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OCEAN7 2011-03

Berichte über ein Motorboot aus edlem Holz, eine elegante französische Segelyacht mit eigenem Weinkeller und einen Urlaub im Hausboot an der Seenplatte von Mecklenburg-Vorpommern finden Sie in dieser Ausgabe von OCEAN7.

Berichte über ein Motorboot aus edlem Holz, eine elegante französische Segelyacht mit eigenem Weinkeller und einen Urlaub im Hausboot an der Seenplatte von Mecklenburg-Vorpommern finden Sie in dieser Ausgabe von OCEAN7.

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www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

DAS YACHTMAGAZIN<br />

<strong>03</strong>/11<br />

targetta<br />

Aus edlem Holz<br />

dufour 375<br />

Segelyacht<br />

mit Weinkeller<br />

mecklenburg-vorpommern<br />

Urlaub im<br />

Hausboot<br />

Mit Yacht Club Austria News


2


Editorial<br />

3<br />

Liebe<br />

Ocean7-Leser<br />

Fotos: www.maxmarine.at, www.strand-craft.com<br />

Jahrzehntelang wurden Boote nach einem Muster gebaut. Im<br />

Prinzip sahen sie alle sehr ähnlich aus. Außen und innen. Werften<br />

nannten das „klassisch“ und argumentierten ihre Einfallslosigkeit<br />

mit dem „Wiederverkaufswert“ – der dramatisch abstürzen<br />

würde, je individueller, einzigartiger, eben anders ein<br />

Schiff wäre. Somit blieben als äußere Unterscheidungsmerkmale<br />

der einzelnen Marken bestenfalls die Breiten und Farben der<br />

Linien am Rumpf – im maritimen Navyblau, oder – seltener – in<br />

Bordeaux.<br />

Inzwischen hat sich das rasant geändert. Zumindest bei den<br />

Motorbooten. Ob Runabout oder Megayacht. Hier ist plötzlich<br />

extremes Design gefragt. Architektur auf dem Wasser. Das nicht<br />

nur bei speziellen Einzelbauten, sondern selbst bei Serienschiffen.<br />

Manche kommen auf einmal daher wie Raumschiff Enterprise,<br />

oder wie gewöhnungsbedürftige, ineinander verschachtelte<br />

Holzkisten.<br />

In dieser Ausgabe finden Sie, liebe <strong>OCEAN7</strong>-Leser, etliche<br />

Beispiele dafür. Das fängt schon mit der Targetta auf dem Cover<br />

an und führt quer durch das gesamte Heft. Lamborghini zum<br />

Beispiel. Na ja, von dem italienischen Traktorhersteller erwartet<br />

man sich ja auch nichts anderes. Da wäre es schon revolutionär,<br />

würden die ein herkömmliches Boot bauen. Oder Jeanneau, die<br />

mit ihren Schiffen NC (für „New Concept“) und dem Smartboat<br />

als Serienwerft einen tatsächlich neuen Weg eingeschlagen<br />

haben.<br />

Bislang gelten diese erfrischenden Design-Eskapaden allerdings<br />

– wie gesagt – nur für Motorboote. Bei Segelyachten bleibt es<br />

bei allem Bemühen und trotz so mancher pink oder grün eingefärbter<br />

Rümpfe und Segel, trotz mancher Ecken, Kanten und<br />

Rundungen, doch eher bei dem, wie es immer war: konservativ,<br />

klassisch, herkömmlich. Nun ja, ein Gefährt auf dem Wasser,<br />

das vom Wind angetrieben werden will, funktioniert anders als<br />

eines mit einer 600 PS-Turbine. Und wenn die Funktion die<br />

Form bestimmt, muss das vielleicht auch so sein. Oder?<br />

Ganz herzlich,<br />

thomas.dobernigg@ocean7.at


4<br />

DAS YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH<br />

14 TUAO. Küchenhilfe gesucht.<br />

<strong>03</strong>/11<br />

Ausgabe Nr. 26<br />

Alle Infos und vieles mehr unter<br />

www.ocean7.at<br />

Coverfoto von<br />

Jürg Kaufmann<br />

20 Im osten. Natur und Ruhe.<br />

Revier<br />

12 News.<br />

14 SÜDSEE. Leben mit den Polynesiern.<br />

20 mecklenburg-vorpommern. Sanfter Tourismus.<br />

32 frieden.<br />

Visionärer Traum.<br />

38 Der Zar.<br />

Maritime Vergangenheit.<br />

People<br />

30 News.<br />

32 christian winkler. Der Friedenspionier.<br />

38 SEGLERNATION RUSSLAND. Zar und Zimmermann.<br />

44 Mit Shark 24. Von Wien nach Volos.<br />

48 ÖSTERREICHER UNTERWEGS. Die neue Serie.<br />

44 EM-Dritte. Dominic und Andreas.<br />

Service<br />

52 News.<br />

54 Tourismus und Umwelt. Kann das gut gehen?<br />

60 Marinepool. Der Provokateur.<br />

64 Blo-kart. Die Asphalt-Segler.


Inhalt<br />

5<br />

80 Wianno. Boot des Präsidenten.<br />

70 Dufour 375. Üppig Platz.<br />

74 Noblesse oblique.<br />

Targetta von Pius.<br />

Yachten<br />

68 News.<br />

70 Frauenschiff. Die Dufour 375.<br />

74 Eloge ans edelholz. Die schöne Targetta.<br />

80 Wianno Senior: So segelte JFK.<br />

Regatta<br />

86 News.<br />

88 ADRIA-REGATTA. Die AASW.<br />

| 3 Editorial.<br />

| 6 Best of.<br />

| 10 Ocean woman.<br />

| 90 YCA News.<br />

| 94 Leserbriefe.<br />

| 96 Bücherschapp.<br />

| 37 GUIDE.<br />

| 98 Inserentenverzeichnis – Impressum.<br />

maxmarine<br />

New Concept<br />

New Feeling<br />

NC 11<br />

MaxMarine GmbH, A-3021 Pressbaum, Hauptstraße 2<br />

Jeanneau Motoryachten-Vertragshändler Österreich<br />

T: +43 (0)2233 53005-0, E: info@maxmarine.at, I: www.maxmarine.at<br />

MaxMarine-Handelspartner Donau: Bootswerft Meyer, www.bootswerft-meyer.at<br />

MaxMarine-Handelspartner Süd: Werkhof Diskontmarin, www.maritimo.at


6<br />

oCEAN7 BEST OF<br />

Küchen-Schiff<br />

Das neue Küchenkonzept der Firma Alno wird eingefleischte<br />

Seeleute begeistern, denn die nautisch designte Küche<br />

Marecucina sieht wie ein Schiff aus. Die schöne Küche<br />

wartet mit nautischen Formen, Farben und Materialien auf,<br />

die Seglern sofort ins Auge stechen. Die Designer sehen<br />

hinsichtlich der Leidenschaft für hohe Qualität und präzise<br />

Verarbeitung eine eindeutige Gemeinsamkeit mit dem<br />

Schiffsbau. Das Design ist dominiert von Elementen wie<br />

Segeln, Masten, Wanten und verchromten Dekoreinlagen,<br />

abgerundete Formen erinnern ebenfalls an einen wohlgeformten<br />

Schiffsrumpf. Als Farben wurden die typischen<br />

Schiffsfarben Weiß und Braun gewählt.<br />

www.alno.de<br />

<strong>OCEAN7</strong>-KLICKTIPP<br />

Täglich aktuell<br />

<strong>OCEAN7</strong> Online bietet täglich aktualisierte News, Fotos, Videos<br />

aus dem Bereich der Segelyachten, Motorboote, Fahrtensegler,<br />

Zubehör und Revieren. Mit durchschnittlich rund<br />

1.000 täglichen unterschiedlichen Besuchern zählt unser<br />

Portal zu den führenden im nautischen Bereich im deutschsprachigen<br />

Raum.<br />

Jetzt ist <strong>OCEAN7</strong> Online in<br />

einem noch benutzerfreundlicherem<br />

Design für<br />

seine Gäste da. Einfach<br />

mal reinklicken und surfen:<br />

www.ocean7.at<br />

Treffpunkt<br />

<strong>OCEAN7</strong><br />

Das war ein stolzer Rekord: Auf dem Stand von <strong>OCEAN7</strong><br />

auf der Messe in Tulln fand das Treffen von gleich neun<br />

Weltumseglern statt. Allen voran die Schenks – Karla und<br />

Bobby, das weltweit wohl prominenteste Weltumsegler-<br />

Ehepaar. Die österreichische Katamaran-Legende Wolfgang<br />

Hausner fand sich ebenso ein wie Claus Gintner, der Abenteurer<br />

und die Weltumseglerfamilie Peter, Alexandra<br />

und Finn Schöler, kurz „PAF“ genannt. Sie erfreuten täglich<br />

ihr zahlreiches Publikum mit ihrem Vortrag „Kind,<br />

Küche, Katamaran“, signierten ihr Buch „Wellenzeit“ und<br />

die gleichnamige CD. Auch die See nomaden Wolfgang<br />

Slanec und Doris Renoldner –derzeit noch mit Vortragstournee<br />

quer durch Österreich unterwegs, aber bereits wieder<br />

auf dem Sprung zur nächsten großen Reise – waren<br />

natürlich ebenfalls bei <strong>OCEAN7</strong> anzutreffen.


NEWS BEST OF<br />

7<br />

3Fragen an …<br />

Berni Blaha<br />

Chef von PHOENIX Yachting, Generalvertretung<br />

für Dufour Yachten in Österreich<br />

<strong>OCEAN7</strong> ist<br />

Emotion<br />

<strong>OCEAN7</strong> ist<br />

Lifestyle<br />

<strong>OCEAN7</strong> ist<br />

Genuss<br />

Phoenix Yachting ist der Spezialist für Charter in der Türkei. Was ist dran an dem Revier?<br />

Seit 1986 bin ich in der Segelindustrie in der Türkei tätig und bewundere nach wie vor die<br />

höchsten Umweltauflagen, die auch heute noch sauberstes Wasser und grüne Wälder<br />

entlang der Küsten garantieren. Das kostenfreie Ankern in den Buchten und an den Stegen – die<br />

relativ günstigen, nicht überfüllten Marinas – höchste Qualität und Sauberkeit wie auch die<br />

ehrliche Gastfreundschaft der Einheimischen und deren Küche lassen andere Revier im Mittelmeer<br />

weit zurück.<br />

Chartergeschäft wird immer schwieriger. Zu viele Schiffe, zu<br />

viele Anbieter, (zu viele schwarze Schafe). Wohin geht der Trend?<br />

Ja, da ist schon was dran, aber seriöse Firmen in der Branche haben langfristig wohl kein<br />

Problem damit. Phoenix wie einige unserer Mitbewerber haben entgegen des kolportierten<br />

Trends auch ein gesundes Wachstum in den letzten Jahren. Wir sehen uns auch nicht als „nur<br />

Charterfirma“, sondern bieten Lösungen in allen maritimen Bereichen an. Die fünf Säulen der<br />

Phoenix-Geschäftsphilosophie – Charter, Service, Sale, Events, School – garantieren Stabilität<br />

in rauen Zeiten und bieten vom Segelanfänger bis zum Luxusyachtkäufer alles aus einem Haus<br />

in gewohnter familiärer Atmosphäre.<br />

Phoenix-Yachting ist Österreich-Generalvertreter für Dufour.<br />

Was ist das Besondere an dieser Marke?<br />

Als einer der Pioniere der Branche hat Michel Dufour im Jahr 1964 diese Marke in La Rochelle<br />

gegründet. Dufour Yachts steht nach wie vor für höhere Bauqualität und bessere Performance als<br />

vergleichbare Marken. Der Zusammenschluss von Bavaria, Dufour und Grand Soleil unter der<br />

Führung von Herrn Dr. J. Ludmann garantiert uns eine noch stärkere Position auf dem Markt. Wie<br />

man auch bei den letzten beiden neuen Dufour-Modellen „Grand Large 375“ und „Grand Large<br />

445“ sieht, erreichen sie nicht nur höchste Akzeptanz bei den Bootskäufern,<br />

sondern sind auch richtungsweisend im Bootsbau. Als letztes Argument<br />

möchte ich auf den hohen Wiederverkaufswert hinweisen, der wohl für sich<br />

selbst spricht.<br />

www.phoenix-yachting.com<br />

Urlaub zum Trinken<br />

Ob Côte d’Azur, Balearen, Adria oder Ägäis: Wir Segler haben ja alle etwas Mediterranes<br />

in uns. Das hat auch die Firma Niclas Dean begriffen, die in Palma de Mallorca<br />

residiert und aus dem Lebensgefühl eine Marke gemacht hat. Neben einer Modekollektion<br />

und einem Musikalbum setzt die Genießermarke auf ein eigenes Weinlabel,<br />

in Kooperation mit der Finca Son Bordils auf Mallorca. Die charaktervollen Cuvées wie<br />

der Niclas Dean Vi Negre 2006 (etwa 15 Euro) und der weiße Vi Blanc 2009 (etwa<br />

12,50 Euro) schmecken nicht nur nach Mallorca, sondern sogar nach Mittelmeer.<br />

Mehr Informationen: www.niclasdean.com<br />

Besuchen Sie<br />

uns auch auf<br />

www.ocean7.at<br />

– täglich aktuell!


8<br />

oCEAN7 BEST OF<br />

Knöpferl-Drücker<br />

Kalimera, Freunde, kalimera, da bin ich wieder!<br />

Heute wende ich mich einmal an alle Charterer, pardon, Chartergäste<br />

muss es natürlich heißen. Das Chartergeschäft ist ja<br />

eine sehr interessante und manchmal auch aufreibende<br />

Materie. Viele meinen, man könnte noch immer damit haufenweise<br />

Geld verdienen, diese Zeiten sind aber längst Geschichte.<br />

Hat es vor 40 Jahren in der Adria vielleicht fünfzig oder<br />

hundert Charteryachten gegeben, so sind es jetzt tausende,<br />

mehr oder weniger gepflegte und gut ausgerüstete Schiffe, die<br />

auf ihre Chartergäste warten.<br />

Eingeweihte Seglerkollegen wissen, dass auch ich mein Schifflein<br />

einige Wochen im Jahr einer Charterfirma zur Verfügung<br />

stelle, um die enorm gestiegenen Erhaltungskosten wenigstens<br />

einigermaßen abzudecken.<br />

Der Eigner einer Charteryacht sollte aber niemals selbst vor<br />

Ort sein, um die Chartergäste beim Ein- oder Auslaufen mit<br />

seinem geliebten Schiff zu beobachten, manchmal aber lässt<br />

es sich auch nicht vermeiden, mit diesen Leuten sogar in direkten<br />

Kontakt zu kommen.<br />

Ich war etwas früher als sonst am Chartersteg und die Chartercrew<br />

war gerade mit dem Aus-Check beschäftigt. Der Skipper<br />

war mit dem Schiffsbetreuer in einer intensiven Diskussion<br />

über technische Mängel in der Navigationselektronik vertieft,<br />

als mich der Betreuer erblickte und mich sogleich als Eigner<br />

des Schiffes vorstellte und mich auch gleich davon informierte,<br />

dass der Skipper einen Tages-Charterbetrag zurückhaben<br />

wollte, weil einige Navigationselektronik angeblich nicht funktionierte.<br />

Besonders das Navtex, GPS und der Kartenplotter<br />

sollten nicht funktionieren. Konnte ich fast nicht glauben, da<br />

ich ja in der Vorwoche selbst mit meinem Schiff unterwegs<br />

war und alles einwandfrei funktionierte.<br />

Ich setzte mich an den Navi-Tisch und tatsächlich funktionierte<br />

das GPS nicht. Auch der zweite, etwas kleinere Kartenplotter<br />

war „Out of order“. Ebenso das Navtex.<br />

Ich ging ins Menü hinein<br />

und sah, dass am<br />

GPS südliche Breite eingestellt<br />

war, auch beim<br />

zweiten Plotter war’s dasselbe. Das konnte ja nicht funktionieren!<br />

Beim Navtex war: Keine Wettermeldungen empfangen<br />

programmiert. Ich konfrontierte den Skipper daraufhin mit<br />

diesen Fehleinstellungen und er meinte: „Ach, das war sicher<br />

mein Sohnemann, der hat zu Hause einen Computer und da<br />

macht er auch immer rum.“ Ich fragte ihn daraufhin, ob er<br />

denn nicht die Betriebsanleitungen gelesen hätte, aber er<br />

meinte: „Ich brauch doch keine Betriebsanleitung, ich drücke<br />

einfach alle Knöpfe!“ Na klar, wie der Vater, so auch sein<br />

Sohn.<br />

Als Mensch mit technischer Berufsausbildung hab ich mir all<br />

die Jahre zu Eigen gemacht, ein funktionierendes Gerät nur<br />

mit den „russischen“ Schaltern zu bedienen, nämlich mit<br />

dem „Power-On“ und dem „Power-Off“ und bin dabei immer<br />

gut gefahren.<br />

Dass es Leute gibt, die an allem herumfummeln und herumschalten<br />

müssen, war mir bisher neu.<br />

Das Thema mit dem Tagescharter-Retournieren war daher<br />

sehr rasch abgehandelt.<br />

Es dauerte eine Weile, bis ich alle Geräte, die der Skipper und<br />

sein „Sohnemann“ verstellt hatten, wieder auf Vordermann<br />

gebracht hatte und spülte meinen Frust mit einem Schluck<br />

Metaxa hinunter.<br />

Und was lernen wir daraus? Funktionierende Geräte nicht<br />

verstellen und wenn es unbedingt sein muss, vorher die<br />

Betriebsanleitung lesen. Vor allem aber: Nicht alle Knöpfe<br />

drücken – es könnte auch einmal der Schleudersitz sein!<br />

Sollte ich das aber einmal vergessen, na dann Prost!<br />

Ihr sehr ergebener, Bertriebsanleitungen studierender<br />

Kapitän Metaxa<br />

Wildes Tier<br />

Die EXQUIRE ist ein Schiff, das alle Grenzen sprengt: Vorbilder für das äußere<br />

Erscheinungsbild fanden die Designer in der Natur. Schnelle Tiere mit der<br />

Fähigkeit zum Selbstschutz, wie Hai oder Gepard, waren Gestaltungsgrundlage<br />

für die Form. Das Ergebnis ist eine 104 Meter lange Motoryacht mit einer Gasturbine,<br />

die einen Waterjet und zwei Dieselmotoren antreibt. Mit 40.000 PS wird<br />

das Schiff eine Geschwindigkeit von 32 Knoten erreichen, die Cruisinggeschwindigkeit<br />

soll bei 22 Knoten liegen. Um den Platz individuell anpassen zu können,<br />

soll die EXQUIRE über ein austauschbares Modul im hinteren Bereich verfügen.<br />

www.exquire.de


NEWS BEST OF<br />

9<br />

Edelgang<br />

Sie sehen schön aus und sind aus einem ganz neuen<br />

Material – die GS Optima-Gangways. Hauchdünn, leicht,<br />

faltbar und mit geräuscharmen Rädern versehen. Der<br />

rutschfeste Belag bietet große Sicherheit und belastbar<br />

sind sie bis 150 Kilo. Sie können mit dem Schiffsnamen und<br />

in diversen Farben geliefert werden. Bei einer Länge von<br />

220 oder 260 cm und einer Breite von 35 Zentimeter<br />

wiegen sie lediglich 12 bzw. 14 Kilo. Erhältlich bei Werkhof<br />

Diskontmarin oder online.<br />

www.gs-optima.com<br />

www.maritimo.at<br />

Heiße<br />

Durchsicht<br />

Gleich drei speziell für Wassersportler entwickelte Modelle<br />

stehen zur Auswahl. Mit der abnehmbaren Comfort-Foam<br />

Gesichtsauflage ausgestattet, bieten die Brillen eine gute<br />

Belüftung, halten Schweiß ab und sorgen im Extremfall für<br />

schnelle Wasserdrainage,<br />

welche alle<br />

ein optimales Augenklima<br />

gewährleisten.<br />

Weitere Vorteile<br />

für die hohe<br />

Funktionalität sind<br />

ein verzerrfreies<br />

Blickfeld, rutschfeste<br />

Maxigrip-Bügelenden,<br />

Blend- und<br />

Seitenschutz, bruchsichere<br />

Kunststoffgläser<br />

und höchster<br />

UV-Schutz (UV400).<br />

Das Modell Nautisport<br />

gibt’s zusätzlich mit polarisierten, verspiegelten Gläsern;<br />

alle Brillen werden in einer maritimen Hartschalenbox<br />

geliefert. www.nautishades.com<br />

Ins. Yacht_52,5x140:Inserat 26.<strong>03</strong>.11 12<br />

Alte<br />

Denker<br />

Die beste Bildung findet ein<br />

gescheiter Mensch auf Reisen.<br />

Johann Wolfgang von Goethe<br />

1749–1832<br />

www.charterversicherungen.at<br />

Das neue UNIQA online Portal<br />

für Versicherungen<br />

„rund um den Wassersport“<br />

Charterversicherungen<br />

n Kaution – jetzt auch direkt an<br />

UNIQA Partnerstützpunkten<br />

n Rücktritt – die Stornoversicherung<br />

ohne Selbstbehalt<br />

n Charterausfall – der UNIQA<br />

Sicherungsschein<br />

Skipperversicherungen<br />

n Skipperhaftpflichtversicherung<br />

– mit Regattarisiko<br />

n Skipperunfallversicherung<br />

– mit Bergungskosten<br />

OeSV Mitgliederversicherungen<br />

exklusiv – prämienbegünstigt<br />

n Bootshaftpflicht<br />

n Skipperhaftpflicht<br />

n Rechtsschutz für Eigner und<br />

Charterer


10<br />

Segelurlaub<br />

mit Freunden<br />

oder wer zahlt den Schinkenspeck?<br />

Sie waren noch nie mit Freunden segeln? Und Sie träumen<br />

schon lange davon? Diese Gemütlichkeit, einfach Zeit für einander<br />

zu haben, gut zu essen, Karten zu spielen, ein bisschen<br />

Abenteuer, ein bisschen verstopfte Toilette reparieren?<br />

Ups – da ist mir was dazwischen gerutscht. Kann nicht sein.<br />

Da ein paar schöne Sonnenuntergänge, dort ein stiller Abend<br />

in der Bucht, hier ein bisschen Bora und eine über die Reling<br />

reiernde beste Freundin. Da schau her – schon wieder.<br />

Mit dem eigenen Boot unterwegs? Wie schön. Den<br />

Traum vom Segeln teilen, stolz sein schwimmendes<br />

Zuhause zeigen, die kleinen Küche, der leere<br />

Süßwassertank? Was, schon wieder kein Süßwasser<br />

nach eineinhalb Tagen?<br />

Na gut, es führt kein Weg<br />

vorbei – wir müssen reden.<br />

Vielleicht haben sie sich ja<br />

gerade mit ihrem <strong>OCEAN7</strong>-<br />

Magazin irgendwo auf<br />

dem Boot verschanzt<br />

Alexandra Schöler ist<br />

und wollen nur ihre Ruhe! Es ist nämlich so – meint mein<br />

Charter-erprobter Ehemann und Skipper. Eine Woche Gäste<br />

– perfekt. Zwei Wochen an der Grenze, drei Wochen Albtraum.<br />

Warum ist das so?<br />

Stellen sie sich doch vor, sie würden mit ihren besten Freunden<br />

zwei Wochen in einer kleinen, 40-Quadratmeter-Wohnung<br />

verbringen. Ein Klo – klein, eng und heiß. Dusche im Kleiderkasten<br />

und Küche mit Vorratsraum, so groß wie ihr Flat-<br />

Screen-Fernsehapparat. Ginge das gut?<br />

Mögliche Verschärfung. Das ist ihre eigene Wohnung und<br />

keine gemietete Ferienwohnung. Das sind ihre Sachen, die ihre<br />

Freunde benützen und besetzen. Sie haben nicht vor, an Bord<br />

zu kochen? Na ja – ein Frühstück wird es schon werden. Oder<br />

sieben in einer Woche. Und da gibt es dann eine Bordkasse und<br />

vielleicht eine beste Freundin, die nicht versteht, warum sie den<br />

Schinkenspeck mitbezahlen soll, wenn sie doch nur Müsli und<br />

Orangensaft in der Früh zu sich nimmt. Und warum denn<br />

immer das Obst weggefressen wird? Wer holt denn heute das<br />

Brot? Warum ist denn schon wieder kein Brot da? Müssen wir


Kolumne<br />

11<br />

Ich denke es ist nötig, dieses Thema nun, mitten in<br />

der Vorbereitung zur Segelsaison, anzusprechen.<br />

Sie planen, segeln zu gehen – mit Freunden?<br />

heute noch lange segeln? Gibt es irgendwo einen Sandstrand?<br />

Der dort drüben wäre schön! Was heißt, da kann man nicht<br />

ankern? Auflandiger Wind? So schlimm kann es doch nicht<br />

sein.<br />

Es ist nicht ganz einfach, mit Freunden segeln zu gehen oder<br />

mit Bekannten. Gut ist auch, wenn klar ist, wer der Kapitän ist.<br />

Was beim eigenen Schiff klar sein sollte, aber so manchem<br />

Mitsegler ein Dorn im Auge ist. Jeder mag Kapitän sein, oder?<br />

Warum kann man bei starker Bora nicht raussegeln – können<br />

schon, aber … Kein Aber! Let’s go! Da kann es für die Eigner<br />

recht einsam werden, weil dann nämlich die Mannschaft einige<br />

Stunden flach liegt und sich im nächsten Hafen so unwohl<br />

fühlt, dass sie lieber mit dem Bus zum Ausgangshafen zurückfahren<br />

möchte, als nochmal ein Schiff zu besteigen. Für die<br />

Gesamtstimmung ist das vielleicht nicht so gut. Was soll denn<br />

das für ein Urlaub sein? Segelurlauber wollen baden, essen,<br />

gemütlich im Cockpit plauschen – so wie es im Prospekt gezeigt<br />

wird! Man sollte ihnen aber vielleicht auch sagen, Frühstückgeschirr<br />

wegräumen, einkaufen, Wassertank füllen, am<br />

Wind segeln, Gewitter in der Nacht stehen auch auf dem Plan.<br />

Natürlich gibt es die Segelurlauber, die Rauschefahrt wollen,<br />

möglichst viele Meilen, viele verschiedene Ankerbuchten und<br />

Inseln, ein bisserl Sturm – und dann einen einsamen Strand mit<br />

Bar und Restaurant.<br />

Was kann dann aber wer dafür, wenn Flaute angesagt ist? Oder<br />

die Rauschefahrt in die andere Richtung zurück, gegen den<br />

Wind, nur halb so lustig und schnell ist, aber gemacht werden<br />

muss? Und dann: ein einsamer Strand mit netter Bar und gutem<br />

Restaurant. Das gibt es nicht. Nicht in der Karibik, nicht<br />

in der Südsee, nirgends. Weil entweder gibt es auf dem einsamen<br />

Strand kein Restaurant, denn wer macht schon eines auf,<br />

wenn keiner hinkommt? Eine nette Bar – detto. Und wenn dort<br />

ein schöner Strand ist, wie kann er einsam sein, wenn jemand<br />

dort ein nettes Restaurant aufmacht? Weiters, ein nettes Restaurant,<br />

eine nette Bar könnten Lärmbelästigung beinhalten.<br />

Dann ist es vorbei mit der stillen Bucht.<br />

Verstehen Sie, was ich meine? Natürlich ist segeln mit Freunden<br />

schön, aber ich muss sagen, als Fahrtenseglerin bin ich<br />

skeptisch. Da gibt es den Spruch: Mach bloß nichts anderes als<br />

sonst, wenn du Gäste hast! Mach, was du sonst auch machst,<br />

iss, was du sonst auch isst, lass sie an der Alltagsroutine teilnehmen.<br />

Sie sind da, weil sie sehen wollen, wie du lebst. Sie wollen<br />

deinen Traum teilen.<br />

Ich denke, die besten Gäste sind die, die keine Ahnung vom<br />

Segeln haben. Blöd ist dann halt nur, wenn keiner auf dem<br />

Schiff Ahnung vom Segeln hat – eine Tatsache, die mir beim<br />

Sommersegeln immer schon auffiel. Schwarze Wand am Horizont,<br />

wir auf dem Schiff bei der Ankerwache, Charterboot-<br />

Segler um uns gehen gemütlich zum Abendessen.<br />

Vielleicht ist es, weil unser Schiff eben unser Schiff ist und man<br />

auf seine eigene Wohnung einfach mehr aufpasst. Kann sein.<br />

Aber was nutzt mir das, wenn mir dann ein anderes Schiff auf<br />

den Bug treibt? Ich geh’ jetzt mal davon aus, dass das hier nur<br />

Segler lesen, interessierte, die Ahnung haben und auch schon<br />

mal die Bordtoilette entstopfen mussten. Allen anderen hoffe<br />

ich, jetzt nicht den Urlaub völlig vermiest zu habe.<br />

Ein Tipp? Umsichtig sein, tolerant und hilfsbereit. Dann kann<br />

eigentlich nix schiefgehen – und dazu braucht man nicht einmal<br />

einen Segelschein!<br />

WOMAN@ocean7.at


12<br />

oCEAN7 REVIER<br />

Die fünfte Multihull Sailing Week findet<br />

vom 7. bis 13. Mai <strong>2011</strong> in der Türkei<br />

statt. Diese Veranstaltung ist eine spannende<br />

Regatta, die speziell für Katamarane<br />

und Trimarane vor der malerischen<br />

Kulisse der türkischen Küste ausgetragen<br />

wird. Teilnahmeberechtigt sind Eignerund<br />

Charterboote ab einer Länge von<br />

acht Metern. Die Teilnahmegebühr beträgt<br />

pro Yacht<br />

190 Euro, pro Person<br />

240 Euro.<br />

www.multihull.de<br />

Multihull<br />

Im Süden der Türkei<br />

Ins Eis segeln<br />

Die Umsegelung der beiden amerikanischen Kontinente<br />

ist das ehrgeizige Ziel von Wolf Kloss mit seiner SANTA<br />

MARIA AUSTRALIS für das Jahr <strong>2011</strong>.<br />

Der 23.000 Seemeilen lange und in zwölf einzelne Etappen<br />

geteilte Törn führt im wahrsten Sinne des Wortes<br />

durch die abwechslungsreichsten Reviere und Klima -<br />

zonen der Erde.<br />

Jetzt ist diese abenteuerliche Reise sogar im Kojencharter<br />

buchbar. Einzigartig ist hier die Möglichkeit, in der<br />

Nordwestpassage mit an Bord zu sein. Die Expedition<br />

Nordwestpassage verspricht ein einmaliges Abenteuer<br />

in Gebieten, die man sonst nur aus dem Fernsehen<br />

kennt.<br />

Die Nordwestpassage ist für August und September <strong>2011</strong><br />

geplant.<br />

www.simexpeditions.com<br />

Vogalonga<br />

Die Vogalonga ist eine der originellsten nautischen Veranstaltungen im euro ­<br />

päischen Raum. Zugelassen sind alle Boote, die mit menschlicher Muskelkraft<br />

angetrieben werden. Die Vogalonga findet traditionell zu Pfingsten in Venedig<br />

statt. Österreich wird bei diesem abwechslungsreichen Event von dem österreichischen<br />

Holzbootspezialisten Dr. Wolfgang Friedl und seinem Team vertreten.<br />

Mit der Vogalonga soll durch motorlose Fortbewegung auf die Verschmutzung<br />

der Lagune Venedigs hingewiesen werden, Ziel des Rennens ist der Markusplatz.<br />

www.vogalonga.it www.woodenboat.at


NEWS Revier<br />

13<br />

Parasailor-Training<br />

Parasailor sind die sicherste, beste und schnellste Vorwindvariante<br />

für alle Fahrtenschiffe und selbst unter böigen und schwierigen<br />

Bedingungen einsetzbar.<br />

Den perfekten Umgang mit den modernen, großen Leichtwindsegeln<br />

können interessierte und wissbegierige Segler bei dem Parasailor-Seminar<br />

im slowenischen Izola erlernen. Unter der sachkundigen<br />

Anleitung von Jan Liehmann und Gerold Bergen werden hier<br />

das sichere Setzen und Bergen, die korrekte Leinenführung sowie<br />

das wirkungsvolle Trimmen der Segel demonstriert und in gemütlicher,<br />

völlig stressfreier Atmosphäre an die Teilnehmer weitergegeben.<br />

Spezielle Tipps und Tricks der Ausbildner führen zusätzlich zu<br />

einem großen Lernerfolg im sicheren Umgang mit großen Segelflächen.<br />

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14<br />

Küchenhilfe<br />

in der Südsee<br />

Ich denke immer wieder<br />

daran. Und manchmal, wenn<br />

der Rummel, der Stress, der<br />

Verkehr zuviel wird, dann<br />

flüstere ich das Zauberwort<br />

„Tuao“. Und bin kurz dort. Im<br />

Paradies auf Erden. Das wir<br />

sehen durften. Mitten auf den<br />

Tuamotus. Auf dem wir lebten<br />

wie echte Polynesier mit unserer<br />

polynesischen Familie.<br />

Für drei perfekte Wochen.<br />

Von Alexandra Schöler


Revier<br />

15


16<br />

1<br />

Valentine – kurz Valo genannt – und ihr Ehemann Gaston sind<br />

Perlenzüchter und Fischer auf Tuao. Tuao ist ein kleines Atoll,<br />

circa 150 Seemeilen östlich von Tahiti. Zwei Familien leben dort.<br />

Teilen sich das kleinen Eiland und versuchen in Eintracht zu<br />

leben, was nicht einfach ist, bedenkt man, wie schwierig Nachbarschaft<br />

sein kann und wie schwierig es ist, so unausweichlich<br />

nebeneinander zu existieren auf wenigen Quadratkilometern.<br />

„Da müsst ihr hin“, riet uns Gerhard von der BALU über die<br />

Funke, als wir gerade den Pazifik überquerten. Einige Wochen<br />

später verließen wir die Marchesas mit Ziel Tuamotos und<br />

letztendlich entschied der raue Wind, wo es hinging.<br />

Tuao direkt. Wir sahen einige Palmen am Horizont, dann<br />

einige Schiffsmasten. Zitterten durch die Riffeinfahrt – müde,<br />

nass nach drei Tagen am Wind segeln, hängten uns in eine Boje<br />

2<br />

und gingen schlafen. Am Nachmittag klopfte jemand an unser<br />

Schiff. Gaston. Ein drahtiger, fescher Wassermann. „Bonjour,<br />

Welcome to Tuao. You are ok.?“<br />

Ich blinzelte in die Nachmittagssonne, die Lagune glitzerte<br />

türkis, an Land einige Pfahlbautenhäuser, ein Hund bellte,<br />

sonst Stille. Es war einfach wunderschön.<br />

Gaston kontrollierte mit uns noch mal die Boje, befand alles<br />

als gut und freute sich, uns bald an Land zu sehen. „Valo made<br />

Coffee“. Ok. Das war mein Stichwort, Dinghi ins Wasser, die<br />

restlichen Bananen-Muffin als Mitbringsel. Los!<br />

Valo drückte uns wie alte Freunde an ihren wogenden Busen,<br />

Blüte im Haar, steckte sich ein Muffin in den Mund und führte<br />

uns zu ihrem Haus. Dort saßen die Segler. Deswegen hatten<br />

die Schiffe am Ankerplatz so verlassen gewirkt. Auf der Terrasse<br />

frönten die Frauen dem „beading“; sie machten Muschelketten.<br />

Dosen mit Glasperlen, Muscheln, Holzknöpfen türmten<br />

sich am Tisch, dazwischen Kaffeetassen, Würfelzucker, Kekse.<br />

Begrüßungschor mehrstimmig und mehrsprachig!<br />

Unser Sohn Finn spielte bereits mit den Hunden Balu (benannt<br />

nach dem Schiff, das uns das Tuao empfohlen hatte!) und Nicki<br />

(benannt nach einer Seglerin aus Wien!). Mein Skipper Peter<br />

gesellte sich zu Gaston und einigen anderen Seemännern, um<br />

den Fang des Tages zu bestaunen. Ich hielt meine Kaffeetasse<br />

zwischen den Händen, saß auf einem Holzstuhl, unter den<br />

Bodenplanken glitzerte das Wasser, und vor der Terrasse – um<br />

die durchs Wasser schimmernden Korallenköpfe – spielten<br />

bunte Rifffische. Im Türkis der Lagune schwebte RISHO<br />

MARU. Ilse von der ESPERANZA, auch eben hier angelandet,<br />

schüttelte mich: „Aufwachen! Das hier ist echt. Für die nette<br />

Boje müssen wir nicht bezahlen, aber einmal essen gehen. Valo<br />

führt hier ein Restaurant für Segler. Alles klar?“.


