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Gärtnern in der City

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Das kostenlose vegane Lifestylemagaz<strong>in</strong><br />

Gratis<br />

No. 5 März/April 2016<br />

<strong>Gärtnern</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>City</strong><br />

Es grünt und blüht<br />

<strong>in</strong> deutschen Städten<br />

Direct Trade<br />

Wie kommt <strong>der</strong> Kaffee <strong>in</strong> die Tasse?<br />

Chia -Pudd<strong>in</strong>g<br />

Power zum Löffeln – lecker!<br />

Glück<br />

Was uns wirklich happy macht


Glück und Blumen<br />

im Asphalt<br />

„Frühl<strong>in</strong>g lässt se<strong>in</strong> blaues Band wie<strong>der</strong> flattern<br />

durch die Lüfte ...“ Allerd<strong>in</strong>gs nicht <strong>in</strong> den Städten.<br />

O<strong>der</strong>? Der unvermeidlich sche<strong>in</strong>enden Entscheidung<br />

„Stadt o<strong>der</strong> Land“ setzen seit e<strong>in</strong>igen Jahren immer<br />

mehr Menschen e<strong>in</strong> „Beides!“ entgegen und verwandeln<br />

brachliegende <strong>City</strong>-Zonen o<strong>der</strong> die eigenen<br />

Balkone <strong>in</strong> blühende Oasen. Passend zur Jahreszeit<br />

des Erwachens, <strong>der</strong> Hoffnung und <strong>der</strong> Fröhlichkeit<br />

haben wir dieses Heft jenen querdenkenden Stadtgärtnern<br />

gewidmet – und dem Glück, das manchmal<br />

näher liegt als gedacht. Etwa auf dem eigenen Teller,<br />

wenn Köstlichkeiten aus Nah und Fern raff<strong>in</strong>ierte<br />

Allianzen e<strong>in</strong>gehen und uns mit Energie und Wohlbef<strong>in</strong>den<br />

versorgen. Probieren Sie z.B. mal den<br />

Himbeer-Pudd<strong>in</strong>g mit Chiasamen von S. 34!<br />

In diesem S<strong>in</strong>ne wünschen wir Ihnen e<strong>in</strong>en wun<strong>der</strong>baren<br />

Frühl<strong>in</strong>gsbeg<strong>in</strong>n und freuen uns wie immer<br />

über Kritik und Anregungen an folgende Adresse:<br />

veganworld@wellmedia.net.<br />

Genussreiche Wochen wünscht<br />

Ihre Vegan-World-Redaktion<br />

Lust auf mehr?<br />

Sie mögen unser neues Magaz<strong>in</strong>? Möchten ke<strong>in</strong>e Ausgabe<br />

mehr verpassen? Dann geben Sie dem Händler Ihres Vertrauens<br />

doch e<strong>in</strong>en Tipp und bitten ihn, se<strong>in</strong>e Auslage ab<br />

sofort um Vegan World zu erweitern! Außerdem empfehlen<br />

wir Ihnen unseren Newsletter, für den Sie sich kostenlos unter<br />

www.veganworld.de anmelden können.<br />

Impressum<br />

VERLAG<br />

well media GmbH<br />

Saarstraße 5/II.<br />

80797 München<br />

HERAUSGEBER<br />

Alexan<strong>der</strong> Lacher<br />

PROJEKTLEITUNG<br />

Jürgen Friedel (V.i.S.d.P.)<br />

j.friedel@wellmedia.net<br />

REDAKTIONSADRESSE<br />

well media GmbH<br />

Vegan World<br />

Saarstraße 5/II.<br />

80797 München<br />

Tel.: 089 - 30 77 42 - 69<br />

Fax 089 - 30 77 42 - 33<br />

veganworld@wellmedia.net<br />

REDAKTIONSLEITUNG<br />

Carmen Schnitzer, c.schnitzer@wellmedia.net<br />

REDAKTION<br />

Susann Döhler, Carol<strong>in</strong>e Redka, Verena Kl<strong>in</strong>g,<br />

Kathar<strong>in</strong>a Weiss, Eva Mäkler<br />

ART DIRECTION & ILLUSTRATION<br />

Alexan<strong>der</strong> Spr<strong>in</strong>gborn<br />

FOTOGRAFIE<br />

Benedikt Mekelburg, Knesebeck; Johanna<br />

Basford, C.H.Beck, Lena Suhr, Random House/<br />

Nadja Klier, ©Christian Verlag_Andreas<br />

Lauermann, lickr/ pdbreen – Patrick,<br />

Marc Grañén, Fotolia.com: Marco Santi<br />

Amant<strong>in</strong>i, uckyo, Vera Kuttelvaserova<br />

WEBSITE:<br />

www.veganworld.de<br />

O<strong>der</strong> führen Sie selbst e<strong>in</strong>en Laden und würden Ihren Kunden<br />

gerne etwas Beson<strong>der</strong>es bieten? Versorgen Sie sie doch ab sofort<br />

regelmäßig mit den neuesten Informationen rund um den veganen<br />

Lifestyle! Das Beste: Diese trendbewusste Bereicherung<br />

Ihres Konzepts kostet Sie ke<strong>in</strong>en Cent! Gerne beliefern wir Sie<br />

alle zwei Monate kostenfrei mit <strong>der</strong> neuesten Ausgabe unserer<br />

Kundenzeitschrift (M<strong>in</strong>destabnahme 50 Stück). Melden Sie<br />

sich dafür e<strong>in</strong>fach auf unserer oben genannten Homepage an!<br />

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Roland de la Rosée<br />

(Anschrift: siehe Verlag)<br />

Tel. 089 - 30 77 42 - 36<br />

r.rosee@wellmedia.net<br />

DRUCK<br />

westermann druck GmbH<br />

Georg-Westermann-Allee 66<br />

38104 Braunschweig<br />

VERTRIEB<br />

Eigenvertrieb über ausgesuchte Fachhändler<br />

AUFLAGE<br />

100.000 Exemplare<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und/<br />

o<strong>der</strong> Vervielfältigung nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

3 VEGAN World N O 05


Inhalt<br />

<strong>Gärtnern</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Stadt 14<br />

Wissen & Lifestyle<br />

THE V-WORLD<br />

Lecker, spannend, praktisch –<br />

worüber wir uns im Frühl<strong>in</strong>g freuen 6<br />

PROMI-EXPERTE BJÖRN MOSCHINSKI<br />

Der Vegan-Experte beantwortet Ihre Fragen 12<br />

GRÜNE STÄDTE<br />

Vertikale Gärten, blühende Busse<br />

und Gemüsebeete zum Tragen 14<br />

SEELE GUT, ALLES GUT<br />

Liebe, Geld o<strong>der</strong> doch „positives Denken“?<br />

Was uns wirklich glücklich macht 26<br />

TOMATEN À LA SOPHIA<br />

Unsere Kolumnist<strong>in</strong> über die Freuden<br />

und Tücken des Balkon-<strong>Gärtnern</strong>s 36<br />

FRÜHLING IN DER LUFT<br />

Duftige Kosmetik zum Wohlfühlen 38<br />

HELLE FREUDEN<br />

Schicke Outfits mit sonnigen Highlights 40<br />

18 Lena Suhr<br />

GESUNDER RÜCKEN<br />

Flexibilität und Kraft dank Yoga 42<br />

VILLA KUNTERBUNT<br />

Farbkleckse fürs K<strong>in</strong><strong>der</strong>zimmer und mehr 46<br />

BÜCHER & DVDS<br />

Kluge Ideen, köstliche Rezepte,<br />

unterhaltsame Geschichten 48<br />

KLEINANZEIGEN<br />

Interessante Veranstaltungen, Produkte, Shops u.v.m. 49<br />

24 Thomas Eckel 30 Wasser<br />

Chia<br />

Pudd<strong>in</strong>gs 32<br />

VERLOSUNG<br />

Hochwertige Genießer- und Haushalts-Sets zu gew<strong>in</strong>nen! 50<br />

Essen & Tr<strong>in</strong>ken<br />

GUTE MISCHUNG<br />

„Nicht ohne me<strong>in</strong>en Mixer!“ – Food-Blogger<strong>in</strong> Lena Suhr 18<br />

PHILOSOPHISCHER GENIESSER<br />

Thomas Eckel von <strong>der</strong> Murnauer Kaffeerösterei im Porträt 24<br />

KLARE SACHE<br />

Heilsame Quellen, saurer Blubber?<br />

Basic-Wissen zum Thema Wasser 30<br />

LÖFFELWEISE SUPERPOWER<br />

Schokoladig, fruchtig o<strong>der</strong> grün: leckere Chia-Pudd<strong>in</strong>gs 32<br />

VEGAN World N O 05<br />

4


M• PROTEINREICH • KOHLENHYDRATAR<br />

Anzeige<br />

Geben Sie diesem prote<strong>in</strong>reichen und kohlenhydratarmen<br />

Geschmackschamäleon von Bertyn Ihre eigene kreative Note<br />

Den Geschmack bestimmen Sie<br />

Über Geschmack lässt sich streiten.<br />

Entdecken Sie den Koch <strong>in</strong> sich selbst und<br />

lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf. Es ist<br />

ganz e<strong>in</strong>fach. Alles was Sie brauchen, ist Naturseitan<br />

von Bertyn und Ihre Liebl<strong>in</strong>gskräuter und Gewürze. Die<br />

zwei D<strong>in</strong>kelseitan-Varianten Prote<strong>in</strong> Steak Natur und<br />

Prote<strong>in</strong> Bloc Natur s<strong>in</strong>d geschmacksneutral und daher<br />

richtige Geschmackschamäleons. Den Geschmack<br />

bestimmen Sie. Dieser Seitan wartet nur noch auf<br />

Ihre kreative Note.<br />

Neutraler Fleisch- und Fischersatz<br />

ohne Soja und ohne Salz<br />

Sie mögen exotische Gerichte? O<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d Sie eher e<strong>in</strong><br />

Anhänger <strong>der</strong> italienischen Küche? Darf es auch mal<br />

NEU<br />

114 kcal<br />

/100g<br />

▲200g 450g<br />

Schauen Sie sich<br />

den Film an<br />

“Was ist Seitan?” auf<br />

www.wasistseitan.de<br />

FÜR EINE SCHLANKE FIGUR<br />

scharf se<strong>in</strong> o<strong>der</strong> eher süß? Mit dem Naturseitan von<br />

Bertyn ist alles möglich. Den Naturseitan 5 M<strong>in</strong>uten von<br />

beiden Seiten anbraten o<strong>der</strong> grillen. Dann abschmecken<br />

mit Gewürzen, Kräutern, Käse, Soßen, Nüssen, Oliven,<br />

sonnengetrockneten Tomaten, Mar<strong>in</strong>aden ...<br />

E<strong>in</strong> Prote<strong>in</strong>wun<strong>der</strong> nach Ihrem Geschmack<br />

Das japanische Wort „Seitan“ bedeutet „aus Prote<strong>in</strong>en<br />

gemacht“. Die Geschichte von Bertyn fängt vor mehr als<br />

1000 Jahren bei den Buddhisten an. Sie aßen we<strong>der</strong><br />

Fleisch noch Fisch. Auf Ihrer Suche nach pflanzlichen<br />

Prote<strong>in</strong>en entstand Seitan. Es enthält 2x mehr Eiweiß<br />

als Tofu und 20x weniger Fett. Eiweißreich, aber auch<br />

fettarm und kohlenhydratarm.<br />

•<br />

Superfood nach authentischem Rezept<br />

Auch heute wird <strong>der</strong> Seitan bei Bertyn noch nach<br />

authentischem Rezept aus dem Ur-D<strong>in</strong>kel Oberkulmer<br />

Rotkorn hergestellt.<br />

Gesund und lecker<br />

Aber schmeckt Naturseitan von<br />

Bertyn auch gut? Sie s<strong>in</strong>d <strong>der</strong><br />

Koch. Mit Ihrer Kreativität zaubern<br />

Sie daraus immer wie<strong>der</strong><br />

neue, köstliche Gerichte. 100<br />

% bio. E<strong>in</strong> Fleisch- und Fischersatz<br />

mit kle<strong>in</strong>em ökologischem<br />

Fußabdruck. Besser für Ihre<br />

Gesundheit. Besser für unsere<br />

Umwelt. Mehr Inspiration und<br />

Rezepte f<strong>in</strong>den Sie auf www.<br />

bertyn.eu. Sagen Sie bitte nicht<br />

nur Seitan zum authentischen<br />

Seitan von Bertyn.<br />

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AUTHENTISCHER SEITAN<br />

Erhältlich <strong>in</strong> Bioladen o<strong>der</strong> Lieferung über www.amanvida.eu<br />

Info & abonnieren Newsletter: www.bertyn.eu


Kennen Sie die Kornelkirsche?<br />

„Superfoods“ s<strong>in</strong>d voll im Trend: Je<br />

exotischer, desto besser, sche<strong>in</strong>t es oft.<br />

Dabei haben auch die heimischen Gärten<br />

viel zu bieten. Zum Beispiel die Kornelkirsche,<br />

auch Gelber Hartriegel genannt.<br />

Mit Sauer- und Süßkirschen ist sie nicht<br />

verwandt. Doch geschmacklich kann<br />

die mild-säuerliche Frucht es mit ihnen<br />

aufnehmen, ob als Saft, Konfitüre o<strong>der</strong><br />

Likör. Außerdem ist sie außerordentlich<br />

reich an Vitam<strong>in</strong>en und sekundären<br />

Pflanzenstoffen. Als „Superfood“ galt<br />

die Kornelkirsche schon Hildegard von<br />

B<strong>in</strong>gen: Dank entzündungshemmen<strong>der</strong><br />

Wirkung empfahl die Heiler<strong>in</strong> Kornellen<br />

bei Verdauungsproblemen und Gicht.<br />

Auch heute schwört mancher bei Magen-<br />

Darm-Problemen wie<strong>der</strong> auf diese Frucht.<br />

Smoothie to go<br />

… und den machen wir gerne auch mal selbst.<br />

Das geht nämlich ganz e<strong>in</strong>fach und fix mit<br />

dem „Foodmatic Personal Mixer PM1000“<br />

<strong>der</strong> Naturkostfirma Keiml<strong>in</strong>g. Für nur ca.<br />

99 € bekommen wir e<strong>in</strong>en Freund an die Hand,<br />

<strong>der</strong> das Obst und Gemüse so zubereitet, dass<br />

wir mit e<strong>in</strong>em Vitam<strong>in</strong>-Shake fit <strong>in</strong> den Tag<br />

starten können. Wer experimentierfreudig ist,<br />

kann auch Nüsse und Samen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geben.<br />

Zudem zaubert <strong>der</strong> Blen<strong>der</strong> Suppen, Cremes,<br />

Salatsaucen – und, für frischgebackene Eltern<br />

<strong>in</strong>teressant: babygerechte Breie. E<strong>in</strong> tolles Gerät<br />

für E<strong>in</strong>steiger und Gesundheitsbewusste,<br />

die wissen möchten, welche Zutaten <strong>in</strong> ihrem<br />

Essen stecken.<br />

www.keiml<strong>in</strong>g.de<br />

VEGAN World N O 05<br />

6


The V-World<br />

19 auf e<strong>in</strong>en Streich<br />

So herzhaft-würzig wie e<strong>in</strong>e Streichwurst<br />

– nur viel orig<strong>in</strong>eller, deutlich fettärmer,<br />

dazu 100 Prozent bio und überdies re<strong>in</strong><br />

pflanzlich. Für alle, die Abwechslung<br />

lieben, hat Tartex das Sortiment se<strong>in</strong>er<br />

Brotzeit-Aufstriche von zehn auf<br />

19 Sorten erweitert, darunter klassische<br />

Geschmacksrichtungen wie „Olive“ o<strong>der</strong><br />

„Knoblauch“, aber auch extravagante<br />

wie „Senf-Rucola“, „Ratatouille“ o<strong>der</strong><br />

„Kichererbse-Ingwer“ (je 100 g, ca. 2 €).<br />

Noch e<strong>in</strong> Grund, sich auf den Frühl<strong>in</strong>g zu<br />

freuen, denn so hervorragend solch e<strong>in</strong>e<br />

Brotzeit auch auf dem heimischen Sofa<br />

mundet – unter freiem Himmel schmeckt<br />

sie gleich noch mal so gut. Das nächste<br />

Picknick kann kommen!<br />

www.tartex.de<br />

Die guten <strong>in</strong>s Töpfchen ...<br />

Im Märchen bekommt Aschenputtel Hilfe<br />

von ihren tierischen Freunden. Nur die<br />

besten L<strong>in</strong>sen und Erbsen gilt es zu f<strong>in</strong>den,<br />

alle an<strong>der</strong>en werden von den kle<strong>in</strong>en Helfern<br />

aussortiert. Anschließend kann auch<br />

Aschenputtel zum Ball gehen. Im echten<br />

Leben übernimmt <strong>der</strong> Shop Reishunger<br />

die Auswahl für uns. In dessen Bio-Suppe<br />

„Hülsenfrüchte“ kommen nur erlesene<br />

Reiskörner, L<strong>in</strong>sen, Erbsen und Bohnen.<br />

Nach 15 M<strong>in</strong>uten Zubereitungszeit wird<br />

daraus e<strong>in</strong> gehaltvoller, aber kalorienarmer<br />

E<strong>in</strong>topf. Da die Packung für zwei<br />

reicht, können nach dieser energiereichen<br />

Mahlzeit beide zusammen zum Ball, <strong>in</strong> die<br />

Nacht o<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en ereignisreichen Tag<br />

starten. (150 g, ca. 5 €)<br />

www.reishunger.de<br />

Darl<strong>in</strong>g, it‘s tea time!<br />

Ob fünf Uhr nachmittags o<strong>der</strong> nicht, e<strong>in</strong>e<br />

Tasse Tee belebt Geist und S<strong>in</strong>ne. Am besten<br />

natürlich, wenn die fe<strong>in</strong>en Blättchen<br />

<strong>in</strong> Bio-Qualität produziert wurden und<br />

frei von Pestizid-Rückständen s<strong>in</strong>d. Der<br />

<strong>in</strong>dische Assam gehört zu den beliebtesten<br />

Schwarztee-Sorten. Für den europäischen<br />

Gourmet „entdeckt“ wurde er angeblich<br />

1832 von e<strong>in</strong>em schottischen Reisenden, <strong>der</strong><br />

das Volk <strong>der</strong> teeliebenden S<strong>in</strong>gpho besuchte.<br />

Assam schmeckt würzig, malzig und sehr<br />

gut mit etwas Süße und e<strong>in</strong>er pflanzlichen<br />

Milchalternative. In Bio-Qualität gibt es<br />

ihn bei <strong>der</strong> Onl<strong>in</strong>e-Manufaktur Liebl<strong>in</strong>gstee.<br />

Liebhaber f<strong>in</strong>den hier e<strong>in</strong>e große Auswahl<br />

loser Teesorten, viele davon aus zertifizierter<br />

ökologischer Landwirtschaft. (100 g, ca. 9 €)<br />

www.liebl<strong>in</strong>gstee.de<br />

NEU<br />

NEW<br />

www.coppenrath-fe<strong>in</strong>gebaeck.de<br />

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Schmeckt nach Leben<br />

Wassertr<strong>in</strong>ken als Philosophie – du bist, was du tr<strong>in</strong>kst, sozusagen. Und du schmeckst, was dir<br />

guttut. St. Leonhards hat sich das Wohlbef<strong>in</strong>den se<strong>in</strong>er Konsumenten auf die Fahnen geschrieben<br />

und empfiehlt e<strong>in</strong>en sogenannten Sensorik-Test: Probieren Sie verschiedene stille Sorten<br />

bei Raumtemperatur und achten Sie auf die fe<strong>in</strong>en Geschmacksunterschiede. Das „lebendige<br />

Wasser“, das sich im Mund beson<strong>der</strong>s leicht, weich und angenehm anfühlt, ist das, das am besten<br />

zu Ihrem momentanen Allgeme<strong>in</strong>zustand passt. Welches das ist, kann variieren – schließlich<br />

fühlen Sie sich nicht jeden Tag gleich. Versuchen Sie‘s mal – und spüren Sie, wie Sie das für Sie<br />

<strong>in</strong>dividuell „richtige“ Wasser mit <strong>der</strong> Energie versorgt, die Ihr Körper gerade braucht.<br />

www.st-leonhards.de<br />

Taschenbohnen<br />

Sie kommen oft aus heiterem Himmel:<br />

Heißhungerattacken auf etwas Salziges,<br />

Knuspriges. Gerne überfallen sie e<strong>in</strong>en<br />

spontan <strong>in</strong> <strong>der</strong> Straßenbahn, doch wer hat<br />

da schon e<strong>in</strong>e Tüte Chips zur Hand? Und<br />

selbst wenn, dann wäre da das schlechte<br />

Gewissen: viel zu ungesund! Da rettet <strong>der</strong><br />

Bio-Knabber-Mix von Landgarten. Die<br />

leicht salzige Mischung aus gerösteten<br />

Sojabohnen, Kürbis- und Sonnenblumenkernen<br />

befriedigt die Knusperlust, kommt<br />

aber als veganer Snack mit Magnesium,<br />

Eisen und Eiweiß nicht mit dem Gewissen<br />

<strong>in</strong> Konflikt. Ebenfalls praktisch: Die<br />

kle<strong>in</strong>en Tütchen (55 g, ca. 1,50 €) passen<br />

perfekt <strong>in</strong> Hand- o<strong>der</strong> Hosentasche – als<br />

ideale Notration für zwischendurch.<br />

www.landgarten.at<br />

Würzen mit Blüten<br />

Sonnentor br<strong>in</strong>gt den Garten <strong>in</strong> Ihre Küche<br />

– die Gewürzmischung „Schutzengel“<br />

sorgt für e<strong>in</strong> neues Geschmackserlebnis:<br />

Vegan, hefefrei und aus biologischen<br />

Zutaten wie etwa Karotten, Korian<strong>der</strong>,<br />

Ingwer und Krausem<strong>in</strong>ze kommt dieser<br />

orig<strong>in</strong>elle Mix daher und erfreut dank <strong>der</strong><br />

schönen Regenbogenoptik nicht nur unser<br />

Auge, son<strong>der</strong>n durch die Verb<strong>in</strong>dung aus<br />

leichter Schärfe, fe<strong>in</strong>er Süße und wohltuen<strong>der</strong><br />

Frische auch unsere Zunge. Harmoniert<br />

hervorragend mit vielen veganen<br />

Gerichten, und passt z.B. beson<strong>der</strong>s gut<br />

zu Kartoffeln o<strong>der</strong> Kürbissen. Den bunten<br />

Blumen- und Kräutermix (40 g) für<br />

herzhafte Speisen gibt es für ca. 3,50 € im<br />

Biosupermarkt.<br />

www.sonnentor.com<br />

Gut gebeutelt<br />

Brotbeutel – das Wort er<strong>in</strong>nert an Schulausflug.<br />

Doch die rustikalen Säckchen<br />

von Brotliebl<strong>in</strong>g erfüllen vor allem <strong>in</strong><br />

den eigenen vier Wänden gute Dienste.<br />

Damit Backwaren möglichst lange frisch<br />

und saftig bleiben, hat <strong>der</strong> Hersteller<br />

die Beutel aus naturbelassenem Bio-<br />

Le<strong>in</strong>en hergestellt: Dank des Materials<br />

nehmen sie Luftfeuchtigkeit auf und<br />

geben diese wie<strong>der</strong> an die e<strong>in</strong>gebeutelten<br />

Brote und Brötchen ab, schützen diese<br />

also vor dem Austrocknen. Außerdem<br />

s<strong>in</strong>d die Täschchen (35 x 42 cm, ca.<br />

12 €) schmutzabweisend, bakterienhemmend<br />

und mit milden Mitteln waschbar.<br />

Für den Schulausflug taugen sie damit<br />

also auch.<br />

www.brotliebl<strong>in</strong>g.de<br />

VEGAN World N O 05<br />

8


The V-World<br />

Nicht hübsch, aber lecker<br />

In Indonesien isst man ihn schon lange: Tempeh. Hierzulande bleibt<br />

die Beliebtheit dieses Sojaprodukts h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> von Tofu und Sojagranulat<br />

zurück – zum<strong>in</strong>dest bislang. Das könnte an se<strong>in</strong>em eigenwilligen<br />

Aussehen liegen. Doch umso appetitlicher ist se<strong>in</strong> Inneres: In<br />

<strong>der</strong> Wurst- o<strong>der</strong> Qua<strong>der</strong>form verbergen sich e<strong>in</strong> mil<strong>der</strong>, nussiger Geschmack<br />

und e<strong>in</strong>e ganze Menge an Calcium, B-Vitam<strong>in</strong>en und Eisen.<br />

