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OCEAN7 2008-03

Gegensätzlicher könnten die Reviere nicht sein, die in dieser Ausgabe von OCEAN7 beschrieben werden: karibisches Segeln vor den Küsten des kommunistischen Kuba und Besonderheiten aus der Inselwelt der dänischen Südsee.

Gegensätzlicher könnten die Reviere nicht sein, die in dieser Ausgabe von OCEAN7 beschrieben werden: karibisches Segeln vor den Küsten des kommunistischen Kuba und Besonderheiten aus der Inselwelt der dänischen Südsee.

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<strong>03</strong>I08<br />

KUBA<br />

Wo Karibik-Segeln<br />

noch ein<br />

Abenteuer ist<br />

tipps für fahrtensegler<br />

<strong>OCEAN7</strong> Experten<br />

für alle Fälle<br />

Dänische Südsee<br />

Liebeserklärung<br />

an ein Revier<br />

Die down-under-yacht<br />

Mit dem Herzen<br />

aus Österreich<br />

Bavaria-Yacht nach 233 Charterwochen im ocean7 härtetest / die richtige bordapotheke<br />

Ocean7 facts: muränen / Segelbekleidung: sechs seiten special


www.brieftaube.at – www.paulshark.it<br />

wien 1 Graben 11 – wien 1 naGlerGasse 17 – Graz sporGasse 24


fotos YVONNE KIENESBERGER<br />

editorial<br />

<strong>03</strong><br />

Liebe ocean7-Leser<br />

Gerade war es noch friedlich in der kleinen Fischerbucht<br />

am südlichsten Ende Afrikas, da kommt einer<br />

der berüchtigten Stürme auf. Lange halten wir<br />

es daher nicht am Kap Agulhas aus – wir werden<br />

vom Wind in ein gemütliches Fischerlokal vertrieben, in dem<br />

wir alles über den „Fliegenden Holländer“ erfahren.<br />

Weiter geht es Richtung Kuba, wo der „wind of change“ ja gerade<br />

für eine große Änderung sorgte: Fidel Castro trat Mitte Februar<br />

nach 49 Jahren von allen seinen Ämtern zurück und überlässt<br />

von nun an seinem Bruder die Geschäfte. <strong>OCEAN7</strong> hat es dem<br />

Fahrtensegler Clemens Lackner überlassen, mit einem Charter-<br />

Katamaran die Küsten Kubas zu erkunden. Er berichtet über die<br />

schönsten Plätze auf der Insel für Segler und Genießer.<br />

Ein „Sturm der Entrüstung“ hat nach unserer letzten Ausgabe<br />

in der <strong>OCEAN7</strong>-Redaktion geblasen, nachdem einige Leser<br />

nicht mit dem Ostseeartikel von Andrea Sikorski einverstanden<br />

waren. Sie haben die Ostsee in sehr schöner Erinnerung, wie es<br />

stellvertretend Harald Hübner in seinem Beitrag „Torlauf in der<br />

Südsee“ auch beschreibt.<br />

Schnell wie der Wind sind Österreichs Regattaseglerinnen – wie<br />

die Berichte über das Matchrace-Team Verena und Ute Wagner,<br />

Stephanie Breitenstein und Simona Höllermann sowie das<br />

Porträt der 470er-Damen Sylvia Vogl und Carolina Flatscher<br />

belegen.<br />

Wie stark der Wind wird, das wird uns sicherlich einer der vielen<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Experten genauer sagen können. Wir stellen Ihnen in<br />

dieser Ausgabe in einem ersten Teil Spezialisten u.a. zu den<br />

Themen Wetter, Kochen an Bord, Unterwasseranstrich<br />

und Seemannschaft vor. Gerne nehmen<br />

wir schriftliche Anfragen entgegen und leiten<br />

Sie an die Experten weiter. Wie das genau<br />

funktioniert, erfahren Sie auf Seite 42.<br />

Ist die Wettervorhersage schlecht, dann kann<br />

der Wassersportler nur hoffen, die neueste<br />

Bekleidungstechnik am Leib zu tragen. Ja, da<br />

kann man schon von Technik sprechen, sieht man<br />

sich – in unserem Bekleidungsspecial – die Entwicklung<br />

der letzten Jahre an. Henri Lloyd hat sogar eine Klimaanlage in<br />

Jacken eingebaut. In einem großen <strong>OCEAN7</strong>-Gewinnspiel verlosen<br />

wir zwei dieser Jacken. Den glücklichen Gewinnern kann<br />

dann wohl kein Wetter mehr etwas anhaben.<br />

Allen unseren Lesern wünsche ich<br />

„always fair winds“!<br />

yvonne.kienesberger@ocean7.at


04<br />

32 Südafrika: Reise von Kap zu Kap.<br />

Revier<br />

14 Kuba<br />

Wo Karibik-Segeln noch Abenteuer ist.<br />

24 Canal du Midi<br />

Mit dem Hausboot durch Frankreich.<br />

30 Dänische Südsee<br />

Liebeserklärung an die Ostsee.<br />

32 Südafrika<br />

Reise von Kap zu Kap.<br />

People<br />

42 <strong>OCEAN7</strong>-Experten<br />

Mit Rat und Tat für unsere Leser im Einsatz.<br />

44 BMW-Damenteam<br />

Neue österreichische Matchrace-Crew.<br />

46 Eric Tabarly<br />

Ein Museum für den Segelhelden.<br />

Service<br />

50 Bekleidungsspecial<br />

Von Leinöl zu Hightech.<br />

56 <strong>OCEAN7</strong>-Härtetest<br />

Bavaria 50.<br />

60 <strong>OCEAN7</strong>-Facts<br />

Muränen – verkannt und ungeliebt.<br />

70 Bordapotheke<br />

Gut, dass man sie hat, wenn<br />

man sie braucht.<br />

74 Energie an Bord<br />

Teil 2 der <strong>OCEAN7</strong>-Serie.<br />

51<br />

<strong>OCEAN7</strong><br />

GEWINNSPIEL<br />

2 Superjacken<br />

von Henri Lloyd


inhalt<br />

05<br />

88 Regatten in der Adria.<br />

84 Edle Modelle.<br />

60 <strong>OCEAN7</strong>-Facts: Muränen.<br />

Editorial <strong>03</strong> / Best of 06<br />

foto des monats 10 / YCa-news 94 / Bücher-Schapp 102<br />

impressum 105<br />

Yachten<br />

80 Pegiva<br />

Ein Aussie mit dem Herzen aus Österreich.<br />

84 Hot Fingers<br />

Modellbauer Hirsch im Porträt.<br />

Regatta<br />

88 Adria-Regatten<br />

Überblick für Fahrtensegler.<br />

91 470er-Damen<br />

Sylvia Vogl und Carolina Flatscher.<br />

<strong>03</strong>I 08<br />

alle infos und vieles mehr unter<br />

www.ocean7.at<br />

coveRFoto – kubA<br />

Clemens Lackner berichtet von einer<br />

Charter-Reise aus einem Teil der<br />

Karibik, der noch ursprünglich und<br />

abenteuerlich geblieben ist.


06<br />

Neuer Bareboat Charter:<br />

mit Sunsail nach Tonga<br />

Über Master Yachting kann die neue Charterdestination Tonga gebucht werden.<br />

Der Veranstalter vor Ort in Neiafu/ Vava’u ist Sunsail. Tonga besteht aus 169 Inseln und<br />

Atollen im Pazifi k östlich von Fidschi und nördlich von Neuseeland. Kapitän Cook taufte die<br />

Inselgruppe im Jahr 1777 „Freundschaftsinseln”, weil er von den Eingeborenen freundlich<br />

empfangen worden war. Auch die Charterkunden von Master Yachting können sich<br />

auf diese Gastfreundschaft freuen, denn sie ist in Tonga sprichwörtlich. Kulinarisch kann<br />

man sich in Tonga ebenfalls auf Entdeckungsreise begeben, denn die Festbankette der<br />

Polynesier können schon mal bis zu 30 Gänge beinhalten.<br />

Schiffe auf Tonga<br />

Sunsail Oceanis 331 ab 1.680 Euro/Woche<br />

Sunsail Oceanis 361 ab 1.930 Euro/Woche<br />

Sunsail Oceanis 393 ab 2.560 Euro/Woche<br />

Sunsail Cyclades 43 ab 2.660 Euro/Woche<br />

www.master-yachting.de<br />

Segeln mit TWOFAST<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Autor Michael Köhler (Seite 74) ist mit seinem schnellen und hervorragend<br />

ausgestatteten Katamaran TWOFAST derzeit in der Karibik unterwegs. Er hat<br />

sich entschlossen, auch zu den beiden Highlights der Saison dort zu bleiben – zur<br />

Antigua Racing Week und zur Classical Week. Dabei hat er für bis zu maximal<br />

acht Gäste noch Plätze am Boot frei. Informationen und Buchungen über seine<br />

Website.<br />

www.twofast.at


<strong>OCEAN7</strong><br />

empfiehlt<br />

best of<br />

07<br />

Wussten<br />

sie, DAss<br />

Commander Pro<br />

Das neue Steiner<br />

Der neue Commander Pro ist der Rolls-Royce<br />

unter den professionellen Marine-Ferngläsern<br />

und besticht durch seine überragend<br />

präzise, schwimmend gelagerte High-Definition-Optik.<br />

Das überaus robuste Gehäuse<br />

ist aus extrem stoßfestem, aber überaus<br />

leichtem Polycarbonat. 30 Jahre Garantie.<br />

Commander Pro 7x50 mit Kompass 769<br />

Euro. Ohne Kompass 669 Euro.<br />

www.steiner.de<br />

11 sprachen<br />

in Südafrika als Amtssprachen<br />

gelten?<br />

auf 1.500 m 2<br />

Fläche im frz. Lorient ein<br />

ganz neue Segelmuseum<br />

entstanden ist?<br />

auch nach 233<br />

Charterwochen ein<br />

gut gepflegtes Boot<br />

den <strong>OCEAN7</strong>-Härtetest<br />

bestehen kann?<br />

Alter Denker<br />

Der Hit von AWN<br />

Leistungsstarke, robuste, handliche und<br />

kompakte Polier- und Schleifmaschine, ideal<br />

zum Polieren von lackierten Oberflächen sowie<br />

zum Schleifen von Holz, Kunststoff und<br />

Metall. A1100 W, elektronisch regelbar, im<br />

Kunststoff-Koffer mit reichhaltigem Zubehör.<br />

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<strong>OCEAN7</strong>-KLICK-TIPP<br />

Leseratten können auch im Internet auf ihre<br />

Kosten kommen. Hier ein Link, unter dem<br />

man Segel- und Meeresliteratur vollständig<br />

und kostenlos downloaden kann.<br />

cruisenews.net/db/books.php<br />

„es gibt drei Arten<br />

von Menschen:<br />

Die Lebenden, die<br />

toten und die, die<br />

zur see fahren.“<br />

Platon (427 v. Chr. - 347 v. Chr)


08<br />

best of<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Kolumnist Luis Bentele über:<br />

Die ernieDrigung namens Bootsmesse<br />

Es bläst von hinten. Wie ein Stanleymesser schneidet der Bug durch das schnapsklare Wasser. mächtig und mit gut 10<br />

Knoten Speed schiebt der blitzblanke Rumpf kleine Gebirgszüge aus Gischt von sich weg. Der Wind zieht wie von Poseidon<br />

gepeitscht an den Spinnakerschoten und man hat das Gefühl, das himmlische Kind will einen mit göttlicher Kraft immer<br />

näher zu sich holen. So gebläht wie der Spi zeigt sich die Brust des mannes am Steuer. Stolz, Erhabenheit, natur, Endlosigkeit:<br />

Segeln, der Sport der Könige. Ein adelstitel, der dem Kapitän der Wally ebenso zusteht wie dem des Jollenkreuzers. Was<br />

für ein Sport, was für eine Welt! Wer jetzt aus Zufriedenheit über die Zugehörigkeit zu diesem maritimen adelsgeschlecht die<br />

lippen spitzt, dem sei die Kehrseite der medaille präsentiert, das Jammertal dieser Könige, das Exil, die Verbannung aus der<br />

Welt des Stils, das asylantenheim für Seebären namens Bootsmesse:<br />

Jahr für Jahr kehrt sie wieder, ob in tulln, Düsseldorf, Genua oder Friedrichshafen. Sie ist der reziproke Wert der eingangs<br />

erwähnten Szene, der tiefe Fall vom Stern des maritimen Glücks. Gleich Kühen trotten diese Kapitäne, die noch vor kurzem<br />

erhabenen Hauptes mit geschultertem Seesack über die Bootsstege zwischen Rio und dem achensee schlenderten, durch<br />

endlose Hallen. aus dem Bootsdeck werden Spannteppiche, aus dem Sonnenuntergang wird fahles neonlicht, das himmlische<br />

Kind hat abgesehen von einer Windmaschine fürs Opti-Planschbecken Hausverbot, die Gischt findet sich maximal in<br />

einem überteuerten Becher Bier und statt der Pinne greift die eben noch vom Seewasser benetzte Hand in Prospekthaufen.<br />

Die ausbeute wird in stetig schwerer werdenden Plastiksackerln gesammelt. Welch armseliger anblick. Das Schlagen der<br />

Fallen an den mast weicht den Durchsagen von autokennzeichen, deren dazugehörigen Wagenbesitzern das abschleppen<br />

droht, und die stolze Brust weicht einer immer mehr einfallenden Schulter. Der Höhepunkt, pardon tiefpunkt, wird schließlich<br />

in einer langen menschenschlange erreicht. an deren Ende wartet ein Körbchen, das einen mit der würdelosesten Situation<br />

eines Seglerlebens konfrontiert: Hier herrscht das Gesetz, die Füße in ausgelatschte Plastiktüten zu wringen, um wie in Ketten<br />

mit einer Herde Gleichgesinnter hoch oben ein Schiff ohne mast besichtigen zu dürfen, das nach dem Schmarren, den<br />

die anderen Herdenkapitäne von sich geben, sowieso keiner mehr haben will. Das ist die große Freiheit nummer 7, pardon<br />

Halle nummer 7.<br />

Für alle, die das Besondere wollen<br />

und nicht nur<br />

08 15<br />

Was erwartet Sie in Deutschlands modernstem<br />

Yachtcentrum? Natürlich die komplette<br />

Bavaria Flotte, dazu individuelle Ausbaumöglichkeiten<br />

und Top-Zubehör. Besuchen<br />

Sie uns einfach mal!<br />

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Telefon: +49 (0) 80 51-9 65 53-0<br />

mail@yachten-meltl.de . www.yachten-meltl.de<br />

norweger üBernimmt<br />

Vor-ruDer<br />

Knut Frostad folgt Glenn Bourke als Volvo Ocean Race Director<br />

und übernimmt damit die sportlichen Geschicke einer der prestigeträchtigsten<br />

Hochsee-Regatten weltweit. Der 40-Jährige aus<br />

Harstad, der bereits 1993/94 als Steuermann der damals zweitplatzierten<br />

IntRum JuStItIa fungierte und zuletzt auf der BRaSIl<br />

1 Hand anlegte, bezeichnet das Volvo Ocean Race wohl zu Recht<br />

als teil seines lebens.<br />

www.volvooceanrace.org<br />

(Foto: Oskar Kihlborg/Volvo Ocean Race)


„ So leicht befreien<br />

Sie sich von mickrigen<br />

Sparbuch-Zinsen.“<br />

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* Bei Ersteröffnung eines Direkt-Sparkontos bis 31.3.<strong>2008</strong> und nach einer Mindest-Ersteinlage von 2.500 Euro.<br />

** Zinssatz variabel, zuletzt geändert am 15.10.2007. 287819


10<br />

foto HERBERt BuCHNER<br />

in sicherheit<br />

Kostenlose Überfahrt. Auf dem Weg von Montenegro nach Italien nützte dieser kleine blinde Passagier<br />

den trockenen Platz unter dem Rettungsring für eine Rast. Für das eindrucksvolle Foto gibt es 150 Euro<br />

von <strong>OCEAN7</strong> in die Bordkasse von Herbert Buchner, Eigner der Reinke S11 KIORE MOANA.


ocean7-foto des monats<br />

11<br />

Liebe <strong>OCEAN7</strong>-Leser, haben auch Sie auf einem Ihrer Törns ein außergewöhnliches<br />

Foto geschossen? Schicken Sie es an uns! Bei Veröffentlichung als Foto<br />

des Monats zahlt Ihnen <strong>OCEAN7</strong> 150 Euro in die Bordkasse für Ihren nächsten<br />

Törn. Bitte denken Sie daran, dass nur Fotos ab 300 dpi Druckqualität haben.<br />

redaktion@ocean7.at


12 foto YVONNE KIENESBERGER<br />

Segeln zu den<br />

Vulkanen<br />

Tropea in Kalabrien und Palermo auf Sizilien als Ausgangspunkte<br />

für Chartertörns zu den Äolischen Vulkaninseln. Das bietet Sunsail<br />

jetzt ganz neu in seinem Programm an.<br />

Tropea (Foto rechts) an der südlichen tyrrhenischen Küste gehört<br />

zu den schönsten Städten Kalabriens. Sehenswürdigkeiten<br />

der Stadt reichen bis in das 16. Jahrhundert zurück. Von der<br />

Stadt aus überblickt man kristallklares, tiefblaues Wasser und<br />

kilometerlange weiße Sandstrände. Die Sunsail-Basis liegt in<br />

der Stadtmarina und ist idealer Ausgangspunkt für Törns zu den<br />

Äolischen Inseln oder nach Sizilien.<br />

Palermo (Foto oben) ist der zweite neue Sunsail-Stützpunkt in<br />

Süditalien. Hier, an der Nordwestküste Siziliens, treffen römische,<br />

griechische und arabische Kulturen zusammen. Sizilien ist bekannt<br />

für seine Naturschönheit und den höchsten aktiven Vulkan<br />

Europas, den Ätna. Die Sunsail-Basis ist etwa 30 Kilometer<br />

vom Flughafen Palermo entfernt.<br />

Das Angebot der Sunsail-Flotte wird bestens ausgestattete<br />

Charteryachten von 31 bis 50 Fuß umfassen.<br />

Sunsail verfügt weltweit über eine Flotte von 1.000 Schiffen in<br />

30 Segelrevieren. In Österreich wird Sunsail über ein ausgewähltes<br />

Agenturnetz vertrieben.<br />

www.sunsail.eu<br />

Radln auf Krk<br />

130 Kilometer lang ist der Fahrradweg, der neuerdings zahlreiche<br />

Attraktionen auf der beliebten Touristeninsel miteinander verbindet.<br />

Die Inseltransversale ist beschildert und mit GPS-Daten kartiert worden.<br />

Die Radler durchqueren die schönsten Regionen der Insel Krk: die<br />

Höhlen von Biserujka bei Dobrinje, den Heilschlamm in der Bucht von<br />

Soline, die Seen Jezero und Ponikva, Flüsse und vieles mehr.<br />

www.krk.hr<br />

Lefkas baut aus<br />

Die griechische Marina Lefkas ist zwar erst seit wenigen Jahren in Betrieb,<br />

platzt aber jetzt schon aus allen Nähten. Jetzt werden weitere 600 Meter<br />

Schwimmstege installiert, um die Anzahl der Liegeplätze von bislang 420<br />

auf 640 zu erweitern. Neben den Eigneryachten profitieren davon die Charterunternehmen,<br />

die größere Flotten in diesem beliebten Revier stationieren<br />

können.<br />

www.lefkasmarina.com


Schnorcheln auf<br />

den Bahamas<br />

Master Yachting Deutschland macht es möglich:<br />

Ab sofort können Sunsail-Yachten ab der neuen<br />

Basis in der Conch Inn Marina auf den Bahamas<br />

als reine Bareboat Charter (falls gewünscht mit<br />

Skipper) oder als Flottillenyacht inmitten der<br />

traumhaften Inselwelt der Abacos gebucht werden.<br />

Die Abacos-Inseln – ein Traumrevier für Segler<br />

aller Erfahrungsstufen – bieten geschütztes<br />

Segeln mit kurzen Distanzen zwischen den Inseln<br />

mit malerischen Häfen im Kolonialstil und<br />

langen, weißen Sandstränden. Das Revier ist wie<br />

geschaffen fürs Familiensegeln. Sun Odyssey<br />

36i ab 2.555 Euro/Woche.<br />

www.master-yachting.de<br />

die bahamas gelten<br />

als eines der<br />

schönsten schnorchelreviere<br />

der<br />

welt.<br />

Leuchtfeuerverzeichnisse<br />

<strong>2008</strong><br />

Die in Zusammenarbeit mit den Hydrographischen<br />

Instituten der Mittelmeerländer und<br />

Großbritanniens seit 10 Jahren erarbeiteten<br />

Leuchtfeuerverzeichnisse Mittelmeer sind jetzt<br />

wieder mit den Ausgaben <strong>2008</strong> erschienen.<br />

Die Änderungen des Jahres 2007, jeweils ca.<br />

200 Neu-Installationen oder Berichtigungen,<br />

wurden in die aktuellen Ausgaben eingearbeitet.<br />

Nachträge werden jeweils nach amtlicher<br />

Veröffentlichung der Berichtigungen in den Notices<br />

to Mariners der hydrographischen Dienste<br />

der Mittelmeerländer und Großbritanniens im<br />

Internet unter www.leuchtfeuerverzeichnismittelmeer.de<br />

in der Weise veröffentlicht, dass<br />

sie kostenlos heruntergeladen und in das Verzeichnis<br />

eingeklebt werden können.<br />

news revier<br />

13<br />

AYC - neue Basis in Krvavica<br />

besonderes angebot: Chartern ohne kaution<br />

Das Adria Yacht Center hat neben seinem Stammstützpunkt in Vodice eine zweite Basis<br />

in Krvavica (nahe Baska Voda) eröffnet. Die seit Jahren bestehende qualitätsvolle Betreuung<br />

der Gäste und Schiffe soll auch hier fortgesetzt werden. In der Flotte finden sich<br />

viele Boote für den gepflegten Familientörn (z.B. Bavaria 50 oder Sun Odyssey 45) wie<br />

auch für den anspruchsvollen Segler (First 47.7 oder Elan 434 impression).<br />

www.ayc.at


14 TexT und foTo clemens lackner


REVIER<br />

15<br />

SONNE, RUM<br />

UND BARRAKUDAS<br />

Die andere Karibik. Unberührte Natur, kilometerlange, menschenleere Sandstrände, Ursprünglichkeit<br />

und freundliche Menschen. Fernab vom Massentourismus trifft man tagelang auf keine einzige Yacht.<br />