Revier<br />

17<br />

Valo brauchte eine Küchenhilfe und<br />

ich war bereit, in die Lehre zu gehen<br />

3<br />

Schon am nächsten Morgen, als wir unser Dinghi am hölzernen<br />

Steg vertäuten, rief mich Valo zu sich. Sie saß auf einem wackeligen<br />

Stuhl vor der Küche unter einem schattigen Kavabaum<br />

und knetete Teig in einer großen Schüssel. Nein, eher schlug<br />

sie auf ihn ein! Mehl staubte in die Luft! „Is good, if husband<br />

was not good!“ Bum!<br />

Uff, der arme Gaston. Ich wusste nicht, was er ausgefressen<br />

hatte, aber Valo schien etwas verstimmt. Sie drückte mir die<br />

Teigschüssel in die Hand und ließ mich weiterkneten.<br />

„Coconutbread – tres bon – for stomach!“ Wir sprachen in<br />

einem englisch-französischen Kauderwelsch. Valos Englisch<br />

war so gut wie mein Französisch. Violet, Valos Mutter, gesellte<br />

sich zu uns und schabte Kokosnussraspel. Heute abend wollte<br />

Valo einen Coconut Pie backen.<br />

Keine fünf Minuten später stand ich mit Valo im Garten<br />

ihres Hauses und pflückte Blumen für die abendliche Tischdekoration.<br />

Ich zauderte, diese prachtvollen Hibiskusblüten<br />

und Tiaren abzureißen. Valo lachte: „Tomorow again!“ Es<br />

sollte sich herausstellen, sie blühten jeden Tag aufs Neue.<br />

Finn düste mit einer Scheibtruhe um die Ecke, darin Wasserflaschen.<br />

„Ich geh Wasser holen, der Gaston hat mir die<br />

Regentonne gezeigt“. Später rechte er das Laub im Garten.<br />

Peter war bei der Großmutter im Nebenhaus verschwunden<br />

und rätselte mit Helmut von der ESPERANZA über dem<br />

spuckenden Generator. Sie würden eine Lösung finden. Sie<br />

hatten ja Zeit!<br />

Zur RISHO kamen wir erst nach Mitternacht wieder. Nach<br />

einem gigantischen rosa-orange-pinkfarbigen Sonnenuntergang.<br />

Nach über Holzkohle gegrillten Garnelen, nach<br />

Papageienfisch mit Kokoskruste, Poisson crue – dem rohen,<br />

marinierten Fisch in Kokosmilch, nach Sashimi vom Thunfisch,<br />

nach Ukulelenklängen, französischen Chansons und<br />

viel Lachen und guter Laune. Wir beschlossen zu bleiben.<br />

Valo brauchte eine Küchenhilfe. Ich war bereit, bei ihr in<br />

die Lehre zu gehen!<br />

4<br />

1 Wie im bilderbuch. Schöner und einfacher kann ein Ort nicht sein.<br />

2 Die chefin. Valo ist eine grandiose Köchin und liebenswerte Freundin.<br />

3 open air. Das gesamte Leben in Tuao spielt sich im Freien ab. Klar, bei<br />

dem Wetter.<br />

4 bunt und fröhlich. Selbst trocknende Wäsche ist ein herrliches<br />

Fotomotiv.<br />

5 music in the air. Hier ist selbst der Alltag musikalisch ...<br />

5


18<br />

1<br />

Hier lebt Gaston, ein<br />

echter Wassermann<br />

Finn spielte Fußball mit den Hunden und jagte die Hühner<br />

mit größtem Vergnügen durch den Garten. Gut für Finn,<br />

schlecht für die Hühner – zumindest für ihr Fleisch, denn das<br />

Coconut-Curry am Abend schmeckte etwas zäh. Aber egal –<br />

wer isst schon Huhn, wenn es frischen Lobster gibt? Gaston<br />

war in der Nacht zuvor am Riff Lobster fangen gewesen. Barfuß<br />

hüpfte er die halbe Nacht auf den spitzen Riffkanten herum<br />

und nütze die Ebbe, um die Verstecke der Lobster zu finden.<br />

Alles im Mondschein.<br />

Gaston war ein richtiger Wassermann. Peter beobachte ihn an<br />

diesem Tag bei der Arbeit. Mit Gastons Schnellboot düsten sie<br />

über die Lagune zu einer großen Fischreuse. Der Fang war<br />

beachtlich. Mit der Harpune ließ sich Gaston in das Becken<br />

gleiten, um gleich wieder aufzutauchen. „Yellow Shark! Stick!“<br />

Peter reichte ihm einen langen Stock und Gaston tauchte wieder<br />

ab. Mit Herzklopfen sah Peter durch seine Taucherbrille im sicheren<br />

Dinghi, wie Gaston dem Zwei-Meter-Hai den Stock auf<br />

die Nase knallte. Der Hai zog sich daraufhin beleidigt zurück.<br />

Am Außenriff tauchte Gaston nur mit Taucherbrille in 15 Meter<br />

ab. Durch das glasklare Wasser beobachtete Peter, wie Gaston<br />

sich auf den Meeresboden legte, einen nichts ahnenden<br />

Papageienfisch anvisierte und mit der Harpune abdrückte. Zack!<br />

Papageienfisch mit Kokosraspel war für diesen Abend gesichert.<br />

Valo indessen stand mit mir in ihrer reizenden Küche, barfuß<br />

mit Schürze und klagte, dass das Tauchen nicht gut sei für die<br />

Männer. Ihr Vater war früh gestorben und auch ihr Onkel. Sie<br />

machte sich natürlich Sorgen um Gaston. Valos Schwester Lisa<br />

schaute bei der Tür herein. Die Damen standen etwas in Konkurrenz<br />

wegen der Segler und schon war ich von Lisa zu einem<br />

Inselspaziergang eingeladen.<br />

Finn begleitete uns, ebenso wie die Hunde, wobei Balu an die<br />

Leine musste, da er erst kürzlich eines von Lisas Schweinen<br />

gebissen hatte. Wir spazierten über sandige, blumenübersäte<br />

Wege zu Lisas Anwesen. Keine 500 Meter entfernt. Sie hatte<br />

einige kleine Bungalows, die Pension Matariva, die verlassen<br />

wirkten. Auch bei Lisa wurde gebacken. Lisas Tochter, eine<br />

richtige Südseeschönheit, stand knetend in der Küche. Eigentlich<br />

studierte sie in Papete, aber es waren Ferien.<br />

Am Nachmittag umrundeten wir die kleine Insel. Balu führte<br />

uns und jagte in der flachen Lagune die Schwarzspitzenhaie.<br />

Auf der windgeschützen Seite wurde es wirklich heiß und<br />

schwitzend ließen wir uns wieder im Schatten des Kavabaums<br />

nieder. Valo und Violet sammelten gerade Kavafrüchte. Sie<br />

schmeckten nach Litschis und wurden wie Eier geschält.<br />

Am Abend wieder ein Festmahl, ich durfte mitkochen und<br />

servieren, Peter half beim Grillen, Finn räumte Geschirr ab<br />

und füllte Wasser nach. Als die Seglergäste gegangen waren,<br />

2


Revier<br />

19<br />

aßen wir mit der Familie. Und bekamen unseren nächsten Job.<br />

Der nächste Tag sollte der Kopraarbeit gewidmet sein. Um acht<br />

Uhr würden wir vom Schiff abgeholt.<br />

Die winzige Insel Paquai – übersetzt „Allein“ – lag weit draußen<br />

in der Lagune. Gaston vollführte mit seinem selbstgezimmerten<br />

Holzschnellboot plus 150 PS-Außenborder ein Slalomrennen<br />

zwischen den Korallenköpfen. Das Kokoswäldchen von<br />

Paquai schütze uns gut vor der Sonne, aber die Arbeit war hart.<br />

Peter versuchte die Kokosnüsse mit einem speziellen Eisen -<br />

hacken aufzubrechen. Schweiß tropfte auf seine bald mit Blasen<br />

übersäten Hände. Gaston knackte die Nüsse fast wie nebenbei.<br />

Wir Frauen flochten aus den Palmblättern Matten, die zum<br />

Trocknen der Kokosstücke dienen sollten. Handarbeiten war<br />

nie meine Stärke und ich denke, mit meiner außergewöhnlich<br />

schlecht geknüpften Matte habe ich einen bleibenden Eindruck<br />

bei Valo hinterlassen! Valo lachte nur, war froh, dass ihr die<br />

Seglerinnen Arbeit abnahmen und breitete auf einem Holztisch<br />

im Schatten das Mittagsmahl aus. Kokosbrot und rasch über<br />

einem kleinen Feuer gegrillter Fisch. Zur Abkühlung legten<br />

wir uns in einen kleinen, glasklaren Naturpool, von Korallen<br />

gesäumt. Valo steckte gerade eine Zeh ins Wasser. Schwimmen!<br />

Nein danke! Und den Geruch des aus dem Kopra gewonnenen<br />

Kokosöl mochte sie auch nicht. Es wurde zu Kokosseife und<br />

Bodylotion für die Resortgäste verarbeitet – in Tahiti. Valo<br />

freute sich viel mehr über den Nivea Deo Stick, den ich ihr<br />

schenkte!<br />

Am Nachmittag lag schon das Arbeitsschiff aus Papete in der<br />

Bucht, die fünf hart erarbeiteten Säcke Kopra wurden gemein-<br />

3<br />

sam mit Fisch geladen. Wieder senkte sich ein rosa-pink-violetter<br />

Sonnenuntergang über die Lagune. Kitsch as Kitsch can!<br />

Die Gäste kamen. Gekonnt wälzte ich den Papageienfisch in<br />

den Kokosraspeln und buk ihn heraus.<br />

Valo plauderte fröhlich mit zwei etwas steifen Amerikanern, die<br />

Engländer nippten vergnügt an ihrem Rum mit Kokosmilch<br />

und Limette. Der französische Einhand-Segler Eduard, sonst<br />

verschwiegen wie ein Grab, kam richtig in Fahrt bei der Vorspeise:<br />

Poisson cru, erstmals von mir zubereitet! Wer Kokos<br />

nicht mag, ist hier verloren. Zum krönenden Abschluss servierte<br />

Valo wie schon am Vorabend ihren Coconut Pie. Die Salzburger<br />

Nockerl Polynesiens.<br />

Ich könnte unendlich viele Geschichten von diesen drei Wochen<br />

im Paradies erzählen. Von Valos Perlenzucht, den schwarzen<br />

Perlen der Südsee – grün, aubergine oder grau schimmernd.<br />

Bei all der Schönheit denke ich an das ziemlich<br />

brutale Aufstemmen der Austern, um ihnen einen geschnitzten<br />

Kern aus Muschel einzusetzen und der Ausspruch „verschlossen<br />

wie eine Auster“ wurde mir schmerzlich bewusst!<br />

Aber noch heute trage ich meine Perle aus Tuao an einem<br />

Lederbändchen um den Hals. Sie ist nicht perfekt, etwas unrund<br />

und vom Farbton ungleichmäßig, aber das ist gut so. Denn<br />

auch die paradiesische Welt von Valo und Gaston ist nicht<br />

perfekt. Vielleicht versinkt ihr Atoll in den nächsten Jahren,<br />

beim nächsten Hurrikan, weil auf der anderen Seite der Welt<br />

zuviel Auto gefahren wird, zuviel Dreck in die Atmosphäre<br />

gepumpt wird. Zuviel Fleisch gegessen, zuviel Geld gemacht<br />

wird. Zuviel Gier und Desinteresse herrscht. Was in Tuao<br />

perfekt war, war das Leben von Valo und Gaston im Einklang<br />

der Natur. War ihre Offenheit im Umgang mit anderen Menschen.<br />

Und natürlich ihre selbstverständliche Freundlichkeit.<br />

Ich denke immer wieder dran.<br />

Und ertappe mich immer öfter dabei, dass ich es flüstere, das<br />

Zauberwort – zu mir, zu Peter, zu Finn, zu unseren Seglerfreunden,<br />

die auch da waren: „Tuao“. Und schon bin ich dort!<br />

1 glasklar. Traumhaftes Wasser bedeckt die Korallen, dahinter Strand, Hütten<br />

und das Kokoswäldchen.<br />

2 frisch. Köstlicher können die Früchte des Meeres nicht sein, als in Tuao.<br />

3 perfekt. Hier möchte man mit dem Dinghi anlanden und nie mehr wieder<br />

fortfahren.<br />

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20<br />

Mit dem Hausboot ist die Mecklen burgische<br />

Seenplatte am besten zu genießen. Natur<br />

und Ruhe stehen an erster Stelle.<br />

Im Osten<br />

viel Neues<br />

Text: Bernhard Schreglmann


Revier<br />

21<br />

Diktaturen kann man als Demokrat naturgemäß nichts abgewinnen.<br />

Im Fall der DDR kann man den jahrzehntelangen<br />

Stillstand im Einzelfall auch als positiv bewerten. Denn was die<br />

Mecklenburgische Seenplatte betrifft, blieb ihr das Schicksal<br />

von Binnenseen wie etwa in Kärnten erspart, weil buchstäblich<br />

nichts passierte. Nach der Wende 1989 war man so voraus -<br />

blickend, dass große Teile sofort unter Naturschutz gestellt bzw.<br />

ein Teil der Müritz überhaupt gleich zum Nationalpark erklärt<br />

wurden.<br />

Das Ergebnis ist ein sanfter Tourismus, der einen die großteils<br />

unberührten Seen ganz ohne Hektik und Rambazamba erschließen<br />

lässt. Mag sein, dass manche einen Urlaub ganz ohne<br />

Nachtleben und Spaßgesellschaft langweilig finden – wer aber<br />

Entspannung sucht, der ist auf den Seen in Mecklenburg-<br />

Vorpommern richtig. Übrigens spricht man Mecklenburg mit<br />

einem langen „e“ aus, die Bezeichnung hat nichts mit „meckern“<br />

zu tun.<br />

Wie viele Seen das ganze Gebiet nun wirklich hat, kann man<br />

nicht genau sagen. Offiziell wurden 2.014 Seen gezählt, all jene,<br />

die weniger als 10.000 Quadratmeter Wasserfläche aufweisen,<br />

wurden aber gar nicht berücksichtigt. Der größte See ist jedenfalls<br />

die Müritz, die, wenn man den drei Länder umfassenden<br />

Bodensee nicht mitzählt, mit 117 Quadratkilometern der größte<br />

Binnensee Deutschlands ist. Entstanden ist die einzigartige<br />

Seenplatte durch die sogenannte Weichsel-Eiszeit vor etwa<br />

12.000 Jahren.<br />

Das gesamte Seen-System ist jedenfalls ein ökologisch sehr<br />

sensibles Gebiet. Denn die Fließgeschwindigkeit des Wassers<br />

zwischen den Seen und durch die Kanäle und Bäche ist sehr<br />

gering, weshalb Verunreinigungen sich besonders negativ auswirken.<br />

Das betrifft vor allem den Dünger aus der Landwirtschaft,<br />

denn Industrie gibt es in der Gegend de facto nicht.<br />

Durch die umfangreichen Schutzmaßnahmen ist das Wasser<br />

aber von guter Qualität, man kann, wenn die Temperaturen<br />

stimmen, überall baden (an vielen Stellen auch FKK).<br />

Das war nicht immer so. So schenkte die DDR dem Thema<br />

Abwasserbeseitigung keine große Aufmerksamkeit, die Abwässer<br />

der Kommunen flossen in die Seen, und auch die sowjetischen<br />

Militärs zeigten sich wenig sensibel und benützten die<br />

seichten Gewässer, um die Ölschmiere von den Fahrzeugen<br />

und Panzern zu waschen. Davon ist heute Gott sei Dank nichts<br />

mehr zu bemerken. Die Ufer sind grün, mit Schilf bewachsen<br />

und liegen in dichten Mischwäldern.<br />

Damit das auch so bleibt, sind auf allen Schiffen Fäkalientanks<br />

vorgeschrieben, eine „direkte“ Entsorgung ist streng verboten.<br />

Allerdings gibt es auch überall die nötige Infrastruktur zum<br />

Absaugen der Abwässer sowie zum Auffüllen der Frischwassertanks.<br />

Ein sanfter Tourismus, ohne Hektik und<br />

Rambazamba, aber voller Entspannung<br />

Fotos: Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte (1), Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern (1), Shutterstock (1)


22<br />

Die Müritz ist weit<br />

wie ein Meer<br />

Revier Brevier<br />

Mecklenburgische Seenplatte<br />

1<br />

Anreise: Per Auto, das man aber dort nicht braucht. Per Zug oder<br />

Flugzeug bis Berlin. Die Marina Wolfsbruch bietet gegen Aufpreis<br />

ein Shuttleservice von den Berliner Flughäfen und Bahnhöfen<br />

direkt nach Klein-Zerlang an. In der Marina selbst kann man nur<br />

bei einem kleinen Bäcker einkaufen. Empfehlenswert ist es daher,<br />

schon bei der Anreise zur Basis in einem Supermarkt die notwendigen<br />

Lebensmittel einzukaufen. Geschirrtücher, Wettex, Geschirrspülmittel<br />

und Bettzeug sind an Bord.<br />

Revier: Der wichtigste und größte See ist die Müritz. Sie ist vom<br />

Stützpunkt Marina Wolfsbruch rasch erreichbar. Auch bei einem<br />

Einwochentörn bleibt genug Zeit, um die Müritz zu erkunden. Wer<br />

lieber auf Entdeckungsreise geht, kann sich nach Südosten<br />

wenden, und – im Fall eines mehrwöchigen Törns – über Potsdam<br />

bis Berlin fahren. Dafür braucht man aber einen Führerschein.<br />

Für ein- bis zweiwöchige Törns stehen unabhängig davon hunderte<br />

Seen mit entzückenden kleinen Ortschaften zur Verfügung.<br />

Waren, Mirow oder Rheinsberg gehören zu den guten Tipps. Ganz<br />

besonders ist etwa Malchow, dessen Altstadt auf einer Insel liegt.<br />

Oneway-Törnplanung ist nicht nötig, da man nicht einen spe -<br />

ziellen Kanal entlangfährt, sondern aus einer Fülle von Seen,<br />

Flüssen und Kanälen wählen kann.<br />

Kulinarisches: Essen und Trinken sind generell nicht die großen<br />

Trümpfe in Deutschland und auch nicht in Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Dennoch findet man überall gemütliche Gasthäuser mit<br />

bodenständiger Küche. Zu den Spezialitäten zählen Fische (geräuchert<br />

oder frisch zubereitet), vor allem Aal. Wer möchte, kann<br />

natürlich eine typische Berliner Currywurst bestellen oder sich<br />

bei einem Kebap-Stand versorgen.<br />

Sturmwarnung auf der Müritz. Durch die große Fläche<br />

der Müritz glaubt man sich oft schon ans Meer erinnert. Egal<br />

wie das Wetter ist, herrscht deshalb auf der Müritz Rettungswestenpflicht<br />

für alle Crewmitglieder. Wer mit einem gecharterten<br />

Boot fährt, muss zudem vorher bei der Basis eine Erlaubnis<br />

einholen, bevor die Müritz befahren werden darf. Denn<br />

dort baut sich sehr schnell starker Wind und damit verbunde<br />

Wellen auf, die mit einem herkömmlich und meist bescheiden<br />

motorisierten Hausboot nicht mehr zu bewältigen sind. Da<br />

kann es dann auch passieren, dass man in einem der Orte festsitzt<br />

und nicht mehr zur Basis zurückfahren kann. Einschränkend<br />

ist weiters, dass ein Großteil des Ostufers des Sees im<br />

Nationalpark liegt und nicht befahren werden darf.<br />

Trotzdem ist die Müritz Pflichtstation auf einer Hausbootreise.<br />

Orte wie das im Süden gelegene Hafendorf Müritz (mit sehr<br />

guter Marina), Röbel im Westen und Waren im Norden laden<br />

zu einem Aufenthalt ein. Apropos Hafendorf Müritz: In nur<br />

wenigen Gehminuten erreicht man den kleinen Ort Rechlin,<br />

der ein luftfahrttechnisches Museum beherbergt. Dort war in<br />

der NS-Zeit nicht nur eine luftfahrttechnische Erprobungsanstalt,<br />

auch nach dem Krieg wurde das Gelände von den Sowjettruppen<br />

genützt. Geblieben sind Raritäten als stumme Zeugen<br />

einer kriegerischen Epoche, die für alle Luftfahrtfreunde<br />

dennoch sehr aufschlussreich sind.<br />

Fotos: Bernd Schreglmann (2), Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte (2), Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern (1)<br />

Achtung: In Deutschland gibt es ein kompliziertes Pfandsystem<br />

auf Getränkeflaschen und Dosen. Das führt dazu, dass man als<br />

Hausbootreisender jede Menge verschiedener leerer Pfandgebinde<br />

an Bord hat, die man nicht mehr los wird, weil die Märkte<br />

nur jene Pflandflaschen oder -dosen zurücknehmen, die sie selbst<br />

verkaufen. Das geht so weit, dass man die Ein-Liter-Cola flaschen<br />

nur bei Supermarkt A und die 0,75-Liter-Flasche des gleichen<br />

Herstellers nur bei einem anderen Markt nimmt.


Revier<br />

23<br />

Waren am Nordufer ist so etwas wie der touristische Mittelpunkt<br />

der gesamten Region. Vor allem der Stadthafen<br />

mit seinen vielen Booten, den Bars und Lokalen machen<br />

den munteren Ort zu einem attraktiven Ziel.<br />

Nach Süden verlässt man die Müritz durch die kleine<br />

Schwester, die „Kleine Müritz“, und gelangt dann über die<br />

Müritz-Havel-Wasserstraße nach Südosten. Ein Vorteil der<br />

Seenplatte ist hier offenkundig: Man fährt nicht einem<br />

künstlich angelegten Kanal entlang, wie das etwa auf dem<br />

Canal Midi in Südfrankreich der Fall ist, sondern kann<br />

ständig in irgendwelche Seen und Kanäle abbiegen. Vielfalt<br />

ist dadurch garantiert. Empfehlenswert ist etwa auch Mirow<br />

am Mirower See. Hier findet sich mit dem Mirower Schloss<br />

auf der Schlossinsel ein architektonisches Prachtexemplar.<br />

Über eine schmiedeeiserne Fußgängerbrücke gelangt man<br />

auf die Liebensinsel, auf der der letzte regierende Großherzog<br />

von Mecklenburg-Strelitz begraben liegt.<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Burgen und Schlösser. Gerade an Burgen und Schlössern<br />

ist die Seenplatte reich, soeben renoviert wurde beispielsweise<br />

das Barockschloss in Rheinsberg, das direkt am Wasser liegt.<br />

Solche Sehenswürdigkeiten lassen sich sehr gut mit einer Hausbootreise<br />

verbinden. Denn die Nächte sollte man jeweils in den<br />

Orten verbringen. Zwar kann man auch ankern, ein „wildes“<br />

Festmachen wie am Canal Midi möglich ist in Deutschland<br />

streng verboten und wird auch bestraft. Apropos Strafe: Auch<br />

beim Thema Alkohol sind die Nachbarn nicht sehr tolerant, es<br />

empfiehlt sich daher, den Sundowner erst nach dem abend -<br />

lichen Festmachen zu kippen.<br />

1 Viel los. Ob unter Segel oder mit Motor: Wasserwandern ist sehr populär auf<br />

der Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern.<br />

2 Keine Bange. Die Schleusen sind relativ groß, überall gibt es Schleusenwärter.<br />

3 perfekt. Die Marina und der Ort Waren bieten alles, was ein Wasserwanderer<br />

benötigt.<br />

4 Adria-Flair. Bei Schönwetter ist das Ufer-Panorama an der Müritz fast schon<br />

mediterran.<br />

5 fahrvergnügen. In Deutschland natürlich verboten:<br />

Kinder am Steuer. Aber wenn’s keiner sieht ...<br />

Was wichtig ist<br />

Boot: Die beschriebene Tour fand mit einem Boot der Type „Consul“ der Charterfirma LeBoat mit<br />

Ausgangsbasis Marina Wolfsbruch in Kleinzerlang, statt. Es verfügt über vier Kojen in zwei Kabinen,<br />

Küche, Wohnraum und einem zweiten Steuerstand auf der Flybridge.<br />

Charter und Buchung: Terramarin Hausboot & Reisen GmbH<br />

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5


24<br />

Dass man sich in Deutschland befindet und nicht in Mittelmeernähe,<br />

ist an vielen Dingen zu beobachten, selbst wenn die<br />

deutsche Sprache dort für einen Österreicher fremdländisch<br />

klingt. So sind die Kanäle und Seen zwar grundsätzlich führerscheinfrei<br />

zu befahren, wer sich aber Richtung Berlin wendet,<br />

braucht dann doch einen Schein. Ohne Schein ist in jedem Fall<br />

eine zweistündige Einweisung zu absolvieren, ohne die man<br />

nicht losfahren darf. Dafür sind die an Bord befindlichen Unterlagen<br />

mit Karten, Handbüchern etc. vollständig und vorbildlich.<br />

Mehr als ein Drehzahlmesser ist an Instrumenten allerdings<br />

nicht an Bord, die Mitnahme eines eigenen Kompasses und<br />

eines Fernglases empfiehlt sich, denn in den dichten grünen<br />

Ufern sind die Einfahrten in die Verbindungskanäle oft schwer<br />

auszumachen. Die „Verkehrsschilder“ sind eine große Hilfe,<br />

die Hinweise „rechtes Ufer“ bzw. „linkes Ufer“ erleichtern die<br />

Orientierung enorm.<br />

Auch bei den Schleusen gibt es keine Schlampigkeiten. Alle auf<br />

dieser Tour passierten Schleusen waren mit einem Schleusenwärter<br />

besetzt, nirgendwo „Selbstbedienung“ oder eine Fernbetreuung.<br />

Das ist im Fall des Falles ein gutes Gefühl, vor allem<br />

weil es in den Schleusen manchmal recht eng werden kann. Da<br />

bewährt sich die ordnende Hand eines Schleusenwärters. Zwar<br />

sind die Schleusenkammer relativ groß, da sich Wasserwandern<br />

in der Gegend großer Beliebtheit erfreut, ist man aber oft von<br />

dutzenden Kajakfahrern umgeben, die als letzte in die Schleuse<br />

einfahren, aber zuerst rauspaddeln dürfen.<br />

Der Schleusevorgang selbst ist meist relativ entspannt, da<br />

weder große Strömungen herrschen, noch der Hub besonders<br />

hoch ist. Schleusenmauern mit drei oder mehr Metern sind<br />

eher die Ausnahme. Alle Stellen, an denen man in der Schleuse<br />

festmachen kann, sind gelb lackiert.<br />

Von Vorteil ist es jedenfalls, wenn man im Umgang mit Schiffen<br />

schon Erfahrung hat und auch einige Knoten beherrscht.<br />

1<br />

Das Schleusen ist<br />

immer sehr entspannt<br />

1 Kultur pur. Das frisch renovierte Barockschloss Rheinsberg liegt direkt am<br />

Wasser.<br />

2 historisch. Der Stadthafen von Waren und die imposanten Bauten sind<br />

ein echtes Elebnis.<br />

3 weiter blick. Die Müritz ist der größte rein deutsche Binnensee. Seine Ufer<br />

erinnern schon an das Meer.<br />

Fotos: Bernd Schreglmann (1), Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte (1),<br />

Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern (1), Shutterstock (1)<br />

2


Revier<br />

25<br />

Hybrid-Yacht chartern:<br />

Sauber, leise, bequem<br />

Abgase, Lärm und Wellen bei Hafenmanövern – mit der Hybrid-<br />

Yacht Greenline 33 ist das jetzt passé. Ganz neu im Programm<br />

von Yachtcharter Schulz aus Waren an der Müritz und zum ersten<br />

Mal überhaupt auf der Mecklenburger Seenplatte können Urlauber<br />

dieses in Slowenien gebaute Boot jetzt mieten. Es vereinigt<br />

nicht nur maximalen Fahrspaß mit höchstem Komfort, sondern<br />

sorgt außerdem für eine deutlich bessere Umweltbilanz als typische<br />

Motorboote.<br />

Dank der hocheffizienten und energiesparenden Rumpftechnologie,<br />

kombiniert mit dem drei-Funktionen-Hybridantrieb aus<br />

Dieselantrieb, elektrischem Antrieb und der Nutzung als stromerzeugender<br />

Generator, benötigt die Greenline 33 nur halb so viel<br />

Energie wie vergleichbare Motorboote und ist im Kraftstoffverbrauch<br />

mit einer von der Größe identischen Segelyacht gleichzusetzen.<br />

Das Solar-Panel-Dach, das bis zu 2 kW leisten kann,<br />

ergänzt das alternative Konzept in idealer Weise.<br />

Fotos: Shutterstock (1), René Legrand/ Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte e.V. (1)<br />

Bei allem Anspruch auf Umweltbewusstsein bleiben der Komfort<br />

und der Hauch von Luxus bei der Greenline 33 aber keinesfalls<br />

auf der Strecke. Vieles wird den Urlauber an zu Hause erinnern:<br />

ein großer Innenraum mit reichlich Bewegungsfreiheit, Dusche<br />

und Toilette in normaler Größe, erheblich verbesserter Schlafkomfort<br />

durch den Einsatz von Hausmatratzen und eine Stromversorgung<br />

auf 230 Volt Basis, die den Einsatz vom großzügigen<br />

Kühlschrank über Mikrowelle und Fernseher bis hin zur Klimaanlage<br />

erlaubt. Der Salon mit Panoramafenster und 360° Rundumsicht,<br />

die ausklappbare Badeplattform und die Sonnenliege<br />

vorne auf dem Kajütaufbau sorgen für absolutes Wohlgefühl.<br />

Das rund 10 Meter lange und 3,50 Meter breite Schiff ist sowohl<br />

für die Müritz als auch für den Einsatz auf der Ostsee buchbar.<br />

www.bootsurlaub.de<br />

3


26<br />

1<br />

Nie hetzen lassen<br />

ist hier Mentalität<br />

Anlegen, ablegen, schleusen, festmachen – all das bedarf einer<br />

gewissen Übung. Hilfreich ist in vielen Fällen ein Bugstrahlruder.<br />

Fehlt es, dann sollte man umso geübter in der Boots -<br />

praxis sein, um mit Manövern wie „Eindampfen in die Spring“<br />

auch von kniffligen Ufern wieder wegzukommen. Grundsätzlich<br />

kann aber jeder, der im Besitz eines Autoführerscheins ist,<br />

einfach losfahren.<br />

Wetterbericht studieren. Vorbereitet sollte man auch auf<br />

schlechtes Wetter sein. Denn auch wenn sich der Sommer für<br />

Hausboottouren anbietet, so gibt es keine Schönwettergarantie.<br />

Zumindest beim hier beschriebenen Törn war das Thema<br />

„Gelsen“ kein solches. Die Hausbootreise Anfang September<br />

kam ganz ohne die lästigen Stecher aus.<br />

Die Gelsengitter an den Fenstern der Schiffe lassen aber vermuten,<br />

dass das nicht den ganzen Sommer über so ist.<br />

Fotos: Bernd Schreglmann (4), Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern (1)<br />