Bei <strong>der</strong> Herstellung werden Sojabohnen mit e<strong>in</strong>em Edelpilz fermentiert.<br />

Dieser Pilz schließt die enthaltenen Prote<strong>in</strong>e auf. So kann das<br />

<strong>in</strong>haltsreiche Soja besser verdaut werden. In Indonesien bekommt<br />

man Tempeh meist <strong>in</strong> Garküchen, hierzulande vom Hersteller Viana<br />

(200 g, ca. 4,50 €). Übrigens: Beson<strong>der</strong>s gut schmeckt er frittiert.<br />

www.vianastore.de<br />

„Hähnchenfleisch“<br />

aus Pflanzen<br />

Auch Veganer müssen nicht auf Schnitzel, Gyros und Nuggets<br />

verzichten. Like Meat produziert würzig-saftigen Fleischersatz<br />

auf Pflanzenbasis, den Sie unbed<strong>in</strong>gt kosten sollten. Geschmacklich<br />

überzeugt er nämlich nicht nur Veggies, son<strong>der</strong>n<br />

auch Allesesser. Mit viel Erfahrung, Bio-Soja und Gewürzen<br />

entstehen diese veganen Chicken-free Chunks, die wun<strong>der</strong>bar<br />

zu Salaten, Reis- o<strong>der</strong> Nudelgerichten passen. Plus für<br />

Sportler: Die Nuggets s<strong>in</strong>d voller Prote<strong>in</strong>e und kalorienarm.<br />

Kostenfaktor: ca. 3 €.<br />

www.likemeat.de<br />

Geme<strong>in</strong>sam stark<br />

Er ist e<strong>in</strong>e unserer liebsten Anlaufstellen bei Fragen rund um vegane Ernährung<br />

und den dazugehörigen Lifestyle: <strong>der</strong> Vegetarierbund Deutschland e.V., kurz Vebu<br />

genannt. Nicht nur, weil dort supersympathische Menschen arbeiten, son<strong>der</strong>n auch,<br />

weil diese <strong>in</strong> sich e<strong>in</strong>e geballte Ladung Wissen und Engagement vere<strong>in</strong>en. Für e<strong>in</strong>en<br />

Mitgliedsbeitrag von 5 € monatlich (Familien 6 €, Firmen 10 €) erhalten Sie viermal<br />

jährlich das Vebu-Magaz<strong>in</strong>, bekommen Rabatte bei über 200 Kooperationspartnern,<br />

haben e<strong>in</strong>en kompetenten Ansprechpartner und unterstützen s<strong>in</strong>nvolle Projekte wie<br />

die Veggie-Kochausbildung „Vegucation“ o<strong>der</strong> „Eltern K<strong>in</strong>d“, e<strong>in</strong> Netzwerk für<br />

vegetarisch-vegan lebende Familien.<br />

www.vebu.de<br />

®


Schoko-Schock<br />

Überzeugte Milchschokolade-Liebhaber dürften beim Biss <strong>in</strong> die Schoko von iChoc ziemlich schockiert se<strong>in</strong>: Sie<br />

ist vegan, schmeckt aber cremig – kaum zu unterscheiden von „echter“ Milchschokolade. Die Reisdr<strong>in</strong>k-Basis<br />

sorgt für e<strong>in</strong>e zarte Konsistenz. Dabei munden die veganen Schoko-Kreationen wie „Super Nut“ sowohl dem<br />

Gaumen als auch dem Gewissen. Sie bestehen zu 100 Prozent aus Rohstoffen aus Bio-Anbau. Der Hersteller<br />

verspricht e<strong>in</strong>en fairen Kakao-E<strong>in</strong>kauf bei Kooperativen aus <strong>der</strong> Dom<strong>in</strong>ikanischen Republik – ohne K<strong>in</strong><strong>der</strong>arbeit<br />

und f<strong>in</strong>anzielle Ausbeutung. Konsequenz beweist iChoc auch bei <strong>der</strong> Verpackung: Die Holzfaser-Folie ist<br />

kompostierbar. E<strong>in</strong>e Tafel iChoc kostet ca. 2 €.<br />

www.ichoc.de<br />

Namasté: Das ist Ognx!<br />

Für alle Yog<strong>in</strong>is,Yogis und diejenigen, die es noch werden<br />

wollen: Ognx – organisch, großzügig, nachhaltig<br />

und xtrastylish – kreiert Mode zum Wohlfühlen, die<br />

trendy ist und unter fairen Bed<strong>in</strong>gungen produziert<br />

wird. Mit Rücksicht auf Mensch und Natur, Mut<br />

zur Farbe, coolen Sprüchen und spannenden Mustern<br />

entstehen durch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Team an kreativen<br />

und yogabegeisterten Köpfen abwechslungsreiche<br />

Damen- und Herrenmode sowie hübsche Accessoires<br />

aus umweltfreundlichen Naturmaterialien wie Açai-<br />

Samen o<strong>der</strong> Pfefferholz. So gut ausgerüstet macht <strong>der</strong><br />

Sonnengruß noch viel mehr Spaß.<br />

www.ognx.com<br />

„Planet Erde“ live <strong>in</strong> Concert<br />

Ab dem 6. April 2016 wird die Konzerttour <strong>der</strong> Live<br />

Adaption <strong>der</strong> BBC Dokumentarfilmreihe „Planet<br />

Erde“ fortgesetzt. Begleitet vom <strong>City</strong> of Prague Philharmonic<br />

Orchestra unter <strong>der</strong> Leitung von Matthew<br />

Freeman werden die spektakulärsten Aufnahmen und<br />

größten Momente <strong>der</strong> elfteiligen Reihe auf e<strong>in</strong>er großen<br />

Filmle<strong>in</strong>wand gezeigt. Wer also Gänsehautfeel<strong>in</strong>g hoch<br />

zwei erleben und sich auf e<strong>in</strong>e visuelle und musikalische<br />

Reise begeben möchte, <strong>der</strong> kann Tickets telefonisch<br />

unter 0180-6853653 o<strong>der</strong> onl<strong>in</strong>e unter www.eventim.de<br />

erwerben und sich von Fauna und Flora unserer Erde<br />

verzaubern lassen.<br />

www.planet-erde-live.de<br />

VEGAN World N O 05<br />

10


Sonett–<br />

sovegan<br />

Ö K O L O G I S C H K O N S E Q U E N T<br />

www.sonett.eu<br />

Kreative Knusperei<br />

Zwieback ist nur trocken Brot? Von wegen! Aufgepeppt mit Kokos,<br />

Chia und Cranberrys o<strong>der</strong> auch Rosmar<strong>in</strong> und Olivenöl wird er<br />

zum vollmundigen Snack. Dabei ist das Zwieback-Format <strong>der</strong><br />

Bäckerei Sommer zwar m<strong>in</strong>i, allerd<strong>in</strong>gs steckt <strong>in</strong> den knusprigen<br />

W<strong>in</strong>zl<strong>in</strong>gen die volle Dosis D<strong>in</strong>kel. Sommer arbeitet schon seit<br />

30 Jahren bevorzugt mit diesem Getreide, weil es mehr Geschmack<br />

verspricht als Weizen. Krossem Zwieback verleiht D<strong>in</strong>kelmehl<br />

das spezielle Mundgefühl. Das Nussige des D<strong>in</strong>kels harmoniert<br />

mit den an<strong>der</strong>en Zutaten des Zwiebacks im M<strong>in</strong>i-Format. Die<br />

100-Gramm-Tütchen zum Losknuspern gibt es für ca. 2 €.<br />

www.sommer-biscuits.de<br />

Glück im Glas<br />

Mmmmh, gleich sechs neue Aufstriche aus <strong>der</strong> „Smörrebröd“-<br />

Serie von Zwergenwiese s<strong>in</strong>d gestern bei uns <strong>in</strong> <strong>der</strong> Redaktion<br />

e<strong>in</strong>getrudelt. „Gurke-Meijo“ ist schon verputzt, diese<br />

zwei Exemplare s<strong>in</strong>d als nächstes dran: <strong>der</strong> fruchtig-scharfe<br />

„Bruschetta“- und <strong>der</strong> herzhafte „Mandel-Brokkoli“-Streich.<br />

Ob als Brotbelag o<strong>der</strong> als Salattopp<strong>in</strong>g: Die Aufstriche von<br />

Zwergenwiese sorgen für wahre Gaumenfreuden – und liegen<br />

bei fast jedem unserer E<strong>in</strong>käufe im Korb. Zu haben s<strong>in</strong>d sie für<br />

ca. 2 € im Biomarkt. Probieren Sie sie aus!<br />

www.zwergenwiese.de<br />

Wie vegan? – So vegan! denn von 50 Sonett-<br />

Produkten tragen 45 die Vegan-Blume. Sonett<br />

führt ke<strong>in</strong>e Tierversuche durch und lässt auch ke<strong>in</strong>e<br />

durchführen. Im Gegenteil: Sonett unterstützt die<br />

Akademie des Deutschen Tierschutzbundes, die an<br />

<strong>der</strong> Entwicklung alternativer Testmethoden arbeitet.<br />

Im Vergleich mit an<strong>der</strong>en Wasch- und Re<strong>in</strong>igungsmitteln s<strong>in</strong>d<br />

Sonett-Produkte frei von synthetischen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen<br />

und s<strong>in</strong>d selbstverständlich auch frei von<br />

Gentechnik und Nanotechnologie.<br />

Certified by Certisys<br />

cse-label.org<br />

Reg. by Vegan Soc. stop-climate-change.de iF-design-award<br />

reddot-award<br />

sonett<br />

t<br />

Sonett – so gut.


Björn<br />

Mosch<strong>in</strong>ski


Frag den Experten<br />

Ernährungsexperte, Vegan-Koch, Buchautor, Tierrechtler – und Ihr ganz<br />

persönlicher Mentor: Björn Mosch<strong>in</strong>ski beantwortet <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Ausgabe<br />

Ihre Fragen rund um den veganen Lifestyle.<br />

Wo wird das Soja angebaut, das <strong>in</strong> den Supermärkten<br />

angeboten wird? Ich kaufe gerne<br />

Sojajoghurt und Seidentofu. Wie weiß ich, ob<br />

es genmanipuliert ist o<strong>der</strong> nicht?<br />

Beate Grün, Bremerhaven<br />

Um genmanipulierten Produkten aus dem<br />

Weg zu gehen, empfehle ich den Kauf von<br />

Bio-Produkten da diese strengen Kontrollen<br />

unterliegen. E<strong>in</strong> Großteil des <strong>in</strong><br />

Deutschland von Menschen konsumierten<br />

Soja <strong>in</strong> veganen Produkten ist aus europäischen<br />

Anbau, denn soweit ich weiß, werden<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Europäischen Union zahlreich Sojabohnen<br />

angebaut. Woher das verarbeitete<br />

Soja stammt, kann Ihnen meist nur <strong>der</strong><br />

Hersteller sagen.<br />

Die Richtung „vegetarisch/vegan“ ist me<strong>in</strong>er<br />

Me<strong>in</strong>ung nach aus Umwelt- und Ethikgesichtspunkten<br />

okay. Aber wie kann ich das<br />

weitestverbreitete Allergikum – Lezith<strong>in</strong> – <strong>in</strong><br />

Soja- und Margar<strong>in</strong>eprodukten vermeiden?<br />

Bei Schokolade und Backwaren gibt es noch<br />

Alternativen, bei Sojasahne und Margar<strong>in</strong>e<br />

nicht mehr.<br />

Werner Kastner, Ingolstadt<br />

Allergien s<strong>in</strong>d immer e<strong>in</strong>e große Last für<br />

den Betroffenen. Gerade auf <strong>der</strong> Suche<br />

nach Alternativen wird je<strong>der</strong> feststellen<br />

müssen, dass Soja bzw. das Lezith<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

sehr vielen Produkten steckt. Bei Sahne<br />

kann ich Hafer- und Reissahne (z.B. von<br />

Oatly o<strong>der</strong> Provamel) zum Kochen o<strong>der</strong><br />

Mandelsahne (z.B. von Soyana) zum Aufschlagen<br />

empfehlen. Bei <strong>der</strong> Margar<strong>in</strong>e ist<br />

es schon schwieriger, aber nicht unmöglich,<br />

da mehrere Hersteller das Sojalezith<strong>in</strong><br />

durch nicht-allergenes Sonnenblumenlezith<strong>in</strong><br />

austauschen. E<strong>in</strong>fach nach sojafreier<br />

Margar<strong>in</strong>e im WWW suchen.<br />

Ich b<strong>in</strong> überzeugte Veganer<strong>in</strong>, aber bei Diskussionen<br />

mit Fleischessern gehen mir zuweilen<br />

die Argumente aus. Oft höre ich, dass auch<br />

Pflanzen leiden, weil sie wie Tiere Gefühle<br />

haben. Was kann ich darauf antworten?<br />

Sab<strong>in</strong>e Hoffmann, Berl<strong>in</strong><br />

Dieses Argument ist immer <strong>der</strong> letzte<br />

Ausweg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er aus me<strong>in</strong>er Sicht meist<br />

unnötigen Diskussion. Oft besteht zu<br />

diesem Zeitpunkt ke<strong>in</strong> Interesse mehr an<br />

e<strong>in</strong>em konstruktiven Gespräch, son<strong>der</strong>n<br />

es geht um die Verteidigung <strong>der</strong> eigenen<br />

Interessen und Gewohnheiten. Jedem sollte<br />

bewusst se<strong>in</strong>, dass <strong>der</strong> Verzicht auf Fleisch<br />

e<strong>in</strong>e enorme Entlastung <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

ist und somit zahlreiche Pflanzen<br />

„gerettet“ werden. Auch muss die Frage<br />

gestellt werden, ob Pflanzen überhaupt<br />

e<strong>in</strong> Schmerzempf<strong>in</strong>den haben, das mit dem<br />

unseren vergleichbar ist. Der Schmerz ist<br />

e<strong>in</strong> Alarmsignal, welches über e<strong>in</strong> zentrales<br />

Nervensystem vermittelt wird und das<br />

Wesen davor schützt, Schaden zu nehmen.<br />

Wir Menschen reagieren somit auf Feuer<br />

o<strong>der</strong> Verletzungen mit e<strong>in</strong>er Flucht. Soweit<br />

ich weiß, besitzen Pflanzen solch e<strong>in</strong> System<br />

nicht und darüber h<strong>in</strong>aus fehlt ihnen<br />

auch die Möglichkeit, darauf zu reagieren.<br />

Aus me<strong>in</strong>er Sicht können Pflanzen ke<strong>in</strong>en<br />

Schmerz erleben, aber sie reagieren stark<br />

auf E<strong>in</strong>flüsse <strong>in</strong> ihrer Umwelt.<br />

Ich habe mal gesehen, wie Sie im Fernsehen<br />

e<strong>in</strong>en Nudelsalat mit veganer Mayo gezaubert<br />

haben. Den würde ich gerne mal zu Hause<br />

nachmachen. Würden Sie mir das Rezept für<br />

diese „Mayonnaise“ geben? Danke!<br />

Annika Ziegler, Nürnberg<br />

Klar. Me<strong>in</strong> Rezept für „Mayonnaise“ ergibt<br />

ca. 4 Portionen.<br />

150 ml neutrales Rapsöl<br />

100 ml ungesüßter Sojadr<strong>in</strong>k<br />

1 EL weißer Balsamico<br />

1 TL Bautzner Senf<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

Cayennepfeffer<br />

Sojadr<strong>in</strong>k, Senf und Balsamico <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Standmixer auf schnellster Stufe mixen<br />

und dabei so viel Öl h<strong>in</strong>zugeben bis die<br />

gewünschte Festigkeit erreicht ist. Mit<br />

Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

Wie ersetze ich am besten Eier im Kuchen<br />

und <strong>in</strong> Torten?<br />

Harald Haas, Aalen<br />

Das ist lei<strong>der</strong> nicht so e<strong>in</strong>fach zu sagen,<br />

da es nicht die Ei-Alternative gibt. Je<br />

nach Art und Konsistenz des Teiges<br />

kann ich von Apfelmus (80 g pro Ei) über<br />

Sojajoghurt bis zu Ei-Alternativpulver<br />

alles empfehlen. In me<strong>in</strong>em Buch „Vegan<br />

backen für alle“ gehe ich genauer auf<br />

dieses Thema e<strong>in</strong>.<br />

Verlosung<br />

Backen ohne Ei, Milch und Butter? Ke<strong>in</strong><br />

Problem! Björn Mosch<strong>in</strong>ski zeigt Ihnen,<br />

wie das geht. Wir verlosen dreimal se<strong>in</strong><br />

Backbuch „Vegan backen für alle“. Hefeteig,<br />

Rhabarber-Vanille-Grieß, Strudel,<br />

Blätterteig-Stangen, Sesambagels – über<br />

70 süße und herzhafte Rezepte warten<br />

darauf, ausgetestet zu werden. Sie wollen<br />

am liebsten gleich loslegen? Schreiben Sie<br />

e<strong>in</strong>e E-Mail mit dem Betreff „Björn“ an<br />

gew<strong>in</strong>nspiel@wellmedia.net<br />

1000 vegane Gerichte kocht er zuweilen<br />

an e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen Tag. Dann zeigt Björn<br />

Mosch<strong>in</strong>ski Mensa-Köchen, wie sie es schaffen,<br />

dass Studenten die Tofu-Frikadelle dem<br />

Schnitzel mit Pommes vorziehen. So führte<br />

er se<strong>in</strong>e Kochkunst beispielsweise an die<br />

Universitäten <strong>in</strong> Köln, Berl<strong>in</strong>, Dresden o<strong>der</strong><br />

Hamburg. Aber auch Daimler, die Allianz<br />

o<strong>der</strong> das Bundesumweltamt laden ihn e<strong>in</strong>,<br />

um von ihm zu lernen: Wie schmeckt Bulgur?<br />

Welche pflanzlichen Milchalternativen<br />

gibt es? Wie sieht die Realität <strong>in</strong> den Ställen<br />

aus? Seit rund 20 Jahren lebt <strong>der</strong> Vegan-<br />

Koch schon vegan und freut sich darüber,<br />

se<strong>in</strong> Erfahrungswissen heute weitergeben zu<br />

können. Haben Sie auch e<strong>in</strong>e Frage an den<br />

Vegan-Koch? Dann schicken Sie e<strong>in</strong>e E-Mail<br />

an veganworld@wellmedia.net<br />

13 VEGAN World N O 05


Urban Garden<strong>in</strong>g<br />

Komm, wir essen<br />

unsere Stadt!<br />

Grau war gestern. Die Stadt <strong>der</strong> Zukunft ist grün. Aus lange<br />

vernachlässigten Plätzen s<strong>in</strong>d blühende Orte <strong>der</strong> Begegnung geworden: Dank<br />

Urban Garden<strong>in</strong>g können Großstädter ihr Bio-Gemüse mitten im e<strong>in</strong>stigen<br />

Beton-Dschungel ernten, kle<strong>in</strong>er Nachbarschafts-Plausch <strong>in</strong>klusive.<br />

Von: Carmen Schnitzer<br />

Essbare Städte, fahrende Gärten, vertikale Blumenwiesen.<br />

Lange prägten Glas, Beton und Leuchtreklamen mo<strong>der</strong>ne<br />

Stadtbil<strong>der</strong>, doch seit e<strong>in</strong>igen Jahren erobert sich<br />

die Natur ihren Lebensraum zurück – engagierten Städtern<br />

sei Dank. Da werden mitten <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-Kreuzberg<br />

Kartoffeln geerntet. Da rollen durch Barcelona Gärten,<br />

die auf Bus- und Truckdächern wachsen. Da tauschen<br />

allerorten städtische Hobbygärtner die besten Anbautipps<br />

aus. Und <strong>in</strong> <strong>der</strong> „essbaren Stadt“ An<strong>der</strong>nach am<br />

Mittelrhe<strong>in</strong> freuen sich die Bewohner an <strong>der</strong> Schönheit<br />

von buntstieligem Mangold, den sie, wie viele weitere<br />

Gemüse- und Obstsorten e<strong>in</strong>fach aus den städtischen<br />

Parks und Anlagen mit nach Hause nehmen dürfen.<br />

„Urban Garden<strong>in</strong>g“ heißt <strong>der</strong> Trend, <strong>der</strong> nicht mehr<br />

aufzuhalten sche<strong>in</strong>t, „Städtisches <strong>Gärtnern</strong>“ also.<br />

Grundsätzlich gab es das auch schon zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Industrialisierung,<br />

als <strong>der</strong> schnelle Transport ver<strong>der</strong>blicher<br />

Lebensmittel <strong>in</strong> die <strong>City</strong>s noch nicht gewährleistet und<br />

man daher auf Gärten <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Stadtgrenzen angewiesen<br />

war. Die mo<strong>der</strong>ne Variante des Ganzen jedoch<br />

hat an<strong>der</strong>e H<strong>in</strong>tergründe, die ihre Anfänge <strong>in</strong> den 1970er-<br />

Jahren nahmen. Se<strong>in</strong>erzeit entwickelte sich <strong>in</strong> westlichen<br />

Großstädten, vor allem <strong>in</strong> London und New York, e<strong>in</strong>e politische<br />

Protest-Bewegung namens „Guerilla Garden<strong>in</strong>g“.<br />

Darunter verstand und versteht man das heimliche und<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel illegale Bepflanzen städtischer Flächen. E<strong>in</strong><br />

friedliches Zeichen gegen die Monokulturen <strong>der</strong> Agrar-<br />

Industrie und die „Betreten verboten!“-Politik <strong>der</strong> Städte.<br />

Beliebtes Hilfsmittel: Sogenannte „Samenbomben“,<br />

handliche Kugeln aus Kompost und Tonerde, <strong>in</strong> die e<strong>in</strong><br />

Mix aus Pflanzensamen gemischt wird. Diese Bällchen<br />

werden an geeigneten Plätzen mit Erde ausgesetzt und<br />

quellen nach den ersten Regengüssen auf, sodass die Samen<br />

zu treiben beg<strong>in</strong>nen. Woraufh<strong>in</strong> auf bis dah<strong>in</strong> öden<br />

Flächen grüne Lichtblicke entstehen.<br />

Geme<strong>in</strong>sam gegen Sorten-E<strong>in</strong>erlei<br />

Mittlerweile werden zwar h<strong>in</strong> und wie<strong>der</strong> noch „Samenbomben“<br />

geworfen, doch gängiger als das heimliche ist<br />

heutzutage das offene <strong>Gärtnern</strong>, für das viele Städte<br />

ihren Bewohnern unbenutzte Freiflächen offiziell zur<br />

Verfügung stellen bzw. die Nutzung stillschweigend<br />

h<strong>in</strong>nehmen. Zu den bekanntesten Projekten urbaner<br />

Landwirtschaft gehört <strong>der</strong> Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong>nengarten am<br />

Berl<strong>in</strong>er Moritzplatz, <strong>der</strong> jahrzehntelang brach gelegen<br />

hatte, bis ihn 2009 gut 100 Freiwillige vom Müll befreit<br />

und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Kreuzberger Oase verwandelt haben.<br />

Tausende von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Erwachsenen, Künstlern<br />

und Nachbarn, Laien und Profi-<strong>Gärtnern</strong> sorgen seitdem<br />

dafür, dass hier weiter wächst, blüht und gedeiht,<br />

was die Natur <strong>in</strong> unseren Breitengraden zulässt.<br />

Denn das ist e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> zentralen Punkte, die beim Urban<br />

Garden<strong>in</strong>g im Vor<strong>der</strong>grund stehen und es als Teil<br />

e<strong>in</strong>es gesamtgesellschaftlichen Trends erkennen lassen:<br />

die H<strong>in</strong>wendung zum Regionalen, das Wie<strong>der</strong>entdecken<br />

fast vergessener Pflanzen wie die Kartoffelsorte „Blauer<br />

Schwede“ o<strong>der</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>gangs erwähnte buntstielige<br />

Mangold. H<strong>in</strong>ter dem Anbau dieser alten Gemüse<br />

steckt mehr als bloße Nostalgie: Er ist auch e<strong>in</strong> Protest<br />

gegen die Sortenarmut <strong>in</strong> den Supermärkten, gegen die<br />

von Konzernen wie Monsanto erstrebte gentechnische<br />

Vere<strong>in</strong>heitlichung von Saatgut zu Lasten e<strong>in</strong>er freien,<br />

natürlichen Wild- und Kulturpflanzen-Vielfalt. Ebenfalls<br />

typisch für die neue Gartenkultur: <strong>der</strong> Anbau <strong>in</strong><br />