Chartern auf Kuba ist noch ein besonderes Abenteuer.<br />

Havana<br />

VARADERO<br />

nueva gerona<br />

Cayo Largo<br />

CienFuegos<br />

SANTIAGO<br />

DE CUBA<br />

Atlantischer<br />

Ozean<br />

Karibisches meer<br />

HAITI<br />

DOM. REP.<br />

JAMAICA


16<br />

stilvoll. Die Marina mit dem Club Cienfuegos im Hintergrund. Ausgangspunkt<br />

für den zweiwöchigen Segeltörn an Kubas Südküste.<br />

elegant. Ein Zuckerbaron ließ sich einst die edle Villa Rocha in Cienfuegos<br />

erbauen. Heute dient sie als staatlich geführtes Restaurant.<br />

In Varadero nehmen wir die erste<br />

Hürde: den kubanischen Zoll. Drei<br />

Stunden werden wir und unser Gepäck<br />

überprüft. Alleine das Wort<br />

„waterproof“ löst eine genauere Untersuchung<br />

unseres Fernglases aus. Aber es<br />

gibt noch mehr an verdächtigem Equipment<br />

bei uns zu finden. Die mitgebrachten<br />

Seekarten, eine umfangreiche<br />

Fotoausrüstung, GPS, ein Handfunkgerät,<br />

Laptop, Handheld­PC, Ladegeräte,<br />

Medikamente und jede Menge<br />

Bücher über Kuba. Rund ein Dutzend<br />

Zöllner kümmert sich um uns. Sie alle<br />

sind ausgesprochen höflich<br />

und sehr korrekt, aber penibel.<br />

Endlich dürfen wir den<br />

Flughafen verlassen. Unser<br />

GPS und das Handfunkgerät<br />

sind konfisziert. Das Handfunkgerät<br />

werde ich gegen<br />

eine kleine Gebühr von 30 Euro bei der<br />

Ausreise wiederbekommen, das GPS<br />

bleibt für immer auf Kuba.<br />

Der neunsitzige Transferbus ist klimatisiert,<br />

der Fahrer ein Routinier auf<br />

Kubas Straßen, der den gewaltigen<br />

Schlaglöchern geschickt ausweicht.<br />

Fahrräder, Eselkarren, Reiter, PKW<br />

und LKW nutzen gemeinsam die Autobahn.<br />

Als wir spät – kurz vor Mitternacht –<br />

in Cienfuegos eintreffen, plagt uns ein<br />

starkes Verlangen nach einem Mojito.<br />

Der Club Cienfuegos, gleich neben der<br />

permanent bewachten Marina, lockt<br />

mit lauter Musik. Am Eingang werden<br />

wir, da wir ja als Touristen leicht zu<br />

Egal, wir schlucken den Ärger<br />

zu Beginn unseres Kuba-<br />

Törns hinunter und geniessen<br />

die Fahrt nach Varadero.<br />

erkennen sind, sofort eingelassen. Die<br />

Drinks sind wunderbar, die Küche ist<br />

allerdings schon geschlossen.<br />

Wer kennt Che Guevara?<br />

Der nächste Morgen vergeht mit Einkaufen<br />

in Cienfuegos. Wir wechseln<br />

unsere Euros im nahe gelegenen Hotel<br />

in konvertible Pesos, die offizielle<br />

Touristenwährung. Die kubanischen<br />

Pesos sind den Einheimischen vorbehalten.<br />

Die Marina bietet eine Auswahl<br />

an wichtigen Lebensmitteln und Gütern.<br />

In der Stadt gibt es Supermärkte,<br />

in denen Touristen und Kubaner mit<br />

Touristenpesos einkaufen können. Das<br />

Angebot in den Supermärkten ist sehr<br />

variabel, die Preise sind europäisch.<br />

Bei den kleinen und verstreuten<br />

Marktständen in der Stadt<br />

treiben wir Obst und Gemüse<br />

auf. Wir nehmen, was wir<br />

finden und vernünftig lagern<br />

können, und beschließen, am<br />

nächsten Tag Richtung Cayo<br />

Largo auszulaufen.<br />

Als wir wieder auf unserem Boot sind,<br />

besuchen uns die kubanischen Behör­<br />

Kuba – Wissenswertes<br />

Währung<br />

Der kubanische Peso ist die Währung der Einheimischen und wird von<br />

den Kubanern untereinander sowie auf den vielen kleinen Märkten<br />

verwendet. Der konvertible Peso gilt in Restaurants, in Touristengeschäften<br />

und -supermärkten, in denen auch Kubaner mit dem konvertiblen<br />

Peso bezahlen müssen. Die Preise haben europäisches Niveau. In den<br />

Supermärkten, die ausschließlich ausländische Produkte führen, erhält<br />

man vieles, aber nicht alles. Spanischer Wein kostet zwischen 6 und<br />

9 Euro die Flasche.<br />

KontaKte<br />

Kuba ist kommunistisch und vielerorts bemüht, dass Kubaner und Touristen<br />

keinen zu engen Kontakt haben. Ausgenommen Marinapersonal<br />

und Behörden ist es Kubanern verboten, Yachten zu betreten.


evier<br />

17<br />

angenehm. So viel Platz bei einem Anlegemanöver<br />

wie auf Cayo Largo erlebt man selten.<br />

den. Passkontrolle, ein paar Fragen,<br />

wo wir hinwollen, warum wir in Kuba<br />

sind – einem Zöllner sticht die Postkarte<br />

mit dem Konterfei von Che Guevara,<br />

die ich im hotel gekauft habe, ins Auge.<br />

er fragt mich auf englisch, ob ich weiß,<br />

wer das ist. Ich nicke und antworte: „Che<br />

Guevara.“ er erwidert: „er ist unser<br />

held.“ Ich sehe ihn an und sage: „Viele<br />

bei uns in europa kennen Che Guevara<br />

und seine Geschichte.“ Der junge Mann<br />

lächelt, die Beamten trinken noch ein<br />

Glas Orangensaft, das war es schon.<br />

Den Abend wollen wir noch mit Adi<br />

Platten, dem Chef der Charterfirma, in<br />

der Villa Rocha verbringen. ein Zuckerbaron<br />

ließ einst diese edle Villa erbauen.<br />

heute dient sie als staatlich geführtes<br />

Restaurant.<br />

Carmen Iznaga, eine alte, Zigarren rauchende<br />

Dame und offensichtlich ein kubanisches<br />

Original, singt und spielt auf<br />

dem Klavier. Neben ihr lehnt ihr Gehstock.<br />

erinnerungen an den Buena Vista<br />

Social Club.<br />

Frischer Fisch<br />

und spanischer Wein<br />

Am nächsten Morgen, nach dem Besuch<br />

der Behörden und nachdem Carlos, unser<br />

Skipper und Fremdenführer, noch<br />

zwei große Kühlboxen mit eis an Bord<br />

verstaut hat, laufen wir nach Süden<br />

Richtung Cayo Largo aus.<br />

Nachdem wir die vorgelagerten Inseln<br />

hinter uns gelassen haben, macht Carlos,<br />

der früher bei der kubanischen Marine<br />

war, einen kleinen Abschneider durch<br />

das Sperrgebiet der Schweinebucht. Auf<br />

der Karte ragt dieses Sperrgebiet weit in<br />

Richtung offenes Meer hinaus, Carlos<br />

steuert weiter westlich, das spart uns<br />

viel Zeit und außerdem können wir den<br />

günstigeren Kurs unter Segeln laufen.<br />

Ohne Carlos hätten wir uns das nicht<br />

getraut.<br />

Kurz bevor wir zu einer kleinen Insel<br />

kommen, in deren Leeseite wir heute<br />

Nacht ankern wollen, lasse ich noch<br />

hundert Meter Schleppleine von meiner<br />

Rolle laufen. Knapp fünf Minuten später<br />

beißt ein kapitaler Barrakuda an. Nachdem<br />

wir geankert haben, wird der schön<br />

metallisch glitzernde Raubfisch zubereitet.<br />

Während in weiter Ferne Blitze<br />

aus Gewitterwolken schießen, genießen<br />

wir unseren ersten selbst gefangenen<br />

kubanischen Fisch zusammen mit ein<br />

paar Gläsern spanischem Rotwein.<br />

Schwimmende Schmetterlinge<br />

und der Sturm<br />

Am nächsten Tag machen wir unsere<br />

ATheNA 38 vor Cayo Largo am vorgelagerten<br />

Riff an einer Boje fest, um ein<br />

wenig zu schnorcheln. Die Unterwasserwelt<br />

ist faszinierend. Wir beginnen<br />

die Fische anzufüttern. Innerhalb einer<br />

Minute brodelt das Wasser von gelben<br />

und blauen Fischleibern. Inmitten des<br />

Schwarms fühlen wir uns wie in einer<br />

anderen Welt. In einer Unterwasserwelt,<br />

in der Fische wie Schmetterlinge<br />

umherflattern.<br />

kein Mensch. Nur weisser Sand,<br />

warmes Wasser, Seesterne und<br />

riesenmuscheln – ein Traum<br />

von Karibik.<br />

Wir bemerken, dass schwarze Wolken<br />

aus Nordosten aufziehen. Schnell türmen<br />

sie sich zu einer gewaltigen, bedrohlich<br />

wirkenden Wand auf. Nach<br />

15 Minuten und auf halbem Weg in die<br />

Marina auf Cayo Largo bricht die Sintflut<br />

über uns herein. Der Wind peitscht<br />

die Regenflut quer über das Wasser und<br />

frontal gegen uns. Das Meer ist glatt.<br />

Die Fetch war zu kurz, um eine Windsee<br />

aufzubauen. Nach 15 Minuten ist<br />

die sturmartige Warmwasserdusche so<br />

schnell vorbei, wie sie gekommen ist.<br />

Nur dreimal in diesen knapp zwei Wochen<br />

vor Kuba wird es regnen, was uns<br />

sehr erstaunt, schließlich ist Regenzeit.


18<br />

locker. Das Leben der Kubaner spielt sich auf der Straße ab.<br />

Eine Garageneinfahrt dient als Friseursalon und Treffpunkt.<br />

betagt. Carla, die 60 Jahre junge Schildkröte, begeistert die Besucher der<br />

Schildkrötenzuchtstation auf Cayo Largo.<br />

Kurz bevor wir den Kanal zur Marina<br />

erreichen, drehen wir bei und lassen<br />

den Anker fallen. Die Luft ist angenehm<br />

„gewaschen“ und wir genießen das<br />

Abendessen.<br />

Früh am nächsten Morgen laufen wir<br />

die Marina von Cayo Largo an. Wir<br />

sind anscheinend die einzige Segelyacht.<br />

So viel Platz bei einem Anlegemanöver<br />

erlebt man im Mittelmeer selten.<br />

Die Schildkrötenzuchtstation ist das<br />

absolute Highlight von Cayo Largo.<br />

10.000 Schildkröten schlüpfen hier<br />

jährlich unter der Obhut des Menschen<br />

und werden nach einer Woche an den<br />

Strand gebracht und in die weite Welt<br />

entlassen. Einige Exemplare verschiedenen<br />

Alters, darunter eine 60 Jahre<br />

„junge“ Wasserschildkröte, werden in<br />

Becken gehalten.<br />

Auf dem Weg zurück zum Boot treffen<br />

wir auf einen Einheimischen, der mit<br />

einer langen Stange Kokosnüsse vom<br />

Baum stößt. Mit einigen Hieben köpft<br />

er geschickt mithilfe einer Machete ein<br />

paar am Boden liegende Nüsse und<br />

reicht sie uns zum Trinken. Köstlich!<br />

Private Restaurantes werden immer mehr<br />

– Oma kocht, Mama serviert, Papa öffnet das<br />

Bier und die Kinder bereiten den Nachtisch<br />

Ankern ist eine<br />

tolle Sache<br />

Nach dem obligatorischen Besuch dreier<br />

Uniformierter laufen wir aus und verbringen<br />

den restlichen Tag unmittelbar<br />

vor einem Strand der vielen Cayos vor<br />

Anker. Weit und breit kein Mensch außer<br />

uns, weißer Muschelkalksand und<br />

warmes Wasser, Seesterne und Riesenmuscheln<br />

– ein Traum von Karibik.<br />

Bis jetzt hatten wir immer ausreichend<br />

Wind zum Segeln. Die Maschinen brauchen<br />

wir nur, um zu ankern. Jedes Ankermanöver<br />

zwischen Riff und Insel ist<br />

ein wahres Vergnügen. Der feine weiße<br />

Sand aus Muschelkalk bietet ausgezeichneten<br />

Ankergrund; in den zwei Wochen,<br />

in denen wir unterwegs waren, genügte<br />

stets ein Versuch: Der Anker hielt immer<br />

beim ersten Mal. Bleibt man innerhalb<br />

des Riffgürtels, ist das Meer ruhig<br />

wie ein See. Für die Fahrten nahe der<br />

Cayos eignet sich ein Katamaran natürlich<br />

besonders, aber auch ein Monohull<br />

ist bei gründlicher Navigation innerhalb<br />

der Riffe kein Problem.<br />

Auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit<br />

treffen wir auf ein<br />

Fischerboot. Freundlich winkt uns die<br />

etwa 20 Mann starke Besatzung. Wir<br />

legen bei und nach kurzer Zeit wechseln<br />

eine Flasche Rum und fünf Langusten<br />

sowie einige Eimer Crash-Eis den<br />

Besitzer.<br />

Die Pirateninsel<br />

Die Einfahrt nach Nueva Gerona ist ein<br />

Flussarm, an dessen Ufern die Einheimischen<br />

fischen. Sie stehen dabei mit<br />

den Netzen im Wasser. Alle sehen uns<br />

mit neugierigen Blicken nach, die Kinder<br />

winken und rufen; auf Kuba ist man<br />

als Tourist noch kein Massenereignis.<br />

Direkt hinter den Anlegestellen der<br />

großen Fähren finden wir einen Liegeplatz.<br />

Diesmal erscheint neben den<br />

Beamten noch ein Mann in blauem Arbeitsanzug<br />

und groben Arbeitsschuhen.<br />

An einer Leine führt er einen Hund.<br />

Der stöbert in allen Ecken, läuft aufgeregt<br />

zwischen den Kabinen umher und<br />

hat nach kurzer Zeit unser schwimmendes<br />

Heim als sauber befunden.<br />

Carlos kennt hier eine Familie, die in<br />

der Calle 37, Hausnummer 2613, ein<br />

privates Restaurant, die Villa Margarita,<br />

betreibt. Die Familie Garcia kümmert<br />

sich herzlich um uns. So wie die Villa<br />

Margarita gibt es mittlerweile einige private<br />

Lokale in ganz Kuba. Sie bieten den<br />

Gästen ein heimeliges Ambiente und<br />

die Chance, einen echten kubanischen<br />

Haushalt kennenzulernen. Oma kocht,<br />

Mama serviert, Papa öffnet die Bierdosen<br />

und die Kinder pflücken einstweilen<br />

das frische Obst für den Nachtisch von<br />

den Bäumen im Garten.<br />

Im Süden der Insel befanden sich früher<br />

die Verstecke vieler berühmter Piratenkapitäne<br />

und ihrer Mannschaften.<br />

Von der Isla de la Juventud starteten sie<br />

ihre Kaperfahrten oder sie lockten die<br />

schwer mit Gold beladenen spanischen


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20<br />

rHytHmus. Musik à la Buena Vista Social Club. In jeder Bar Livemusik.<br />

Trinidad ist touristisch mehr erschlossen als Cienfuegos oder Nueva Gerona.<br />

VergangenHeit. Blick vom Museum in Trinidad. Koloniale Bauten beherrschen<br />

das Stadtbild. Und noch heute allgegenwärtiges Thema: die Revolution.<br />

Galeonen mit falschen Leuchtfeuern<br />

auf die Riffe und raubten sie aus.<br />

Einkaufen<br />

mit dem Pferdegespann<br />

Wir mieten uns zum Einkaufen eines der<br />

vielen Pferdegespanne. Ausgestattet mit<br />

einem Einkaufszettel lenkt der Kutscher<br />

sein Gefährt durch die Straßen. Kreuz<br />

und quer lernen wir so das gesamte<br />

Städtchen kennen. Manchmal hält er<br />

bei einem Haus, geht hinein und kommt<br />

mit ein paar Eiern, einer Melone oder<br />

Kartoffeln wieder. Nach drei Stunden<br />

ist unser Einkauf komplett. Wir zahlen<br />

einen Bruchteil dessen, was wir in einem<br />

Supermarkt zahlen würden, geben dem<br />

Kutscher noch ein saftiges Trinkgeld<br />

und bunkern unsere Schätze.<br />

Leguane und Langusten<br />

Auf dem Weg nach Cayo Largo möchte<br />

uns Carlos noch einige Sehenswürdigkeiten<br />

zeigen, die normal für Touristen<br />

nicht zugänglich sind. Wir wissen längst,<br />

dass man mit Englisch auf Kuba nicht<br />

weit kommt, und freuen uns, dass wir<br />

uns entschieden haben, einen Kubaner<br />

mitzunehmen. So manchen Kontakt<br />

und manche Begegnung mit Einheimischen<br />

hätte es ohne ihn nicht gegeben.<br />

Mit dem Pferdegespann<br />

fahren wir<br />

einkaufen und geniessen<br />

gleichzeitig eine<br />

Rundfahrt.<br />

Mit dem Schlauchboot setzen wir zu<br />

einer Insel über, auf der sich eine Leguan-Zuchtstation<br />

befindet. Drei Männer<br />

begrüßen uns. Sie leben ein einfaches,<br />

bescheidenes Leben in Abgeschiedenheit.<br />

Alle drei Wochen werden sie abgelöst.<br />

Um den Weg abzukürzen, beschließt<br />

Carlos, mitten durch eine Cayokette<br />

zu fahren. Die Fischer stecken sich mit<br />

Stangen Wege durch die flachen Gewässer,<br />

um schneller zu ihren Fanggründen<br />

zu gelangen. Auf handelsüblichen<br />

Seekarten findet man diese Wegweiser<br />

nicht. Ein bisschen mulmig wird uns<br />

schon, als das Wasser immer flacher und<br />

die Fahrrinne immer schmaler wird.<br />

Wir gleiten mit leise laufenden Motoren<br />

ganz langsam durch den Dschungel der<br />

Cayos.<br />

Nach zwei bis drei Kabellängen erreichen<br />

wir die andere Seite der Cayos.<br />

In der Ferne sehen wir einen flachen<br />

Pfahlbau mitten im Wasser stehen. Wir<br />

halten darauf zu und eine halbe Stunde<br />

später trinken wir mit drei Fischern<br />

Kaffee. Diesmal zeigt uns Carlos eine<br />

Langusten-Fangstation. Die Fischer der<br />

Umgebung bringen ihre gefangenen<br />

Langusten hierher, dann werden die<br />

Tiere nach Größe sortiert und in Unterwasserkäfige<br />

gegeben. Alle paar Tage<br />

kommt ein Schiff zur Station und nimmt<br />

Medizin<br />

Die medizinische Versorgung an Land ist ausgezeichnet. Für Segler gilt<br />

aber: eine mobile Schiffsapotheke mit den notwendigsten Medikamenten<br />

für Kopfschmerzen, Durchfall etc. ist sinnvoll. Kuba ist nicht so dicht<br />

besiedelt wie die dalmatinische Küste. Wer im Sommer reist: Mückenschutzmittel<br />

nicht vergessen. Am besten fragt man seinen Apotheker,<br />

welches Mittel für die Tropen geeignet ist. Die in Kuba erhältlichen<br />

wirken sehr gut, sind aber nicht überall zu bekommen.<br />

RestauRants<br />

Sehr zu empfehlen sind die privaten Restaurants, die sich im reinen<br />

Familienbetrieb um ihre Gäste kümmern. Meist werden den Touristen<br />

von Einheimischen auf der Straße solche Restaurants empfohlen.<br />

Ein Versuch schadet nicht.<br />

Alle Kubaner nehmen mit Freude Trinkgeld – auch für Kleinigkeiten. Kein<br />

Wunder, verdient ein Kubaner doch nur rund 17 Euro im Monat. Wer es<br />

mit dem Trinkgeld übertreibt, ist selbst schuld.


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22<br />

Einsatz. Freundliche<br />

Besatzung eines Fischerbootes.<br />

den begehrten Fang mit, der dann an<br />

Land an die verschiedenen staatlichen<br />

Restaurants verteilt wird. Wie bei jedem<br />

Besuch bedanken wir uns mit einer Flasche<br />

Rum. Auch die drei Fischer lassen<br />

sich nicht lumpen und versorgen uns<br />

mit Meeres-Spezialitäten.<br />

Angriff der Blutsauger<br />

Die Dämmerung bricht herein, als wir<br />

wieder Richtung Cayo Largo unterwegs<br />

sind. Delphine spielen um unsere<br />

Rümpfe, zischen zwischen den Bügen<br />

hin und her und begleiten uns rund eine<br />

halbe Stunde. Wir liegen auf dem Netz<br />

und können uns gar nicht sattsehen.<br />

Aber ein verheerender Fehler wird uns<br />

für einige Nächte die Ruhe rauben. Wir<br />

kommen einer der Cayos etwas zu nahe<br />

und urplötzlich überfallen uns Schwärme<br />

von Moskitos. Wir können gar nicht<br />

schnell genug unsere offenen Luken<br />

schließen, schon brechen die Blutsauger<br />

zu Hunderten über uns herein. Es<br />

wird drei Nächte dauern, bis wir die stechende<br />

Begleitung wieder loswerden.<br />

Nach zehn Stunden Fahrt laufen wir<br />

am Vormittag in Trinidad ein.<br />

Kubanische Rhythmen<br />

Trinidad ist touristisch mehr erschlossen<br />

als Cienfuegos oder Nueva Gerona. In<br />

jedem Lokal spielt Livemusik, alle paar<br />

Meter fragen Einheimische, ob man<br />

Fotos, Zigarren oder Schmuck kaufen<br />

möchte oder ob sie uns ein gutes Privatrestaurant<br />

vermitteln sollen.<br />

Jedes Lokal hat seinen eigenen Charme,<br />

nur die Speisekarte ist fast überall<br />

gleich. Die Preise sind, was die Höhe<br />

betrifft – wie übrigens in ganz Kuba –<br />

eindeutig europäisch. Ein Kubaner<br />

verdient extrem wenig Geld, erhält allerdings<br />

Lebensmittelmarken, die den<br />

Bedarf an Grundnahrungsmitteln abdecken.<br />

Das ist der Grund, warum wahrscheinlich<br />

nirgendwo auf der Welt so<br />

viele Akademiker als Kofferträger oder<br />

Kellner arbeiten. Wer in der Touristik-<br />

Branche einen Job bekommt, kann sich<br />

glücklich schätzen – er verdient wesentlich<br />

mehr an Trinkgeldern, als er Lohn<br />

bekommt. Wechselgeld sollte man auf<br />

jeden Fall immer kontrollieren, auch<br />

wenn das hübsche junge Mädchen noch<br />

so zuckersüß lächelt. Aber dafür ist Kuba<br />

eines der sichersten Länder in der Karibik.<br />

Von brutalen Überfällen auf Touristen<br />

hört man sehr selten.<br />

Äußerst zu empfehlen ist in Trinidad<br />

der Besuch des Museums. Neben der<br />

Ausstellung zum allgegenwärtigen Thema<br />

Revolution zeigt das Museum viele<br />

Artefakte über die Zeit als Kolonie und<br />

den feudalen Lebensstil der Herrscherschicht.<br />

In der Nähe des Museums bietet<br />

sich die Bar La Canchanchara zum<br />

Rasten an.<br />

Nach zwei Tagen und Nächten in Trinidad<br />

treten wir die Heimreise in den<br />

Heimathafen unserer Yacht an. An der<br />

Festlandküste entlang darf man nicht<br />

einfach anlegen wie bei den Cayos oder<br />

Inseln. Der Hafenmeister des Hafens,<br />

von dem das Schiff ausläuft, muss vorher<br />

informiert werden und seine Erlaubnis<br />

geben. Die Angst der Behörden, dass<br />

Kubaner die Yacht benutzen, um außer<br />

Landes zu gelangen, ist spürbar. Kubaner,<br />

außer Marinepersonal, dürfen weder<br />

das Hafengelände noch die Schiffe<br />

betreten. Wir haben auf jeden Fall immer<br />

vermutet, dass die „Blaumänner“<br />

mit ihren Hunden eher Kubaner als<br />

Drogen gesucht haben.


evier<br />

23<br />

individuell. Auf Kuba ist man als Tourist<br />

noch kein Massenereignis. Besonders<br />

Segler finden hier noch Ursprünglichkeit.<br />

EinrEisE<br />

Normalerweise haben Touristen bei der Einreise keine besonderen Kontrollen zu<br />

befürchten. Uns hat es leider erwischt, wobei unser segeltechnisches Equipment<br />

so große Aufregung verursachte, dass die Grenzkontrolle rund drei Stunden<br />

dauerte.<br />

sEEkartEn<br />

Seekarten mitzunehmen ist nicht notwendig. Die Yachten von Adi Platten hatten<br />

alle ausgesprochen detaillierte Karten an Bord, auf denen auch die Einfahrten<br />

durch die Riffe mit genauen Gradangaben für die Durchfahrt sehr gut eingezeichnet<br />

waren, und alle Platten-Yachten haben GPS.<br />

sprachE<br />

Wer Spanisch spricht, hat eindeutig Vorteile, nur wenige Kubaner sprechen Englisch.<br />

Eine Lösung ist ein kubanischer Skipper, man könnte auch Fremdenführer<br />

sagen, der Land und Leute kennt und durch das niedrige Lohnniveau auch leistbar<br />

ist. Unser Skipper war eigentlich Mädchen für alles und hat uns den Törn sehr<br />

vereinfacht. Außerdem war er ein super Kumpel.