2<br />

3


Revier<br />

27<br />

4 5<br />

Noch ein Wort zur Mentalität: Dass man sich in Deutschland<br />

befindet, erkennt man nicht nur an der Sprache, sondern vor<br />

allem an der Gründlichkeit und der Fülle an Regelungen für alle<br />

Lebensbereiche. Doch die Bevölkerung der Mecklenburgischen<br />

Seenplatte orientiert sich schon nach Norden und das bedeutet:<br />

Ruhe, keine Hektik und sich niemals hetzen zu lassen. Eine gute<br />

Voraussetzung für einen erholsamen Hausboottörn.<br />

1 Regentag. Wenn Kinder mit an Bord sind, sollte man auch an die Beschäftigung<br />

bei Schlechtwetter denken.<br />

2 liegeplatz. Anleger gibt es in diesem Revier an allen Ecken und Enden.<br />

3 Sicher ist sicher. Auf der Müritz herrscht Schwimmwestenpflicht.<br />

4 naturpark. Der Schutz der Ufer wird sehr ernst genommen.<br />

5 gemütlich. Auch das ist ein Hausboot, aber eher eine schwimmende<br />

Ferienhütte.<br />

maxmarine<br />

Die neue Sun Odyssey 409<br />

MaxMarine GmbH, A-3021 Pressbaum, Hauptstraße 2<br />

Jeanneau Segelyachten-Vertragshändler Österreich<br />

T: +43 (0)2233 53005-0, E: info@maxmarine.at, I: www.maxmarine.at<br />

MaxMarine-Handelspartner West: Yachtservice Gebetsroither, www.yacht.co.at<br />

MaxMarine-Handelspartner Neusiedlersee: sail.at Kreindl, www.sail.at


28<br />

oCEAN7 People<br />

Der Riff-Schützer<br />

Der Meeresbiologe Dr. Reinhard Kikinger, Leiter<br />

des Meeresbiologischen Institutes der Universität<br />

Wien auf den Malediven und regelmäßiger Autor<br />

von <strong>OCEAN7</strong>, wurde von Mohamed Nasheed,<br />

dem Präsidenten der Malediven, für seinen vorbildlichen<br />

Beitrag zum Schutz und zur Erhaltung<br />

der Natur und der Artenvielfalt in dem Inselreich<br />

mit dem TUI International Environmental Award<br />

ausgezeichnet.<br />

Dr. Kikinger hat es zu seiner Aufgabe gemacht,<br />

das Ökosystem der Malediven zu erforschen und<br />

zu erhalten.<br />

Für den Wissenschaftler bedeutet der Preis die<br />

Anerkennung seiner jahrelangen intensiven<br />

Arbeit.<br />

www.kuramathi.com<br />

Polizeisegler lernen<br />

vom Profi<br />

Die Regattacrew der Polizei -<br />

sportvereinigung Wien plant,<br />

dieses Jahr an mehreren namhaften<br />

Regatten wie dem Hofbauer-Cup,<br />

der Alpe Adria Sailing<br />

Week, dem IFSEC-Business-Cup<br />

und dem CSI-Cup teilzunehmen.<br />

Dabei konnten die segelnden<br />

Freunde und Helfer den österreichischen<br />

Regattaprofi Christian<br />

„Kletzi“ Bayer als Trainer gewinnen.<br />

„Kletzi“ ist einer der erfolgreichsten<br />

Regattasegler Österreichs<br />

und wird am Hofbauer-Cup erstmals mit der neuen<br />

Aquila, einer TP52, am Start sein.<br />

www.psvwien-wassersport.at<br />

Ausgezeichnet<br />

Gerhard und Manfred Schöchl bauen in ihrer Sunbeam-<br />

Werft am Mattsee Yachten, die in ihrer herausragenden<br />

Qualität und mit ihren großartigen Segeleigenschaften<br />

weltweit im Spitzenfeld sind. Der Österreichische Hochseeyachtsportverband<br />

überreichte während der Messe in<br />

Tulln den beiden den Ehrenpreis.<br />

Laudator Ing. Wolfgang Becker: „Ihre Sunbeam-Yachten<br />

gehören auf Grund höchster Bauqualität und Innovation zu<br />

den besten und meistausgezeichneten Serienyachten der<br />

Welt“.<br />

Weitere Preise erhielten <strong>OCEAN7</strong>-Autoren Alexandra, Peter<br />

und Finn Schöler, Seglerlegende Wolfgang Hausner und<br />

das wohl bekannteste Seglerehepaar weltweit, Karla und<br />

Bobby Schenk.<br />

www.sunbeam.at


PANTAENIUS<br />

NEWS People<br />

I N S I D E R N E W S<br />

29<br />

Der Visionär<br />

Hier gehen<br />

16,5 Mio. EUR<br />

in Rauch auf…<br />

AUT11046 www.hqhh.de<br />

Janusz Konkol, der visionäre polnische Bootsbauer und<br />

Mastermind der Haber Werft wurde auf einen Schlag gleich<br />

mit drei Preisen für seine großartigen Konstruktionen Ausgezeichnet.<br />

Für seine HABER 800C4 nahm er den Preis der<br />

polnischen Yacht des Jahres <strong>2011</strong> für spezielle Segelyachten<br />

entgegen. Ebenfalls mit der HABER 800C4 staubte er<br />

bei der Wind und Wasser Messe <strong>2011</strong> in Warschau ebenfalls<br />

eine Trophäe ab. Last but not Least wurde Janusz Konkol<br />

noch für sein Hausboot HABER 20 mini Reporter vom<br />

polnischen Touristik- und Landschaftsverband für das beste<br />

Familienboot ausgezeichnet.<br />

www.haber-boote.at<br />

www.pantaenius.at/insider<br />

Die ganze Geschichte online<br />

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Wien · Tel. +43-1-710 92 22 · info@pantaenius.at


30<br />

Kaum ein anderer Segler aus<br />

Österreich widmete sich so intensiv<br />

wie Christian Winkler der Idee des<br />

Friedens, der Toleranz zwischen<br />

den Völkern und der Verwirklichung<br />

seines visionären Traums, eine<br />

große Gemeinschaft<br />

benachteiligter Menschen<br />

beim Segeln zu verbinden.<br />

Text und Fotos: Gernot Weiler<br />

Der<br />

Friedens-<br />

Pionier


PEOPLE<br />

31<br />

Fotos: Greenpeace / Ingrid Fankhauser (1)<br />

Christian Winkler (54) ist gebürtiger Wiener und verbrachte<br />

schon die Badeurlaube seiner Kindheit im damaligen Jugoslawien.<br />

Seinen Lebensunterhalt verdiente er nach Matura, Bundesheer<br />

und abgebrochenem Studium als Schmuckmacher. So<br />

lernte er auf der „Aussteigerinsel“ La Gomera (Kanaren) die<br />

ersten Fahrtensegler kennen. Hand gegen Koje ersetzte das<br />

Autostoppen und der allererste Törn auf einer 17m-Ketch von<br />

Teneriffa nach Valencia dauerte fast zwei Monate. In Gibraltar<br />

heuerte er auf einem britischen Schoner an, segelte über den<br />

Atlantik und arbeitete ein Jahr lang als Berufstaucher bei einem<br />

Schatzsucherunternehmen in Puerto Rico und der Dominikanischen<br />

Republik.<br />

Nach seiner Rückkehr in den frühen 1980er-Jahren bewarb sich<br />

Winkler als Schiffsbetreuer beim AYC, einer der ersten Yachtcharterfirmen<br />

an der Adriaküste. Es folgten zahlreiche Mittelmeertörns<br />

als Skipper und als Leiter von Skippertrainings. Der<br />

Kriegsausbruch in Jugoslawien sowie eine schwere Herzerkrankung<br />

machten dem unsteten Leben 1990 ein jähes Ende. Winkler<br />

musste sich einer riskanten Herzklappen-Operation unterziehen<br />

und überdachte in der Reha-Klinik sein Leben. „Was<br />

bleibt von mir, wenn ich diese Welt einmal verlasse?“ fragte er<br />

sich, „Was habe ich in meinem Leben bewirkt?“ Die Aussicht<br />

auf eine Rückkehr in die Unverbindlichkeit reizte ihn nicht<br />

mehr. Er wollte soziale Verantwortung übernehmen. So war es<br />

naheliegend, ein Projekt auf die Beine zu stellen. Geld war zwar<br />

keines vorhanden, aber eine Idee schnell geboren: wie könnte<br />

man den nautischen Tourismus wieder ankurbeln, um der geplagten<br />

Bevölkerung Kroatiens zu Einnahmen zu verhelfen?<br />

Videoreportagen über die Situation im brachliegenden Lieblingsrevier<br />

der Österreicher sollten zeigen, dass es weder gefährlich<br />

noch unmoralisch ist, in den vom Krieg unberührten<br />

Gebieten zu segeln. AYC sponserte zwei Elan 31 und Winkler<br />

stellte ein Filmteam zusammen. Zahlreiche Interviews, ergänzt<br />

durch schöne Segelaufnahmen und mit vor Ort aufgenommener<br />

dalmatinischer Musik untermalt, fanden als Videokassetten<br />

reißenden Absatz. Der Titel des Projektes: Mirno More, friedliches<br />

Meer, der alte kroatische Seefahrergruß. Die Mirno<br />

More-Videoreportagen 1992 und 1993 hatten gewirkt. Im<br />

Sommer 1994 waren fünf von zehn in den Kornaten angetroffenen<br />

Segelyachten aufgrund dieser Filme gekommen.<br />

So entstand die Vision einer Friedensflotte: hundert Schiffe<br />

unter der Friedensflagge, mit Kindern aus verschiedenen Ländern<br />

und Lebensumständen an Bord. Gemeinsam in einem Boot<br />

sollten sie lernen, Hass und Vorurteile über Bord zu werfen und<br />

Andere als gleichwertig zu erleben. Die Pläne wurden anfangs<br />

belächelt. Trotzdem hatte Winkler das Gefühl, dass eine Realisierung<br />

der Vision möglich wäre. Unter vielen Fehlern, Rückschlägen,<br />

aber auch mit großem Staunen über die erzielten<br />

Erfolge bei den ersten jungen FriedensseglerInnen, machte er<br />

sich an die Aufbauarbeit: Sie sollte 15 Jahre dauern.<br />

Die Erreichung des Ziels „100 Schiffe“ im Jahr 2008 war allerdings<br />

von einer Tragödie überschattet. Am Strand von Vodice<br />

wurden zwei von Winklers Kindern beim Schnorcheln von<br />

einem Motorboot überfahren. Der Älteste war sofort tot, der<br />

Zweitälteste verlor ein Bein. Winkler zog sich schwer getroffen<br />

und geschwächt aus der Mirno More Projekt- und der Vereinsleitung<br />

zurück. 2010 hatte der geprüfte Familienvater wieder<br />

genug Kraft, um eine neue Vision zu entwickeln: Das mittlerweile<br />

erfolgreichste sozialpädagogische Segelprojekt Europas<br />

soll nun in die ganze Welt verbreitet werden.<br />

Ein ausführliches Interview mit Christian Winkler lesen Sie<br />

online unter www.ocean7.at<br />

1 eingebung. Urlaubstörns mit den eigenen Kindern brachten Christian<br />

Winkler auf die Idee.<br />

2 umweltbewusst. Greenpeace an Bord. Meeresökologische Workshops<br />

als Hafenprogramm.<br />

2<br />

1


Das große Projekt braucht<br />

Winkler: „Wir brauchen Sponsoren“<br />

<strong>OCEAN7</strong>: Was sind konkret die Ziele des<br />

neuen Vereins World Peace Fleet?<br />

Christian Winkler: Hundert Friedensflotten weltweit! Die Mirno<br />

More Friedensflotte hat auch mit drei Schiffen begonnen. Warum<br />

sollte ich also daran zweifeln, dass in zehn Jahren weltweit hundert<br />

Friedensflotten segeln?<br />

<strong>OCEAN7</strong>: Bekommt ihr Unterstützung vom<br />

„Mutterverein“ Mirno More?<br />

Winkler: Ja natürlich. Der hat ja auch die Markenrechte und ist<br />

Eigentümer vieler Basiselemente. Wir arbeiten eng zusammen<br />

und bekommen jede mögliche Hilfe.<br />

<strong>OCEAN7</strong>: Wie finanziert ihr euch?<br />

Winkler: Wir müssen komplett neue Sponsoring-Partnerschaften<br />

aufbauen. Das ist gerade für einen neuen Verein und ein neues<br />

Projekt schwierig, das war auch in den Mirno More-Anfangsjahren<br />

so. Wir können potenziellen Sponsoren zwar interessante werbliche<br />

Gegenleistungen anbieten – zum Beispiel Präsenz auf den<br />

Webseiten der Franchise-Partner – aber das ganze Projekt wird<br />

vielfach als zu exotisch, zu unrealistisch, zu weltfremd gesehen.<br />

<strong>OCEAN7</strong>: Und wie wollt ihr diese schwierige<br />

Startsituation überstehen?<br />

Winkler: Indem wir zeigen, dass jene Sponsoren, die jetzt einsteigen,<br />

die Chance auf breite Medienpräsenz haben. Das erfordert<br />

Mut und Weitsicht seitens der Sponsorfirmen. Mercedes Benz<br />

Österreich hat das schon vorgezeigt, und bei der Mirno More<br />

Peace Fleet New Zealand im Oktober wird ein Mercedes-Transparent<br />

mitfahren – da kommt keine Fernsehkamera dran vorbei.<br />

Ich hoffe sehr, dass weitere Firmen diesem Beispiel folgen werden.<br />

Gerade für österreichische Firmen könnten sich dadurch<br />

neue Märkte eröffnen. Und selbstverständlich müssen wir in<br />

den Sponsoringanfragen auch massiv auf jenen wichtigsten<br />

Profit hinweisen, den jedes Mirno<br />

More-Partnerprojekt erzielen<br />

wird: die sozial benach -<br />

teiligten Kinder, die<br />

eine Friedensflotte<br />

erleben dür fen,<br />

gehen mit gestärkter<br />

Sozialkompetenz,<br />

Team -<br />

fähigkeit und<br />

To leranz erfahrung<br />

daraus hervor.<br />

1<br />

2<br />

Friedensflotte weltweit. Das Projekt der weltweiten<br />

Verbreitung soll auf Basis der „Social Franchise“-Methode<br />

umgesetzt und vom Verein World Peace Fleet getragen werden.<br />

Mit dem „Mutterverein“ Mirno More wird dabei eng zusammengearbeitet.<br />

Hundert Friedensflotten bis zum Jahr 2020 ist<br />

das große Ziel.<br />

Die Gründung des Vereins World Peace Fleet erfolgte am<br />

1. Juni 2010. Als Obmann wurde „Mirno More Urgestein“<br />

Peter Hiller gewählt. Christian Winkler hatte schon seit März<br />

2010 am neuen Verein gearbeitet. Was in der Wirtschaft all-


PEOPLE<br />

33<br />

Menschen mit Weitblick<br />

täglich ist, nämlich die Verbreitung erfolgreicher Geschäftsmodelle<br />

mit dem Franchise-System, hat neuerdings auch in der<br />

„Sozialbranche“ Einzug gehalten. Das große Ziel des Vereins<br />

World Peace Fleet ist die Unterstützung der Gründung zahlreicher<br />

Mirno More Friedensflotten rund um den Globus:<br />

Zehntausende sozial benachteiligte Kinder sollen in den<br />

Genuss dieses einzigartigen Abenteuers kommen. Voraussetzung<br />

dafür ist, dass alle Partnerprojekte zur Einhaltung der<br />

bewährten Mirno More-Qualitäts- und Sicherheitsmaßnahmen<br />

verpflichtet werden, die zum Schutz der jungen Friedens -<br />

seglerInnen unerlässlich sind. Mittels Lizenzvergaben und<br />

Franchiseverträgen werden also den Partnerprojekten Qualitätsstandards<br />

vorgeschrieben, im Gegenzug werden sie mit<br />

Know-how, kompetenter Beratung und PR-Material versorgt.<br />

Das zukünftige Netzwerk aus Franchisepartnern wird vom<br />

Verein World Peace Fleet koordiniert und ausgebaut, was die<br />

gemeinsame Nutzung von Ressourcen ermöglicht.<br />

Die Partner werden bereits eingeladen, durch intensive Bemühungen<br />

ist es bereits gelungen, in einigen geeigneten Segelrevieren<br />

vielversprechende Kontakte zu knüpfen. Sehr hilfreich war<br />

dabei das weltweite Stützpunktnetz der deutschen „Trans<br />

Ocean“-Fahrtenseglervereinigung.<br />

1 weltweit. Verein World Peace Fleet. Die Gründung erfolgte am 1. Juni 2010.<br />

2 wachstum. 1999 passten zum letzten Mal alle auf ein einziges Schiff.<br />

3 anerkennung. Bundespräsident Dr. Heinz Fischer bei der Verabschiedung<br />

der Friedensflotte.<br />

3<br />

Die Entwicklung der Friedensflotte<br />

1994: Die Premiere. Drei Schiffe mit 17 Kindern segeln von<br />

Murter nach Cres. Während sich die kroatischen, serbischen,<br />

muslimischen und österreichischen Kinder am<br />

Anfang noch misstrauisch gegenüberstehen, gehen sie<br />

am Ende als Freunde auseinander.<br />

1995: Ein schnell wachsendes Team von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />

bereitet die große Friedensflotte 1995 vor:<br />

Hunderte Kinder aus Füchtlingsquartieren in Dalmatien<br />

werden eingeladen, in Korcula wird ein großes Friedensfestival<br />

vorbereitet, zugesagt hat u.a. Marianne Faithful.<br />

Einen Tag vor dem Start rückt die kroatische Armee in der<br />

Krajina ein, das Projekt muss abgesagt werden. Übrig<br />

bleibt ein Schuldenberg.<br />

1996: 3 Schiffe, 24 TeilnehmerInnen. Die positiven Auswirkungen<br />

auf die Kinder werden erstmals wissenschaftlich untersucht<br />

und bestätigt.<br />

1997: 8 Schiffe, 46 TeilnehmerInnen.<br />

1998: 13 Schiffe, 87 TeilnehmerInnen. Erste Beteiligung privater<br />

Schiffseigner.<br />

1999: 19 Schiffe, 144 TeilnehmerInnen.<br />

2000: 26 Schiffe, 251 TeilnehmerInnen. Eine Behindertencrew<br />

des ÖHTB nimmt teil.<br />

2001: 28 Schiffe, 264 TeilnehmerInnen. Erstmals Unterstützung<br />

vom Wiener Landesfeuerwehrverband- und Katastrophenhilfsdienst.<br />

Die mobilkom austria kommt als Haupt- und<br />

Namenssponsor an Bord.<br />

2002: 39 Schiffe, 330 TeilnehmerInnen. Außenministerin Dr.<br />

Ferrero-Waldner spricht der Friedensflotte die offizielle<br />

Anerkennung der Republik Österreich aus.<br />

20<strong>03</strong>: 47 Schiffe, 405 TeilnehmerInnen. Das Projekt erreicht mit<br />

fast 50 Schiffen eine neue Dimension. Die Verwaltung<br />

wird mit Crewdatenbanken und Online-Anmeldungen den<br />

neuen Erfordernissen angepasst.<br />

2004: 51 Schiffe, 439 TeilnehmerInnen. Die Friedensflotte wird<br />

vom amtierenden Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer<br />

am Wiener Westbahnhof verabschiedet.<br />

2005: 67 Schiffe, 550 TeilnehmerInnen. Die intensive Berichterstattung<br />

in kroatischen Medien ist ein Zeichen dafür, dass<br />

die Friedensflotte nun auch in Kroatien zum anerkannten<br />

Projekt geworden ist.<br />

2006: 73 Schiffe, 611 TeilnehmerInnen. Bei der erstmaligen<br />

Beteiligung von Greenpeace werden Workshops zum<br />

Thema Meeresökologie angeboten.<br />

2007: 76 Schiffe, 651 TeilnehmerInnen. Der neue Zielhafen<br />

Biograd ist für die Aufnahme der gesamten Friedensflotte<br />

geeignet.<br />

2008: 100 Schiffe, 889 TeilnehmerInnen. Zwei Kinder des Flottengründers<br />

Christian Winkler werden in Vodice von einem<br />

Motorboot überfahren. Winkler gibt die Vereinsleitung an<br />

Leopold Frey ab. Die Friedensflotte findet wie geplant statt<br />

und erreicht die unglaubliche Größe von hundert Schiffen.<br />

2009: 105 Schiffe, 920 TeilnehmerInnen. Die maximale Projektgröße<br />

wird erreicht. Der österreichische Botschafter besucht<br />

die Friedensflotte.<br />

2010: 104 Schiffe, 900 TeilnehmerInnen.


34<br />

Mercedes Benz –<br />

ein treuer Partner<br />

Interview mit Mag. Gregor Waidacher, Unternehmenssprecher<br />

Mercedes Benz Österreich<br />

Wie ist Mercedes Benz<br />

Österreich mit der<br />

Kooperation zufrieden?<br />

Mag. Waidacher: Mercedes-Benz<br />

Österreich ist seit 2007 Mobilitätspartner<br />

der Mirno More Friedensflotte<br />

und stellt einen Sprinter<br />

Mannschaftsbus zur freien<br />

Verfügung. Wir stehen voll hinter<br />

diesem sozialpädagogischen<br />

Segelprojekt für benachteiligte<br />

Kinder und Jugendliche und<br />

sind mit dieser Kooperation<br />

hochzufrieden. Wir sind überzeugt, dass diese unbeschwerten<br />

Tage am Segelschiff das Leben der jungen<br />

TeilnehmerInnen nachhaltig bereichern. Der Teamgeist<br />

wird geweckt, Freundschaften werden geschlossen, Vorurteile<br />

werden buchstäblich über Bord geworfen.<br />

Sie unterstützen jetzt auch den Verein World Peace<br />

Fleet durch ein neues und zusätzliches Sponsoring -<br />

engagement. Was sind Ihre Beweggründe dafür?<br />

Ein Sponsoring-Schwerpunkt von Mercedes-Benz Österreich<br />

liegt in der Unterstützung und Förderung von Kindern<br />

und Jugendlichen, die mit schwierigen Verhältnissen<br />

zu kämpfen haben. So sind wir auch Partner eines<br />

SOS-Kinderdorfes und erarbeiten gerade ein integratives<br />

Sportprojekt im Raum Salzburg. Wenn nun der Gründer<br />

der Friedensflotte, Christian Winkler, seine Idee in die Welt<br />

hinausträgt, sind wir auch hier zur Stelle. Wie gesagt, wir<br />

halten diese Idee für zukunftsträchtig und fördern nun<br />

quasi den Export.<br />

Wie beurteilen Sie die Chancen, dass die weltweite<br />

Verbreitung des Projektes mittels der „Social<br />

Franchising“-Methode gelingt?<br />

Ich denke, dass bei einem so weitreichenden Projekt wie<br />

der World Peace Fleet die „Social Franchising“-Methode<br />

das Mittel der Wahl ist. So kann einerseits durch die Lizenzvergabe<br />

die Einhaltung von Qualitätsstandards gesichert<br />

werden, andererseits können Lizenznehmer die<br />

langjährigen Erfahrungen optimal nutzen.<br />

Welche Möglichkeiten zum Ausbau der neuen<br />

Kooperation sehen Sie?<br />

Das ist eng mit der mittelfristigen Entwicklung des Projekts<br />

verknüpft. Mercedes-Benz Österreich hat bei der<br />

World Peace Fleet nun als erster Sponsor „angeheuert“.<br />

Wir sind weiterhin in engem Kontakt mit Christian Winkler<br />

und werden selbstverständlich weitere Ausbaumöglichkeiten<br />

diskutieren.<br />

1<br />

Eine Idee für die ganze Welt<br />

Absehbar sind derzeit folgende Partnerprojekte:<br />

Mirno More Peace Fleet New Zealand, Oktober <strong>2011</strong>, Bay of Islands,<br />

veranstaltet von Klaus Kurz, TO-Stützpunktleiter in Russel und Inhaber<br />

der Firma „New Horizons“. Mirno More Peace Fleet Singapore,<br />

noch undatiert, veranstaltet von Jörg Kalisch, TO-Stützpunktleiter<br />

in Singapur und Inhaber der Firma „Dexteritas – Marine Supply<br />

Services“. Mirno More Friedensflotte Ostsee, Sommer 2012, veranstaltet<br />

von einem Interessentenkreis aus privaten Schiffseignern,<br />

wobei die rechtliche Basis (Vereinsgründung) noch aussteht.<br />

Weitere Anfragen laufen z.B. in Niederlande (Ijsselmeer), Chile, Karibik<br />

etc. Die Zielsetzung für <strong>2011</strong> ist die Veranstaltung von zumindest<br />

drei Pilotprojekten.<br />

Das Problem bei dem jungen Projekt ist vor allem die Finanzierung.<br />

Trotz der großen Sympathie, die dem Projekt allseits entgegengebracht<br />

wird, und trotz erster Erfolge im Sponsoring (Mercedes Benz<br />

Österreich steigt ein) ist die Startphase des neuen Vereins World Peace<br />

Fleet äußerst schwierig.<br />

Die Lösung für die Startprobleme erhofft sich der Verein World Peace<br />

Fleet vor allem durch Solidarität seitens der österreichischen<br />

Segelszene. Hier ist die Erfolgsgeschichte der<br />

Mirno More Friedensflotte am besten bekannt,<br />

und hier kann wohl auch am besten eingeschätzt<br />

werden, was ein Gelingen der weltweiten<br />

Verbreitung bewirken würde: sowohl der österreichische<br />

Segelsport, als auch das Image unseres<br />

Landes könnten davon profitieren. Und<br />

tausende Kinder sowieso.


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Baujahr 2006, Gesamtlänge<br />

14,40 m, Breite 4,35 m, Tiefgang<br />

(Bleikiel) 2,05 m, Volvo-Penta<br />

D2-55, 4 Kabinen mit 8 Kojen,<br />

Segelfl äche ca. 110 m 2<br />

Liegeplatz: Achillion im Golf von<br />

Volos, Griechenland. Chartervertrag<br />

bei Ecker-Yachting kann übernommen<br />

werden. VB 135.000,– €<br />

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36<br />

Man kennt Peter den Großen als<br />

begeisterten Seemann – aber Hand aufs<br />

Herz, was wissen Sie sonst noch über die<br />

maritime Vergangenheit Russlands?<br />

Wir schauten in die Geschichtsbücher und<br />

entdeckten Erstaunliches …


People<br />

37<br />

Als der Zar<br />

Schiffszimmermann<br />

Text: Joachim Feyerabend<br />

wurde<br />

Fotos: Shutterstock (1)<br />

Der erste Akt der komischen Oper „Zar und Zimmermann“<br />

zeigt den russischen Zaren Peter I., später „der Große“ genannt,<br />

als Zimmermannsgesellen auf der holländischen Schiffswerft<br />

Saandam. Und im niederländischen Städtchen Zaandam<br />

begann in der Tat die Karriere des wirklichen, im Jahr 1672 im<br />

Moskauer Kreml als 14. Sohn des Alexei Michailowitsch geborenen<br />

Pjotr Alexejewitsch Romanow. Der Aufstieg des jungen<br />

Mannes zum „Zar aller Russen“ signalisierte zugleich den<br />

Eintritt der östlichen Großmacht in den illustren Kreis der<br />

seefahrenden Nationen.<br />

Der junge Peter, 1682 zum Zaren ernannt, baute bereits in jungen<br />

Jahren eine schlagkräftige Armee auf. Zu ihr gehörte auch die<br />

jahrhundertelang stiefmütterlich behandelte Marine. Seine hautnahe<br />

Bekanntschaft mit Salzwasser machte Peter während einer<br />

Schiffsreise nach Kolomensk, später segelte er von Wologda nach<br />

Archangelsk und erlernte nach dem Zaandam-Abstecher in Amsterdam<br />

das Handwerk des Schiffszimmerers in der Krummendiker<br />

Werft der Ostindischen Kompanie. Dort arbeitete er am Bau<br />

der russischen Fregatte Peter und Paul mit.<br />

Ich wäre lieber Admiral in England als Zar in<br />

Russland. Im Zweiten Nordischen Krieg der Ostseeanrainer<br />

um die Vorherrschaft im Baltischen Meer (1700–1721) gelang<br />

es ihm, nach zahlreichen Niederlagen in der Schlacht von<br />

Poltawa, den Zugang zur Ostsee zu erstreiten, schließlich<br />

Schweden als beherrschende Macht auf dem Baltischen Meer<br />

abzulösen und seinem König König Gustav III. große Teile<br />

Südfinnlands abzujagen.<br />

17<strong>03</strong> gründete er Stadt und Hafen St. Petersburg am Fluss<br />

Neva mit seiner Mündung in die Ostsee. Bis zu diesem Zeitpunkt<br />

hatte Russland nur im Süden Zugang zum Schwarzen<br />

Meer, an seiner Nordflanke zur meist vereisten Barentsee sowie<br />

dem Ochotskischen Meer und im<br />

äussersten Osten über Wladiwostok<br />

zum Japanischen Meer<br />

und zum Beringmeer. Von<br />

hier aus war auch der Pazifik<br />

zu erreichen.<br />

Innerhalb von zwei Jahrzehnten<br />

beherrschte die<br />

von Zar Peter aufgebaute<br />

russische Flotte mit 34 Linienschiffen,<br />

15 Fregatten<br />

und 800 Rudergaleeren die<br />

Ostsee. Auch auf dem<br />

Schwarzen Meer setzte<br />

sich Russland mit der russisch-baltischen<br />

Flotte unter<br />

Leitung des Grafen Alexei<br />

Orlow als Seemacht zur<br />

Zeit von Katharina der Großen<br />

durch. In der Seeschlacht von<br />

Cesme besiegte die russische<br />

Flotte 1770 die Osmanen und<br />

vernichtete den Großteil der<br />

türkischen Marine.<br />

1 Peter der<br />

Grosse, Gründer<br />

der russischen<br />

Marine und<br />

von St. Petersburg.<br />

1


38<br />

2<br />

1<br />

Lieber Admiral in<br />

England als Zar<br />

in Russland<br />

Die Liebe des Zaren Peter zu Schiffen dokumentierte sich auch<br />

in der Gründung des St. Petersburger Neva Yacht Clubs „Nevsky<br />

Flot“ im Jahr 1718, zwei Jahre vor dem Royal Cork Yacht<br />

Club in Irland. Damit waren die Russen die ersten Segler auf<br />

dem Globus, die den Yachtsport in einem Club organisierten.<br />

1892 wurde ein weiterer Club ganz nach englischem Vorbild<br />

gegründet, der Imperial St. Petersburg Yacht Club. Er hatte 19<br />

Mitglieder, alle aus dem Adelsstand, und verfügte über fünf<br />

Segelyachten. 1892 wurden für große Cruising-Yachten Wettbewerbe<br />

veranstaltet. Die Tradition endete allerdings jäh mit<br />

der kommunistischen Revolution. Der heute wieder existierende<br />

Neva Yacht Club wurde 1958 erneut ins Leben gerufen.<br />

In den Niederlanden waren die offiziellen Stellen froh, dass<br />

sich Peter während seiner Lehrzeit ständig auf der Werft auf-<br />

3<br />

hielt und die offiziellen Ereignisse und Bankette ignorierte.<br />

Denn der Zar pflegte sich regelmäßig total zu betrinken und<br />

ass mit den Händen. Den Gesandten einer anderen Macht<br />

empfing er in der Takelage des Fregattenneubaus in einfacher<br />

Arbeitskleidung, einen Teertopf um den Bauch gebunden und<br />

nahm das Beglaubigungsschreiben in luftiger Höhe in seine<br />

1 Prunkvolle Aufbauten sorgten für Luxusfeeling.<br />

2 Flügel an Back- und Steuerbord: prunkvolle Salons im Doppel.<br />

3 Drei Maschinen, drei Propeller, 10 Knoten Geschwindigkeit für die Ladivia.<br />

4 Querschnitt durch die Zarenyacht.<br />

4


WegWeisend in jedem detail.<br />

Revier<br />

39<br />

Ihr Erfolg beruht darauf, anderen voraus zu sein, Grenzen zu verschieben und neue Maßstäbe zu setzen.<br />

Sie stellen vorgefertigte Meinungen in Frage und treffen Ihre eigenen Entscheidungen. Warum sollten Sie<br />

bei Ihrem Fahrzeug auf diese Prinzipien verzichten?<br />

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40<br />

2<br />

1<br />

3<br />

4<br />

Teer verschmierten Hände. Er war ein begeisterter Seemann<br />

und äußerte während seiner späteren Regierungszeit einmal,<br />

nachdem er sämtliche nautischen Neuheiten Großbritanniens<br />

und den Kanonendrill an Bord der Schiffe studiert hatte: „Ich<br />

wäre lieber Admiral in England als Zar in Russland.“<br />

Der mari time Startschuss des Zaren führte dazu, dass die Wikinger-Gründung<br />

Russland durch den Nordmänner-Stamm<br />

der Rus eigene Seefahrer und Entdecker hervorbrachte, deren<br />

wohl bekanntester der deutsch-baltische Admiral Adam Johann<br />

von Krusenstern (1770–1846) ist.<br />

Krusenstern führte die erste russische Weltumsegelung von<br />

18<strong>03</strong> bis 1806 an. Zu seinen Entdeckungen gehören die Insel<br />

