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OCEAN7 2011-03

Berichte über ein Motorboot aus edlem Holz, eine elegante französische Segelyacht mit eigenem Weinkeller und einen Urlaub im Hausboot an der Seenplatte von Mecklenburg-Vorpommern finden Sie in dieser Ausgabe von OCEAN7.

Berichte über ein Motorboot aus edlem Holz, eine elegante französische Segelyacht mit eigenem Weinkeller und einen Urlaub im Hausboot an der Seenplatte von Mecklenburg-Vorpommern finden Sie in dieser Ausgabe von OCEAN7.

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16<br />

1<br />

Valentine – kurz Valo genannt – und ihr Ehemann Gaston sind<br />

Perlenzüchter und Fischer auf Tuao. Tuao ist ein kleines Atoll,<br />

circa 150 Seemeilen östlich von Tahiti. Zwei Familien leben dort.<br />

Teilen sich das kleinen Eiland und versuchen in Eintracht zu<br />

leben, was nicht einfach ist, bedenkt man, wie schwierig Nachbarschaft<br />

sein kann und wie schwierig es ist, so unausweichlich<br />

nebeneinander zu existieren auf wenigen Quadratkilometern.<br />

„Da müsst ihr hin“, riet uns Gerhard von der BALU über die<br />

Funke, als wir gerade den Pazifik überquerten. Einige Wochen<br />

später verließen wir die Marchesas mit Ziel Tuamotos und<br />

letztendlich entschied der raue Wind, wo es hinging.<br />

Tuao direkt. Wir sahen einige Palmen am Horizont, dann<br />

einige Schiffsmasten. Zitterten durch die Riffeinfahrt – müde,<br />

nass nach drei Tagen am Wind segeln, hängten uns in eine Boje<br />

2<br />

und gingen schlafen. Am Nachmittag klopfte jemand an unser<br />

Schiff. Gaston. Ein drahtiger, fescher Wassermann. „Bonjour,<br />

Welcome to Tuao. You are ok.?“<br />

Ich blinzelte in die Nachmittagssonne, die Lagune glitzerte<br />

türkis, an Land einige Pfahlbautenhäuser, ein Hund bellte,<br />

sonst Stille. Es war einfach wunderschön.<br />

Gaston kontrollierte mit uns noch mal die Boje, befand alles<br />

als gut und freute sich, uns bald an Land zu sehen. „Valo made<br />

Coffee“. Ok. Das war mein Stichwort, Dinghi ins Wasser, die<br />

restlichen Bananen-Muffin als Mitbringsel. Los!<br />

Valo drückte uns wie alte Freunde an ihren wogenden Busen,<br />

Blüte im Haar, steckte sich ein Muffin in den Mund und führte<br />

uns zu ihrem Haus. Dort saßen die Segler. Deswegen hatten<br />

die Schiffe am Ankerplatz so verlassen gewirkt. Auf der Terrasse<br />

frönten die Frauen dem „beading“; sie machten Muschelketten.<br />

Dosen mit Glasperlen, Muscheln, Holzknöpfen türmten<br />

sich am Tisch, dazwischen Kaffeetassen, Würfelzucker, Kekse.<br />

Begrüßungschor mehrstimmig und mehrsprachig!<br />

Unser Sohn Finn spielte bereits mit den Hunden Balu (benannt<br />

nach dem Schiff, das uns das Tuao empfohlen hatte!) und Nicki<br />

(benannt nach einer Seglerin aus Wien!). Mein Skipper Peter<br />

gesellte sich zu Gaston und einigen anderen Seemännern, um<br />

den Fang des Tages zu bestaunen. Ich hielt meine Kaffeetasse<br />

zwischen den Händen, saß auf einem Holzstuhl, unter den<br />

Bodenplanken glitzerte das Wasser, und vor der Terrasse – um<br />

die durchs Wasser schimmernden Korallenköpfe – spielten<br />

bunte Rifffische. Im Türkis der Lagune schwebte RISHO<br />

MARU. Ilse von der ESPERANZA, auch eben hier angelandet,<br />

schüttelte mich: „Aufwachen! Das hier ist echt. Für die nette<br />

Boje müssen wir nicht bezahlen, aber einmal essen gehen. Valo<br />

führt hier ein Restaurant für Segler. Alles klar?“.

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