24<br />

TexT und foTo bernHArD SCHreglMAnn<br />

wasserwandern<br />

iM süden frankreichs<br />

Der Canal du Midi in Südfrankreich bietet eine einzigartige Möglichkeit,<br />

der Hektik des Alltags zu entfliehen.<br />

hilfsbereiT. Jede Schleusenanlage ist mit<br />

einem Schleusenwärter besetzt.<br />

Mag sein, dass ein Hausboot<br />

für einen eingefleischten<br />

Motorbootfahrer ein etwas<br />

langweiliges Image<br />

hat. Mag auch sein, dass eine Hausbootreise<br />

nichts ist für Menschen, die ein<br />

volles Urlaubsprogramm suchen.<br />

Wer sich allerdings auf einen Hausboottörn<br />

auf dem Canal du Midi in Südfrankreich<br />

einlässt, hat die Garantie für<br />

ein außergewöhnliches und vielseitiges<br />

Erlebnis. Hier kann man sich wirklich<br />

„fallen lassen“ und in eine andere Welt<br />

eintauchen. Eine Welt auf einer künstlichen<br />

Wasserstraße und entlang einer<br />

nicht enden wollenden Platanenallee.<br />

Schon die Vorbereitungen auf die Reise<br />

versetzen einen in eine andere Welt:<br />

Toulouse, das spektakuläre Weltkulturerbe<br />

Carcassonne, südfranzösische kulinarische<br />

Spezialitäten, das Mittelmeer,<br />

Weinberge, Sonnenblumenfelder und,<br />

und, und.<br />

All das steht dem Wanderer auf dem<br />

Wasser offen. Der Canal du Midi ist<br />

eines der „klassischen“ Hausbootreviere<br />

der Welt. Zu verdanken haben die Franzosen<br />

dieses Meisterstück der Ingenieurkunst<br />

dem 1609 in Béziers geborenen<br />

Pierre-Paul Riquet. Er hat mit Engagement<br />

und Hartnäckigkeit erreicht, dass<br />

ab dem Jahr 1667 eine künstliche Verbindung<br />

zwischen Mittelmeer und dem<br />

Atlantik geschaffen wurde. Der Kanal


REVIER<br />

25<br />

FLEXIBEL. STRECKENANGABE. Dieser demontierbare Bei jeder Schleuse Windgenerator<br />

hängt fi nden am sich Spifall metergenaue über dem Distanzangaben<br />

Vordeck.<br />

bis zur nächsten Anlage.<br />

CARCASSONNE. Die gewaltige Burganlage wurde in<br />

das Unesco-Weltkulturerbe aufgenommen.<br />

Meisterstück der<br />

Ingenieurkunst des<br />

17. Jahrhunderts.<br />

GEMÜTLICH. Das Schleusen ist auch für<br />

Laien nicht allzu schwer.<br />

Atlantischer<br />

Ozean<br />

Bordeaux<br />

Toulouse<br />

Carcassone<br />

Spanien<br />

BÉZIErs<br />

SETÉ<br />

Mittelmeer<br />

Weltkulturerbe Carcassonne<br />

Die Stadt Carcassonne wird beherrscht von einer imposanten Burganlage, die wohl einzigartig in<br />

Europa ist. Deshalb wurde die Anlage auch in die Liste des Weltkulturerbes der Unesco aufgenommen.<br />

Zehntausende Besucher pro Jahr bewundern die Anlage, deren guter Zustand überrascht.<br />

Das ist allerdings auf sehr weitreichende Wiederaufbau- und Sanierungsmaßnahmen zu Beginn<br />

des 19. Jahrhunderts zurückzuführen.<br />

Die Burgstadt selbst liegt auf einer Anhöhe und erlaubte durch die Jahrhunderte die Kontrolle von<br />

Handelswegen zwischen Atlantik und Mittelmeer. Verschiedene Funde deuten auf die Existenz einer<br />

Niederlassung schon im 6. Jahrhundert v. Chr. hin. Die Römer errichteten im 3. Jahrhundert n.<br />

Chr. einen von Türmen fl ankierten Mauerring. Um 1100 wurde das heutige Grafenschloss errichtet.<br />

Innerhalb der Burgstadt bilden seine Mauern ein Rechteck, das von fünf Türmen und einem trockenen<br />

Graben beschützt wird. Die ehemals hölzernen Hürden wurden im 19. Jahrhundert teilweise<br />

rekonstruiert. Das Eingangstor verschlossen zwei Fallgatter und eine eisenbeschlagene Tür,<br />

die von verschiedenen Personen bedient werden mussten, um Verrat zu verhindern.<br />

So wurden im Laufe der Jahrhunderte weitere Teile hinzugefügt, bis das jetzige gewaltige Ausmaß<br />

der Anlage erreicht wurde. Faszinierend ist, dass es sich bei der Festungsanlage quasi um ein befestigtes<br />

Dorf handelt, mit Geschäften, Lokalen und einer gotischen Kathedrale. Das ist auch heute<br />

noch so. Der Besucher kann innerhalb der Festung in Hotels wohnen und dort auch einkaufen.<br />

Innerhalb der Festung gibt es dann noch eine eigens befestigte Burg, die durch die Jahrhunderte<br />

der letzte Zufl uchtsort vor Belagerungen war. Von diesen gab es genug, denn Carcassonne war in<br />

dieser Zeit Grenze zwischen Frankreich und Spanien. Mit der Verlegung dieser Grenze nach Süden<br />

verlor die Burg auch ihre Bedeutung und begann zu verfallen. Erst mit der erwähnten Rekonstruktion<br />

konnte diese Entwicklung gestoppt werden.<br />

Die Kulisse ist heute noch imposant, nicht nur bei Tag, sondern auch bei Nacht, wenn die Mauern<br />

und Türme im Scheinwerferlicht erstrahlen. Carcassonne auszulassen wäre in jedem Fall ein<br />

großer Fehler.


26<br />

bequem. Der Nachwuchs genießt das „Kinderzimmer”<br />

zum Lesen und Spielen.<br />

190.000 Platanen säumen<br />

den künstlichen Wasserweg.<br />

führt von der Mittelmeerküste bei Port<br />

Cassafieres bis Toulouse. Dort befindet<br />

sich die Wasserscheide. Wer dem gesamten<br />

Weg folgen will, kommt dann in<br />

den Canal de Garonne und schließlich<br />

über die Garonne in die Biskaya.<br />

Heute hat die Wasserstraße ihren<br />

Zweck als „Abkürzung“ für den Frachtverkehr<br />

zwischen Mittelmeer und Atlantik<br />

weitgehend verloren. Doch ein<br />

anderer Wirtschaftszweig hat sich des<br />

Kanals bemächtigt: der Tourismus. Und<br />

zwar eine sehr sanfte Form des Tourismus.<br />

Hausboote folgen heute dem Lauf<br />

des Kanals, der von 190.000 (!) Platanen<br />

gesäumt wird. Rund 160 Kilometer lang<br />

ist die Strecke zwischen Port Cassafieres<br />

und Castelnaudary in der Nähe von<br />

Toulouse.<br />

Die Hausboote von Crown Blue Line<br />

oder Connoisseur sind aber nicht nur<br />

für eingefleischte Bootfahrer verfügbar.<br />

Das Revier ist ganz ohne Bootsführerschein<br />

befahrbar. Wissen über das<br />

Führen eines Bootes, Manöver und<br />

Knotenkunde sind dennoch von Vorteil,<br />

denn zwischen den beiden Orten warten<br />

immerhin 64 Schleusen, da sollte<br />

man schon wissen, wie man schnell und<br />

sicher eine Leine am Poller oder auf der<br />

Klampe belegt.<br />

Auch bei der Auswahl des Schiffes sollte<br />

man einige Dinge beachten. Grundsätzlich<br />

ist es besser, ein Boot zu buchen,<br />

das für mindestens zwei Personen mehr<br />

ausgelegt ist, als tatsächlich Reisende<br />

an Bord sein werden. Und noch etwas<br />

ist wichtig: Das Schiff sollte unbedingt<br />

über eine Flybridge verfügen. Gibt es<br />

nur einen Innensteuerstand, versäumt<br />

der Schiffsführer nicht nur viele Eindrücke<br />

des Kanals, sondern hat, besonders<br />

in den Schleusen, auch einen wesentlich<br />

schlechteren Überblick.


evier<br />

27<br />

wasserfall. Bei höheren Stufen und Schleusentreppen<br />

sieht man sich einem wahren „Wasserfall”<br />

gegenüber.<br />

Mikrokosmos<br />

auf dem Wasser<br />

Der Kanal schlängelt sich entlang der<br />

Weinberge, durch malerische Orte und<br />

wunderbare Hügellandschaften. Oft<br />

ist man (künstlich) hoch oben über der<br />

Umgebung und überfährt auf Aquädukten<br />

andere Wasserwege, mal liegt<br />

der Wasserweg eingebettet inmitten der<br />

Naturlandschaft.<br />

Da die Höchstgeschwindigkeit acht Kilometer<br />

pro Stunde beträgt, gibt es auf<br />

dem Wasser keine Hektik, kein nervöses<br />

Motorengeheul und keine riskanten<br />

Überholmanöver. Jedes Boot tuckert<br />

gemütlich dahin, Gegenverkehr erzeugt<br />

ebenso wenig einen Adrenalinstoß wie<br />

eine Schleuse.<br />

Jede der Schleusen wird von einem<br />

Schleusenwärter (oder einer Schleusenwärterin!)<br />

betreut, der normalerweise<br />

auch in dem dazugehörenden Häuschen<br />

wohnt. Da die Schleusenwärter sich etwas<br />

dazuverdienen dürfen, kann man<br />

hier direkt beim Erzeuger Marmelade,<br />

Honig oder frisches Obst und Gemüse<br />

aus dem Garten erstehen. Manche<br />

Schleusenanlagen sind so liebevoll gepflegt,<br />

dass man sich in einen kleinen<br />

Park versetzt fühlt. Durch die Anwesenheit<br />

des Wärters ist auch garantiert,<br />

dass der Schleusenvorgang erst dann<br />

beginnt, wenn wirklich alle Boote sicher<br />

festgemacht sind.<br />

Nach den ersten Schleusen hat auch ein<br />

ungeübter Laie eine Technik entwickelt,<br />

wie man diese künstlichen Hindernisse<br />

in aller Ruhe bewältigen kann. Apropos<br />

Ruhe: Von 12.30 bis 13.30 Uhr ist überall<br />

Mittagspause! Auch für den Morgen<br />

und Abend gibt es genau festgelegte<br />

Beginn- und Schließzeiten, die je nach<br />

Jahreszeit variieren.<br />

Ein spektakuläres Hindernis ist die<br />

kulinarisch. Was wäre Frankreich ohne seine<br />

lukullischen Genüsse?


28<br />

durch den hügel. Der Canal du<br />

Midi führt sogar durch einen Tunnel.<br />

Schleusentreppe Fonserannes in Béziers,<br />

die gleich über sieben Stufen verfügt,<br />

wobei eine davon inzwischen stillgelegt<br />

ist. Sie ist auch Touristenattraktion und<br />

so kann es leicht passieren, dass man<br />

während der Passage von einer Autobusladung<br />

Interessierter begleitet wird.<br />

Komfortable Schiffe<br />

ohne Krängung<br />

Die Schiffe selbst sind schwimmende<br />

Ferienhäuser, mit Schlafzimmern,<br />

Sanitärräumlichkeiten, Küche und<br />

Wohnzimmer. Auf der Flybridge oder<br />

im Vorschiff hat man seine eigene Sonnenterrasse<br />

und auch die Infrastruktur<br />

an Bord ist vertraut. Die Trinkwassertanks<br />

reichen für viele Tage, Strom gibt<br />

es ebenfalls genug an Bord. Für Segler<br />

ungewöhnlich ist, dass es keine Krängung<br />

gibt. Aufgrund fehlenden Schwells<br />

liegt man immer völlig ruhig und sicher,<br />

selbst bei starkem Seitenwind. Faszinierende<br />

Erkenntnis: Ein volles Glas<br />

steht auch nach zwei Stunden Fahrt und<br />

mehreren Schleusen noch immer dort,<br />

wo man es hingestellt hat.<br />

Und noch einen wesentlichen Unterschied<br />

gibt es zum Törn auf dem Meer<br />

oder einer üblichen Wasserstraße: Man<br />

kann jederzeit und an jedem Ort am<br />

Ufer festmachen. Entweder wird das<br />

Schiff an einer der Platanen festgebunden<br />

oder mittels der am Bord befindlichen<br />

Festmacher-Eisen fixiert. Damit<br />

steht auch einer Mittagspause in romantischem<br />

Rahmen unter dem Blätterdach<br />

der alten Bäume nichts im Wege.<br />

Wer Wert auf historische Stätten legt,<br />

ist auf jeden Fall gut beraten, einen<br />

Tag in Carcassonne zu verbringen. Die<br />

Stadt, deren gigantische Burganlage als<br />

Unesco-Weltkulturerbe eingestuft wurde,<br />

ist eine unglaubliche Kulisse und ein<br />

Blick in die Vergangenheit. Kaum eine<br />

andere Burganlage Europas kann mit<br />

einer solchen Größe und einem so guten<br />

Erhaltungszustand aufwarten. Das liegt<br />

auch daran, dass Anfang des 19. Jahrhunderts<br />

umfangreiche Wiederherstellungs-<br />

und Renovierungsmaßnahmen<br />

eingeleitet wurden, die den Verfall der<br />

Burganlage stoppten.<br />

Um all die wunderschönen Plätze entlang<br />

des Canal du Midi entdecken zu<br />

können, empfiehlt es sich, One-Way zu<br />

fahren. So hat man auch ausreichend die<br />

Möglichkeit, die kulinarischen Genüsse<br />

Südfrankreichs zu genießen. Denn davon<br />

hat das Land wahrlich genug, das<br />

beginnt am Morgen mit knusprigen<br />

Croissants und endet abends mit frischem<br />

Fisch oder heimischen Spezialitäten<br />

des Languedoc.


evier<br />

29<br />

Infobox<br />

Buchung<br />

Das Schiff der Testcrew wurde beim österreichischen Anbieter Terramarin (www.<br />

terramarin.com) gebucht. Es handelte sich um eine Tango Salsa Elite (14, 2 Meter)<br />

des Charterunternehmens Crown Blue Line, das für acht Personen (plus zwei<br />

im Salon) ausgerichtet ist und über einen Innen- und einen Außensteuerstand verfügt.<br />

Beim Start gibt es eine kurze Einweisung durch das Personal. Das Schiff war<br />

mit einem Bugstrahlruder (wichtig!!) ausgerüstet. Leinen, Rettungswesten etc. sind<br />

an Bord. Fender und Leinen sind fix montiert, ebenso wie starke Scheuerleisten.<br />

An Bord gibt es lediglich einen Drehzahlmesser sowie einen Kompass. Navigationsgeräte<br />

sind nicht notwendig.<br />

Führerschein<br />

Ein Schiffsführerschein wird nicht verlangt. Dennoch ist es empfehlenswert, sich<br />

vorher mit der Handhabung eines Schiffes vertraut zu machen. Vor allem bei<br />

den Schleusen ist es wichtig, manövrieren zu können und auch Kenntnisse der<br />

wichtigsten Knoten zu haben. Zwar sind die Schiffe auf fehlendes Können der<br />

Fahrer durch massive Scheuerleisten und fixe Fender ausgerichtet, deutliche<br />

Spuren an manchen Schiffen und Schleusen zeugen jedoch von einem oft wenig<br />

professionellen Umgang.<br />

touristenattraktion. Die Schleusentreppe Fonserannes<br />

bei Béziers verfügt gleich über sieben Stufen.<br />

anreise<br />

Die Anreise muss selbstständig organisiert werden. Entweder benützt man das<br />

Auto (1.500 Kilometer!) oder den Zug. Die Testcrew buchte einen Flug München<br />

– Toulouse – München. Von dort ging es per Zug weiter nach Béziers, wo ein<br />

Marina-Taxi bereitstand. Nach der Ankunft in Castelnaudary ging es wieder per<br />

Zug nach Toulouse zurück.<br />

Preise und VerPFlegung<br />

Sowohl im Startort Port Cassafieres als auch in den Dörfern entlang des Kanals<br />

kann man sich mit Lebensmitteln eindecken (zum Teil in schwimmenden<br />

Geschäften). Touristenramsch und Souvenirs gibt es entlang der Strecke nicht, da<br />

die Dörfer nicht auf Touristen ausgerichtet sind. Das generelle Preisniveau in Frankreich<br />

empfindet ein Österreicher als exorbitant, sowohl in Restaurants als auch in<br />

Supermärkten. Selbstversorgung an Bord kann hier beim Sparen helfen. Allerdings<br />

kann man dann die kulinarischen Highlights Südfrankreichs in den Restaurants<br />

nicht ausreichend genießen.<br />

entlang des Kanals kann man überall<br />

ohne Probleme festmachen.<br />

liegegeBühren<br />

Liegegebühren fallen entlang des Kanals keine an, da man jederzeit überall am<br />

Ufer anlegen kann. Die wenigen „Marinas” sind kostenpflichtig, allerdings nur<br />

dann, wenn sie von einem Konkurrenzunternehmen betrieben werden. In den<br />

eigenen Stützpunkten ist der Liegeplatz kostenlos, ebenso wie die Benützung der<br />

Sanitärräume. Die persönliche Hygiene ist durch die extrem großen Wassertanks<br />

der Schiffe und permanentes Warmwasser während der gesamten Reise<br />

gewährleistet.<br />

canal du Midi<br />

Vor der Eröffnung des Canal du Midi musste mit dem Schiff der lange und<br />

beschwerliche Weg rund um Spanien genommen werden. Die Reise erforderte<br />

hochseetaugliche Schiffe, die auch dem atlantischen Wetter standhalten konnten.<br />

Vor der spanischen Küste war man oftmals mit dem Problem der Piraterie konfrontiert.<br />

Zudem musste die von Spanien kontrollierte Straße von Gibraltar passiert<br />

werden, was – je nach politischer Lage – schwierig oder kostspielig war. Die<br />

Distanz von der französischen Atlantikküste bei Bordeaux zur Mittelmeerküste bei<br />

Sète beträgt 450 km Luftlinie, der Seeweg rund um Spanien beträgt 2.970 km.<br />

Eine Verbindung zwischen der französischen Atlantik- und Mittelmeerküste war<br />

auf natürlichem Weg schon zur Hälfte gegeben: Die Strecke von Toulouse bis zum<br />

Atlantik war auf dem Fluss Garonne und seinem Mündungsarm, der Gironde, mit<br />

Schiffen befahrbar. Im Herbst 1667 begannen die Arbeiten am eigentlichen Kanal<br />

bei Toulouse. Bereits vier Jahre später war der 52 Kilometer lange westliche Teil<br />

des Kanals zwischen Toulouse und dem Scheitel bei Naurouze fertig gestellt und<br />

ging in Betrieb, 1674 führte der Kanal bereits bis Castelnaudary. Am 24. Mai 1681<br />

wurde der Canal du Midi feierlich eröffnet. Weitere Ausbauarbeiten wurden noch<br />

bis Dezember 1682 fortgeführt.


30<br />

TexT HARALD HübNER FoTo DäNISCHES TOuRISmuSbüRO<br />

torlauf<br />

in die „südsee”<br />

Ostsee – Traum oder Albtraum für Segler? Die Reportage „Torlauf auf See” im letzten <strong>OCEAN7</strong> hat<br />

eine Flut an Reaktionen ausgelöst. Stellvertretend dafür diese Liebeserklärung von Harald Hübner an<br />

das Revier, die paradiesische Inselwelt rund um Fünen, auch „dänische Südsee” genannt.<br />

land- (gesprochen: Smoland) Fahrwasser<br />

angrenzt (Astrid-Lindgren-Leser<br />

werden es kennen), ist wunderschön<br />

– bei gutem Wetter! Ist das Wetter<br />

schlecht, wie es der Crew passiert ist,<br />

muss die Route angepasst werden. In<br />

der „dänischen Südsee“ gibt es viele Alternativen<br />

– bei fast jedem Wetter. Fast<br />

… da wir hier oben durchaus schon einmal<br />

„einwehen“ – wie wir das nennen.<br />

Hier fährt kein einheimischer Segler bei<br />

solchem Wetter in den Guldborg Sund,<br />

sondern wartet ab oder fährt andersherum.<br />

Es würde auch kein vernünftiger<br />

Schiffer in der Adria bei „schwarzer<br />

Bora“ auslaufen und Schiff und Mannschaft<br />

gefährden – oder? In fast jedem<br />

Revier gibt es spezifische Erscheinungen<br />

und Ausnahmeerscheinungen.<br />

Auf beides muss man sich als Schiffer<br />

einstellen, vorbereiten und reagieren.<br />

Befremdend fand ich die Kritik an<br />

der Menge der Fahrwasserkennzeichnungen.<br />

Zum einen waren der Autorin<br />

die 163 Seezeichen verteilt auf 32 Meilen<br />

zu viel, zum anderen beklagt sie sich,<br />

dass sie „wenn überhaupt, (nur) alle ein<br />

bis zwei Seemeilen aus dem Nichts“ auftauchen.<br />

Das durchfahrene Gewässer ist<br />

eines der schwierigsten überhaupt, eine<br />

Ausnahme in der überwiegend leicht zu<br />

navigierenden Ostsee. Unsere dänischen<br />

Nachbarn haben sich ausgesprochen viel<br />

Mühe gegeben und enorme Kosten auf<br />

sich genommen, damit wir dieses Fahrwasser<br />

trotz seiner Enge und geringen<br />

Tiefe sicher mit unseren Yachten passiejung<br />

und alT. Spielplätze in jedem Hafen<br />

und kurze Etappen sind ideal fürs Segeln mit<br />

Kindern. unterwegs begegnen dem Segler<br />

immer wieder klassische Schönheiten.<br />

in der letzten Ausgabe berichtete<br />

<strong>OCEAN7</strong> unter dem Titel „Torlauf<br />

auf See“ vom Stress durch die zahlreichen<br />

Seezeichen und das schlechte<br />

Wetter bei einem Törn durch die Ostsee.<br />

Die Reportage klingt wie die Rache<br />

am Revier von einer bedauernswerten<br />

Crew, die viel Pech hatte und persönlich<br />

den sich selbst gestellten Aufgaben<br />

nicht gewachsen war.<br />

Bedauernswert – ja! Aber wenn man<br />

in einen Fuchsbau hineinkriecht, kann<br />

man sich nicht beklagen, dass es da drin<br />

eng und dunkel ist, und anschließend<br />

den ganzen Wald dafür verantwortlich<br />

machen.<br />

Die Ostsee ist ein phantastisches Segelrevier!<br />

Nicht ohne Grund hatte schon<br />

der Kaiser seine Yachten in Kiel liegen.<br />

Ich selbst kenne die Ostsee seit ca. 25<br />

Jahren von den Planken kleinerer und<br />

größerer Segelyachten. Ich habe großes<br />

Verständnis für die Ängste, die die Crew<br />

durchlebt hat. Muss aber sagen, dass sie<br />

selbst schuld ist. Der Törn war offenbar<br />

von vornherein falsch geplant. Bei<br />

der Planung, sowohl länger- als auch<br />

kurzfristig, sind immer vier Aspekte<br />

zu berücksichtigen: Kompetenz und<br />

Leistungsfähigkeit der Crew, Leistungsfähigkeit<br />

des Schiffes, Eigenarten und<br />

Gefahren des Reviers und das Wetter.<br />

Der Guldborg Sund, der an das Små-


service<br />

31<br />

ganz im norden. Dünenlandschaft und ein ehrwürdiger, eingesandeter Leuchtturm<br />

bei der Künstlerkolonie nahe Skagen.<br />

stimmungsvoll. Paddelboot-Tour zwischen den Reusen der Fischer, wie hier vor<br />

der Insel Langeland.<br />

ren können. Ohne diese Zeichen wäre<br />

dies in keiner Weise möglich.<br />

Beeindruckend fand ich die Aufforderung,<br />

dass, „wer in der Ostsee nicht<br />

auf Grund laufen will, (..) sattelfest<br />

im Lesen von Karten und Seezeichen<br />

sein“ sollte. Das ist nun wirklich keine<br />

ostseespezifische Forderung, sondern<br />

gute Seemannschaft und gilt meines<br />

Erachtens für jeden Schiffer auf jedem<br />

Revier!<br />

Bei der Beschreibung der navigatorischen<br />

Probleme kam mir ein Satz<br />

meines Großvaters in den Sinn: „Wenn<br />

der Bauer nicht schwimmen kann, dann<br />

liegt das an der Badehose.“<br />

Ich kann Wenigseglern nur ans Herz<br />

legen, vor jedem Törn die Grundlagen<br />

der Navigation und nautischen Gesetzeskunde<br />

noch einmal aufzufrischen.<br />

Das gilt für Segeltörns in der Adria<br />

genauso wie für solche auf der Ostsee.<br />

Jeder Tagestörn muss vom Schiffer so<br />

vorbereitet werden, dass nicht „plötzlich<br />

zwei rot gestrichene Dreiecke an<br />

Land“ auftauchen und den Navigator<br />

in hektische Panik versetzen. Oder<br />

der Navigator fassungslos feststellen<br />

muss, dass ein Fahrwasser eine definierte<br />

Richtung hat (definiert durch<br />

das fälschlich als „Umkehrzeichen“<br />

benannte Symbol, falls die regelmäßige<br />

Ausrichtung in Richtung Hafen nicht<br />

zweifelsfrei gewährleistet ist), nach der<br />

sich richtet, wo die Steuerbord- und<br />

damit die grüne Seite des Fahrwassers<br />

ist.<br />

Die Dänen aufgrund einer möglicherweise<br />

nicht ganz ungerechtfertigten<br />

Zurechtweisung der Crew durch den<br />

Brückenwärter von Nykøbing (gesprochen:<br />

Nüköbing) als unfreundliche,<br />

brüllende Gesellen darzustellen,<br />

ist ungerecht. Ich kenne die Dänen<br />

im Allgemeinen als sehr nette, weltoffene<br />

und hilfsbereite Menschen, deren<br />

Gelassenheit der österreichischen in<br />

nichts nachsteht! Wenn der Germane<br />

aus einem österreichischen Skilift fällt<br />

und einen riesigen Stau verursacht,<br />

wird er sicher auch nicht nur die österreichische<br />

Gelassenheit zu spüren<br />

bekommen – oder?<br />

Gefreut hat mich jedoch, dass der Autorin<br />

die Schönheit und Beschaulichkeit<br />

des Reviers nicht ganz entgangen ist.<br />

Die kleinen Fischer- und Yachthäfen,<br />

die gemütlichen Holzhäuser im nordischen<br />

Stil und die kleinen Hübschheiten<br />

der dänischen Städtchen. Hinzu<br />

Skippertraining<br />

kommen tolle Ankerbuchten, Fisch<br />

einkaufen vom Kutter oder ausgezeichnete<br />

Restaurants, dänische Pølse essen<br />

(so etwas wie „Hot Dog“) oder das leckere<br />

dänische Eis lecken.<br />

Das Revier der westlichen Ostsee<br />

ist nicht gefährlicher als<br />

andere Reviere, in denen<br />

zumeist die Gefahrstellen<br />

nicht einmal markiert<br />

sind. Jeder, der<br />

sich zutraut, einen<br />

Törn in der felsigen<br />

Adria oder in der<br />

von Riffen durchzogenen<br />

Karibik zu<br />

segeln, sollte auch nicht<br />

vor einem Törn in der<br />

Ostsee zurückschrecken.<br />

Der Autor dieser Geschichte, Harald Hübner,<br />

ist Kapitän, Dipl.-Wirtsch.-Ing. für Seeverkehr<br />

und lebt in Kappeln an der Schlei.<br />

Als Vorbereitung für einen Ostseetörn bietet sich selbstverständlich, wie auch für<br />

Törns in anderen Revieren, ein Skippertraining an. An seinem neuen Stützpunkt in<br />

Kappeln an der Schlei bietet Ecker Yachting jetzt auch im Norden sein seit vielen<br />

Jahren erfolgreiches Skippertraining an. Aufgrund des Berichtes „Torlauf auf See”<br />

wurde der Inhalt des Trainings erweitert und den Besonderheiten des Reviers<br />

angepasst. So werden „sicheres Befahren enger Fahrwasser”, „Manövrieren bei<br />

Strömung” und „Verhalten bei Brückendurchfahrt” zusätzliche Komponenten sein.<br />

ostsee@eckeryachting.com


32<br />

TexT und foTos YvOnne KIeneSBerger<br />

südafrika<br />

Reise von kap zu kap<br />

Vielfalt. Atlantischer und Indischer Ozean, Küste, Berge, Steppe, Wälder, Weinbaugebiete,<br />

dazu verschiedenste Bevölkerungsgruppen und 11 Amtssprachen.<br />

Südafrika hat reichlich von allem – und für jeden etwas.


evier<br />

33<br />

WILD. Die Schroffheit der Küste in der südafrikanischen<br />

Provinz Westkap macht die Reise zu einem<br />

unvergesslichen Erlebnis.