Hokkaidõ (damals Jesso), die Erforschung der La-Pérouse-<br />

Straße, der Küste der Insel Sachalin, der Kurilen, der Aleuten<br />

und der Ostküste Kamtschatkas.<br />

Das heutige Segelschulschiff der russischen Marine, die Krusenstern<br />

(ehemals die deutsche Viermastbark Padua), ist nach<br />

diesem Seehelden benannt. 1787 und 1790 hatte Krusenstern<br />

an den Kriegen gegen Schweden teilgenommen und von 1793<br />

bis 1799 im Dienst der britischen Flotte in Nordamerika, Afrika<br />

und Asien gestanden.<br />

Der letzte Zar des Riesenreiches, Nikolaus II., beispielsweise<br />

verbrachte fast den ganzen Sommer über an Bord seiner Yacht<br />

Standart auf der Ostsee und ließ den Thronfolger, Zarewitsch<br />

Alexej, ständig in Matrosenuniform auftreten. Er litt zwar an<br />

Seekrankheit, gleichwohl harrte er an Bord aus. Täglich kamen<br />

Kurier schiffe aus St. Petersburg längsseits, ganz konnte sich<br />

der Herrscher von den Tagesgeschäften nicht freimachen.<br />

Für das Schwarze Meer hatte sich Nikolaus II. eine sehr ungewöhnliche<br />

Yacht bauen lassen, die von oben gesehen fast kreisrund<br />

wirkende Ladivia. Sie galt in ihrer Zeit als Wunder an<br />

technischen Neuerungen. Entworfen hatte sie Vizeadmiral<br />

Alexander Popow, der dabei von seinen schwimmenden, runden<br />

Geschützplattformen ausging.<br />

Die Fähigkeit, schwere Kanonenlasten tragen zu können und<br />

die rundliche Form waren dazu angetan, die Rollbewegungen<br />

stark zu reduzieren und kamen so der Seekrankheit des Zaren<br />

entgegen. Zudem gestattete sie nach der Schiffbauformel „Breite<br />

statt Länge bringt das größte Platzangebot“ ungewöhnlich<br />

große und luxuriös ausgestattete Räume, in denen unter anderem<br />

backbord und steuerbord in den privaten Suiten ihrer<br />

Majestäten je ein Konzertflügel untergebracht war. Außenbords<br />

Der älteste Yachtclub der Welt ist russisch


Russland maritim<br />

Admirale, Weltumsegler und Polarforscher<br />

Weitere Entdecker und Seefahrer sind in alphabetischer Reihenfolge:<br />

Pjotr Fjodorowitsch Anschu (1796–1869, Neusibirische Inseln),<br />

der Deutsch-Balte Karl Ernst von Baer (1792–1876, Erforschung<br />

der russischen Fischbestände), der Forscher Fabian Gottlieb von<br />

Bellinghausen (1778–1852, Reisen bis zum 70. Südlichen Breitengrad,<br />

Verbandschef der Ostseeflotte), der bei den Northbrok-Inseln<br />

verschollene Arktisforscher und Marineoffizier Georgi Lwowitsch<br />

Brussilow (1884–1914), Semjon Deschjnow (1605–1673), der als<br />

erster, 80 Jahre vor Vitus Bering und 130 Jahre vor James Cook,<br />

die Beringstrasse überquerte. Matwei Matwejewitsch Gedenschtrom<br />

(1780–1845) erforschte die Flussmündungen von Jena und<br />

Kolyma und die neusibirischen Inseln. Er gilt als Mitbegründer der<br />

irrtümlichen These, dass um den Nordpol eine eisfreie Zone herrsche.<br />

Alexander Wassiljewitsch Koltschak (1874–1920), Admiral<br />

der russischen Marine und Befehlshaber der Schwarzmeerflotte,<br />

unternahm Erforschungsfahrten in der Arktis.<br />

Der Deutsch-Balte Otto von Kotzebue<br />

(1788–1846) leitete zwei<br />

russische Weltumsegelungen<br />

und hatte an der ersten unter<br />

Krusenstern teilgenommen.<br />

Chariton Prokofjewitsch Laptew<br />

(1700–1763) forschte in der<br />

Polarregion ebenso wie sein<br />

Cousin Dmitri Laptew, Admiral<br />

Michael Petrowitsch Lasarew<br />

(1788–1851) begleitete Bellinghausen,<br />

Juri Fjodorowitsch Lisjanski<br />

(1773–1837) war unter<br />

5<br />

Krusenstern Kommandant des<br />

Schiffes Neva und übersetzte das englischsprachige Buch der<br />

Segelschiffstaktik von John Maxwell ins Russische. Fedor Lütke<br />

(1797–1882) leitete die vierte russische Weltumsegelung und<br />

entdeckte zahlreiche pazifische Inseln im heutigen Mikronesien.<br />

Admiral Stepan Ossipowitsch Makarow (1849–1904) forschte in<br />

der Polarregion und machte sich für die Nutzung des Nördlichen<br />

Seeweges stark. Er entwarf den ersten Eisbrecher Russlands, die<br />

Jermark. Alexander Theodor von Middendorff (1815–1894) er -<br />

kundete den Amur-Oberlauf und die Küsten des Ochotskischen<br />

Meeres. Nikolai Nikloajeitsch Miklucho-Maklai (1846–1888) widmete<br />

sich der Südsee. Dort wurde er bei den Papuas wie ein Halbgott<br />

verehrt und in seiner Heimat als „der Mondmann“ bekannt.<br />

Athanasius Nikitin reiste schon im 15. Jahrhundert nach Indien<br />

und beschrieb die Fahrt als „Die Reise hinter die drei Meere“. Der<br />

Kosake Permjakow Jakow (gest. 1712) segelte entlang der sibirischen<br />

Küste und entdeckte dort mehrere Inseln.<br />

Demid Pjanda (gest. 1637) gilt als einer der grössten Entdecker<br />

Sibiriens. Er befuhr rund 8000 Kilometer der Lena und einiger bis<br />

dahin unbekannter Flüsse. Wassili Wassiljewitsch Prontschischtschew<br />

(1702–1736) suchte als Marineoffizier die Nordostpassage.<br />

Nikolai Petrowitsch Resanow (1764–1807) nahm Aufgaben in<br />

Russisch-Alaska wahr. Fjodor Rosmyslow (gest. 1771), russischer<br />

Seefahrer und Polarforscher, unternahm eine Expedition nach<br />

Nowaja Semljas und erkundete Meerengen, ebenso wie Wladimir<br />

Alexandrowitsch Russanow (1875–1913), der durch die weitere<br />

Erforschung Nowaja Semljas zu Ruhm kam. Jakob Sanniko (1780–<br />

1812) erforschte die Neusibirischen Inseln. Auch Grigori Iwandowitsch<br />

(1747–1795) forschte in diesem Gebiet. Grigori Iwanowitsch<br />

Schelichow organisierte ab 1775 Handelsfahrten zu den<br />

Kurilen und Aleuten und leitete die Kolonie Russisch-Alaska.<br />

Juli Michailowitsch Schokalski (1856–1940), Marineoffizier, Ozeanograf<br />

und Kartograf, machte sich um die Nordostpassage verdient,<br />

ebenso wie Georgi Jakowlewitsch Sedow (1844–1914),<br />

nach dem ein Segelschulschiff benannt ist. Eduard Toll (1858–<br />

1902) befuhr die Neusibirischen Inseln, Semjon Iwanowitsch<br />

Tscheljuskin (1700–1764) Kamtschatka, wie auch Alexei Iljitsch<br />

Tschrikow (17<strong>03</strong>–1748), der als Mitentdecker Alaskas gilt. Weitere<br />

Teile der Arktis erkundeten Nikolai Urwanzew und Georgi Uschakow.<br />

Als Kommandant des ersten Eisbrechers Jermak machte sich<br />

Michail Wasiljew einen Namen. Boris Wilkizki, (1885–1961),<br />

versuchte, die Durchfahrt von Wladiwostok nach Archangelsk zu<br />

erzwingen, scheiterte jedoch im Eis vor Kap Tascheljuskin. Als treuer<br />

Marineoffizier des Zaren emigrierte er in den Westen.<br />

hingen elf Beiboote und Barkassen für jeden Zweck. Die Riesenflunder<br />

war 71 Meter lang und 47 Meter breit. Mehrere<br />

Dampfmaschinen und drei Schrauben brachten den Koloss auf<br />

eine Geschwindigkeit von fast 16 Knoten. Die englische Werft<br />

John Elder & Co in Glasgow hatte sie in nur einjähriger Bauzeit<br />

fertiggestellt. Der Zar hat sie leider nie betreten, er wurde<br />

vorher ermordet. Die Ladivia wurde 1926 verschrottet.<br />

1 Kaiser Wilhelm II., Yacht- und Kriegsschiffsnarr der Deutschen, zusammen<br />

mit seinem russischen Kollegen Zar Nikolaus II.<br />

2 Admiral Adam Johann von Krusenstern.<br />

3 Zarewitsch (Kronprinz) Alexej, der den ganzen Sommer in Matro -<br />

senuniform rumlaufen musste.<br />

4 Zar Peter der Grosse, der das Schiffbauerhandwerk in Holland erlernte<br />

und im 17. Jahrhundert die Marine aufbaute.<br />

5 Otto von Kotzebue (1788–1846).


42<br />

VonWien nachVolos<br />

Text und Fotos: Dominic Marsano<br />

<strong>OCEAN7</strong> Regatta-Redakteur Dominic Marsano (39) und der Filmschaffende Andreas Handl sind EM-Dritte, WM-<br />

Sechste und dreifache Staatsmeister im Shark 24. Jetzt planen sie das ganz große Abenteuer: Mit ihrer 7,31 Meter<br />

langen Shark namens AUTO wollen sie über die Donau, das Schwarze Meer und den Bosporus bis nach Volos in<br />

der Ägäis segeln. Rund 1.600 Seemeilen – und damit soll noch lange nicht Schluss sein ...<br />

Wenn sie das lesen, sind wir längst über alle Berge. Hoffentlich<br />

und im Idealfall als dottergelbes Treibgut in Richtung Donaudelta<br />

unterwegs, aber so genau lässt sich das gegenwärtig nicht<br />

sagen. Zehn Tage vor dem 2. April wissen wir immer noch<br />

wenig bis gar nichts über das, was auf uns zukommt.<br />

Seglerisch eher zwischen der Luvtonne und dem Leegate beheimatet,<br />

können wir bei Zonen und Überlappungen bestens<br />

mitreden und ein Boot versuchsweise schnell machen. Aber<br />

mit ausgebeulten Tüchern, zwei halb funktionellen<br />

Außenbordern und einer 37-jährigen Lady zwölf<br />

Wochen quasi in ein und dieselbe Richtung<br />

zu schippern und dabei keinen Gegner<br />

im Visier zu haben, ist definitiv<br />

Neuland.<br />

Cruisen statt Racen ist<br />

angesagt, bedeutet<br />

Gleiten und ja<br />

nicht Hetzen. In<br />

Gegenden, die<br />

zwar quasi vor der Haustüre liegen und trotzdem nie oder nur<br />

oberflächlich besucht wurden. Da tauchen zwangsläufig Fragen<br />

auf. Ich weiß nicht, was sich die Jungs von Werkhof-Diskontmarine<br />

gedacht haben, als wir mit unserer Liste vor ihnen<br />

herumgehampelt sind, aber sie waren extrem freundlich und<br />

irgendwie auch sehr geduldig. Mittlerweile sind wir per du,<br />

haben alles und mehr: Lifebelts, Feuerlöscher, Radarreflektor,<br />

Rettungsring, Ankerleine, Top-Licht, Navi-Gerätschaft,<br />

Kanister, zwei Blechnapfe, fünf Kilogramm Nirosta<br />

Schrauben, Sikaflex und und und. Jede Menge nützliches<br />

Klumpert, aber trotzdem nicht aller Tage<br />

Abend. Es sind noch weitere Kleinigkeiten zu<br />

klären, zum Beispiel ob wir den entgegenkommenden<br />

Donauverkehr steuerbord<br />

oder backbord passieren lassen, ein<br />

Solarpanel den Strombedarf<br />

auch wirklich abdeckt<br />

und wie man<br />

sich Seekarten gene-<br />

1


PEOPLE<br />

43<br />

rell zu Nutze macht. Auch die Schleusenzeiten oder die Höhe<br />

diverser Brücken sind Thema und es scheint irgendwie als ob<br />

die derzeitige Planlosigkeit auch noch am Tag der Abfahrt mit<br />

von der Partie ist. Das macht aber nichts, denn fest steht, dass<br />

zwischen der Marina Wien und Volos knapp 2.000 Seemeilen<br />

Platz haben und ausreichend Zeit bleibt, dem Leben einen<br />

auszugeben. Und genau darauf kommt es an.<br />

Hausverstand mit Leatherman. Der eine spart<br />

auf bessere Zeiten und die goldene Ananas, der andere<br />

investiert seine ehrlich verdienten Scheine in das, was<br />

von der Werbung als unverzichtbar angepriesen wird<br />

und bisweilen sogar von Nutzen sein kann. Andere wiederum<br />

kaufen die Ware Zeit. Drei Monate, um genau zu<br />

sein, womit vom Aussteigen keine Rede sein kann. Aber der<br />

Alltag wird anders gewuchtet und sich auf die Fragen,<br />

wo wir am Abend andocken, wie wir auf die Gegebenheiten<br />

reagieren und was tagsüber auf den<br />

Teller kommt, beschränken. Kein Wecker, kein<br />

Verkehrsstau, keine Termine, keine Abgabefristen,<br />

keine E-Mails, kein Telefon. Der<br />

Plan ist simpel und macht Sinn: Wir atmen<br />

ein und atmen aus, wollen sehen<br />

und staunen, werden uns tagsüber<br />

von Strom, Wind und Welle treiben lassen und während der<br />

Nacht eher ankern, um ja nichts zu versäumen. Es gilt, sich in<br />

Erinnerung zu rufen, wie gut es das Leben mit uns meint und<br />

es in Kombination mit der genialsten Fortbewegung nach<br />

Herzenslust auszukosten. An so etwas zu denken ist ziemlich<br />

leicht gefallen, die Kurve tatsächlich zu kratzen und vor allem<br />

die sieben Zwetschken zusammenzubekommen<br />

war und bleibt unweit aufwändiger.<br />

Wir haben den wasserrechtlichen Auflagen<br />

der MA 58 Folge geleistet, den nervenaufreibenden<br />

Papierkrieg gewonnen und das<br />

Schiff tatsächlich vermessen bekommen.<br />

Die sieben Meter lange Schüssel sollte<br />

dicht sein und wird auf dem Weg an die<br />

Schwarzmeerküste in einen hochseetauglichen<br />

Zustand gebracht.<br />

Wir treffen Freunde<br />

in Istanbul, haben gehört,<br />

dass der Bosporus zu<br />

1 Dominic marsano.<br />

Der Redakteur.<br />

2 Andreas handl.<br />

Der Filmschaffende.<br />

2


44<br />

Wien<br />

Volvos<br />

und Leatherman ein devotes learning by doing und bekommen<br />

das schon irgendwie gebacken. Das wäre insofern von Vorteil<br />

und an sich auch notwendig, weil das Schwarze Meer und die<br />

Ägäis eben nicht der Neusiedler See sind und wir in Sachen<br />

Cruiserskills ziemlich minderbemittelt durch die Gegend<br />

schippern.<br />

den verkehrsreichsten Schifffahrtsstraßen zählt, keine Ahnung<br />

vom Marmarameer und dürfen das Boot bei einem Kumpel in<br />

Volos parken. Mehr an Recherche und Vorbereitung war nicht<br />

drinnen. Was blieb, waren jede Menge offener Punkte und das<br />

Wissen zu wenig zu wissen. Aus diesem Grund kommt zwangsläufig<br />

Plan B zur Geltung. Wir betreiben dank Hausverstand<br />

Keine Modeschau. Die interessanteste Frage war jene<br />

nach dem Platz. Sie ließ sich mit „zu wenig“ recht schnell beantworten,<br />

was zu einer spartanischen Einrichtung führt und<br />

uns viele Entscheidungen erspart hat. Dinge, die zwingend mit<br />

müssen, haben gegenüber jenen, die wir ganz gerne mitgehabt<br />

hätten, den Vorzug erhalten. Ganz einfach.<br />

Die Backskiste ist mit zwei Außenbordern und Kanistern voll<br />

gerammelt, unter Deck geht die Tupperware-Party ab. Ob<br />

Werkzeug, Medikamente, Geschirr oder Nahrungsmittel, alles<br />

ist in Plastik und zwischen den beiden Kojen gelagert. Im<br />

Vorschiff sind die Segel und das Ölzeug, dazwischen die Batterie,<br />

ein paar Ersatzteile, die Ausgeh-Panier und aus. Eine<br />

Mit Hausverstand und Leatherman<br />

werden wir das schaffen


Yachtcentrum<br />

PEOPLE<br />

45<br />

Rettungsinsel ist sich zum Beispiel nicht mehr ausgegangen.<br />

Das ist zwar dumm, lässt sich aber aufgrund unserer konservativen<br />

Wege rechtfertigen. Wir meiden Nachtfahrten, gondeln<br />

die Küsten entlang und wollen mögliche Einkehrschwünge<br />

vorab definiert wissen.<br />

Dabei sollten uns der ständige Blick fürs Wetter und der Tiefgang<br />

von lediglich einem Meter zu Gute kommen. Zudem wird<br />

das Beiboot zur Rettungsinsel umfunktioniert. So stellen wir<br />

uns das zumindest vor und hoffen, uns niemals an die Gummischläuche<br />

schnallen zu müssen. Was definitiv auf der Strecke<br />

bleibt, waren die Dinge des täglichen Gebrauchs, eine Modeschau<br />

geht sich demnach für beide nicht aus.<br />

Als Luxusgüter haben zwei Angeln, eine Harpune, ein Schachbrett,<br />

Bücher und jede Menge Papier überlebt. Aber die Zeit,<br />

sich ablenken zu wollen, ist aufgrund der vorüberziehenden<br />

Eindrücke ohnehin rar. Zehn Länder gibt es zu bestaunen,<br />

allein entlang der Donau müssen wir achtmal die Fahne wechseln.<br />

Mit Bratislava, Budapest und Belgrad steuern wir drei<br />

europäische Hauptstädte an, mit Istanbul die weltweit einzige<br />

Metropole, die sich auf zwei Kontinenten befindet. Das<br />

Schwarze Meer, in das die Adria beinahe viermal rein passt, ist<br />

über den Bosporus mit dem Marmarameer und in Folge mit<br />

den Dardanellen und der Ägäis verbunden. Eine Menge Wasser<br />

und viel Zeit für die Natur, dem gegenüber und sich selbst.<br />

Der Bordalltag wird auf unserer Shark 24, die den Namen<br />

„Auto“ trägt, aber auch auf „Mutti“ hört, eventuell ein wenig<br />

unbequem.<br />

Ob alles so passiert, wie wir uns das ausgemalt haben? Lernen<br />

wir zehn Fremdsprachen, oder kommen wir doch mit Händen<br />

und Füßen ins Reden, wird es kalt, warm, windig und beißen<br />

die Fische?<br />

Laut Plan sollten wir Ende Juni zurück sein. Eventuell früher.<br />

Das „Auto“ lassen wir in Volos, eines Tages soll es uns nach<br />

Portugal bringen. Aber eines nach dem anderen und schön der<br />

Reihe nach. Unweit des Donaudeltas zählen andere Gedanken.<br />

Welche das sind, wird hier in <strong>OCEAN7</strong> nachzulesen sein. Ab<br />

Juli und unter Garantie gefühlsecht.<br />

1 imposant. Vergleicht man die geplante Strecke mit der Winzigkeit der Shark<br />

24, stockt fast der Atem.<br />

2 bescheiden. Komfort ist auf dieser Reise eine Mokkamaschine auf einem<br />

Gaskocher und eine Winsch, natürlich nicht selbstholend.<br />

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46<br />

Die Hektik der Vorbereitungen ist vorbei:<br />

Das Boot und seine Skipper sind fertig<br />

für die große Reise und wir sind in<br />

unserem schwimmenden Heim und in<br />

einem neuen Leben angekommen.<br />

Angekommen<br />

ÖSTERREICHER<br />

unterwegs<br />

am<br />

Anfang<br />

Birgit Hackl (32) und Christian Feldbauer (34)<br />

berichten aus Kroatien. Als wir vor vier Jahren den Entschluss<br />

fassten um die Welt zu segeln, hatten wir weder Segelerfahrung<br />

ÖSTERREICHER<br />

noch ein Boot. Nur mit Bücherwissen bewaffnet, kauften<br />

wir dann 2008 eine 20 Jahre alte, 41 Fuß große Blauwasseryacht<br />

unterwegs<br />

(Sparkman & Stephens Design) aus Aluminium und segelten sie<br />

zu dritt – sprich ein unerfahrenes Seglerpaar und eine Schiffskatze<br />

– von Mallorca nach Kroatien (<strong>OCEAN7</strong> Mai/Juni 2010,<br />

www.pitufa.at). In den folgenden drei Jahren sammelten wir<br />

Segelerfahrung, bastelten an unserer PITUFA herum und sparten<br />

für die Reisekasse.<br />

Als wir nach unserem ersten Segeltörn die Bilge gründlich putzten,<br />

fiel uns ein weißes Pulver auf. Salz? Leider nein, das im Kiel<br />

unserer PITUFA gelagerte Blei hatte mit dem Aluminium-<br />

Rumpf reagiert. Anders als der rote Rost bei Stahlschiffen ist<br />

Korrosion bei Aluminium unscheinbar weiß und deshalb umso<br />

heimtückischer. In Kroatien stellte sich heraus, dass die Lochkorrosion<br />

sich durch sechs mm Aluminium ganz nach außen<br />

gefressen hatte. Wir waren am Boden zerstört und unser ganzes<br />

Österreicher<br />

unterwegs<br />

Unternehmen war in Gefahr. Punktuelle Reparaturen mit dem<br />

Restrisiko eines Kielbruchs kamen vor einer Weltumsegelung<br />

nicht in Frage. Nur eine zusätzliche Ummantelung des gesamten<br />

Kiels mit Aluminiumplatten konnte unsere PITUFA noch retten.<br />

Klaudio Krivičić von Lumbrico aus Pula nahm sich unseres<br />

Problems an, organisierte Schweißer und stand uns auch bei allen<br />

weiteren Reparaturen mit Rat und Tat zur Seite. Während sich<br />

draußen die Schweißer um den Kiel kümmerten, begannen wir<br />

die Arbeit an den übrigen „Baustellen”.<br />

Nach einigen bangen Wochen an Land kam unsere Pitufa<br />

dann stärker denn je wieder zurück ins Wasser. Trotz der umfangreichen<br />

Ausstattung, die bereits beim Kauf vorhanden war<br />

(Windfahne, Radar etc.) kamen noch diverse neue Projekte auf<br />

uns zu. Ein Geräteträger am Heck, eine Badeleiter, weitere Solarpanele,<br />

ein Windgenerator, ein neuer Kühlschrank, ein Watermaker,<br />

ein Satz neuer Segel der kroatischen Firma Dustom<br />

d.o.o. (www.dustomsails.com) und andere Gerätschaften.<br />

Parallel dazu lief unser Leben in Graz weiter. Wir arbeiteten<br />

mehr als vorher, um möglichst viel Geld anzuparen, doch die<br />

Abende und Wochenenden verbrachten wir mit Routenplanun-


PEOPLE<br />

47<br />

Pitufa<br />

Twiganauten<br />

gen, Internetrecherchen nach Ausrüstung und der Fertigstellung<br />

unserer Homepage www.pitufa.at.<br />

Besonders während des letzten Jahres hatten wir oft das Gefühl,<br />

nur noch körperlich in Graz anwesend zu sein. In Gedanken<br />

waren wir schon auf hoher See oder erforschten tropische Inseln.<br />

Wir haben vor, grundsätzlich der Barfußroute zu folgen, uns also<br />

von den warmen Passatwinden westwärts treiben zu lassen, aber<br />

auch Abstecher zu seltener besuchten Destinationen sind geplant.<br />

Diesen Sommer werden wir durch das Mittelmeer bummeln, uns<br />

im September erstmals hinaus auf den Atlantik wagen und nach<br />

einem letzten Stopp auf den Kanaren im Oktober die Atlantiküberquerung<br />

angehen. Das ist zwar noch vor Ende der Hurrikan-<br />

Saison, doch da wir nicht die Karibik, sondern Suriname ansteuern,<br />

können wir uns südlich der Zugbahn dieser gefürchteten<br />

Stürme halten. Suriname zieht uns an, weil sich noch nicht so<br />

viele Segler in dieses angeblich freundliche Land mit einer multikulturellen<br />

Gesellschaft und großen Flächen unberührten Regenwaldes<br />

verirren. An Suriname reizt uns die Möglichkeit, auf<br />

dem schiffbaren Flusssystem in den tropischen Dschungel vorzudringen.<br />

Trotz aller Vorfreude plagten uns zwischendurch auch Zweifel.<br />

Doch jetzt ist es soweit. Wir haben unsere Wohnung vermietet,<br />

die Jobs aufgegeben, das Auto verkauft, Mitgliedschaften und<br />

Daueraufträge geküdigt, eine umfangreiche Reiseapotheke und<br />

Unmengen Vorräte eingekauft. Wir haben alle in unserer Macht<br />

stehenden Vorkehrungen getroffen und die Unsicherheit fällt<br />

von uns ab. Ja, wir sind gut angekommen – am Anfang unserer<br />

Reise Richtung Horizont.<br />

www.pitufa.at www.dustomsails.com<br />

1 knochenjob. Der gesamte Kiel muss mit Aluplatten ummantelt werden.<br />

1<br />

Twiganauten<br />

20°19‘ Süd, 40°17‘ West – hier befindet ich der unter<br />

rot-weiß-roter Flagge segelnde Katamaran TWIGA<br />

im Moment. Über ihre Reise abseits der Trampelpfade<br />

berichten Helga und Peter.<br />

Der Katamaran<br />

TWIGA mit Helga<br />

Langer und Peter<br />

Bochnik an Bord hat<br />

den Atlantik von Südafrika<br />

kommend<br />

überquert und an der<br />

brasilianischen Atlantikküste<br />

in Vitória<br />

Baia do Espírito Santo<br />

festgemacht. Hier will das ungewöhnliche Blauwasserpärchen<br />

mit seinem bunten Schiff einige Zeit verweilen, um<br />

anschließend die brasilianische Küste in nördlicher und<br />

südlicher Richtung zu erkunden. Die TWIGA, ihr in Südafrika<br />

für die lange Fahrt hergerichtete Schiff, verhielt sich<br />

während der Atlantikpassage<br />

tapfer und steckte den teilweise<br />

sehr harten Seegang gelassen<br />

weg. Die Stadt Vitória ist an einer<br />

Flussmündung gelegen, in<br />

der sich eine Insel mit der Altstadt<br />

befindet, die nördlich gelegene<br />

Bucht ist gut geschützt<br />

und ermöglicht den Twiganauten<br />

Helga und Peter einen gemütlichen<br />

Aufenthalt vor weiteren<br />

Abenteuern.<br />

www.twiganauten.com


48<br />

Lutine<br />

Taurus<br />

Southbound<br />

Conny Schifter (22) aus Wien und ihr Lebensgefährte<br />

Kai (25) sind seit Oktober 2009 auf großer Reise. Derzeit<br />

befinden sie sich in der Gegend um Panama. Ihr Schiff<br />

heißt LUTINE, ist 30 Fuß lang, Baujahr 1963 und somit<br />

genau ein Jahr älter als ihre Crew zusammen. LUTINE<br />

erfordert entsprechend viel Liebe, Aufmerksamkeit und<br />

Arbeit. Größtes Problem war der Motor, der schließlich<br />

ganz seinen Geist aufgab. So entschlossen sich Conny<br />

und Kai kurzerhand, den bremsenden Propeller abzumontieren<br />

und werden bei nächster Gelegenheit die defekte<br />

Maschine ausbauen, die nicht nur 300 Kilo Ballast<br />

bedeutet, sondern auch wichtigen Stauraum wegnimmt.<br />

Conny Schifter berichtet von Bord der LUTINE:<br />

Wir haben unsere Arbeit in St. Martin beendet und können nun<br />

von dem verdienten Geld in unserer Tasche einige Monate leben.<br />

Kais Familie, in Martinique auf ihrem Schiff MELODRA-<br />

MA unterwegs, fliegt in ein paar Wochen von Trinidad zurück<br />

nach Europa. Wir wollen soviel Zeit wie möglich mit ihnen<br />

verbringen.<br />

Richtung Tobago! MELODRAMA segelt in drei Seemeilen<br />

Abstand an Steuerbord. Bilderbuchsegeln! Der<br />

Wind ist etwas vorlicher als querqab, nur geringer<br />

nördlicher Schwell, der zusammen mit dem<br />

Strom die See angenehm ruhig erscheinen lässt.<br />

In dieser behaglichen Situation wird mir bewusst,<br />

dass das Meer wirklich tausend Gesichter<br />

besitzt, denn nur zwei Wochen<br />

zuvor mussten wir um<br />

jeden Meter kämpfen.<br />

Glücklich blicke ich dem<br />

Sonnenuntergang entgegen, freue mich auf Tobago, bis jetzt<br />

immer noch meine Lieblingsinsel in der Karibik.<br />

Damit der Tag auch wirklich perfekt wird, läutet kurz nach<br />

Sonnenuntergang der Fischalarm. Wir fangen einen wunderbar<br />

fetten Thunfisch, der nach kurzer Inspektion eindeutig zu groß<br />

für uns beide ist. Nachdem wir ihn zu Steaks verarbeitet haben,<br />

rufen wir MELODRAMA per Funk und besprechen, wie wir<br />

unseren Fang teilen können. Wir verlangsamen unsere Geschwindigkeit,<br />

indem wir ein Reff ins Groß nehmen, MELO-<br />

DRAMA geht etwas höher an den Wind und startet zur Sicherheit<br />

den Motor. Nach kurzer Zeit sind die beiden Schiffe in<br />

etwa 10 m Abstand.<br />

Ich sitze am Steuer und halte einen genauen Kurs, während Kai<br />

eine halbvoll mit Wasser gefüllte Plastikflasche an einer Wurfleine<br />

befestigt. Am anderen Ende dieser Leine ist der restliche<br />

Fisch, sicher verpackt in zwei Plastiksackerln. Nachdem die<br />

Übergabe geklappt hat, geht MELODRAMA wieder auf Kurs.<br />

Auch wir setzen das volle Großsegel und nehmen Fahrt auf.<br />

In Store Bay, im Süden von Tobago, gibt es eine Gasfabrik, die<br />

schnell und ohne Probleme unsere fünf Gasflaschen (blau, drei<br />

kg) für 3,50 Euro aufgefüllt hat. Somit haben wir für die nächsten<br />

fünf Monate Gas, das praktisch umsonst<br />

ist. So etwas lässt das Herz eines Low-Budget-Seglers<br />

höher schlagen.<br />

Am Nordende von Store Bay ist Buccoo<br />

Reef. Ein riesengroßes Korallenriff, an<br />

dem die Wellen nur so brechen. Store<br />

Bay ist ein guter Platz zum Kite- oder<br />

Windsurfen. Wir probieren unseren<br />

kleinen Drachen aus.<br />

Es macht riesig Spaß, sich<br />

durchs Wasser schleifen<br />

zu lassen. Außerdem ist


PEOPLE<br />

49<br />

so ein kleiner Kite ein gutes Zubehör zu jeder Rettungsinsel.<br />

Ein kleines Segel wie dieses würde endloses Driften am Ozean<br />

um einiges verkürzen oder ist zumindest eine gute Beschäftigung<br />

für frustrierte Schiffbrüchige.<br />

Wir sind unterwegs Richtung Chaguaramas, Trinidad. Eine<br />

leichte Brise weht fast die ganze Nacht durch, MELODRAMA<br />

ist etwas hinter uns. LUTINE noch immer ohne Propeller<br />

unterwegs und in Leichtwinden einfach schwer zu schlagen.<br />

Kurz nach Sonnenaufgang sind wir der Küste sehr nahe, der<br />

Wind stirbt jedoch komplett. Wir bergen unsere Segel und<br />

driften. MELODRAMA motort auf uns zu. Rasch haben wir 30<br />

Meter dehnbare Leine zwischen unseren Booten befestigt. So<br />

kommen wir langsam und gemütlich in Chaguaramas an. Es ist<br />

laut und ziemlich „busy“ hier. Viele Schiffe liegen vor Anker,<br />

vielleicht warten sie auf einen Krantermin oder haben einfach<br />

ein paar Reparaturarbeiten zu erledigen. Die ganze Szene ist<br />

umrahmt von Rauch. Fast der ganze Wald um Chaguaramas<br />

brennt, es sind Flammen, die in Bodennähe bleiben, nur die<br />

kleinen Erdpflanzen verbrennen. Die großen Bäume bleiben<br />

stehen und nehmen keinen Schaden – wird uns erzählt.<br />

Wir verbringen zwei Wochen in Trinidad. Die meiste Zeit in<br />

einer wunderschönen Bucht, gleich um die Ecke von Chaguaramas,<br />

genannt „Scotland Bay“. Es ist nun Zeit, Abschied von<br />

Kais Eltern und seinem Bruder zu nehmen. Oh, es fällt schwer!<br />

Die letzten zwei Monate waren einfach zu schön. Im ersten<br />

Moment von der plötzlichen Einsamkeit geschockt, brauchen<br />

wir eine Weile, um zu entscheiden wohin es uns nun treiben<br />

soll. Doch bald ist es entschieden: Wir segeln Richtung Westen!<br />

Vor uns liegen Kolumbien, Panama und Costa Rica.<br />

www.freewebs.com/lutine/<br />

1<br />

2<br />

1 Alte Dame. 48 Jahre ist LUTINE. Das bedeutet endlos viel Arbeit, um das<br />

Schiff seetüchtig zu halten.<br />

2 in flammen. Waldbrand auf Trinidad – Rauchwolken schweben über der<br />

tropischen Bucht Chaguarama.<br />

Taurus<br />

Die österreichische Segelyacht TAURUS befindet sich<br />

zurzeit an der Südspitze Südamerikas, nach der Umrundung<br />

des berüchtigten Kap Hoorns feiern Barbara<br />

und Christoph Einspieler mit befreundeten Crews die<br />

geglückte Umsegelung des gefürchteten Seegebiets.<br />

In der malerischen Kulisse der südlichen Gletscher nutzen<br />

die beiden jede Gelegenheit für einen Landgang, um die<br />

eindrucksvolle Landschaft zu erkunden. Im Beagle-Kanal<br />

ragen zu beiden Seiten der Fjordeinfahrten schroffe Granitwände<br />

und Felsnadeln auf, aus jedem Sattel schäumen<br />

Wasserfälle und am Ende erstrecken sich gigantische Gletscher.<br />

Ihre Drinks kühlen die Segler in diesem Gebiet mit<br />

1.000-jährigem Eis. Trotz der meist sicheren Ankerplätze<br />

muss hier auf die heimtückischen Williwaws, unerwartete<br />

Fallböen, geachtet werden. In einer kleinen Bucht mit eigenem<br />

Wasserfall deponierten Barbara und Christoph nach<br />

alter Tradition ihren Schiffsnamen auf einer Planke am<br />

Baum und sind fasziniert von der kunstvollen Ausführung<br />

mancher Schilder, die andere Crews hier hinterlassen haben.<br />

Wegen der heftigen Böen mit bis zu 60 Knoten muss<br />

die TAURUS gelegentlich mit fünf Landleinen und 50<br />

Metern Ankerkette gesichert werden. Für einige Aufregung<br />

sorgte sogar hier am Ende der Welt das Erdbeben in Japan<br />

und die darauf folgende Tsunami, deren Auswirkungen<br />

auch hier deutlich spürbar waren.<br />

www.sytaurus.com<br />

ÖSTERREICHER<br />

unterwegs


50<br />

oCEAN7 Service<br />

Wetter im Taschenformat<br />

Der Barigo MeteoGuide PRO ist eine vielseitige Wetterstation für unterwegs, mit der sich<br />

jeder Motorbootfahrer oder Fahrtensegler seine persönliche Vorschau auf das aktuelle<br />