Kisten o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en transportablen Behältnissen, <strong>der</strong><br />

die Mobilität <strong>der</strong> Gärten gewährleistet. Schließlich<br />

ist nicht ausgeschlossen, dass die heute brachliegende<br />

Fläche e<strong>in</strong>es Tages doch bebaut o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitig benutzt<br />

werden soll. Gerne werden daher beim urbanen<br />

<strong>Gärtnern</strong> auch mal Tetrapacks aufgeschnitten, um<br />

15 VEGAN World N O 05


dar<strong>in</strong> Jungpflanzen heranzuziehen, o<strong>der</strong><br />

Typisch für städtisches <strong>Gärtnern</strong>:<br />

Europaletten transportable Beete begrünt, wie die Soziolog<strong>in</strong><br />

Christa Müller ausführt, die Herausgeber<strong>in</strong><br />

des Buches „Urban Garden<strong>in</strong>g – Über<br />

die Rückkehr <strong>der</strong> Gärten <strong>in</strong> die Stadt“.<br />

Eigentlich könne man diese Behältnisse<br />

auch als „Zivilisationsmüll“ bezeichnen,<br />

doch durch das Bepflanzen erführen sie<br />

e<strong>in</strong>e Umdeutung, <strong>in</strong> <strong>der</strong> sich auch die<br />

gegenwärtig spürbare H<strong>in</strong>wendung zum<br />

„Do it yourself“ und zum „Upcycl<strong>in</strong>g“ wi<strong>der</strong>spiegele.<br />

Im Gegensatz zum Recycl<strong>in</strong>g<br />

macht letzteres D<strong>in</strong>ge nicht nur erneut<br />

benutzbar, son<strong>der</strong>n steigert ihren Wert<br />

sogar – siehe zum Beispiel Handtaschen<br />

aus alten Schokoladenpackungen o<strong>der</strong><br />

Lampenschirme aus entsorgten Eimern.<br />

Kunst o<strong>der</strong> Kartoffel?<br />

Beides!<br />

Die Industriemo<strong>der</strong>ne wird durch Aktionen<br />

wie das Urban Garden<strong>in</strong>g <strong>in</strong>frage<br />

gestellt, so Müller. Die mo<strong>der</strong>nen Stadt-<br />

Gärtner lassen die Grenzen zwischen<br />

Stadt und Land, zwischen vergeistigter<br />

Kultur und s<strong>in</strong>nlichem Naturerleben,<br />

verschwimmen und kritisieren auf e<strong>in</strong>e<br />

freundliche, konstruktive Weise rigide<br />

Vorschriften und stumpfen Kapitalismusglauben.<br />

Durch das Pflanzen von Obst,<br />

Gemüse, Kräutern und Blumen setzen<br />

sie Zeichen – seht her, auch so kann e<strong>in</strong>e<br />

Stadt aussehen. Nicht nur Pflanzen, auch<br />

Tiere bekommen wie<strong>der</strong> ihren Platz <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Stadt. In den urbanen Gärten schwirren<br />

Bienen und Schmetterl<strong>in</strong>ge; Käfer und<br />

Sp<strong>in</strong>nen f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> „Insektenhotels“ e<strong>in</strong><br />

Zuhause.<br />

Dazu spielt <strong>der</strong> öffentliche Raum e<strong>in</strong>e<br />

zentrale Rolle. Beziehungsweise: dessen<br />

Rückeroberung. Soll er „uns allen“ gehören,<br />

dann dürfen ihn auch alle nutzen.<br />

Und so s<strong>in</strong>d denn auch Urban Gardener<br />

<strong>in</strong> aller Regel Geme<strong>in</strong>schaftstäter. An<strong>der</strong>s<br />

als bei Schreber- o<strong>der</strong> Privatgärten<br />

steht bei den städtischen Projekten das<br />

Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> im Vor<strong>der</strong>grund. So stehen<br />

die Geschäftsführer des Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong>nengartens,<br />

Robert Shaw und Marco Clausen<br />

auch dazu, gärtnerische „Dilettanten“ zu<br />

se<strong>in</strong>. Das Geheimnis ihrer Grünoase ist<br />

die Offenheit gegenüber verschiedenster<br />

Ideen und Vorschläge <strong>der</strong> zahlreichen<br />

Mit-Gärtner. Auf irgende<strong>in</strong>em Gebiet ist<br />

schließlich nahezu je<strong>der</strong> Mensch e<strong>in</strong>e Art<br />

Experte, und teilt man se<strong>in</strong> Wissen, kann<br />

Großes entstehen. Anstatt „von oben“<br />

zu planen, wie e<strong>in</strong>e städtische Fläche<br />

begrünt werden soll, wachsen die neuen<br />

urbanen Nachbarschaftsgärten organisch,<br />

je nachdem wer gerade Hand <strong>in</strong> Hand an<br />

welchem Projekt arbeitet. Da kommt es<br />

auch mal vor, dass e<strong>in</strong>e dänisch-schwedische<br />

Künstler<strong>in</strong>, Åsa Sonjasdotter, die<br />

Kartoffel zum Kunstobjekt erklärt und<br />

durch das Anpflanzen unterschiedlichster<br />

Sorten die Geschichte jener Kulturpflanze<br />

quasi „nachzeichnet“. So geschehen 2010<br />

im Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong>nengarten.<br />

Zur Perfektion gebracht hat den Ansatz<br />

„Geme<strong>in</strong>samkeit“ die rhe<strong>in</strong>land-pfälzische<br />

30.000-E<strong>in</strong>wohner-Stadt An<strong>der</strong>nach mit<br />

dem Projekt „Essbare Stadt“, das auf<br />

e<strong>in</strong>er Idee vom städtischen Mitarbeiter<br />

Lutz Kosack und e<strong>in</strong>igen Mitstreitern<br />

beruht. Seit 2010 heißt es hier am<br />

Mittelrhe<strong>in</strong>: „Pflücken erlaubt!“ E<strong>in</strong>e<br />

Auffor<strong>der</strong>ung, <strong>der</strong> die Bewohner gerne<br />

nachkommen. Wohlgemerkt, nicht im<br />

S<strong>in</strong>ne von zerstörerischer Plün<strong>der</strong>ei,<br />

son<strong>der</strong>n im respektvollen Umgang mit<br />

<strong>der</strong> Natur. Obst, Gemüse und Kräuter<br />

<strong>in</strong> Bio-Qualität und außergewöhnlicher<br />

Artenvielfalt – Herz, was begehrst du<br />

mehr? Um die Bepflanzung und Pflege<br />

kümmern sich städtische Arbeiter,<br />

E<strong>in</strong>-Euro-Jobber, Langzeitarbeitslose,<br />

Freiwillige – und immer wie<strong>der</strong> die Natur<br />

selbst. Da kehrt dann schon mal e<strong>in</strong>e alte<br />

Wildpflanze zurück, die eigentlich nicht <strong>in</strong><br />

Städten wächst und auf <strong>der</strong> Roten Liste<br />

gefährdeter Arten steht: Leuchtend rot<br />

blühen mitten <strong>in</strong> An<strong>der</strong>nach die an<strong>der</strong>swo<br />

ausgestorbenen Adonisröschen. An<strong>der</strong>s<br />

als bei den sonst üblichen Rabatten mit<br />

Primeln und Tulpen muss nur noch wenig<br />

e<strong>in</strong>gegriffen werden. Es wächst, was<br />

eben wachsen kann, und so s<strong>in</strong>d die Pflegekosten<br />

auf e<strong>in</strong> Zehntel <strong>der</strong> vorherigen<br />

Kosten gesunken. Unbezahlbar dagegen:<br />

die Zufriedenheit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohner. E<strong>in</strong>ige<br />

deutsche Städte s<strong>in</strong>d bereits nachgezogen,<br />

darunter z.B. Heidelberg, Kassel, Halle<br />

o<strong>der</strong> Freiburg. Auch <strong>in</strong>ternational machen<br />

ähnliche Projekte von sich reden. Im USamerikanischen<br />

Seattle etwa ist bereits e<strong>in</strong><br />

ganzer Wald entstanden, <strong>der</strong> Beacon Food<br />

Forest. Auf dem sieben Hektar großen Gelände<br />

wachsen Obstbäume, Beerenbüsche,<br />

Kräuter und vieles mehr, die von den Bewohnern<br />

gepflegt und bei Bedarf beerntet<br />

bzw. gepflückt werden dürfen.<br />

Fahrende Gärten <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>City</strong><br />

Neben den kul<strong>in</strong>arischen und sozialen<br />

Vorteilen, die die städtischen Bio-Gärten<br />

mit sich br<strong>in</strong>gen, fällt zudem noch die Luftund<br />

Klima-Verbesserung <strong>in</strong>s Gewicht, die<br />

das Mehr an Grün mit sich br<strong>in</strong>gt. E<strong>in</strong><br />

Ziel, das <strong>der</strong> New Yorker Designer Marco<br />

Antonio Castro Cosio mit se<strong>in</strong>em Projekt<br />

Bus Roots vor Augen hatte und auch<br />

<strong>der</strong> spanische Landschaftskünstler Marc<br />

Grañén mit se<strong>in</strong>em Startup PhytoK<strong>in</strong>etic.<br />

Beide träumen davon, dass weltweit <strong>in</strong><br />

Zukunft Tausende von Stadtbussen herumfahren,<br />

auf <strong>der</strong>en Dächern Pflanzen sprießen.<br />

Mobile Gärten, mal an<strong>der</strong>s. Um die<br />

Karosserie vor Rost zu schützen, wird das<br />

Busdach mit e<strong>in</strong>em speziellen Harz abgedichtet,<br />

die Pflanzen hält e<strong>in</strong> Schutzgitter<br />

an Ort und Stelle. In Grañéns Heimatstadt<br />

Barcelona gibt es bereits e<strong>in</strong>en Bus, e<strong>in</strong>en<br />

Truck und e<strong>in</strong>en Van mit begrüntem Dach,<br />

weitere sollen folgen.<br />

Das Projekt ist nicht ganz unumstritten,<br />

denn durch das Gewicht <strong>der</strong> Pflanzen<br />

– 400 kg Extra-Last kommen da leicht<br />

mal zusammen – erhöht sich <strong>der</strong> Spritverbrauch<br />

des Fahzeugs, was den Aspekt<br />

Klimaschutz ad absurdum zu führen<br />

sche<strong>in</strong>t. E<strong>in</strong> E<strong>in</strong>wand, den Grañén nicht<br />

gelten lässt. Er verweist auf die ohneh<strong>in</strong><br />

geltenden Obergrenzen, was die Mitnahme<br />

von Passagieren angeht. Die müssten<br />

im Zweifel eben um e<strong>in</strong>e Handvoll Menschen<br />

nach unten korrigiert werden.<br />

VEGAN World N O 05<br />

16


Solche Busse sollen, wie hier <strong>in</strong> Barcelona, bald<br />

zu Tausenden durch Großstädte fahren.<br />

Re<strong>in</strong>, leicht,<br />

natürlich – Plose<br />

E<strong>in</strong> optisches Highlight wären die Busse<br />

allemal, genau wie die vertikalen Gärten<br />

des französischen Botanikers und Gartenkünstlers<br />

Patrick Blanc, von denen e<strong>in</strong>er<br />

zum Beispiel <strong>in</strong> Madrid e<strong>in</strong>e Seitenwand<br />

des Konferenz- und Kulturzentrums<br />

CaixaForum bedeckt. 15.000 Pflanzen aus<br />

über 250 Arten wachsen auf dieser Brandmauer.<br />

Die Idee zu solchen Wand-Gärten<br />

war Blanc, Jahrgang 1953, als Student<br />

während e<strong>in</strong>es Thailand-Aufenthaltes gekommen,<br />

wo er Pflanzen beobachtet hatte,<br />

die an jedem denkbaren und undenkbaren<br />

Ort wuchsen, solange sie nur genügend<br />

Wasser und Licht bekamen. Mittlerweile<br />

hat Blanc Wände u.a. <strong>in</strong> Paris, Neu-Delhi<br />

und Wien begrünen lassen.<br />

Ob auf Häuserwänden, Bus- o<strong>der</strong> Hochhausdächern,<br />

ob <strong>in</strong> E<strong>in</strong>kaufswägen, alten<br />

Dosen o<strong>der</strong> Obstkisten: Pflanzen gedeihen<br />

an den unterschiedlichsten Orten, <strong>der</strong><br />

Fantasie s<strong>in</strong>d nur wenige Grenzen gesetzt.<br />

Anregungen f<strong>in</strong>den Interessierte z.B. im<br />

reich bebil<strong>der</strong>ten Buch „urban garden<strong>in</strong>g –<br />

Gärtnerglück für Großstadtpflanzen“ (siehe<br />

Buch-Tipps). Und wenn die erste Ernte e<strong>in</strong>geholt<br />

ist, heißt es: weiterblättern! Etwa im<br />

Veggie Journal (shop.wellmedia.net), damit<br />

aus dem knackigen Gemüse e<strong>in</strong> leckeres Veggie-Gericht<br />

wird. Fantasievolles Abwandeln<br />

und Experimentieren sowie e<strong>in</strong> Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

am Herd ausdrücklich erwünscht!<br />

Bee<strong>in</strong>druckend: <strong>der</strong> Hängende Garten<br />

am CaixaForum <strong>in</strong> Madrid<br />

Buch-Tipps<br />

Nachhaltig, s<strong>in</strong>nlich,<br />

weltoffen. Wie wandelt<br />

sich unser Verständnis<br />

von Stadt, Land und<br />

Natur? Das Buch<br />

beleuchtet den soziologischen<br />

Aspekt des<br />

„Urban Garden<strong>in</strong>gs“<br />

als Teil e<strong>in</strong>er Kultur<br />

des Selbermachens.<br />

Urban Garden<strong>in</strong>g – Über die Rückkehr<br />

<strong>der</strong> Gärten <strong>in</strong> die Stadt<br />

oekom, 352 Seiten, 19,95 Euro<br />

Dächer, Balkone, H<strong>in</strong>terhöfe<br />

– dieses Buch<br />

macht Lust, alles zu bepflanzen,<br />

was irgendwie<br />

dafür geeignet sche<strong>in</strong>t.<br />

Sehr persönlich, mit<br />

vielen Anekdoten und<br />

Tipps rund um das<br />

Thema „<strong>Gärtnern</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Stadt“.<br />

urban garden<strong>in</strong>g – Gärtnerglück für<br />

Großstadtpflanzen<br />

Christian Verlag, 192 Seiten, 24,99 Euro<br />

17<br />

Die<br />

Arteserquelle aus<br />

SÜDTIROL<br />

auf 1.870 m<br />

• Äußerst niedriger Trockenrückstand<br />

von nur 22 mg/l<br />

• Idealer zellgängiger pH-Wert von 6,6<br />

• Sehr reich an quelleigenem<br />

Sauerstoff (10 mg/l)<br />

• Frei von Arsen und Uran<br />

• Ausschließliche Abfüllung <strong>in</strong><br />

umweltfreundliche Glasflaschen<br />

Hier fi nden Sie den Plose-Händler <strong>in</strong><br />

Ihrer Umgebung:<br />

plosem<strong>in</strong>eralwasser.de


Lena Suhr


Interview<br />

Mehr als nur Rezepte! Die hübschen, leckeren Gerichte von Blogger<strong>in</strong> Lena Suhr können wir zwar sehr<br />

empfehlen (siehe auch S. 20-23) – doch ihre ganz persönliche vegane Welt ist noch viel umfassen<strong>der</strong>. Mit<br />

praktischen Infos und bewegten Gedanken lädt Lena dazu e<strong>in</strong>, diese zu betreten und sich <strong>in</strong>spirieren zu<br />

lassen. Wir haben mit ihr über Dogmatismus, Mixer und Tofu-Katastrophen gesprochen.<br />

Von: Carol<strong>in</strong>e Redka<br />

Lena, im Oktober 2015 ist de<strong>in</strong> erstes Buch<br />

erschienen. „Mix it - 120 vegane Rezepte aus<br />

dem Mixer“ heißt es und hält für wirklich<br />

jeden Geschmack etwas bereit. Ist <strong>der</strong> Mixer<br />

de<strong>in</strong> Liebl<strong>in</strong>gsgerät <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küche?<br />

Auf jeden Fall! Ich möchte ihn auch nicht<br />

mehr missen. Er läuft bei mir mehrmals<br />

täglich. Ob Säfte, Suppen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> schnelles<br />

Salatdress<strong>in</strong>g – ich bereite be<strong>in</strong>ahe alles im<br />

Mixer zu, weil es so e<strong>in</strong>fach ist und ich immer<br />

genau weiß, welche Zutaten <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er<br />

Mahlzeit enthalten s<strong>in</strong>d. Ich habe mittlerweile<br />

sogar e<strong>in</strong> handliches Reisegerät, weil<br />

ich ihn immer und überall brauche.<br />

Du benutzt e<strong>in</strong>en Hochleistungsmixer und<br />

auch <strong>in</strong> veganen Foren wird immer wie<strong>der</strong><br />

betont, wie wichtig es ist, e<strong>in</strong> leistungsstarkes<br />

Gerät zu besitzen. Gel<strong>in</strong>gen de<strong>in</strong>e Rezepte denn<br />

auch mit e<strong>in</strong>er „schwächeren“ Variante?<br />

Die meisten Rezepte klappen natürlich<br />

auch mit e<strong>in</strong>em normalen Standmixer o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>em Stabmixer. Es ist allerd<strong>in</strong>gs schon so,<br />

dass man nicht mehr zurück möchte, wenn<br />

man e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en Hochleistungsmixer hatte,<br />

da die Nutzungsmöglichkeiten e<strong>in</strong>fach<br />

viel größer s<strong>in</strong>d. Blattgrün und Nüsse<br />

lassen sich damit problemlos zerkle<strong>in</strong>ern.<br />

Letztendlich lohnt sich die Anschaffung<br />

e<strong>in</strong>es Hochleistungsmixers auf jeden Fall,<br />

weil es den Alltag immens erleichtert.<br />

Wie groß de<strong>in</strong>e Leidenschaft zum Kochen ist,<br />

merkt man spätestens, wenn man die liebevoll<br />

angerichteten und kreativen Rezepte auf de<strong>in</strong>em<br />

Blog entdeckt. Vegan se<strong>in</strong> geht für dich<br />

aber über die Ernährung h<strong>in</strong>aus …<br />

Ja, das ist richtig. Me<strong>in</strong> ganzer Lebensstil<br />

ist <strong>in</strong> diese Richtung geprägt. Für mich<br />

ist das irgendwie e<strong>in</strong> ganzes, rundes Konstrukt.<br />

Auch Themen wie Nachhaltigkeit,<br />

soziales Engagement und Respekt gegenüber<br />

Tieren s<strong>in</strong>d mir sehr wichtig. Dabei<br />

möchte ich allerd<strong>in</strong>gs nicht mit Dogmatismus<br />

überzeugen, son<strong>der</strong>n vielmehr <strong>in</strong>formieren<br />

und vor allem <strong>in</strong>spirieren.<br />

Du hast erzählt, dass es e<strong>in</strong> missglückter<br />

Fleischkauf war, <strong>der</strong> dich zur veganen Ernährung<br />

geführt hat. Wie darf man sich diese<br />

Situation vorstellen?<br />

Eigentlich habe ich noch nie wahns<strong>in</strong>nig<br />

gerne Fleisch gegessen und wenn ich welches<br />

gekauft habe, dann bei e<strong>in</strong>em ganz<br />

bestimmten Metzger. E<strong>in</strong>es Tages musste<br />

ich feststellen, dass dieser se<strong>in</strong> Geschäft aufgegeben<br />

hatte und war daraufh<strong>in</strong> erst mal<br />

ratlos. Das war tatsächlich <strong>der</strong> Auslöser für<br />

mich. Ich hatte so e<strong>in</strong>e Art Geistesblitz und<br />

b<strong>in</strong> mit dem Gedanken heimgegangen, wie<br />

es denn wäre, e<strong>in</strong>fach gar ke<strong>in</strong> Fleisch mehr<br />

zu essen. Zu Hause habe ich dann den restlichen<br />

Tag damit verbracht, im Internet zu<br />

recherchieren, mich über Tierhaltung etc. zu<br />

<strong>in</strong>formieren und mir dann die Frage gestellt,<br />

warum ich es eigentlich nicht ausprobiere,<br />

vegan zu leben.<br />

Und das hat von e<strong>in</strong>em auf den an<strong>der</strong>en Tag<br />

funktioniert?<br />

Absolut. Ich habe mich dabei aber gar<br />

nicht unter Druck gesetzt und wollte mir<br />

auch nichts verbieten, son<strong>der</strong>n es e<strong>in</strong>fach<br />

mal ausprobieren. Es hat von Anfang an<br />

super geklappt und war die beste Entscheidung<br />

me<strong>in</strong>es Lebens. Ich war allerd<strong>in</strong>gs<br />

auch noch nicht komplett unerfahren, da<br />

ich auch schon zuvor oft mit veganer Ernährung<br />

<strong>in</strong> Berührung gekommen b<strong>in</strong> und<br />

wusste, dass es mir schmeckt und ich ganz<br />

sicherlich nicht verhungern werde (lacht).<br />

Vegan zu leben ist <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

auch sehr e<strong>in</strong>fach geworden. Die Vielfalt<br />

an Produkten ist wirklich enorm.<br />

Bist du <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, dass Blogger/<strong>in</strong>nen ihre<br />

Reichweite dazu nutzen sollten, auf Missstände<br />

h<strong>in</strong>zuweisen und diese öffentlich anzuprangern?<br />

Ich f<strong>in</strong>de, dass man aufzeigen kann, was<br />

man gut o<strong>der</strong> schlecht f<strong>in</strong>det, allerd<strong>in</strong>gs<br />

dabei mit e<strong>in</strong>em erhobenen Zeigef<strong>in</strong>ger<br />

nicht weit kommt. Mir ist es wichtiger zu<br />

zeigen, dass e<strong>in</strong> veganes Leben sich gar<br />

nicht so groß von e<strong>in</strong>em nicht-veganen<br />

Leben unterscheidet und dass das alles<br />

absolut machbar ist. Im H<strong>in</strong>blick darauf,<br />

dass man e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> bisschen bewusster<br />

lebt und zum Beispiel auch roten Lippenstift<br />

tragen kann, ohne dass dafür e<strong>in</strong> Tier<br />

ausgebeutet werden musste.<br />

De<strong>in</strong>e Herangehensweise an das Thema Veganismus<br />

ist eben e<strong>in</strong>e sehr lockere und offene …<br />

Genau. Ich stehe immer gerne für Fragen<br />

zur Verfügung, unterstütze und helfe<br />

gerne. Wenn jemand mit mir diskutieren<br />

möchte, dann ist das für mich auch <strong>in</strong><br />

Ordnung, aber ich habe generell e<strong>in</strong>en sehr<br />

entspannten Umgang mit diesem Thema<br />

und denke auch, dass man damit mehr<br />

erreicht. Hitzige Diskussionen br<strong>in</strong>gen<br />

überhaupt nichts, wenn es nicht bei e<strong>in</strong>em<br />

selbst „Klick“ macht.<br />

Lena, kommen bei dir auch manchmal Ersatzprodukte<br />

wie etwa vegane Wurst auf den<br />

Teller?<br />

Eher nicht. Ich kaufe fast nur noch Gemüse,<br />

Hülsenfrüchte, Nüsse, gute Öle und<br />

vor allem verschiedene Gewürze. Das s<strong>in</strong>d<br />

die Basics, die ich dann unterschiedlich<br />

mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> komb<strong>in</strong>iere.<br />

Welche drei Liebl<strong>in</strong>gs-Lebensmittel hast du<br />

immer zu Hause?<br />

Da wäre auf jeden Fall die Süßkartoffel,<br />

weil sie so schön vielseitig ist. Blumenkohl,<br />

da man vom Pizzaboden bis zum<br />

Fleischersatz alles damit machen kann<br />

und außerdem esse ich sehr gerne Black<br />

Beans, die sich wun<strong>der</strong>bar zu Aufstrichen<br />

verarbeiten lassen o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Burritos und<br />

Bowls ihre Anwendung f<strong>in</strong>den.<br />

Urban Garden<strong>in</strong>g ist das Thema unserer<br />

aktuellen Ausgabe. Gärtnerst du eigentlich<br />

auch selbst?<br />

Ich mag das Thema wirklich sehr, mir<br />

selbst fehlt nur lei<strong>der</strong> im Moment die Zeit<br />

zum <strong>Gärtnern</strong>. Gemüsegärten f<strong>in</strong>de ich<br />

super – sie haben so etwas Meditatives<br />

an sich. Urban Garden<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong>e Sache,<br />

bei <strong>der</strong> die unterschiedlichsten Menschen<br />

zusammenf<strong>in</strong>den und e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Ziel<br />

haben: gutes Gemüse <strong>in</strong> Bio-Qualität. Das<br />

gefällt mir.<br />

Gibt es etwas, das du unseren Lesern gerne<br />

mitgeben möchtest?<br />

Wenn man damit beg<strong>in</strong>nt, sich vegan zu ernähren,<br />

dann darf man sich nicht so schnell<br />

entmutigen lassen. Schon gleich gar nicht<br />

vom ersten Tofu. Ich kenne wirklich niemanden,<br />

dessen erster „Tofumoment“ e<strong>in</strong><br />

positives Erlebnis war. Wenn es mit dem<br />

veganen Kochen gar nicht klappt, dann<br />

tut es auch gut vegan essen zu gehen o<strong>der</strong><br />

sich eben von an<strong>der</strong>en <strong>in</strong>spirieren zu lassen.<br />