34<br />

Republik Südafrika<br />

11 (!) Amtssprachen:<br />

Afrikaans, Englisch, isiNdebele, isiXhosa, isiZulu,<br />

Nord-Sotho, Süd-Sotho, Setswana, Siswati,<br />

Tshivenda, Xitsonga<br />

Hauptstadt: Tshwane/Pretoria<br />

Regierungssitz:<br />

Exekutive: Tshwane/Pretoria<br />

Legislative: Kapstadt<br />

Judikative: Bloemfontein<br />

Staatsform:<br />

Präsidialrepublik mit föderalen Elementen<br />

Staatsoberhaupt und Regierungschef:<br />

Präsident Thabo Mbeki<br />

Fläche: 1.219.912 km²<br />

Einwohnerzahl: 46.880.220 (Stand Mai 2005)<br />

Währung: Rand<br />

Unabhängigkeit: 31. Mai 1910<br />

Schnell kann es gehen, praktisch<br />

von einer Sekunde auf die andere!<br />

Der Tafelberg war gerade<br />

noch da – und jetzt hat er sich<br />

unter einer großen, dichten Wolke<br />

versteckt. Das berühmte Wahrzeichen<br />

von Kapstadt ist von einer weißen<br />

Nebelwand völlig verschluckt worden.<br />

Wir wären nicht in Afrika, wenn es<br />

dafür nicht eine mystische Erklärung<br />

gäbe: Es war einmal ein Pirat holländischer<br />

Abstammung, genannt Van<br />

Hunk, der neben einem guten Profit<br />

seine Pfeife am liebsten hatte. Er verkaufte<br />

dem Teufel seine Seele, um dafür<br />

Reichtümer zu erhalten. Als es ans<br />

Bezahlen seiner Schuld ging, bekam er<br />

es mit der Angst zu tun und bot dem<br />

Teufel ein „Wettrauchen“ an. Wer es<br />

am längsten aushalten würde, seine<br />

Pfeife zu rauchen, der würde als Sieger<br />

aus dem Streit hervorgehen. Der Teufel<br />

wusste offenbar nicht, worauf er sich da<br />

einließ – denn wenn jemand rauchen<br />

konnte, dann war das Van Hunk. Deshalb<br />

ist der Wettbewerb auch heute<br />

noch nicht beendet – und deshalb zieht<br />

noch heute fast täglich die berühmte<br />

(Rauch-)Wolke vom (seither so genannten)<br />

„Devil’s Peak“ her über den<br />

Tafelberg.<br />

Kapstadt<br />

Kapstadt ist nach Johannesburg und<br />

Durban die drittgrößte Stadt Südafrikas.<br />

Seit 2004 ist sie ausschließlicher Sitz des<br />

südafrikanischen Parlaments und die<br />

Hauptstadt der Provinz Westkap.<br />

Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten<br />

gehört neben dem Tafelberg die<br />

„Waterfront“, die mit Boutiquen, Restaurants<br />

und Museen viel Abwechslung<br />

bietet. Hier kann man nach dem ergiebigen<br />

Shoppen sehr gute Wild- und<br />

Fischkreationen genießen. Abgerundet<br />

mit dem berühmten Wein aus der Gegend,<br />

kommt man bei einem gleißend<br />

roten Sonnenuntergang schnell in Urlaubsstimmung<br />

und beginnt, das südafrikanische<br />

„Savoir-vivre“ zu verstehen.<br />

Natürlich sind an dieser Ecke der Stadt<br />

auch „Touristenfänger“ unterwegs, die


evier<br />

35<br />

arbeit. Direkt an die Vergnügungszeile angeschlossen befindet<br />

sich der große Hafen Kapstadts, in dem ankommende Frachter<br />

gelöscht werden.<br />

vergnügen. Auch bei regnerischem und kaltem Wetter werden nach<br />

einem anstrengenden Alltag im Büro die Segel gesetzt.<br />

besonders Naive kurzfristig auf eine<br />

Wal- oder Haibesichtigungstour mitschleppen<br />

wollen. Darauf sollte man<br />

sich aber nicht einlassen, denn so etwas<br />

muss doch einigermaßen geplant sein.<br />

Kapstadt vorgelagert und ein weiterer<br />

Touristenmagnet ist die ehemalige Gefängnisinsel<br />

Robben Island, auf der Nelson<br />

Mandela gefangen gehalten wurde.<br />

Wer sie besuchen will, sollte schon zwei,<br />

drei Tage im Voraus die Überfahrt reservieren!<br />

Segeln unterm Tafelberg<br />

Es ist ein Wochentag, es ist kalt, es regnet<br />

in Strömen, selbst der Tafelberg<br />

hat sich unter einer schützenden Wolkendecke<br />

versteckt. Kurz: Es ist wieder<br />

einmal einer dieser Tage, an denen man<br />

gemütlich auf dem Sofa sitzenden Menschen<br />

sehr schwer erklären kann, warum<br />

man segeln gehen will. Da hilft es<br />

auch nichts, dass man davon schwärmt,<br />

wie herrlich es doch wäre, in Kapstadt<br />

mit einem Segelschiff anzukommen<br />

und dann auch noch im königlichen<br />

Yachtclub anzulegen! Mit einem Kopfschütteln<br />

werde ich daher vor dem<br />

Royal Cape Yacht Club abgesetzt. Hier<br />

soll die wöchentliche Clubregatta stattfinden<br />

und ich bin eingeladen worden,<br />

mitzusegeln. Andächtig betrete ich die<br />

mit dunklem Holz ausgekleidete Halle.<br />

Aus einem Büro winkt mir eine Angestellte<br />

zu, ansonsten tut sich nichts.<br />

Nervös schaue ich auf die Uhr. An die<br />

vereinbarte Zeit hatte ich wohlweislich<br />

schon die „südafrikanische Viertelstunde“<br />

addiert, trotzdem ist noch niemand<br />

da. Ob vielleicht doch das Wetter …?<br />

Doch plötzlich geht alles ganz schnell.<br />

Einer nach dem anderen kommen<br />

Männer und Frauen im Business-Outfit<br />

bei der Tür herein, verschwinden für<br />

ein paar Minuten und erscheinen dann<br />

im Ölzeug wieder. Ein älterer Herr<br />

„Long time – no sea?<br />

Welcome at the Waterfront!“<br />

Werbung für das vergnügungsviertel<br />

direkt am meer in kapstadt<br />

hakt sich einfach bei mir unter und<br />

entführt mich auf sein 30 Jahre altes<br />

Segelschiff. Gemeinsam mit der Crew<br />

machen wir es startklar. Als es dann<br />

losgeht, traue ich meinen Augen nicht:<br />

An die 80 Schiffe fahren aus dem großen<br />

Hafenbecken Kapstadts an riesigen<br />

Tankern vorbei auf das offene Meer! Es<br />

ist ein Wochentag, es ist kalt, es regnet<br />

in Strömen – aber die Clubregatta lässt<br />

sich hier keiner entgehen. Direkt vom<br />

Büro hüpft man auf sein Boot. Ich bin<br />

wohl im Paradies gelandet. Schon bei<br />

der Ausfahrt wird mir das Steuer überlassen,<br />

denn das Vorsegel muss noch<br />

gesetzt werden, einer hört am Funk die<br />

Regattaroute ab und ein anderer kümmert<br />

sich um die Verpflegung. Für Minuten<br />

bin ich also alleine am Steuer, bin<br />

stolze Kapitänin auf einem Schiff, das<br />

in der Bucht von Kapstadt segelt!<br />

Hochseesegeln pur!<br />

Gestalten Sie ihren individuellen<br />

Urlaub mit uns:<br />

Ab dem 16.<strong>03</strong>.<strong>2008</strong> Gran Canaria –<br />

Portugal – engl. Kanal – Nordsee.<br />

Tagestörn zur Kieler Woche dem<br />

Segel-Event der Ostsee.<br />

Entspannte<br />

Urlaubstörns in den<br />

Westschären Schwedens,<br />

Ausgangshafen nähe Göteborg.<br />

Alle Törns auf der<br />

klassischen 15 m Yawl<br />

„Comtesse II“<br />

mit Skipper Sirko.<br />

Für mehr Informationen<br />

Hotline 004944317065405<br />

oder www.fastnet-sailing.com<br />

Huntestraße 2 · 27793 Wildeshausen<br />

kontakt@fastnet-sailing.com


36<br />

KÖNIGLICH. Der Yachtclub in Kapstadt wurde schon 1905 gegründet.<br />

TRADITION. Die Clubregatta fi ndet in der Segelsaison jeden Mittwochabend statt.<br />

ATLANT.<br />

Ozean<br />

kapstadt<br />

Simons town<br />

kap der guten<br />

hoffnung<br />

Kap Aghulas<br />

„vom ende der welt aus<br />

kann man nur nach brasilien,<br />

australien oder gar<br />

in die antarktis segeln.“<br />

autorin<br />

Indischer<br />

Ozean<br />

Wie das Abenteuer ausgegangen ist?<br />

Also, welchen Platz wir gemacht haben,<br />

weiß ich nicht, darauf kam es auch<br />

niemandem an. Viel wichtiger war das<br />

Trinken der Flasche Wein auf dem Boot<br />

nach der Regatta. Im völlig durchweichten<br />

Ölzeug wurden da im dämmrigen<br />

Licht Seefahrtsgeschichten erzählt.<br />

Und danach ging es in den Club auf einen<br />

Whiskey, einige Segler hatten sich<br />

dort in der Zwischenzeit in Musiker<br />

und Tänzer verwandelt. Es war einfach<br />

nur zum Wohlfühlen und Träumen,<br />

denn wenn der Südafrikaner von seinen<br />

Segeltörns erzählt, dann ging es nach<br />

Australien, Brasilien oder gar in die Antarktis!<br />

Klar, wo sollte es sonst hingehen<br />

– vom Ende der Welt aus.<br />

Kap der Guten Hoffnung<br />

Das hohe und steile Kliff mit seinem<br />

vorgelagerten Felsstrand liegt neben<br />

Cape Point am Südende der Kap-Halbinsel,<br />

etwa 45 km südlich der nach ihm<br />

benannten Metropole Kapstadt. Es handelt<br />

sich nicht um den südlichsten Punkt<br />

Afrikas (s. Kap Agulhas)! An der Küste<br />

entlang erstreckt sich unter Wasser eine<br />

gefährliche Felsenlandschaft. Die meisten<br />

Felsen befinden sich nur 50 cm bis 3<br />

Meter unter der Wasseroberfläche und<br />

ragen mit ihren Spitzen zu Ebbezeiten<br />

manchmal mehr, manchmal auch gar<br />

nicht aus der Wasseroberfläche heraus.<br />

Hier wird der Atlantik nach einer langen<br />

offenen Fläche plötzlich von Land<br />

abgefangen. Bei schlechter Sicht und<br />

starkem auflandigen Wind (dafür ist die<br />

Gegend berüchtigt) musste dieses Gebiet<br />

zur Hölle für die Seefahrt werden<br />

– wie mehr als 3.000 Schiffswracks am<br />

Meeresgrund rund um die Kaps auch<br />

beweisen.<br />

Umso leichter ist es heute, das Kap zu<br />

erreichen: auf dem Landweg nämlich.<br />

Busladungen voll Touristen werden täglich<br />

hierher gekarrt. Es empfiehlt sich<br />

also, zu einer saisonal ungewöhnlichen<br />

oder zu einer recht frühen Tageszeit<br />

zu kommen. Allerdings befindet sich<br />

das Kap inmitten eines großen Nationalparks,<br />

der nachts für Gäste gesperrt<br />

wird. Schön muss es sein, durch diesen<br />

Park zu wandern. Hier entfaltet sich ungestört<br />

die wundervolle südafrikanische<br />

Flora. Wer sich die Zeit nimmt, wird auf<br />

seinem Ausflug sicher auch auf Wildtiere<br />

wie Affen (Baboons), Zebras oder<br />

Sträuße stoßen. Die Betonung liegt hier<br />

auf „wild“ – auch wenn so ein kleines<br />

Afferl noch so süß dreinschaut, seine<br />

Mutter hat garantiert zentimeterlange<br />

scharfe Zähne!<br />

Der fliegende Holländer<br />

Es gibt ihn wirklich! Glaubt man den<br />

Aussagen von Leuten, die in dieser Gegend<br />

viel auf Schiffen unterwegs sind,<br />

dann fährt der „Fliegende Holländer“<br />

noch immer Unheil bringend in der<br />

Gegend um das Kap herum. Die letzte<br />

dokumentierte Sichtung geht auf 1959<br />

zurück, aber auch heute noch könnte<br />

man dem verfluchten Schiff begegnen.


evier<br />

37<br />

01 falsch. Vom Kap der Guten Hoffnung<br />

aus sieht man direkt auf Cape Point.<br />

Dahinter liegt die „False Bay”, so<br />

genannt, weil viele von Osten kommende<br />

Schiffe im Sturm meinten, sie hätten<br />

das Kap schon umrundet und daher<br />

nach Norden fuhren – und schiffbrüchig<br />

in der Bucht landeten.<br />

02 leicht. Heutzutage erreicht man das<br />

Kap ganz leicht auf dem Landweg<br />

– gemeinsam mit vielen anderen<br />

Touristen.<br />

<strong>03</strong> schwer. Brodelndes Wasser macht<br />

eine Kapumrundung auf dem Seeweg<br />

auch heute noch zum Abenteuer.<br />

01<br />

02 <strong>03</strong>


38<br />

einsam. An der südlichsten Spitze Afrikas weist ein alter Leuchtturm den Schiffen<br />

den Weg um das Kap.<br />

frech. Es kommt schon mal vor, dass sich die Pinguine auf Nahrungssuche in<br />

die nicht weit entfernten Villen begeben.<br />

„Wer sein auto startet,<br />

sollte vorher einen<br />

blick darunter werfen,<br />

ob da nicht ein pinguin<br />

sein schläfchen hält!“<br />

Autorin<br />

Darauf befinden sich der untote Kapitän<br />

und seine Mannen. Meistens versuchen<br />

sie, an ein anderes Boot heranzukommen,<br />

um Post an ihre Angehörigen<br />

aufzugeben. Nimmt man<br />

diese Post an, so ist man selbst<br />

verflucht (ganz abgesehen<br />

davon, dass die Angehörigen<br />

schon sehr lange nicht<br />

mehr leben dürften). Das<br />

Schiff ist ein Phänomen: Es<br />

kann gegen den Wind sowie<br />

bei Flaute und sogar rückwärts<br />

segeln! Schuld an dem ganzen<br />

Drama soll der Kapitän selbst gewesen<br />

sein. 1641 segelte Van der Decken<br />

für die Ostindische Handelskompanie.<br />

Auf dem Weg um das Kap zog einer<br />

der berühmten Stürme auf. Tagelang<br />

kämpfte das Schiff, konnte aber keine<br />

Meile gutmachen. Nach vielen Tagen<br />

im Sturm stellte sich Van der Decken<br />

im Bug in den Wind, fuchtelte wütend<br />

mit seiner Faust in der Luft herum und<br />

schrie, er würde immer so weiterkämpfen<br />

– und wenn es bis zum jüngsten Tag<br />

dauern würde. Da kam ein Engel vom<br />

Himmel herab und verdammte ihn und<br />

sein ganzes Schiff ob dieser Blasphemie<br />

zu einem ewigen Segeln im Sturm auf<br />

allen Weltmeeren, „bringing death to all<br />

who sight your ship, and to never make<br />

port or know a moment’s peace.“<br />

Die Pinguine<br />

von Simon’s Town<br />

Nach einem gruseligen Schauer, der angesichts<br />

der gehörig angestiegenen Tagestemperaturen<br />

ganz angenehm war,<br />

wenden wir uns auf unserer Reise etwas<br />

Vergnüglicherem zu – kleinen, watschelnden<br />

Pinguinen nämlich! Brillenpinguine<br />

sind die am weitesten nördlich<br />

lebenden Pinguine, so lebt beispielsweise<br />

eine Kolonie am Boulder’s Beach in<br />

Simon’s Town, an der Ostseite der Kap-<br />

Halbinsel. Ihre vier Arten zeichnen sich<br />

durch schwarze Streifen an den Flanken,<br />

ein charakteristisches schwarz-weißes<br />

Kopfmuster und nackte Haut am Kopf<br />

aus. Die Vögel bleiben das ganze Jahr<br />

über bei ihren Kolonien, Brutzeit und<br />

Mauser sind meist sehr variabel und<br />

recht unabhängig von der Jahreszeit.<br />

Die „Boulders“ sind ganz schön frech!<br />

Während Touristen geradezu entzückt<br />

sind von den kleinen Vögeln im Frack,<br />

stöhnt die Bevölkerung schon unter ihrer<br />

Anwesenheit. Die Pinguine haben<br />

nämlich herausgefunden, dass es bei den<br />

Menschen in ihren Mülltonnen und<br />

Küchen (durch Katzenklappen kom-<br />

Weiterführende Informationen<br />

Royal Cape yaCht Club RCyC (Hauptsaison zwischen Oktober und März)<br />

www.rcyc.co.za<br />

RauCht deR teufel geRade wiedeR mit Van hunk um die wette?<br />

www.capetown-webcam.com<br />

weiteRe gesChiChten, wahRheiten und mäRChen Rund um Cape town gibt es in dem Buch<br />

„Cape town stories” von Madeleine Barnard nachzulesen. <strong>OCEAN7</strong> findet: ein wundervoller Begleiter<br />

für die beschriebene Reiseroute!


evier<br />

39<br />

Schwarz-Weiß-Denken<br />

Große Probleme und Unruhen zwischen der weißen<br />

Bevölkerungsminderheit und der schwarzen Mehrheit<br />

beherrschten bekannterweise die Geschichte und<br />

Politik Südafrikas. Die National Party, Partei der<br />

niederländischstämmigen Buren, richtete nach ihrem<br />

Wahlsieg im Jahr 1948 das weltweit geächtete<br />

System der Apartheid ein, das bis kurz nach der Wahl<br />

des gemäßigten Präsidenten Frederick Willem de<br />

Klerk 1990 Bestand hatte. Die Wende in der Politik<br />

wurde durch den jahrelangen Kampf der schwarzen<br />

Bevölkerungsmehrheit unter ihrem politischen Führer<br />

Nelson Mandela erreicht.<br />

Die Apartheid verschwand Schritt für Schritt aus der<br />

Verfassung und ermöglichte so die ersten für alle<br />

Bewohner freien Wahlen am 27. April 1994. Der<br />

ANC errang einen überwältigenden Wahlsieg und<br />

ist seitdem die Regierungspartei. Nelson Mandela<br />

wurde zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes<br />

gewählt und erhielt zusammen mit de Klerk den<br />

Friedensnobelpreis.<br />

01<br />

men die Vögel direkt ins Haus) einiges<br />

an gutem Fressen gibt. So ist es auch<br />

nicht ungewöhnlich, dass man mal wieder<br />

so einen Vogel mitten in der Stadt<br />

über die Straße watscheln sieht.<br />

Hermanus und Gansbai<br />

Jedes Städtchen an der Küste hat sein<br />

eigenes Tier adoptiert. Das wir um die<br />

Weihnachtszeit unterwegs sind, merkt<br />

man auch schnell an der Weihnachtsbeleuchtung.<br />

Da blinkt schon einmal<br />

ein bunter Pinguin von einer Hauswand<br />

oder Wale ziehen ein Boot, auf<br />

dem der Weihnachtsmann sitzt. Was<br />

der Pinguin für Simon’s Town, ist der<br />

Glattwal für Hermanus. Ein Anhalten<br />

an der Küstenstraße ist da Pflicht<br />

(der Südafrikaner nimmt die Staus mit<br />

Humor, hat er es doch an sich nie sehr<br />

eilig). Es ist ein herrliches Gefühl, die<br />

Wale zu sehen, und aufgeregt stehen da<br />

Touristen neben Einheimischen – oft<br />

mit ausgestrecktem Finger auf eine<br />

Fontäne in der Nähe deutend. Fazit:<br />

Hermanus zur Wal-Paarungszeit ist<br />

eine Reise wert. Mit im Gepäck sollte<br />

allerdings unbedingt ein Fernglas sein<br />

– oder man bucht am besten gleich eine<br />

Bootstour zu den großen Säugetieren.<br />

Wieder ein Stückchen weiter liegt dann<br />

Gansbai, das sich dem White Shark Diving<br />

verschrieben hat (ja, es gibt hier<br />

Hai-Weihnachtsbeleuchtung, die wirkt<br />

aber eher gruselig). In der Februar-Ausgabe<br />

von <strong>OCEAN7</strong> wurde ja schon ausführlich<br />

über einen solchen Tauchgang<br />

berichtet.<br />

Kap Agulhas<br />

Dann ist es geschafft. Wir stehen am<br />

südlichsten Punkt Afrikas, dem Kap<br />

Agulhas. Es wurde 1488 erstmals von<br />

Bartolomeu Diaz erreicht. Cabo das<br />

Agulhas ist portugiesisch für „Kap<br />

der Nadeln“. Vermutlich gaben ihm<br />

die Seefahrer den Namen wegen der<br />

zahlreichen Felsen und Riffe in der<br />

Gegend. Deshalb und wegen des Aufeinandertreffens<br />

verschiedener Meeresströmungen<br />

gelten die Gewässer um<br />

Kap Agulhas als sehr gefährlich. Weiße<br />

Gischt stürmt wild an den Strand, am<br />

Himmel treiben schwarze Wolken und<br />

der Wind nimmt ständig zu. Gemütlich<br />

ist es wirklich nicht an diesem Kap, an<br />

dem der Indische auf den Atlantischen<br />

Ozean trifft. Da ist es gut, dass man sich<br />

schnell in eines der vielen kleinen, aber<br />

ausgezeichneten Fischrestaurants setzen<br />

und im Trockenen auf alle tapferen Seefahrer<br />

anstoßen kann.<br />

02<br />

Trotz der Aufwärtstendenzen gibt es noch immer sehr<br />

große soziale Probleme. So werden Schwarze auch<br />

nach dem Ende der Apartheid meist immer noch<br />

weitaus schlechter bezahlt als Weiße. Große Teile der<br />

Bevölkerung leben in Townships außerhalb der Städte,<br />

in denen der Lebensstandard auch heute noch sehr<br />

niedrig ist, während die reichen Einwohner des Landes<br />

(nach wie vor vorwiegend Weiße, mittlerweile auch<br />

zunehmend Schwarze) in abgeschlossenen Wohnsiedlungen<br />

leben, die oft von Stacheldrahtzäunen,<br />

Alarmanlagen und Sicherheitspersonal umgeben sind.<br />

01 gefährlich. Kap Agulhas präsentiert<br />

sich der Autorin stürmisch und wild.<br />

02 übertrieben. Können Weiße sich<br />

wirklich nur hinter Zäunen aus Rasierklingen<br />

sicher fühlen?


