Nicaragua Sommer 2010 - Jinotega
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Bettler in Granada Dieser Junge stürzte sich auf unsere Reste<br />
umdrehen konnten und einen anderen Weg<br />
genommen haben. Aufgrund dessen waren an<br />
unserem Abfahrtstag von der Fundadora zwei<br />
Polizisten an den Eingängen vom Dorf stationiert<br />
und haben uns auch auf unserem Weg<br />
nach <strong>Jinotega</strong> begleitet.<br />
Doch klingt das ganze viel gefährlicher als<br />
wir es in dieser Situation empfunden haben.<br />
Auch Tommy, der seinen Zivildienst bei der<br />
Cuculmeca gemacht hat und den wir dort kennen<br />
gelernt haben, versicherte uns dass ihm in<br />
seinem ganzen Aufenthalt von 11 Monaten,<br />
nichts dergleichen passiert ist und er auch<br />
sonst keine gefährlichen Situationen erlebt<br />
oder davon gehört hat.<br />
Trotz seines großen Natur- und Rohstoffreichtums<br />
gehört <strong>Nicaragua</strong> zu den ärmsten<br />
Ländern Amerikas und wird in Lateinamerika<br />
nur von Haiti übertroffen.<br />
Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen<br />
beträgt ca. 1000 US-Dollar im Jahr. In Deutschland<br />
sind es mehr als 40.000 US-Dollar.<br />
Von den fast sechs Millionen Einwohnern<br />
<strong>Nicaragua</strong>s lebten im vergangenen Jahr fast 80 %<br />
der Bevölkerung arbeitslos oder von weni-<br />
ger als 2 US-Dollar am Tag, davon wiederum 45 %<br />
von einem Dollar und weniger.<br />
Die extreme Armut in <strong>Nicaragua</strong> ist im Zeitraum<br />
von 2005 bis 2009 um 7,5 Prozent zurückgegangen.<br />
Kritiker bemängeln jedoch, dass der<br />
Fortschritt vor allem mit öffentlichen Geldern<br />
und zu Lasten der Umwelt erzielt wurde. So<br />
werden im Norden <strong>Nicaragua</strong>s Woche für<br />
Woche 2 km 2 Wald abgeholzt.<br />
Die wichtigsten Exportprodukte wie Kaffee,<br />
Rindfleisch, Zucker, Erdnüsse, Langusten und<br />
Krabben können die Wirtschaft nicht ankurbeln,<br />
da durch die schlechte Infrastruktur zu<br />
viele Verluste entstehen.<br />
Die wichtigste Einnahmequelle des Landes<br />
ist heute der Export seiner Arbeitskräfte: Die<br />
Geldüberweisungen der über einer Millionen<br />
<strong>Nicaragua</strong>ner in Costa Rica und den USA in ihr<br />
Heimatland erreichen den Wert des gesamten<br />
Warenexports.<br />
Ein verbreitetes Problem - Alkoholismus Der informelle Sektor der Wirtschaft<br />
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