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Nicaragua Sommer 2010 - Jinotega

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Blick über den Kratersee „Laguna de Apoyo“<br />

wohl, da wir nicht mehr die einzigen „weißen<br />

Exoten“ (Cheles) waren und somit nicht mehr<br />

angestarrt worden sind.<br />

Beim Abendessen kam sogar eine gewisse<br />

Urlaubsstimmung auf, was sicherlich auch am<br />

angenehmen Klima und an der imposanten<br />

Darbietung einer Breakdance-Truppe lag.<br />

Am nächsten Tag stand eine Stadtrundfahrt<br />

mit Pferdekutschen auf dem Programm. Dabei<br />

erfuhren wir auch einiges über die Geschichte<br />

Granadas: Die Stadt wurde am 8. Dezember<br />

1524 vom spanischen Eroberer Francisco<br />

Hernándes de Córdoba gegründet und nahm<br />

mit ihrem Hafen während der Kolonialzeit eine<br />

sehr bedeutsame Stellung in Zentralamerika<br />

ein. In dieser Zeit entbrannte ein ständiger<br />

Zweikampf zwischen Grananda und León um<br />

die Vormachtstellung in <strong>Nicaragua</strong>, der schließlich<br />

1850 beendet wurde, indem als Kompromiss<br />

Managua zur Hauptstadt bestimmt wurde.<br />

Zahlreiche kolonial geprägte Gebäude mit dem<br />

typischen Patio (Innenhof) bestimmen noch<br />

heute das Stadtbild (UNESCO-Weltkulturerbe).<br />

Generell lässt sich sagen, dass Granada eine<br />

sehr saubere und sichere Stadt ist, die mit<br />

ihrer außergewöhnlichen Lage (direkt am<br />

<strong>Nicaragua</strong>see und am Vulkan Mombacho<br />

gelegen) viele Touristen anzieht.<br />

Stationen unserer Kutschfahrt waren der alte<br />

Bahnhof, das ehemalige Gefängnis, der Friedhof,<br />

eine Zigarrenfabrik (die die Möglichkeit bot,<br />

sich eine Zigarre selbst zu drehen) und die<br />

Kirche La Merced, von deren Glockenturm man<br />

einen schönen Ausblick auf die Stadt bis hin<br />

zum <strong>Nicaragua</strong>see und dem Vulkan hatte.<br />

Auf dem Friedhof liegen neben vielen nationalen<br />

Größen wie ehemaligen Präsidenten<br />

von <strong>Nicaragua</strong> auch einfache Bürger. Die<br />

Spannbreite der Gestaltung der Ruhestätten<br />

reicht dabei von imposanten Mausoleen und<br />

Abends im Strandrestaurant<br />

Grüften bis hin zu einfachen Holzkreuzen, was<br />

die soziale Schere zwischen arm und reich eindrucksvoll<br />

verdeutlicht.<br />

Am Nachmittag erholten wir uns in der Lagune<br />

de Apoyo, einem kleinen See, der in einem<br />

inaktivem Vulkankrater gelegen ist.<br />

Der Morgen des darauf folgenden Tages<br />

begann relativ früh mit einem Gang zum lokalen<br />

Markt.<br />

Die meisten von uns verließen diesen jedoch<br />

sehr schnell wieder, da der Anblick und vor<br />

allem der Geruch von dargebotenem Fleisch<br />

und Fisch ohne jegliche Kühlung (bei tropischen<br />

Außentemperaturen) abschreckend wirkten.<br />

Einige Hartgesottene ließen es sich dennoch<br />

nicht nehmen, einige Kleinigkeiten zu kaufen.<br />

Ein angenehmerer Zeitvertreib folgte am<br />

Nachmittag mit einer Bootstour zu den<br />

„Isletas“, einer der Stadt Granada vorgelagerten<br />

Inselgruppe, mit über 300 sehr kleinen<br />

Inseln, die bei einem Ausbruch des Mombacho<br />

entstanden sind.<br />

Einige der Inseln sind im Privatbesitz reicher<br />

<strong>Nicaragua</strong>ner, andere werden als Anlaufstelle<br />

für Touristen genutzt. Ein besonderes Highlight<br />

bieten die Inselaffen, die auf einigen wenigen<br />

Inseln beheimatet sind und von den Touristen<br />

von den Booten aus gefüttert werden können.<br />

Während wir auf einer der Inseln zu Mittag<br />

aßen, machte sich die Regenzeit mit einem heftigen<br />

Gewitter bemerkbar. Als wir in Granada<br />

wieder festen Boden unter den Füßen hatten,<br />

war die Überraschung groß, denn ein Blitz war<br />

während des Gewitters in Granada eingeschlagen,<br />

woraufhin die gesamte Stromversorgung<br />

der Stadt zusammengebrochen war.<br />

Der Luxus der Zivilisation, auf den wir uns<br />

schon die ganze Zeit gefreut hatten, wurde<br />

uns damit auf einen Schlag wieder genommen.<br />

Solche Situationen machen einem bewusst,<br />

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