Nicaragua Sommer 2010 - Jinotega

Marktfrauen Brennholz macht die Familie kaum satt
Du hast uns ja bereits außerhalb unseres
Interviews erzählt, dass du selbst einen nicaraguanischen
Freund hast. Kannst du uns erzählen,
wie es dazu gekommen ist?
Na ja, ich habe zu dem Zeitpunkt, wo das
alles mit der Beziehung begonnen hat, schon
acht Monate bei meiner Gastfamilie auf der
Fundadora gelebt. Ihr müsst wissen, er ist
mein Gastbruder. Auf jeden Fall fing das mit
der Beziehung ungefähr zu dem Zeitpunkt an,
wo ich schon sechs Monate unter ihnen gelebt
habe. Es fing ganz harmlos mit einem Kuss an
und von da an haben wir wochenlang bis spät
in die Nacht geredet.
Ungefähr nach zwei Monaten, die wir unsere
Beziehung im Hintergrund hielten, ist er zu
seiner Mutter gegangen, um sie nach ihrer
Meinung zu fragen, da ich für sie ja auch so
etwas wie eine Tochter war.
Du hast doch erzählt, dass es dich stört, dass
die Männer so bestimmend sind. Wie kommt
es, dass du jetzt so einen Mann willst?
So pauschal lässt sich das nicht sagen, weil wir
viel Zeit hatten, um uns kennen zu lernen. Ich
hatte viel Zeit zu erfahren, wie er ist und er
hatte viel Zeit mich kennen zu lernen. Ich habe
ihm von Anfang an gesagt, wie ich bin und wie
ich mit vielen Dingen aufgrund meiner anderen
Kultur umgehe und auch, dass ich ihn nicht so
bedienen werde. Er hat es bisher noch nie von
mir verlangt. Streiten tun wir uns natürlich
trotzdem. Meistens über ganz kleine Dinge,
die für mich ganz natürlich sind, ihn jedoch
aufregen.
Wieso machst du dann nicht Schluss, wenn ihr
euch so oft streitet?
Das habe ich mal versucht. So ungefähr für
eine Woche waren wir auseinander. Eine gute
Idee war das nicht, weil es zum einen nicht
genug Arbeit gibt, um dich abzulenken und
zum anderen leben wir in einem kleinen Dorf,
Dienstmädchen Die Mutter ist der Mittelpunkt der Familie
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