Man muss für sich selbst herausf<strong>in</strong>den,<br />

welche Produkte man mag. Da gibt es sehr<br />

große Unterschiede. Es ist wichtig, se<strong>in</strong>en<br />

eigenen Geschmack zu f<strong>in</strong>den. Neugierig<br />

bleiben heißt die Devise. Und den Tofu<br />

nicht gleich nach dem ersten Mal <strong>in</strong>s Eck<br />

schmeißen. (lacht)<br />

„A Very Vegan Life“ lebt die Blogger<strong>in</strong> Lena<br />

Suhr und hat deshalb auch ihren Blog so<br />

benannt. Neben Rezeptideen für Frühstück,<br />

Snacks, Lunch und Co. zeigt die vom Reisen<br />

begeisterte Hamburger<strong>in</strong> auch die veganen<br />

Hotspots an<strong>der</strong>er Städte wie beispielsweise<br />

Barcelona auf, stellt Bücher o<strong>der</strong> für gut befundene<br />

Produkte vor und erklärt, wie man<br />

e<strong>in</strong>en Kühlschrank richtig re<strong>in</strong>igt. Außerdem<br />

hat sie im Herbst vergangenen Jahres ihr<br />

erstes eigenes Buch herausgebracht. „Mix it<br />

- 120 vegane Rezepte aus dem Mixer“ heißt<br />

das Kochbuch, das bei Trias im Thieme Verlag<br />

erschienen ist. Alles weitere über Lena<br />

und ihr veganes Leben erfahren Sie unter:<br />

www.averyveganlife.de.<br />

19 VEGAN World N O 05


Soba mit Miso -Cashewsahne<br />

und Thai -Spargel<br />

Level: E<strong>in</strong>fach Personen: 2<br />

Zubereitung: 20 M<strong>in</strong>uten<br />

250 g Soba<br />

150 g Kaiserschoten<br />

150 ml Wasser<br />

75 g Thai-Spargel<br />

75 g Cashews<br />

4-6 M<strong>in</strong>i-Pak Choi<br />

(ersatzweise Ch<strong>in</strong>akohl)<br />

1 grüne Paprikaschote<br />

1 EL Miso-Paste<br />

Sesamöl<br />

Die Soba nach Anleitung zubereiten.<br />

Die Cashews mit dem Wasser <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Mixer geben und fe<strong>in</strong> pürieren. Die<br />

Cashew-Masse durch e<strong>in</strong> Sieb laufen<br />

lassen und auffangen. Das Gemüse<br />

re<strong>in</strong>igen und, wenn gewünscht,<br />

zerkle<strong>in</strong>ern. Das Sesamöl <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Wok stark erhitzen und das Gemüse<br />

dar<strong>in</strong> kurz anbraten. Die Cashewsahne<br />

und Miso-Paste h<strong>in</strong>zugeben und gut<br />

mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verrühren.<br />

Die Soba unterrühren und sofort<br />

servieren. Nach Belieben kann das<br />

Gericht mit Cashews und Gomasio<br />

(Sesamsalz, z.B. erhältlich im Bioladen)<br />

als Topp<strong>in</strong>g abgerundet werden.<br />

Als Soba bezeichnet man dünne und<br />

beson<strong>der</strong>s lange Nudeln aus Buchweizen,<br />

die e<strong>in</strong> fester Bestandteil <strong>der</strong> japanischen<br />

Küche s<strong>in</strong>d. Sie weisen e<strong>in</strong>en hohen Gehalt<br />

an Eiweiß und Vitam<strong>in</strong> B auf und f<strong>in</strong>den<br />

sich sowohl <strong>in</strong> warmen als auch <strong>in</strong> kalten<br />

Gerichten wie<strong>der</strong>. Das Verzehren von Soba<br />

Nudeln hat übrigens auch e<strong>in</strong>en symbolischen<br />

Wert, da sie, zum Jahreswechsel<br />

gegessen, Glück im neuen Jahr br<strong>in</strong>gen<br />

sollen und als Mahlzeit bei e<strong>in</strong>schneidenden<br />

Lebensabschnitten verspeist werden.<br />

VEGAN World N O 05<br />

20


Gefüllte Süßkartoffel mit Black Beans<br />

und Limette -Soja -Emulsion<br />

Level: E<strong>in</strong>fach Personen: 2<br />

Zubereitung: 25 M<strong>in</strong>uten<br />

+ 45 M<strong>in</strong>uten Backzeit<br />

400 g Black Beans<br />

10 schwarze Oliven<br />

2 mittelgroße Süßkartoffeln<br />

2 Frühl<strong>in</strong>gszwiebeln<br />

2 große Knoblauchzehen<br />

½ Zwiebel<br />

3 EL Olivenöl<br />

Salz<br />

Optional:<br />

geräuchertes Paprikapulver<br />

(„Paprika de la Vera“),<br />

Chili-Flocken, Chili-Fäden<br />

Für die Limette-Soja-<br />

Emulsion:<br />

100 ml Rapsöl<br />

100 ml Sojasahne<br />

½ Limette, Saft<br />

2 EL Soja-Joghurt<br />

2 TL Weißwe<strong>in</strong>essig<br />

Salz<br />

Sollte ke<strong>in</strong> Hochleistungsmixer vorhanden<br />

se<strong>in</strong>, dann werden alle Zutaten bis auf das<br />

Rapsöl <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e hohe Rührschüssel gegeben<br />

und mit e<strong>in</strong>em Handmixer verquirlt.<br />

Das Öl wird währenddessen langsam<br />

h<strong>in</strong>zu gegossen (etwa wie bei e<strong>in</strong>er veganen<br />

Mayonnaise).<br />

Den Backofen auf 200 °C vorheizen und<br />

e<strong>in</strong> Backblech mit Backpapier auslegen.<br />

Die Süßkartoffeln gründlich mit<br />

e<strong>in</strong>er Gemüsebürste re<strong>in</strong>igen und die<br />

Enden abschneiden. Die Kartoffeln<br />

mit 2 EL Olivenöl abreiben und für<br />

ca. 45 M<strong>in</strong>uten <strong>in</strong> den Backofen legen,<br />

bis sie weich s<strong>in</strong>d. Währenddessen die<br />

Zwiebeln und den Knoblauch schälen<br />

und fe<strong>in</strong> würfeln. Die Frühl<strong>in</strong>gszwiebeln<br />

<strong>in</strong> Streifen schneiden.<br />

1 EL Olivenöl <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Pfanne erhitzen<br />

und die Zwiebel- und Knoblauchwürfel<br />

dar<strong>in</strong> anschwitzen. Nach ca. 5 M<strong>in</strong>uten<br />

die Black Beans h<strong>in</strong>zu geben und<br />

mitbraten. Wenn gewünscht, können<br />

die Black Beans nun mit Salz und ggf.<br />

geräuchertem Paprikapulver abgeschmeckt<br />

werden.<br />

Die Süßkartoffeln nun aus dem Ofen<br />

holen und <strong>der</strong> Länge nach aufschneiden.<br />

Etwas „Kartoffelfleisch“ mit e<strong>in</strong>em<br />

Löffel herauskratzen, so dass die Süßkartoffeln<br />

mit Black Beans aufgefüllt<br />

werden können.<br />

Mit Frühl<strong>in</strong>gszwiebeln und an<strong>der</strong>en<br />

Topp<strong>in</strong>gs nach Belieben (z.B. Chili-<br />

Fäden) servieren.<br />

Für die Limette-Soja-Emulsion alle<br />

Zutaten bis auf den Soja-Joghurt <strong>in</strong> den<br />

Hochleistungsmixer geben und für ca.<br />

20 Sekunden mixen. Den Soja-Joghurt<br />

dann h<strong>in</strong>zugeben, nochmals kurz durch<br />

mixen und fertig ist die Emulsion.<br />

21 VEGAN World N O 05


Erdnuss-Süßkartoffel-Suppe mit Popcorn<br />

Level: E<strong>in</strong>fach Personen: 2<br />

Zubereitung: 25 M<strong>in</strong>uten<br />

500 ml Wasser o<strong>der</strong> Gemüsebrühe<br />

300 g Süßkartoffel<br />

100 ml Kokosmilch<br />

2-3 Tomaten<br />

2 Knoblauchzehen<br />

1 Schalotte<br />

1 Stück Ingwer<br />

3-4 EL Erdnussmus<br />

3 EL Erdnussöl<br />

½ TL Korian<strong>der</strong>pulver<br />

½ TL Kreuzkümmel (Cum<strong>in</strong>)<br />

½ TL Cayennepfeffer<br />

½ TL geräuchertes Paprikapulver<br />

(„Paprika de la Vera“)<br />

½ TL Sambal Oelek<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung im Mixer:<br />

Die Süßkartoffel, Schalotte sowie den<br />

Ingwer und Knoblauch schälen und fe<strong>in</strong><br />

würfeln. Die Tomaten, falls gewünscht,<br />

häuten und ebenfalls <strong>in</strong> Würfel schneiden.<br />

Zusammen mit dem Erdnussöl,<br />

dem Korian<strong>der</strong>pulver, Kreuzkümmel,<br />

Cayennepfeffer, Paprikapulver, Salz,<br />

Pfeffer, Sambal Oelek und dem Wasser<br />

bzw. <strong>der</strong> Gemüsebrühe sowie dem<br />

Erdnussmus <strong>in</strong> den Mixer geben und<br />

für ca. 5 M<strong>in</strong>uten fe<strong>in</strong> pürieren (ggf. das<br />

Suppen-Programm nutzen).<br />

Zubereitung im Topf:<br />

Die Schalotten sowie den Ingwer und<br />

Knoblauch schälen, fe<strong>in</strong> würfeln und <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Topf mit etwas Öl kurz anschwitzen.<br />

Die restlichen Zutaten h<strong>in</strong>zugeben<br />

und köcheln lassen, bis die Süßkartoffel<br />

weich geworden ist. Anschließend alles<br />

fe<strong>in</strong> pürieren und servieren.<br />

Tipp: Dazu passt als Topp<strong>in</strong>g Korian<strong>der</strong>,<br />

gehackte Erdnüsse, Hot Sauce und<br />

Popcorn mit geräuchertem Paprikapulver.<br />

Hierzu e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Menge<br />

Popcornmais nach Anleitung zubereiten<br />

und das fertige Popcorn mit geräuchertem<br />

Paprikapulver vermengen.<br />

VEGAN World N O 05<br />

22


Açaí-Bowl<br />

Level: E<strong>in</strong>fach Personen: 2<br />

Zubereitung: 10 M<strong>in</strong>uten<br />

150 g gemischte Beeren<br />

nach Wahl<br />

125 ml Mandelmilch<br />

100 g Açaí-Püree<br />

1 Banane<br />

1 EL Chiasamen<br />

Die Banane schälen und mit den<br />

Beeren, dem Püree, <strong>der</strong> Milch und den<br />

Chiasamen im Hochleistungsmixer fe<strong>in</strong><br />

pürieren. Mit Früchten und Topp<strong>in</strong>gs<br />

nach Belieben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schale geben und<br />

sofort servieren. Als schmackhaftes<br />

Topp<strong>in</strong>g empfehle ich Granola, Beeren<br />

und an<strong>der</strong>e Früchte sowie Chiasamen,<br />

Kakaonibs, Nüsse o<strong>der</strong> weitere Superfoods<br />

nach Belieben.<br />

Tipp: Die Super-Bowl lässt sich auch<br />

mit e<strong>in</strong>em herkömmlichen Stand- o<strong>der</strong><br />

Stabmixer zubereiten.<br />

Bei Açaí handelt es sich um Beeren, die<br />

<strong>in</strong> Südamerika beheimatet s<strong>in</strong>d und auf<br />

Palmen wachsen. Sie enthalten 19 Am<strong>in</strong>osäuren,<br />

zahlreiche Spurenelemente und<br />

nützliche Fettsäuren, z.B. Ole<strong>in</strong>säure, doch<br />

vor allem zellschützende Antioxidantien.<br />

Ihre Anthocyane sollen Entzündungen,<br />

unter an<strong>der</strong>em <strong>in</strong> Blutgefäßen, abschwächen<br />

können, sodass diese die Entspannung und<br />

Erweiterung <strong>der</strong> Blutgefäße unterstützen,<br />

was sich wie<strong>der</strong>um unter an<strong>der</strong>em positiv<br />

auf das Herz auswirken kann. Sie gelten<br />

zudem als Anti-Ag<strong>in</strong>g-Beeren, die das<br />

Hautbild verbessern können – egal, ob<br />

<strong>in</strong>nerlich o<strong>der</strong> äußerlich angewandt. Das<br />

Püree bekommen Sie z.B. im Bioladen.<br />

Le<strong>in</strong>mehl ist e<strong>in</strong> sehr quellfähiges<br />

B<strong>in</strong>demittel (erhältlich im Bio-<br />

Supermarkt). Alternativ können Sie auch<br />

1 EL gemahlene Flohsamenschalen o<strong>der</strong><br />

Johannisbrotkernmehl verwenden.<br />

Cashewkerne <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Gefäß geben, mit<br />

Wasser bedecken und für m<strong>in</strong>destens<br />

3 Stunden e<strong>in</strong>weichen lassen. Anschließend<br />

die Kerne absieben und zur Seite<br />

stellen. Reismehl, Backpulver, Natron<br />

und Kakaopulver <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schüssel mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

vermengen. Flüssiges Süßungsmittel<br />

und Öl h<strong>in</strong>zufügen. Zum Schluss<br />

das Le<strong>in</strong>mehl dazugeben und die Masse<br />

für ca. 2 M<strong>in</strong>uten verrühren. Muff<strong>in</strong>s <strong>in</strong><br />

Muff<strong>in</strong>-Förmchen (z.B. aus Silikon) füllen<br />

und im vorgeheizten Backofen bei<br />

175 Grad ca. 20 M<strong>in</strong>uten backen.<br />

In <strong>der</strong> Zwischenzeit das Topp<strong>in</strong>g<br />

zubereiten. Hierfür die e<strong>in</strong>geweichten<br />

Cashewkerne, Reismilch, Süßungsmittel<br />

und Kokosflocken <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schüssel<br />

füllen und gut vermischen. Die Creme<br />

anschließend für ca. 30 M<strong>in</strong>uten <strong>in</strong> den<br />

Kühlschrank stellen. Muff<strong>in</strong>s etwas<br />

auskühlen lassen und aus <strong>der</strong> Creme<br />

sechs gleich große Bällchen formen. Die<br />

Bällchen auf die Muff<strong>in</strong>s setzen und die<br />

Pandaköpfe formen. Gegebenenfalls mit<br />

mehr Kokosflocken toppen. Mit den<br />

Schokotröpfchen, dem Fondant und den<br />

Schokostreuseln den Pandabären e<strong>in</strong><br />

Gesicht geben.


Der Kaffee -<br />

Philosoph


Firmenporträt: Murnauer Kaffeerösterei<br />

Von <strong>der</strong> Plantage <strong>in</strong> die Tasse – Thomas Eckel, Geschäftsführer <strong>der</strong><br />

Murnauer Kaffeerösterei, setzt auf direkten Austausch und Handel.<br />

Denn neben se<strong>in</strong>en geliebten Bohnen liegen ihm auch die Menschen am<br />

Herzen. Die fernen Erntehelfer ebenso wie die Kaffeegenießer zu Hause.<br />

Von: Carmen Schnitzer<br />

Selbst durchs Telefon ist se<strong>in</strong>e Rührung<br />

spürbar. Thomas Eckels Stimme bebt, als<br />

er von se<strong>in</strong>em Treffen mit e<strong>in</strong>em costaricanischen<br />

Vorarbeiter erzählt. Dem hatte<br />

er bei e<strong>in</strong>em Besuch auf <strong>der</strong> dortigen<br />

Plantage e<strong>in</strong> Päckchen Kaffee mitgebracht<br />

– „von ihm geerntet, von mir geröstet“ –<br />

und sich herzlich bedankt. „Für die harte<br />

Arbeit und die gute Qualität, die er liefert.<br />

Dieser vielleicht 55-jährige Mann hat sich<br />

so gefreut! Vermutlich hat er noch nie e<strong>in</strong><br />

solches Feedback aus e<strong>in</strong>em Endverbraucherland<br />

bekommen. Das war e<strong>in</strong> wirklich<br />

emotionaler Moment.“<br />

Begegnungen wie diese s<strong>in</strong>d dem Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Murnauer Kaffeerösterei<br />

(www.murnauer-kaffeeroesterei.de) wichtig.<br />

Denn er setzt bereits seit Jahren auf<br />

e<strong>in</strong> System, das anfangs noch gar ke<strong>in</strong>en<br />

Namen hatte und heute unter dem Begriff<br />

„Direct Trade“ bekannt ist: den Bezug des<br />

Rohstoffs direkt von <strong>der</strong> Plantage. „Echter<br />

Direct Trade“, wie Eckel im Gespräch<br />

betont. Das heißt: Die Geschäftsbeziehungen<br />

gehen weit über Telefonkontakt sowie<br />

Onl<strong>in</strong>e-Austausch von Bil<strong>der</strong>n und Informationen<br />

h<strong>in</strong>aus. Es gibt Ansprechpartner<br />

vor Ort, die nach dem Rechten sehen, mit<br />

Mitarbeitern sprechen, für Verbesserungen<br />

sorgen und ausbilden. Gerade Letzteres<br />

ist e<strong>in</strong> wichtiger Punkt: „Wir wollen das<br />

Wissen vermitteln, das die Bauern für<br />

die Qualitätsentwicklung brauchen – mit<br />

dem Ziel, dass sie ihre eigene Situation<br />

verbessern können. Wenn man e<strong>in</strong>fach nur<br />

aus Mitleid mehr Geld zahlt, dann ist das<br />

Ganze eher e<strong>in</strong> soziales Projekt. Mit Mitleid<br />

verän<strong>der</strong>t man die Welt nicht.“<br />

Geme<strong>in</strong>sam gew<strong>in</strong>nen<br />

Kann man das, <strong>in</strong>dem man als Europäer<br />

daherkommt und den late<strong>in</strong>amerikanischen<br />

o<strong>der</strong> afrikanischen Bauern erzählt, was<br />

sie zu tun und zu lassen haben? Thomas<br />

Eckel lacht. Klar gäbe es dabei auch mal<br />

kulturelle Herausfor<strong>der</strong>ungen und Verständigungsschwierigkeiten,<br />

die es zu überw<strong>in</strong>den<br />

gelte. Und klar rufe mal die e<strong>in</strong>e Hälfte<br />

des Dorfes: „Was hat uns dieser Gr<strong>in</strong>go zu<br />

sagen?“ Die an<strong>der</strong>e Hälfte aber entgegne:<br />

„Dieser Gr<strong>in</strong>go hat uns letztes Jahr den<br />

doppelten Kaffeepreis bezahlt. Vielleicht<br />

sollten wir ihm mal zuhören.“ Beide Seiten<br />

müssen aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zugehen – um letztlich<br />

beide zu gew<strong>in</strong>nen. Thomas Eckel, <strong>in</strong>dem<br />

er für se<strong>in</strong> Unternehmen Kaffee von bester<br />

Qualität erhält, die Bauern, <strong>in</strong>dem sie<br />

mehr Geld bekommen und darüber h<strong>in</strong>aus<br />

e<strong>in</strong>e verbesserte Infrastruktur sowie gute<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen, im E<strong>in</strong>klang mit <strong>der</strong><br />

sie umgebenden Natur. „Wenn wir merken,<br />

dass e<strong>in</strong> Plantagenmanager se<strong>in</strong>e Leute<br />

ausbeutet, dann handeln wir nicht mit ihm.<br />

Den Fall gab es z.B. e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> Ruanda.<br />

Der Kaffee war top, wir hätten ihn gerne<br />

gekauft, aber die Philosophie passte nicht.“<br />

Zu dieser gehört, dass auf den Plantagen<br />

soziale und ökologische Projekte umgesetzt<br />

sowie faire, feste Löhne gezahlt werden.<br />

Dass dies alles gewährleistet wird, davon<br />

überzeugen sich Thomas Eckel und se<strong>in</strong><br />

Team regelmäßig vor Ort.<br />

„Das Geld, das mich z.B. e<strong>in</strong>e Fairtrade-<br />

Zertifizierung kosten würde, stecke ich<br />

lieber <strong>in</strong> solche Reisen, spreche mit den<br />

Leuten, drehe e<strong>in</strong>en Film und stelle diesen<br />

auf die Website, damit sich me<strong>in</strong>e Kunden<br />

selbst e<strong>in</strong> Bild machen können.“ Fragen<br />

gibt es natürlich trotzdem, und das ist<br />

Eckel nur recht. Er schätzt kritische<br />

Kundschaft und setzt auf hun<strong>der</strong>tprozentige<br />

Transparenz: „Sie bekommen immer<br />

Antworten. Selbst bei D<strong>in</strong>gen wie me<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>kaufspreisen, me<strong>in</strong>er Kalkulation. Und<br />

natürlich bei <strong>der</strong> Rezeptur. Wissen Sie,<br />

dass es noch vor zehn Jahren kaum sortenre<strong>in</strong>e<br />

Kaffees auf dem deutschen Markt<br />

gab? Da verkauften Hun<strong>der</strong>te Bauern ihre<br />

Ernte an e<strong>in</strong>en Aufkäufer, <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um an<br />

e<strong>in</strong>e Kooperative, die an e<strong>in</strong>e Schälmühle,<br />

<strong>der</strong> europäische Importeur mixte wie<strong>der</strong> …<br />

Und wenn Sie dann nach <strong>der</strong> Rezeptur für<br />

e<strong>in</strong>e bestimmte Crema-Mischung fragten,<br />

hieß es: Die ist beim Chef im Safe. So was<br />

gibt es bei mir nicht, ich verrate Ihnen alles.“<br />

Nicht nur das: In eigenen Sem<strong>in</strong>aren<br />

<strong>der</strong> Murnauer Kaffeeschule geben Eckel<br />

und se<strong>in</strong> Team, darunter se<strong>in</strong> Bru<strong>der</strong><br />

