ca. 7 €<br />
Frisch und gepflegt – ohne die umstrittenen<br />
Alum<strong>in</strong>iumsalze. E<strong>in</strong>ige Hersteller<br />
machen das möglich, darunter die<br />
Naturkosmetik-Firma Lavera. Deren<br />
p<strong>in</strong>kfarbener Deo Roll-On riecht blumig<br />
nach Rose und sorgt für e<strong>in</strong> gutes Gefühl<br />
auf <strong>der</strong> Haut. Versuchen Sie es mal!<br />
Lavera, Deo Roll-On Bio-Wildrose,<br />
50 mg, ca. 5 €<br />
E<strong>in</strong>e gute Alternative zur bekannten<br />
Duftlampe mit Teelicht: <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>ne,<br />
dezent leuchtende Duftvernebler von<br />
Primavera. Er umschmeichelt uns mit<br />
dem wun<strong>der</strong>baren Duft ätherischer Öle.<br />
Pluspunkt: Licht und Nebel können separat<br />
vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> gesteuert werden – für<br />
e<strong>in</strong> Ambiente ganz nach Ihrem <strong>in</strong>dividuellen<br />
Geschmack. Maße: Höhe: 15 cm,<br />
Durchmesser: 10 cm.<br />
Primavera, AromaVernebler Ambiente,<br />
ca. 75 €<br />
VEGAN World N O 05<br />
38
Kosmetik<br />
Klar, zu viel Warmwasser sollten wir nicht verschwenden (siehe<br />
auch S. 31). Doch h<strong>in</strong> und wie<strong>der</strong> dürfen Sie sich e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />
Auszeit gönnen. Etwa mit dem Lavendel-Entspannungsbad von<br />
Weleda. Seit 1921 entwickelt die Firma hochwertige Bio-Produkte,<br />
die unserer Haut Gutes tun. Tipp: Baden Sie am besten vor dem<br />
Zubettgehen. Lavendel sorgt nämlich für e<strong>in</strong>en erholsamen Schlaf.<br />
Wasser <strong>in</strong> die Wanne laufen und Seele baumeln lassen!<br />
Weleda, Lavendel Entspannungsbad, 100 ml, ca. 8 €<br />
4 <strong>in</strong> 1! Lavendel und Bergamotte sorgen für Entspannung,<br />
Mandar<strong>in</strong>e för<strong>der</strong>t die Regeneration und Ze<strong>der</strong>nholz mobilisiert<br />
neue Energien. Wir können also die Natur die Arbeit machen<br />
lassen und uns wohlriechend zurücklehnen. E<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> paar<br />
Spritzer des Colognes <strong>in</strong>s Haar o<strong>der</strong> auf die Haut sprühen, schon<br />
begleitet uns <strong>der</strong> unaufdr<strong>in</strong>glich zarte Duft durch den Tag und hält<br />
unsere Seele <strong>in</strong> Balance.<br />
Le Couvent des M<strong>in</strong>imes, Eau Sere<strong>in</strong>e, 100ml, ca. 30 €<br />
Huch, hat sich da jemand verirrt?! Ne<strong>in</strong>! Kokosöl verfe<strong>in</strong>ert<br />
nicht nur Speisen, son<strong>der</strong>n repariert auch von W<strong>in</strong>d und Wetter<br />
geplagte Haut. Von Dr. Goerg gibt es das weiße Gold auch <strong>in</strong> M<strong>in</strong>i-<br />
Größen – womit es <strong>in</strong> jede Handtasche passt. Wir <strong>in</strong> <strong>der</strong> Redaktion<br />
verwenden es gerne als natürliche Lippenpflegestift-Alternative.<br />
Dr. Goerg, Bio-Kokosöl, 26 ml, ca. 2 €<br />
Superfoods s<strong>in</strong>d super – auch für unsere Haut. In diesem Duschgel<br />
steckt die kle<strong>in</strong>e rote Wun<strong>der</strong>frucht namens Gojibeere, die e<strong>in</strong>e<br />
Vielzahl an wichtigen Nährstoffen und Vitalstoffen enthält und<br />
darum auch als Müsli- o<strong>der</strong> Smoothie-Bowl-Topp<strong>in</strong>g beliebt ist.<br />
Hier wirkt sie nun von außen – und gibt Power für den Tag.<br />
Sante, Duschgel Goji Power, 200 ml, ca. 5 €<br />
39 VEGAN World N O 05
Mode<br />
Frühl<strong>in</strong>gserwachen<br />
Langsam können wir den dicken W<strong>in</strong>termantel samt Stiefeln, Mütze und<br />
Handschuhen <strong>in</strong> <strong>der</strong> h<strong>in</strong>tersten Ecke des Klei<strong>der</strong>schranks deponieren und uns<br />
auf leichte Jacken, hübsche Halbschuhe und knallbunte Accessoires freuen, die<br />
den Frühl<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>läuten.<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
1. Schal-Botschaft: Schick und <strong>in</strong>formativ ist das Accessoire, das mit sozial- und umweltkritischen Fakten zum Grübeln<br />
anregt. Den modischen Aufklärer gibt es für ca. 26 € bei www.lenaschokolade.de.<br />
2. R<strong>in</strong>gelstrick und Mustermix: Beides kann man mit dem Crazy-Pattern-Indigo-Pullover von Nudie Jeans bekommen,<br />
<strong>der</strong> für etwa 120 € unter www.nudiejeans.com erhältlich ist.<br />
3. Jeans On: Die Rigid Harry ist wohl das, was man die perfekte Blue Jeans nennen kann. Wer <strong>in</strong> das „Wun<strong>der</strong>werk“<br />
schlüpfen möchte, f<strong>in</strong>det die Hose für ca. 100 € bei www.wun<strong>der</strong>werk.de.<br />
4. Sonnenzeit: M<strong>in</strong>ga Berl<strong>in</strong> stellt Socken her, die wie kle<strong>in</strong>e Farbkleckse unter den Hosen hervorlugen und den schnöden<br />
Alltag etwas bunter machen. Für 12 € gibt es dieses Modell und viele an<strong>der</strong>e Muster unter www.m<strong>in</strong>gaberl<strong>in</strong>.com.<br />