Wettergeschehen machen kann.<br />

Das handliche Gerät ist mit Schweizer Präzisionssensoren ausgerüstet und kann Windgeschwindigkeit,<br />

Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Temperatur und die Höhe<br />

messen. Die Anzeigen können wahlweise in allen gängigen Maßeinheiten<br />

angezeigt und ausgewertet werden. Zusätzlich besitzt der<br />

MeteoGuide eine Uhr mit Weck und Stoppfunktion.<br />

In dem spritzwassergeschützten<br />

Gehäuse verbirgt sich<br />

Hightech wie ein saphirgelagerter<br />

Rotor zur Windmessung oder eine<br />

spezielle Funktion, die mit Hilfe<br />

des Taupunkts verrät, ob Nebel aufzieht.<br />

Das nützliche Gerät kostet<br />

169,90 Euro.<br />

www.bernwieser.at<br />

Hoch<br />

glanz<br />

Mit Schleif- und Poliermitteln ist die die Firma<br />

Frei schon seit zehn Jahren tätig, Ambitionen<br />

in der Pflege von Bootsrümpfen erlangte das<br />

dynamische Team erst durch Erfahrung am<br />

eigenen Leib, als es seinem Boot, einer Grand<br />

Soleil 37, im Vorjahr ihr entsprechendes gepflegtes<br />

Äußeres wiedergeben wollte.<br />

Mit einem Spezialisten für Hochglanzarbeiten<br />

entwickelten sie eine Produktpalette, die mit<br />

wenigen, jedoch effektiven Arbeitsschritten den<br />

alten Glanz wieder herstellte.<br />

Nun werden die qualitativ hochwertigen Produkte<br />

auch dem Yachtsport zugänglich gemacht.<br />

Die Spezialpolituren sind erdölfrei,<br />

lange UV-stabil und salzwasserbeständig.<br />

Refit-Experten stehen nach Absprache jederzeit<br />

zur Verfügung.<br />

www.frei-schleifmittel.at<br />

Sicher<br />

versichert<br />

Den wichtigen Fragen des<br />

ausreichenden Versicherungsschutzes<br />

hat sich das<br />

Team von UNIQA intensiv<br />

gewidmet. Aus den eigenen<br />

Erfahrungen bei Segeltörns<br />

und Regatten wurde ein Versicherungskonzept<br />

entwickelt,<br />

das genau auf die Bedürfnisse<br />

von Chartercrews<br />

abgestimmt ist. Bei allen<br />

Charter- und Skipperversicherungen<br />

ist das Regatta -<br />

risiko mitversichert, ebenfalls<br />

alle Segel, Beiboot mit<br />

Außen bordmotor sowie<br />

Grundberührung.<br />

www.uniqa.at<br />

www.charterversicherungen.at<br />

Schuhe im Orkan<br />

Die Decksschuhe der Firma Gaastra wurden bei einer spektakulären Aktion im Windkanal bei<br />

dreizehn Windstärken getestet. Zwei Segelprofis stellten sich der Herausforderung von 133<br />

Stundenkilometern Windgeschwindigkeit. Die neuen Gaastra-Segelschuhe bestanden den<br />

Härtetest. Mit diesem ungewöhnlichen Verfahren konnte eindrucksvoll demonstriert werden, dass<br />

die Schuhe auch bei Orkan sicheren Halt bieten und sich für die extremsten Bedingungen eignen.<br />

www.gaastra.eu


NEWS SERVICE<br />

51<br />

Der Yachtspion<br />

Mit der Monitoring-, Alarm- und Controll-Software<br />

(M.A.C.) von GMM (Global<br />

Maritime Management) können<br />

alle Bordsysteme zusammen kontrolliert<br />

werden. Mit einzelnen Modulen<br />

kann das System individuell an Yachten<br />

ab 35 Fuß Länge bis zu Super -<br />

yachten angepasst werden. Es ermöglicht<br />

sogar den ferndiagnostischen<br />

Zugriff der Werften über das Internet.<br />

Vercharterer können mit der M.A.C.-<br />

Technik den Zustand ihrer Boote online<br />

überwachen und ihren Chartergästen<br />

dank Monitoring und Fern -<br />

diagnose ebenfalls helfend unter die<br />

Arme greifen. Außerdem erschließt<br />

das System die Möglichkeit, die Yacht<br />

auf ihrem Liegeplatz über den PC von<br />

zu Hause oder aus dem Büro zu überwachen.<br />

www.gmm-yacht.de<br />

Auftrieb<br />

Secumar, die Firma für Sicherheit auf See, feiert ihr 50-jähriges<br />

Bestehen. Zu diesem runden Jubiläum hat das Unternehmen<br />

eine seiner erfolgreichsten Automatikwesten<br />

überarbeitet, aufgerüstet und mit mehr Auftrieb ausgestattet.<br />

Mittels eines verbesserten Schwimmkörpers<br />

und einer größeren CO 2<br />

-Patrone wurde der Auftrieb<br />

von bisher 150 auf 220 Newton erhöht. Die unaufgeblasene<br />

Weste behindert die Bewegungsfreiheit<br />

des Trägers kaum, im Ernstfall justiert sich der Rückengurt<br />

automatisch und das über Bord gegangene<br />

Crewmitglied wird an die Wasseroberfläche<br />

in einer stabilen Lage gehalten. Die Arkona 220<br />

kann wie eine normale Jacke angezogen werden<br />

und wird mit dem patentierten Frontverschluss<br />

gesichert.<br />

www.marineservice.at<br />

Ganz klein<br />

Platz sparen ist auf Törns mit kleinen Schiffen immer ein<br />

wesentliches Thema. Für solche Fälle bietet die Firma Yachticon<br />

jetzt eine Faltschüssel aus stabilem Planengewebe. Sie<br />

hat im entfalteten Zustand eine Größe von 33 x 33 und eine<br />

Höhe von 19,5 Zentimetern. Das Fassungsvermögen der<br />

wasserdichten Faltschüssel liegt bei etwa 15 Litern. Zusammengeklappt<br />

misst sie nur 15 x 30 x 3 Zentimeter und ist<br />

leicht zu verstauen. 11,95 Euro.<br />

www.yachticon.de<br />

Powerdive Vertrieb<br />

Deutschland<br />

Österreich<br />

Schweiz<br />

Karin Schwab<br />

Bei den Lindenwiesen 50<br />

D-72770 Reutlingen<br />

Powerdive Tel. +49 Vertrieb (0)172 74 33 580<br />

Deutschland/Österreich/Schweiz<br />

E-Mail: office@powerdive.info<br />

Karin Schwab<br />

Bei den<br />

oder<br />

Lindenwiesen<br />

karin@powerdive.info<br />

50<br />

D-72770 Reutlingen<br />

Tel: +49 (0) 172 74 33 580<br />

email: office@powerdive.info oder karin@powerdive.info<br />

powerdive.info


52<br />

Tourismus und<br />

Umwelt –<br />

eine ambivalente<br />

Beziehung<br />

Text und Fotos: Dr. Reinhard Kikinger


SERVICE<br />

53<br />

Die Sehnsucht nach fremden Ländern und Kulturen. Die Freude auf erholsamen<br />

Urlaub und Entspannung. Der Wunsch nach Abenteuern, um dem<br />

Alltag zu entfliehen. Das sind einige der Motive, die alljährlich Millionen von<br />

Menschen zu Urlaubsreisenden machen. Die Ziele dieser Touristen sind<br />

ebenso vielfältig wie ihre Ansprüche. Von Städte- und Kulturreisen bis zu<br />

Antarktis-Expeditionen spannt sich der Bogen der Möglichkeiten. Angebote<br />

für billigen Massentourismus finden sich ebenso wie ultimative Luxus-<br />

Destinationen. Besonders begehrt sind Aufenthalte am Meer. Tropische Inseln,<br />

weiße Sandstrände, blauer Himmel, majestätische Palmen – und davor das<br />

Korallenriff im kristallklaren Wasser. All das gibt es. Noch, muss dazu gesagt<br />

werden. Sind diese Naturjuwelen mit Tourismus verträglich?


54<br />

1<br />

Das Prinzip der „Recreational Succession“. Eine<br />

kleine Gruppe Individual-Reisender entdeckt ihr Traumziel: ein<br />

Gebiet unberührter Natur in fantastisch schöner Landschaft.<br />

Da keinerlei Infrastruktur vorhanden ist, wird für den nächsten<br />

Aufenthalt vorgesorgt: anstatt der Zelte einfache Unterkünfte;<br />

und zumindest stundenweise elektrischer Strom. Da sich dieser<br />

„Geheimtipp“ herumspricht, kommen zunehmend mehr Urlauber<br />

in dieses Naturparadies. Um deren Bedürfnisse und<br />

Ansprüche zu befriedigen, reicht die primitive Infrastruktur aber<br />

nicht mehr aus. Neue und bessere Quartiere werden gebaut,<br />

Restaurants errichtet, die Erreichbarkeit verbessert. Die Zahl<br />

der Gäste nimmt stetig zu, ebenso das Ausmaß und die Qualität<br />

der Infrastruktur. Allerdings leidet darunter die ökologische<br />

Qualität dieses Ortes. Die Artenvielfalt schwindet, die Luft- und<br />

Wasserqualität verschlechtern sich. Anderes Publikum mit anderen<br />

Ansprüchen ersetzt die ursprüngliche „Entdecker-Gruppe“.<br />

Diese zieht weiter, entdeckt anderswo ein neues Traumziel<br />

und setzt dort die „Recreational Succession“ erneut in Gang.<br />

Auf einem Planeten begrenzter Größe ist diese Entdeckung und<br />

Erschließung stetig neuer Umweltparadiese nicht möglich.<br />

Anstatt beständig neue Destinationen in den verbliebenen Naturresten<br />

zu erschließen, wäre die nachhaltige Nutzung der<br />

bestehenden Möglichkeiten das Gebot der Stunde.<br />

2<br />

Beispiel „Mariner Tourismus“. Segler, Surfer, Schwimmer,<br />

Taucher, Schnorchler, Sonnenanbeter, Jetski-Raser, Miniund<br />

Megayacht-Kapitäne, Fischer, Kreuzfahrtpassagiere: Sie<br />

alle pflegen ihr Hobby im maritimen Umfeld. In vielen Fällen<br />

„Wir zerstören was wir suchen, indem<br />

wir es finden“. Das trifft auf jene Form des<br />

Tourismus zu, der laufend unberührte Natur<br />

als neue Destination erschließt.


SERVICE<br />

55<br />

wird das Meer schlicht als notwendiges Medium wahrgenommen,<br />

um in oder auf ihm der geliebten Freizeitbetätigung<br />

nachzukommen. Tatsächlich haben<br />

die Meere und Ozeane aber wichtigere Funktionen,<br />

als uns als Spielkiste, Transportweg und globaler<br />

Mülleimer zu dienen. Sie versorgen uns mit<br />

Nahrung; sie reichern die Atmosphäre mit dem<br />

für uns lebensnotwendigen Sauerstoff an; sie haben<br />

wesentlichen Einfluss auf die Wärmebilanz und<br />

Klimaentwicklung; und sie sind der Lebensraum für<br />

eine gewaltige Artenzahl von Organismen. Sobald<br />

unsere Form der Urlaubsgestaltung eine dieser wichtigen<br />

Funktionen des Meeres schädigt, sollten wir<br />

innehalten und uns darüber Gedanken machen,<br />

wie wir diese Schäden vermeiden oder zumindest<br />

minimieren können. Das Ziel eines nachhaltigen<br />

Tourismus ist neben dem wirtschaftlichen<br />

Erfolg auch der langfristige Erhalt und Schutz<br />

der natürlichen Ressourcen, die das Kapital<br />

dieses Tourismus darstellen.<br />

Beispiel Korallenriffe. Jeder kennt aus dem Fernsehen die<br />

wunderbaren Korallenriffe, voll mit den buntesten Fischen, und<br />

darüber tanzt noch ein Manta in der Strömung. Das will man<br />

selbst auch erleben, und daher ziehen Korallenriffe massenhaft<br />

Touristen an. Korallenriffe sind zweifellos gut für Tourismus.<br />

Tourismus ist aber nicht unbedingt gut für Korallenriffe! Die<br />

ohnehin durch Klimawandel und Versauerung der Meere gefährdeten<br />

Riffe werden durch Tourismus, falls schlecht gemacht,<br />

noch mehr geschädigt. Einige der Stressoren sind:<br />

• Reef walking. Im Riff zu stehen oder zu gehen zerbricht die<br />

Korallen. Kleine, junge Korallen sind mit freiem Auge nicht<br />

zu sehen und werden zertreten.<br />

• Sammeln oder Kauf von Muscheln, Schnecken, Korallenskeletten,<br />

Haigebissen. Die Tiere werden dafür getötet, das<br />

Riff wird artenärmer.<br />

• Fischen. Das sollte den einheimischen, professionellen<br />

Fischern zur Nahrungsversorgung überlassen werden. Das<br />

Fischen im Riff als Freizeitunterhaltung ist abzulehnen.<br />

1 Ruheplatz. Seeschwalben brauchen ungestörte Sandbänke als Ruhe-,<br />

Schlaf- und Nistplätze. Genau diese einsamen, kleinen Sandinseln sind aber<br />

auch als „Robinson Inseln“ oder „Barbecue Inseln“ bei Tagesausflüglern beliebt.<br />

Ruhende oder nistende Seevögel verlieren dadurch stetig an Lebensraum.<br />

2 Beobachten. Schwerelos im Wasser zu schweben und den Bewohnern<br />

dieser uns fremden Welt zuzusehen, ist ein wunderbares Vergnügen. Wenn<br />

man sich wie ein höflicher Besucher und nicht wie ein Plünderer verhält, können<br />

dieses Vergnügen auch noch nachfolgende Generationen genießen (Federschwanz<br />

Stechrochen, Hypolophus sephen).<br />

3 Freundschaft. Auch mit Fischen kann sich Freundschaft entwickeln.<br />

Manche Fische sind standorttreu und lernen bald, den Besuch aus der Oberwelt<br />

als angenehme Abwechslung zu schätzen (Rundkopf Fledermausfisch, Platax<br />

orbicularis).<br />

3<br />

Verheerend<br />

Als sprichwörtliche „Elefanten im Porzellanladen“ trampeln<br />

viele Touristen durch das Riff. Sie haben meistens keine<br />

Ahnung, welch gravierende Schäden angerichtet werden,<br />

wenn jahrein, jahraus mit Badeschuhen oder Flossen auf<br />

den Korallen gestanden oder gegangen wird.


56<br />

• Eutrophierung. Die Einleitung nährstoffreicher Abwässer<br />

überdüngt das Riff. Als Folge werden die Korallen von<br />

raschwüchsigen Algen überwuchert. Das Riff stirbt ab.<br />

• Sedimentation. Bautätigkeiten an der Küste führen zu hoher<br />

Sedimentbelastung der vorgelagerten Ökosysteme, mit<br />

negativen biologischen Auswirkungen.<br />

Jeder einzelne dieser Punkte ist ein Mosaiksteinchen in der<br />

schleichenden Zerstörung des paradiesischen Korallenriffs, das<br />

zu sehen wir von weither gekommen sind. Außerdem vermindern<br />

diese zerstörerischen Umweltsünden das Potential des<br />

Riffs, seine wichtigen Funktionen zu erfüllen:<br />

• Die Küsten und Strände vor der erosiven Kraft der Wellen<br />

zu schützen.<br />

• Vielen Fischarten als Lebensraum und Brutgebiet zu dienen.<br />

• Die Vielfalt an Wirbellosen zu erhalten, die den Fischen als<br />

Nahrung dienen.<br />

• Durch den Fischreichtum die Lebensgrundlage der lokalen<br />

Fischer zu garantieren.<br />

• Aufgrund seiner Attraktivität langfristig Einnahmen durch<br />

Tourismus zu erzielen.<br />

Ein Lösungsversuch. Für nachhaltige touristische Nutzung<br />

ökologisch sensibler Destinationen muss das Prinzip der<br />

„Recreational Succession“ durchbrochen werden. Komfort im<br />

Urlaub muss nicht zwangsläufig auf Kosten der Umwelt gehen.<br />

Wenn wichtige Umweltaspekte bei Planung, Errichtung und<br />

Betrieb von Hotelanlagen und Resorts berücksichtigt werden,<br />

wird das die Umweltschäden von Beginn an reduzieren. Auch<br />

in bereits bestehenden Einrichtungen kann noch vieles in eine<br />

1<br />

Literatur<br />

2<br />

KINATSCHU, Kinder und Naturschutz im<br />

Urlaub. Kleiner Artenschützer auf Reisen. Aktion,<br />

Spaß und Spannung in der Natur. Bundesamt für<br />

Naturschutz und TUI. Kostenlos und versandkostenfrei zu<br />

bestellen bei: +49(0) 228 8491-4444, E-Mail: presse@bfn.de<br />

ORAMS, M. (1999). Marine tourism. Development, Impacts and<br />

Management. Routledge. 115pp. ISBN 0-415-13938-4.<br />

WAIBEL, M., T. THIMM & W. KREISEL (Hsg.) (2005). Fragile Inselwelten.<br />

Tourismus, Umwelt und indigene Kulturen. Pazifik Forum, Bd.9.<br />

Horlemann Verlag. 254pp. ISBN 3-89502-204-7.<br />

www.kuramathi.com/environment<br />

www.tui-group.com/de/nachhaltigkeit


SERVICE<br />

57<br />

3<br />

umweltverträglichere Richtung gesteuert werden. Die Erkenntnis,<br />

dass intakte Umwelt einen Wert darstellt, wird zu einem<br />

verantwortlicheren Umgang mit ihr führen. Ein mächtiges<br />

Werkzeug ist Information. Die wenigsten Touristen verursachen<br />

absichtlich Schäden. Sehr viele jedoch sind uninformiert<br />

und gedankenlos in den Porzellanläden der Natur unterwegs<br />

und hinterlassen dort eine Spur der Verwüstung. Gezielte Information<br />

und Aufklärung vor Ort hilft nicht nur der Umwelt,<br />

sondern verhilft auch den Gästen zu einer neuen Qualität ihres<br />

Urlaubs. Dass dieses Konzept erfolgreich ist, kann der Autor<br />

dieser Zeilen aus eigener, mehr als zehnjähriger Erfahrung auf<br />

den Malediven bestätigen. Permanente Vorträge, Präsentationen,<br />

Einsicht in Bücher und in mikroskopische Welten vermitteln<br />

Gästen und Betreibern mehr Wissen über das delikate<br />

Ökosystem ihrer Urlaubsortes bzw. ihres Arbeitsplatzes. Das<br />

löst zwar nicht alle Probleme, ist aber ein kleiner Schritt in die<br />

richtige Richtung.<br />

4<br />

1 Jedermanns Liebling. Alle wollen Meeres-Schildkröten sehen. Ähnliches<br />

gilt für Delfine, Mantas und Napoleonfische. Diese spektakulären Tiere sind<br />

daher vielerorts geschützt, da sie wichtige Devisenbringer im Tauchtourismus<br />

sind (Echte Karettschildkröte, Eretmochelys imbricata).<br />

5<br />

2 Vorbildlich. Schnorcheln im Korallenriff ist nicht immer einfach. Die Korallen<br />

reichen bis knapp unter die Wasseroberfläche. Um eine sichere Passage<br />

zu ermöglichen, ist hier ein Schnorchelkanal angelegt. So kann ohne jede<br />

„Feindberührung“ das Riff sicher und umweltfreundlich gequert werden.<br />

3 Lebenslust und Urlaubsfreude. Tourismus kann zum Schutz der<br />

Umwelt beitragen, denn oft garantiert nur eine intakte Umwelt langfristige<br />

Einnahmen im Fremdenverkehr.<br />

4 Verlorenes Paradies. So sieht der Strand in der Kernzone eines Meeres-<br />

Nationalparks im Mittelmeer aus. Im Gegensatz zu biogenem Strandgut wie<br />

Holz verrotten Kunststoffe nur sehr langsam.<br />

5 Ignoranz. Das Hafenbecken einer Inselhauptstadt im Indischen Ozean. Der<br />

Großteil dieses Mülls stammt nicht von Touristen, sondern von der einheimischen<br />

Bevölkerung.


Drei Freunde<br />

Text: Andrea Willen<br />

gegen den<br />

Rest der Welt<br />

Marinepool wird 20. Die Modemarke von Seglern für<br />

Segler fing klein an – und ist inzwischen Branchenriese.


Service<br />

59<br />

„Ich provoziere gern“, sagt Robert Stark und lächelt provokant.<br />

So lächelt ein Erfolgreicher, einer, der es geschafft hat. Provoziert<br />

hat er schon vor 20 Jahren, als er zusammen mit seinen<br />

Freunden Gerhard und Stefan Eberle das Mode-Label Marinepool<br />

lancierte. Drei junge leistungsstarke Sportsegler<br />

forderten eine Branche heraus, die es sich zwischen Ölzeug<br />

und brettharten Jacken bequem gemacht hatte. Das,<br />

was die drei verband, waren das Segeln und eine richtig<br />

gute Freundschaft. Robert segelte zusammen mit<br />

Gerhard auf Lake Racern. Stark war der sportlich<br />

erfolgreichste in dem Trio – als Deutscher Meister<br />

und Vize-Europameister (Star) und Mitglied des<br />

deutschen Nationalteams. Doch auch die Eberle-Brüder<br />

gehörten zur nationalen Segel-Elite,<br />

Gerhard war Deutscher Meister (Dyas) und<br />

Stefan Deutscher Vizemeister (Tempest).<br />

Robert Stark sagt, die Zeit als Leistungssportler<br />

habe ihn geprägt, vor allem, weil er<br />

unter die Fittiche von Heinz Nixdorf kam,<br />

der ihm sportlich wie auch als Unternehmer<br />

ein Vorbild war. „Durch ihn kamen wir<br />

überall hin, wir lernten uns auch auf internationalem<br />

Parkett zu bewegen“, erzählt<br />

Stark. Neben dem Sport fing er schon früh<br />

an, Geschäfte zu machen. „Meine erste<br />

Firma, die hatte ich, glaube ich, mit fünfzehn.“<br />

Einen guten Riecher für den Handel<br />

hatte auch sein Freund Gerhard, der verkaufte<br />

an Segelkumpel, was grade so ging.<br />

Und dachte sich dafür den Namen Marinepool<br />

aus. Der wurde zum Grundstein für das<br />

Unternehmen, das die beiden Eberle-Brüder<br />

im April 1991 zusammen mit Robert Stark<br />

gründeten. Stark war der starke Mann im<br />

Team, er hatte die Vision, eine richtige Marke<br />

aufzubauen, eine, die um die Welt gehen sollte.<br />

Die Idee zum Globus im Logo klaute er keck –<br />

ihn inspirierte das FCKW-Zeichen auf einer Spraydose.<br />

Doch um die Welt zu erobern fehlte noch etwas,<br />

eine andere Ebene, etwas Emotionales,<br />

Spirituelles. Und so wurde das Motto „Spirit of the<br />

Ocean“ geboren.<br />

Angefangen haben die drei mit einem Container voller<br />

Bootsschuhe, dann kam die erste Jacke dazu. Stark hatte<br />

gelernt, hatte mit Musto, Helly Hansen und Murphy & Nye<br />

gearbeitet – und er wusste wie das Geschäft funktioniert. Inzwischen<br />

führen Robert Stark und Stefan Eberle das Unternehmen<br />

zu zweit, Gerhard hat neue Wege beschritten und ist<br />

dem Unternehmen nur noch freundschaftlich verbunden. Das<br />

ist inzwischen in 42 Ländern weltweit vertreten. Bis heute gibt<br />

es bei der Gestaltung der Kollektion das, was er „den roten<br />

Faden der Eigentümer“ nennt. Im Showroom schaut er schon<br />

genau hin – sortiert auch mal ein Hemd aus der letzten Saison<br />

aus. „Man bekommt einen Blick fürs Detail“, sagt er.<br />

Das Unternehmen mag global agieren, doch letztlich sind die<br />

Gründer an jedem wichtigen Punkt der Entwicklung immer<br />

persönlich involviert. Stefan Eberle, der Innenminister, kümmert<br />

sich unter anderem um die Produktion, um Stoffe, Materialien<br />

und Verarbeitungsprozesse. Außenminister ist Stark, er<br />

ist der Marketing-Mann, und sein Ressort ist vor allem die<br />

Pflege der Marke. Und das Networking – denn das, sagt er, sei<br />

ganz wesentlich das Geheimnis des Markenerfolgs. Zwanzig<br />

Jahre nach dem Start ist das Unternehmen ein Branchenriese.<br />

„Niemand weiß, wie Marinepool aufgebaut ist“, sagt Robert<br />

Stark und lächelt vielsagend. „Außer dem Finanzamt.“<br />

Man lässt im Ausland fertigen, dank Beteiligungen in China<br />

auch viel in der Volksrepublik. Dort lasse sich zumindest in<br />

engen Grenzen Einfluss auf die Produktion nehmen, dort sitzen<br />

zum Beispiel keine Kinder an der Nähmaschine, denn das<br />

will niemand bei Marinepool, nicht die Unternehmer, nicht die<br />

Kunden. In Deutschland sind die kreativen Köpfe zu Hause,<br />

Marketing und Vertrieb, insgesamt 42 Leute im Headquarter<br />

in Martinsried bei München. Ein Unternehmen solchen Zuschnitts<br />

hat es nicht leicht, sagt Stark: „Wir sind zu groß, um<br />

Marinepool als Event-Partner<br />

u. a. bei<br />

· Extreme Sailing Series<br />

· Class-1 World Powerboat Championship<br />

· Louis Vuitton Trophy 2010<br />

· Melges 24 Weltmeisterschaft 2010<br />

· RC44 Austria Cup 2009 + 2010<br />

· Travemünder Woche<br />

· Match Race Germany<br />

· German Dragon Grand Prix und Childhood Race<br />

· Alle französischen nationalen Meisterschaften


60<br />

2<br />

2 3<br />

Eine Marke erobert die Segelwelt<br />

klein zu sein und zu klein, um groß zu sein.“ Marinepool ist<br />

heute ein mittelständisches Unternehmen, wo die Chefs noch<br />

immer viel selbst in die Hand nehmen. Aber auch sie haben<br />

gelernt, dass sie andere brauchen. Das setzt Vertrauen voraus,<br />

denn das Wachstum der Marke weckt auch Begehrlichkeiten<br />

bei der Konkurrenz. „Wir sind belächelt worden damals. Und<br />

jetzt sind wir sowas wie der Branchen-Primus“, sagt Stark, der<br />

Außenminister.<br />

Er macht tatsächlich „Außenpolitik“: Er ist weltweit unterwegs,<br />

auch um Events zu entwickeln oder um Marinepool als Partner<br />

bestehender Segelveranstaltungen ins Spiel zu bringen –<br />

manchmal auch, um etwas ganz Neues zu schaffen. Bei den<br />

Régates Royales in Cannes etwa bot Stark die Partnerschaft an,<br />

als Sponsor und mit einer offiziellen Kollektion. Frankreich,<br />

die größte Segelnation der Welt, ist ein wichtiger Markt. Auch<br />

deshalb engagiert sich Marinepool bei der Vendée Globe – mit<br />

glücklichem Händchen, wie Stark sagt. Der Stolz auf das Erreichte<br />

ist ihm deutlich anzumerken. „Wenn man im New<br />

Yorker Yacht Club Kataloge auslegen darf, wenn einem der<br />

Commodore vom Yacht Club Costa Smeralda schreibt, dann<br />

hat man doch was richtig gemacht“, sagt er.<br />

Sein letzter Coup war die Zusammenarbeit mit Louis Vuitton<br />

in Dubai. Marinepool hatte durch geschickte strategische Partnerschaft<br />

das Privileg, die Regatta-Kollektion der Louis Vuitton<br />

Trophy zu machen: „Weil wir im DMC Markenhoheit<br />

haben.“ Die Zusammenarbeit mit Louis Vuitton bedeutet Stark<br />

viel, sie symbolisiert vor allem das, was er sonst nur selten so<br />

direkt formuliert: „Wir haben es geschafft.“ Längst ist Marinepool<br />

auch als Lifestyle-Marke erfolgreich, der Gewinn des<br />

GQ Global Sportstyle Award 2006 war ein Meilenstein in der<br />

Entwicklung. Den Preis, sagt Stark, wollte er unbedingt erobern.<br />

2006 war es so weit, bei den Männern gewann Marinepool,<br />

bei den Damen wurde das Unternehmen als stolzer Zweiter<br />

ausgezeichnet.<br />

Auch wenn es längst bei Marinepool Kleidung für (fast) alle<br />

Lebenslagen gibt: Segeln bleibt doch das wichtigste Thema.<br />

Partnerverbände<br />

· Französischer Segelverband – FFV<br />

· Österreichischer Segelverband – ÖSV<br />

· Estonian Yachting Union<br />

· Cyprus Sailing Federation


Service<br />

61<br />

Nicht zuletzt deshalb feiern die bayrischen Gründer<br />

der Marke im Mai im Bayrischen Yachtclub am<br />

Starnberger See eine große Party mit Freunden.<br />

Und Marinepool hat viele Freunde, sagt Stark.<br />

„Wenn wir da nur die wichtigsten Leute einladen,<br />

dann sind das schon über 600 …“<br />

1 Fun-Mode für Segler.<br />

2 Schick an Bord, zu jeder<br />

Gelegenheit.<br />

3 Italienischer Chic.<br />

4 Spektakel Extreme 40.<br />

5 Zwei Segelfreunde: Robert Stark (links) und<br />

Markus Wieser.<br />

4<br />

Marinepool – Partner von …<br />

· Extreme Sailing Series – offizieller Bekleidungspartner · 49er<br />

· Delle Karth/Resch (AUT) – aktuelle Weltcupsieger 2010 · Dyen<br />

Christidis (FRA) – Weltcupzweiter und Vizeeuropameister · Star<br />

· Johannes Babenerde/Timo Jacobs – Weltranglistenzweite ·<br />

Rohart/Rambeau – Weltmeister 2005, Star Bronze Olympische<br />

Spiele Athen 2004 · Elliott 6m · Katerina Skudina (RUS) –<br />

Europameisterin Match Race 2010 · Laser · Pavlos<br />

Kontides (CYP) – zweifacher Jugendweltmeister<br />

· Andreas Geritzer (AUT) – mehrfacher Medaillengewinner,<br />

Silber Olympische Spiele Athen<br />

2004, Bronze EM 2010 · Sarah Steyaert<br />

– Laser Radial Weltmeisterin 2008 · RS:X<br />

· Andreas Cariolou (CYP) – Weltranglistenneunter<br />

· 470 Herren · Charbonnier/<br />

Meyer (FRA) - Vizeweltmeister 2010,<br />

Weltranglistenachte · Schmied/<br />

Reichstätter (AUT) –<br />

Weltranglistenvierzehnter.<br />

· 470 Damen ·<br />

Vogl/Flatscher (AUT)<br />

– Europameisterin<br />

2008<br />

5


62


SERVICE<br />

63<br />

Um die Welt sind Alexandra, Peter und<br />

ihr Sohn Finn auf zwei Rümpfen<br />

gesegelt. Während der Austrian Boat<br />

Show in Tulln versuchten sie es mit drei<br />

Rädern auf Asphalt. Hier ihr Bericht.<br />

Die<br />

Asphalt-<br />

Segler<br />

Text: Alexandra Schöler · Fotos: Gernot Weiler


64<br />

1<br />

Ich biss<br />

die Zähne<br />

zusammen und<br />

schnappte<br />

mir die<br />

nächste Böe.<br />

Juchuu!<br />

In Neuseeland habe ich sie das erste Mal gesehen. Am Strand.<br />

Dem berühmten 90 Mile-Beach auf der Nordinsel. Verrückt,<br />

dachte ich, wobei ich gleich korrigierte: Naja, was wir machen,<br />

nämlich um die Welt segeln, ist ja auch nicht gerade unverrückt.<br />

Aber ich traute mich nicht. Damals.<br />

Ein Segel, drei Räder und unglaubliches Tempo. Sand wurde<br />

aufgewirbelt, die pazifische Brise ließ das ungewöhnliche Gefährt<br />

dahinflitzen. Die Piloten lachten, juchzten und schienen<br />

nicht besonders erschrocken. Kiwis eben. Was denen alles<br />

einfällt.<br />

Zwei Jahre später schlenderten wir durch das Messe-Angebot<br />

der Tullner Boot 2010. Gerade wieder in Österreich und schon<br />

wieder verrückt nach Schiffen. Und als wir hübsche Holzkanus<br />

betrachteten, spitzen sich meinen Ohren. Englisch am Stand<br />

hinter uns? Neuseeländisch-Englisch? Ein Kiwi in Tulln? In<br />

der Tat. Keine Minute später belagerten wir Hamish am Blokart-Stand,<br />

quetschten ihn aus, wo er herkam (Christchurch)<br />

und wie lange er schon in Österreich sei (16 Jahre) und dass<br />

wir seine „Segelgefährten“ in Neuseeland am Strand gesehen<br />

hatten. Ach Neuseeland, so schön, fast dortgeblieben, herrlich.<br />

Hamish grinste. „Call them Blokart – Blow and Kart – instead<br />

of Go and Kart“. Ok!<br />

Wir plauderten noch ein bisschen, lauschten diesem vertrauten<br />

Idiom und schlenderten weiter.<br />

CUT. Ein Jahr später – Messe Tulln <strong>2011</strong>. Wir mit unserer<br />

Show on-Tour, eingeladen in Tulln von Kind, Küche, Katamaran<br />

zu erzählen. Und eingeladen vom Blokart Connection<br />

Leading Team – Hamish Mc Gregor und Austrianer Andreas<br />

Burghardt, als Weltumsegler ihre Landsegler zu testen. Aus<br />

dem kleinen Stand war ein beeindruckender Outdoor-Meeting<br />

Point geworden. Mit weitläufiger Betonfläche. Darauf zogen<br />

die Landsegler ihre Runden. Mir war mulmig. Wenn ich mich<br />

jetzt blamiere, als Weltumseglerin, was für einen Schande.<br />

Schon saß ich festgeschnallt, mit Helm und Handschuh im<br />

Gefährt.<br />

Andreas gab mir einen ordentlichen Schubs und ich rollte<br />

dahin. Dieser böige Wind erinnerte mich an mein lang zurückliegendes<br />

Jollen-Desaster auf der Alten Donau. Naja, zumindest<br />

5-<br />

RiesenSpass<br />

Neuseeland ist ja so nah! Der Blokart-Fun Park ist in Prellenkirchen<br />

– gerade einmal 45 Kilometer von Wien entfernt.<br />

www.blokart-connection.com


65<br />

versenken konnte ich das Ding nicht. Finn schien sich blendend<br />

zu fühlen, legte sich in die Kurve wie ein … äh, naja, Weltumsegler?<br />

Peter fegte durch die Gegend. Typisch Surfer! Ich biss<br />

die Zähen zusammen und schnappte mir die nächste Böe. Juchuu!<br />

War das ich? Ich juchzte, ich lachte und ich schien nicht<br />

besonders erschrocken! Was für ein wunderbarer Spaß. Was<br />

für ein Gefühl, ich fliege, ich schwebe, ich segle!<br />

Die Warteschlange beim Blokart-Zelt wurde länger und Peter<br />

und Finn hatten sich bereits wieder aus ihren Landseglern<br />

geschält und forderten mich auf, auch langsam zu stoppen. Wie<br />

schade, ich könnte ewig so weitersegeln! Wenn ich’s täte, wär’<br />

ich, glaub’ ich, bald richtig gut und verdammt schnell! Und das<br />

erst nach wenigen Runden. Natürlich waren sowohl Andreas<br />

als auch Hamish stets nah an unserer Seite und ich fühlte mich<br />

sicher.<br />

Die beiden lachten wissend, als wir völlig aufgedreht von gerade<br />

Erlebten schwärmten.<br />

Sie wussten es ja schon lange, waren Meister ihres Faches und<br />

abgesehen davon einfach sympathisch und cool. Irgendwie so<br />

neuseeländisch. So, dass man dableiben will. So, wie am 90 Mile-<br />

Beach!<br />

Übrigens: Jeder kann Blokart segeln! Von zehn bis 99 Jahre.<br />

Um es in Andreas Worten zu sagen: Es ist „safe, fun, fast“:<br />

Wobei mich besonders die Kombination von sicher UND<br />

schnell anspricht!<br />

Wer ein bisschen Neuseeland in Österreich sucht und auch für<br />

alle anderen – Blokart ist nicht weit!<br />

Der Blokart-Fun Park ist nur 45 km von Wien entfernt in<br />

Prellenkirchen. Und wer Andreas und Hamish ein Freude<br />

machen will, begrüßt sie einfach mit „Cheers, mates“! Vielleicht<br />

6-11_210x70.FH10 verraten Tue Apr sie dann 05 12:58:05 den einen <strong>2011</strong> oder Seite anderen 2 Blokart Sailing-<br />