Michael, ihr Expertenwissen an Fachleute<br />

und Endverbraucher weiter.<br />

Kaffeebraune<br />

Schlüsselmomente<br />

Die Liebe zum Menschen sche<strong>in</strong>t Thomas<br />

Eckel <strong>in</strong> die Wiege gelegt zu se<strong>in</strong> – die Liebe<br />

zum Kaffee dagegen ist das Ergebnis<br />

e<strong>in</strong>es Erweckungserlebnisses. Es war Ende<br />

<strong>der</strong> 90er Jahre auf Hawaii, woh<strong>in</strong> Eckel mit<br />

se<strong>in</strong>em Vater gereist war. Bei e<strong>in</strong>er Tour<br />

über die Inseln entdeckten die beiden e<strong>in</strong>en<br />

Strauch, <strong>der</strong> Blüten und Früchte gleichzeitig<br />

trug. „Das kennt man nicht wenn man<br />

aus Bayern kommt – da gibt’s die Blüte<br />

im Frühjahr und die Frucht im Herbst“,<br />

berichtet Eckel. „Also guckten wir uns<br />

das mal an, auch mit den Händen – bis<br />

e<strong>in</strong> älterer Mann anstürmte: ,Don‘t touch<br />

my coffee tree!‘ Daraufh<strong>in</strong> war ich total<br />

geflasht: Kaffee war für mich Pulver. Über<br />

den Zusammenhang Natur-Lebensmittel<br />

hatte ich mir zuvor nie Gedanken gemacht.<br />

Nun zeigte uns dieser Mann die Plantage,<br />

die Sträucher, die Kaffeekirschen ... Als er<br />

uns schließlich e<strong>in</strong> Tässchen anbot, setzten<br />

wir erst mal regelrecht respektlos an – und<br />

dann das: Woah! ,Wenn das Kaffee ist‘,<br />

dachte ich, ,was tr<strong>in</strong>ken wir dann eigentlich<br />

zu Hause?‘“<br />

E<strong>in</strong> Schlüsselmoment. Thomas Eckel<br />

kaufte dem hawaiianischen Kaffee-Bauern<br />

e<strong>in</strong> Kilo ab, genoss das fe<strong>in</strong>e Getränk <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Studentenbude und wurde, als es<br />

verbraucht war, erst e<strong>in</strong>mal leidenschaftlicher<br />

Teetr<strong>in</strong>ker. Denn er konnte <strong>in</strong><br />

Deutschland schlicht ke<strong>in</strong> vergleichbares<br />

Produkt f<strong>in</strong>den. Der zweite Schlüsselmoment<br />

folgte e<strong>in</strong>ige Jahre später: Eckel<br />

lernte im Flugzeug e<strong>in</strong>e Dame kennen,<br />

die e<strong>in</strong>em kolumbianischen Bauern beim<br />

Handel mit Europa half – und dessen<br />

Kaffee so großartig schmeckte wie <strong>der</strong><br />

hawaiianische, an den sich Eckel nun wie<strong>der</strong><br />

er<strong>in</strong>nerte. Von da an war <strong>der</strong> weitere<br />

Weg des Qualitätsfans vorgezeichnet und<br />

er widmete sich ganz se<strong>in</strong>er Leidenschaft<br />

für das braune Gold. Nach <strong>der</strong> Ausbildung<br />

zum Röstmeister und dem Abschluss als<br />

Chef-Diplom-Kaffeesommelier gründete er<br />

2008 se<strong>in</strong>e eigene Rösterei und absolvierte<br />

e<strong>in</strong> Jahr später als erster Deutscher überhaupt<br />

die anspruchsvollen Prüfungen zum<br />

Q-Gra<strong>der</strong>, zum offiziellen Kaffeegutachter.<br />

Als solcher wie<strong>der</strong>um wurde er Jurymitglied<br />

beim <strong>in</strong>ternationalen Kaffee-Award<br />

Cup of Excellence, was ihm zu wichtigen<br />

Kontakten <strong>in</strong> kaffeeanbauenden Län<strong>der</strong>n<br />

wie Guatemala, Peru o<strong>der</strong> das e<strong>in</strong>gangs<br />

genannte Costa Rica verhalf. Kontakte, die<br />

er bis heute pflegt und ausbaut, da er weiß:<br />

Am e<strong>in</strong>en wie an<strong>der</strong>en Ende <strong>der</strong> Produktionskette<br />

geht es um Menschen. Menschen,<br />

die es verdienen, wertgeschätzt zu werden.<br />

Und guten Kaffee zu tr<strong>in</strong>ken.<br />

25 VEGAN World N O 05


Glück<br />

Re<strong>in</strong>e<br />

Kopfsache<br />

Dauerbusy, multitask<strong>in</strong>gsüchtig und flexibel bis zum Identitätsverlust? Wer<br />

das Glück im „Lifestyle“ sucht, <strong>der</strong> ihm über crossmediale Abziehbil<strong>der</strong> auf<br />

Schritt und Tritt angeboten wird, kann nur verlieren. Schon re<strong>in</strong> chemisch<br />

gesehen. Aber irgendwie müsste das doch zu machen se<strong>in</strong> mit dem glücklichen<br />

Leben?<br />

Von: Eva Mäkler<br />

„Wir halten diese Wahrheiten für selbstverständlich,<br />

dass alle Menschen gleich<br />

geschaffen s<strong>in</strong>d, dass sie von ihrem Schöpfer<br />

mit gewissen unveräußerlichen Rechten ausgestattet<br />

wurden, darunter Leben, Freiheit<br />

und das Streben nach Glück.“ Ganz schön<br />

geme<strong>in</strong>, die amerikanische Verfassung. Was<br />

macht man denn bitte mit e<strong>in</strong>em Grundrecht,<br />

von dem man nicht weiß, wie man es verwirklichen<br />

soll? Ok, <strong>der</strong> „amerikanische Traum“<br />

gibt e<strong>in</strong>deutige H<strong>in</strong>weise: „Vom Tellerwäscher<br />

zum Millionär.“ Macht Geld vielleicht doch<br />

glücklich?<br />

Ja: Vielleicht. Wenn man es als Mittel zum<br />

Zweck erkennt. Nicht nur, um materielle,<br />

kulturelle und soziale Grundbedürfnisse abzudecken.<br />

Das ist sowieso e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Grundbed<strong>in</strong>gungen, die auch <strong>in</strong> Deutschland<br />

oft nicht erfüllt ist. Untersuchungen wie die<br />

„Münchener Studie zur Lebenszufriedenheit“<br />

des Instituts für Soziologie <strong>der</strong> Ludwig-Maximilians-Universität<br />

aus dem Jahr 2010 weisen<br />

nach, dass die Menschen <strong>in</strong> Stadtteilen, <strong>in</strong><br />

denen vorwiegend Ärmere leben, <strong>in</strong>sgesamt<br />

weniger glücklich s<strong>in</strong>d. Aber auch darüber<br />

h<strong>in</strong>aus ist die Verwirklichung etlicher Träume<br />

ja mit Geldausgeben verbunden. Wenn man<br />

nicht viel, vielleicht unendlich viel Lebenszeit<br />

und Energie darauf verwenden muss, selbiges<br />

erst mal zu verdienen, ist das schon mal e<strong>in</strong><br />

Grund zum Glücklichse<strong>in</strong>.<br />

Glück ist Chemie<br />

Sollte <strong>der</strong> Traum aus e<strong>in</strong>em Ferrari bestehen,<br />

den man sich nun vor die Tür stellt, kann das<br />

Glücksgefühl zunächst überwältigend se<strong>in</strong>,<br />

wird sich aber bald abnutzen. Es ist e<strong>in</strong>fach<br />

sehr schnell e<strong>in</strong>e Gewohnheit für unser Gehirn,<br />

mit diesem Auto zu fahren. Wozu also<br />

weiter Energie verschwenden und im Mittelhirn<br />

die Dopam<strong>in</strong>produktion ankurbeln, um<br />

uns dann über Folgereaktionen im Nucleus<br />

accumbens, unserem Belohnungszentrum,<br />

dar<strong>in</strong> zu bestärken, was für e<strong>in</strong>e super Entscheidung<br />

es war, <strong>in</strong> genau diesen Wagen<br />

zu steigen?! Das haben wir ja offensichtlich<br />

schon kapiert und tun es brav jeden Tag.<br />

Ziel erreicht, ke<strong>in</strong>e weiteren Glücksgefühle<br />

zur Belohnung nötig. Das gilt für alles, was<br />

uns dank Dopam<strong>in</strong>-Anschub e<strong>in</strong>en richtigen<br />

Kick versetzt; ohne Erholungspausen wären<br />

solche Endorph<strong>in</strong>schübe für unseren Körper<br />

auch viel zu anstrengend.<br />

27 VEGAN World N O 05


Zu Hause fühlen<br />

Bessere Chancen haben wir auf e<strong>in</strong>e<br />

an<strong>der</strong>e Form von Glück: Wohlige, heimelige<br />

Zufriedenheitsgefühle, Geborgenheit,<br />

Sicherheit, Stärke. Dazu müssen ganz verschiedene<br />

Hormone an den Schnittstellen<br />

unserer Nervenzellen, den Synapsen, Reaktionen<br />

auslösen. Seroton<strong>in</strong> und Oxytoc<strong>in</strong><br />

s<strong>in</strong>d zwei <strong>der</strong> prom<strong>in</strong>entesten Beispiele,<br />

wenn es um Zuversicht und Vertrauen geht.<br />

E<strong>in</strong>e gute Investition kann demnach das<br />

Traumhaus se<strong>in</strong>. Nicht unbed<strong>in</strong>gt, wenn<br />

wir es vom teuersten In-Architekten mit<br />

dem modischsten Hightech am angesagtesten<br />

„Place to be“ des Jahres bauen lassen.<br />

Son<strong>der</strong>n genau so, wie es unserer Seele<br />

e<strong>in</strong> Zuhause gibt, weil wir uns dar<strong>in</strong> wohl<br />

und sicher fühlen; e<strong>in</strong>es, wo wir viel Platz<br />

haben, um je<strong>der</strong>zeit all die Menschen zu<br />

beherbergen, die wir lieben.<br />

Überhaupt, die Liebe. Sie ist <strong>der</strong> Glücksquell<br />

überhaupt. Das kl<strong>in</strong>gt nur deshalb so<br />

banal, weil sie selten <strong>in</strong> all ihren Dimensionen<br />

geschätzt und gepflegt wird. Schon die<br />

Liebe zu Familie, Freunden, „dem e<strong>in</strong>en“<br />

o<strong>der</strong> „<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en“ vernachlässigen wir im<br />

Alltag viel zu oft. Noch weniger Wertschätzung<br />

erfahren aber Erlebnisse, <strong>in</strong> denen wir<br />

ganz aufgehen können. Mit soviel Liebe,<br />

dass wir alles um uns vergessen. Das kann<br />

das S<strong>in</strong>gen im Chor se<strong>in</strong>, Theaterspielen,<br />

das Lernen e<strong>in</strong>er neuen Sprache ... Wenn<br />

nur das, was wir da tun, uns wirklich <strong>in</strong><br />

unserem Innersten berührt, uns ganz <strong>in</strong><br />

uns selbst zu Hause und so angstfrei se<strong>in</strong><br />

lässt, dass wir ganz von alle<strong>in</strong>e alle Masken<br />

fallen lassen. Nicht nur K<strong>in</strong><strong>der</strong> sehen<br />

<strong>in</strong> Momenten <strong>der</strong> „selbstvergessenen“<br />

H<strong>in</strong>gabe ans Hier und Jetzt am schönsten<br />

aus, son<strong>der</strong>n je<strong>der</strong> von uns. Weil wir unser<br />

Selbst dabei gar nicht vergessen, son<strong>der</strong>n es<br />

e<strong>in</strong>fach leben. Was wir vergessen, s<strong>in</strong>d die<br />

Konstrukte – gesellschaftliche wie <strong>in</strong>dividuelle<br />

– <strong>in</strong> unseren Köpfen, wie wir selbst<br />

und unsere Umwelt se<strong>in</strong> sollten.<br />

Dabei hat jedes dieser Erlebnisse noch ganz<br />

eigene Glückspotenziale. Regelmäßiges<br />

S<strong>in</strong>gen im Chor zum Beispiel för<strong>der</strong>t nachweislich<br />

e<strong>in</strong>e positive Gestimmtheit sowohl<br />

im eigenen Körper als auch <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>schaft. Folge: Über den Speichel<br />

lassen sich bei regelmäßigen wöchentlichen<br />

Treffen schon nach wenigen Monaten e<strong>in</strong><br />

stärkeres Immunsystem, weniger Stress<br />

und e<strong>in</strong> höherer Oxytoc<strong>in</strong>spiegel nachweisen.<br />

Letzterer zeugt von stärkeren sozialen<br />

B<strong>in</strong>dungen und Geborgenheitsgefühlen.<br />

Sucht, die glücklich macht<br />

Wenn wir uns als Schauspieler auf die<br />

Bühne wagen, haben wir wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

wochenlang viel Text gelernt, uns <strong>in</strong>tensiv<br />

mit menschlichen Eigenschaften und<br />

Ausdrucksformen beschäftigt, dabei ganz<br />

neue Gefühle bei uns selbst und an<strong>der</strong>en<br />

wahrgenommen … und mit all dem stehen<br />

wir schließlich h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>er Bühne, auf <strong>der</strong>en<br />

an<strong>der</strong>en Seite immer mehr Menschen<br />

den Zuschauerraum betreten. Wir spüren<br />

unsere Unruhe im Magen, müssen dr<strong>in</strong>gend<br />

noch mal auf Toilette, s<strong>in</strong>d leicht zittrig<br />

und haben schweißnasse Hände. E<strong>in</strong>e<br />

große Herausfor<strong>der</strong>ung wartet auf uns,<br />

wir s<strong>in</strong>d entsprechend aufgeregt, aber an<strong>der</strong>erseits<br />

freuen wir uns auch wahns<strong>in</strong>nig<br />

darauf, dass sie endlich losgeht, die Aufführung,<br />

auf die wir seit Wochen h<strong>in</strong>arbeiten.<br />

Die typische Reaktion unseres Gehirns:<br />

Lampenfieber. An<strong>der</strong>s ausgedrückt: E<strong>in</strong>e<br />

gehörige Portion Dopam<strong>in</strong>. Gut für uns.<br />

Denn es sorgt erst mal dafür, dass h<strong>in</strong>ter<br />

<strong>der</strong> Stirn alles optimal verschaltet wird<br />

– und macht uns extrem wach und leistungsfähig.<br />

Dabei führen die komplizierten<br />

Wechselwirkungen mit den körpereigenen<br />

Morph<strong>in</strong>en – den Endomorph<strong>in</strong>en – im<br />

Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> zum Glücksgefühl. Und ja,<br />

<strong>der</strong> Chemie-Cocktail kann tatsächlich<br />

süchtig machen – aber <strong>in</strong> diesem Fall nach<br />

dem Gang auf die Bühne, nicht nach e<strong>in</strong>er<br />

Spritze.<br />

Der große Unterschied: Die Nebenwirkungen<br />

s<strong>in</strong>d im Allgeme<strong>in</strong>en ausschließlich positiv.<br />

Vor allem neue Vernetzungen <strong>in</strong> unserer<br />

„Schaltzentrale“ werden so beständig aufgebaut.<br />

Das hält geistig jung. Und kann<br />

immer wie<strong>der</strong> neue Lust auslösen. Denn dass<br />

Lernen e<strong>in</strong>e existenziell wichtige Tätigkeit<br />

ist, dieses Wissen ist ganz tief e<strong>in</strong>gebrannt<br />

<strong>in</strong> unseren Genen. Entsprechend hoch ist<br />

<strong>der</strong> Lustgew<strong>in</strong>n, wenn wir zum ersten Mal<br />

erfolgreich unseren Kaffee <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en<br />

Sprache bestellen, mit dem Surfbrett die<br />

perfekte Welle erwischen o<strong>der</strong> die Eskimorolle<br />

im Kajak h<strong>in</strong>bekommen. Und je mehr hart<br />

erarbeitete Erfolgserlebnisse wir gesammelt<br />

haben, desto mehr werden wir beim nächsten<br />

Mal wie<strong>der</strong> belohnt. Beson<strong>der</strong>s, wenn wir uns<br />

an etwas ganz Neues wagen, es uns erkennbar<br />

nicht leicht gemacht haben, und am besten<br />

Koord<strong>in</strong>ation und Muskeln sich dabei auch<br />

entwickeln können. Dann ist von langweiliger<br />

Gewöhnung ke<strong>in</strong>e Spur.<br />

Übrigens funktionieren solche Umbaumaßnahmen<br />

im Gehirn nicht nur im Positiven.<br />

Unser Denkorgan kann sich auch auf Angst<br />

und Abwehr e<strong>in</strong>stellen, wenn es durch h<strong>in</strong>reichend<br />

negative Erlebnisse lernt, allen<br />

Missmut verursachenden Informationen<br />

Vorrang zu geben. Das geschieht e<strong>in</strong>fach<br />

aus Effizienzgründen – die Erfahrungen<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit sche<strong>in</strong>en nahezulegen,<br />

dass es grundsätzlich viel Verdruss zu verarbeiten<br />

gibt und man besser gut darauf<br />

vorbereitet se<strong>in</strong> sollte.<br />

„Positives Denken<br />

macht krank“<br />

Der häufig erteilte Rat zum „positiven<br />

Denken“ hat <strong>in</strong>sofern durchaus e<strong>in</strong>e wissenschaftliche<br />

Grundlage. Nur simplifiziert<br />

er die D<strong>in</strong>ge lei<strong>der</strong> so sehr, dass im Extremfall<br />

daraus dann wirklich schwerwiegende<br />

Probleme erwachsen können. „Positives<br />

Denken macht krank“, sagt dazu <strong>der</strong> Psychologe<br />

und Psychotherapeut Günter<br />

Scheich – und hat diese These provokanterweise<br />

gleich zum Buchtitel gemacht.<br />

Er weist damit auf Wesentliches h<strong>in</strong>: die<br />

Auffor<strong>der</strong>ung zum „positiven Denken“ ist<br />

<strong>in</strong> unserer Gesellschaft so omnipräsent und<br />

so verkürzt, dass wir e<strong>in</strong>em starken Druck<br />

ausgesetzt s<strong>in</strong>d, zwanghaft alle negativen<br />

Gedanken im Keim zu ersticken. Wer<br />

diesem Druck dauerhaft nachgibt, wird<br />

krank. Denn er entwickelt e<strong>in</strong>e panische<br />

Angst vor <strong>der</strong> verme<strong>in</strong>tlich ach so dunklen<br />

Seite se<strong>in</strong>er Seele. Dabei handelt es sich um<br />

Affekte, Gedanken und Gefühle, die Teil<br />

e<strong>in</strong>er jeden Persönlichkeit s<strong>in</strong>d – und <strong>in</strong><br />

VEGAN World N O 05<br />

28


estimmten Situationen durchaus s<strong>in</strong>nvoll. Um aus schmerzhaften<br />

Erfahrungen zu lernen, zum Beispiel, o<strong>der</strong> auch aus Selbstschutzgründen.<br />

Umgehen kann man damit aber nur, wenn man sie nicht<br />

verdrängt; abgesehen davon, dass das nur mit e<strong>in</strong>em extrem hohen<br />

Energieaufwand überhaupt möglich ist, gel<strong>in</strong>gt es nie auf Dauer.<br />

Aber je länger <strong>der</strong> Deckel auf dem Kessel mit all den verbotenen<br />

Emotionen und Gedanken gehalten wird, desto unkontrollierter<br />

brechen diese sich h<strong>in</strong>terher Bahn. Und das kann selbstzerstörerisch<br />

se<strong>in</strong> bis h<strong>in</strong> zur Schizophrenie.<br />

Außerdem legt Scheich den F<strong>in</strong>ger auf die Wunde, dass populäre<br />

Verfechter des „positiven Denkens“ ihre Anhänger <strong>in</strong> letzter<br />

Konsequenz lähmen und <strong>der</strong> aktiven Verarbeitung von Lernerfahrungen<br />

entheben: Wo alles mit <strong>der</strong> re<strong>in</strong>en Kraft <strong>der</strong> Gedanken<br />

möglich sche<strong>in</strong>t, tritt das konkrete Handeln <strong>in</strong>nerhalb realistischer<br />

Gestaltungs- und Verän<strong>der</strong>ungsmöglichkeiten <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund.<br />

So kann es leicht passieren, dass tatsächliche Handlungsoptionen<br />

nicht wahrgenommen werden, solange sie da s<strong>in</strong>d.<br />

Das ist oft praktisch für diejenigen, die <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Gesellschaft<br />

Privilegien besitzen und <strong>der</strong>en Berechtigung nicht h<strong>in</strong>terfragt<br />

wissen wollen. Für die Betroffenen bedeutet es e<strong>in</strong> Leben<br />

ohne Ausnutzung <strong>der</strong> eigenen Ressourcen – und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Konsequenz<br />

auch <strong>in</strong> politischer Unmündigkeit. Das hat dann nicht nur Auswirkungen<br />

auf das verh<strong>in</strong><strong>der</strong>te eigene Glücksempf<strong>in</strong>den, son<strong>der</strong>n auch<br />

auf das vieler Mitmenschen, die aktiver Mitstreiter bedürften,<br />

um gesellschaftlich verankerte Ungerechtigkeiten auszuräumen.<br />

Glücklich macht es h<strong>in</strong>gegen, Selbstwirksamkeit zu spüren – beson<strong>der</strong>s<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe. Zum e<strong>in</strong>en schafft man zusammen größere<br />

Erfolgserlebnisse, zum an<strong>der</strong>en erlebt man den eigenen E<strong>in</strong>satz als<br />

noch wertvoller, wenn man weiß, dass man damit auch für an<strong>der</strong>e<br />

etwas erreicht. Dafür gibt es bei allen möglichen Rückschlägen von<br />

außen auch immer wie<strong>der</strong> positives Feedback <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Mitstreiter-Gruppe,<br />

und so wachsen die Gefühle gegenseitiger Wertschätzung<br />

und Zuneigung: Bahn frei für Oxytoc<strong>in</strong>. Das Gefühl von<br />

Vertrauen und stabilen B<strong>in</strong>dungen ist nämlich lebensnotwendig für<br />

das soziale Wesen Mensch. Echtheit und Authentizität gehören<br />

dazu. Es macht uns glücklich, sie bei an<strong>der</strong>en zu erfahren und bei<br />

uns selbst – so spüren wir den sicheren Boden, <strong>der</strong> uns trägt, dafür<br />

sorgt, dass unsere materiellen Grundbedürfnisse gedeckt s<strong>in</strong>d und<br />

uns zuverlässig mit den Nährstoffen versorgt, die uns wachsen<br />

lassen: Liebe, Anerkennung und Selbstwirksamkeit.<br />

Happy banana?<br />

RAW<br />

45% Prote<strong>in</strong><br />

RAW<br />

Pflanzen<br />

POWER<br />

PROTEIN<br />

100% natürlich<br />

Hochwertige<br />

pflanzliche<br />

Prote<strong>in</strong>quelle für<br />

Veganer und<br />

Sportler<br />

Und die materiellen Nährstoffe, Nahrung? Bananen s<strong>in</strong>d schließlich<br />

berühmt dafür, Seroton<strong>in</strong> zu enthalten. Machen sie also glücklich?<br />

Ne<strong>in</strong>. Zum<strong>in</strong>dest nicht auf diesem Wege. Das beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong><br />

Bananen und Nüssen enthaltene Seroton<strong>in</strong> schafft es nämlich nicht<br />

<strong>in</strong> unser Gehirn, da es nicht die Blut-Hirn-Schranke passieren<br />

kann. Tryptophan h<strong>in</strong>gegen schon. Das ist e<strong>in</strong>e Vorstufe, die im<br />

Gehirn zu Seroton<strong>in</strong> umgebaut werden kann. Tryptophan ist zwar<br />

beson<strong>der</strong>s reichlich <strong>in</strong> Fleisch und Käse enthalten, was natürlich<br />

Vegetariern nur teilweise und Veganern so gar nicht schmeckt. Die<br />

richtig gute Nachricht kommt aber erst noch: Am besten wirksam<br />

ist Tryptophan, wenn es im Rahmen e<strong>in</strong>er eiweißarmen Mahlzeit<br />

aufgenommen wird. Dafür s<strong>in</strong>d Datteln ideal. Bitterschokolade,<br />

Cashewkerne und Feigen liefern den Stoff auch.<br />

E<strong>in</strong>e Sache haben Bananen aber durchaus mit Schokolade geme<strong>in</strong>:<br />

Sie s<strong>in</strong>d relativ nährstoffreich, enthalten viel Zucker, <strong>der</strong><br />

über das Blut sehr schnell <strong>in</strong>s Gehirn gelangt. Und das ist den<br />

meisten Gehirnen durchaus e<strong>in</strong> Wohlgefühl wert. Schließlich war<br />

die Menschheit die längste Zeit ihrer Existenz von Mangel an<br />

Nahrung bedroht, nicht vom Überfluss. Wenn wir also <strong>in</strong>nerhalb<br />

kurzer Zeit viel Energie „für schlechte Zeiten“ bunkern, f<strong>in</strong>den<br />

wir das im tiefsten Innern immer noch klasse. Aber wir sollten<br />

gegensteuern – mit Achtsamkeit und langsamem Genuss <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>schaft. Die ist uns nämlich – siehe oben – viel wichtiger als<br />

die bloße Nahrungsaufnahme. Sie ist die universellste Grundlage<br />

für stabiles Glück.<br />

ohne<br />

Zusätze<br />

55 % Prote<strong>in</strong><br />

60 % Prote<strong>in</strong><br />

www.Gov<strong>in</strong>daNatur.de


Quell des Lebens<br />

Hahn auf, Wasser Marsch! Der Zugang zum wertvollen Nass ersche<strong>in</strong>t<br />

uns hierzulande so selbstverständlich wie die Annahme, dass Wasser nach<br />

„nichts“ schmecke (siehe dazu auch S. 8). Zeit, dem verkannten Elixier<br />

mal etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken.<br />

E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Basis-Überblick.