5. Here<strong>in</strong>geschlüpft: ... <strong>in</strong> die mo<strong>der</strong>ne Interpretation des Bootschuhklassikers. Der Fair Loafer von Ethletic ist bereit<br />
für Abenteuer auf hoher See und an Land. Bei www.ethletic.com gibt es ihn für ca. 70 €.<br />
VEGAN World N O 05<br />
40
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4. 5.<br />
1. Frühl<strong>in</strong>gsgefühle: Die bekommt man beim Anblick des locker-luftigen Schals <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em frischen Zitronengelb von<br />
Deerberg, <strong>der</strong> für rund 20 € unter www.deerberg.de zu bekommen ist.<br />
2. Hübsch drapiert ist halb gerafft: In yogisches Gewand, das schick und bequem zugleich ist, wird man mit dem Kleid<br />
Cel<strong>in</strong>e von Jaya gehüllt, das es für etwa 70 € unter www.jaya-fashion.de gibt.<br />
3. Sportlich-schick: Der Blouson Lie aus weißem Twill von Jan N‘ June verleiht jedem Outfit e<strong>in</strong>e mo<strong>der</strong>ne, lässige Note<br />
und ist e<strong>in</strong> Begleiter für jeden Anlass. Bei www.jannjune.com zu haben für ca. 105 €.<br />
4. Verwandlungskünstler: Aus <strong>der</strong> praktischen Schultertasche Olivia V<strong>in</strong>tage <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em angenehmen Kardamom-Ton kann<br />
im Nu e<strong>in</strong>e schicke Clutch gemacht werden. Für etwa 70 € ist die Schönheit unter www.le-shop-vegan.de zu erwerben.<br />
5. Classy Sneakers: Blütenweiß und formschön machen sich die Taua white Pierre sowohl zur Jeans als auch zum fe<strong>in</strong>en<br />
Kleid wun<strong>der</strong>bar. Erhältlich s<strong>in</strong>d die Schühchen von Veja für ca. 75 € bei www.veja-store.com.<br />
41 VEGAN World N O 05
Der „Dreh“ für e<strong>in</strong>en<br />
gesunden Rücken<br />
Hexenschuss, Bandscheibenvorfall, Ischias –<br />
Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Ursachen<br />
für Krankschreibungen und sogar für Rentenanträge <strong>in</strong><br />
Deutschland. Diese Übungen schaffen Abhilfe!<br />
Von: Dr. Ronald Ste<strong>in</strong>er<br />
Die gute Nachricht<br />
Die kürzesten und tiefsten Rückenmuskeln Mm. Rotatores brevi<br />
verlaufen fast horizontal von e<strong>in</strong>em Wirbel zum nächsten, die Mm.<br />
Rotatores longi schräg nach oben zum übernächsten. Die Mm. Multifidi<br />
überspr<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>en o<strong>der</strong> mehrere Wirbel und verlaufen dadurch<br />
noch schräger nach oben. Diese Muskeln können zwei o<strong>der</strong> mehrere<br />
Wirbel gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> rotieren lassen und sie etwas zur Seite bzw.<br />
nach h<strong>in</strong>ten neigen.<br />
Geme<strong>in</strong>sam halten die kürzesten und tiefsten Rückenmuskeln, die<br />
Mm. Rotatores brevi und longi und die Mm. Multifidi, die Wirbel<br />
relativ zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong> Balance.<br />
Yoga kann effektiv helfen, denn 90 Prozent <strong>der</strong> Rückenschmerzen<br />
basieren auf e<strong>in</strong>er Fehlfunktion bzw. neuronalen Fehlsteuerung <strong>der</strong><br />
Muskulatur. An den tiefen Rückenmuskeln, oft auch Rotatoren<br />
genannt, anzusetzen, das ist <strong>der</strong> entscheidende „Dreh“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Yogatherapie.<br />
Die Wissenschaftler Hungerford, Gilleard und Hodges<br />
verdeutlichen e<strong>in</strong>drücklich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Studie aus dem Jahr 2003 an<br />
<strong>der</strong> Universität <strong>in</strong> Sydney die muskuläre Fehlfunktion bzw. Fehlsteuerung<br />
als Ursache für Rückenschmerzen: Probanden sollten<br />
e<strong>in</strong>em Signal folgend e<strong>in</strong>e Bewegung ausführen. Dabei wurde mit<br />
Elektroden die Zeit bis zum Ansprechen verschiedener Muskeln<br />
gemessen. Während die Armmuskulatur bei allen Studienprobanden<br />
etwa gleichzeitig reagierte, zeigte sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe mit<br />
chronischen tiefen Rückenschmerzen – <strong>in</strong> diesem Fall handelte es<br />
sich um e<strong>in</strong> ISG-Syndrom – e<strong>in</strong>e Verzögerung <strong>der</strong> tiefsten Rückenmuskeln<br />
(Mm. Multifidi). Diese wurden erst nach <strong>der</strong> Anspannung<br />
<strong>der</strong> Armmuskulatur aktiv.<br />
Die tiefen Rotatoren des Rückens<br />
Die Mm. Multifidi gehören, zusammen mit den Mm. Rotatores<br />
brevi et longi, zu den tiefsten und kürzesten Rückenmuskeln. Die<br />
Mm. Rotatores brevi veb<strong>in</strong>den den Querfortsatz e<strong>in</strong>es Wirbels mit<br />
dem Dornfortsatz des darüber liegenden Wirbels. Die Mm. Rotatores<br />
longi überspr<strong>in</strong>gen h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong>en Wirbel, die Mm. Multifidi<br />