40<br />

die Laser-Klasse<br />

hat mit dem australischen<br />

jungstar<br />

Tom Slingsby<br />

(23) ein neues<br />

Zugpferd.<br />

Goldenes Verdienstzeichen<br />

für Alfred Zellinger<br />

Er ist Sanierer und Banker. Schriftsteller und Musiker. Und er ist begeisterter<br />

Segler: Dr. Alfred Zellinger wird am 14. März <strong>2008</strong> das Goldene Verdienstzeichen<br />

des Landes Wien überreicht. Zellinger hat den traditionsreichen, 1828<br />

gegründeten Klavierhersteller Boesendorfer aus der Verlustzone geführt<br />

und für den heutigen Weltmarkt fit gemacht. Seine tiefe Leidenschaft aber<br />

gilt der Kunst und der See. Am Traunsee segelt er mit seiner klassischen<br />

Schönheit ISABELLA, einem liebevoll restaurierten Schärenkreuzer, nach<br />

seiner Tochter benannt. In der Adria liegt seine KATAWA, eine elegante und<br />

superschnelle Grand Soleil 46.3, mit der er auch an Regatten teilnimmt.<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Lesern ist Dr. Alfred Zellinger als Autor von Reportagen mit dem<br />

besonderen literarischen Touch bekannt.<br />

Abschied von Heinz Ambrosi<br />

Er war ein Pionier des Segelsports in der Adria – Kapitän Heinz Ambrosi auf seiner AKOS.<br />

Am 10. Februar starb er auf seinem geliebten Schiff überraschend an einem Herzinfarkt.<br />

Kapitän Ambrosi wurde 64 Jahre alt. Er gilt für viele als Inbegriff der Freude am Wassersport<br />

und der perfekten Seemannschaft. Von 1977 bis 1981 leitete er seine eigene<br />

Charterflotte in der Adria. Für den MSVÖ war er Prüfer für die Fahrtbereiche 2 und 3. Seit<br />

1988 führte er auf seiner AKOS zahlreiche Prüfungstörns durch.


news people<br />

41<br />

Prominente Unterstützung für<br />

sunshine4kids<br />

Bobby Schenk wird sunshine4kids ab <strong>2008</strong> als Schutzpatron<br />

begleiten. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />

Kindern und Jugendlichen, die sich in einer schwierigen<br />

Lebenssituation befinden, durch kostenlose Segelferien<br />

ihre Lebensfreude zurückzugeben und neue Perspektiven<br />

aufzuzeigen. In Kooperation mit dem Verein Mirnomore<br />

(www.mirnomore.org) aus Österreich startet<br />

Sunshine4Kids erstmalig mit 15 Segelyachten, die von<br />

Master Yachting kostenfrei zur Verfügung gestellt werden,<br />

bei der Friedensflotte im September <strong>2008</strong>.<br />

www.sunshine4kids.de<br />

Frank Stracke bei Navico<br />

Nach acht Jahren erfolgreicher beruflicher Tätigkeit bei Eissing/<br />

Raymarine arbeitet Frank Stracke ab sofort für die Navico GmbH in<br />

Schleswig. Der deutsche General Manager Nils Thoss freut sich über<br />

diese Verstärkung seines Teams. Frank Stracke wird sich im Südosten<br />

Deutschlands, Österreich und Slowenien um den Vertrieb aller<br />

Marken unter dem Dach von Navico (B&G, Simrad, Lowrance, Eagle<br />

und Northstar) kümmern sowie Händler und Werften betreuen.<br />

www.navico.com


42<br />

ocean7-experten<br />

stehen rede & antwort<br />

Teil 1. Wie koche ich bei schwerem Seegang? Welchen Unterwasseranstrich sollte ich verwenden?<br />

Was muss ich beim Einklarieren laut Seemannschaft beachten? Die interessantesten<br />

Leseranfragen an unsere Experten werden im Magazin mit Antwort abgedruckt.<br />

Schreiben Sie uns einfach an redaktion@ocean7.at, mit dem jeweiligen Stichwort im Betreff. Wir leiten Ihre Fragen an die Experten weiter!<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Kochexperte<br />

hubert Schieber (Carpe Diem, Salzburg)<br />

„Über den Rauchgenuss zum Hochgenuss der Freiheit auf<br />

dem Meer!” In den besten Restaurants, in denen ich tätig war<br />

und bin, ist es üblich, dass den Gästen nach dem Mahl ein erstklassiger<br />

Whisky und erlesene Zigarren angeboten werden. Nur:<br />

Erlesene Zigarren aus Havanna zu bekommen, das war einmal nicht<br />

so einfach. Es gab fliegende Händler, die mehrere Wochen in den Zigarren<br />

produzierenden Ländern unterwegs waren, dort Zigarren einkauften und<br />

in Österreich mit dementsprechendem Aufschlag wieder verkauften.<br />

Einer meiner langjährigen Zigarren-Lieferanten hatte noch etwas Entscheidendes:<br />

nämlich 3 Yachten, stationiert in Marmaris in der Türkei. Als wir wieder einmal nach einem<br />

abgeschlossenen Zigarrengeschäft zwecks Qualitätskontrolle eine Davidoff Nr. 3 genossen,<br />

fragte er mich, ob ich nicht Lust hätte, mit ihm und seiner Freundin eine Woche in der Türkei<br />

einen kleinen Segelausflug zu unternehmen. Er würde mich einladen und als Gegenleistung<br />

sollte ich mich um die Verpflegung kümmern. Als Landratte willigte ich mit einem etwas<br />

mulmigen Gefühl ein, aber schon ab dem ersten Törntag war meine Begeisterung nicht<br />

mehr zu bremsen. Ich entwickelte eine große Leidenschaft für das Segeln. Es sprach<br />

sich unter den Seglern schnell herum, dass wenn ich mit an Bord war – egal welche<br />

Wind- und Wetterverhältnisse herrschten – es immer erstklassiges Essen<br />

und Menüs bis zu vier Gängen an Bord gab. Ich segelte 1.000 Meilen Ecker<br />

Cups, machte Atlantiküberquerungen, war einige Monate segeln in der<br />

Karibik und fuhr viele, viele weitere Segeltörns – immer vereint mit<br />

kulinarischem Genuss.<br />

STiChwOrT: KOChEN<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Experte für<br />

Seemannschaft, Navigation und<br />

Ausbildung Mag. Martin Kempf<br />

( www.segeln.co.at)<br />

Ich bin ein leidenschaftlicher Segler, habe mit 12 Jahren den A-<br />

Schein am Neusiedler See gemacht und bin seither vom Segeln nicht<br />

mehr losgekommen. Folgerichtig habe ich meine Leidenschaft zum Beruf<br />

gemacht und betreibe seit vielen Jahren meine eigene Segelschule.<br />

Ein Standort (für die Binnenausbildung) befindet sich am Neusiedler See.<br />

Für die Seefahrtsausbildung steht eine eigene Schulyacht zur Verfügung.<br />

Mittlerweile habe ich natürlich die Segel- & Motorbootscheine für alle<br />

Fahrtbereiche und noch viele andere einschlägige Zertifikate und<br />

Zeugnisse. Ehrenamtlich bin ich für die beiden Dachverbände ÖSV<br />

und MSVÖ als Prüfer tätig.<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Ausrüstungsexperte<br />

Thomas Palmetshofer<br />

(www.palmetshofer-nautic.at)<br />

Mit 14 Jahren baute ich mein erstes Segelboot im Keller meines<br />

Elternhauses. Schon in meiner Jugendzeit habe ich einige alte Segelyachten<br />

restauriert (teilweise komplett neu ausgebaut, usw.). Gemeinsam<br />

mit meiner wundervollen Frau Heidi gründete ich unsere Firma für<br />

Bootszubehör und Yachthandel in Luftenberg. Es entwickelte sich seit<br />

unserer Firmengründung ein sehr freundschaftlicher Kontakt zwischen<br />

uns und unseren Kunden, die zum Teil ihre Schiffe selber bauen und<br />

hauptsächlich aus dem Blauwasserbereich kommen. Seit nunmehr<br />

fünf Jahren haben wir unseren Schwerpunkt daher in Richtung<br />

Langfahrt verlegt. Wir betreiben ein Segel- sowie Riggingservice<br />

und verkaufen Bootselektronik inklusive Montage im ganzen<br />

Mittelmeer.<br />

STiChwOrT: AuSrüSTuNg<br />

STiChwOrT: SEEMANNSChAfT


people<br />

43<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Unterwasserund<br />

Farbenexperte Thomas Zeller<br />

(International Farbenwerke, Börnsen, Deutschland)<br />

Ich bin in Lübeck an der Ostsee aufgewachsen und hatte von jeher eine Vorliebe<br />

für Wasser, das Meer und für Schiffe. Schon früh entstand der Wunsch, einmal Kapitän<br />

zu sein – was sicher nicht ungewöhnlich für ein Kind an der See ist. Mit dem Eintritt in die<br />

Oberstufe (ich war damals 17) bestand das Bedürfnis, in den Sommerferien Geld verdienen<br />

zu wollen, aber andererseits wollte ich auch etwas von der Welt sehen. Den entscheidenden Tipp<br />

erhielt ich von einem Mitschüler, dessen Vater zur See fuhr. Eine Lübecker Reederei stellte mich<br />

als ungelernte Deckskraft (Decksmann) für die Sommerferien ein und ich fuhr auf einem 1599 BRT<br />

Containerschiff eine Reise von Hamburg nach Israel und zurück.<br />

Diese erste Reise war entscheidend für meine Berufswahl: Kapitän. Meine Ausbildung begann ich bei<br />

einer Bremer Reederei und fuhr als Offiziersassistent auf einem VLCC (Rohöltanker, 365 m lang), Gastankern<br />

und Stückgutschiffen. Nach zwei Jahren begann ich mein Studium an der Seefahrtsschule in<br />

Hamburg (Fachhochschule Hamburg, Fachbereich Seefahrt). Am Ende des Studiums schrieb ich eine<br />

Diplomarbeit zum Thema Antifouling. Dann begann meine Zeit als Schiffsoffizier: Endlich angekommen!<br />

Verantwortlich auf der Brücke eines Schiffes. Bedingt durch den Wunsch, den Sohn aufwachsen<br />

sehen zu wollen und ein Familienleben zu führen, und durch die nicht mehr vorhandene<br />

Seefahrerromantik entstand dann der Wunsch, eine Beschäftigung an Land zu finden. Im Jahre<br />

1992 übernahm ich bei International die Kundendienstleitung der Yachtfarben, was die<br />

Verantwortung für die Technik einschloss. Wieder erfolgten zahlreiche Weiterbildungstermine,<br />

konzernintern, aber auch extern. Viele Jahre habe ich die technische Infoline<br />

für International bedient. Seit 2006 bin ich Verkaufsleiter und verantwortlich für<br />

den Bereich Retail in Deutschland.<br />

STiChwOrT: FArbEN<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Wetterexperte<br />

Otto Lustyk<br />

Ich bin am 26.10.1940 in Wien geboren. Nach der Absolvierung<br />

meiner 15-monatigen Militärzeit war ich sieben Jahre bei der<br />

Firma Philips als Radio- und Fernsehtechniker tätig. Da mein Interesse<br />

der Fliegerei und Meteorologie galt, trat ich 1967 bei der Flugsicherung<br />

in Schwechat beim Flugwetterdienst ein. Nach mehreren Schulungen übte<br />

ich die Tätigkeit bei der Wetterberatung als Berater bis zu meiner Pensionierung<br />

im Jahre 1999 aus. Zwischendurch legte ich die Prüfung für die Studienberechtigung<br />

ab und besuche seit drei Jahren die Uni mit Vorlesungen für<br />

Geologie. Mein Hobby ist nach wie vor die Meteorologie und seit sieben Jahren<br />

erstelle ich für die Segelschule Kempf während der Segelsaison meine<br />

Prognosen für den Neusiedler See (mit relativ guten Erfolgsquoten, wie<br />

ich den diversen Feedbacks entnehmen kann). Außerdem erstelle ich<br />

Wetterberichte für Regattacrews für Fahrtenregatten. Ich besitze<br />

seit vielen Jahren den Segelschein A und B.<br />

STiChwOrT: wETTEr<br />

Sie haben ein altes Raymarine* Radar?<br />

Sie überlegen auf ein neues System umzusteigen?<br />

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44<br />

TexT YvONNE KIENEsBERgER FoTos svEN KIENEsBERgER, sIMONA hÖllERMANN<br />

VorsichT. Ein österreichisches<br />

Damenteam ist auf dem Weg, die<br />

internationale Matchrace-szene<br />

aufzumischen.<br />

racing girls<br />

Matchrace-Damenteam. Zum Abschied von René Mangold lud BMW zu einem Rennen auf die<br />

ÖAMTC-Teststrecke in Melk. Dabei durfte natürlich auch das neue BMW-Damenteam nicht fehlen.<br />

<strong>OCEAN7</strong> traf die Mädels zu einem „schnellen” Interview.<br />

V<br />

erena glaubte zuerst an<br />

ein Spam-Mail, als sie<br />

eine Nachricht von einem<br />

Scheich in ihrem Posteingang<br />

fand. Und dann musste alles<br />

ganz schnell gehen: „Die Ute war gerade<br />

am Atlantik unterwegs – und eine<br />

Kollegin war beruflich verhindert.“<br />

Glücklicherweise erinnerte sie sich an<br />

Simona, die sie in Hamburg (damals<br />

als Gegnerin) kennengelernt hatte.<br />

Die war sofort mit dabei und brachte<br />

Stephanie mit ins Team. Getroffen<br />

hat man sich dann erst am Flughafen<br />

in Wien – auf dem Weg nach Bahrain<br />

zum ersten gemeinsamen Wettkampf.<br />

Auf dem Boot war es trotzdem so, als<br />

würde man schon ewig miteinander<br />

segeln. „Bei uns ging es vom ersten<br />

Augenblick an harmonisch zu und –<br />

was ja auch ganz wichtig ist – wir hatten<br />

eine Menge Spaß!“ Wer welche<br />

Position fährt, wer welchen Handgriff<br />

macht, das war allen von Anfang an<br />

klar – ohne groß darüber zu diskutieren.<br />

Es waren eben auch Profis,<br />

die sich da gefunden hatten. Alle vier<br />

Mädels bringen eine langjährige Erfahrung<br />

auf dem Wasser mit, die einen<br />

im Wettkampfsegeln in der Jolle, die<br />

anderen im Fahrten(regatta)segeln.<br />

Ganz schön zeitintensive Geschichte,<br />

wenn man bedenkt, dass alle das Segeln<br />

in ihrer Freizeit betreiben und<br />

voll beruflich tätig sind. „Leider können<br />

wir vom Segeln nicht leben – noch<br />

nicht?“, lachen die vier verschmitzt.<br />

Die BMW-Damen sind vom Matchracen<br />

begeistert. „Es ist wie Schach


people<br />

45<br />

AEZ RÄDER<br />

aez-wheels.com<br />

01 02<br />

am Wasser. Man muss sich mit den<br />

Regeln beschäftigen und die dann<br />

zu nutzen wissen – für sich und gegen<br />

die anderen!“ Es fahren immer<br />

zwei Boote gegeneinander, die Disziplin<br />

ist also sehr publikumswirksam,<br />

weil sie leicht zu verstehen ist. „Man<br />

sieht gleich, wer vorne ist. Penaltys<br />

werden sofort am Wasser vergeben.“<br />

Das macht die Sache natürlich auch<br />

anstrengend, weil man in Sekunden<br />

entscheiden muss, welches Manöver<br />

jetzt wohl am günstigsten wäre.<br />

Äußerste Konzentration von der gesamten<br />

Crew ist gefordert, denn die<br />

muss die Kommandos der Steuerfrau<br />

Verena sofort durchführen – wenn<br />

nicht sogar vorausahnen. „Oft handeln<br />

wir nur aus einem Reflex heraus.“<br />

Jeder einzelne Charakterzug der<br />

Mädels trug schließlich zum beachtlichen<br />

Erfolg in Bahrain bei (sie gewannen<br />

sechs von elf Wettfahrten):<br />

Stephanie Breitenstein ist die Älteste<br />

im Team und bringt auch den größten<br />

Erfahrungsschatz aus dem Fahrtenseglerbereich<br />

in die Mannschaft<br />

mit ein. Mit ihren vielen gesegelten<br />

Seemeilen hat sie einiges an Tipps<br />

und Tricks im Päckchen mit dabei.<br />

Steuerfrau Verena Wagner führt das<br />

Team stark und gelassen in den Wettkampf.<br />

Abends sitzt sie oft noch lange<br />

über ihren Aufzeichnungen. Ihre<br />

Schwester Ute Wagner ist der große<br />

Organisator im Team. Als „Bugkatze“<br />

behält sie dabei, aber auch während<br />

der Wettfahrten den Überblick. Die<br />

recht quirlig und aufgedreht wirkende<br />

Simona Höllermann ist schließlich<br />

01 Schnell. Nicht nur auf dem Wasser, auch auf<br />

der Rennstrecke machen die Mädels eine gute<br />

Figur.<br />

02 einig. Man hat sich gesucht und gefunden.<br />

(man glaubt es kaum) der Ruhepol<br />

an Bord. Vor allem in der Startphase<br />

wirkt sie beruhigend auf die Crew ein –<br />

und behält immer einen kühlen Kopf.<br />

Wie es weitergeht? Zunächst einmal<br />

geht es wieder auf die Autorennstrecke.<br />

Matchracing ist wie<br />

schachspielen, das team<br />

mit der besten taktik<br />

gewinnt.<br />

Die Damen sind eben nicht nur am<br />

Wasser rasend schnell unterwegs! Und<br />

dann werden die nächsten Matchrace-<br />

Teilnahmen geplant. Es gilt ja, den guten<br />

Namen, den man sich in Bahrain<br />

gemacht hat, zu verteidigen.<br />

Matchraces<br />

Beim Matchrace segeln jeweils zwei Yachten<br />

direkt gegeneinander. Die taktische Situation<br />

ist völlig anders als im Fleet Race, wo eine<br />

ganze Flotte gegeneinander segelt. Bereits in der<br />

Vorstartphase ist es einem (auch langsameren)<br />

Boot möglich, das gegnerische zu kontrollieren.<br />

Das taktische Duell steht im Matchrace im<br />

Vordergrund. Viele der bekanntesten Segler sind<br />

Matchrace-Spezialisten.<br />

SOTARA<br />

8,5 x 18 | 8,5 x 20 | 10,0 x 22<br />

TACANA<br />

6,5 x 15 | 7,0 x 16 | 7,0 x 17<br />

8,0 x 17 | 8,0 x 18 | 8,0 x 19<br />

Minimalistisches Design<br />

Maximaler Effekt


46<br />

TexT Ingeborg WaLDInger foTo Yvan ZeDDa, SeLLor, arTe FaCTo, JaCQUeS vaPILLon<br />

SegelmuSeum<br />

der superlative<br />

„Cité de la Voile Éric Tabarly”: Die bretonische Hafenstadt Lorient eröffnet eine Hochburg für Segelfans.<br />

die See zeigte sich von ihrer<br />

rauen Seite, in jener Nacht<br />

vom 12. zum 13. Juni 1998.<br />

Der Oldtimer PeN Duick<br />

(breton. Tannenmeise) befand sich auf<br />

dem Weg von Frankreich nach Schottland,<br />

zu einer Parade historischer Boote.<br />

Die Segelyacht hatte eben ihren 100.<br />

Geburtstag gefeiert. PeN Duick hieß<br />

ursprünglich Yum und war nach Plänen<br />

des schottischen konstrukteurs William<br />

Fife gebaut worden. Seit den 1950er-<br />

Jahren gehörte sie dem französischen<br />

Star-Segler Éric Tabarly. er hatte das<br />

Segelschiff von seinem Vater übernommen,<br />

unter großem Aufwand restauriert<br />

und den modrigen Originalrumpf in<br />

kunstharz nachgebaut. PeN Duick<br />

und Tabarly, das war ein erprobtes, ein<br />

untrennbares Team. Bis zu jenem Törn<br />

im Juni 1998.<br />

Der damals 66-jährige Bretone steuert<br />

seine kultyacht durch die schwere<br />

irische See. es ist 01.00 uhr und an der<br />

Zeit, die Segel zu reffen. Das Bordteam<br />

macht sich ans Werk. möglicherweise<br />

ist Tabarly nur dürftig gesichert. So ist<br />

nun einmal sein Temperament, seine<br />

Philosophie: kompromisslos. Die See<br />

kümmert das nicht. Sie ist weder gnädig<br />

noch gnadenlos, sondern schlicht in<br />

ihrem element. Sie gibt sich einem wilden,<br />

im wahrsten Sinn des Wortes mitreißenden<br />

Tanz hin. Tabarly geht über<br />

Bord. Tage später wird sein Leichnam<br />

von irischen Fischern gefunden.<br />

mythos zu lebzeiten<br />

Éric Tabarly war schon zu Lebzeiten<br />

ein mythos, als Hochseesegler und als<br />

innovativer konstrukteur von Regattayachten.<br />

1964 baute er mit den Architekten<br />

Gilles und marc constantini den<br />

Langstreckensegler PeN Duick ii<br />

(ein ketsch von 13,6 m Länge) und gewann<br />

die einhand-Transatlantikregatta<br />

„Ostar“ von Plymouth nach Newport.<br />

Frankreich feierte seinen Helden mit


people<br />

47<br />

seglerlegende. Éric Tabarly war<br />

auch Marineoffizier und zählte zu den<br />

innovativsten Rennboot-Konstrukteuren.<br />

ausstellung. „Der Mensch und der<br />

Ozean” in der Cité de la Voile.<br />

Pomp, verlieh ihm das Ritterkreuz<br />

der Ehrenlegion. Den zweiten Ostar-<br />

Sieg holte Tabarly 1976 mit PEn<br />

Duick Vi. 1980 brach er mit dem<br />

Trimaran Paul RicaRD den von<br />

charlie Barr 75 Jahre zuvor aufgestellten<br />

Rekord der nordatlantiküberquerung.<br />

Die liste der Regattasiege und Rekorde<br />

ist noch lang. Éric Tabarly prägte den<br />

französischen Segelsport auf Generationen.<br />

Viele Stars gingen durch seine<br />

Schule: alain colas, Olivier de kersouan,<br />

Éric loizeau, Marc Pajot, Philippe<br />

Poupon, um nur einige zu nennen.<br />

Cité de la Voile<br />

Zehn Jahre nach dem Tod des legendären<br />

Seglers wird nun im bretonischen<br />

lorient, auf dem Gelände der<br />

ehemaligen u-Boot-Basis, die „cité<br />

de la Voile Éric Tabarly“ eröffnet. Das<br />

ausstellungs- und Begegnungszentrum<br />

für Profi- und amateursegler<br />

geht auf die initiative der „association<br />

Éric Tabarly“ und „cap l’Orient“<br />

(siehe info) zurück. Der luftigfuturistische<br />

Metall- und Glasbau des<br />

Pariser architekten Jacques Ferrier<br />

gibt sich umweltfreundlich: 150 m 2<br />

Solarzellen produzieren 20 Prozent<br />

des Strombedarfs, eine mit Meerwasser<br />

gespeiste Wärmepumpe sorgt für<br />

thermischen ausgleich, und im „Turm<br />

der Winde“, den ein Steg mit dem<br />

ausstellungsgebäude verbindet, laufen<br />

Windmotoren.<br />

Ein großer Teil des komplexes<br />

(1.500 m 2 ) ist der interaktiven Dauerausstellung<br />

gewidmet, die sich in folgende<br />

Bereiche gliedert:<br />

1) „Der Mensch und der Ozean“: Mythen<br />

und Geschichte der Segelschifffahrt,<br />

wissenschaftliche Segel-Expeditionen,<br />

umwelt. 11 Riesenbildschirme<br />

versetzen den Besucher auf hohe See,<br />

ein virtueller Supersturm sorgt für nervenkitzel.<br />

2) „Segelschiffe“: Typen, konstruktion,<br />

Technik, leben an Bord; viele Modelle,<br />

Spiele, Videos, Materialproben, virtuelles<br />

Steuern eines Seglers.<br />

3) „Segeln“: Grundlagen, Hochseesegeln,<br />

Porträts großer Segler, nautische<br />

Orientierung, Wetterfunk und -vorschau,<br />

Regatta-Spiel mit ferngesteuerten<br />

Modellen. Eric Tabarly ist in allen<br />

Bereichen präsent.<br />

Ein weiterer Saal ist saisonalen ausstel-<br />

spiel. Regattafahren mit<br />

Modellbooten.<br />

Tabarly war schon zu<br />

lebzeiten ein mythos – als<br />

segler und konstrukteur.<br />

lungen vorbehalten. Durch riesige luken<br />

blickt man von hier in den angrenzenden<br />

Reparatur-Hangar der PEn Duicks,<br />

welche am Ponton der cité einen neuen<br />

Heimathafen bekommen haben. Das<br />

Dokumentationszentrum, ein aktualitäts-corner<br />

und ein auditorium bieten<br />

den Rahmen zum fachlichen austausch.<br />

auf hungrige Segler wartet ein Restaurant<br />

mit „World“-küche, auf Souvenir-Jäger<br />

eine Boutique. Die Formel<br />

„Embarquement immédiat“ („Sofort<br />

an Bord“) eröffnet Besuchern der cité<br />

noch die Möglichkeit, im geschützten<br />

Revier der Reede auf modernsten Seglern<br />

(Typ kaidoz 31) das Steuer in die<br />

Hand zu nehmen und diverse Manöver<br />

auszuführen.<br />

Informationen:<br />

Cité de la Voile ériC tabarly (Eröffnung: 5. April <strong>2008</strong>)<br />

Base de sous-marins<br />

F – 56323 Lorient Cedex<br />

T: +33 (0)2 97 65 56 56<br />

www.citevoile-tabarly.com<br />

Öffnungszeiten:<br />

April – Juni (außer 5. + 26. Mai <strong>2008</strong>) und September:<br />

tgl. 10 – 18 h<br />

Juli, August: tgl. 10 – 20 h<br />

Oktober – Dezember: Montag geschlossen, Di – So tgl. 10 – 18 h<br />

Sprachen (Führungen, Erklärungen): Französisch, Englisch (und für Spezialisten:<br />