Wasser<br />

Unser Treibstoff<br />

Zu 80 Prozent besteht <strong>der</strong> Mensch aus<br />

Wasser – das haben die meisten von uns<br />

im Kopf. Stimmt jedoch nur ungefähr,<br />

denn die Zahl variiert, je nach Alter und<br />

Geschlecht. Auf Neugeborene trifft sie<br />

<strong>in</strong> etwa zu, mit dem Alter s<strong>in</strong>kt sie aber<br />

immer weiter ab, wobei Frauen stets etwa<br />

fünf bis zehn Prozent weniger Wasser im<br />

Körper haben als Männer. Bei 90-jährigen<br />

beträgt <strong>der</strong> Anteil im Schnitt nur noch ca.<br />

45-50 Prozent. Kl<strong>in</strong>gt immer noch nach<br />

e<strong>in</strong>er Menge. Seltsam, dass wir bei diesem<br />

großen „Vorrat“ dann nur maximal drei<br />

bis vier Tage ohne Flüssigkeitszufuhr<br />

überleben können. (Zum Vergleich: Ohne<br />

Nahrung funktioniert das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel<br />

über mehrere Wochen.) Das liegt daran,<br />

dass es sich eben nicht um e<strong>in</strong>e Reserve<br />

handelt, son<strong>der</strong>n wir permanent Wasser<br />

brauchen, damit unser Stoffwechsel funktioniert.<br />

Im stetigen Kreislauf werden <strong>in</strong>sgesamt<br />

1.400 Liter täglich durchs Gehirn<br />

gepumpt, 2.000 gar durch unsere Nieren.<br />

Über Schweiß, Atem und Ausscheidungen<br />

verlieren wir täglich etwa zwei bis drei Liter<br />

Flüssigkeit. Wenn wir diesen Verlust<br />

nicht über Nahrung und Getränke – am<br />

besten ungesüßte Kräutertees o<strong>der</strong> stille<br />

Wasser – ausgleichen, drohen gravierende<br />

Probleme, von erhöhter Temperatur<br />

über Kreislaufprobleme und Blutverdickung<br />

bis schließlich h<strong>in</strong> zum Tod durch<br />

Organversagen.<br />

Saurer Blubber?<br />

Wir Deutschen mögen es prickelnd!<br />

Ke<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Volk <strong>der</strong> Welt kauft <strong>der</strong>art<br />

viel Wasser <strong>in</strong> Flaschen – rund 144 Liter<br />

M<strong>in</strong>eralwasser tr<strong>in</strong>ken wir jährlich und<br />

das am liebsten sprudelig. Nur etwa<br />

13 Prozent beträgt <strong>der</strong> Anteil an kohlensäurefreien<br />

Varianten, <strong>der</strong> Rest verteilt<br />

sich zu ähnlichen Teilen auf „spritzige“<br />

und „Medium“-Sorten. Für e<strong>in</strong>en gesunden<br />

Menschen ist diese typisch deutsche Vorliebe<br />

ke<strong>in</strong> Problem, auch wenn bisweilen<br />

die Sorge umgeht, Sprudelwasser trage<br />

zur Übersäuerung des Körpers bei. Es<br />

stimmt zwar, dass re<strong>in</strong>e Kohlensäure mit<br />

e<strong>in</strong>em pH-Wert von 4,0 e<strong>in</strong>e leichte Säure<br />

ist – diese kommt <strong>in</strong> unseren Blubbergetränken<br />

jedoch nur zu e<strong>in</strong>em sehr ger<strong>in</strong>gen<br />

Anteil vor, auch wenn die Bezeichnung<br />

an<strong>der</strong>es vermuten lässt. Tatsächlich ist die<br />

Kohlensäure, die entsteht, wenn das Gas<br />

Kohlendioxid auf Wasser trifft, <strong>in</strong> diesem<br />

sehr <strong>in</strong>stabil, <strong>der</strong> typische pH-Wert von<br />

spritzigem Wasser liegt bei etwa 5,5 bis<br />

6,0 und ist damit be<strong>in</strong>ahe neutral (7,0).<br />

Wer dennoch sichergehen will o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en<br />

empf<strong>in</strong>dlichen Magen hat, greift lieber zu<br />

„Naturale“- bzw. „Naturell“-Varianten.<br />

WWW: Wasser-„Was ist was“<br />

Tafel-, Quell-, M<strong>in</strong>eral- o<strong>der</strong> Heilwasser –<br />

welches Wasser als was bezeichnet werden<br />

darf, regelt <strong>in</strong> Deutschland die M<strong>in</strong>eralund<br />

Tafelwasser-Verordnung (MTVO).<br />

Diese umfasst e<strong>in</strong>e ganze Reihe komplexer<br />

Bed<strong>in</strong>gungen, sodass an dieser Stelle nur<br />

e<strong>in</strong>e knappe, grobe E<strong>in</strong>ordnung möglich ist:<br />

Natürliches M<strong>in</strong>eralwasser etwa zeichnet<br />

sich dadurch aus, dass es direkt aus unterirdischen,<br />

vor Verunre<strong>in</strong>igung geschützten<br />

Vorkommen gewonnen und vor Ort<br />

abgefüllt werden muss. Dasselbe gilt für<br />

Heilwasser, das überdies dem Arzneimittelgesetz<br />

unterliegt, was bedeutet, dass se<strong>in</strong>e<br />

l<strong>in</strong><strong>der</strong>nde o<strong>der</strong> heilende Wirkung durch<br />

wissenschaftliche Untersuchungen belegt<br />

se<strong>in</strong> muss. Auch Quellwasser entspr<strong>in</strong>gt<br />

besagten unterirdischen Vorkommen,<br />

jedoch werden an dieses nicht dieselben<br />

hohen Re<strong>in</strong>heitsanfor<strong>der</strong>ungen gestellt wie<br />

an natürliches M<strong>in</strong>eralwasser. Tafelwasser<br />

wie<strong>der</strong>um ist e<strong>in</strong> Industrieprodukt aus verschiedenen<br />

Wasserarten und Zutaten, für<br />

<strong>der</strong>en Mischverhältnis es ke<strong>in</strong>e gesetzlichen<br />

Regeln gibt. Bleibt zuletzt noch das Tr<strong>in</strong>kbzw.<br />

Leitungswasser, das sich hierzulande<br />

zu ca. zwei Dritteln aus Grundwasser sowie<br />

zu e<strong>in</strong>em weiteren Drittel aus Oberflächenwasser<br />

(etwa aus Flüssen und Seen)<br />

zusammensetzt und meist <strong>in</strong> aufwendigen<br />

Verfahren gere<strong>in</strong>igt und des<strong>in</strong>fiziert werden<br />

muss, bevor es <strong>in</strong> unsere Haushalte E<strong>in</strong>zug<br />

nehmen darf.<br />

Glas o<strong>der</strong> Plastik?<br />

Die Antwort ahnen wir alle: Glas ist def<strong>in</strong>itiv<br />

die bessere Wahl. Auch wenn wir<br />

daran schwerer zu schleppen haben – die<br />

langfristig größere Belastung droht unserem<br />

Körper (und unserer Umwelt) durch<br />

PET-Flaschen, bei <strong>der</strong>en Herstellung die<br />

krebserregende Substanz Antimontrioxid<br />

verwendet wird, die sich wie<strong>der</strong>um spurenweise<br />

<strong>in</strong> den abgefüllten Getränken<br />

nachweisen lässt. Auch das beim Sterilisierungsprozess<br />

zum Tragen kommende<br />

Wasserstoffperoxid ist nichts, was man<br />

se<strong>in</strong>em Körper guten Gewissens zuführen<br />

kann, von den schädlichen Weichmachern<br />

im Plastik ganz zu schweigen. Letzteren<br />

lastet man etwa unter an<strong>der</strong>em die <strong>in</strong> den<br />

letzten Jahrzehnten deutlich gesunkene<br />

Spermienqualität und damit e<strong>in</strong>hergehende<br />

höhere Unfruchtbarkeitsrate von Männern<br />

an. Von daher: Lieber zu den Glasflaschen<br />

vertrauenswürdiger Hersteller (z.B. Plose<br />

o<strong>der</strong> St. Leonhards) greifen!<br />

Menschenrecht<br />

Ende Juli 2010 wurde durch die UNO-<br />

Generalversammlung per Resolution besiegelt,<br />

was eigentlich selbstverständlich se<strong>in</strong><br />

sollte: Der Zugang zu sauberem Wasser<br />

gilt seitdem als Menschenrecht. Lei<strong>der</strong><br />

sieht die Realität auch fünfe<strong>in</strong>halb Jahre<br />

nach diesem Beschluss noch an<strong>der</strong>s aus:<br />

Mehr als e<strong>in</strong>er Milliarde Menschen ist eben<br />

jener Zugang verwehrt, jährlich sterben<br />

aufgrund dieser Tatsache ca. 1,5 Millionen<br />

von ihnen. Die Gründe dafür s<strong>in</strong>d etwa<br />

mangelhafte Entsorgung von Abwasser<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e unzureichende Infrastruktur.<br />

Und nicht zuletzt gibt es Großkonzerne wie<br />

Nestlé o<strong>der</strong> Coca-Cola, die ganz offen dazu<br />

stehen, dass sie sich <strong>der</strong> Menschenrechts-<br />

Ansicht nicht anschließen, son<strong>der</strong>n das<br />

kostbare Nass vielmehr als Lebensmittel<br />

ansehen, das e<strong>in</strong>en Marktwert haben<br />

müsse. Systematisch kaufen diese Firmen<br />

bereits seit Jahren quellenreiche Gebiete<br />

auf, um das Wasser abzuzapfen und <strong>in</strong><br />

Plastikflaschen abgefüllt wie<strong>der</strong> unters<br />

Volk zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Ist Wassersparen s<strong>in</strong>nvoll?<br />

Wir tr<strong>in</strong>ken Wasser und scheiden es aus,<br />

wir duschen und spülen das benutzte<br />

Nass den Abfluss h<strong>in</strong>unter – bis es gere<strong>in</strong>igt<br />

wie<strong>der</strong> durch unsere Hähne fließt.<br />

Eigentlich ist das Wasser also gar nicht<br />

„weg“, <strong>in</strong>sofern ist <strong>der</strong> Begriff Verbrauch<br />

nicht ganz treffend. Vielmehr ge- o<strong>der</strong><br />

missbrauchen wir es, borgen es quasi aus<br />

dem Wasserkreislauf. E<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf<br />

die Umwelt hat dies natürlich dennoch,<br />

denn besagte Re<strong>in</strong>igung kostet Energie<br />

und das belastet die Natur. Wie aber können<br />

wir diese Belastung möglichst ger<strong>in</strong>g<br />

halten? Indem wir weniger Wasser nutzen,<br />

war lange die e<strong>in</strong>hellige Me<strong>in</strong>ung, und so<br />

wurden wir Deutschen im Laufe <strong>der</strong> letzten<br />

25 Jahre zu eifrigen Wassersparern, senkten<br />

unseren täglichen „Verbrauch“ von 144 auf<br />

121 Liter. Was viele nicht wissen: Wieviel<br />

wir aus <strong>der</strong> Leitung fließen lassen, ist <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em wasserreichen Land wie dem unseren<br />

weit weniger entscheidend als das Was.<br />

Lieber sollten wir mehr Wasser nutzen als<br />

mehr Putzmittel, lieber spülen wir e<strong>in</strong>mal<br />

mehr die Toilette, werfen aber ke<strong>in</strong>e Tampons,<br />

Zigaretten o<strong>der</strong> Arzneimittel h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />

Une<strong>in</strong>geschränkt s<strong>in</strong>nvoll dagegen ist e<strong>in</strong>e<br />

Reduzierung des Warmwasserverbrauchs,<br />

denn die fürs Aufheizen aufzuwendende<br />

Energie belastet das Klima. Zu guter<br />

Letzt: Auch die globale Wasserknappheit<br />

bee<strong>in</strong>flussen wir weniger mit dem Aufund<br />

Zudrehen unseres Wasserhahnes als<br />

vielmehr durch unseren täglichen Konsum<br />

– z.B. durch den Verzicht auf Fleisch, für<br />

dessen Produktion e<strong>in</strong> Vielfaches an Wasser<br />

gebraucht wird, als es für pflanzliche<br />

Lebensmittel nötig ist.<br />

31 VEGAN World N O 05


Chia, Chia,<br />

Chia -Hits<br />

VEGAN World N O 05<br />

32


Chia<br />

Sie wollen mehr Abwechslung für Ihr Frühstück, es muss aber schnell<br />

gehen? Sie möchten e<strong>in</strong> Mehr-Gänge-Menü zaubern und haben ke<strong>in</strong>e<br />

Idee für e<strong>in</strong>en unkomplizierten Nachtisch? Versuchen Sie unsere Chia-<br />

Pudd<strong>in</strong>g-Variationen. E<strong>in</strong>fach und schnell zubereitet, unfassbar gesund<br />

und je nach Komb<strong>in</strong>ation immer für e<strong>in</strong>e Überraschung gut.<br />

Von: Verena Kl<strong>in</strong>g<br />

Basis-Rezept für Chia -Gel<br />

2 Tassen Wasser o<strong>der</strong> Nussdr<strong>in</strong>k<br />

½ Tasse Chiasamen<br />

Nach Geschmack:<br />

½ TL Vanillemark<br />

1 Prise Zimt<br />

Zubereitung: Die Chiasamen zusammen mit dem Wasser o<strong>der</strong><br />

dem Nussdr<strong>in</strong>k, Zimt und Vanille <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schüssel o<strong>der</strong> Tasse<br />

geben und mit e<strong>in</strong>er Gabel kräftig umrühren. Die Chiasamen<br />

beg<strong>in</strong>nen recht schnell, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flüssigkeit aufzuquellen. Nach ca.<br />

10 M<strong>in</strong>uten erneut umrühren, um e<strong>in</strong> Verklumpen <strong>der</strong> Samen<br />

zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Abdecken und m<strong>in</strong>destens 20 M<strong>in</strong>uten weiter<br />

quellen lassen, bis e<strong>in</strong> Gel entsteht.<br />

Tipp: Das Rezept ist für 2 Personen und lässt sich gut gekühlt<br />

locker 3 Tage im Kühlschrank aufbewahren. Nach ca. 30<br />

M<strong>in</strong>uten ist <strong>der</strong> Pudd<strong>in</strong>g bereits verzehrfertig. Je länger Sie die<br />

Samen aber e<strong>in</strong>weichen, umso gesün<strong>der</strong> wird das Gel, weil durch<br />

den e<strong>in</strong>setzenden Prozess des Keimens noch mehr wertvolle<br />

Nährstoffe entstehen.<br />

Je nach Geschmack können Sie das Gel nun <strong>in</strong> Ihr Müsli geben<br />

o<strong>der</strong> mit Ros<strong>in</strong>en, Nüssen, Soja-Joghurt, Marmelade o<strong>der</strong><br />

Früchten verfe<strong>in</strong>ern und genießen.<br />

Schoko -Kokos-<br />

Pudd<strong>in</strong>g<br />

Level: E<strong>in</strong>fach Personen: 2 Zubereitung: ca. 5 M<strong>in</strong>uten<br />

Quellzeit: m<strong>in</strong>destens 30 M<strong>in</strong>uten<br />

1½<br />

½<br />

½<br />

Tassen Sojadr<strong>in</strong>k (Schokoladengeschmack)<br />

Tasse Kokosmilch<br />

Tasse Chiasamen<br />

Für das Topp<strong>in</strong>g:<br />

2 TL Kakaopulver<br />

2 TL Rohrohrzucker<br />

½ TL Vanillemark<br />

1 Prise Zimt<br />

Kokos-Chips<br />

Fotos: Benedikt Mekelburg<br />

Zubereitung: Die Chiasamen zusammen mit dem Schoko-<br />

Sojadr<strong>in</strong>k und <strong>der</strong> Kokosmilch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schüssel geben und mit<br />

e<strong>in</strong>er Gabel kräftig umrühren. Nach ca. 10 M<strong>in</strong>uten erneut<br />

umrühren, um e<strong>in</strong> Verklumpen <strong>der</strong> Samen zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />

Abdecken und m<strong>in</strong>destens 20 M<strong>in</strong>uten weiter quellen lassen, bis<br />

e<strong>in</strong> Gel entsteht.<br />

Kakaopulver, Rohrohrzucker, Vanille und Zimt gut mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

verrühren. Den Chia-Pudd<strong>in</strong>g abwechselnd mit dem Topp<strong>in</strong>g<br />

und den Kokos-Chips <strong>in</strong> zwei größere Gläser schichten.<br />

33 VEGAN World N O 05


Himbeer -Pudd<strong>in</strong>g<br />

Level: E<strong>in</strong>fach Personen: 2 Zubereitung: ca. 5 M<strong>in</strong>uten<br />

Quellzeit: m<strong>in</strong>destens 30 M<strong>in</strong>uten<br />

2 Tassen Kokosmilch<br />

½ Tasse Chiasamen<br />

Für das Topp<strong>in</strong>g:<br />

2 TL gefriergetrocknete Himbeeren<br />

(pulverisiert)<br />

2 TL Rohrohrzucker<br />

½ TL Vanillemark<br />

1 Prise Zimt<br />

Himbeeren (gefroren)<br />

Zubereitung: Die Chiasamen zusammen mit <strong>der</strong> Kokosmilch <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e Schüssel geben und mit e<strong>in</strong>er Gabel kräftig umrühren. Nach<br />

ca. 10 M<strong>in</strong>uten erneut umrühren, um e<strong>in</strong> Verklumpen <strong>der</strong><br />

Samen zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Abdecken und m<strong>in</strong>destens 20 M<strong>in</strong>uten<br />

weiter quellen lassen, bis e<strong>in</strong> Gel entsteht. In <strong>der</strong> Zwischenzeit<br />

gefrorene Himbeeren antauen lassen. Gefriergetrocknete<br />

Himbeeren im Mixer pulverisieren und mit Rohrohrzucker,<br />

Vanille und Zimt verrühren. Den Chia-Pudd<strong>in</strong>g abwechselnd<br />

mit dem selbstgemachten Himbeerzucker und den Himbeeren <strong>in</strong><br />

zwei größere Gläser schichten.<br />

Maracuja -Pudd<strong>in</strong>g<br />

Level: E<strong>in</strong>fach Personen: 2 Zubereitung: ca. 5 M<strong>in</strong>uten<br />

Quellzeit: m<strong>in</strong>destens 30 M<strong>in</strong>uten<br />

2 Tassen Maracuja-Saft<br />

½ Tasse Chiasamen<br />

Für das Topp<strong>in</strong>g:<br />

1 Maracuja<br />

2 TL Rohrohrzucker<br />

½ TL Vanillemark<br />

1 Prise Zimt<br />

getrocknete Aprikosen<br />

Zubereitung: Die Chiasamen zusammen mit dem Maracujasaft<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schüssel geben und mit e<strong>in</strong>er Gabel kräftig umrühren.<br />

Nach ca. 10 M<strong>in</strong>uten erneut umrühren, um e<strong>in</strong> Verklumpen <strong>der</strong><br />

Samen zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Abdecken und m<strong>in</strong>destens 20 M<strong>in</strong>uten<br />

weiter quellen lassen, bis e<strong>in</strong> Gel entsteht. In <strong>der</strong> Zwischenzeit<br />

die Maracuja halbieren, auslöffeln und gut mit Rohrohrzucker,<br />

Vanille und Zimt verrühren. Den Chia-Pudd<strong>in</strong>g abwechselnd mit<br />

dem Maracujatopp<strong>in</strong>g und den kle<strong>in</strong> geschnittenen Aprikosen <strong>in</strong><br />

zwei größere Gläser schichten.<br />

VEGAN World N O 05<br />

34


Matcha -Pudd<strong>in</strong>g<br />

Level: E<strong>in</strong>fach Personen: 2 Zubereitung: ca. 5 M<strong>in</strong>uten<br />

Quellzeit: m<strong>in</strong>destens 30 M<strong>in</strong>uten<br />

2 Tassen Matcha-Tee<br />

(1 geh. TL Matcha-Pulver)<br />

½ Tasse Chiasamen<br />

2-4 TL Kokosblütenzucker zum Süßen<br />

½ TL Vanillemark<br />

1 Prise Zimt<br />

Zubereitung: 1 gehäuften TL Matcha-Pulver <strong>in</strong> 2 Tassen ca.<br />

80 Grad heißes Wasser e<strong>in</strong>rühren, mit dem Kokosblütenzucker<br />

süßen und e<strong>in</strong>ige M<strong>in</strong>uten abkühlen lassen. Die Chiasamen<br />

zusammen mit dem Matcha-Tee <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schüssel geben und<br />

mit e<strong>in</strong>er Gabel kräftig umrühren. Nach ca. 10 M<strong>in</strong>uten erneut<br />

umrühren, um e<strong>in</strong> Verklumpen <strong>der</strong> Samen zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />

Abdecken und m<strong>in</strong>destens 20 M<strong>in</strong>uten weiter quellen lassen,<br />

bis e<strong>in</strong> Gel entsteht. Den Chia-Pudd<strong>in</strong>g <strong>in</strong> zwei größere Gläser<br />

geben. Entwe<strong>der</strong> pur genießen o<strong>der</strong> nach Geschmack mit Obst<br />

und/o<strong>der</strong> Nüssen verfe<strong>in</strong>ern.<br />

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Das Veggie-Journal-<br />

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automatisch bis zum 27.4.2016 und ist erhältlich bis zum 27.4.2016.


Sophias<br />

vegane Welt


Kolumne: Sophias vegane Welt<br />

Besser Balkon als gar ke<strong>in</strong> Garten. Seit ich vor fünf Jahren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Wohnung<br />

mit Balkon gezogen b<strong>in</strong>, kann ich mir e<strong>in</strong> Leben ohne Natur-Erweiterung zur<br />

Grundwohnfläche gar nicht mehr vorstellen. Ob als zum H<strong>in</strong>terhof gelegene<br />

Ruhe-Oase <strong>in</strong> <strong>der</strong> lauten Großstadt o<strong>der</strong> als kle<strong>in</strong>e, aber fe<strong>in</strong>e Produktionsstätte<br />

für Gemüse & Co. Denn regionaler geht’s gar nicht.<br />

Auf die Freuden des Balcony Garden<strong>in</strong>gs!<br />

Ich hatte wirklich wenig Ahnung vom<br />

<strong>Gärtnern</strong>, als ich nach me<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>zug<br />

das erste Mal vor <strong>der</strong> Entscheidung stand,<br />

etwas auf me<strong>in</strong>em neu ermieteten Balkon<br />

anzubauen. E<strong>in</strong> paar Kräutertöpfe, hie und<br />

da mal e<strong>in</strong>e Tomatenpflanze und mit viel<br />

Glück e<strong>in</strong> blühen<strong>der</strong> Olean<strong>der</strong>, das waren<br />

me<strong>in</strong>e Erfahrungswerte. Voller Ehrfurcht<br />

blickte ich auf me<strong>in</strong>e Mutter – die Frau,<br />

die mit e<strong>in</strong>em grünen Daumen geboren<br />

schien und sich stets auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Großstadt<br />

mit e<strong>in</strong>em wahren Dschungel umgab. Die<br />

Pflanzenflüster<strong>in</strong>, die ihren Passionsblumen<br />

zärtlichen Zuspruch gab, noch bevor<br />

sie mir morgens das Pausenbrot schmierte.<br />

Die dem Kompost geweihte Grünlilien<br />

rettet und zu neuem Leben erweckt. Die<br />

Kräuterhexe, die Tees trocknet, Beerenernten<br />

e<strong>in</strong>weckt und aus Holun<strong>der</strong> süßen<br />

Sirup kocht. E<strong>in</strong>es Tages fragte ich sie:<br />

„Mama, bitte verrate mir das Geheimnis<br />

de<strong>in</strong>es grünen Daumens! Was machst du,<br />

dass alles so toll gedeiht bei dir?“ Und sie<br />

sprach: „K<strong>in</strong>d, kauf dir e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>en ordentlichen<br />