sogar mehrere <strong>in</strong> ihrer Verb<strong>in</strong>dung zu e<strong>in</strong>em oberhalb gelegenen<br />
Dornfortsatz. Aus dem Verlauf ergibt sich die Funktion: Spannt<br />
e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelner dieser Muskeln an, so rotieren die beiden durch ihn verbundenen<br />
Wirbel gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Bei den Mm. Rotatores longi und<br />
Mm. Multifidi kommt e<strong>in</strong>e leichte Seit- und Rückneigung h<strong>in</strong>zu.<br />
In <strong>der</strong> Praxis s<strong>in</strong>d diese Muskeln jedoch weniger für tatsächliche<br />
Bewegungen <strong>der</strong> Wirbelsäule verantwortlich, son<strong>der</strong>n vielmehr<br />
für die Stabilisierung <strong>der</strong> Wirbel gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Wie die Ergebnisse<br />
von Hungerford und se<strong>in</strong>en Kollegen zeigen, wird bei e<strong>in</strong>em<br />
gesunden Bewegungsablauf zuerst <strong>der</strong> Rücken über eben diese<br />
tief liegende Muskulatur stabilisiert, dann erst folgt die äußere<br />
Bewegung. Bei e<strong>in</strong>em gestörten und damit schmerzhaften Bewegungsablauf<br />
h<strong>in</strong>gegen wird zuerst die äußere Muskulatur aktiv.<br />
Diese Bewegung führt dann zu e<strong>in</strong>er verän<strong>der</strong>ten Statik im Körper,<br />
verbunden mit e<strong>in</strong>er unkoord<strong>in</strong>ierten Verdrehung o<strong>der</strong> Verkippung<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirbelsäule. Erst <strong>der</strong> entstehende Schmerz führt <strong>in</strong> diesem<br />
Fall zur Aktivierung <strong>der</strong> tiefen Rückenmuskulatur.<br />
VEGAN World N O 05<br />
42
Yoga<br />
Die Wirbelblockade<br />
Typisch ist <strong>der</strong> schnell e<strong>in</strong>schießende<br />
Schmerz nach e<strong>in</strong>er für uns ungewohnten<br />
Bewegung – meist e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation aus<br />
Vorbeuge, Seitneigung und Rotation. Im<br />
Volksmund wird dies oft als „Hexenschuss“<br />
bezeichnet, o<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Vorstellung verbunden,<br />
e<strong>in</strong> Wirbel sei „herausgesprungen“.<br />
Die tiefsten Rückenmuskeln sollen<br />
im Verlauf <strong>der</strong> Bewegung die Wirbel <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er gesunden Balance zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong> stabilisieren.<br />
Ganz offensichtlich ist dies e<strong>in</strong>e<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung! Es kann passieren, dass<br />
sie dieser Aufgabe bei <strong>der</strong> relativ komplexen<br />
Bewegung nicht gewachsen s<strong>in</strong>d. Stattdessen<br />
drehen die Wirbel unkoord<strong>in</strong>iert<br />
gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und die falsch angesteuerte<br />
tiefe Rückenmuskulatur verkrampft. Die<br />
Wirbel s<strong>in</strong>d nun über die Mm. Rotatores<br />
brevi und longi, sowie die Mm. Multifidi<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er schmerzhaften Verdrehung und<br />
Verkippung gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verspannt.<br />
Yogatherapie<br />
Die Fehlsteuerung und damit Verkrampfung<br />
e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> Mm. Rotatores brevi, longi<br />
o<strong>der</strong> Multifidi führt zu e<strong>in</strong>er schmerzhaften<br />
Wirbelblockade.<br />
Die Lösung ist e<strong>in</strong>fach – zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> <strong>der</strong> Theorie. Was es braucht, ist e<strong>in</strong> Lösen des Muskelkrampfes,<br />
<strong>in</strong>dem die neuronale Ansteuerung <strong>der</strong> Muskeln zurückgesetzt wird. Wenn<br />
<strong>der</strong> Muskel auf diese Weise entspannt, können die Wirbel wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> ihre Neutralposition<br />
zurückgleiten: Der Schmerz verschw<strong>in</strong>det genauso schnell wie er gekommen ist.<br />
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Legen Sie sich mit dem Rücken auf die Yogamatte. Nehmen Sie e<strong>in</strong> paar tiefe Atemzüge und<br />
geben Sie mit je<strong>der</strong> Ausatmung das Körpergewicht ganz bewusst an den Boden ab. Beobachten<br />
Sie, wie dadurch Ihr gesamter Bewegungsapparat mit jedem Atemzug mehr entspannen kann<br />
und die Muskulatur weicher wird.<br />
Ziehen Sie nun mit e<strong>in</strong>er Ausatmung die Be<strong>in</strong>e zu sich heran, so dass <strong>in</strong> Hüfte, Knie und<br />
Knöchel jeweils e<strong>in</strong> rechter W<strong>in</strong>kel entsteht. Breiten Sie dabei die Arme gestreckt zur Seite aus.<br />
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Heben Sie mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>atmung das Becken etwas vom Boden ab und<br />
versetzen Sie es e<strong>in</strong>e Handbreit nach rechts. Lassen Sie ausatmend<br />
die Knie langsam e<strong>in</strong>ige Zentimeter zur Gegenseite, also nach l<strong>in</strong>ks,<br />
