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OCEAN7 2012-01

Wunderland Türkei - eine ganz besondere Küste und außergewöhnlich gastfreundliche Menschen machen einen Segeltörn in diesem Revier zu einem unvergesslichen Erlebnis.

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Die sonst so stillen Straßen der irischen Hafenstadt Waterford<br />

an der Irischen See waren bevölkert wie noch nie zuvor. Fröhliche<br />

Jugendliche in Seglerkleidung und Marinesoldaten in<br />

ihren eleganten Uniformen mischten sich mit Touristen vor<br />

der Kulisse des Mastenwaldes von Yachten und Rahseglern.<br />

Normalerweise zählt die von Wikingern gegründete Stadt<br />

45.000 Einwohner. Nun waren 500.000 Gäste gekommen, sie<br />

alle wollten beim Start der Tall Ships Races 2<strong>01</strong>1 dabei sein.<br />

Die Wettfahrten dieses Jahres begannen in Waterford, führten<br />

auf der ersten Etappe rund um die irische Insel nach Greenock<br />

in Schottland, von dort ging es nach Lerwick auf den Shetland<br />

Inseln. Nach einem dreitägigen Aufenthalt führte die Route<br />

weiter in den norwegischen Hafen Stavanger und endete<br />

schließlich im schwedischen Halmstad.<br />

Seit 1956 werden diese Regatten für Großsegler ausgetragen<br />

und überall, wo sie starten oder Etappenhäfen anlaufen, ziehen<br />

sie tausende Schaulustiger an. Diese wurden auch in Waterford<br />

nicht enttäuscht. Am River Suir, der vor den Stadtbefestigungen<br />

der Wikinger den alten Hafen der irischen Stadt bildet, lagen<br />

die Großsegler. Die großen Rahsegler und Schoner am Nordufer,<br />

der North Warf, und die kleineren unmittelbar vor dem<br />

Merchants Quay, wo früher die Handelsschiffe fast im Innern<br />

der Stadt festmachten, bevor etwas weiter flussabwärts das<br />

Containerterminal entstand. Aus einem Dutzend Nationen<br />

kamen diese insgesamt 50 Schiffe.<br />

Es war wie ein Bild aus alten Tagen, in denen Segler noch<br />

Waren über die sieben Meere transportierten und in den Häfen<br />

mit ihren vielen Masten geradezu einen Wald bildeten. In jenen<br />

fernen Tagen zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Waterford<br />

noch eine bedeutende Schiffbaustadt, in der große Transatlantik-Dampfer<br />

entstanden, so wie die gut 90 Meter lange „Cella“,<br />

die mehr als 100 Passagiere aufnehmen konnte. In diese Zeit<br />

fallen auch Stapelläufe der Dampfer William Penn, Iowa<br />

und Indiana. Erst um 1860 wurde die Schiffbaustadt Waterford<br />

von den Werften in Belfast überholt, wo 1911 die Titanic<br />

als damals größtes Schiff der Welt vom Stapel lief.<br />

Zu den heute noch bekanntesten Seglern von Waterfords Werften<br />

gehört der 30 Meter lange Schoner Hellas, der 1832 bei<br />

White’s Shipyard vom Stapel lief und auf seiner Jungfernfahrt<br />

den ersten Tee direkt vom chinesischen Hafen Kanton nach<br />

Irland brachte.<br />

In dieser geschichtsträchtigen Schifffahrtstadt also hatten sich<br />

nun wieder die Großsegler versammelt. Es waren Schiffe dabei,<br />

die schon bei zurückliegenden Tall Ships Races einen guten<br />

Namen erworben hatten. Dazu gehörten das norwegische Vollschiff<br />

Christan Radich mit 1.360 Quadratmeter Segelfläche<br />

und einer Länge von 73 Meter, das nur von der ebenfalls als<br />

Vollschiff getakelten russischen Mir überragt wurde. Zu den<br />

Vollschiffen, also jenem Typ, der Rahsegel an allen Masten trägt,<br />

gehört auch die 56 Meter lange norwegische Sørlandet.

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