Dünger, dann wird das schon!“<br />

Alle<strong>in</strong>gelassen mit dieser nüchternen Ansage<br />

und ausgestattet mit fe<strong>in</strong>stem, veganem<br />

Pflanzendünger stürzte ich mich <strong>in</strong>s<br />

Vergnügen. Ich säte, zog eigene Tomatenpflanzen,<br />

geizte sie aus, kicherte dabei über<br />

diesen komischen Begriff, düngte und goss,<br />

was das Zeug hielt. Kaum hatte ich gesät,<br />

fielen geme<strong>in</strong>e Elstern und gelangweilte<br />

Tauben über me<strong>in</strong> Saatgut her und pickten<br />

es gierig aus den Blumenkästen. Ich<br />

baute Barrieren aus hölzernen Schaschlik-<br />

Spießen und erschreckte die Räuber mit<br />

e<strong>in</strong>em unerwarteten „Buh!“.<br />

Auch merkte ich schnell: Zu viel des<br />

Guten br<strong>in</strong>gt genau gar nichts. So hatte<br />

ich die Pflanzen im ersten Jahr viel zu<br />

eng gesetzt und sie hatten gar ke<strong>in</strong>en<br />

Platz sich auszubreiten. Vorsichtig grub<br />

ich zögerlich gedeihende, violette Baby-<br />

Möhrchen aus <strong>der</strong> Erde, um sie sachte <strong>in</strong><br />

größere Kästen umzupflanzen. Doch auch<br />

das Wetter machte mir so manchen Strich<br />

durch die Rechnung. Zwar ist me<strong>in</strong> Balkon<br />

sehr sonnig, aber lei<strong>der</strong> auch fürchterlich<br />

w<strong>in</strong>dig. Und <strong>in</strong> diesem ersten Sommer<br />

gab es enorm viele Sommergewitter mit<br />

teilweise ordentlichen Böen. Langstielige<br />

Sonnenblumen an ungeschützten Ecken<br />

knickten so reihenweise ab, noch bevor<br />

sie Kerne bilden konnten. Im zweiten<br />

Jahr pflanzte ich weniger und mit mehr<br />

Bedacht. Im Bioladen me<strong>in</strong>es Vertrauens<br />

erwarb ich Kohlrabi-Pflanzen und erlebte<br />

bald me<strong>in</strong> blaues Großstadt-Wun<strong>der</strong>. Als<br />

erste Fruchtstände an den Stängeln sichtbar<br />

wurden, realisierte ich, dass ich bis dato<br />

geglaubt hatte, Kohlrabi würde IN <strong>der</strong> Erde<br />

wachsen. Später ließen immer mehr großstädtisch<br />

geprägte Besucher me<strong>in</strong>es Balkons<br />

ähnliches Erstaunen verlautbaren, und ich<br />

entgegnete mit wissendem Blick: „Ach, das<br />

hast du nicht gewusst?“<br />

Im Jahr drei me<strong>in</strong>er Balkonzeitalter-Rechnung<br />

verbrachte ich ganze zwei Monate im<br />

Ausland, was dazu führte, dass ich zwar<br />

am Ende des Sommers e<strong>in</strong>en Dschungel<br />

an Unkraut vorfand, aber e<strong>in</strong>e kaum<br />

nennenswerte Ernte. Alle<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Tomatenpflanze<br />

hatte <strong>der</strong> groben Vernachlässigung<br />

getrotzt und trug unzählige leuchtend rote<br />

M<strong>in</strong>i-Früchte. Diese Geschmacksbomben<br />

reichte ich bei e<strong>in</strong>em me<strong>in</strong>er D<strong>in</strong>ner als<br />

deliziösen Zwischengang. Jene Tomaten,<br />

die es bis zum Herbste<strong>in</strong>bruch noch nicht<br />

schafften zu erröten, erntete ich grün und<br />

gab sie zusammen mit e<strong>in</strong>em Apfel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Schüssel <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Küchenschrank. Dort<br />

reiften sie hervorragend nach.<br />

Im Jahr darauf erweiterte ich auf e<strong>in</strong> umfangreiches<br />

Sortiment an Wildkräutern<br />

und Salaten. Unglaublich, wie <strong>in</strong>tensiv<br />

selbst angebauter Rucola schmecken kann!<br />

Ich zog viererlei Basilikumsorten, Sauerampfer,<br />

Thymian, Rosmar<strong>in</strong>, Petersilie,<br />

bunten Mangold, Kopfsalat und dreierlei<br />

M<strong>in</strong>ze. Ob als Salat, im Smoothie o<strong>der</strong><br />

als Topp<strong>in</strong>g für leichtes Sommergemüse<br />

– herrlich! Die nicht w<strong>in</strong>terfesten Kräuter<br />

erntete ich ab und trocknete sie, genauso<br />

wie me<strong>in</strong>e homegrown Chilischoten. Langsam<br />

hatte ich den Dreh raus.<br />

Als e<strong>in</strong> weiterer Sommer nahte, hatte ich<br />

mich bereits im Voraus mit allerhand extravagantem<br />

Saatgut e<strong>in</strong>gedeckt – <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Arche Noah Schiltern <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>österreich,<br />

e<strong>in</strong>er Organisation mit Schaugarten,<br />

die sich für den Erhalt alten Saatguts<br />

e<strong>in</strong>setzt. Und bei Rosendals Trädgård –<br />

e<strong>in</strong>er idyllischen Gewächshaus-Gärtnerei<br />

auf <strong>der</strong> Stockholmer Djurgården-Insel.<br />

Weiße Möhren, orange M<strong>in</strong>itomaten und<br />

gestreifte Bete sollten es werden. Wurden<br />

es auch, aber nach wie vor aufgrund begrenzter<br />

Ausbreitungsmöglichkeiten eben<br />

sehr kle<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>i-Gemüse. Davon <strong>in</strong>spiriert<br />

veranstaltete ich e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>i-D<strong>in</strong>ni, nannte<br />

es das kle<strong>in</strong>ste (vegane) D<strong>in</strong>ner <strong>der</strong> Welt<br />

und kredenzte die Köstlichkeiten me<strong>in</strong>en<br />

mit Lupen ausgestatteten Gästen. Ke<strong>in</strong>e<br />

Angst, es gab so viel Kle<strong>in</strong>es, dass am Ende<br />

alle satt wurden.<br />

Mal schauen, was nächstes Jahr auf me<strong>in</strong>em<br />

Balkon passiert. Es bleibt spannend.<br />

Und abgesehen davon, dass e<strong>in</strong>em das Bepflanzen<br />

e<strong>in</strong>en unmittelbaren, lehrreichen<br />

und leckeren Dialog mit <strong>der</strong> Natur bietet,<br />

ist Gartenarbeit auch ungeme<strong>in</strong> beruhigend<br />

für die Nerven.<br />

Kim Wilde, ihres Zeichens Pop-Sänger<strong>in</strong><br />

und Sexsymbol <strong>der</strong> 1980er im Ruhestand,<br />

ist mittlerweile passionierte Gärtner<strong>in</strong>. Sie<br />

sagt heute, die Gartenarbeit habe ihr das<br />

Leben gerettet und sie geerdet (hihi). Machen<br />

Sie es wie Kim, pflanzen und ruhen Sie<br />

<strong>in</strong> sich! Und wenn Sie fleißig waren, können<br />

Sie dieses leckere Rezept genießen (funktioniert<br />

auch mit gekauftem Sauerampfer):<br />

Sauerampfer-<br />

Kürbiskern-Pesto :<br />

50 g Kürbiskerne<br />

25 g frischer Sauerampfer<br />

1 große Knoblauchzehe, geschält<br />

4 EL Olivenöl<br />

1 EL Kürbiskernöl<br />

1 EL Zitronensaft<br />

Alle Zutaten zu e<strong>in</strong>em sämigen Pesto pürieren.<br />

Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

Für mehr Rezepte besuchen Sie mich auf<br />

www.oh-sophia.net o<strong>der</strong><br />

www.youtube.com/c/Sophiasveganewelt<br />

Bei Fragen, Anregungen und an<strong>der</strong>en<br />

Anliegen schreiben Sie uns:<br />

veganworld@wellmedia.net<br />

37 VEGAN World N O 05


E<strong>in</strong>fach dufte<br />

Blütenzart o<strong>der</strong> exotisch-frisch – Wohlbef<strong>in</strong>den geht oft durch die Nase. Gut, dass<br />

die Natur jede Menge fe<strong>in</strong>ster Aromen bereithält, die f<strong>in</strong>dige Firmen für uns<br />

raff<strong>in</strong>iert zusammengestellt und hübsch verpackt haben.<br />

Das Beste <strong>der</strong> Natur: Nonique – ausgesprochen<br />

„No-ni-kee“ schwört auf die<br />

karibische Noni-Pflanze. Zusammen mit<br />

Aloe Vera (e<strong>in</strong>er Pflanze, die sich selbst<br />

„verarzten“ kann) und an<strong>der</strong>en hochwertigen<br />

Wirkstoffen, stellen sie e<strong>in</strong> Beauty-<br />

Sortiment zusammen, das Sie ausprobieren<br />

sollten. Dieses Produkt ist e<strong>in</strong> Körperfluid,<br />

das unsere Haut mit Feuchtigkeit versorgt.<br />

Man soll sogar e<strong>in</strong>en Soforteffekt spüren.<br />

Nonique, Energie-Körperfluid,<br />

200 ml, ca. 7 €<br />

Frisch und gepflegt – ohne die umstrittenen<br />

Alum<strong>in</strong>iumsalze. E<strong>in</strong>ige Hersteller<br />

machen das möglich, darunter die<br />

Naturkosmetik-Firma Lavera. Deren<br />

p<strong>in</strong>kfarbener Deo Roll-On riecht blumig<br />

nach Rose und sorgt für e<strong>in</strong> gutes Gefühl<br />

auf <strong>der</strong> Haut. Versuchen Sie es mal!<br />

Lavera, Deo Roll-On Bio-Wildrose,<br />

50 mg, ca. 5 €<br />

E<strong>in</strong>e gute Alternative zur bekannten<br />

Duftlampe mit Teelicht: <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>ne,<br />

dezent leuchtende Duftvernebler von<br />

Primavera. Er umschmeichelt uns mit<br />

dem wun<strong>der</strong>baren Duft ätherischer Öle.<br />

Pluspunkt: Licht und Nebel können separat<br />

vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> gesteuert werden – für<br />

e<strong>in</strong> Ambiente ganz nach Ihrem <strong>in</strong>dividuellen<br />

Geschmack. Maße: Höhe: 15 cm,<br />

Durchmesser: 10 cm.<br />

Primavera, AromaVernebler Ambiente,<br />

ca. 75 €<br />

VEGAN World N O 05<br />

38


Kosmetik<br />

Klar, zu viel Warmwasser sollten wir nicht verschwenden (siehe<br />

auch S. 31). Doch h<strong>in</strong> und wie<strong>der</strong> dürfen Sie sich e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />

Auszeit gönnen. Etwa mit dem Lavendel-Entspannungsbad von<br />

Weleda. Seit 1921 entwickelt die Firma hochwertige Bio-Produkte,<br />

die unserer Haut Gutes tun. Tipp: Baden Sie am besten vor dem<br />

Zubettgehen. Lavendel sorgt nämlich für e<strong>in</strong>en erholsamen Schlaf.<br />

Wasser <strong>in</strong> die Wanne laufen und Seele baumeln lassen!<br />

Weleda, Lavendel Entspannungsbad, 100 ml, ca. 8 €<br />

4 <strong>in</strong> 1! Lavendel und Bergamotte sorgen für Entspannung,<br />

Mandar<strong>in</strong>e för<strong>der</strong>t die Regeneration und Ze<strong>der</strong>nholz mobilisiert<br />

neue Energien. Wir können also die Natur die Arbeit machen<br />

lassen und uns wohlriechend zurücklehnen. E<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> paar<br />

Spritzer des Colognes <strong>in</strong>s Haar o<strong>der</strong> auf die Haut sprühen, schon<br />

begleitet uns <strong>der</strong> unaufdr<strong>in</strong>glich zarte Duft durch den Tag und hält<br />

unsere Seele <strong>in</strong> Balance.<br />

Le Couvent des M<strong>in</strong>imes, Eau Sere<strong>in</strong>e, 100ml, ca. 30 €<br />

Huch, hat sich da jemand verirrt?! Ne<strong>in</strong>! Kokosöl verfe<strong>in</strong>ert<br />

nicht nur Speisen, son<strong>der</strong>n repariert auch von W<strong>in</strong>d und Wetter<br />

geplagte Haut. Von Dr. Goerg gibt es das weiße Gold auch <strong>in</strong> M<strong>in</strong>i-<br />

Größen – womit es <strong>in</strong> jede Handtasche passt. Wir <strong>in</strong> <strong>der</strong> Redaktion<br />

verwenden es gerne als natürliche Lippenpflegestift-Alternative.<br />

Dr. Goerg, Bio-Kokosöl, 26 ml, ca. 2 €<br />

Superfoods s<strong>in</strong>d super – auch für unsere Haut. In diesem Duschgel<br />

steckt die kle<strong>in</strong>e rote Wun<strong>der</strong>frucht namens Gojibeere, die e<strong>in</strong>e<br />

Vielzahl an wichtigen Nährstoffen und Vitalstoffen enthält und<br />

darum auch als Müsli- o<strong>der</strong> Smoothie-Bowl-Topp<strong>in</strong>g beliebt ist.<br />

Hier wirkt sie nun von außen – und gibt Power für den Tag.<br />

Sante, Duschgel Goji Power, 200 ml, ca. 5 €<br />

39 VEGAN World N O 05


Mode<br />

Frühl<strong>in</strong>gserwachen<br />

Langsam können wir den dicken W<strong>in</strong>termantel samt Stiefeln, Mütze und<br />

Handschuhen <strong>in</strong> <strong>der</strong> h<strong>in</strong>tersten Ecke des Klei<strong>der</strong>schranks deponieren und uns<br />

auf leichte Jacken, hübsche Halbschuhe und knallbunte Accessoires freuen, die<br />

den Frühl<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>läuten.<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

1. Schal-Botschaft: Schick und <strong>in</strong>formativ ist das Accessoire, das mit sozial- und umweltkritischen Fakten zum Grübeln<br />

anregt. Den modischen Aufklärer gibt es für ca. 26 € bei www.lenaschokolade.de.<br />

2. R<strong>in</strong>gelstrick und Mustermix: Beides kann man mit dem Crazy-Pattern-Indigo-Pullover von Nudie Jeans bekommen,<br />

<strong>der</strong> für etwa 120 € unter www.nudiejeans.com erhältlich ist.<br />

3. Jeans On: Die Rigid Harry ist wohl das, was man die perfekte Blue Jeans nennen kann. Wer <strong>in</strong> das „Wun<strong>der</strong>werk“<br />

schlüpfen möchte, f<strong>in</strong>det die Hose für ca. 100 € bei www.wun<strong>der</strong>werk.de.<br />

4. Sonnenzeit: M<strong>in</strong>ga Berl<strong>in</strong> stellt Socken her, die wie kle<strong>in</strong>e Farbkleckse unter den Hosen hervorlugen und den schnöden<br />

Alltag etwas bunter machen. Für 12 € gibt es dieses Modell und viele an<strong>der</strong>e Muster unter www.m<strong>in</strong>gaberl<strong>in</strong>.com.<br />

5. Here<strong>in</strong>geschlüpft: ... <strong>in</strong> die mo<strong>der</strong>ne Interpretation des Bootschuhklassikers. Der Fair Loafer von Ethletic ist bereit<br />

für Abenteuer auf hoher See und an Land. Bei www.ethletic.com gibt es ihn für ca. 70 €.<br />

VEGAN World N O 05<br />

40


1.<br />

2.<br />

3.<br />

4. 5.<br />

1. Frühl<strong>in</strong>gsgefühle: Die bekommt man beim Anblick des locker-luftigen Schals <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em frischen Zitronengelb von<br />

Deerberg, <strong>der</strong> für rund 20 € unter www.deerberg.de zu bekommen ist.<br />

2. Hübsch drapiert ist halb gerafft: In yogisches Gewand, das schick und bequem zugleich ist, wird man mit dem Kleid<br />

Cel<strong>in</strong>e von Jaya gehüllt, das es für etwa 70 € unter www.jaya-fashion.de gibt.<br />

3. Sportlich-schick: Der Blouson Lie aus weißem Twill von Jan N‘ June verleiht jedem Outfit e<strong>in</strong>e mo<strong>der</strong>ne, lässige Note<br />

und ist e<strong>in</strong> Begleiter für jeden Anlass. Bei www.jannjune.com zu haben für ca. 105 €.<br />

4. Verwandlungskünstler: Aus <strong>der</strong> praktischen Schultertasche Olivia V<strong>in</strong>tage <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em angenehmen Kardamom-Ton kann<br />

im Nu e<strong>in</strong>e schicke Clutch gemacht werden. Für etwa 70 € ist die Schönheit unter www.le-shop-vegan.de zu erwerben.<br />

5. Classy Sneakers: Blütenweiß und formschön machen sich die Taua white Pierre sowohl zur Jeans als auch zum fe<strong>in</strong>en<br />

Kleid wun<strong>der</strong>bar. Erhältlich s<strong>in</strong>d die Schühchen von Veja für ca. 75 € bei www.veja-store.com.<br />

41 VEGAN World N O 05


Der „Dreh“ für e<strong>in</strong>en<br />

gesunden Rücken<br />

Hexenschuss, Bandscheibenvorfall, Ischias –<br />

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Ursachen<br />

für Krankschreibungen und sogar für Rentenanträge <strong>in</strong><br />

Deutschland. Diese Übungen schaffen Abhilfe!<br />

Von: Dr. Ronald Ste<strong>in</strong>er<br />

Die gute Nachricht<br />

Die kürzesten und tiefsten Rückenmuskeln Mm. Rotatores brevi<br />

verlaufen fast horizontal von e<strong>in</strong>em Wirbel zum nächsten, die Mm.<br />

Rotatores longi schräg nach oben zum übernächsten. Die Mm. Multifidi<br />

überspr<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>en o<strong>der</strong> mehrere Wirbel und verlaufen dadurch<br />

noch schräger nach oben. Diese Muskeln können zwei o<strong>der</strong> mehrere<br />

Wirbel gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> rotieren lassen und sie etwas zur Seite bzw.<br />

nach h<strong>in</strong>ten neigen.<br />

Geme<strong>in</strong>sam halten die kürzesten und tiefsten Rückenmuskeln, die<br />

Mm. Rotatores brevi und longi und die Mm. Multifidi, die Wirbel<br />

relativ zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong> Balance.<br />

Yoga kann effektiv helfen, denn 90 Prozent <strong>der</strong> Rückenschmerzen<br />

basieren auf e<strong>in</strong>er Fehlfunktion bzw. neuronalen Fehlsteuerung <strong>der</strong><br />

Muskulatur. An den tiefen Rückenmuskeln, oft auch Rotatoren<br />

genannt, anzusetzen, das ist <strong>der</strong> entscheidende „Dreh“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Yogatherapie.<br />

Die Wissenschaftler Hungerford, Gilleard und Hodges<br />

verdeutlichen e<strong>in</strong>drücklich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Studie aus dem Jahr 2003 an<br />

<strong>der</strong> Universität <strong>in</strong> Sydney die muskuläre Fehlfunktion bzw. Fehlsteuerung<br />

als Ursache für Rückenschmerzen: Probanden sollten<br />

e<strong>in</strong>em Signal folgend e<strong>in</strong>e Bewegung ausführen. Dabei wurde mit<br />

Elektroden die Zeit bis zum Ansprechen verschiedener Muskeln<br />

gemessen. Während die Armmuskulatur bei allen Studienprobanden<br />

etwa gleichzeitig reagierte, zeigte sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe mit<br />

chronischen tiefen Rückenschmerzen – <strong>in</strong> diesem Fall handelte es<br />

sich um e<strong>in</strong> ISG-Syndrom – e<strong>in</strong>e Verzögerung <strong>der</strong> tiefsten Rückenmuskeln<br />

(Mm. Multifidi). Diese wurden erst nach <strong>der</strong> Anspannung<br />

<strong>der</strong> Armmuskulatur aktiv.<br />

Die tiefen Rotatoren des Rückens<br />

Die Mm. Multifidi gehören, zusammen mit den Mm. Rotatores<br />

brevi et longi, zu den tiefsten und kürzesten Rückenmuskeln. Die<br />

Mm. Rotatores brevi veb<strong>in</strong>den den Querfortsatz e<strong>in</strong>es Wirbels mit<br />

dem Dornfortsatz des darüber liegenden Wirbels. Die Mm. Rotatores<br />

longi überspr<strong>in</strong>gen h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong>en Wirbel, die Mm. Multifidi<br />

sogar mehrere <strong>in</strong> ihrer Verb<strong>in</strong>dung zu e<strong>in</strong>em oberhalb gelegenen<br />

Dornfortsatz. Aus dem Verlauf ergibt sich die Funktion: Spannt<br />

e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelner dieser Muskeln an, so rotieren die beiden durch ihn verbundenen<br />

Wirbel gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Bei den Mm. Rotatores longi und<br />

Mm. Multifidi kommt e<strong>in</strong>e leichte Seit- und Rückneigung h<strong>in</strong>zu.<br />

In <strong>der</strong> Praxis s<strong>in</strong>d diese Muskeln jedoch weniger für tatsächliche<br />

Bewegungen <strong>der</strong> Wirbelsäule verantwortlich, son<strong>der</strong>n vielmehr<br />

für die Stabilisierung <strong>der</strong> Wirbel gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Wie die Ergebnisse<br />

von Hungerford und se<strong>in</strong>en Kollegen zeigen, wird bei e<strong>in</strong>em<br />

gesunden Bewegungsablauf zuerst <strong>der</strong> Rücken über eben diese<br />

tief liegende Muskulatur stabilisiert, dann erst folgt die äußere<br />

Bewegung. Bei e<strong>in</strong>em gestörten und damit schmerzhaften Bewegungsablauf<br />

h<strong>in</strong>gegen wird zuerst die äußere Muskulatur aktiv.<br />

Diese Bewegung führt dann zu e<strong>in</strong>er verän<strong>der</strong>ten Statik im Körper,<br />

verbunden mit e<strong>in</strong>er unkoord<strong>in</strong>ierten Verdrehung o<strong>der</strong> Verkippung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirbelsäule. Erst <strong>der</strong> entstehende Schmerz führt <strong>in</strong> diesem<br />

Fall zur Aktivierung <strong>der</strong> tiefen Rückenmuskulatur.<br />

VEGAN World N O 05<br />

42


Yoga<br />

Die Wirbelblockade<br />

Typisch ist <strong>der</strong> schnell e<strong>in</strong>schießende<br />

Schmerz nach e<strong>in</strong>er für uns ungewohnten<br />

Bewegung – meist e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation aus<br />

Vorbeuge, Seitneigung und Rotation. Im<br />

Volksmund wird dies oft als „Hexenschuss“<br />

bezeichnet, o<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Vorstellung verbunden,<br />

e<strong>in</strong> Wirbel sei „herausgesprungen“.<br />

Die tiefsten Rückenmuskeln sollen<br />

im Verlauf <strong>der</strong> Bewegung die Wirbel <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er gesunden Balance zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong> stabilisieren.<br />

Ganz offensichtlich ist dies e<strong>in</strong>e<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung! Es kann passieren, dass<br />

sie dieser Aufgabe bei <strong>der</strong> relativ komplexen<br />

Bewegung nicht gewachsen s<strong>in</strong>d. Stattdessen<br />

drehen die Wirbel unkoord<strong>in</strong>iert<br />

gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und die falsch angesteuerte<br />

tiefe Rückenmuskulatur verkrampft. Die<br />

Wirbel s<strong>in</strong>d nun über die Mm. Rotatores<br />

brevi und longi, sowie die Mm. Multifidi<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er schmerzhaften Verdrehung und<br />

Verkippung gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verspannt.<br />

Yogatherapie<br />

Die Fehlsteuerung und damit Verkrampfung<br />

e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> Mm. Rotatores brevi, longi<br />

o<strong>der</strong> Multifidi führt zu e<strong>in</strong>er schmerzhaften<br />

Wirbelblockade.<br />

Die Lösung ist e<strong>in</strong>fach – zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> <strong>der</strong> Theorie. Was es braucht, ist e<strong>in</strong> Lösen des Muskelkrampfes,<br />

<strong>in</strong>dem die neuronale Ansteuerung <strong>der</strong> Muskeln zurückgesetzt wird. Wenn<br />

<strong>der</strong> Muskel auf diese Weise entspannt, können die Wirbel wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> ihre Neutralposition<br />

zurückgleiten: Der Schmerz verschw<strong>in</strong>det genauso schnell wie er gekommen ist.<br />

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Legen Sie sich mit dem Rücken auf die Yogamatte. Nehmen Sie e<strong>in</strong> paar tiefe Atemzüge und<br />

geben Sie mit je<strong>der</strong> Ausatmung das Körpergewicht ganz bewusst an den Boden ab. Beobachten<br />

Sie, wie dadurch Ihr gesamter Bewegungsapparat mit jedem Atemzug mehr entspannen kann<br />

und die Muskulatur weicher wird.<br />

Ziehen Sie nun mit e<strong>in</strong>er Ausatmung die Be<strong>in</strong>e zu sich heran, so dass <strong>in</strong> Hüfte, Knie und<br />

Knöchel jeweils e<strong>in</strong> rechter W<strong>in</strong>kel entsteht. Breiten Sie dabei die Arme gestreckt zur Seite aus.<br />