s<strong>in</strong>ken. Kommen Sie e<strong>in</strong>atmend wie<strong>der</strong> mit den Be<strong>in</strong>en nach oben<br />
und wie<strong>der</strong>holen Sie die Bewegung zur an<strong>der</strong>en Seite. Vergleichen<br />
Sie die beiden Körperseiten e<strong>in</strong>ige Male mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> – sollte wie<br />
beschrieben e<strong>in</strong>e Wirbelblockade vorliegen, wird Ihnen die Rotation<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Richtung Mühe o<strong>der</strong> gar Schmerzen bereiten.<br />
Wählen Sie schließlich die angenehmere Seite und lassen Sie die<br />
Knie so weit wie möglich Richtung Boden s<strong>in</strong>ken. Dabei kann sich<br />
die Schulter <strong>der</strong> Gegenseite leicht abheben. Wichtig ist, e<strong>in</strong>e völlig entspannte<br />
und angenehme Rotation mit lang gestreckter Wirbelsäule zu<br />
erreichen. Um die Drehung zu <strong>in</strong>tensivieren, können Sie Ihre Hand<br />
auf den Knien ablegen. Beobachten Sie, wie die Wirbelsäule sanft <strong>in</strong><br />
die Drehung h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>schmilzt. Vielleicht können Sie sogar wahrnehmen,<br />
wie sich die Wirbel wie<strong>der</strong> aus ihrer Blockade lösen und <strong>in</strong> ihre<br />
harmonische Balance zurückgleiten.<br />
Es empfiehlt sich, diese Übung nur zu e<strong>in</strong>er Seite, nämlich <strong>der</strong> angenehmen,<br />
auszuführen. Nur so ist es möglich, die fehlgesteuerten<br />
Reflexbögen <strong>der</strong> Rückenmuskeln effektiv zurücksetzen. Handelt<br />
es sich um die beschriebene Ursache, löst sich <strong>der</strong> Schmerz entwe<strong>der</strong><br />
sofort o<strong>der</strong> <strong>in</strong> den folgenden Tagen. Alternativ kann, je nach<br />
Lage <strong>der</strong> Wirbelblockade, auch e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Drehhaltung wie <strong>der</strong><br />
Drehsitz (Ardha Matsyendrasana) helfen.<br />
Die Muskelfunktion verbessern<br />
Doch mit dem Zurücksetzen <strong>der</strong> Ansteuerung ist es nicht genug<br />
– schon e<strong>in</strong>e nächste unachtsame Bewegung kann e<strong>in</strong>e erneute<br />
Wirbelblockade herausfor<strong>der</strong>n. Schließlich können aus <strong>der</strong> Muskelfehlfunktion,<br />
wie uns die oben vorgestellte Studie zeigt, chronische<br />
Rückenschmerzen entstehen. Der e<strong>in</strong>zig langfristig wirksame<br />
Weg <strong>der</strong> Therapie ist folglich, die Funktion bzw. die neuronale<br />
Ansteuerung <strong>der</strong> tiefsitzenden Rückenmuskeln zu verbessern,<br />
damit diese die Wirbel, relativ zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, <strong>in</strong> je<strong>der</strong> erdenklichen<br />
Körperhaltung und im Verlauf von komplexen Bewegungsabläufen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er harmonischen Balance stabilisieren. Überraschend häufig<br />
leiden gerade sehr flexible Yog<strong>in</strong>is und Yogis unter chronischen<br />
Rückenschmerzen. Weiteres Dehnen verschlechtert die Situation<br />
nur. Denn je flexibler <strong>der</strong> Rücken, desto größer ist die Anfor<strong>der</strong>ung<br />
an die tiefe Muskulatur, e<strong>in</strong>e gesunde Stabilität zu bewahren.<br />
Übungen zur Funktionsverbesserung <strong>der</strong> tiefen Rückenmuskulatur<br />
sollten daher <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Yogapraxis fehlen.<br />
Yogatherapie<br />
Zur Funktionsverbesserung <strong>der</strong> tiefen Rückenmuskeln s<strong>in</strong>d Übungen<br />
hilfreich, <strong>in</strong> denen die Mm. Rotatores brevi, longi und Multifidi<br />
gezielt koord<strong>in</strong>ativ angesprochen werden. Es handelt sich um rückenkräftigende<br />
Übungen mit e<strong>in</strong>er rotierenden Komponente o<strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong>em diagonal verlaufendem Kraftvektor. Der Klassiker für die<br />
Yoga-Therapie:<br />
Kommen Sie <strong>in</strong> den Vierfüßlerstand. Achten Sie darauf, dass sich<br />
Ihre Hände etwa unter den Schultern und Ihre Knie etwa unter den<br />
Hüftgelenken bef<strong>in</strong>den.<br />
VEGAN World N O 05<br />
44
präsentiert von:<br />
Ziehen Sie beim Ausatmen den rechten Ellenbogen, das l<strong>in</strong>ke Knie und die Nasenspitze<br />
zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />
Strecken Sie beim E<strong>in</strong>atmen die rechte Hand und das l<strong>in</strong>ke Be<strong>in</strong> diagonal <strong>in</strong> die Länge.<br />
Richten Sie bei <strong>der</strong> Bewegung Ihren Daumen nach oben, um den Oberarmkopf vom Schulterdach<br />
fernzuhalten. Achten Sie darauf, Ihren Nacken lang zu lassen, so dass ke<strong>in</strong>e unnötigen<br />
Verkrampfungen entstehen.<br />
Wie<strong>der</strong>holen Sie diese Bewegung e<strong>in</strong>ige Male <strong>in</strong> Ihrem eigenen Atemrhythmus. Beobachten<br />