Bretonisch)<br />

assoCiation ériC tabarly<br />

www.asso-eric-tabarly.com<br />

Hafenstadt lorient<br />

(Departement Morbihan, Region Bretagne):<br />

www.lorient-tourisme.com


48<br />

Fragen an<br />

den Regatta-<br />

Experten<br />

Sportliches Segeln bewegt ganz<br />

offensichtlich. Taktik, Trimm und Vorrangregeln<br />

sind viel mehr Gesprächsthema,<br />

als wir angenommen haben. Wir möchten<br />

uns herzlich für Ihre vielen Zusendungen an unseren<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Regatta-Experten Christian Binder bedanken! Hier<br />

zwei Anfragen zur Materialwahl:<br />

Gennaker oder Spinnaker? Matthias S. aus Wien hat die<br />

diesbezügliche Qual der Wahl und weiß auch im Detail<br />

nicht, was auf ihn zukommen würde. Zumindest der zweite<br />

Teil der Frage lässt sich recht einfach beantworten: Ein Spinnaker,<br />

der auf Raumschotkursen und vor dem Wind zum<br />

Einsatz kommt, kann nach Luv und somit aus der Abdeckung<br />

des Großsegels geholt werden. Punkto Handling gestaltet<br />

sich vor allem die Halse als schwieriger und bedarf in<br />

der Regel einiger wissender Hände mehr an Bord. Das liegt<br />

zum einen daran, dass zwei Schoten zu bedienen sind, und<br />

zum anderen am Spinnakerbaum, der beim Manöver umgesteckt<br />

werden muss. Der Gennaker, asymmetrisch und<br />

fl acher geschnitten, kann bereits auf Halbwindkurs gesetzt<br />

werden, bringt dafür bei Wind von Achtern wenig Vortrieb.<br />

Am Bugbereich fi x montiert, gestaltet sich das Handling<br />

einfacher, sowohl auf Kurs als auch bei den Halsen. Bei<br />

den Anschaffungskosten halten sich beide Produkte – getreu<br />

dem Motto gleiche Fläche, gleicher Preis – die Waage.<br />

Das Nonplusultra in Sachen Schoten wurde gleich mehrfach<br />

hinterfragt und lässt sich mit Spectra oder Vectran<br />

simpel beantworten. Beide Materialien weisen die geringste<br />

Dehnung und die größte Haltbarkeit aller auf dem Markt<br />

befi ndlichen Taue auf, die Kehrseite der Medaille ist allerdings<br />

der recht stolze Preis. Wer auf 100 % Spectra bzw.<br />

Vectran in den Fasern seiner Fallen besteht, muss in etwa<br />

den drei- bis vierfachen Preis im Vergleich zu Polyestertauwerk<br />

gleichen Durchmessers bezahlen.<br />

Fragen an <strong>OCEAN7</strong>-Experten? E-Mail an redaktion@ocean7.at!<br />

Spectra Watermakers<br />

Die verschiedenen Modelle der Spectra-Wasseraufbereiter produzieren<br />

zwischen 25 und 153 Liter Frischwasser pro Stunde. Das Prinzip<br />

der Wassergewinnung ist ein ultrafeiner Filterungsprozess, die Umkehrosmose,<br />

bei der kein Trinkwasser gemacht, sondern Meerwasser<br />

entsalzt wird. Das Besondere an Maschinen von Spectra sind die<br />

hochwertigen Clark Pumpen, äußerst effi zient, laufruhig und automatisiert.<br />

Bei diesen Pumpen sind keine Druckeinstellungen mehr<br />

erforderlich. Somit ist die wichtigste Wartungsarbeit an den Spectra-<br />

Systemen das Reinigen und Auswechseln der Vorfi lter, die je nach<br />

den örtlichen Bedingungen bis zu zwei Jahre halten können. AP-Bus<br />

in Flensburg hat nun die Vertretung der weltweit anerkannten Wasseraufbereiter<br />

übernommen.<br />

www.apbus.de<br />

Die magische Schot<br />

Speziell für den extremen Einsatz auf Dinghies, Sportbooten sowie Katamaranen<br />

bis 35 Fuß wurden die LIROS Magic Sheet und die LIROS Magic<br />

Pro Sheet entwickelt. Schoten, die perfekt in der Hand liegen und alle<br />

notwendigen Eigenschaften eines Spitzentauwerks bieten. Diese Leine,<br />

speziell als Groß- und Fockschot entwickelt, vereint erstmalig paradoxe<br />

Eigenschaften miteinander. Extrem kompakt gefl ochten sorgt die aufwendige<br />

Mantelkonstruktion für besten Halt in Klemmen und auf Winschen.<br />

Dennoch bleibt die LIROS Magic Sheet reibungsarm in Blöcken, ermöglicht<br />

somit immer perfekte und schnelle Manöver.<br />

www.liros.com<br />

„Unzerstörbares” Handy<br />

Der US-Handyhersteller Sonim Technologies bringt das neue Sonim XP1 auf<br />

den europäischen Markt. Die lang ersehnte Markteinführung erfolgt auf der<br />

„World’s Toughest Phone Tour”, die letzten Monat in Schweden begonnen hat<br />

und dann in Deutschland weitergeführt wird. Entwickelt für die Anforderungen<br />

von Außendienstlern, begeisterten Outdoor-Sportlern und allen, die im Freien<br />

arbeiten, überzeugt das Sonim XP1 selbst in rauesten Umgebungen. Laut Zertifi<br />

zierung hält das Mobiltelefon Stößen, Wasser, Wind, Staub, Schmutz und<br />

extremen Temperaturen problemlos stand.<br />

www.toughestphone.com


NEWS SERVICE<br />

49<br />

Schlafkomfort aus Kärnten<br />

für alle Weltmeere<br />

Die Megayacht MALTESE FALCON (Foto) hat alle ihre überaus luxuriösen Kabinen mit<br />

Matratzen der Firma Aurora-Marine aus Kärnten ausgestattet: Sie heißen Spirello und<br />

haben ein innovatives, überdurchschnittlich gutes Belüftungssystem. Durch die nach<br />

außen offenen Hohlräume wird bei jeder Bewegung feuchte und warme Luft direkt aus<br />

dem Matratzenkern gepumpt. Feuchtigkeit und Schimmelpilze haben keine Chance!<br />

Der Matratzenkern besteht aus hochwertigem Kaltschaum. Eine Spiralfeder aus glasfaserverstärktem<br />

Kunststoff (GFK) ist in das Innere integriert und sorgt durch hunderte<br />

selbstständige Federpunkte für eine optimale Stütze des Körpers. Matratzen-Erfi nder Willi<br />

Bretis: „Massagepunkte verhindern das Einschlafen von Armen und Beinen und verlängern<br />

die Tiefschlafphasen. Besonders gute Erfolge hat die Spirello bei Personen mit Verspannungsproblemen.<br />

Einige Schiffseigner haben die Matratze auch schon für zu Hause<br />

nachbestellt, weil sie auf der Spirello besser liegen als im heimischen Bett.”<br />

www.aurora-marine.com<br />

Kleiner, leichter, stärker<br />

Sie heißt SunPower SPR-90, kommt aus den USA und ist<br />

die derzeit leistungsfähigste monokristalline Solarzelle der<br />

Welt. Sie vereint hohe Ladespannung bei hohen Temperaturen<br />

mit hervorragender Ladeleistung auch bei schwacher<br />

Einstrahlung. Das bietet optimale Batterieladung bei jedem<br />

Wetter und zu jeder Jahreszeit.<br />

www.clever-solar.de


50 T TexT daria kinzer foTo Herstelleroto xxx<br />

Von leinöl<br />

zu high tech<br />

Die Geschichte der Seefahrt<br />

ist auch eine Geschichte der<br />

Entwicklung wetterfester<br />

Kleidung. Vom Leinöl, mit<br />

dem Leinenstoffe bestrichen wurden<br />

bis zu den heutigen High Performance<br />

Materialien, die nicht nur wasserdicht<br />

sind, sondern sogar wie Klimaanlagen<br />

wirken.<br />

Gehalten hat sich der Oberbegriff<br />

„Ölzeug“ bis heute. Wie auf unserem<br />

historischen Bild unten<br />

links muss wohl auch der Niederländer<br />

Willem Schouten<br />

ausgesehen haben, der mit<br />

seiner Windjammer als angeblich<br />

erster die sturmumtoste<br />

Südspitze Amerikas umrundete<br />

und dem Kap den Namen seiner<br />

nordfriesischen Heimatstadt<br />

Hoorn gab.<br />

Einer der Hersteller innovativer Funktionskleidung<br />

ist Musto. Er arbeitet mit<br />

dem Material HPX. Darüber sagt der<br />

Hersteller: „Was bisher als undenkbar<br />

galt, wurde zum Maßstab für jede Art<br />

von Offshore-Ölzeug. Selbst unter widrigsten<br />

Bedingungen bot das HPX den<br />

Seglern den Schutz und Komfort, der<br />

den seglerischen Höchstleistungen der<br />

letzten Jahre den Weg ebnete. Egal, ob<br />

Vendée Globe, Jules Verne Trophy oder<br />

Ellen McArthurs Rekordjagden um die<br />

Welt, das MUSTO HPX war mit der<br />

von Partie.“<br />

Eine ähnlich revolutionäre Technologie<br />

mit dem Material TP2, das sozusagen<br />

mitdenkt und auf kleinste Veränderungen<br />

der Außen- und Innentemperatur<br />

sofort regiert und wie eine Klimaanlage<br />

wirkt, stammt von Henri Lloyd.<br />

Zwei dieser außergewöhnlichen und<br />

obendrein eleganten Funktionsjacken<br />

mit eingebauter Klimaanlage gibt es für<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Leser gratis.<br />

Sie müssen nur bei unserem Gewinnspiel<br />

mitmachen. Näheres erfahren Sie<br />

auf der Seite daneben.


BEKLEIDUNGS<br />

SPECIAL<br />

SERVICE<br />

51<br />

Deck Grip Profile II<br />

Henri Lloyd<br />

Dieser Aufsehen erregende Decksschuh unterstützt<br />

seinen Träger selbst unter rauhesten Bedingungen.<br />

Eine völlig neuartige Zwei-Komponenten-Messerschnitt-Außensohle<br />

mit einem optimierten Wasserablauf<br />

und einer besonders griffi gen Gummierung an<br />

Ballen und Ferse sorgen dafür, dass er nie den<br />

Boden unter den Füßen verliert. 99 Euro<br />

www.henrilloyd.de<br />

Musto – Handschuhe<br />

Dank des neuen Power-Grip Materials bleiben die neuen<br />

Performance Handschuhe auch nach dem Trocknen in Form.<br />

Griffi gkeit und Haltbarkeit der Handschuhe wurden tig verbessert. Auch in Kindergrößen erhältlich. 42 Euro<br />

nachhal-<br />

www.frisch.de<br />

Klimajacke<br />

Henri Lloyd<br />

Das neu entwickelte Material, das in dieser Jacke<br />

steckt, nimmt Veränderungen der Körperwärme wahr<br />

und reagiert automatisch darauf. Sobald die Temperatur<br />

im Inneren der Jacke steigt, lockert sich die Mikrostruktur,<br />

um so den Abtransport von überschüssiger Feuchtigkeit<br />

und Wärme zu ermöglichen. Wenn die Außentemperatur<br />

allerdings sinkt, kompaktieren die Faserbausteine.<br />

169 Euro<br />

www.henrilloyd.de<br />

Mitmachen und gewinnen!<br />

2 HIGH TECH JACKEN MIT KLIMAANLAGE<br />

Diese sensationelle Jacke von Henri Lloyd ist die absolute Revolution auf dem Gebiet der Funktionsbekleidung und war der Hit auf der BOOT in Düsseldorf. Sie heißt<br />

„Atmosphere Jacke“ und besteht aus einem neuartigen Material, das unmittelbar auf geringste Veränderungen der Außen- und der Innentemperatur ragiert und so wie<br />

eine Klimaanlage wirkt. Wird es kalt, dann wärmt die Atmosphere von Henri Lloyd den Träger behaglich. Steigt aber die Körpertemperatur über ein angenehmes Maß,<br />

dann wirkt die Jacke kühlend. Und das beste an dem allen: <strong>OCEAN7</strong>-Leser können jetzt zwei dieser außergewöhnlichen Jacken gewinnen. Sie müssen dafür nur eine<br />

einzige Frage richtig beantworten. Als aufmerksame Leser dieser Ausgabe von <strong>OCEAN7</strong> wird Ihnen das bestimmt nicht schwer fallen:<br />

Wie viele Sprachen gelten in Südafrika als Amtssprachen?<br />

Ihre richtigen Antworten schicken Sie bitte per Mail an: gewinnen@<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

Einsendeschluss ist Freitag, der 21. März <strong>2008</strong>.Die Gewinner werden per Mail verständigt und in der Ausgabe 04/<strong>2008</strong> von <strong>OCEAN7</strong> veröffentlicht. Ziehung unter Ausschluss des Rechtsweges.


52<br />

BEKLEIDUNGS<br />

SPECIAL<br />

Ocean Jacket<br />

von Musto 828 Euro<br />

www.frisch.de<br />

Brisbane Jacket von MarinePool<br />

Hoher Tragekomfort, dauerhafte Wasser dichtigkeit, hohe<br />

Atmungs aktivität und eine markante Optik zeichnen das<br />

innovative 2-Lagen Stretch XPU Membran Material aus.<br />

Ausgestattet mit wasserdichten Außen taschen, 3M-Sicherheitsrefl<br />

ekstreifen, Handy-Tasche und einer signalfarbigen<br />

Kapuze mit Schild und 3M-Refl ektor. 319,90 Euro<br />

www.marinepool.de<br />

Ocean Racing Suit<br />

Gemeinsam mit dem Ericsson Racing Team<br />

hat Helly Hansen diesen einteiligen Anzug<br />

für härteste Bedingungen entwickelt. Absolut<br />

wasserdichte Reißverschlüsse und Tasche<br />

für elektronische Geräte. Wasserdichte und<br />

atmungsaktive Socken.<br />

Größen XS-XXL 2.000 Euro<br />

www.hellyhansen.com<br />

HH Helly Welly Stiefel<br />

Der innovative Helly Welly Stiefel von Helly Hansen bietet ein Höchstmaß<br />

an Komfort und ist zudem noch komplett wasserdicht. Die EVA<br />

Mittelsohle bietet exzellenten Tragekomfort. Durch eingesetzte C-<br />

Zone erzielt man die optimale Dämpfung. Die Ultra Storm Grip<br />

Außensohle bietet zudem stabilen Stand auch bei rutschigem Untergrund<br />

oder stürmischen Verhältnissen. 199,95 Euro<br />

www.hellyhansen.com


Unbenannt-2 1 25.02.<strong>2008</strong> 12:55:12<br />

SERVICE<br />

53<br />

X40 Racing Cap<br />

29,90 Euro<br />

www.tommyhilfiger.at<br />

Coastal Racing<br />

Jacke und Hose<br />

für Herren und Damen.<br />

Diese Wasserdicht, atmungsaktive, aus 3-lagigem<br />

Laminat. Extrem leicht. Nähte komplett<br />

verschweisst, Windschutz an den Reissverschlüssen<br />

garantiert. Die wasserfeste und atmungsaktive<br />

Hose hat statt Schulterriemen<br />

ein Westenoberteil. Jacke 399 Euro, Hose<br />

289 Euro<br />

Sportliche Herrenbrille<br />

www.tommyhilfiger.at<br />

www.tommyhilfiger.at<br />

Offshore Race Jacket<br />

und Hose von Puma<br />

superleise Schalldämmkapsel<br />

alle gängigen Spannungsvarianten<br />

kompakte und leichte Bauweise<br />

Generator und Motor wassergekühlt<br />

weltweiter Vertrieb und Service<br />

Wind- und wasserfeste Jacke aus 3-<br />

lagigem Gore-Tex Material bewahrt den<br />

Körper vor Kälte und Nässe. Weist Wasser<br />

ab und überträgt Feuchtigkeit nach außen.<br />

Wasserfeste Nähte und wasserfeste Zippe.<br />

Puma Jacke 575,00 Euro<br />

Puma Hose 395 Euro<br />

www.puma.com


54<br />

So ist der Skipper immer<br />

richtig gekleidet.<br />

Fusta Sweat Shirt aus<br />

grauem Zippercardigan<br />

149 Euro<br />

Polots Sweat Shirt aus<br />

weißer Baumwolle mit<br />

Kopfl eiste<br />

99,90 Euro<br />

Menges Boxer Nylonshorts<br />

84,90 Euro<br />

www.murphynye.com<br />

Tabarca<br />

LS Sweat Shirt<br />

und Opening Shorts<br />

Dieses modische Sweatshirt, kombiniert<br />

mit den Canvasshorts, mit Streifen ist ideal<br />

für den sportlichen Landgang. Sweat<br />

Shirt 99,90 Euro Shorts 99,90 Euro<br />

www.murphynye.com<br />

Typhoon Gore-Tex<br />

Der perfekte Stiefel für harte Einsätze! Durch<br />

spezielle weiche Stückeinsätze (Vibram Sohle)<br />

wird der Druck, der auf den Fuß einwirkt, gleichmäßig<br />

verteilt. Das Fußbett ist belüftet und besteht aus<br />

gewebten Fasern. Somit dringt keine Feuchtigkeit<br />

ein und Stöße werden absorbiert. Die rutschfesten<br />

Einlagen bieten immer und überall Halt.<br />

Sebago 299 Euro.<br />

www.sebago.com<br />

Northland-Tasche<br />

Der neue Skipper-Bag XXL von Northland ist in navy und white erhältlich.<br />

Bietet ordentlich Stauraum für den Törn. Northland 59,95 Euro<br />

www.northland-pro.com


BEKLEIDUNGS<br />

SPECIAL<br />

Wave extrem<br />

Dieser Schuh bietet durch sein durchgehendes Fußbett optimalen Komfort. Neopren-Einsätze,<br />

Gummi-Schnürungen und synthetisches Leder. Die spezielle Oktopus-Sohle<br />

gibt dem Schuh den richtigen Griff. Sebago 90 Euro<br />

www.sebago.com<br />

Coastal Racing<br />

Waterproof Pack<br />

Wasserdichter Rucksack aus der<br />

neuen Segellinie von Tommy Hilfi ger<br />

149,90 Euro<br />

www.tommyhilfiger.at<br />

SERVICE<br />

55<br />

Ultramodische<br />

Sonnenbrille<br />

Akka Dakka 108 Euro<br />

www.quiksilver.com<br />

Movement 22<br />

Modische Boardshort von<br />

Quiksilver 59,95 Euro<br />

www.quiksilver.com<br />

Ocean Extreme Boot<br />

von Henri Lloyd<br />

Das neue Spitzenprodukt ist komplett mit<br />

Dri-Lex ® und Outlast ® gefüttert und baut<br />

daher ein angenehmes Klima auf, das<br />

auch nach stundenlangem Tragen für<br />

warme, trockene Füße sorgt. Mit seinem<br />

Äußeren aus Leder und TP wurde der Ocean<br />

Extreme Boot speziell als hochwertiger<br />

Stiefel zum Offshore-Segeln konzipiert.<br />

Henri Lloyd 299 Euro<br />

www.henrilloyd.de


56<br />

T TexT und foTo thOMAS d. dOBErNiggexT und foTo xxx<br />

schwachpunkT. Bei unsachgemäßer handhabung<br />

durch Chartercrews immer wieder anfällig ist<br />

die Ankerwinsch. tipp: Stets die teufelskralle (rechts<br />

unten) verwenden.<br />

Härtetest<br />

233 CharterwoChen<br />

Bavaria 50 im Dauereinsatz. Skippertraining, ständig wechselnde Chartercrews, höchste<br />

Beanspruchung. <strong>OCEAN7</strong> machte mit der Segelyacht EMMA eine Bestandsaufnahme.


service<br />

57<br />

Toll für jeden Teilnehmer –<br />

aber eine enorme Belastung<br />

für das schiff, vor allem<br />

für Getriebe und Motor.<br />

Ein Skippertraining ist eine der<br />

besten Übungsmöglichkeiten<br />

für Freizeitkapitäne. Da fährt<br />

jeder einzelne Teilnehmer an<br />

einem verlängerten Wochenende mehr<br />

Hafenmanöver unter Maschine als sonst<br />

vermutlich in seinem gesamten Skipperleben.<br />

Tagelang wird dabei beschleunigt,<br />

abgebremst, abrupt vom Rückwärts- in<br />

den Vorwärtsgang geschaltet, um das<br />

Schiff zentimetergenau römisch-katholisch<br />

an den Steg zu manövrieren.<br />

Immer und immer wieder. Bis das Manöver<br />

unter allen nur denkbaren Bedingungen<br />

wie im Schlaf abläuft und dem<br />

Hobby-Skipper die Sicherheit für seine<br />

kommenden Törns verschafft.<br />

Eine solche, durch zahlreiche Skippertrainings<br />

und mehr als 200 Charterwochen<br />

geplagte Yacht unterziehen wir<br />

diesmal dem <strong>OCEAN7</strong>-Härtetest. Es<br />

ist die EMMA, eine Bavaria 50, Baujahr<br />

1999, mit insgesamt 233,5 Charterwochen<br />

im Kielwasser.<br />

Wie sieht eine Segelyacht nach dieser<br />

Megabelastung aus? Wie ist sie technisch<br />

in Schuss? Kann die überhaupt<br />

noch bedenkenlos für einen Törn angemietet<br />

werden? Oder ist das einer dieser<br />

Seelenverkäufer, mit denen man sich<br />

seinen hart verdienten Urlaub versaut?<br />

Punat in Kroatien. Es ist ein sonniger,<br />

kühler Dezembertag. Gerhard Robl,<br />

Stützpunktleiter von Eckeryachting,<br />

geht mit uns den Chartersteg entlang,<br />

wo die Yachten nach einer langen, harten<br />

Saison inklusive zusätzlicher 1.000<br />

Meilen Eckercup und Rücküberstellung<br />

aus Samos an den Moorings liegen und<br />

darauf warten, generalüberholt und für<br />

die nächste Saison fit gemacht zu werden.<br />

Mittendrin die EMMA. Die betagte<br />

Lady sieht ziemlich jugendlich-frisch<br />

aus. Rundum sauber und ordentlich, als<br />

wäre sie gerade erst ins Wasser gekommen.<br />

Lediglich die Segel fehlen. Die<br />

sind zur Wartung beim Segelmacher.<br />

Ihr Alter von neun Jahren und die<br />

vielen Charterwochen, insgesamt<br />

sind das mehr als vier ganze Jahre<br />

Einsatz am Stück, sind ihr optisch<br />

nirgendwo anzumerken.<br />

Alles laufende und stehende<br />

Gut, Gelcoat und Decksbelag, Teak im<br />

Cockpit, Winschen und Klemmen, ist in<br />

tadellosem Zustand. Wie neu.<br />

„Der Chartergast soll schließlich ein<br />

rundum perfektes Schiff bekommen,<br />

egal wie alt es ist. Und der Eigner will<br />

den Wert seiner Investition auch nach<br />

zehn Jahren möglichst hoch halten. Damit<br />

das so ist und bleibt, stecken wir Jahr<br />

für Jahr intensive Arbeit in jedes Schiff<br />

unserer Flotte“, sagt Gerhard Robl.<br />

Diese Wartungsarbeit beginnt für die<br />

wie neu. Dank der intensiven Betreuung durch Stützpunktleiter<br />

Gerhard Robl (oben links) und sein Team wirkt die<br />

betagte Lady EMMA fast wie neu.<br />

Welche regelmäßigen Wartungsarbeiten werden<br />

jedes Jahr durchgeführt, damit ein Schiff nach neun<br />

Jahren so in Schuss ist wie die EMMA?<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

Die Yacht kommt jedes Jahr aus dem Wasser.<br />

Propeller werden mit Säure gereinigt. Alle zwei bis<br />

drei Jahre tauschen.<br />

Getriebe wird gewartet.<br />

Ankerwinsch wird zerlegt. Verbogene oder beschädigte<br />

Teile werden ersetzt.<br />

Jede Toilette wird komplett zerlegt, alle Schläuche<br />

und Schlauchverbindungen werden erneuert.<br />

Angesaugtes Plankton beginnt sonst im gesamten<br />

Schiff zu stinken.<br />

Jeder Gasherd wird in seine Einzelteile zerlegt,<br />

gereinigt, mit Trennmittel behandelt und wieder<br />

zusammengebaut.<br />

Motoröl, Impeller, Keilriemen, Dieselfilter und<br />

Simmeringe werden jährlich getauscht – egal wie<br />

der Zustand ist.<br />

Rollsysteme für Segel und alle Winschen werden<br />

komplett zerlegt, vom Salz gereinigt und mit hochwertigem<br />

Haftfett geschmiert.<br />

SY EMMA im<br />

Chartereinsatz<br />

23,0 Wochen 1999 Kroatien<br />

28,5 Wochen 2000 Kroatien<br />

27,0 Wochen 2001 Kroatien<br />

21,5 Wochen 2002 Türkei<br />

28,0 Wochen 20<strong>03</strong> Kroatien<br />

19,5 Wochen 2004 Kroatien<br />

26,0 Wochen 2005 Kroatien<br />

19,5 Wochen 2006 Kroatien<br />

24,0 Wochen 2007 Kroatien<br />

16,5 Wochen Eignernutzung seit 1999<br />

erneuert. Regelmäßig wird alles laufende Gut auf den<br />

Charteryachten ersetzt.<br />

gewartet. Alle Beschläge werden gewissenhaft überprüft<br />

und gegebenenfalls ausgetauscht.