Geheimtipp!<br />

1 Weltumsegler. Die drei von der RISHO MARU bretterten ordentlich über<br />

den Beton.<br />

2 Naturtalent. Finn holte das Letzte aus dem Gefährt mit den drei Rädern<br />

und dem Segel.<br />

3 Los geht‘s. Für Peter als erfahrenen Surfer war es ein ganz besonderes<br />

Vergnügen. C M Y CM MY CY CMY K<br />

2<br />

3<br />

SEA RAY WEEKEND 28. & 29. Mai <strong>2011</strong><br />

Probefahrten mit den neuen Sea Ray Modellen am Attersee - Kammer Schörfling im MYC Salzkammergut.<br />

Mehr Infos und Anmeldung unter www.bootefeichtner.at. Wir freuen uns auf Ihr Kommen!<br />

Saxingerstrasse 5 | 4020 Linz | +43 732 7744 16<br />

www.bootefeichtner.at | office@bootefeichtner.at


66<br />

oCEAN7 YACHTEN<br />

Lamborghini<br />

schwimmt<br />

XXXXXX<br />

XXXX<br />

Mauro Lecchi, Designer bei<br />

Lamborghini, hat das auffällige<br />

Design der Kultautos<br />

auf das Wasser übertragen.<br />

Das Ergebnis ist eine 15<br />

Meter lange Motoryacht, für<br />

die der legendäre Countach<br />

Lamborghini optisch Modell<br />

stand. Als Antrieb sollen<br />

zwei V12-Motoren aus Bergamo<br />

dienen, die jeweils<br />

etwa 600 PS liefern.<br />

www.lamborghini.at<br />

eius partes molis, ut difficile sit iudicare, quid magis in<br />

stuporem nos agat, infinita partium a [Orig: à] se invicem<br />

distantia, an tanta earundem in se magnitudo. Videbis aspectu<br />

vilia, et tantae subtilitatis corpuscula, ut nulla plane<br />

[Orig: planè] esse appareant; sed quarum virtutes maximis<br />

illis controversiam faciant. Sol centies sexagies, vel ut alii,<br />

centies quadragies maior est Historico naturali terra [Orig:<br />

Aluyacht<br />

terrâ] : tantae velocitVideb subtilitatis corpuscula, ut nulla<br />

plane [Orig: planè] esse appareant; sed quarum virtutes<br />

maximis für illis controversiam alle faciant. Fälle Sol centies sexagies, vel<br />

ut alii, centies quadragies maior est Historico naturali terra<br />

[Orig: Die italienische terrâ] : tantae AY480 velocitatis ist aus idem, stabilem ut una Aluminium [Orig: unâ] gebaut hora<br />

und [Orig: für horâ] Ozeanüberquerungen decies mille milliarium konstruiert. conficiat. Die Proximum Absichten, etsi die<br />

bei terris den Sidus, Entwürfen Luna; ab in erster iisdem Linie tamen, verfolgt dum wurden, minimum waren, distat, ein<br />

ideales LII. terrae Schiff semidiametris; für lange Kreuzfahrten hoc est, milliarium ohne große astronomicorum<br />

178698. das removetur: den Eignern quae ein uneingeschränktes Gefühl<br />

Crew zu<br />

erschaffen,<br />

von www.pancanal.com<br />

Sicherheit vermittelt.<br />

Der 14 Meter lange Segler ist so gebaut, dass er selbst bei<br />

schweren Rumpfschäden nicht sinkt. Alle technischen Elemente<br />

und Anlagen wurden so konzipiert und angeordnet,<br />

dass es möglich ist, sie zu warten, ohne Einrichtungselemente<br />

auszubauen.<br />

www.aluyacht.it<br />

Charter-Kat der<br />

Zukunft<br />

Die Charterzukunft hat gerade begonnen: Der neue Sunsail<br />

444-Katamaran bietet neben einem großen Platzangebot<br />

auch gute Segeleigenschaften.<br />

Durch das neue Gästecockpit auf dem Vorschiff wird zusätzlich<br />

gemütlicher Platz an Deck geschaffen. Serienmäßig ist<br />

das Schiff mit Klimaanlage, Generator, elektrischen Winschen<br />

und der letzten Generation von Raymarine-Navigationselektronik<br />

ausgestattet.<br />

Bei der Entwicklung des Sunsail 444 hat aber auch der<br />

Umweltschutz eine wesentliche Rolle gespielt. Auf dem<br />

Hardtop werden serienmäßig Solarmodule verbaut, die den<br />

Einsatz der Bordmotoren und Generatoren zum Batterieladen<br />

um bis zu 20 Prozent reduzieren und die Lebensdauer<br />

der Batterien um etwa fünf Jahre erhöhen.<br />

Der neue Sunsail 444 Katamaran wird ab sofort in Kroatien,<br />

Griechenland und der Türkei stationiert, ab Winter <strong>2011</strong>/12<br />

wird das neue Modell auch in der Karibik zu chartern sein.<br />

www.master-yachting.de


NEWS YACHTEN<br />

67<br />

Ganz schön<br />

smart,<br />

das Smartboat<br />

Das eigenwillige, französische<br />

Designerboot wurde in Tulln<br />

erstmals von MaxMarine, dem<br />

österreichischen Generalimporteur für Jeanneau-Yachten, dem österreichischen Publikum vorgestellt.<br />

Neben dem pfiffigen Aussehen verfügt das Smartboat über eine Kajüte, ein WC und zwei<br />

Schlafplätze. Als Antrieb kann zwischen einem Außenborder mit maximal 150 PS oder einem<br />

Elektromotor gewählt werden. Das äußerst geringe Gewicht von nur 860 Kilogramm in Kombination<br />

mit dem durchdachten Unterwasserschiff lässt das Smartboat auch mit kleiner Motorisierung<br />

leicht durchs Wasser gleiten.<br />

www.maxmarine.at<br />

Die Segelyachten von Elan haben nach etwa<br />

zwei Jahren Pause wieder eine offizielle Generalvertretung<br />

in Österreich. Hans Martin<br />

Höwert und Thomas Hollerer von Elan<br />

Yacht Handel Austria sind begeisterte<br />

Segler und wollen die Marke wieder in<br />

Österreich etablieren. Die Boote des<br />

neuen österreichischen Generalvertreters<br />

können nach Absprache in der<br />

Adria probegesegelt werden.<br />

www.elan-yachten.at<br />

Elan Austria<br />

Offizieller Partner<br />

des RC44 Austria Cup<br />

und Team AEZ44<br />

www.marinepool.at


68<br />

Mit dem<br />

Weinkeller<br />

Text: Detlef Jens<br />

ins Wochenende<br />

Die Dufour 375 wird seit einem Jahr gebaut. Unserem <strong>OCEAN7</strong><br />

Tester wird sie als das „Frauenschiff“ angekündigt. Warum?<br />

Schauen wir mal.<br />

1


YACHTEN<br />

69<br />

Nach der größeren 405 ist dies die zweite Dufour mit der<br />

charakteristischen Fenster-Optik, den zwei durch einen dunklen<br />

Steg miteinander verbundenen Salonfenstern. Für ruhige<br />

Gemüter ist das gewöhnungsbedürftig, aber immerhin macht<br />

es diese Schiffe unterscheidbar. Das ist, im Zeitalter der schicken,<br />

sportlichen, weißen Serienboote im weitgehenden Einheitslook<br />

nicht einfach und von daher schon mal gut. Letzten<br />

Dezember, auf der Bootsausstellung in Paris, wurde die dritte<br />

im Bunde vorgestellt, die 445.<br />

Bleiben wir jedoch bei der kleinsten, der 375. Eine Größe, das<br />

spricht sich mittlerweile immer mehr herum, die für die sich<br />

durchschnittlich an Bord befindlichen zwei bis vier Personen<br />

ja eigentlich vollkommen ausreicht. Moderne Yachten wie<br />

diese bieten bei sehr guten Segeleigenschaften auch in dieser<br />

Größe viel Volumen im Innenraum. Elegant, wohnlich und<br />

praktisch. Ein „Frauenschiff“ eben, das der Bordfrau alles bietet,<br />

was sie sich wünscht. Und es ist, noch ein Alleinstellungsmerkmal,<br />

„das Schiff mit dem Weinkeller“. Eine sehr einfache,<br />

aber gute Idee ist die Wiederentdeckung der Bilge als Stauraum.<br />

Hier mit einer Innenschale aus GFK, so bleibt es da<br />

unten immer schön trocken und sauber, und mit Flaschenhaltern,<br />

damit die guten Tropfen auch bei viel Seegang nicht zu<br />

Bruch gehen. Dunkel und temperiert ist die Bilge ja immer.<br />

Das Qualitätsmanagement hat sich auf der Werft in den letzten<br />

zwei Jahren noch einmal verbessert, die Arbeitsabläufe wirken<br />

jedenfalls sauberer und organisierter. Der Rumpf ist solide von<br />

Hand laminiert, darin liegt eine ebenfalls laminierte Innenschale.<br />

Dies ist eher ein Gerüst aus Stringern und Spanten, die<br />

durch die glatten Innenflächen miteinander verbunden sind.<br />

Diese strukturelle Innenschale reicht vom Ruderkopf bis in den<br />

Bug hinein, in der Schiffsmitte ist sie massiv ausgeführt und<br />

1 Deck. Frei und klar, Teak als Extra.<br />

2 Praktisch. Die Heckklappe.<br />

3 Rauschefahrt. Der Gennaker bringt richtig Speed.<br />

verträgt die Kräfte von Kiel, Mast sowie den Ankerpunkten für<br />

die Pütting-Unterzüge. Das Deck hingegen ist im Infusionsverfahren<br />

hergestellt, mit zwei Formen und daraus resultierend<br />

zwei guten Oberflächen, außen und innen. Es ist leicht, fest und<br />

isoliert gut. Alle Schotten und Möbel sind auf der Innenschale<br />

einlaminiert und im Deck von innen eingeklebt, die Möbelund<br />

Holzarbeiten hochwertig. Styling und Finish ebenfalls!<br />

Auch das Cockpit der 375 überzeugt. Bei dem relativ breiten<br />

Heck ist das nicht so schwer, die Doppelsteuerstände passen hier<br />

perfekt – obwohl dies von der Schiffsgröße her wohl die untere<br />

Grenze für diese Konfiguration ist. So ergibt sich ein guter<br />

Durchgang von achtern (die Heckklappe im Spiegel ist gut zum<br />

Baden und beim Anlegen) bis zum Niedergang, vorbei an dem<br />

festen, soliden Cockpittisch. Wer steuert sitzt gut an Deck, hat<br />

von hier aus alles bestens im Blick und die Winschen in Griffweite.<br />

Das Großsegel wird auf einer Winsch neben dem Niedergang<br />

gefahren, vom Rad aus unerreichbar weit entfernt. Der<br />

Traveller ist auf dem Aufbau vor dem Niedergang positioniert.<br />

Ein Plotter hängt achtern unter dem Tisch, an einer cleveren<br />

Halterung zum Rausziehen und Schwenken. Ausreichend Stauraum<br />

befindet sich in zwei flachen, aber dennoch großen<br />

Backskisten, die Rettungsinsel liegt im Heck unter den Bodenbrettern.<br />

Das Deck wirkt insgesamt aufgeräumt, mit guten<br />

Beschlägen.<br />

Technische Daten<br />

Länge über alles ........................................................11,19 m<br />

Länge der Wasserlinie ..................................................9,89 m<br />

Breite ..........................................................................3,85 m<br />

Verdrängung Flachkiel .............................................. 7.160 kg<br />

Verdrängung Standardkiel ......................................... 7.060 kg<br />

Tiefgang Flachkiel ........................................................1,60 m<br />

Tiefgang Standardkiel ..................................................1,90 m<br />

Segelfläche am Wind ....................................................67 qm<br />

Motor ............................................................................30 PS<br />

Design .............................................................. Umberto Felci<br />

Preis ............................................ab 130.000 Euro inkl. MwSt.<br />

www.phoenix-yachting.com<br />

2 3


70<br />

1<br />

2<br />

4 5<br />

3<br />

Dufour 375<br />

Die <strong>OCEAN7</strong>-Meinung: Ein modernes Fahrtenschiff, das<br />

gleichzeitig elegant und praktisch ist und auch noch<br />

gut segelt (Design von Umberto Felci). Die klassisch<br />

gute Kombination also, die jedes Segelboot haben<br />

sollte, aber nicht jedes hat. In Relation zu dem hier Womit wir beim<br />

gebotenen stimmt der Preis auch: etwas teurer als die Segeln wären.<br />

Billiganbieter (Qualität kostet), aber preiswerter als die<br />

Entworfen wurde<br />

die 375 von<br />

Edelwerften.<br />

Das besondere Detail: Cockpit, Doppelsteuer und fester Umberti Felci,<br />

Cockpittisch sind auf dieser Schiffsgröße einfach gut.<br />

der dank seiner<br />

schnellen Regattaboote<br />

bekannt wurde. So erfüllt sie alle hochgesteckten<br />

Erwartungen an die Segeleigenschaften – sowohl was den<br />

Speed als auch das Handling betrifft.<br />

Unter Deck unterscheidet sich das Schiff dann wieder deutlich<br />

von anderen. Bemerkenswert ist zum Beispiel die große Navigation<br />

mit eigenem Sitz – so, wie es früher einmal war. Übertroffen<br />

wird dies von der tollen Küche – was sonst würde man<br />

von Franzosen erwarten –, die an Steuerbord in Längsrichtung<br />

angeordnet ist. Das ergibt sehr viel Stauraum und Raum für<br />

viele gute Details. Erwähnenswert ist vor allem eine riesige<br />

Kühlbox, Toplader, in die glatt ein halbes oder vielleicht sogar<br />

ganzes Schwein hineinpasst.<br />

Die Wiederentdeckung der Bilge hatte ich schon erwähnt, dazu<br />

sind die entsprechenden Bodenbretter mit Scharnieren ausgestattet.<br />

Überhaupt haben hier alle Klappen und Deckel, von<br />

den Backskisten bis zu den Schranktürchen in der Küche,<br />

Gasdruckfedern. Auch das ist eine Sache, die nicht selbstverständlich<br />

ist.<br />

Der Salon ist mit einem L-Sofa und einer Inselbank ausgestattet,<br />

letztere ist verschiebbar: Zum Segeln an den Tisch ran,<br />

Gut segeln, gut wohnen<br />

sonst etwas abrücken. Eine gute Lösung, weil einfach und<br />

wirkungsvoll wie so vieles hier an Bord. Zum Beispiel sind auch<br />

die eleganten Handläufe unter Deck, an der Decke und anderswo,<br />

aus Holz, dabei schön und funktionell. Das ist das Überzeugende<br />

an diesem Interieur: Es ist elegant und wohnlich, und<br />

es tut nicht so, als sei es eine Hotellobby. Vor allem aber funktioniert<br />

es auch auf See!<br />

Das Bad mittschiffs ist gut dimensioniert, WC und Dusche sind<br />

sehr gut benutzbar, wie die zwei großen Doppel-Achterkabinen<br />

auch. Am besten aber gefällt mir die Vorschiffskabine, ein Raum<br />

mit einem sehr ordentlichen Kleiderschrank und einem großen<br />

Bett an der Backbordseite. Anders als bei einem Bett auf der<br />

Mittschiffslinie, das den Raum einfach komplett ausfüllt, hat<br />

man hier noch Platz zum Stehen und kann ins Bett steigen,<br />

ohne über das Kopfende hineinkrabbeln zu müssen. Regale gibt<br />

es hier außerdem, auch in einem herausnehmbaren Schapp<br />

ganz vorne – hinter dem sich, gut geschützt und von hier aus<br />

auch gut zugänglich, die Mimik der Ankerwinsch verbirgt. Wie<br />

gesagt, dieses Schiff ist nicht nur stilvoll, sondern auch praktisch.<br />

Eine glückliche Kombination!<br />

1 toll. Vorschiffskabine! mit viel Raum.<br />

2 Elegant. Unter Deck geht es stilvoll zu.<br />

3 Klappe auf: Der Weinkeller.<br />

4 Kühlraum. Üppig Platz für Viktualien aller Art.<br />

5 Navigation. So, wie wir sie von früher kennen.


Revier<br />

71<br />

Exclusive yachts are our passion.<br />

Perla del Mare – Saba Yachts · Length 42.2 m<br />

Engel & Völkers Yachting Marbella · Bill Thiem<br />

Tel. +34-682-17 27 71 · Bill.Thiem@engelvoelkers.com<br />

Ilios – Classic ketch · Length 27.3 m<br />

Engel & Völkers Yachting Bodrum<br />

Tel. +90-(0)532-225 14 00 · Bodrum.Yachting@engelvoelkers.com<br />

Borkumriff – Bültjer Shipyard · Length 23.5 m<br />

Engel & Völkers Yachting Marbella · Bill Thiem<br />

Tel. +34-682-17 27 71 · Bill.Thiem@engelvoelkers.com<br />

Mozaiek – Hoek Design · Length 20.1 m<br />

Engel & Völkers Yachting Bodrum<br />

Tel. +90-(0)532-225 14 00 · Bodrum.Yachting@engelvoelkers.com<br />

Licence partners of Engel & Völkers Yachting GmbH<br />

Bodrum +90-(0)532-225 14 00 Hamburg +49-(0)40-36 13 13 72<br />

Mallorca +34-971-23 28 80 Marbella +34-951-77 82 88<br />

Madrid +34-913-91 10 50 www.engelvoelkers.com/yachting


72<br />

Eloge ans<br />

Edelholz<br />

Ist Individualität der wahre Luxus? Ist es übertrieben, sich ein Boot quasi auf den<br />

Leib schneidern zu lassen? Ist es vermessen, sich über gängige Vorstellungen<br />

hinwegzusetzen, weil man weiss, was man will? <strong>OCEAN7</strong> hat sich Targetta, einen<br />

holzgewordenen Bootstraum, auf dem Vierwaldstättersee genauer angesehen.<br />

Text: Stefan Detjen · Fotos: Jürg Kaufmann/Stefan Detjen


Yachten<br />

73


74<br />

Vorfreude und Neugier beim ersten Rendezvous mit dem Werk<br />

von Holzbootbauer Pius Wäger. Man hat schon viel über die<br />

Targetta munkeln hören, aber live erlebt haben wir sie noch<br />

nicht. Da hängt sie nun an der Decke im Bootshaus, bereits im<br />

Schummerlicht erkennt man ihre eigenwilligen, markanten<br />

Formen und kann sich ihrem Reiz nicht entziehen. Die Seilwinden<br />

surren leise, die Targetta berührt das Wasser. Einsteigen und<br />

ins Sonnenlicht fahren … Wie im Spotlicht erstrahlen die lackierten<br />

Holzarbeiten, eine wahre Symphonie von Edelholz<br />

erschlägt den Betrachter. Das Design ist ein raffinierter Mix von<br />

Ecken und Kanten, gewagt kombiniert mit runden, fließenden<br />

Formen. Absolut kein Mainstream-Look und deshalb etwas<br />

gewöhnungsbedürftig für das normierte, abgestumpfte Auge.<br />

Man weiß gar nicht, wohin man schauen soll, glänzend lackiertes<br />

Holz, mattes Decksholz, das Schauspiel von Holzmaserungen<br />

überfordert fast das Sehvermögen, so viel opulente Bootshandwerkskunst<br />

gibt es zu Bestaunen. Pius ist sich der Wirkung des<br />

Bootes sehr wohl bewusst und lässt uns Zeit zum Angewöhnen.<br />

1<br />

Auf zur Klassifikation! Ich reiße mich zusammen und<br />

versuche, wieder kühl und analytisch vorzugehen. Wo soll man<br />

dieses Boot einreihen? Mit was soll man es vergleichen? Ich<br />

komme mir vor wie ein Botaniker, der eine neue Spezies entdeckt<br />

hat und jetzt versuchen muss, das seltene Pflänzlein in<br />

die Reihe zu bekommen. Der Bootskörper hat trotz dem Old-<br />

School-Holzlook etwas avantgardistisches. Futuristischer Retro-Look?<br />

Beim abgeflachten Bug komme ich ebenfalls ins<br />

Grübeln … wo hat man sowas schon mal gesehen? Der spleenige<br />

Kunstgriff bietet Platz für einen Scheinwerfer und das ist<br />

ein klarer, handfester Vorteil und keine gestalterische Verbiegung<br />

zur „l’art pour l’art“. Der Aufbau des „Cabinhouse“ erinnert<br />

mich an eine Kalesche aus der guten alten Zeit, aber die<br />

Cockpit-Instrumentierung ist wiederum Hightech vom Feinsten.<br />

In der Anzeigen- und Schalterfülle entdecke ich sogar die<br />

Steuerung für ein ausfahrbares Bugstrahlruder (die Ein- und<br />

Ausfahrt ins Bootshaus sind wirklich etwas verzwickt, da verwinkelt).<br />

Pius schlägt vor, Bewegung in die Sache zu bringen,<br />

und ich nehme hinter ihm, sozusagen auf dem Soziussitz, Platz.<br />

Das beschauliche Schaukeln der Stillstandposition nimmt ein<br />

jähes Ende, das sanfte Brabbeln des Volvo Penta Duoprop<br />

konvertiert zum potenten Brummen und die Targetta schießt<br />

los. Während ich noch überlege, ob es vielleicht noch ein treffenderes<br />

Wort für „losschießen“ gibt, legt Pius die Holzrakete<br />

in die erste Kurve. Herjesses … so muss das Feeling beim<br />

Bobfahren sein! Auch in Kampfjets sitzen die Top Guns genau<br />

3<br />

2


Yachten<br />

75<br />

4<br />

Noblesse oblige<br />

wie wir in dieser Formation hintereinander. Vorne der Pilot,<br />

hinten der Navigator! Von der Kutsche zum Kampfjet, meine<br />

Assoziationen wandeln sich anscheinend ziemlich schnell. Bei<br />

dieser Fahrleistung verstehe ich auch die markante Reling, die<br />

ich auf den ersten Blick etwas gar zu dominant fand. Wer sich<br />

hier nicht festhält, ist schnell weg vom Fenster! Noch eine<br />

Kurve, noch eine und noch eine … ich bin froh, dass das Cockpit<br />

relativ eng ist, etwas mehr Spielraum und ich würde vom<br />

Hocker fliegen. So aber geben mir die Cockpittüren einen nicht<br />

nur psychologisch wichtigen Seitenhalt. Oder sollte ich mich<br />

vielleicht ganz beifahrerlike an Pius festklammern? Pius hat<br />

mich wohl denken gehört und schaltet auf eine angenehme<br />

Plauschgeschwindigkeit um. Ein Gedanke plagt mich und lässt<br />

mich nicht mehr los: Wer lässt sich so etwas bauen? Wer will<br />

Hardrock auf einer Stradivari spielen?<br />

Carpe diem – aber richtig. Der See signalisiert freie<br />

Bahn, Pius dosiert den Volvomotor auf Spazierfahrt herunter<br />

und klappt die Sitzlehne um. Jetzt sitzen wir uns von Angesicht<br />

zu Angesicht gegenüber und er klärt mich auf. Die Targetta<br />

wurde von einem sturmerprobten Ehepaar bestellt, das seine<br />

gesammelte Bootserfahrung in das neue Projekt einfließen ließ.<br />

Erfahrungen, die in einem umfangreichen Anforderungskatalog<br />

an das neue Boot resultierten. Wessen Freizeit knapp bemessen<br />

ist, muss eben das Maximum aus den freien Momenten machen<br />

– carpe diem at its best. Das Wunschprofil des Bootes war<br />

gekennzeichnet von: Das eine tun und das andere nicht lassen,<br />

die Quadratur des Kreises also. Bequem und sicher sowohl<br />

schnell als auch langsam fahren; ein großes Sundeck mit Liegestühlen,<br />

aber auch eine Zone, wo man schön schattig sitzen<br />

kann; ein möglichst offenes Cockpit, damit man den Fahrtwind<br />

porentief spürt, aber auch eine sturmsichere Kabine, damit man<br />

selbst bei Schietwetter (m)unterwegs sein und gemütlich ein<br />

Buch lesen kann; ein Gästecockpit, wo man Freunde zu Speis<br />

und Trank empfangen kann. Ebenso eine Art Atelierzone zum<br />

Frönen der Aquarellmalerei und eine clevere Sitzgelegenheit,<br />

um zusammen Karten spielen zu können, auch wenn es draußen<br />

Katzen hagelt. Als Pius diese „Zonenpläne“ auf einen Bootsrumpf<br />

packte, ergab sich ein 20 Meter langer Verdränger als<br />

Resultat. Das war aber die falsche Antwort, schließlich sollte<br />

der Genießerflitzer noch ins bestehende Bootshaus passen und<br />

Technische Daten<br />

Länge über alles...........................................................7,70 m<br />

Breite über alles.............................................................2,5 m<br />

Max. Motorenleistung................................................... 198 kW<br />

Max. Personenzahl.................................................................7<br />

Max. Zuladung............................................................ 1000 kg<br />

Entwurfskategorie........................... C (Küstennahes Gewässer)<br />

Zertifizierungsmodul..............................................................A<br />

Preis......................................................................auf Anfrage<br />