Sie, wie die beschriebene tief sitzende Rückenmuskulatur im Verlauf <strong>der</strong> Bewegung<br />
die Wirbel gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> stabilisiert – die Gleichgewichts- und Koord<strong>in</strong>ationskomponente<br />
macht die Übung so effektiv. Bleiben Sie <strong>in</strong> jedem Fall achtsam und bewusst bei e<strong>in</strong>er<br />
langsamen Bewegung, anstatt schnelle Wie<strong>der</strong>holungen zu zählen. Sollten Sie Erschöpfung<br />
<strong>in</strong> Ihrer Rückenmuskulatur wahrnehmen, wechseln Sie zur an<strong>der</strong>en Seite.<br />
Dr. Ronald Ste<strong>in</strong>er ist e<strong>in</strong> vegan leben<strong>der</strong> Arzt für<br />
Sportmediz<strong>in</strong> und zählt zu den bekanntesten Praktikern<br />
des Ashtanga Yoga. Mit viel Präzision und Praxisnähe<br />
unterrichtet er auf Aus- und Weiterbildungen<br />
Anatomie, Ausrichtung und Therapie für Yogalehrer.<br />
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Kunterbunt<br />
Aus K<strong>in</strong><strong>der</strong>augen ist <strong>der</strong> Alltag alles an<strong>der</strong>e als grau.<br />
Je farbenfroher, umso besser – nur ke<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong>tönigkeit aufkommen lassen. Denn jede<br />
Farbe weckt die Neugierde auf noch mehr<br />
bunte Abenteuer.<br />
Siebenmeilenstiefelchen<br />
Das Wetter ist zwar momentan oft noch<br />
trübe. Aber draußen spielen f<strong>in</strong>den kle<strong>in</strong>e<br />
Abenteurer*<strong>in</strong>nen trotzdem super. Gut aussehen<br />
wollen die Mädels dabei allerd<strong>in</strong>gs auch.<br />
Mit den Kids-Stiefeletten „A<strong>in</strong>a“ von Natural<br />
World s<strong>in</strong>d sie bestens gerüstet – und außerdem<br />
très chic. Je nachdem, ob gerade eher Sneakers<br />
o<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>stiefel angesagt s<strong>in</strong>d, kann <strong>der</strong><br />
Schaft hoch- o<strong>der</strong> umgeklappt getragen werden.<br />
Damit läuft sich‘s nicht nur gut, son<strong>der</strong>n<br />
Natural World produziert auch möglichst<br />
umweltschonend. Das Obermaterial besteht zu<br />
100 Prozent aus Baumwolle, das warme Futter<br />
zu 100 Prozent aus recyceltem Polyester. Die<br />
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Kunterbunte Kuschel-Krake<br />
Diese bunten Kerlchen haben nicht nur acht Greifarme, son<strong>der</strong>n<br />
s<strong>in</strong>d auch selbst weiche Greifl<strong>in</strong>ge: bestens geeignet für Babyhände.<br />
Und dann wird losgerasselt! Ob als Rassel, Kuscheltier o<strong>der</strong> Greifl<strong>in</strong>g<br />
im E<strong>in</strong>satz, die empf<strong>in</strong>dliche K<strong>in</strong><strong>der</strong>haut sollte dabei nicht mit<br />
Schadstoffen <strong>in</strong> Berührung kommen. Gut, dass diese Oktopusse<br />
buchstäblich an<strong>der</strong>s gestrickt s<strong>in</strong>d als konventionelle Spielzeuge:<br />
Ihr Häkelgarn ist aus Baumwolle, schadstofffrei und außerdem<br />
ziemlich stabil. Weil Kraken Wassertiere s<strong>in</strong>d, haben diese hier<br />
auch mit 30-°C-Handwäsche ke<strong>in</strong>e Probleme. Ca. 14 € kosten die<br />
kle<strong>in</strong>en Kerlchen, die Gutes tun: Hersteller Pebble unterstützt mit<br />
den handgearbeiteten Rasseln die Fairtrade-Organisation Hathay<br />
Bunano <strong>in</strong> Bangladesch.<br />
www.mehr-gruen.de<br />
Der Welt e<strong>in</strong> Lächeln malen<br />
Draußen ist es matschig, grau und trübe? Die Erwachsenen haben<br />
schlechte Laune? Dagegen lässt sich was tun! Mit den Mucki-<br />
F<strong>in</strong>gerfarben von Kreul machen sich K<strong>in</strong><strong>der</strong>hände die Welt so<br />
bunt, wie sie ihnen gefällt. Für kle<strong>in</strong>e Künstler ab zwei Jahren<br />
s<strong>in</strong>d die knalligen Farben auf Wasserbasis geeignet. Man kann<br />
sie auf den verschiedensten Materialien verwenden: auf Papier,<br />
Glas, Spiegeln, Ste<strong>in</strong>, Papas Gesicht ... Aber ke<strong>in</strong>e Bange, sie<br />
s<strong>in</strong>d ab 30 °C o<strong>der</strong> mit Seifenwasser gut aus- und abwaschbar.<br />
Beigemengte Bitterstoffe schützen vor ungewolltem Verzehr. Die<br />
Farben s<strong>in</strong>d nicht nur <strong>der</strong>matologisch getestet, son<strong>der</strong>n auch frei<br />
von Paraben, Gluten und Laktose – und natürlich s<strong>in</strong>d sie vegan.<br />
E<strong>in</strong> Set mit vier Farben gibt es für ca. 15 €.<br />
www.c-kreul.de<br />
Streitpunkt: Kids vegan<br />
Bei kaum e<strong>in</strong>em Thema kochen die Emotionen so hoch wie <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Diskussion, ob e<strong>in</strong>e vegane Ernährung für Kids geeignet ist.<br />
Institutionen wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.<br />
(DGE) raten davon ab, weil sie die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>es Nährstoffmangels<br />
