01.04.2016 Aufrufe

blu 0416

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Stadtgespräch 18<br />

Ausstellung & Buch<br />

MÄNNLICHKEITEN<br />

Die testosterongeladene Geschichte zweier Männer, die sich<br />

über ihre Kunst kennengelernt haben.<br />

Das Buch- und Kunstprojekt „Fallos“ ist Erotik pur – und überzeugt<br />

auch mit den Gedanken dahinter. So lassen sich Marc Martin und<br />

Arthur Gillet wohl von „maskulinen“ Posen inspirieren – seien sie<br />

archaisch oder modern –, doch tun sie dies nur, um sich besser von<br />

ihnen zu lösen. Wie der Pariser Künstler Marc Martin über sein Projekt,<br />

das in Berlin bis Anfang Mai zu sehen ist, verrät, „ist Männlichkeit<br />

mehr, als das, was man letztendlich<br />

im Spiegel sieht“. Das Kunstprojekt<br />

„Fallos“ provoziert schon, wenn man<br />

nur seine Beschreibung hört: „Arthur<br />

und Marc verschaffen sich gegenseitig<br />

Erektionen. Der eine tut dies, indem er<br />

sich dem anderen anbietet, der andere,<br />

indem er den einen ins rechte Licht<br />

setzt. Aber die so senkrecht aufgerichtete<br />

Parademontur von Arthur Gillet<br />

hat auch Brüche. Mit ihrer erotischen<br />

Nonchalance stiften uns Marc Martins<br />

Fotografien dazu an, einen Blick hinter<br />

die Pose zu werfen“ – Kunst, nur für<br />

Erwachsene. •rä<br />

Fallos: 25.3. – 5.5., Dencker+Schneider,<br />

Kalckreuthstr. 14, Berlin,<br />

Fr. 16 – 20 Uhr, Sa.14 – 20 Uhr,<br />

www.denckerschneider.com<br />

www.marcmartin.paris<br />

FOTO: TOBIAS WIRTH<br />

Bei Madonna, Björk, Grace Jones, Lady<br />

Gaga und auch Jamie-Lee: Kunst bei der<br />

Optik gehört zum guten Pop-Ton dazu.<br />

FOTO: MARKUS FELIX / PUSHINGPIXELS<br />

Drei Fragen<br />

DECORA KEI BEIM ESC<br />

Die 1998 geborene Veganerin Jamie-Lee<br />

Kriewitz ist Deutschlands große Hoffnung<br />

beim Eurovision Song Contest (ESC)<br />

im Mai. Dort wird sie mit ihrem Lied<br />

„Ghost“ an den Start gehen – an dem<br />

übrigens auch DJ Thomilla mitwirkte.<br />

So klasse wie das Lied war aber auch<br />

der von japanischen Mangas inspirierte<br />

Decora-Kei-Kopfschmuck von Jamie-<br />

Lee. Und darüber sprachen wir mit dem<br />

Künstler, der ihn schuf: FJ Baur.<br />

WIE KAMST DU AUF DIE IDEE<br />

ZUM KOPFSCHMUCK?<br />

Meine Idee war, meine Ausstellungsreihe<br />

„Million Faces“, in der es um die Unterschiedlichkeit<br />

der Gesellschaft geht, zu erweitern.<br />

Hier arbeitete ich stark mit der Kopfskulptur.<br />

Im Laufe des künstlerischen Prozesses<br />

nach der Ausstellung habe ich vermehrt<br />

mit Masken und „Kopf-Erweiterungen“<br />

gearbeitet – bis hin zum „Haarteil“.<br />

WAS VERARBEITEST DU?<br />

Ich arbeite mit einigen Elementen der<br />

asiatischen Comicwelt und vielen bunten<br />

Applikationen.<br />

WIRST DU LÄNGERFRISTIG MIT JAMIE-LEE<br />

ZUSAMMENARBEITEN?<br />

Es wäre sicher ein Wunsch, länger mit ihr<br />

zusammenzuarbeiten. Jamie-Lee ist ein<br />

unglaublich kreativer, inspirierender und<br />

offener Mensch. Diese Freiheit ist eine wundervolle<br />

Grundlage für eine Zusammenarbeit,<br />

obgleich Kreativität ein ständiger Prozess ist,<br />

in dem auch immer wieder andere Einflüsse<br />

von außen stattfinden müssen und werden,<br />

sowohl bei Jamie Lee als auch bei mir.<br />

•Interview: Michael Rädel<br />

www.fjbaur.net

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!