Werft:<br />

Pius Wäger, Der Bootbauer GmbH<br />

6015 Luzern, Tel. +41 41 260 82 40, www.holzboote.ch<br />

1 Edelholz. Da hätte Woody Woodpecker seine helle Freude dran.<br />

2 Rolladen hoch. Seitenrouleaus runter … jetzt kann kommen was will.<br />

3 Signatur. Wo Pius draufsteht, st Holzbaukunst drin.<br />

4 Sonnendeck. Schlicht, aber par excellence.


76<br />

Rock the boat,<br />

aber mit Stil<br />

optisch noch etwas zu bieten haben. Die schwimmende<br />

eierlegende Wollmilchsau forderte Erfindergeist und<br />

Kreativität heraus – und da hieß es mehrmals, die letzten<br />

Reserven herauszukitzeln. Irgendwie erinnerte<br />

mich das geschilderte Design- und Konstruktionsdilemma<br />

an den gordischen Knoten und an andere fatale<br />

Rätsel, die es in den klassischen Sagen zu lösen galt.<br />

Pius gestand, einige der Probleme tatsächlich mit alten,<br />

fast vergessenen Kunstgriffen aus der Welt geschafft zu<br />

haben. Natürlich modern interpretiert und clever umgesetzt.<br />

So schließt sich das Cabinhouse mit einer Art<br />

Holzrollladen, wie man ihn von alten Büromöbeln her<br />

kennt. Die Holzlamellen werden dabei von zwei extrem<br />

feinen Eisenbändern transportiert ... die eigentlich<br />

weiter unten am See in einer Firma zum Käseschneiden<br />

verwendet werden! Die gewünschten Sonnenliegen<br />

klappt man einzeln aus den Teakteilen des Vordecks<br />

hoch, Polster drüber, fertig! Zwei Personen können so<br />

ungestört Sonne tanken, die Bordwand ist so hoch, dass<br />

fremde Blicke draußen bleiben – noblesse oblige.<br />

Die Seitenwände des Steuerstandes lassen sich ingeniös<br />

ineinander verschieben, von 100 % geschlossen bis hin<br />

zu 100 % offen sind es nur wenige Handgriffe. Genauso<br />

rasch verwandelt sich die Achterzone in eine Genießerlounge.<br />

Wird der Tisch von der Cockpitrückwand<br />

hochgeklappt, kommt eine Kaffeemaschine zum Vorschein.<br />

Vier Chromstahlstützen tragen das maßgeschneiderte<br />

Sonnensegel. Fast wie Mary Poppins verwandelt<br />

Pius das Multifunktionsboot von einem Bestimmungszweck<br />

zum anderen. Ich habe einen Flash: So waren die<br />

alten Schrankkoffer von Louis Vuitton & Co. konzipiert!<br />

Wer um die Jahrhundertwende des alten Millenniums<br />

Geld und Zeit hatte, ließ sich für seine Reise handgefertigtes<br />

Gepäck herstellen. Je nach Destination, Hobby,<br />

Verwendungszweck und Funktion des Auftraggebers<br />

wurden wahre Wunderboxen realisiert. Aufhängevorrichtungen,<br />

Kleiderbügel und Schubladen, ja selbst ausklappbare<br />

Sekretäre und Feldbetten – es gab nichts, was<br />

es nicht gab. Tragen musste man die Koffer ja nicht<br />

selber, und Limitierungen fürs Handgepäck kannte man<br />

damals noch nicht. Und genau so kam mir jetzt die<br />

Targetta vor. Eine Reminiszenz an die gute alte Zeit, als<br />

distinguierte Herrschaften sich zur Sommerfrische um<br />

den Globus wagten. Und das gleiche Leitbild findet sich<br />

in der Targetta wieder. Hohe handwerkliche Verarbei-


Revier<br />

77<br />

tung von maßgeschneiderten Lösungen in einem ureigenen<br />

Stil, der selbstbewusst zur Schau gestellt wird. Yachtdesigner<br />

Christian Bolliger hat das Kunststück vollbracht, dies alles in<br />

acht Metern unterzubringen und statisch so zu berechnen, dass<br />

die Targetta nicht nur schwimmt, sondern auch gut und gerne<br />

übers Wasser fliegt. Eigentlich wäre er beim Aufbau noch etwas<br />

höher gegangen, aber auch da setzte die Bootshausarchitektur<br />

ein vorzeitiges Limit. Schöner Nebeneffekt des eher niedrigen<br />

Cockpitaufbaus: Wenn man am Steuer steht, schaut man<br />

durchs Dach ins Freie und genießt ein perfektes Targa-Feeling<br />

… und davon ist auch der Typenname „Targetta“ inspiriert.<br />

Rekordbauzeit. Trotz der Menge von individuellen Lösungen<br />

wurde die Targetta in Rekordzeit entworfen und gebaut.<br />

Von der ersten rohen Skizze im Oktober bis zur Übergabe<br />

am 10. Juli vergingen knapp zehn Monate. Das spricht<br />

einerseits für die Leistungsfähigkeit der Wäger-Werft und<br />

andererseits für das Vertrauen des neuen Eigners in die Beratung<br />

der Holzbootbauer. Auch lag kein Budgetlimit vor,<br />

meistens wurden aus Zeitmangel keine Offerten bei den<br />

Werftlieferanten verlangt, man war schon mehr als froh, wenn<br />

überhaupt termingerecht geliefert werden konnte. Die Cabinhouse-Heizung<br />

ist übrigens die gleiche Ausführung wie die<br />

der Jungfraujoch-Bahn. Dort werden 5000 Watt Power für<br />

einen ganzen Waggon kalkuliert, bei der Targetta steht die<br />

gleiche Leistung für den Gefrierpunkt-Notfall bereit. Doch<br />

selbst der Termindruck schlug sich nicht negativ auf die Pflege<br />

der Details aus. Ob Leselampen, indirekte Courtesy-Beleuchtung<br />

oder Kaffeemaschinen-Stauraum – an alles wurde gedacht.<br />

Sehr schönes Detail bei den Kaba-Schlüsseln der Cockpittüren:<br />

Die Schlüssel wurden mit je zwei applizierten Elfenbein-Halbkugeln<br />

in kleine Bijoux verwandelt und damit auch gleichzeitig<br />

als potenzielle Verletzungsgefahr entschärft. Aus der Not eine<br />

schöne Tugend machen und Lösungen finden, die ihre Funktion<br />

formvollendet ausüben – wie gerne möchte man die Targetta-Philosophie<br />

auch in anderen Anwendungsbereichen sehen.<br />

Das Leben wäre nicht nur optisch schöner …<br />

Beim Anlegen wird der gute Denkansatz gleich wieder aufs<br />

Neue bestätigt. Die offene, versetzte Bordwand macht das<br />

Anlegen und Anlandgehen extrem komfortabel, hier muss nicht<br />

mehr gekraxelt oder waghalsig gesprungen werden. Letzter<br />

Blick zurück auf den Bootstraum aus Mahagoni, Teak und<br />

Western Red Cedar (Zeder) und ich lasse das Loblied sanft<br />

ausklingen. Go Targetta, go!<br />

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78<br />

1913, Cape Cod, Massachusetts. Der<br />

Sommer ist lang, die wohlhabenden<br />

Familien in ihren Ferienhäusern auf der<br />

Halbinsel langweilen sich. Das Meer lockt<br />

vor der Haustür, nur fehlt das passende<br />

Spielzeug. Deshalb gibt man der Bootswerft<br />

Crosby den Auftrag, einen regattatauglichen<br />

Daysailer speziell für das Hausrevier zu<br />

entwickeln.<br />

Der<br />

Daysailer des<br />

Präsidenten<br />

Text: Stefan Detjen und Detlef Jens


Yachten<br />

79<br />

1<br />

3<br />

2 4<br />

Es ist eine menschliche, aber auch eine animalische, instinktive<br />

Reaktion – bei Schock zu erstarren, sich nicht zu bewegen.<br />

Übersetzt für den Menschen bedeutet dies: unerreichbar zu<br />

sein. Als John F. Kennedy 1961 vom Bau der Berliner Mauer<br />

hörte, wollte er nur noch genau dies: unerreichbar sein. Damals<br />

ging das noch, in den Zeiten vor Smartphones und mobilen<br />

Internetzugängen und SMS und E-Mails. Was also machte<br />

Kennedy? Er ging segeln. Auf seinem geliebten kleinen Daysailer,<br />

der Victura. Auch so lassen sich Krisen der Weltgeschichte<br />

abwettern.<br />

Kennedy ging überhaupt oft segeln und blieb seiner Victura<br />

ein Leben lang treu. Das Boot ist ein Evergreen, vom Typ<br />

Wianno Senior, zeitlos und auch heute noch attraktiv. Wohl<br />

kaum eine Bootsklasse, ursprünglich aus Holz gebaut und<br />

gaffelgetakelt und bald schon ein Jahrhundert alt, wird noch so<br />

aktiv gesegelt wie diese. In den USA starten immer noch größere<br />

Flotten regelmäßig zu Regatten, und jetzt ist die Klasse<br />

endlich auch in Europa angekommen. Vergleichbar auf unserem<br />

Kontinent wäre höchstens die kleinere XOD, ein offenes<br />

Kielboot und seit mehr als 100 Jahren eine lokale Klasse im<br />

südenglischen Solent. Dort sind die X-One Design extrem<br />

beliebt, mit regelmäßig bis zu 50 und mehr Booten beim eigenen<br />

Start in der Cowes Week.<br />

Die Wianno Senior wurde 1913 geboren. Nicht entworfen;<br />

der Bootsbauer und Werftboss Horace Manley Crosby schnitzte<br />

lieber ein Halbmodell, statt einen Plan zu zeichnen. Ein<br />

neues, regattataug -<br />

liches Boot sollte her,<br />

gewünscht wurde es<br />

von den reichen Familien<br />

auf der Halbinsel<br />

Cape Cod. Hier, in<br />

Hyannis Port, hat seit<br />

jeher auch der segelbegeisterte<br />

Kennedy-Clan<br />

sein Sommerhaus. Gesegelt<br />

wurde in dieser Familie schon seit Generationen, JFK<br />

und seine Geschwister wuchsen praktisch in Segelbooten auf.<br />

Vermutlich nicht immer nur entspannt. Kennedy Senior, ein<br />

sehr erfolgreicher Investment-Millionär, stachelte vor allem<br />

seine Jungs dazu an, gegeneinander in den Wettbewerb zu<br />

treten. Auf allen Gebieten, auch beim Sport, auch beim Segeln.<br />

Crosby, Boss der familieneigenen Crosby Boat Building and<br />

Storage Co. in Osterville, nahm sich also der Sache mit dem<br />

1 JFK: „Messing about in boats“.<br />

2 Beim Segeln immer glücklich. John F. Kennedy.<br />

3 JFKs Wianno. Hübsches Boot mit süßer Crew.<br />

4 Familien- und Regattaboot. Unbeschwerte Stunden.<br />

5 Auf dem titel. Mit Boot und Dame.<br />

5


80<br />

Vom Halbmodell zu 14 segelfertigen<br />

Booten in einem Winter: Ein großer Wurf<br />

1<br />

Die Wianno von JFK<br />

„Jack“ John Fitzgerald Kennedy verbrachte seine Ferien von<br />

Kindesbeinen an am Meer, das ihn tief prägte. Die zehnköpfige<br />

Kennedy-Familie vergnügte sich auf einem Wianno Junior mit<br />

dem treffenden Namen Tenovus (Ten of us = zehn von uns). Als<br />

sich 1932 mit Ted Kennedy die Familie unerwartet vergrößert,<br />

kauft der Senior kurzerhand einen zweiten Wianno Junior und<br />

tauft ihn auf den Namen Onemore. Im gleichen Jahr erhält JFK<br />

zum 15. Geburtstag einen Wianno Senior (Baunummer 94) von<br />

seinem Vater geschenkt.<br />

Die Kennedy-Kids kamen also sehr früh zum Segeln und mit dem<br />

Ehrgeiz des Vaters auch zum Regattasegeln. Mit ihrem Starboot<br />

Flash sind die beiden ältesten Brüder Joseph und John erfolgreiche<br />

Segler der Nantucket Sound Star-Flotte.<br />

Der Kennedy-Wianno Senior trägt den Namen Victura und demonstriert<br />

so den Anspruch der siegverwöhnten und ehrgeizigen<br />

Familie. Auch die spätere First Lady Jacqueline Bouvier kommt<br />

mit zum Segeln und macht auch dort eine gute Figur. Wie sehr<br />

JFK seiner Victura verbunden war, zeigen seine vielen Telefonkritzeleien<br />

auf dem offiziellen Briefpapier des Weißen Hauses, die<br />

heute vom JFK-Museum aufbewahrt werden, und wo Victura vor<br />

dem Eingang steht.<br />

Auch das Oval Office zeugt von der Liebe zum Meer des 35.<br />

Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika: an den Wänden<br />

Gemälde von Marinemalern, Schiffsmodelle und auf dem<br />

Schreibtisch Scrimshaw-Objekte (Horn oder Knochen mit eingravierten<br />

oder geritzten Motiven). Zwei weitere Wianno Senior<br />

wurden von den Kennedys gekauft: Eunice Kennedy Shriver kaufte<br />

1967 die Baunummer 139, Head Star, und Chris Kennedy erstand<br />

1975 eine neue Victura mit Baunummer 167.<br />

neuen Boot an. Das gut siebeneinhalb Meter lange Gaffelboot<br />

war ganz offensichtlich auch durch seine Erfahrungen mit den<br />

typischen „Catboats“ der amerikanischen Ostküste beeinflusst<br />

– breite, flache Schwertboote mit einem enormen Gaffelsegel.<br />

Starke Winde, flache und kabbelige See sowie von Gezeitenströmungen<br />

ständig versetzte Sandbänke kennzeichnen das<br />

Segelrevier des Nantucket Sound südlich von Cape Cod, wo<br />

sich das neue Boot behaupten sollte. Fritz P. Day, Mitglied des<br />

lokalen Wianno Sportclubs, gab die Nummer eins in Auftrag<br />

und legte die Anforderungen fest: schnell, handlich, robust,<br />

seegängig und mit aufholbarem Kielschwert, um überall hinzukommen.<br />

Crosbys Entwurf des Wianno Senior Knockabout<br />

wurde begeistert aufgenommen, und Day hatte keine Mühe,<br />

weitere 13 Clubmitglieder zur Bestellung zu bewegen: Kaufpreis<br />

pro Stück 650 Dollar.<br />

Pünktlich zum nächsten Sommer stand die Regattaflotte bereit.<br />

Vom Halbmodell bis zu 14 segelfertigen Booten – die Crosby-<br />

Werft hatte in Rekordzeit einen großen Wurf gelandet. Die<br />

gaffelgetakelten Sloops schneiden auch erfolgreich gegen die<br />

Fotos: Kennedy Presidential Library and Museum, Boston


Yachten<br />

81<br />

2<br />

bekannten Herreshoff- und Lawley-Designs ab. Am besten<br />

segeln sich die Seniors mit einer Regattacrew aus vier Personen,<br />

sie konnten aber auch problemlos alleine oder zu zweit<br />

gesegelt werden. Die Segelbegeisterung zeigte rasch Folgen:<br />

Der Wianno Sport Club lässt seine Tennisaktivitäten links<br />

liegen und formiert sich um in den Wianno Yacht Club. Namensgeber<br />

ist das kleine Dorf Wianno, das wiederum seinen<br />

Namen von einem Häuptling der Iyanough bekam, einem<br />

Stamm der indianischen Ureinwohner von New England.<br />

Jeden Sommer starten die Senior-Regatten vor den Zuschauern<br />

auf der Great Pier am Ende der Wianno-Avenue. Der sport -<br />

liche Kalender kombinierte interne Clubregatten mit speziellen<br />

Wianno-Cups. In der Zwischenzeit waren auch in den Yachtclubs<br />

von Hyannis Port, Bass River und Harwich Port beachtliche<br />

Senior-Regattagruppen entstanden. Schließlich musste<br />

die Klasse in zwei Divisionen aufgeteilt werden, da bis zu 45<br />

Boote an den Rennen teilnehmen wollten. Eine Gruppe für<br />

Amateure, die zweite für die Teilnahme mit professioneller<br />

Crew, die aber selbst nicht am Ruder sein durfte. Die ehrgeizigen<br />

Familienclans, darunter vor allem auch die Kennedys,<br />

legten sich bei den Rennen jedes Jahr mit neuem Ehrgeiz ins<br />

Zeug. Charakteristisch für die Regatten war, dass nie gerefft<br />

wurde. „A Wianno never reefs“, war ein geflügeltes Wort.<br />

1 Wianno seniors. Beim Regattastart.<br />

2 Der Sportclub. Wandelte sich zum Segelclub.<br />

3 Horace Manley Crosby. Vater der Wianno.<br />

4 Traditionelle Bauweise. In Crosbys Werft.<br />

5 Volles Tuch. Im Rennen wurde alles gegeben.<br />

3 4 5


82<br />

1 2<br />

Lieber opferte man den Holzmast, als die Segelfläche zu reduzieren.<br />

Um so viel Segeltuch überhaupt tragen zu können,<br />

lagen im Kiel und im Rumpf je 260 Kilo Eisen- und Bleiballast.<br />

Verbunden mit beachtlicher Formstabilität ergibt dies ein<br />

besonders steifes Boot.<br />

Das Boot<br />

Länge über alles............................................ 7,62 m<br />

Breite............................................................ 2,43 m<br />

Tiefgang.................................... Von 0,75 bis 1,52 m<br />

Verdrängung...............................................2.100 kg<br />

Groß............................................................31,6 m²<br />

Fock...............................................................7,8 m²<br />

Spinnaker........................................................25 m²<br />

Preis..........ca. 55.000 bis 60.000 Dollar (segelfertig)<br />

Werften:<br />

Crosby Yacht Yard (Osterville, Massachusetts)<br />

www.crosbyyacht.com<br />

Shaw Yacht Inc. (Thomaston, Maine)<br />

www.shawyacht.com<br />

Wianno Senior Italia (Santo Stefano)<br />

www.wiannosenioritalia.com<br />

Klassenvereinigung:<br />

Wianno Senior Class Association WSCA<br />

www.wiannosenior.org<br />

Crosby hatte einst sogar<br />

eine Prämie von 1.000<br />

Dollar demjenigen ausgesetzt,<br />

dem es gelingen<br />

würde, eine Wianno Senior<br />

zum Kentern zu<br />

bringen. Die Prämie ist<br />

bis heute nicht eingefordert<br />

worden, ob mit<br />

oder ohne reffen.<br />

Die fast unzerstörbaren<br />

Wianno Senior segeln<br />

und segeln und segeln.<br />

James G. Hinkle stiftete<br />

im Jahre 1965 seine<br />

Baunummer 11, Fantasy,<br />

dem Mystic Seaport<br />

Museum. Allerdings<br />

erst, nachdem er mit<br />

dem mittlerweile 51 Jahre<br />

alten Boot noch die hart umkämpfte Stone Horse Clubmeisterschaft<br />

gewonnen hatte. Sein erstes Rennen hatte er bereits<br />

1915 gewonnen, und dazwischen lagen unzählige weitere Siege.<br />

Das lässt schon erahnen, dass die solide aus Eichen-, Mahagoni-<br />

und Zedernholz gebauten Renner bei guter Pflege eine<br />

echte Investition waren. Doch die Zeiten wurden moderner,<br />

und mit dem Aufkommen der ersten Kunststoffboote sahen die<br />

Seniors ziemlich altmodisch aus. 1977 lieferte Crosby die letzten<br />

drei Holzboote aus und stellte die Produktion dann wegen<br />

mangelnder Nachfrage ein. Glücklicherweise gab es die einge-<br />

3<br />

4<br />

5


Yachten<br />

83<br />

Diese Evergreens sind in den USA immer<br />

noch eine aktive Regattaklasse<br />

Fotos: Kennedy Presidential, Library and Museum, Boston, Werftaufnahmen: James Robinson Taylor<br />

fleischten Wianno-Fans, die gerne neue Boote in Kunststoff<br />

gebaut haben wollten. Allerdings, die Werften, die infrage kamen,<br />

scheuten die Investition in die notwendige Bauform. Die<br />

Lösung tauchte, wie so oft, unerwartet auf: Die Osterville<br />

Historical Society, eine Art Heimatverein des Geburtsortes der<br />

Wianno Senior, nahm sich des Problems an. Dank steuerlich<br />

absetzbarer Spenden wurde das notwendige Kapital zum Neustart<br />

aufgebracht. Sparkman & Stephens wurden mit der<br />

Erfassung und Digitalisierung der Wianno-Rumpflinien beauftragt,<br />

von denen dann eine Bauform hergestellt wurde. Auch<br />

die Werft Crosby existiert noch, sie baut heute die neuen<br />

Wiannos mit GFK-Rümpfen und Holzdecks und Aufbauten.<br />

Die ersten zwei Boote der neuen Generation wurden 1986<br />

ausgeliefert, und diese Boote und die nachfolgenden sind vom<br />

Gewicht und der Gewichtsverteilung her so austariert, dass sie<br />

ohne Vorteil gegen die alten Holzboote segeln können. Mehr<br />

noch, die GFK-Boote gaben der Klasse einen solchen Aufschwung,<br />

dass nun auch das Interesse an den historischen<br />

Originalen aus Holz enorm gestiegen ist – diese werden mittlerweile<br />

restauriert und wie Preziosen gehandelt.<br />

Dann schwappte die Wianno-Begeisterung gar über den Atlantik<br />

und hielt in Europa Einzug. Drei passionierte Segler aus<br />

Italien gründeten Wianno Senior Italia und erhielten die Lizenz,<br />

Wianno Seniors nach den Klassenvorschriften zu bauen. Um<br />

möglichst originalgetreu produzieren zu können, haben Mauro<br />

Piani (AC-Segler auf Azzurra), Yula di Sambuy und Federico<br />

Nardi (Buchautor über restaurierte Yachten) auch gleich drei<br />

Holz-Wiannos nach Europa gebracht, wo sie nun fachgerecht<br />

restauriert werden. Die ersten drei Fiberglas-Boote (Baunummer<br />

216 bis 218) aus der italienischen Werft in Santo Stefano<br />

sind schon im Wasser, weitere Bestellungen stehen auf der<br />

Liste. Dass ein italienischer Präsident sich schon ein Exemplar<br />

bestellt hat, wurde allerdings noch nicht bestätigt.<br />

1 Langlebig Die Crosbys Werft ist wie eine Wianno.<br />

2 neue Halle. Neben der alten Werft.<br />

3 Moderne Bauweise. Jetzt wird in Italien gebaut.<br />

4 Decksform. Heute aus Kunststoff.<br />

5 Die Neue. Wiano Senior Italia.


84<br />

oCEAN7 Regatta<br />

Andreas Geritzer<br />

Andreas Geritzer, Österreichs Laserspezialist<br />

aus Neusiedl am See arbeitet<br />

hart und trainiert intensiv für die Weltmeisterschaft<br />

<strong>2011</strong> und in weiterer<br />

Sicht für die kommenden Olympischen<br />

Spiele. Sein Ziel ist es, seine Form zu<br />

verbessern und aus den Fehlern der<br />

letzten Saison die richtigen Schlüsse zu<br />

ziehen.<br />

Andreas Geritzer: „Alle Arbeit, die jetzt<br />

investiert wird, gilt der WM <strong>2011</strong> und<br />

den Spielen in London.“<br />

Lara und Eva<br />

Lara Vadlau (rechts) und Eva Maria Schimak gelten als eines der<br />

erfolgversprechendsten Teams, das im 470er in Zukunft noch für<br />

Aufsehen sorgen kann. Nach dem Rückzug von Carolina<br />

Flatscher und Sylvia Vogl haben die beiden jungen Seglerinnen<br />

nicht nur die sprichwörtliche<br />

Fackel der österreichischen<br />

470er Damen,<br />

sondern auch das bewährte<br />

Boot von Sylvia<br />

Vogl übernommen. Das<br />

Ziel ist ein Ticket für<br />

Olympia.<br />

Louis Vuitton Cup 2013:<br />

Wie viele<br />

gegen<br />

Larry?<br />

Wer Titelverteidiger Oracle und die<br />

Kanne abservieren könnte, hängt naturgemäß<br />

vom Louis Vuitton Cup ab.<br />

Der Wettstreit der Herausforderer geht<br />

ab 13. Juli 2013 vor der Golden Gate<br />

in Szene, bei Redaktionsschluss war<br />

das Mittun von Italien (Mascalzone<br />

Latino), Schweden (Artemis) und<br />

Frankreich (Aleph) beschlossene Sache.<br />

Zudem haben zwei noch unbekannte<br />

Rennställe gemeldet, Insider<br />

munkeln über ein russisches Boot<br />

und das Antreten von Team New Zealand,<br />

die von der Airline Emirates<br />

eine zusätzliche Finanzspritze injiziert<br />

bekommen haben. Bleiben die Gerüchte<br />

um ein australisches, brasilianisches<br />

oder südkoreanisches Team<br />

und der bittere Beigeschmack, dass<br />

die von 40 Milliarden Dollar Mann<br />

Larry Ellison inszenierte Cup-Revolte<br />

zum Rohrkrepierer verkommen könnte.<br />

Im Idealfall steigen acht Herausforderteams<br />

in den Ring, das Worst-<br />

Case-Szenario sieht deren fünf vor.<br />

Beim letzten Herausforderduell waren<br />

noch zwölf Teams an der Linie.


NEWS REGATTA<br />

85<br />

Hans & Adi<br />

Hans Spitzauer und Adi Lüzlbauer sind mit neuem Star-Boot, einem wieder genesenen<br />

Vorschoter und zufriedenstellenden Ergebnissen auf dem besten Weg zu den<br />

Olympischen Spielen. Für den erfahrenen Starsegler Spitzauer ist es dann bereits<br />

sein sechster Auftritt unter den fünf Ringen.<br />

Nico<br />

&<br />

Niko<br />

Mit ihrem neuen Sponsor zählen<br />

Österreichs 49er-Stars Nico<br />

Delle Karth und Niko Resch zu<br />

den Favoriten für eine der begehrten<br />

Fahrkarten zu den<br />

Olympischen Spielen. Ihre Spitzenklasse<br />

haben die beiden<br />

Schnellsegler bereits in der Vergangenheit<br />

eindrucksvoll demonstriert.


86<br />

Es gibt sie erst seit einigen Jahren. Aber sie hat<br />

bereits einen europäischen Stellenwert, als wäre<br />

die Adria niemals ohne sie gewesen – die Alpe<br />

Adria Sailing-Week, kurz AASW.<br />

Die europäischste<br />

Adria-Regatta<br />

Text und Fotos: Thomas D. Dobernigg und Gernot Weiler<br />

2007 wurde die AASW erstmals gestartet, mit großem organisatorischen<br />

Aufwand und wenigen Schiffen, betrieben von der<br />

Crew Kärnten im Yacht Club Austria (YCA). Inzwischen hat<br />

sie die kritische Größe erreicht. An der AASW <strong>2011</strong> vom 29.<br />

Mai bis 2. Juni werden wieder mindestens 37 Schiffe teilnehmen,<br />

darunter die nagelneue Aquila TP52 – ein Racer vom<br />

Feinsten mit Crew und Skipper vom Feinsten.<br />

Die Bedeutung dieser mehrtägigen Veranstaltung im slowenischen<br />

Izola – also mitten in der EU – wird allein schon dadurch<br />

bewiesen, dass der zehnfache Olympionike Hubert Raudaschl<br />

zum wiederholten Male mit dabei ist. Da kann die sportliche<br />

Qualität dieser knappen Regattawoche mit ihrem erlesenen<br />

kulinarischen und sonstigen Drumherum nicht ganz so schlecht<br />

sein. Was wiederum keinen der übrigen Skipper und seine<br />

Crew abwerten soll.<br />

„Wir vom YCA haben uns als Motto auf die Fahnen geschrieben,<br />

ein internationaler, ein europäischer Cruising Club zu sein.<br />

Uns bewegt und treibt der raum- und länderübergreifende<br />

Alpe-Adria-Gedanke einer Regatta mit Teilnehmern aus Italien,<br />

Slowenien, Österreich und Deutschland“, sagt Fritz Abl. Er ist<br />

mit einer Hand voll Getreuen der Motor hinter der AASW. So<br />

hat die Crew Kärnten des YCA Bewerbe und Klassen geschaffen,<br />

die in ihrer Bandbreite und Zusammensetzung die Fahrtensegler<br />

aufwertet. Fritz Abl: „Ein Fahrtensegler lernt mit<br />

seinem Schiff anders umzugehen, wenn er eine anspruchsvolle<br />

Regatta fährt, als wenn er nur seine Urlaubstörns segelt. Der<br />

Mehrwert, wenn er an der AASW teilgenommen hat, ist rasch<br />

sichtbar. Er wird besser frei segeln, weil er gelernt hat, die<br />

Möglichkeiten des Schiffes auszureizen, auch wenn es ein Charterschiff<br />

ist“.<br />

Weiteres erklärtes Ziel ist es, die Jugend an den Segelsport<br />

heranzuführen.<br />

Die Regattaleitung liegt wieder in der bewährten Hand des<br />

Slowenen Bojan Gale, der souverän und unerschütterlich mit<br />

seiner Crew, der auch seine Mutter angehört, auf dem Startschiff<br />

die Geschicke des Renngeschehens steuert.<br />

Besonders glücklich sind die Kärntner Organisatoren über die<br />

fruchtbare Zusammenarbeit mit den slowenischen Partnern<br />

in Izola. Fritz Abl: „Das ist nicht mehr nur Partnerschaft, das<br />

ist bereits eine gewachsene Freundschaft. Wir kooperieren mit


REGATTA<br />

87<br />

dem Yacht Club Izola, der viele Bereiche der Veranstaltung<br />

auf dem Wasser übernimmt. Marinachef Matjaž Francé<br />

erfüllt uns jeden Wunsch vor Ort und die Tourismus-Schule<br />

Izola mit ihrem Direktor Branko Miklobusec organisiert<br />

das Catering nicht nur für das tägliche Frühstück, sondern<br />

vor allem auch für einen kulinarisch opulenten Abschlussabend“.<br />

Auch bei der AASW <strong>2011</strong> wird es wieder eine allabendliche<br />

umfangreiche und aktuelle Bildershow geben. Der erste<br />

Newsletter wird im Vorfeld bereits die Crews und Skipper<br />

vorstellen, alle Newsletter wird es topaktuell als Webpaper<br />

auf www.ocean7.at zu lesen geben.<br />

1<br />

4<br />

3<br />

Alle aktuellen Informationen und Anmeldung unter<br />

www.yca-crew-ktn.at<br />

2<br />

1 FRITZ ALBL. Der Organisator.<br />

2 BOJAN Gale. Der Regatta-Leiter.<br />

3 Ljuba Gale. Die Mutter immer mit am Startschiff.<br />

4 Matjaž Francé. Der Marina-Leiter.<br />

5 Branko Miklobusec. Der Catering-Chef.<br />

5


88<br />

Praxis-<br />

ausbildung<br />

im YCA<br />

Als Club, der in seinen Vereinsstatuten die Ausbildung<br />

des seemännischen Nachwuchses festgeschrieben<br />

hat, sind wir ganz besonders stolz auf unsere fundierte<br />

Praxisausbildung.<br />

Hat der Nachwuchs-<br />

Seemann/-frau seine Theorieprüfung<br />

positiv bestanden<br />

und die geforderten Seemeilen<br />

gefahren, so kann er zur<br />

praktischen Prüfung antreten.<br />

Diese wird nach den derzeitigen<br />

Richtlinien des ÖSV<br />

und MSVÖ durchgeführt,<br />

um dann die staatlich anerkannten<br />

Befähigungsausweise<br />

zu erhalten.<br />

Sinnvoll ist es jedoch bereits<br />

im Vorfeld, Ausbildungstörns<br />

mit einem erfahrenen Skipper/Ausbildner<br />

zu fahren.<br />

Umfangreiche Manövertechnik,<br />

der Umgang mit Tauen<br />

Ausbildungs-Törn<br />

und Leinen und nicht zuletzt die Seemannsknoten sind zu erlernen.<br />

Dies mag am Anfang für einige nicht ganz einfach erscheinen,<br />

aber an Bord, in netter Crewgemeinschaft, fällt das Lernen nicht<br />

allzu schwer.<br />

Erfahrene, besonders dafür ausgebildete Skipper unterrichten den<br />

Newcomer in allen Belangen der Seemannschaft und stehen ihm<br />

mit Rat und Tat zur Seite. Als „Lernhilfen“ verwenden wir die<br />

Lehrbücher von Erwin Angermayr und das Buch „Hafenmanöver<br />

der Profis“ und damit sind wir auch schon beim einem ganz wichtigen<br />

Thema angelangt. Das Erlernen, eine Yacht im Hafen richtig<br />

und gefahrlos zu manövrieren, ist eine der wichtigsten Dinge, die<br />

auf den Neuling zukommen. Wenn auf See einmal ein Manöver<br />

nicht ganz so 100 %ig gelingt, sieht das keiner, im Hafen oder in<br />

der Marina hat man meistens viele Zuschauer und wird dann<br />

entsprechend klassifiziert. Es sollte durch gutes „Handling“ auch<br />

jeglicher Schaden am eigenen oder fremden Schiff vermieden<br />

Bei starken ablandigem Wind ist das Anlegen durch „Eindampfen in die Achterleine“<br />

ein gutes und sicheres Manöver. Es sollte aber, so wie auf dem Bild,<br />

anfangs auch bei wenig Wind geübt werden.<br />

werden. Nach unserer intensiven Praxisausbildung wird es aber<br />

keinem Nachwuchsskipper schwerfallen, mit einer Yacht in einer<br />

„Box“ festzumachen oder an einer Kaimauer vor Buganker zu<br />

gehen. Hafenmanöver bei Wind und mit entsprechenden Hilfsleinen<br />

werden geübt, bis alle Teilnehmer(Innen) auf demselben<br />

hohen Niveau eine Yacht führen können. Mit im Ausbildungsprogramm<br />

sind auch entsprechende Nachtfahrten, um das Navigieren<br />

mit Leuchtfeuern und Radar zu erlernen.<br />

Ankermanöver unter Segel, Mann/<br />

Frau über Bord-Manöver sowie die<br />

Kenntnisse über Schiffbau und Motorantrieb<br />

gehören ebenfalls zu den<br />

Ausbildungskriterien. Um all das in<br />

so kurzer Zeit erlernen zu können,<br />

sind umfassende Segelkenntnisse<br />

unumgänglich und diese erlangt<br />

man am besten auf einem der heimischen Seen. Der sogenannte<br />

A-Schein ist daher für Segler ein Muss und die Grundlage zur<br />

Praxis-Prüfung für die Skipperlizenz. Was am Wochenanfang<br />

noch unmöglich erscheint, wird bis zum Wochenende fast zur<br />

Routine.<br />

Jetzt sollte auch die Praxisprüfung kein Problem mehr sein, egal<br />

wie sie auch ausgeht, was jeder in dieser Woche lernt, ist der<br />

Grundstoff für seine weitere seemännische Laufbahn und das kann<br />

ihm keiner mehr wegnehmen, denn nicht zuletzt gilt auch hier:<br />

Gute Ausbildung gibt Sicherheit!<br />

Klaus Czap, Ausbildungsreferent


yca-news<br />

89<br />

YACHT CLUB AUSTRIA<br />

The International Austrian Cruising Club<br />

www.yca.at<br />

Crew Tirol und<br />

Vorarlberg<br />

Crew-Commander<br />

Albert Plachel<br />

CLUBABENDE<br />

Volkshaus Reichenau/Cafe-Restaurant Pirmin<br />

Stubn, A-6020 Innsbruck, Radetzkystraße 47<br />

Änderung ab <strong>2011</strong>: Crewabende in der Regel<br />

jeden 2. Mittwoch im Monat um 19:30 Uhr.<br />

Ein neues Clublokal wird gesucht – Vorschläge<br />

willkommen!<br />

Wir laden unsere Mitglieder, Freunde und Interessierte<br />

gerne dazu ein, an den Crewabenden teilzunehmen. Änderungen<br />

vorbehalten.<br />

PROGRAMMVORSCHAU<br />

Mittwoch, 11. 05. <strong>2011</strong> – Günter Reindl – Brasilien – Segeln im Paradies<br />

Freitag, 17. 06. <strong>2011</strong> – Sommerfest mit Grillerei<br />

Juli – August - Sommerpause<br />

AUSBILDUNG<br />

Sonstiges:<br />

April <strong>2011</strong>- Feuer löschen – „Was tun bei Feuer?“ (mit praktischen Übungen)<br />

Seminare:<br />

• GMDSS-Betriebszeugnisse (SRC + LRC)<br />

• Ausstellung Royal Yachting Association London - Grundlagen der englischen<br />

Sprache in Wort und Schrift müssen vorhanden sein - Kurs und<br />

Prüfung an einem Wochenende in Tirol oder Vorarlberg<br />

• LRC – Pertisau – Donnerstag, 23.06. – So 26.06.<strong>2011</strong> (jeweils 09-18 h)<br />

InteressentInnen bitte beim Yachtmeister Ernst Kocher (Tel. 0650/9063548)<br />

Kontakt<br />

YACHT CLUB AUSTRIA<br />

Generalsekretariat · Lederergasse 88 · A-4020 Linz<br />

+43(0)732/781086 · Fax +43(0)732/771345<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

Crew Salzburg<br />

Crew-Commander Arch. DI Christian Zimmer<br />

Pfadfinderweg 8 · 5020 Salzburg<br />

+43/(0)680/2472219 · zimmer_christian@ymail.com<br />

Crew Wien, Nö, Burgenland<br />

Crew-Commander Christian Schifter · Ludwiggasse 3, Haus 4<br />

1140 Wien · +43/(0)1/7109222 · cschifter@pantaenius.com<br />

Crew Oberösterreich<br />

Crew-Commander Gottfried Rieser · Fischillstraße 1<br />

4063 Hörsching · +43/(0)7221/72353 · gottfried.rieser@a1.net<br />

Crew Tirol und Vorarlberg<br />

Crew-Commander Albert Plachel · Laningerweg 1 · 6410 Telfs<br />

+43/(0)699/15267890 · albert.plachel@aon.at · www.yca-tirol.at<br />

Crew Kärnten<br />

Crew-Commander und Vize-Commodore<br />

Prov. Univ. Ass. Dr. Jürgen Adlmannseder<br />

Rudolf Kattnigweg 3 · 9201 Krumpendorf<br />

+43/(0)650/3400475 · juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at<br />

office@yca-crew-ktn.at · www.yca-crew-ktn.at<br />

Crew Tauern<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat, Lederergasse 88, 4020 Linz<br />

Tel.+43(0)732/781086 · Fax +43(0)732/771345<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

Crew Eisenerz/Steiermark<br />

Crew-Commander Mike Hecker<br />

Freiheitsplatz 4 · 8790 Eisenerz · +43/(0)664/3458529<br />

mike@gebirgssegler.at · www.gebirgssegler.at<br />

Crew Bayern<br />

Crew-Commander Dipl.-Päd. Barbara Lange-Hofmayer<br />

Waldinger Straße 28 · D-85084 Reichertshofen<br />

+49/160/7358209 · Tel./Fax +49/8453/8699<br />

langehofmayer@hotmail.com<br />

Crew Kroatien<br />

Ehren-Commodore und Crew-Commander<br />

Kapitän Miljenko Zanic · Lucka Ispostava<br />

HR-51250 Novi Vinodolski · Tel./Fax +385/51/244345<br />

Crew Schweiz<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat, Lederergasse 88, 4020 Linz<br />

Tel.+43(0)732/781086 · Fax +43(0)732/771345<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

17. –20. April <strong>2011</strong><br />

DER GEBIRGSSEGLER-CUP <strong>2011</strong> RUFT<br />

Gesegelt werden drei Langstrecken: Trogir – Milna – Vrboska - Krvavica (Makarska)<br />

Für das Nenngeld € 110,– pro Person gibt es: Teilnehmer-Polo, Begrüßungsschnaps<br />

und Snack, Stegfest mit Freibier, O’sole mio Pizza und Bratwürste, 3 Abendessen,<br />

Pokal und Warenpreis für jedes Schiff, Prosecco-Ausklang beim Feuerwerk und Life-<br />

Musik bei der Siegerehrung. Sonderwertung: Länder- oder Clubwertung ab 3 Schiffe,<br />