als hoch e<strong>in</strong>schätzen. Solch ablehnende Positionen<br />
bekommen gerade von Medien viel Aufmerksamkeit, oft als <strong>in</strong>stitutionalisierte<br />
Sachlage. Weniger Beachtung f<strong>in</strong>den Ansichten, die<br />
von an<strong>der</strong>en Organisationen vertreten werden, wie vom Verband<br />
für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB). Zwar merkt auch<br />
<strong>der</strong> UGB an, spezielle Kenntnisse seien unerlässlich. Trotzdem<br />
sei vegane Ernährung <strong>in</strong> allen Lebensphasen möglich – und habe<br />
gesundheitliche Vorteile. Ausführlichere Informationen vermittelt<br />
die UGB-Website.<br />
www.ugb.de/k<strong>in</strong><strong>der</strong>-gesund-ernaehren/<br />
vegane-k<strong>in</strong><strong>der</strong>ernaehrung<br />
47 VEGAN World N O 05
Medien<br />
Bücher<br />
DVDs<br />
Hilal Sezg<strong>in</strong><br />
ARTGERECHT IST NUR DIE FREIHEIT<br />
C.H. Beck Verlag / 301 Seiten / 16,95 €<br />
Größere Ställe, schärfere<br />
Messer, kürzere<br />
Transportwege – all<br />
dies kommt zum E<strong>in</strong>satz,<br />
um das Leben <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Massentierhaltung<br />
von Schwe<strong>in</strong>en, Kühen,<br />
Hühnern & Co. „artgerechter“<br />
zu gestalten.<br />
Für die Veganer<strong>in</strong> Hilal<br />
Sezg<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d das jedoch<br />
ke<strong>in</strong>e Verbesserungen,<br />
son<strong>der</strong>n lediglich Entschlechterungen. In<br />
ihrem Buch „Artgerecht ist nur die Freiheit“<br />
plädiert sie dafür, dass auch Tiere<br />
e<strong>in</strong> Recht auf Unversehrtheit und auf ihr<br />
eigenes Leben haben. Sie kritisiert, aber<br />
liefert auch Antworten darauf, wie wir<br />
mit Tieren leben können. Undogmatisch<br />
schreibt sie über Tierrechte, gespickt mit<br />
eigenen Erfahrungen. E<strong>in</strong> schweres Thema,<br />
wun<strong>der</strong>bar aufbereitet. E<strong>in</strong> Buch, das <strong>in</strong><br />
ke<strong>in</strong>em Haushalt fehlen sollte!<br />
Johanna Basford<br />
MEIN ZAUBERWALD<br />
Knesebeck Verlag / 96 Seiten/ 14,95 €<br />
Johanna Basfords<br />
„Me<strong>in</strong> Zauberwald“<br />
ist e<strong>in</strong> etwas an<strong>der</strong>es<br />
Buch. Es zeichnet sich<br />
nämlich we<strong>der</strong> durch<br />
sprachliche Raff<strong>in</strong>essen<br />
noch durch e<strong>in</strong>e tiefs<strong>in</strong>nige<br />
Geschichte o<strong>der</strong><br />
leckere Rezepte aus. Vielmehr präsentiert<br />
es fantastische Bildwelten, die darauf<br />
warten, e<strong>in</strong>en bunten Anstrich zu bekommen.<br />
„Me<strong>in</strong> Zauberwald“ ist nämlich e<strong>in</strong><br />
Malbuch. Das bedeutet allerd<strong>in</strong>gs nicht,<br />
dass es sich nur für K<strong>in</strong><strong>der</strong> eignet, denn es<br />
s<strong>in</strong>d vor allem die Erwachsenen, die sich<br />
momentan für das Ausmalen mandalaähnlicher<br />
Bil<strong>der</strong> begeistern können. Wer<br />
ganz unangestrengt zur Ruhe f<strong>in</strong>den und<br />
den Gedankenwust <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Kopf beiseite<br />
schaffen möchte, dem empfehlen wir<br />
dieses Buch, e<strong>in</strong>e Packung Buntstifte und<br />
e<strong>in</strong> ruhiges, schönes Plätzchen.<br />
Sally<br />
KLEINER VEGANER EINKAUFSHELFER<br />
21 Seiten / 7,50 € zzgl. Versandkosten<br />
Gerade kurz nach <strong>der</strong><br />
Umstellung auf e<strong>in</strong>e<br />
vegane Ernährung tut<br />
sich <strong>der</strong> e<strong>in</strong> o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
möglicherweise noch<br />
etwas schwer mit dem<br />
E<strong>in</strong>kauf. So verstecken<br />
sich tierische Inhaltsstoffe<br />
teilweise auch <strong>in</strong><br />
Produkten wie We<strong>in</strong>,<br />
Chips o<strong>der</strong> sogar <strong>in</strong> Brot. Sally, Blogger<strong>in</strong><br />
und Fotograf<strong>in</strong> aus Berl<strong>in</strong>, hat deshalb<br />
e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en, handlichen und liebevoll<br />
gestalteten veganen E<strong>in</strong>kaufshelfer kreiert,<br />
<strong>der</strong> auch <strong>in</strong> die Hosentasche passt und dazu<br />
verhilft, im Supermarkt-Dschungel den<br />
Durchblick zu behalten. Was bedeutet<br />
eigentlich <strong>der</strong> E-Stoff E 901, welche Labels<br />
zeigen mir, dass dieses Produkt ohne<br />
Tierversuche hergestellt wurde und ist es<br />
wirklich notwendig, alle Gemüsesorten <strong>in</strong><br />
Bio-Qualität zu kaufen? Diese sowie an<strong>der</strong>e<br />
Fragen beantwortet Sally <strong>in</strong> <strong>in</strong>formativen<br />
Schaubil<strong>der</strong>n und Erklärungen auf<br />
18 Seiten <strong>in</strong>klusive e<strong>in</strong>em Saisonkalen<strong>der</strong>,<br />