58<br />

Auszug aus der<br />

Wartungsliste der<br />

SY EMMA, Bavaria 50,<br />

Baujahr 1999<br />

<strong>03</strong>_01: neue Ankerwinde<br />

04_01: Motorwartung<br />

<strong>03</strong>_02: Niro-Wassertank<br />

<strong>03</strong>_02: beide Segel neu<br />

08_02: Nachrüstung Ankergurtrolle<br />

<strong>03</strong>_<strong>03</strong>: neue Lichtmaschine<br />

<strong>03</strong>_<strong>03</strong>: neuer Masthalter für Radom<br />

<strong>03</strong>_<strong>03</strong>: Reparatur Heizung<br />

06_<strong>03</strong>: neuer Propeller für Beiboot<br />

04_<strong>03</strong>: neue Signalmittel<br />

04_<strong>03</strong>: neue Decken<br />

04_<strong>03</strong>: neues Bimini<br />

05_<strong>03</strong>: neue Einspritzdüsen<br />

07_<strong>03</strong>: Regler Volvo neu<br />

11_<strong>03</strong>: Generalüberholung Groß und Genua<br />

<strong>03</strong>_04: neues Schlauchbeiboot Bombard AX4 Aero 290<br />

<strong>03</strong>_04: neues Radio mit MP3-Player<br />

<strong>03</strong>_04: neuer Block Harken 3010<br />

05_04: neue Festmacher<br />

06_04: neue Kühlschrankelektronik<br />

06_04: neue Polstergarnitur Salon<br />

09_04: neue Druckwasserpumpe<br />

09_04: neues Fernglas Atlantik<br />

12_04: Wassertank Niro Salon<br />

12_04: neue Lichtmaschine<br />

<strong>03</strong>_05: neue Waschbeckenarmatur<br />

<strong>03</strong>_05: 4 neue Batterien<br />

04_05: neue Schaltung<br />

07_05: neuer Starter Motor<br />

10_05: neuer Kurscomputer Autopilot<br />

11_05: neue Rollgenua<br />

02_06: Getriebeüberholung<br />

<strong>03</strong>_06: 4 neue Luken<br />

<strong>03</strong>_06: neue Ankerwinde<br />

05_06: Magnetstop Motor<br />

12_06: Relingsdurchzüge komplett erneuert<br />

11_06: Reparatur Sprayhood<br />

<strong>03</strong>:07: Gehäuse für Turbo neu<br />

02_07: Getriebe neu<br />

04_07: Signalmittel neu<br />

05_07: Bedienpanel Bugstrahlruder<br />

06_07: Bugkorb neu<br />

01 UNTER DECK. Gerhard Robl (links) überprüft, welche<br />

Lackierarbeiten ausgeführt werden müssen.<br />

02 im CoCKpiT. Jedes Jahr werden alle Winschen zerlegt,<br />

gereinigt und mit Spezialfett gängig gemacht.<br />

01<br />

Schiffe in der Flotte nicht erst nach<br />

der ersten Chartersaison, sondern bereits<br />

unmittelbar nach der Auslieferung<br />

durch die Werft, noch bevor die erste<br />

Meile gesegelt wurde. Zwei Mitarbeiter<br />

sind dann bis zu drei Arbeitstage<br />

damit beschäftigt, das nagelneue Schiff<br />

nach einer genauen Checkliste in jedem<br />

Detail zu überprüfen. „Das ist Ecker-<br />

Standard und wird an jedem Stützpunkt<br />

so gehandhabt“, erklärt Robl.<br />

Grundsätzlich werden dabei alle Winschen<br />

zerlegt und mit einem speziellen<br />

Haftfett geschmiert, der Volvo-Motor<br />

wird generalgewartet, noch bevor er die<br />

erste Motorstunde hinter sich hat. Alle<br />

Schraubverbindungen werden gefettet<br />

und nachgezogen, die Ventile gecheckt,<br />

teilweise gegen leistungsfähigere getauscht.<br />

„Durch diese Maßnahmen sichern wir<br />

den Langzeitwert jeder yacht. Ist zwar<br />

viel Arbeit, aber eine, die wir jedem<br />

Eigner eines neuen Schiffes empfehlen<br />

würden“, erzählt Gerhard Robl.<br />

Wir interessieren uns ganz konkret für<br />

die bisherigen neun Lebensjahre der<br />

EMMA und gehen für die weiteren<br />

Gespräche unter Deck. Hier merkt man<br />

zum ersten Mal, dass es sich um ein älteres<br />

Baujahr handelt. Nicht, weil sie<br />

Gebrauchsspuren hätte und abgelebt<br />

erscheint. Sondern einfach deshalb, weil<br />

yachten heute innen nicht mehr in dem<br />

dunklen Holz ausgebaut werden.<br />

Aber auch hier glänzt alles, alle Hölzer<br />

sind sauber lackiert, die Polster frisch<br />

und ordentlich, Schapps und Türen<br />

funktionieren und die Bilge ist staubtrocken.<br />

Ich hole ein Papier hervor, auf dem alle<br />

Reparaturen im bisherigen Leben der<br />

EMMA aufgelistet sind. Auffallend,<br />

02<br />

dass im März 2001, also gerade mal im<br />

dritten Lebensjahr des Schiffes, eine<br />

neue Ankerwinde eingebaut werden<br />

musste – ebenso im März 2006. Wie<br />

das? Hat Bavaria bei ihrer 50er da nur<br />

Schrott eingebaut?<br />

„Überhaupt nicht. Derartige Schäden<br />

sind immer auf Bedienungsfehler durch<br />

unaufmerksame Crews zurückzuführen.<br />

Manche Gäste verwenden die<br />

Teufelskralle für die Kette nicht, und<br />

so wirkt dann bei Wind und Schwell<br />

enormer Druck auf den Bremskonus<br />

und die Welle. Deshalb zerlegen wir<br />

jedes Jahr die Winsch komplett und<br />

bei dem leisesten Verdacht tauschen<br />

wir beschädigte Teile oder die gesamte<br />

Winsch aus. Da gehen wir bei einem<br />

für die Sicherheit einer Fahrtenyacht so<br />

wesentlichen Teil kein Risiko ein“, sagt<br />

der Stützpunktleiter.<br />

Im Jahr 2002 wurde der Wassertank gegen<br />

einen Niro-Tank ersetzt. Gerhard<br />

Robl: „Das war bei den älteren Modellen<br />

eine Schwachstelle, die inzwischen<br />

von der Werft behoben ist. Die Tanks<br />

waren schlecht entlüftet. Wurde mit<br />

großem Wasserdruck betankt, wie das<br />

in kroatischen Marinas häufig der Fall<br />

ist, konnte die Luft nicht so schnell entweichen,<br />

wie Wasser nachströmte. Die<br />

Tanks blasen sich auf und Haarrisse<br />

entstehen. Unser Tipp deshalb: lieber<br />

das Wasser langsam einfüllen.“<br />

Selbst bei intensivem Suchen finden<br />

wir an der EMMA keine Mängel, die<br />

uns abhalten würden, mit ihr sofort auf<br />

einen längeren Törn zu starten. Und das<br />

zu einem – aufgrund des Alters – um bis<br />

zu 390 Euro günstigeren Chartertarif<br />

pro Woche als beispielsweise für die<br />

gleich große, allerdings vier Jahre jüngere<br />

LADy LIBERTy.


www.the-original.at


60 TexT & FoTo reinhard KiKinger<br />

bereiTs bekannT. Mehrere Lippfische<br />

Sowohl die art – netzmuräne – als auch das<br />

abgebildete Verhalten – atmen – kennen wir<br />

bereits. Mit diesem Wissen finden wir einen<br />

anderen Zugang zu diesen Tieren und können<br />

sie und ihr Verhalten besser einschätzen.


service<br />

61<br />

OCean7<br />

Facts<br />

Muränen<br />

verkannt und ungeliebt<br />

Jeder kennt sie, kaum einer mag sie – die Muränen. Zugegeben, sie gehören nicht gerade zu den<br />

schönsten Meeresfischen und sie sehen grimmig aus. Aber sind sie tatsächlich so gefährlich wie ihr Ruf?


62<br />

01<br />

02 <strong>03</strong><br />

<strong>OCEAN7</strong><br />

Facts<br />

01 ausguck. Die Gelbgefleckte Muräne (Gymnothorax flavimarginatus) ist nach klassischer Muränenart in<br />

einer Riffspalte versteckt und beobachtet die Umgebung.<br />

02 zart und bunt. Die Geistermuräne (Rhinomuraena quaesita) gehört zu den seltenen Arten. Sie wird<br />

bis 120 Zentimeter lang, hat einen schlanken Körper und zwei große Riechlappen am Oberkiefer. Das abgebildete<br />

Exemplar ist ein Männchen. Die weiblichen Tiere sind größer und dunkel gefärbt.<br />

<strong>03</strong> sorgenvoller blick. Diese Muräne scheint traurig in die Welt zu blicken. Ob es am schlechten Image<br />

liegt? Natürlich nicht! Ihr Ausdruck hat nichts mit ihrer Gemütsverfassung zu tun, sondern ist durch ihren<br />

Körperbau bedingt. Die beiden röhrenförmigen Fortsätze sind die Eingänge zu den Nasenöffnungen.


service<br />

63<br />

„Hässlichkeit ist relativ. Wenn wir Muränen<br />

als hässlich empfinden, ist die Frage,<br />

wie empfinden sie uns?“<br />

ie meisten von uns mögen<br />

Muränen nicht. Wir emp-<br />

D<br />

finden sie als hässlich und<br />

gefährlich. Woran mag<br />

das liegen? Es hat wohl mit unserer<br />

anthropomorphen Sicht der Welt zu<br />

tun. Wir sind „Augen-Wesen“, orientieren<br />

uns hauptsächlich optisch,<br />

und haben deswegen auch eine so<br />

genannte „Welt-Anschauung“. Was<br />

wir sehen, wird von uns nach unseren<br />

menschlichen Maßstäben interpretiert.<br />

Das ist meistens auch sinnvoll,<br />

manchmal aber völlig falsch. Dem<br />

Aussehen von Tieren vermeintliche<br />

Charaktereigenschaften zuzuordnen<br />

führt zu falschen Schlüssen.<br />

So frisst ein Delfin in Wirklichkeit<br />

eine sehr große Menge an Fischen<br />

- so viel wie ein gleich großer Hai,<br />

der von uns aber verteufelt wird.<br />

Der „kühne“ Blick der Greifvögel<br />

ist ausschließlich durch ihr Schädelskelett<br />

bedingt, etliche sind Aasfresser.<br />

Die gespaltene Zunge der<br />

„falschen“ Schlange dient ihr als hoch<br />

entwickeltes Chemo-Sinnesorgan,<br />

gilt in unserem Sprachgebrauch<br />

aber als Sinnbild für Unehrlichkeit<br />

und Heimtücke. Das sind nur einige<br />

wenige Beispiele von vielen. Zu den<br />

Opfern solcher Verwechslungen und<br />

Missinterpretationen zählen auch die<br />

Muränen.<br />

Muränen –<br />

wie sie wirklich sind<br />

Sie bilden innerhalb der Knochenfische<br />

(Osteichthyes) eine eigene Familie,<br />

die Muraenidae. Es sind etwa<br />

200 Arten bekannt, die meisten kommen<br />

in tropischen und subtropischen<br />

Meeren vor. Es sind schuppenlose, aalförmige<br />

Fische, deren größte Vertreter<br />

drei Meter Länge erreichen können.<br />

Die lang gezogene Rückenflosse<br />

geht in die Schwanzflosse über und<br />

bildet zusammen mit der Analflosse<br />

einen durchgehenden Flossensaum.<br />

Brust- und Bauchflossen fehlen. Die<br />

meisten Muränen sind tagsüber in<br />

Spalten und Kleinhöhlen versteckt. In<br />

der Dämmerung schwimmen sie mit<br />

schlängelnden Bewegungen durch das<br />

Riff und gehen auf Jagd. Sie ernähren<br />

sich von Fischen und Krebsen, aber<br />

auch Tintenfische stehen auf ihrem<br />

Speiseplan. Sie haben einen hoch<br />

entwickelten Geruchssinn, der ihnen<br />

beim Aufspüren ihrer Beute<br />

hilft.<br />

Missverständnis Nr.1<br />

„Die Muräne hat mich angedroht.“<br />

Das Öffnen und<br />

Schließen ihrer Mundöffnung<br />

gibt den Blick auf das eindrucksvolle<br />

Gebiss frei und sieht<br />

tatsächlich bedrohlich aus. Das<br />

vermeintliche Drohverhalten ist<br />

aber nur die Atembewegung der Muräne.<br />

Im Gegensatz zu anderen Knochenfischen<br />

besitzen Muränen keinen<br />

Furcht erregend.<br />

Weit aufgerissenes Maul, spitze Zähne … die meisten<br />

Betrachter werden wohl aggressives Drohverhalten<br />

dieser Riesenmuräne vermuten. Das ist aber falsch. Das<br />

regelmäßige Öffnen und Schließen ihres Maules ist keine<br />

Drohgebärde, sondern die Atembewegung der Muränen.


64 service


service<br />

65<br />

01 lauschiges plätzchen. Auch Korallenstöcke eignen sich als Quartier für Muränen.<br />

Die lang gestielten Polypen der Margeritenkoralle (Goniopora sp.) vermitteln den<br />

Eindruck einer Blumenwiese.<br />

02 kontemplation. Minutenlang verharrt diese Netzmuräne bewegungslos in ihrem<br />

farbenprächtigen Unterwasser-Dom. Man könnte meinen, sie meditiert. Solch spezielle<br />

Körperhaltungen sind jedoch oft die Aufforderung an Putzerfische und Putzergarnelen,<br />

mit ihrem Werk zu beginnen. Diese reinigen dann Zähne, Rachen, Kiemen und Körperoberfläche<br />

ihres Kunden.<br />

<strong>03</strong> gefleckte muräne. Das gefleckte Farbkleid dieser Muränenart (Gymnothorax<br />

fimbriatus) macht dem Namen alle Ehre. Der Eingang zu ihrem Versteck im Riff ist von<br />

Scheibenanemonen und bunten Schwämmen umgeben.


66<br />

01 02<br />

01 ausatmen. Diese Riesenmuräne ist gerade dabei, das aufgenommene Wasser durch ihre Kiemen zu<br />

pressen. Dabei wird Sauerstoff zur Atmung aufgenommen. Anschließend wird das Atemwasser durch die<br />

seitliche Kiemenöffnung ausgestoßen.<br />

02 ebony and ivory. An diesen schönen Song von Paul McCartney erinnert die Harmonie der beiden<br />

Muränen. Auch die kleinen roten Fahnenbarsche wissen, dass die beiden Raubfische momentan nicht in<br />

Jagdstimmung sind.<br />

<strong>OCEAN7</strong><br />

Facts<br />

„Muränen sind ein<br />

Paradebeispiel für<br />

unsere Fehlinterpretationen<br />

von tierischen<br />

Verhaltensweisen.“<br />

Literatur<br />

– KUITER, R.H. & H. DEBELIUS (2006).<br />

Atlas der Meeresfische. Kosmos Verlag.<br />

– LIESKE, E. & R.F. MYERS (1994).<br />

Korallenfische der Welt. Jahr Verlag.<br />

www.fishbase.org<br />

Kiemendeckel, mit dem die Kiemen<br />

ventiliert werden können. Sie müssen<br />

daher durch regelmäßiges Öffnen und<br />

Schließen Wasser in die Mundhöhle<br />

aufnehmen, durch die Kiemen leiten<br />

und durch die beiden Kiemenöffnungen<br />

wieder ausstoßen.<br />

Missverständnis Nr.2<br />

„Muränen sind aggressiv.“ Auch das<br />

trifft in der Regel nicht zu. Von den<br />

vielen verschiedenen Muränenarten<br />

gibt es einige wenige, die beißfreudiger<br />

sind als andere. Aber auch diese<br />

beißen nur zu, wenn sie überrascht, in<br />

die Enge getrieben oder provoziert<br />

werden.<br />

Missverständnis Nr.3<br />

„Muränen sind giftig.“ Dafür gibt es<br />

keine Belege. Giftdrüsen wurden bei<br />

Muränen bis jetzt nicht nachgewiesen.<br />

Beim Biss kann jedoch Schleim<br />

oder Blut der Muräne in die Wunde<br />

eingetragen werden, wo sie unter Umständen<br />

toxische Wirkung haben können.<br />

Dasselbe gilt für Nahrungsreste<br />

zwischen den Zähnen der Muräne,<br />

eine Infektion der Bisswunde kann die<br />

Folge sein.<br />

Missverständnis Nr.4<br />

„Muränen sind Streicheltiere.“ Dies<br />

ist das andere Extrem und trifft natür-<br />

lich auch nicht zu. Kein Fisch ist ein<br />

Streicheltier. Man sollte Fische prinzipiell<br />

als Taucher und Schnorchler<br />

nicht berühren oder füttern. Man tut<br />

den Fischen damit nichts Gutes und<br />

kann außerdem gestochen, gebissen<br />

oder geschnitten werden.<br />

tipps für schnorchler<br />

und taucher<br />

Beim Umgang mit Muränen gilt dasselbe<br />

wie generell unter Wasser: Man<br />

sollte nicht als Eroberer, Plünderer<br />

und Zerstörer auftreten. Wer immer<br />

noch Steinzeit-Mentalität besitzt und<br />

Muränen eine Harpune in den Leib<br />

jagt, darf sich nicht wundern, wenn das<br />

Opfer sich wehrt. Wenn wir uns aber<br />

wie gern gesehene Gäste in einem<br />

fremden Wohnzimmer benehmen, die<br />

Einwohner respektieren und auf ihre<br />

Eigenheiten eingehen, dann werden<br />

wir durch interessante Beobachtungen<br />

und Interaktionen belohnt. Gerade<br />

Muränen sind für Unterwasser-Sportler<br />

besonders interessant, weil sie<br />

eine geringe Fluchtdistanz besitzen.<br />

Man kann nahe an sie herankommen<br />

und mit der Kamera formatfüllende<br />

Porträts schießen. Rasche, hektische<br />

Bewegungen sind dabei zu vermeiden,<br />

je ruhiger, desto besser. Sobald<br />

die Muräne beginnt, sich tiefer in ihr<br />

Versteck zurückzuziehen, sollte man


NR. 321 27. JG P.B.B. VERLAGSPOSTAMT 5081 ANIF GZ 02Z<strong>03</strong>0474 M März <strong>2008</strong><br />

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68<br />

01 doppelpack. Zwei der größten<br />

Muränenarten in friedlicher Eintracht. Die<br />

braune Riesenmuräne (Gymnothorax javanicus)<br />

und die Große Netzmuräne (Gymnothorax<br />

favagineus) betrachten gemeinsam den<br />

Fotografen.<br />

02 mächtig. Die charakteristischen Merkmale<br />

der Muränen sind schuppenlose Haut,<br />

fehlender Kiemendeckel, fehlende Brust- und<br />

Bauchflossen und eine weit vorne ansetzende<br />

Rückenflosse, die bis zur Schwanzflosse reicht.<br />

Die Mundöffnung ist groß und mit zahlreichen<br />

spitzen Zähnen versehen.


service<br />

69<br />

sie in Ruhe lassen. Wird sie zu sehr<br />

in die Enge getrieben, gilt auch für<br />

sie: Angriff ist die beste Verteidigung.<br />

Taucher, die von Muränen gebissen<br />

wurden, haben fast immer einen dieser<br />

beiden Fehler gemacht: sich entweder<br />

im Riff festgehalten (was man aus<br />

Riffschutz-Gründen prinzipiell nicht<br />

machen sollte) oder Muränen gefüttert<br />

oder gestreichelt (es ist eine Frage<br />

der Zeit, bis dabei mal was schiefläuft).<br />

Es liegt an uns, solch unangepasstes<br />

Benehmen zu unterlassen. Wenn<br />

wir Muränen erst mal näher kennengelernt<br />

haben und über ihr Verhalten<br />

Bescheid wissen, dann können sie in<br />

unserer Favoritenliste der Meeresfische<br />

von hässlichen Widerlingen in<br />

das Spitzenfeld aufsteigen.<br />

Schönheit.<br />

Die Weißmaulmuräne (Gymnothorax meleagris) ist<br />

zweifellos eine Schönheit. Sattes Braun mit weißen Punkten,<br />

bernsteinfarbene Augen sowie Zähne und Mundhöhle in<br />

strahlendem Weiß sind eine Klasse für sich.<br />

GREY GOOSE –<br />

WORLD’S BEST TASTING VODKA<br />

Die Wurzeln von Grey Goose liegen in der Region Cognac im Westen Frankreichs,<br />

einer Region, die prädestiniert ist für die Herstellung des besten<br />

Vodkas der Welt. Bereits seit Jahrhunderten praktizieren die weltbesten<br />

Experten der Brandweindestillation ihr Handwerk in dieser Region, die<br />

sich ebenso durch perfektes Klima und beste Anbaubedingungen auszeichnet.<br />

Die Erfahrung und Vision der Destillationsspezialisten waren die Basis für die Erschaffung<br />

einer einzigartigen Spirituose, die schließlich zur Neudefinierung des Vodkas<br />

geführt haben. Jedes Element, das in die Produktion von Grey Goose einfließt,<br />

zeichnet höchste Qualität aus. Dafür sorgt das wachsame Auge des Grey Goose<br />

Mâitre de Chai, Francois Thibault. Die Herstellung der Spirituose beginnt mit 100 %<br />

feinem französischem Weizen aus der Region La Beauce.<br />

Ein fünffacher Destillationsprozess garantiert die Herstellung eines feinen, veredelten<br />

Vodkas. Der Geschmack der Spirituose wird in jeder Phase der Herstellung optimiert<br />

um die einzigartige Qualität des französischen Weizens zu erhalten. Dadurch erreicht<br />

die Spirituose den unvergleichlichen Geschmack von Grey Goose.<br />

Da am Ende des Destillationsprozesses die Spirituose noch rund 96% Alkoholstärke<br />

aufweist, ist das nächste wichtige Element daher reines artesisches, durch den<br />

Kalkstein der Champagne gefiltertes, Quellwasser. Das reine Quellwasser aus den<br />

Bergen des Massif Central im Herzen Frankreichs wird schließlich mit der Spirituose<br />

vermischt bis für Francois Thibault das richtige Mischverhältnis – optimale Stärke<br />

und optimaler Geschmack - erreicht ist.<br />

„Die Produktion von Grey Goose ist umgeben von Magie“, so Francois Thibault.<br />