43<br />

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Heben Sie mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>atmung das Becken etwas vom Boden ab und<br />

versetzen Sie es e<strong>in</strong>e Handbreit nach rechts. Lassen Sie ausatmend<br />

die Knie langsam e<strong>in</strong>ige Zentimeter zur Gegenseite, also nach l<strong>in</strong>ks,<br />

s<strong>in</strong>ken. Kommen Sie e<strong>in</strong>atmend wie<strong>der</strong> mit den Be<strong>in</strong>en nach oben<br />

und wie<strong>der</strong>holen Sie die Bewegung zur an<strong>der</strong>en Seite. Vergleichen<br />

Sie die beiden Körperseiten e<strong>in</strong>ige Male mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> – sollte wie<br />

beschrieben e<strong>in</strong>e Wirbelblockade vorliegen, wird Ihnen die Rotation<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Richtung Mühe o<strong>der</strong> gar Schmerzen bereiten.<br />

Wählen Sie schließlich die angenehmere Seite und lassen Sie die<br />

Knie so weit wie möglich Richtung Boden s<strong>in</strong>ken. Dabei kann sich<br />

die Schulter <strong>der</strong> Gegenseite leicht abheben. Wichtig ist, e<strong>in</strong>e völlig entspannte<br />

und angenehme Rotation mit lang gestreckter Wirbelsäule zu<br />

erreichen. Um die Drehung zu <strong>in</strong>tensivieren, können Sie Ihre Hand<br />

auf den Knien ablegen. Beobachten Sie, wie die Wirbelsäule sanft <strong>in</strong><br />

die Drehung h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>schmilzt. Vielleicht können Sie sogar wahrnehmen,<br />

wie sich die Wirbel wie<strong>der</strong> aus ihrer Blockade lösen und <strong>in</strong> ihre<br />

harmonische Balance zurückgleiten.<br />

Es empfiehlt sich, diese Übung nur zu e<strong>in</strong>er Seite, nämlich <strong>der</strong> angenehmen,<br />

auszuführen. Nur so ist es möglich, die fehlgesteuerten<br />

Reflexbögen <strong>der</strong> Rückenmuskeln effektiv zurücksetzen. Handelt<br />

es sich um die beschriebene Ursache, löst sich <strong>der</strong> Schmerz entwe<strong>der</strong><br />

sofort o<strong>der</strong> <strong>in</strong> den folgenden Tagen. Alternativ kann, je nach<br />

Lage <strong>der</strong> Wirbelblockade, auch e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Drehhaltung wie <strong>der</strong><br />

Drehsitz (Ardha Matsyendrasana) helfen.<br />

Die Muskelfunktion verbessern<br />

Doch mit dem Zurücksetzen <strong>der</strong> Ansteuerung ist es nicht genug<br />

– schon e<strong>in</strong>e nächste unachtsame Bewegung kann e<strong>in</strong>e erneute<br />

Wirbelblockade herausfor<strong>der</strong>n. Schließlich können aus <strong>der</strong> Muskelfehlfunktion,<br />

wie uns die oben vorgestellte Studie zeigt, chronische<br />

Rückenschmerzen entstehen. Der e<strong>in</strong>zig langfristig wirksame<br />

Weg <strong>der</strong> Therapie ist folglich, die Funktion bzw. die neuronale<br />

Ansteuerung <strong>der</strong> tiefsitzenden Rückenmuskeln zu verbessern,<br />

damit diese die Wirbel, relativ zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, <strong>in</strong> je<strong>der</strong> erdenklichen<br />

Körperhaltung und im Verlauf von komplexen Bewegungsabläufen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er harmonischen Balance stabilisieren. Überraschend häufig<br />

leiden gerade sehr flexible Yog<strong>in</strong>is und Yogis unter chronischen<br />

Rückenschmerzen. Weiteres Dehnen verschlechtert die Situation<br />

nur. Denn je flexibler <strong>der</strong> Rücken, desto größer ist die Anfor<strong>der</strong>ung<br />

an die tiefe Muskulatur, e<strong>in</strong>e gesunde Stabilität zu bewahren.<br />

Übungen zur Funktionsverbesserung <strong>der</strong> tiefen Rückenmuskulatur<br />

sollten daher <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Yogapraxis fehlen.<br />

Yogatherapie<br />

Zur Funktionsverbesserung <strong>der</strong> tiefen Rückenmuskeln s<strong>in</strong>d Übungen<br />

hilfreich, <strong>in</strong> denen die Mm. Rotatores brevi, longi und Multifidi<br />

gezielt koord<strong>in</strong>ativ angesprochen werden. Es handelt sich um rückenkräftigende<br />

Übungen mit e<strong>in</strong>er rotierenden Komponente o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>em diagonal verlaufendem Kraftvektor. Der Klassiker für die<br />

Yoga-Therapie:<br />

Kommen Sie <strong>in</strong> den Vierfüßlerstand. Achten Sie darauf, dass sich<br />

Ihre Hände etwa unter den Schultern und Ihre Knie etwa unter den<br />

Hüftgelenken bef<strong>in</strong>den.<br />

VEGAN World N O 05<br />

44


präsentiert von:<br />

Ziehen Sie beim Ausatmen den rechten Ellenbogen, das l<strong>in</strong>ke Knie und die Nasenspitze<br />

zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />

Strecken Sie beim E<strong>in</strong>atmen die rechte Hand und das l<strong>in</strong>ke Be<strong>in</strong> diagonal <strong>in</strong> die Länge.<br />

Richten Sie bei <strong>der</strong> Bewegung Ihren Daumen nach oben, um den Oberarmkopf vom Schulterdach<br />

fernzuhalten. Achten Sie darauf, Ihren Nacken lang zu lassen, so dass ke<strong>in</strong>e unnötigen<br />

Verkrampfungen entstehen.<br />

Wie<strong>der</strong>holen Sie diese Bewegung e<strong>in</strong>ige Male <strong>in</strong> Ihrem eigenen Atemrhythmus. Beobachten<br />

Sie, wie die beschriebene tief sitzende Rückenmuskulatur im Verlauf <strong>der</strong> Bewegung<br />

die Wirbel gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> stabilisiert – die Gleichgewichts- und Koord<strong>in</strong>ationskomponente<br />

macht die Übung so effektiv. Bleiben Sie <strong>in</strong> jedem Fall achtsam und bewusst bei e<strong>in</strong>er<br />

langsamen Bewegung, anstatt schnelle Wie<strong>der</strong>holungen zu zählen. Sollten Sie Erschöpfung<br />

<strong>in</strong> Ihrer Rückenmuskulatur wahrnehmen, wechseln Sie zur an<strong>der</strong>en Seite.<br />

Dr. Ronald Ste<strong>in</strong>er ist e<strong>in</strong> vegan leben<strong>der</strong> Arzt für<br />

Sportmediz<strong>in</strong> und zählt zu den bekanntesten Praktikern<br />

des Ashtanga Yoga. Mit viel Präzision und Praxisnähe<br />

unterrichtet er auf Aus- und Weiterbildungen<br />

Anatomie, Ausrichtung und Therapie für Yogalehrer.<br />

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Kids<br />

Villa<br />

Kunterbunt<br />

Aus K<strong>in</strong><strong>der</strong>augen ist <strong>der</strong> Alltag alles an<strong>der</strong>e als grau.<br />

Je farbenfroher, umso besser – nur ke<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>tönigkeit aufkommen lassen. Denn jede<br />

Farbe weckt die Neugierde auf noch mehr<br />

bunte Abenteuer.<br />

Siebenmeilenstiefelchen<br />

Das Wetter ist zwar momentan oft noch<br />

trübe. Aber draußen spielen f<strong>in</strong>den kle<strong>in</strong>e<br />

Abenteurer*<strong>in</strong>nen trotzdem super. Gut aussehen<br />

wollen die Mädels dabei allerd<strong>in</strong>gs auch.<br />

Mit den Kids-Stiefeletten „A<strong>in</strong>a“ von Natural<br />

World s<strong>in</strong>d sie bestens gerüstet – und außerdem<br />

très chic. Je nachdem, ob gerade eher Sneakers<br />

o<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>stiefel angesagt s<strong>in</strong>d, kann <strong>der</strong><br />

Schaft hoch- o<strong>der</strong> umgeklappt getragen werden.<br />

Damit läuft sich‘s nicht nur gut, son<strong>der</strong>n<br />

Natural World produziert auch möglichst<br />

umweltschonend. Das Obermaterial besteht zu<br />

100 Prozent aus Baumwolle, das warme Futter<br />

zu 100 Prozent aus recyceltem Polyester. Die<br />

Profilsohle ist aus Naturkautschuk. Zu haben<br />

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Kunterbunte Kuschel-Krake<br />

Diese bunten Kerlchen haben nicht nur acht Greifarme, son<strong>der</strong>n<br />

s<strong>in</strong>d auch selbst weiche Greifl<strong>in</strong>ge: bestens geeignet für Babyhände.<br />

Und dann wird losgerasselt! Ob als Rassel, Kuscheltier o<strong>der</strong> Greifl<strong>in</strong>g<br />

im E<strong>in</strong>satz, die empf<strong>in</strong>dliche K<strong>in</strong><strong>der</strong>haut sollte dabei nicht mit<br />

Schadstoffen <strong>in</strong> Berührung kommen. Gut, dass diese Oktopusse<br />

buchstäblich an<strong>der</strong>s gestrickt s<strong>in</strong>d als konventionelle Spielzeuge:<br />

Ihr Häkelgarn ist aus Baumwolle, schadstofffrei und außerdem<br />

ziemlich stabil. Weil Kraken Wassertiere s<strong>in</strong>d, haben diese hier<br />

auch mit 30-°C-Handwäsche ke<strong>in</strong>e Probleme. Ca. 14 € kosten die<br />

kle<strong>in</strong>en Kerlchen, die Gutes tun: Hersteller Pebble unterstützt mit<br />

den handgearbeiteten Rasseln die Fairtrade-Organisation Hathay<br />

Bunano <strong>in</strong> Bangladesch.<br />

www.mehr-gruen.de<br />

Der Welt e<strong>in</strong> Lächeln malen<br />

Draußen ist es matschig, grau und trübe? Die Erwachsenen haben<br />

schlechte Laune? Dagegen lässt sich was tun! Mit den Mucki-<br />

F<strong>in</strong>gerfarben von Kreul machen sich K<strong>in</strong><strong>der</strong>hände die Welt so<br />

bunt, wie sie ihnen gefällt. Für kle<strong>in</strong>e Künstler ab zwei Jahren<br />

s<strong>in</strong>d die knalligen Farben auf Wasserbasis geeignet. Man kann<br />

sie auf den verschiedensten Materialien verwenden: auf Papier,<br />

Glas, Spiegeln, Ste<strong>in</strong>, Papas Gesicht ... Aber ke<strong>in</strong>e Bange, sie<br />

s<strong>in</strong>d ab 30 °C o<strong>der</strong> mit Seifenwasser gut aus- und abwaschbar.<br />

Beigemengte Bitterstoffe schützen vor ungewolltem Verzehr. Die<br />

Farben s<strong>in</strong>d nicht nur <strong>der</strong>matologisch getestet, son<strong>der</strong>n auch frei<br />

von Paraben, Gluten und Laktose – und natürlich s<strong>in</strong>d sie vegan.<br />

E<strong>in</strong> Set mit vier Farben gibt es für ca. 15 €.<br />

www.c-kreul.de<br />

Streitpunkt: Kids vegan<br />

Bei kaum e<strong>in</strong>em Thema kochen die Emotionen so hoch wie <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Diskussion, ob e<strong>in</strong>e vegane Ernährung für Kids geeignet ist.<br />

Institutionen wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.<br />

(DGE) raten davon ab, weil sie die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>es Nährstoffmangels<br />

als hoch e<strong>in</strong>schätzen. Solch ablehnende Positionen<br />

bekommen gerade von Medien viel Aufmerksamkeit, oft als <strong>in</strong>stitutionalisierte<br />

Sachlage. Weniger Beachtung f<strong>in</strong>den Ansichten, die<br />

von an<strong>der</strong>en Organisationen vertreten werden, wie vom Verband<br />

für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB). Zwar merkt auch<br />

<strong>der</strong> UGB an, spezielle Kenntnisse seien unerlässlich. Trotzdem<br />

sei vegane Ernährung <strong>in</strong> allen Lebensphasen möglich – und habe<br />

gesundheitliche Vorteile. Ausführlichere Informationen vermittelt<br />

die UGB-Website.<br />

www.ugb.de/k<strong>in</strong><strong>der</strong>-gesund-ernaehren/<br />

vegane-k<strong>in</strong><strong>der</strong>ernaehrung<br />

47 VEGAN World N O 05


Medien<br />

Bücher<br />

DVDs<br />

Hilal Sezg<strong>in</strong><br />

ARTGERECHT IST NUR DIE FREIHEIT<br />

C.H. Beck Verlag / 301 Seiten / 16,95 €<br />

Größere Ställe, schärfere<br />

Messer, kürzere<br />

Transportwege – all<br />

dies kommt zum E<strong>in</strong>satz,<br />

um das Leben <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Massentierhaltung<br />

von Schwe<strong>in</strong>en, Kühen,<br />

Hühnern & Co. „artgerechter“<br />

zu gestalten.<br />

Für die Veganer<strong>in</strong> Hilal<br />

Sezg<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d das jedoch<br />

ke<strong>in</strong>e Verbesserungen,<br />

son<strong>der</strong>n lediglich Entschlechterungen. In<br />

ihrem Buch „Artgerecht ist nur die Freiheit“<br />

plädiert sie dafür, dass auch Tiere<br />

e<strong>in</strong> Recht auf Unversehrtheit und auf ihr<br />

eigenes Leben haben. Sie kritisiert, aber<br />

liefert auch Antworten darauf, wie wir<br />

mit Tieren leben können. Undogmatisch<br />

schreibt sie über Tierrechte, gespickt mit<br />

eigenen Erfahrungen. E<strong>in</strong> schweres Thema,<br />

wun<strong>der</strong>bar aufbereitet. E<strong>in</strong> Buch, das <strong>in</strong><br />

ke<strong>in</strong>em Haushalt fehlen sollte!<br />

Johanna Basford<br />

MEIN ZAUBERWALD<br />

Knesebeck Verlag / 96 Seiten/ 14,95 €<br />

Johanna Basfords<br />

„Me<strong>in</strong> Zauberwald“<br />

ist e<strong>in</strong> etwas an<strong>der</strong>es<br />

Buch. Es zeichnet sich<br />

nämlich we<strong>der</strong> durch<br />

sprachliche Raff<strong>in</strong>essen<br />

noch durch e<strong>in</strong>e tiefs<strong>in</strong>nige<br />

Geschichte o<strong>der</strong><br />

leckere Rezepte aus. Vielmehr präsentiert<br />

es fantastische Bildwelten, die darauf<br />

warten, e<strong>in</strong>en bunten Anstrich zu bekommen.<br />

„Me<strong>in</strong> Zauberwald“ ist nämlich e<strong>in</strong><br />

Malbuch. Das bedeutet allerd<strong>in</strong>gs nicht,<br />

dass es sich nur für K<strong>in</strong><strong>der</strong> eignet, denn es<br />

s<strong>in</strong>d vor allem die Erwachsenen, die sich<br />

momentan für das Ausmalen mandalaähnlicher<br />

Bil<strong>der</strong> begeistern können. Wer<br />

ganz unangestrengt zur Ruhe f<strong>in</strong>den und<br />

den Gedankenwust <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Kopf beiseite<br />

schaffen möchte, dem empfehlen wir<br />

dieses Buch, e<strong>in</strong>e Packung Buntstifte und<br />

e<strong>in</strong> ruhiges, schönes Plätzchen.<br />

Sally<br />

KLEINER VEGANER EINKAUFSHELFER<br />

21 Seiten / 7,50 € zzgl. Versandkosten<br />

Gerade kurz nach <strong>der</strong><br />

Umstellung auf e<strong>in</strong>e<br />

vegane Ernährung tut<br />

sich <strong>der</strong> e<strong>in</strong> o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

möglicherweise noch<br />

etwas schwer mit dem<br />

E<strong>in</strong>kauf. So verstecken<br />

sich tierische Inhaltsstoffe<br />

teilweise auch <strong>in</strong><br />

Produkten wie We<strong>in</strong>,<br />

Chips o<strong>der</strong> sogar <strong>in</strong> Brot. Sally, Blogger<strong>in</strong><br />

und Fotograf<strong>in</strong> aus Berl<strong>in</strong>, hat deshalb<br />

e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en, handlichen und liebevoll<br />

gestalteten veganen E<strong>in</strong>kaufshelfer kreiert,<br />

<strong>der</strong> auch <strong>in</strong> die Hosentasche passt und dazu<br />

verhilft, im Supermarkt-Dschungel den<br />

Durchblick zu behalten. Was bedeutet<br />

eigentlich <strong>der</strong> E-Stoff E 901, welche Labels<br />

zeigen mir, dass dieses Produkt ohne<br />

Tierversuche hergestellt wurde und ist es<br />

wirklich notwendig, alle Gemüsesorten <strong>in</strong><br />

Bio-Qualität zu kaufen? Diese sowie an<strong>der</strong>e<br />

Fragen beantwortet Sally <strong>in</strong> <strong>in</strong>formativen<br />

Schaubil<strong>der</strong>n und Erklärungen auf<br />

18 Seiten <strong>in</strong>klusive e<strong>in</strong>em Saisonkalen<strong>der</strong>,<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em beim E<strong>in</strong>kauf zur Seite steht.<br />

Parv<strong>in</strong> Razavi<br />

VEGAN ORIENTAL<br />

Neun Zehn Verlag / 192 Seiten / 19,95 €<br />

Es ist bekannt, dass die<br />

orientalische Küche e<strong>in</strong>e<br />

Vielzahl an veganen Leckereien<br />

bereithält und<br />

so verwun<strong>der</strong>t es kaum,<br />

dass diese e<strong>in</strong> ganzes<br />

Buch füllen können und<br />

uns zeigen, welche spannenden<br />

Gerichte außer<br />

Hummus und Tah<strong>in</strong>a<br />

aus Armenien, Syrien, Marokko & Co. zu<br />

fremdländischen Geschmackserlebnissen<br />

verhelfen können. Essen, so <strong>der</strong> Autor<br />

Parv<strong>in</strong> Razavi, verb<strong>in</strong>det die Menschen<br />

grenzüberschreitend. Und so kann es se<strong>in</strong>,<br />

dass nach <strong>der</strong> Lektüre dieses Kochbuches<br />

<strong>der</strong> heimische Blumenkohl mit Oliven und<br />

Tah<strong>in</strong>i <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pfanne landet o<strong>der</strong> Fenchel<br />

e<strong>in</strong>e Liaison mit Safran und Korian<strong>der</strong> e<strong>in</strong>geht.<br />

In e<strong>in</strong>em liebevoll bebil<strong>der</strong>ten Glossar<br />

bef<strong>in</strong>den sich zudem Erläuterungen zu den<br />

wichtigsten Gewürzen des Orients sowie zu<br />

den persischen Traditionen <strong>der</strong> Reiszubereitung.<br />

Viel Spaß beim E<strong>in</strong>tauchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Welt aus 1001 Nacht.<br />

Julia von He<strong>in</strong>z<br />

ICH BIN DANN MAL WEG<br />

Warner Bros. / 14,99 €<br />

2006 erschien Hape Kerkel<strong>in</strong>gs<br />

Bestseller „Ich b<strong>in</strong> dann mal<br />

weg“, <strong>der</strong> 2015 se<strong>in</strong>e Renaissance<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gleichnamigen<br />

Film von Julia von He<strong>in</strong>z erlebte.<br />

Devid Striesow spielt<br />

dar<strong>in</strong> die Rolle des Enterta<strong>in</strong>ers,<br />

<strong>der</strong> nach e<strong>in</strong>em Zusammenbruch und<br />

ausgelaugt vom Showbus<strong>in</strong>ess beschließt,<br />

wie<strong>der</strong> mehr Zeit mit sich selbst zu verbr<strong>in</strong>gen.<br />

Kurzerhand begibt er sich auf den<br />

rund 782 Kilometer langen Jakobsweg, um<br />

sich dort mit se<strong>in</strong>er eigenen Geschichte<br />

sowie dem Glauben ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zusetzen.<br />

Das klappt zunächst mehr schlecht als<br />

recht, treffen doch schmerzende Blasen auf<br />

schlechtes Wetter und schier unaushaltbare<br />

E<strong>in</strong>samkeit. Doch bemerkt Kerkel<strong>in</strong>g alias<br />

Striesow, dass das Alle<strong>in</strong>se<strong>in</strong> ihn auch zufrieden<br />

machen kann, und so schließt er<br />

sich just an diesem Punkt <strong>der</strong> Erkenntnis<br />

mit zwei Weggefährt<strong>in</strong>nen zusammen, die<br />

jede für sich e<strong>in</strong>e ebenso <strong>in</strong>teressante Geschichte<br />

auf dem Jakobsweg mit sich<br />

tragen.<br />

Jan Haft<br />

MAGIE DER MOORE<br />

Polyband Medien / 16,99 €<br />

„O, schaurig ist‘s, übers Moor<br />

zu gehen, wenn es wimmelt<br />

vom Hei<strong>der</strong>auche, sich wie<br />

Phantome die Dünste drehn.<br />

Und die Ranke häkelt am<br />

Strauche ...“ In ihrem Gedicht<br />

<strong>der</strong> „Knabe im Moor“<br />

beschrieb Annette von Droste-Hülshoff<br />

e<strong>in</strong>st e<strong>in</strong>drucksvoll e<strong>in</strong>e Naturlandschaft,<br />

<strong>der</strong>en Mythos unangefochten ist. Schaurige<br />

Geschichten von Fabelwesen und<br />

Moorleichen entsp<strong>in</strong>nen sich rund um das<br />

Ökosystem Moor, e<strong>in</strong> hybri<strong>der</strong> Lebensraum<br />

aus Wasser, Wald und Land, dessen Fauna<br />

und Flora <strong>der</strong> Naturfilmer Jan Haft über<br />

fünf Jahre h<strong>in</strong>weg beobachtet und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

bildgewaltigen Film dargestellt hat. Zwischen<br />

Bären, zartgliedrigen Insekten und<br />

bunten Sonnentau-Pflanzen erkl<strong>in</strong>gt die<br />

Stimme des Schauspielers Axel Milberg,<br />

<strong>der</strong> teils poetische Kommentare, teils Erklärungen<br />

zum Gesehenen liefert und den<br />

Film kommentatorisch bereichert.<br />

VEGAN World N O 05<br />

48


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ExtraVurst - Ruhr, 19./20. März 2016<br />

ExtraVurst - Leipzig, 9./10. April 2016<br />

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Ayurveda Workshop, Sept. auf Teneriffa<br />

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die Möglichkeit, Gerichte zu kreieren.<br />

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Urlaub / Reisen<br />

Yoga-Auszeit am Lago Maggiore<br />

21. - 24.4.16. Infos + weitere<br />

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Yoga, Ayurveda und Wan<strong>der</strong>n<br />

Yogareise 8.-13. Mai nach Kärnten (Soami)<br />

www.nad<strong>in</strong>e-rothfuss.de<br />

Luft holen im Allgäu, 26.-29.5.16<br />

www.ashtangayoga-allgäu.de<br />

Soulfood & Yoga Mallorca 2016<br />

Im August mit ayurvedischer<br />

Genießerküche und Yoga an tollen<br />

Stränden und Kraftplätzen.<br />

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30.4.16 Berl<strong>in</strong>: 1. DeGYT Fachtagung<br />

Körperliche u. psychische Aspekte<br />

<strong>der</strong> Yogatherapie, Info: www.degyt.de<br />

Jivamukti-Events <strong>in</strong> München:<br />

Sa/So. 2./3.4. Pranayama und Yoga Nidra<br />

Workshops mit Petros<br />

Fr./Sa. 22./23.4. Jivamukti Yoga mit<br />

Jules Febre<br />

Do. 26.5. Power Yoga mit Bryan Kest<br />

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06.04.2016<br />

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Seele. Können wir alles gut gebrauchen, o<strong>der</strong>?<br />

Saubere Sache – <strong>in</strong> je<strong>der</strong> H<strong>in</strong>sicht. Bei <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> richtigen Re<strong>in</strong>igungsmittel<br />

stehen ökologisch bewusste Menschen oft vor e<strong>in</strong>em<br />

Problem: Was wirkt, schadet <strong>der</strong> Umwelt; was als unbedenklich<br />

gilt, hat oft nicht genügend Kraft für die Schmutzbekämpfung.<br />

Zum Glück gibt’s Firmen wie Almaw<strong>in</strong>, die sich ganz <strong>der</strong> umweltfreundlichen<br />

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enthält er ungesättigte Fettsäuren, Vitam<strong>in</strong>e, M<strong>in</strong>eralstoffe, Spurenelemente,<br />

Enzyme und Antioxidantien. E<strong>in</strong> perfekter Begleiter<br />

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