<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em beim E<strong>in</strong>kauf zur Seite steht.<br />
Parv<strong>in</strong> Razavi<br />
VEGAN ORIENTAL<br />
Neun Zehn Verlag / 192 Seiten / 19,95 €<br />
Es ist bekannt, dass die<br />
orientalische Küche e<strong>in</strong>e<br />
Vielzahl an veganen Leckereien<br />
bereithält und<br />
so verwun<strong>der</strong>t es kaum,<br />
dass diese e<strong>in</strong> ganzes<br />
Buch füllen können und<br />
uns zeigen, welche spannenden<br />
Gerichte außer<br />
Hummus und Tah<strong>in</strong>a<br />
aus Armenien, Syrien, Marokko & Co. zu<br />
fremdländischen Geschmackserlebnissen<br />
verhelfen können. Essen, so <strong>der</strong> Autor<br />
Parv<strong>in</strong> Razavi, verb<strong>in</strong>det die Menschen<br />
grenzüberschreitend. Und so kann es se<strong>in</strong>,<br />
dass nach <strong>der</strong> Lektüre dieses Kochbuches<br />
<strong>der</strong> heimische Blumenkohl mit Oliven und<br />
Tah<strong>in</strong>i <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pfanne landet o<strong>der</strong> Fenchel<br />
e<strong>in</strong>e Liaison mit Safran und Korian<strong>der</strong> e<strong>in</strong>geht.<br />
In e<strong>in</strong>em liebevoll bebil<strong>der</strong>ten Glossar<br />
bef<strong>in</strong>den sich zudem Erläuterungen zu den<br />
wichtigsten Gewürzen des Orients sowie zu<br />
den persischen Traditionen <strong>der</strong> Reiszubereitung.<br />
Viel Spaß beim E<strong>in</strong>tauchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Welt aus 1001 Nacht.<br />
Julia von He<strong>in</strong>z<br />
ICH BIN DANN MAL WEG<br />
Warner Bros. / 14,99 €<br />
2006 erschien Hape Kerkel<strong>in</strong>gs<br />
Bestseller „Ich b<strong>in</strong> dann mal<br />
weg“, <strong>der</strong> 2015 se<strong>in</strong>e Renaissance<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gleichnamigen<br />
Film von Julia von He<strong>in</strong>z erlebte.<br />
Devid Striesow spielt<br />
dar<strong>in</strong> die Rolle des Enterta<strong>in</strong>ers,<br />
<strong>der</strong> nach e<strong>in</strong>em Zusammenbruch und<br />
ausgelaugt vom Showbus<strong>in</strong>ess beschließt,<br />
wie<strong>der</strong> mehr Zeit mit sich selbst zu verbr<strong>in</strong>gen.<br />
Kurzerhand begibt er sich auf den<br />
rund 782 Kilometer langen Jakobsweg, um<br />
sich dort mit se<strong>in</strong>er eigenen Geschichte<br />
sowie dem Glauben ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zusetzen.<br />
Das klappt zunächst mehr schlecht als<br />
recht, treffen doch schmerzende Blasen auf<br />
schlechtes Wetter und schier unaushaltbare<br />
E<strong>in</strong>samkeit. Doch bemerkt Kerkel<strong>in</strong>g alias<br />
Striesow, dass das Alle<strong>in</strong>se<strong>in</strong> ihn auch zufrieden<br />
machen kann, und so schließt er<br />
sich just an diesem Punkt <strong>der</strong> Erkenntnis<br />
mit zwei Weggefährt<strong>in</strong>nen zusammen, die<br />
jede für sich e<strong>in</strong>e ebenso <strong>in</strong>teressante Geschichte<br />
auf dem Jakobsweg mit sich<br />
tragen.<br />
Jan Haft<br />
MAGIE DER MOORE<br />
Polyband Medien / 16,99 €<br />
„O, schaurig ist‘s, übers Moor<br />
zu gehen, wenn es wimmelt<br />
vom Hei<strong>der</strong>auche, sich wie<br />
Phantome die Dünste drehn.<br />
Und die Ranke häkelt am<br />
Strauche ...“ In ihrem Gedicht<br />
<strong>der</strong> „Knabe im Moor“<br />
beschrieb Annette von Droste-Hülshoff<br />
e<strong>in</strong>st e<strong>in</strong>drucksvoll e<strong>in</strong>e Naturlandschaft,<br />
<strong>der</strong>en Mythos unangefochten ist. Schaurige<br />
Geschichten von Fabelwesen und<br />
Moorleichen entsp<strong>in</strong>nen sich rund um das<br />
Ökosystem Moor, e<strong>in</strong> hybri<strong>der</strong> Lebensraum<br />
aus Wasser, Wald und Land, dessen Fauna<br />
und Flora <strong>der</strong> Naturfilmer Jan Haft über<br />
fünf Jahre h<strong>in</strong>weg beobachtet und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
bildgewaltigen Film dargestellt hat. Zwischen<br />
Bären, zartgliedrigen Insekten und<br />
bunten Sonnentau-Pflanzen erkl<strong>in</strong>gt die<br />
Stimme des Schauspielers Axel Milberg,<br />
<strong>der</strong> teils poetische Kommentare, teils Erklärungen<br />
zum Gesehenen liefert und den<br />
Film kommentatorisch bereichert.<br />
VEGAN World N O 05<br />
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27. - 30. Mai 2016 <strong>in</strong> Köln<br />
Die nächsten Term<strong>in</strong>e 2016:<br />
ExtraVurst - Ruhr, 19./20. März 2016<br />
ExtraVurst - Leipzig, 9./10. April 2016<br />
Parallel zum<br />
Ausbildung / Sem<strong>in</strong>are<br />
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Workshop für Yogalehrer 16. April.<br />
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Ayurveda Workshop, Sept. auf Teneriffa<br />
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Restaurants & Shops<br />