Biertrinkbewerb und Best Outfit.<br />

Info und Programm unter: Mobil 0664/3458529 oder www.gebirgssegler.at<br />

Beim Hauptsponsor Wimmer Yachting gibt es 25 % Sonderrabatt auf die eigene<br />

Charterflotte – www.wimmer-yachting.at


90<br />

Crew Wien,<br />

Nö,Burgenland<br />

CLUBABENDE<br />

Jeden 2. Dienstag im Monat ab<br />

19.00 Uhr im Clublokal „Restaurant<br />

Pistauer“, 1110 Wien, Ravelinstraße 3<br />

beim Simmeringer Friedhof,<br />

Tel. +43(0)1/7672510<br />

Crew-Commander<br />

STAMMTISCHINFO<br />

Christian Schifter<br />

Stammtisch Mödling: S’Beisl in 2344 M.<br />

Enzersdorf, Hauptstraße 84 – bei Interese bitte<br />

anmelden, da nur begrenzter Raum zur Verfügung.<br />

PROGRAMMVORSCHAU<br />

Dienstag, 10. 05. <strong>2011</strong> – Christian Schifter berichtet vom YCA-Törn<br />

in Schottland 2010<br />

Dienstag, 11. 10. <strong>2011</strong> – Evi Strahser und Wolfgang Wirtl besuchen uns<br />

und erzählen von Ihren Reisen<br />

AUSBILDUNG<br />

Im Mai ist kurzfristig ein Ansegeln und ein Astro-Kennenlernkurs geplant<br />

- bitte auf der Homepage aktuelles nachschauen. Im Herbst/Winter <strong>2011</strong>/12<br />

sind wieder FB2+3 Kurse geplant. Wir bitten jetzt schon um Anmeldung.<br />

Termine werden bei einem ersten Kennenlerntreffen nach Ihren Wünschen<br />

geplant.<br />

Crew Oberösterreich<br />

Clubabende<br />

Unsere Clubabende finden immer am letzten Dienstag<br />

im Monat im Volkshaus Dornach, Niedermayrweg<br />

7, 4040 Linz-Dornach statt. Beginn jeweils 19.30 Uhr.<br />

Newsletter<br />

Wir informieren unsere Mitglieder regelmäßig<br />

über Aktuelles aus dem Segel- und Motorbootbereich.<br />

Sollten Sie Anregungen und Ideen für<br />

unseren Newsletter haben, so freuen wir uns<br />

sehr über Ihre Nachricht an gottfried.rieser@a1.net<br />

PROGRAMMVORSCHAU<br />

Dienstag, 26.04.<strong>2011</strong> – Mag. Harald Gridl – Spitzbergen<br />

Dienstag, 31.05.<strong>2011</strong> – Günter Reindl – Cora Mae – 2. Teil –<br />

Der brasilianischen Küste entlang<br />

Crew-Commander<br />

Gottfried Rieser<br />

STAMMTISCH-INFO<br />

Unsere Stammtische erfreuen sich großer Beliebtheit, hier werden in zwangloser<br />

Atmosphäre Gedanken und Erfahrungen ausgetauscht, Seemannsgarn<br />

gesponnen, und was halt sonst noch auf der Welt wichtig ist, besprochen.<br />

YCA-Stammtisch OÖ Zentralraum (Leiter: Rudolf Hanke): Jeden 2. Mittwoch<br />

im Monat um 19.00 Uhr im Gasthaus „Bratwurstglöckerl“, Angerholzerweg<br />

38, 4020 Linz.<br />

YCA-Stammtisch OÖ Süd (Leiter: Erich Jansch, +43(0)664/4300711):<br />

Jeden 1. Samstag im Monat im Seglerstüberl bei Erich Jansch, Gmunder<br />

Straße 9 (Eingang Hafnergasse), 4861 Schörfling.<br />

YCA-Stammtisch OÖ Nord (Leiter: Sieghard List): Die Benachrichtigungen<br />

über Termin und Ort erfolgen per SMS und sind auf der Homepage unter<br />

www.members.aon.at/crlipe abzufragen.<br />

YCA-Stammtisch Bad Schallerbach (Leiter: Ralph Scholz): Jeden 3. Freitag<br />

im Monat in der Pizzeria Valentino, Trattnachzeile 1, 4701 Bad Schallerbach.<br />

Crew Salzburg<br />

CLUBABENDE<br />

Seglertreff jeweils am zweiten Mittwoch des<br />

Monats ab 19.30 Uhr im Gasthof Krimpelstätter,<br />

Müllner Hauptstr. 31/1. Stk., Salzburg<br />

Zur Belebung der Crew benötigen wir eure Hilfe<br />

und nehmen jede Anregung und deren<br />

Umsetzung sehr gerne entgegen –<br />

Mobil: 0680/2472219 oder<br />

Email: zimmer_christian@ymail.com.<br />

Crew-Commander<br />

Arch. DI Christian Zimmer<br />

Programmvorschau<br />

Mai <strong>2011</strong> – Wir veranstalten einen Vortrag über Regattasegeln, der zweite<br />

Vortrag ist für die beginnende Segelsaison über „ Schwerwettersegeln“<br />

Juni <strong>2011</strong> – ist dem traditionellen Bordfest im Grünen vorbehalten – im<br />

wunderschönen Garten des Krimpelstätters<br />

Genaue Termine werden noch bekannt gegeben.<br />

AUSTRIA CUP <strong>2011</strong><br />

Der YCA ist unserem Antrag auf verstärkte Jugendförderung gefolgt.<br />

Die Crew Salzburg nimmt nun mit 2 Schiffen teil. Für die 2. Yacht suchen<br />

wir noch Segler aus der Jugend - Regattaerfahrung ist nicht unbedingt<br />

erforderlich. Die Kosten für die Yachten übernimmt der YCA –<br />

Nenngeld für Catering pro Person € 175,–.<br />

AUSBILDUNG<br />

Für den Trainingstörn 14.–21. 5. <strong>2011</strong> ab Marina Pommer suchen<br />

wir noch Mitsegler mit Humor.<br />

InteressentInnen bitte bei Crew-Commander Christian Zimmer<br />

(0680/2472219 oder Email: zimmer_christian@ymail.com) melden.<br />

YACHT CLUB AUSTRIA<br />

The International Austrian Cruising Club<br />

www.yca.at<br />

Ich möchte Mitglied beim YCA werden!<br />

Ich bin<br />

m Vollmitglied m Familienmitglied m Jugendmitglied<br />

(Jugendmitglied = bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres)<br />

Ich möchte folgender YCA-Sektion angehören:<br />

m Motoryachtsport m Segelyachtsport<br />

Bitte schicken Sie mir Informationsmaterial zu!<br />

Name/Vorname: _______________________________________________<br />

Anschrift: _______________________________________________________<br />

Geb.-Dat.: ______________________ Beruf: ___________________________<br />

Telefon: _________________________E-Mail: ___________________________<br />

Geworben von (Name): ________________________________________<br />

Mitgl.-Nr.: _______________________________________________________<br />

Unterschrift: _____________________________________________________<br />

www.yca.at<br />

Anmeldebon


yca-news<br />

91<br />

Crew kärnten<br />

CLUBABENDE<br />

YCA-Stammtisch Klagenfurt – jeden Dienstag<br />

ab 19.00 Uhr im Gasthof Jerolitsch in Krumpendorf.<br />

Themenabende im Rahmen des Stammtisches<br />

werden jeweils auf unserer Website<br />

www.yca-crew-ktn.atverlautbart.<br />

PROGRAMMVORSCHAU<br />

Alpe Adria Sailing Week vom 29. Mai bis 2.<br />

Juni <strong>2011</strong> in IzolaSommerfest am 2. Juli<br />

<strong>2011</strong> ab 18.00 Uhr beim Gasthof Sille in<br />

Reifnitz<br />

AUsbildung<br />

Praktische Ausbildung<br />

Prüfung- und Meilentörns, Skipper-Training, Spinnaker/Gennaker- Training,<br />

Urlaubstörns – alle auf Anfrage!<br />

Theoriekurse für amtliche Befähigungsausweise BFA<br />

• Fahrtbereich-1 Kurs (FB1) = „Watt- und Tagesfahrt“ - Dieser BFA ist<br />

besonders interessant für Motorboot- und Schlauchbootfahrer an den<br />

Adriaküsten.<br />

• Fahrtbereich-2 Kurs (FB2) = „Küstenfahrt 20 Seemeilen“ für Segel- und<br />

Motorboot mit MSVÖ<br />

• Fahrtbereich-3 Upgrade<br />

Alle Theoriekurse ab Herbst <strong>2011</strong><br />

Funkzeugnis und Radar<br />

SRC-Kurse von RYA (Short Range Certificate) und Radar-Kurse von RYA (mit<br />

Zertifikat) – Termine entnehmen Sie bitte unserer Website<br />

Alle Informationen zu unseren Ausbildungs-Terminen finden Sie auf www.<br />

yca-crew-ktn.atAnfragen und Anmeldungen bitte an: office@yca-crew-ktn.at<br />

oder telefonisch an Fritz Abl: 0664/2436871.<br />

Crew tauern<br />

Crew-Commander<br />

Prov. Univ.-Ass.<br />

Dr. Jürgen Adlmannseder<br />

Die Crew Tauern wird derzeit über das YCA-Generalsekretariat in Linz geführt.<br />

Anfragen über Tel.+43(0)732/781086, Fax +43(0)732/771345<br />

E-Mail: office@yca.at, Homepage: www.yca.at<br />

CREW EISENERZ/<br />

Steiermark<br />

STAMMTISCHINFO<br />

Stammtisch Eisenerz – Leitung: Mike Hecker<br />

0664/3458529. Crewabend jeden 1. Donnerstag<br />

im Monat (Abweichungen werden angekündigt)<br />

um 18.00 Uhr im „GH zur alten Mühle“, 8790 Eisenerz,<br />

Hieflauerstraße 100.<br />

Stammtisch Leoben –<br />

Leitung: Angelika Gailberger 0664/5344993<br />

Stammtischverlegung – Crewabend jeden 3. Montag im Monat um 18.00 Uhr im<br />

„Gösser Bräu“, 8700 Leoben, Turmgasse 3 (gegenüber der Gösser Brauerei).<br />

Stammtisch Graz – Stammtisch jeden Donnerstag, Crewabend jeden 2.<br />

Donnerstag im Monat um 19.00 Uhr beim „Lindenwirt“, 8052 Graz, Peter<br />

Rosegger Straße 125. Stammtischleiter wird gesucht.<br />

Stammtisch Hall in Tirol – Leitung: Gabi Gunda 0676/88508799<br />

Crewabend jeden 2. Freitag im Monat im “Cafe Coretto” ab 20.00 Uhr,<br />

Schlossergasse 4, 6060 Hall in Tirol.<br />

AUSBILDUNG<br />

FB- Binnen (A-Schein) Praxis im Mai/ Juni, Theorie auf Anfrage. ISAF Sicherheitstraining<br />

sowie Spinnakertraining in Planung. Interessenten bitte melden.<br />

Info und Anmeldung bei Jan: 0676/7245252 und Mike: 0664/3458529<br />

LEIHSERVICE<br />

Bordapotheke: Die Leihgebühr beträgt € 5,00 pro Woche (inkl. verbrauchtem<br />

Verbandsmaterial). Die Medikamente werden individuell nach Verbrauch<br />

berechnet.<br />

Seehandfunkgeräte - Die Leihgebühr beträgt € 5,00 für ein Gerät pro Woche,<br />

Kaution € 150,00.<br />

Crew BAYERN<br />

Crew-Commander<br />

Dipl.-Päd. Barbara Lange-Hofmayer<br />

Waldinger Straße 28, D-85084 Reichertshofen<br />

Mobil: +49/160/7358209<br />

Tel./Fax: +49/8453/8699<br />

E-Mail: langehofmayer@hotmail.com<br />

Crew Kroatien<br />

Crew-Commander<br />

Mike Hecker<br />

Crew-Comm. Dipl.-Päd.<br />

Barbara Lange-Hofmayer<br />

STAMMTISCHINFO<br />

Jeden Sonntag ab 10.00 Uhr – Stammtisch in CAPTAINS CLUB, 51250 Novi<br />

Vinodolski, Obala Kneza Branimira 3.<br />

„SARAI“ – eine bildschöne GibSea 32<br />

steht ab sofort allen unseren Mitgliedern am Attersee zur Verfügung.<br />

Sie verbringen mit Familie, mit Freunden wunderschöne Segeltage am<br />

Attersee.<br />

Unkostenbeitrag<br />

Montag bis Freitag<br />

Samstag/Sonn- und Feiertage<br />

€ 30,– p. Tag<br />

€ 60,– p. Tag<br />

InformationEN<br />

Unsere SARAI liegt in der „Marina Kammer“ in<br />

Schörfling und ist ganz einfach zu buchen:<br />

• E-Mail an Yachtcharter Müller: sail@yachtcharter-mueller.at3 oder<br />

Telefon: 0732/651005<br />

• Name, Vorname, YCA-Mitgliedsnummer, Segelschein bekanntgeben<br />

• Gutschein und Erlagschein wird zugeschickt<br />

• Termin reservieren (Telefonnummer steht auf dem Gutschein)<br />

Wir freuen uns über die Realisierung dieses Angebotes für unsere<br />

Mitglieder.<br />

Mit seemännischen Grüßen Gottfried Rieser, Crewcommander OÖ


02/11 4,20 EUR<br />

Mit Yacht Club Austria News<br />

92<br />

www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

DAS YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH<br />

BOOT TULLN <strong>2011</strong>: ALLE BOOTE, ALLE TERMINE<br />

Wir segeln in<br />

den Frühling<br />

RISHO MARU<br />

Verliebt in Thailand<br />

ABENTEUER<br />

Familientörn<br />

nach Kap Hoorn<br />

LeserbriefeOnline-Reaktionen<br />

Tolle Ausbildung<br />

Na, da ist meinem Crew-Commander ein kleiner<br />

Fehler unterlaufen, FB2 geht bis 20 Seemeilen.<br />

Aber abgesehen davon ist die Ausbildung beim<br />

YCA wirklich sehr gut. Ich habe 2009/2010 den<br />

FB2 und FB3 gemacht und möchte keine Stunde<br />

missen, die ich im Seminarraum bzw. auf dem<br />

Meer verbracht habe. Man bekommt nicht nur<br />

den reinen, für die Prüfung notwendigen Stoff<br />

vermittelt, sonder auch Tipps, die man im wirklichen<br />

Skipperleben brauchen kann. Ganz wichtig<br />

sind auch die Freunde und Kontakte, die man<br />

beim Kurs gewinnen kann. Besten Dank an den<br />

YCA Oberösterreich<br />

Berthold Oppitz, Wartberg/Kr., OÖ<br />

Wasserhosen<br />

Hallo liebe <strong>OCEAN7</strong>-Redaktion, großes Lob an<br />

euer Team! Ich bekomme eure Zeitschrift schon<br />

seit der ersten Ausgabe und ich muss sagen, die<br />

Qualität wird von Mal zu Mal besser und mittlerweile<br />

ist die Ocean7 schon eines der besten<br />

Segelmagazine, die man im Handel erhält. Mit<br />

einem guten Mix aus Boottests, Reiseberichten<br />

und Anzeigen lasst ihr sämtliche andere Lektüren<br />

hinter euch. Besonders interessant fand ich in<br />

dieser Ausgabe den Bericht über die Woche der<br />

Lateinersegel in Kroatien sowie den Artikel über<br />

die Wasserhosen und die Bora in Kroatien. Bitte<br />

mehr davon! Herzlichen Dank für diese erfrischende<br />

Unterhaltung!<br />

Alexandra Voglreiter<br />

Familientörn zum Kap Hoorn<br />

Nach der Überschrift habe ich gedacht, das sind<br />

ja kriminelle Eltern. Aber der Bericht hat gezeigt,<br />

dass die beiden schon genau wissen, was sie tun<br />

und dass man es einem Kind eigentlich nur wünschen<br />

kann, diese Erfahrungen und Erlebnisse<br />

geschenkt zu bekommen.<br />

Ing. Gert S., Linz<br />

Grandiose Fotos<br />

Die Unterwasseraufnahmen von Herrn Kikinger<br />

waren diesmal wieder ein Erlebnis. Ich finde es<br />

immer spannend zu sehen, was da im Meer los<br />

ist, über das wir mit unseren Booten im Urlaub<br />

fahren. Vielen Dank auch für die spannende und<br />

seriös recherchierte Geschichte über Wasserhosen<br />

und andere Wettererscheinungen. Sachlich,<br />

ohne Panikmache.<br />

Greta Meister, Wien<br />

zur Homepage<br />

Das neue Look & Feel ist euch sehr gut gelungen!<br />

Skippy<br />

Gefällt mir sehr gut! Macht sich gut, was ihr<br />

da gemacht hat, gefällt mir sehr, sehr gut! Und<br />

danke für den sensationellen Cafe in Tulln!<br />

Warum ist das Meer so weit weg …<br />

www.gfrorner.at<br />

Gut gelungen! Obwohl es vorher auch nicht<br />

gerade schlecht war!<br />

erpl<br />

Noch besser! Beweist, dass man Gutes noch verbessern<br />

kann. Tolles Outfit, gratuliere! Grüße<br />

HKP2 Hookipa<br />

Sehr schön! Na, dann will ich mit meiner Kritik<br />

nicht sparen! Ich finde das neue Design<br />

SENSATIONELL! Kein Vergleich zur alten<br />

Optik. Ihr habt da wirklich ganze Arbeit geleistet.<br />

Weiter so!<br />

Diktator<br />

Schreiben lohnt sich!<br />

Wir nehmen Ihre Kritik ernst. Wir freuen uns über Ihre Anregungen – und natürlich über Ihr Lob. Damit es sich für<br />

Sie auch lohnt, verlosen wir unter allen Einsendern diesmal einen RITCHIE Handpeilkompass X-11Y, Gehäuse<br />

gelb, beleuchtbar. Diese präzise arbeitenden Handpeilkompasse sind in einem stoßabweisenden Silicongehäuse<br />

eingebettet. Durch die mitgelieferte Leine kann der Kompass für schnellen Einsatz am Hals getragen<br />

werden. Weiters sind im Lieferumfang drei „Light Sticks“ (einschiebbare Leuchtstäbe)<br />

enthalten, die den Kompass bis zu 6 Stunden pro Stab beleuchten. Diese Leuchtstäbe<br />

sind als Zubehör erhältlich. Auch bei diesen kleinen Kompassen ist der Drehzapfen aus<br />

gehärtete Stahl und auf einem Saphir gelagert. Durchmesser der Rose 48 mm,<br />

Gehäusedurchmesser 65 mm.<br />

Ihre Zuschriften an: redaktion@ocean7.at oder<br />

per Post: <strong>OCEAN7</strong>, Lilienthalstraße 30a, 9020 Klagenfurt.<br />

Der Rucksack für die Zuschrift in der Ausgabe 02/<strong>2011</strong> ging an Konrad Ertner.


9 190001 016481<br />

Keine Ausgabe mehr verpassen,<br />

jetzt bequem nach Hause bestellen!<br />

Revier<br />

93<br />

Jahres-<br />

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Per Anhalter über Ozeane<br />

Das Abenteuer<br />

Segeln in Kampanien<br />

Küche & Kultur<br />

Mit Yacht Club Austria-News<br />

und Hochseeverband-News<br />

Ein marxistisches Segelabenteuer<br />

FRÜHSTÜCK<br />

auf Kuba<br />

So war die Austrian Boatshow<br />

Frischer Wind<br />

Korallenriffe<br />

128 Inseln<br />

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Wolfgang Hausner exklusiv in <strong>OCEAN7</strong><br />

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Tender 06e mit Motor aus Österreich<br />

Unter Strom<br />

Mit <strong>OCEAN7</strong> gewinnen<br />

Segelkalender 2014<br />

Mit Yacht Club Austria-News<br />

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Segeln an der türkischen Südküste<br />

BUCHTEN<br />

ohne Ende<br />

Elena (10) war bei einem Opti-Kurs<br />

Ich lerne Segeln<br />

Säufer, Weltumsegler<br />

Luxuscharter bei Eckeryachting<br />

Eignerversionen<br />

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05<br />

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U N A B H Ä N G I G E S Y A C H T M A G A Z I N F Ü R Ö S T E R R E I C H<br />

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Tim und Jannick erzählen:<br />

SO WAR<br />

unser erster Törn<br />

Mit Wolkenbruch und Schwertfisch<br />

Die Inseln vor Neapel<br />

Wolfgang Hausner mit Taboo III<br />

Mitten im Taifun<br />

Mit News der Verbände YCA, MSVÖ und SFVS<br />

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01<br />

6 Ausgaben<br />

für nur<br />

€ 25,–<br />

Ausland zzgl. €<br />

13,– Porto<br />

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94<br />

Entwurf_neu_fertig.qxd 21.01.2008 16:24 Seite 1<br />

Österreichs größte Seefahrtsbuchhandlung<br />

präsentiert den <strong>OCEAN7</strong> Bücherschapp!<br />

Kohlmarkt 9, 1010 Wien, 01/533 86 85-18, nautic@freytagberndt.at<br />

freytag & berndt<br />

www.freytagberndt.at<br />

Geschichte, Stürme,<br />

Abenteuer<br />

Geoffrey Wolff<br />

Slocum – Nur Reisen<br />

ist Leben<br />

Arche Verlag <strong>2011</strong><br />

336 Seiten · gebunden · 25,60 Euro<br />

Der großartige Seemann Joshua Slocum ist Thema<br />

dieses neuen Buches. Slocum segelte im Jahr<br />

1895 mit seinem kleinen Boot SPRAY als erster<br />

Mensch alleine um die Welt. Erst ein Viertel<br />

Jahrhundert nach seiner nautischen Großtat<br />

gelang wieder einem Einhandsegler die Umsegelung<br />

des Erdballs. 1909 machte Joshua Slocum seine letzte Reise, er<br />

machte sich mit dem Boot auf die Suche der Quellen des Orinoko, bis<br />

heute ist ungeklärt, was mit dem genialen Segler geschah. Tatsache ist,<br />

dass Slocum sich seinen Platz unter den bedeutendsten Abenteurern der<br />

Welt im wahrsten Sinne des Wortes ersegelt hat.<br />

Stefan Krücken/Achim Multhaupt<br />

Orkanfahrt<br />

25 Kapitäne erzählen ihre<br />

besten Geschichten<br />

VerlagAnkerherz, 2007<br />

176 Seiten mit 35 ganzseitigen<br />

Abbildungen · 30,70 Euro<br />

Unerlässlich für alle, die das zweite Buch<br />

mit dem Titel „Wellenbrecher“ zuerst gelesen<br />

haben, ist dieses Werk, das sich auf<br />

die Suche nach den erzählenswertesten nautischen Geschichten macht.<br />

Die Erzählungen der 25 Kapitäne sind abwechslungsreich und schildern<br />

oft die Liebeserklärung an die Seefahrt. Die Männer, die alle Weltmeere<br />

befuhren, erzählen von Monsterwellen, gefährlichen Momenten, von<br />

Matrosen und Liebschaften. Die Geschichten sind so lebensnah geschrieben,<br />

dass sich der Leser direkt in eine authentische Hafenkneipe,<br />

an den Tisch mit alten Seebären versetzt fühlt.<br />

Stefan Krücken/Achim Multhaupt<br />

Wellenbrecher<br />

25 Kapitäne erzählen ihre besten Geschichten<br />

Verlag Ankerherz, 2009<br />

248 Seiten · gebunden · Illustrationen ·<br />

30,80 Euro<br />

Das ist das zweite Buch des Duos Krücken/Multhaupt,<br />

das schon mit dem Titel<br />

„Orkanfahrt“ für Aufsehen sorgte. In dem<br />

Werk „Wellenbrecher“ schildern mehr als<br />

25 Kapitäne die spannendsten Geschichten ihres abenteuerlichen Lebens.<br />

Die Erzählungen handeln von schweren Stürmen, Piraten und<br />

Erlebnissen, die nur auf großer Fahrt stattfinden können. Stefan Krücken<br />

schrieb die persönlichen Geschichten der Kapitäne auf, von Achim<br />

Multhaupt stammen die passenden Bilder. Ein Buch voller Abenteuer,<br />

nautischen Erlebnissen, Fernweh und Dramatik.<br />

Rüdiger Barth<br />

Ein Mann, ein Boot<br />

Verlag: Malik <strong>2011</strong><br />

320 Seiten · gebunden · mit 16 Seiten Farbbildteil · 20,60 Euro<br />

Hier wird die Geschichte des Werdeganges<br />

eines Seglers von seinem ersten Törn als unerfahrener<br />

Passagier bis zum Schiffseigner<br />

erzählt. Seine Eindrücke beim Ankern in gemütlichen<br />

Buchten, seine Erlebnisse bei seiner<br />

ersten Segelausbildung und die Entscheidungsfindung,<br />

jetzt wirklich nautische Erfahrungen<br />

zu machen. Die Geschichte einer<br />

Seglerkarriere, die manche aus eigener Erfahrung<br />

kennen.


Bücherschapp<br />

95<br />

Mehr maritime Literatur:<br />

koehler-books.de<br />

Norbert Vörding/Andreas Weber<br />

Geschichte(n) der Seefahrt<br />

Band II – Schiffsschicksale und Schiffstypen<br />

Koehler · 224 Seiten · 14,8 x 21 cm · zahlreiche s/wund<br />

Farb-Abb. · Broschur · 20,50 Euro<br />

„Geschichte mal anders“ lautet das Motto auch beim zweiten der auf<br />

insgesamt vier Bände konzipierten Reihe „Geschichte(n) der Seefahrt“.<br />

Im ersten Band ging es um Seefahrer und Entdecker – der neue Band<br />

II handelt von bewegenden Schiffsschicksalen und von den wichtigsten<br />

Schiffstypen, also von der Faszination der Schiffe an sich.<br />

Im ersten Teil des Buches stehen die Schiffsschicksale im Vordergrund.<br />

Dabei gehen die Autoren u. a. auf die „Titanic“ und die berühmteste<br />

Schiffskatastrophe aller Zeiten ein, berichten von überraschenden Details<br />

der schicksalhaften Reise auf der „Bounty“, erzählen von der tragischen<br />

Begegnung der „Pamir“ mit einem Hurrikan oder dem unerwarteten<br />

Untergang der „Vasa“, des Prunkschiffs der schwedischen<br />

Kriegsflotte, bei ihrer Jungfernfahrt. Im zweiten Teil des Buches geht es<br />

um Schiffstypen und ihre historische Bedeutung für die Seefahrtsgeschichte.<br />

Hier dürfen natürlich der<br />

Einbaum, die Arche Noah und das<br />

erste Segelschiff genauso wenig fehlen<br />

wie die mächtigen Supertanker und<br />

die Containerschiffe der heutigen Zeit.<br />

Erklärt wird aber auch, wie U-Boote das Tauchen „erlernten“ und welche<br />

neuen Entwicklungen die Schiffe der Zukunft erwartet.<br />

Wie schon im ersten Band der Reihe befassen sich die beiden Autoren<br />

auch dieses Mal in informativen und gleichzeitig unterhaltsamen Kurzgeschichten<br />

mit der Thematik und beweisen einmal mehr, dass die<br />

Vermittlung von maritimem Wissen alles andere als „staubtrockene<br />

Materie“ sein muss. Ein spannendes, kurzweiliges Buch für Groß und<br />

Klein!<br />

Eigel Wiese<br />

Kreuzfahrtstadt Hamburg<br />

Koehler · 104 Seiten · 24 x 17 cm · zahlreiche<br />

Farb-Abbildungen · Broschur · 15,40 Euro<br />

Kreuzfahrtschiffe gehören mittlerweile zu Hamburg wie der Michel. Kaum eine andere Hafenstadt feiert<br />

Ankünfte und Abreisen der imposanten Riesen so enthusiastisch. Ganze maritime Feste werden in Hamburg<br />

den Kreuzfahrtschiffen gewidmet.<br />

Eigel Wiese beleuchtet in seinem neuen Buch alle erdenklichen Facetten der Hamburger Kreuzfahrtbranche.<br />

So berichtet der Autor davon, dass die Kreuzfahrt eine Hamburger Erfindung ist, die bereits auf das Jahr 1845<br />

zurückgeht, erläutert das Gestern, Heute und Morgen der drei Hamburger Terminals für Kreuzfahrtschiffe –<br />

Überseebrücke, Hafen City und Altona – und gibt einen imposanten Überblick über die Hamburger Kreuzfahrtreedereien<br />

und deren Anfänge sowie über die verschiedenen Kreuzfahrtschiff-Typen – vom Luxusschiff<br />

bis zum Segelkreuzfahrtschiff.<br />

Aber auch praktische Themen rund um die Hamburger Kreuzfahrt kommen zum Zuge: Ein Kapitel widmet<br />

sich z. B. dem Thema Kontrollen, die seit der Terrorgefahr extrem verschärft worden sind. In Hamburg musste<br />

die Wasserschutzpolizei sogar einen eigenen Verantwortungsbereich dafür einrichten. Außerdem betrachtet<br />

der Autor das Thema auch von Seiten der Wirtschaft und der Umwelt. Dabei geht er auf den Energieverbrauch<br />

sowie auf Pro und Kontra der Versorgung durch Schiffsgeneratoren und Landstrom ein. Auch wird ein<br />

Blick auf die Feierlichkeiten rund um die Kreuzfahrtschiffe in Hamburg geworfen: Zwei Kapitel widmen sich<br />

den beeindruckenden Tauf-Feiern und den Hamburg Cruise Days.<br />

Professionelle Fotos runden dieses schöne Stück Hamburg ab. Eine interessante Lektüre für alle Kreuzfahrtinteressierten<br />

– egal ob vom Deck oder von der Hafenkante aus gesehen!


96<br />

Inserentenverzeichnis<br />

Foto: Schöler<br />

37 Adria Yacht Center AYC<br />

www.ayc.at<br />

U3<br />

AEZ<br />

www.aez-wheels.com<br />

37 AML-Atlantis Management Ltd<br />

www.amlmalta.com<br />

U4<br />

Bavaria<br />

www.bavaria-yachtbau.com<br />

67 Boote Feichtner<br />

www.bootefeichtner.at<br />

73 Engel & Völkers Yachting GmbH<br />

www.engelvoelkers.com<br />

96 Freytag & Berndt<br />

www.freytagberndt.at<br />

37 Haase Segel<br />

www.performancesegel.de<br />

19 Haber Yachten<br />

www.haber-yachten.at<br />

37 Inschallah<br />

www.inschallah-sailing-team.at<br />

86 Internationales Maritimes Museum<br />

www.imm-hamburg.de<br />

41 Jaguar Land Rover Austria GmbH<br />

www.jaguar.at<br />

69 Marine Pool<br />

www.marinepool.at<br />

U2<br />

Master Yachting<br />

www.master-yachting.de<br />

5 Max Marine Motor<br />

www.maxmarine.at<br />

27 Max Marine Segel<br />

www.maxmarine.at<br />

87 Werner Ober Yachtelektronik<br />

www.yachtelektronik.at<br />

97 Phoenix Yachting<br />

www.phoenixyachting.com<br />

31 Pantaenius<br />

www.pantaenius.at<br />

37 Palmetshofer Nautic<br />

www.palmetshofer-nautic.at<br />

53 Powerdive<br />

www.powerdive.info<br />

79 Steyr Motors GmbH<br />

www.steyr-motors.com<br />

13 Sunsail<br />

www.sunsail.at<br />

9 Uniqa<br />

www.charterversicherungen.at<br />

47 Yachten Meltl<br />

www.yachten-meltl.de<br />

37 Yachticon<br />

www.yachticon.de<br />

37 Yacht-Pool Versicherungs-Service GmbH<br />

www.yacht-pool.com<br />

37 Yachtprobleme<br />

Chefredakteur:<br />

Redaktion:<br />

ART-Direktorin:<br />

Kolumnistin, Autorin:<br />

MITARBEITer dieser ausgabe:<br />

Produktionsleitung:<br />

Produktion:<br />

Magazin-konzeption:<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG:<br />

LEITUNG ANZEIGEN:<br />

Anzeigen:<br />

Druckmanagement:<br />

Abo-Bestellung:<br />

Impressum<br />

Medieninhaber/Herausgeber/Verleger:<br />

Satz- und Druck-Team GmbH | Feschnigstraße 232 | A-9020 Klagenfurt | +43(0)463/4619025<br />

www.ocean7.at | redaktion@ocean7.at | office@ocean7.at<br />

Firmenbuchnummer 105347 y | Landesgericht Klagenfurt | UID ATU 25773801<br />

Anwendbare Vorschrift: Österreichische Gewerbeordnung,<br />

Mediengesetz (www.ris.bka.gv.at)<br />

Thomas D. Dobernigg<br />

Gernot Weiler, Dominic Marsano<br />

Catharina Pichler<br />

Alexandra Schöler-Haring (OCEAN WOMAN)<br />

Klaus Czap (Kapitän Metaxa), Stefan Detjen, Joachim Feyerabend,<br />

Birgit Hackl, Detlef Jens, Dr. Reinhard Kikinger, Conny Schifter,<br />

Bernhard Schreglmann, Andrea Willen<br />

Satz- und Druckteam (Catharina Pichler)<br />

Feschnigstraße 232, A-9020 Klagenfurt am Wörthersee<br />

Horst Juan, Susanne Rudolf, Catharina Pichler<br />

Thomas D. Dobernigg<br />

Thomas D. Dobernigg<br />

Thommy Woels<br />

Margit Gugitscher<br />

abo@ocean7.at<br />

www.ocean7.at<br />

Verantwortlich für YCA-Mitteilungen<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat, A-4020 Linz, Lederergasse 88, www.yca.at<br />

Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts gesetzes bedarf der Zustimmung<br />

des Herausgebers. Die Ver wendung von Zitaten aus Berichten für Anzeigen ist möglich. Durch<br />

Annahme eines Manuskriptes erwirbt der Herausgeber das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />

Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2. Urheberschutzgesetz, sind<br />

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Bei Nichtbelieferung ohne Herausgeber-Verschulden oder wegen Störungen des Arbeitsfriedens bestehen<br />

keine Ansprüche gegenüber dem Herausgeber.<br />

Offenlegung für <strong>OCEAN7</strong><br />

(Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz)<br />

Medieninhaber: Satz- und Druck-Team GmbH,<br />

Feschnigstraße 232, A-9020 Klagenfurt<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Forobosko<br />

<strong>OCEAN7</strong> steht im Alleineigentum von<br />

Satz- und Druck-Team GmbH, FN 105347 y<br />

Unternehmensgegenstand: Druck bzw. Herstellung<br />

von Druckwerken und Magazinen.<br />

Grundlegende Richtung: <strong>OCEAN7</strong> ist ein Magazin,<br />

das sich an yachtsportinteressierte Österreicher richtet.


SPONSOR OF THE AEZ RC44 SAILINGTEAM<br />

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YACHT<br />

CAR: 6,5 x 15 | 7,0 x 16 | 7,5 x 17 | 8,0 x 18 | 8,5 x 19<br />

SUV: 8,5 x 19 | 9,0 x 20 | 10,0 x 20 | 10,0 x 21 | 10,0 x 22

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