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bietet e<strong>in</strong>em liebevollen Menschen<br />
die Möglichkeit, Gerichte zu kreieren.<br />
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Urlaub / Reisen<br />
Yoga-Auszeit am Lago Maggiore<br />
21. - 24.4.16. Infos + weitere<br />
Term<strong>in</strong>e: www.villa-giann<strong>in</strong>a.de<br />
Yoga, Ayurveda und Wan<strong>der</strong>n<br />
Yogareise 8.-13. Mai nach Kärnten (Soami)<br />
www.nad<strong>in</strong>e-rothfuss.de<br />
Luft holen im Allgäu, 26.-29.5.16<br />
www.ashtangayoga-allgäu.de<br />
Soulfood & Yoga Mallorca 2016<br />
Im August mit ayurvedischer<br />
Genießerküche und Yoga an tollen<br />
Stränden und Kraftplätzen.<br />
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Veranstaltungen<br />
30.4.16 Berl<strong>in</strong>: 1. DeGYT Fachtagung<br />
Körperliche u. psychische Aspekte<br />
<strong>der</strong> Yogatherapie, Info: www.degyt.de<br />
Jivamukti-Events <strong>in</strong> München:<br />
Sa/So. 2./3.4. Pranayama und Yoga Nidra<br />
Workshops mit Petros<br />
Fr./Sa. 22./23.4. Jivamukti Yoga mit<br />
Jules Febre<br />
Do. 26.5. Power Yoga mit Bryan Kest<br />
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die nächste Ausgabe:<br />
06.04.2016<br />
49 VEGAN Journal N O 05
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Echte Wohlfühl-Preise s<strong>in</strong>d diesmal <strong>in</strong> unserem Verlosungspool gelandet – für e<strong>in</strong><br />
re<strong>in</strong>es Zuhause (und Gewissen), e<strong>in</strong>en Körper voller Power und e<strong>in</strong>e zufriedene<br />
Seele. Können wir alles gut gebrauchen, o<strong>der</strong>?<br />
Saubere Sache – <strong>in</strong> je<strong>der</strong> H<strong>in</strong>sicht. Bei <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> richtigen Re<strong>in</strong>igungsmittel<br />
stehen ökologisch bewusste Menschen oft vor e<strong>in</strong>em<br />
Problem: Was wirkt, schadet <strong>der</strong> Umwelt; was als unbedenklich<br />
gilt, hat oft nicht genügend Kraft für die Schmutzbekämpfung.<br />
Zum Glück gibt’s Firmen wie Almaw<strong>in</strong>, die sich ganz <strong>der</strong> umweltfreundlichen<br />
Haushaltspflege verschrieben haben und vom<br />
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Klarspüler (500 ml), Spülmasch<strong>in</strong>enre<strong>in</strong>iger (100 g), Teststäbchen<br />
für Wasserhärte sowie e<strong>in</strong>e Spülfibel mit Tipps und Tricks zur<br />
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Fit ist, wer grün isst – fe<strong>in</strong>ste vegane Bio-Zutaten, sorgfältig<br />
ausgewählt und <strong>in</strong> Deutschland produziert machen diesen grünen<br />
Smoothie zum „Smoozup“, zum Power-Kick für zwischendurch.<br />
Pssst: Auch uns hat er <strong>in</strong> stressigen Phasen schon mal gerettet<br />
und mit <strong>der</strong> nötigen Redaktionsschluss-Energie versorgt! Er macht<br />
satt, und das ganz ohne Zusatz- o<strong>der</strong> Füllstoffe, dafür mit e<strong>in</strong>em<br />
e<strong>in</strong>zigartigen Blattgrün-Anteil von 25 Prozent. Smoozup ist die<br />
ideale Zwischenmahlzeit und sorgt für e<strong>in</strong> gutes Gefühl, nicht nur<br />
im Magen. Neben Ballaststoffen, Prote<strong>in</strong>en und Kohlenhydraten<br />
enthält er ungesättigte Fettsäuren, Vitam<strong>in</strong>e, M<strong>in</strong>eralstoffe, Spurenelemente,<br />
Enzyme und Antioxidantien. E<strong>in</strong> perfekter Begleiter<br />
im abenteuerlichen Alltag. Wir verlosen dreimal e<strong>in</strong>e Extra-Ration<br />
Fitness (à sechs 250-ml-Fläschchen)!<br />
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Seelenfutter – dass Schokolade glücklich macht, wissen wir schon<br />
lange. Wie glücklich, das konnten wir erfahren, nachdem wir uns<br />
durch das Sortiment <strong>der</strong> Manufaktur Sxococ (<strong>in</strong> etwa: „himmlischer<br />
Gedanke“) gekostet haben. E<strong>in</strong>fach göttlich schmecken die<br />
veganen Bio-Tafeln, die überdies garantiert halal und kosher s<strong>in</strong>d.<br />
Nur edelste Kakaosorten aus dem peruanischen Hochland werden<br />
verwendet und <strong>in</strong> Handarbeit nach alten Maya-Rezepturen mit<br />
viel Liebe und großer Sorgfalt zubereitet. Das Ergebnis s<strong>in</strong>d fe<strong>in</strong>ste<br />
Schokoladen voll ursprünglichen Geschmacks, die sowohl Gaumen<br />
als auch Seele guttun. Wir verlosen drei Kenner-Sets mit jeweils den<br />
Sorten „Wo <strong>der</strong> Geist das Herz befruchtet“, „Lasse Herz und Geist<br />
sich vere<strong>in</strong>en“ sowie „Wo <strong>der</strong> Geist das Herz berührt“.<br />
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Sie hätten Lust auf e<strong>in</strong>es dieser tollen Sets? Dann schreiben Sie uns bis zum 27.4.2016 e<strong>in</strong>e E-Mail mit dem Betreff „Almaw<strong>in</strong>“,<br />
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