„Grey Goose wäre nicht der weltbeste Vodka, wenn wir nicht mit größter Sorgfalt<br />

jede Stufe des Produktionsprozesses genau kontrollieren würden. In Cognac sind wir<br />

sehr stolz auf unser Erbe. Der Erfolg von Grey Goose ist nicht nur eine Anerkennung<br />

des Erbes sondern auch ein Beweis, dass wir heute noch immer die weltbesten<br />

Spirituosen erzeugen.“<br />

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70 TexT und foTos yvonne kienesberger<br />

Gut, dass man sie hat,<br />

wenn man sie braucht:<br />

die bordapotheke<br />

Wichtige Aufgaben. vor einem Törn werden die Proviant- und getränkeverwaltung oder das Führen<br />

einer bordkasse unter der Crew aufgeteilt. vor allem bei Urlaubs- und Chartertörns kommt es dagegen<br />

selten vor, auch jemanden zu ernennen, der sich um die bordapotheke kümmert.<br />

eigentlich ist es ganz einfach:<br />

Jeder von uns wird eine Hausapotheke<br />

haben. Auch diese<br />

gehört ja von Zeit zu Zeit gepflegt<br />

und aussortiert. Gefüllt wird sie<br />

mit den üblichen Basismedikamenten<br />

wie Schmerzmittel und Aspirin; auch<br />

Verbandsmaterial und Pflaster werden<br />

nicht fehlen. Ganz ähnlich ist eine<br />

Bordapotheke ausgestattet, wobei sich<br />

der dafür Zuständige zunächst einmal<br />

an den folgenden Fragen orientieren<br />

sollte:<br />

In welchem Revier bin ich unterwegs?<br />

• In welcher Zeit kann ich einen Hafen<br />

erreichen?<br />

• Wie sind grundsätzlich die Versorgungsmöglichkeiten?<br />

Mit welcher Crew bin ich unterwegs?<br />

• Wie viele Personen sind an Bord?<br />

• Sind ältere Leute und/oder Kinder<br />

mit?<br />

Auf welche Art von Törn begebe ich<br />

mich?<br />

• Urlaubstörn im Charter oder Atlantiküberquerung?<br />

Vorbereitung<br />

Die Bordapotheke ist für alle da. Crew­<br />

Mitglieder sollten daher schon vor dem<br />

Törn angeben, welche Wirkstoffe sie<br />

NICHT vertragen, eventuell kann man<br />

die Mittel, die diesen Stoff enthalten,<br />

dick mit einem Stift markieren. Außerdem<br />

sollten die Törnteilnehmer daran<br />

erinnert werden, dass sie für persönliche<br />

Medikamente und Sonnenschutz entsprechend<br />

selbst zu sorgen haben.<br />

bordtauglichkeit<br />

Jeder kennt das beschränkte Platzangebot<br />

an Bord eines Schiffes, schon aus<br />

diesem Grund sollten die Mengen jedes<br />

einzelnen Medikamentes gering gehalten<br />

werden. Fast von jedem Arznei­ und<br />

Verbandsmittel gibt es kleine Packungen<br />

zu kaufen. Das ist auch finanziell<br />

günstiger. Außerdem sollte man davon<br />

ausgehen, dass viele Medikamente an<br />

Bord nicht lange haltbar bleiben – und<br />

es wäre sinnlose Verschwendung, jede<br />

Saison Großpackungen an Tabletten<br />

und Cremen wegzuwerfen.


service<br />

71<br />

Aktuell. Rechtzeitig vor<br />

einem Törn sollte die gesamte<br />

Bordapotheke nachkontrolliert<br />

werden.<br />

„Die Bordapotheke gehört<br />

vOr dem Törn kontrolliert<br />

und aussortiert – dann,<br />

wenn man noch Zeit hat!“<br />

OceAN7-experte Dr. Müller-Uri<br />

Haltbarkeit<br />

Herr Dr. Müller-Uri, Apothekenbesitzer<br />

und Vorstandsmitglied des<br />

Österreichischen Apothekerverbandes,<br />

ist DER <strong>OCEAN7</strong>-Experte, was Bordapotheken<br />

angeht – ist er doch auf den<br />

Törns, auf denen er mitsegelt, natürlich<br />

immer auch selbst für die Crew-Versorgung<br />

mit Medikamenten zuständig.<br />

Während unseres Gesprächs packt er<br />

seine eigene Bordapotheke aus, wie er<br />

es auch immer rechtzeitig vor einem<br />

Törn macht. Man kann nämlich davon<br />

ausgehen, dass durch die hohen Temperaturunterschiede<br />

auf einem Schiff<br />

Medikamente oft kürzer haltbar sind<br />

als auf den Verpackungen angegeben.<br />

Vor allem Flüssigkeiten sollte man<br />

regelmäßig austauschen. Schon zu<br />

Hause, wenn die Möglichkeit besteht,<br />

wichtige Dinge nachzukaufen, sollte<br />

man also seine Apotheke kontrollieren.<br />

Kommt man erst auf dem Schiff<br />

drauf, dass etwas fehlt, ist es meistens<br />

zu spät.<br />

Sonnenschutz<br />

Sehr beliebt ist das Vergessen von Sonnencremen<br />

und Sonnenschutz. Herr<br />

Dr. Müller-Uri kann da nur den Kopf<br />

schütteln, denn das sind die Dinge, die<br />

auf einem Schiff nicht fehlen dürfen!<br />

Deshalb lieber auch eine Extra-Portion<br />

Sonnencreme in die Bordapotheke, um<br />

vergesslichen Crew-Mitgliedern auszuhelfen.<br />

Sonnenbrand und Sonnenstich<br />

sind sehr schmerzhaft und gefährlich –<br />

und können an Bord kaum behandelt<br />

werden. Auch hier wieder der Rat: geöffnete<br />

Sonnencremen nur eine Saison<br />

lang verwenden!<br />

Insekten/Quallen<br />

Es gibt Kombinationspräparate, in denen<br />

sich neben dem Sonnenschutz auch<br />

ein Wirkstoff gegen Insekten befindet.<br />

Davon rät der Experte aber ab. Reagiert<br />

man auf das Mittel allergisch, weiß man<br />

nicht, auf welchen Inhaltsstoff man reagiert.<br />

Auf die skeptische Frage, ob<br />

Mückenmittel denn überhaupt wirken<br />

würden, lacht Dr. Müller-Uri. Grundsätzlich<br />

sollten die Mittel schon wirken<br />

– aber man müsse sich wirklich am<br />

gesamten Körper damit einsprühen,<br />

was kaum einer mache. Außerdem<br />

ist ein Segelurlaub ja auch meist ein<br />

Wohin mit …<br />

… der Bordapotheke im Flugzeug?<br />

Die Bordapotheke sollte mit dem restlichen Gepäck eingecheckt werden<br />

und gehört nicht in das Handgepäck! Die vielen Flüssigkeiten, Schere<br />

usw. würden in jedem Fall schon an der ersten Sicherheitskontrolle<br />

eingezogen werden.<br />

… der Bordapotheke am Schiff?<br />

Die Bordapotheke muss an einem gut und schnell zugänglichen Ort am<br />

Schiff verstaut werden. Ausnahmslos jedes Crew-Mitglied sollte wissen,<br />

wo sich Verbandsmaterial und Medikamente befinden! Am besten eignet<br />

sich ein offenes Schapp in der Sitzecke. Sehr ungünstig wären Orte direkt<br />

beim Herd oder mit direkter Sonneneinstrahlung. Auch bei den Lebensmitteln<br />

haben Medikamente nichts verloren (Verwechslungsgefahr)!<br />

… abgelaufenen Medikamenten?<br />

Abgelaufene Medikamente gehören nicht in den Abfall, zum einen aus<br />

umwelttechnischen Gründen, zum anderen, um Missbrauch zu vermeiden!<br />

Nicht mehr gebrauchte und alte Medikamente können jederzeit<br />

kostenlos in Ihrer Apotheke abgegeben werden.


72<br />

Checkliste<br />

Bordapotheke<br />

(Es handelt sich um eine beispielhafte Aufzählung,<br />

am besten lassen Sie sich in einer Apotheke speziell für<br />

Ihren Törn beraten!)<br />

Schmerzmittel<br />

Aspirin (verträgt nicht jeder!)<br />

Thomapyrin (ist ein Kombinationspräparat, davon sollte<br />

man also auch absehen!)<br />

Empfehlung: Ibometin<br />

Schnupfen/halSweh/augenentzündung<br />

Aspirin gegen Grippe, Heiße Zitrone, Schnupfenspray,<br />

Aeromuc, Resyltropfen, Augentropfen, Lutschtabletten<br />

achtung: bei Fieber, Husten und starken Grippesymptomen<br />

sollte der Patient an Land gebracht werden<br />

(auch um Ansteckung zu vermeiden)<br />

antiallergikum<br />

Clarityn (kann auch vorsorglich eingenommen werden)<br />

Salben/SprayS<br />

Insecticum (Gel oder Sprayform)<br />

Wund- und Heilsalbe, z.B. Bepanthen<br />

ExpErtE. Dr. Müller-Uri ist auch auf seinen Törns für die Bordapotheke zuständig.<br />

magen/darm<br />

Verstopfung: z.B. Dulcolax<br />

durchfall: Kohletabletten, Imodium;<br />

empfehlung: Normakut Brausetabletten und auch die<br />

alten Hausmittel wie Cola und Salzstangen<br />

Seekrankheit<br />

z.B. Travelgum, Neo-Emedyl, Echnatol (+)<br />

VerbandSmittel<br />

Compeed Blasenpflaster<br />

(Sprüh-)Pflaster<br />

empfehlung: Fixomull Stretch<br />

Wundauflage, Mullbinden<br />

antiseptikum: Wundreinigungstücher, Betaisodona;<br />

empfehlung: Octenisept (färbt nicht!)<br />

nicht vergessen: Schere!<br />

rezeptpflichtige medikamente (nur im Notfall!)<br />

Antibiotikum<br />

Paspertin-Tropfen gegen Übelkeit<br />

Cortisoncreme, z.B. Decoderm<br />

Buscopan (bei Nierenkolik)<br />

„sonnenschutz ist lebenswichtig!<br />

ich komme<br />

lieber blass aus dem<br />

Urlaub zurück als mit<br />

Hautschäden!“<br />

Dr. Christian Müller-Uri<br />

Badeurlaub – und im Wasser geht die<br />

Wirkung von Insektensprays natürlich<br />

verloren. Übrigens auch ein Grund,<br />

um sich noch öfter mit Sonnencremen<br />

einzuschmieren!<br />

Das Baden in quallenverseuchten<br />

Gewässern sollte man grundsätzlich<br />

vermeiden. Weiß man aber, dass<br />

man ins Wasser muss, dann gibt es<br />

Antiallergika, die man auch vorsorglich<br />

einnehmen kann (s. Kasten links).<br />

Beim Kontakt mit einer Qualle ist der<br />

allergische Schock dann nicht mehr so<br />

groß.<br />

Seekrankheit<br />

Dr. Müller-Uri erklärt: „Die Seekrankheit<br />

entsteht dadurch, dass der Gleichgewichtssinn<br />

(lokalisiert im Innenohr)<br />

mit den Eindrücken der anderen<br />

Sinnesorgane nicht übereinstimmt.<br />

Sie kann mit Medikamenten behandelt<br />

werden, über eventuelle Nebenwirkungen<br />

sollte man sich aber (wie<br />

bei jeder Einnahme von Medikamenten)<br />

im Klaren sein. Ganz abzuraten ist<br />

von den Pflastern, die man sich hinter<br />

das Ohr kleben konnte. Mittlerweile<br />

gibt es sie nicht mehr im Handel. Ihr<br />

Wirkstoff war jener der Tollkirsche –<br />

und entsprechend „toll“ konnten die<br />

Patienten auch werden.<br />

Kombinationspräparate<br />

Wie bei den Cremen ist auch bei<br />

Medikamenten von Mischprodukten<br />

abzuraten. Der Verantwortliche für<br />

die Bordapotheke sollte sich immer<br />

bewusst sein, dass er für alle Crew-<br />

Mitglieder einkauft, d.h. Tabletten,<br />

die er verträgt, könnten für andere unverträglich<br />

sein. Mischprodukte sind<br />

noch problematischer. Reagiert der<br />

Patient mit Nebenwirkungen, kann<br />

man nicht sagen, auf welchen Stoff er<br />

reagiert.<br />

Verschreibungspflichtige<br />

Medikamente<br />

Hier sollten drei Regeln eingehalten<br />

werden:<br />

- nur im äußersten Notfall geben<br />

- der Patient sollte wissen, was er bekommt,<br />

und damit einverstanden sein<br />

- der Patient sollte die Möglichkeit haben,<br />

in den nächsten Tagen einen Arzt<br />

aufzusuchen<br />

Runter vom Schiff<br />

Ganz kurz und klar: Patienten mit Fieber,<br />

starkem Husten, Infektionserkrankungen<br />

und viralen Infektionen haben<br />

auf einem Schiff nichts mehr zu suchen!<br />

Sie müssen so schnell wie möglich runter<br />

vom Boot.


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74<br />

TexT und foTo MichAEL KöhLEr<br />

stromversorgung<br />

an bord<br />

Teil 2 der <strong>OCEAN7</strong>-Serie. Nach der Analyse der großen Verbraucher an Bord erarbeitet der erfahrene<br />

Langzeitsegler Michael Köhler von der SY TWOFAST diesmal ein Energiesparkonzept.<br />

selbsTversorger. Wer in solchen<br />

Traumrevieren segelt und ankert,<br />

muss weitgehend unabhängig seine<br />

Energieversorgung steuern können.


service<br />

75<br />

stark und sparsam. Eine<br />

42-cm-LED-Leiste unter der Saling<br />

(rundes Foto) sorgt für genügend<br />

Licht an Deck.<br />

Im 2. Teil unserer Serie über die Stromversorgung<br />

an Bord beschäftigen wir<br />

uns mit der Energiebilanz und Ihrem<br />

Energiesparkonzept. Ausgegangen<br />

wird dabei von einer „durchschnittlichen<br />

Segel- oder Motoryacht“, 10 – 15 m<br />

lang, bewohnt von 2 – 6 Personen. Dass<br />

es große individuelle Unterschiede geben<br />

kann, ist klar. Es sollen Tendenzen<br />

und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt<br />

werden, und dafür eignen sich konkrete<br />

Beispiele nun mal am besten. Ist die Verbraucherliste<br />

unten nicht erschreckend?<br />

Weil sich das fast niemand leisten kann<br />

oder will, wird gerade auf See meist sehr<br />

gespart. Navi-Lichter werden nur eingeschaltet,<br />

wenn sich ein anderes Schiff<br />

nähert, der Wassermacher ist sowieso<br />

aus, Laptop und Lampen laufen nur,<br />

wenn es unbedingt notwendig ist. Viele<br />

fahren mit warmem Bier über den Atlantik.<br />

Die Verbraucherliste:<br />

Es wurden nur die Verbraucher berücksichtigt, die sich auf den meisten Booten befinden.<br />

Bei Reisekrankheit<br />

Neo-Emedyl<br />

Dragees<br />

rezeptfrei<br />

Verbrauch: s/n ampere s/n amph pro tag (24h)<br />

Navi-Elektronik, AP 3 / 8 72/120 (Radar läuft nicht 24h)<br />

Laptop 5/10 10 / 20 (2h)<br />

Lampen 2/15 8 / 60 (4h)<br />

Navi-Lichter 1 / 6 10 / 60 (10h)<br />

Kühlung 6 36/72 (25% / 50% Laufzeit) pro Kühlschrank<br />

Summe auf See 136/332<br />

Summe vor Anker 64/212<br />

dazu kommen dann noch bei bedarf:<br />

Kombüse** 150<br />

Wassermacher 20/40 40/80 (ca. 80 Liter/Tag)<br />

Tipps und Tricks:<br />

Verteilen des Verbrauchs auf bestimmte Tageszeiten oder Situationen. Beispiel: Eine herkömmliche<br />

Lichtmaschine (LM) erzeugt 70 Ampere. Aber nur wenige Minuten lang – das erkennen<br />

Sie, wenn Sie ein Amperemeter haben, schon kurz nach dem Starten fällt die Leistung ab, es fließen<br />

nur noch 40, 30, 25 Amp – obwohl die Batterie noch lange nicht voll ist! Überlisten können<br />

Sie den Laderegler (LR) der LM, indem Sie entweder einen externen LR (Powerbooster) einbauen<br />

oder bewusst Verbraucher (z.B. Kühlschrank, Wassermacher, Inverter mit den Ladegeräten<br />

für Handy, Kamera ...) zuschalten, um die Energie zu „speichern”, die sonst vom Laderegler<br />

ohnehin nur abgeregelt werden würde. Dasselbe gilt für die Solarpaneele und andere Erzeuger.<br />

Über Wirkung und mögliche Nebenwirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.<br />

rechtzeitig einnehmen<br />

Reise genießen<br />

Bei Schwindel,<br />

Übelkeit und Erbrechen


76<br />

01<br />

02<br />

01 So Sehen volle Batterien auS, die Spannung<br />

hat ihren Grenzwert erreicht, er lädt mit 14,5V jedoch mit<br />

schwachem Ladestrom von nur 1,9 Ampere, 0 Amph<br />

fehlen zur Vollladung.<br />

02 Wäre der KühlSchranK nicht eingeschaltet, würde<br />

der Solarladeregler die erzeugte Energie abregeln – so<br />

jedoch wird die produzierte Energie sinnvoll in Form<br />

von Kälte gespeichert. Die Differenz zwischen 10,1 und<br />

1,9 Ampere ist der dzt. Verbrauch – Kühlschrank und<br />

sonstige Kleinverbraucher.<br />

der autor dieser serie,<br />

Mag. michael köhler aus<br />

kärnten, lebt in der Karibik<br />

auf seinem bestens<br />

ausgerüsteten katamaran.<br />

er nimmt auch zahlende<br />

gäste mit: www.twofast.at<br />

Ein Energiesparkonzept für ein Boot ist<br />

vergleichbar mit einem Unternehmenskonzept.<br />

Man muss die Kostenstellen<br />

kennen und wissen, wie viel jeder einzelne<br />

Verbraucher tatsächlich konsumiert.<br />

Dann kann man entscheiden, ob bei einer<br />

Änderung der Aufwand in Relation<br />

zum zu erwartenden Nutzen steht. In<br />

der Folge nimmt man einen Verbrauch<br />

entweder bewusst in Kauf. Oder nicht –<br />

und entwickelt sinnvolle Strategien,<br />

damit entweder weniger Energie verbraucht<br />

oder mehr erzeugt wird.<br />

Das Hauptproblem der meisten elektrischen<br />

Anlagen ist die fehlende Überwachung<br />

– Volt UND Ampere – und<br />

das daraus resultierende fehlende oder<br />

falsche Energiebewusstsein. Haben<br />

Sie auf Ihrem Boot einen Amperestundenzähler?<br />

Ja? Gratuliere! Nein?<br />

Sie könnten ohne sich einzuschränken<br />

wesentlich mehr Strom sparen und Sie<br />

würden sich über den Energiedurst<br />

Ihrer Verbraucher ebenso wundern wie<br />

über die Leistung der Energieerzeuger!<br />

Ein analoges Zeigerinstrument ist untauglich,<br />

digital ist besser. Auf dem erkennen<br />

Sie zumindest, wie viel z.B. Ihr<br />

Kühlschrank im Moment verbraucht.<br />

Die beste Lösung ist ein digitaler<br />

Amperestundenzähler mit Voltmeter,<br />

bei dem Sie ablesen können, wie viel der<br />

Kühlschrank in 24 Stunden verbraucht<br />

und das Solarpaneel in 24 Stunden liefert.<br />

Die Realität schaut meist anders aus<br />

als die Zahlen im Prospekt.<br />

Energiesparen muss nicht Abschalten<br />

bedeuten. Bewusstes Erkennen der Verbrauchskennzahlen<br />

der einzelnen Geräte<br />

und deren sinnvoller Einsatz sowie<br />

das Ersetzen veralteter Technologien<br />

durch moderne Anlagen ist der erste<br />

Schritt zu einem autarken Boot – und<br />

damit zu mehr Bequemlichkeit!<br />

Wie sieht ein Energiesparkonzept für<br />

Ihr Boot aus?<br />

* Installieren Sie einen Amperestundenzähler<br />

(ca. 280 Euro) – ohne ihn geht<br />

es nicht. Ein Zangenamperemeter***<br />

(100 Euro) ist die billigere Notlösung<br />

für kleine Boote mit geringem Verbrauch.<br />

* Erstellen Sie eine Liste und ermitteln<br />

Sie Ihre persönlichen Verbrauchswerte<br />

wie folgt: Alles abschalten. Anzeige 00.<br />

Navi ein – Wert notieren. Navi aus und<br />

den nächsten Verbraucher ein und so<br />

weiter. Stellen Sie fest, wie viele Amph<br />

der Kühlschrank verbraucht, wenn er<br />

über mehrere Stunden nicht geöffnet<br />

wird und in der Zeit alle anderen Verbraucher<br />

abgeschaltet sind (z.B. in der<br />

Nacht). Bsp: Stromaufnahme 6 Amp.,<br />

Verbrauch in 10 Stunden 20 Amph =<br />

pro Tag 48 Amph zum Kühlhalten. In<br />

der letzten Folge haben wir gelernt, dass<br />

er zum Hinunterkühlen ca. 1 Amp pro<br />

Kilo und 10 °C Temperaturunterschied<br />

benötigt. Wenn Sie 20 kg um 20 Grad<br />

hinunterkühlen, so kommen noch mal<br />

40 Amph dazu. So einfach ist das! Überprüfen<br />

Sie, wie viel Strom jede einzelne<br />

Lampe (jeder Verbraucher) benötigt,<br />

und schreiben Sie es auf die Liste.<br />

* Ermitteln Sie den typischen Tagesverbrauch<br />

in Amph (ohne nachzuladen) vor<br />

Anker in einer Bucht, Paneele (wenn<br />

vorhanden) werden abgedeckt.<br />

* Ermitteln Sie den typischen Abendverbrauch<br />

in Amp**** und Amph (In-


service<br />

77<br />

nen- und Außenbeleuchtung, Musik,<br />

Lüftung, Kühlung ...)<br />

* Die Richtwerte in oben stehender Liste<br />

zeigen Ihnen, wo Handlungsbedarf<br />

besteht. Liegt Ihr Wert unter dem linken<br />

s-Wert (sparsam) – gratuliere, sind<br />

Sie im Bereich des rechten n-Wertes<br />

(normal), dann können Sie entweder<br />

technologisch aufrüsten oder das Gerät<br />

sparsam verwenden.<br />

Ein Stromfluss von 20 Amp. ist am<br />

Abend durchaus normal, der Kühlschrank<br />

läuft, weil ständig entnommen<br />

und nachgekühlt wird, Lampen brennen,<br />

vielleicht auch noch das Salinglicht<br />

und die Heckbeleuchtung, Musik …<br />

und in dieser Abend-Idylle müssen viele<br />

Fussnoten:<br />

*s ...... sparsam + neueste Technologie<br />

n ..... normal<br />

** siehe vorherige Folge<br />

*** eine Art Multimeter, mit dem die<br />

Skipper den Motor starten, weil sonst<br />

die Batterie leer werden würde.<br />

Trotz aller Technik müssen wir uns<br />

mit dem Gedanken anfreunden, dass<br />

die Zeiten vorbei sind, an denen wir<br />

20 Amph pro Tag verbraucht haben.<br />

Wie viele Steckdosen haben Sie hinter<br />

Ihrem Fernseher und der Stereoanlage?<br />

Wie viele Mehrfachverteiler? Genauso<br />

ist es am Boot. Früher kam man mit<br />

50 Amph aus. Heute ist es weit mehr.<br />

Ein Verbrauch von 100 bis 200 Amph<br />

pro Tag ist bei einem Fahrtensegler<br />

normal.<br />

Gewisse Dinge sind an Bord notwendig.<br />

Vieles ist praktisch und so manches<br />

ist Luxus. Wo für jeden Einzelnen die<br />

****Amp ...<br />

Ampere gemessen werden, die durch<br />

ein Kabel fließen. Sollte auf keinem<br />

Boot fehlen.<br />

Ampere – der momentane Stromfluss<br />

Grenze liegt, ist individuell verschieden.<br />

Aber eines ist klar: Ohne großzügig bemessenes<br />

Energiekonzept werden die<br />

meisten von uns nicht auskommen.<br />

Die Lösung auf der Verbraucherseite<br />

ist ein ausgeprägtes Energiebewusstsein.<br />

Verwenden, nicht verschwenden.<br />

Die Lösung, wie wir die Energie – seien<br />

es nun 50 Amph oder 200 Amph pro<br />

Tag – wieder nachladen, besprechen<br />

wir in der nächsten Folge.<br />

Wir werden über verschiedene Arten<br />

der Energiegewinnung sprechen, was<br />

sie bringen und wie viel sie kosten. Wir<br />

werden für verschiedene individuelle<br />

Aufgabenstellungen passende Konzepte<br />

und Lösungen entwerfen.<br />

Amph ...<br />

– Verbrauch oder Eintrag<br />

Amperestunden – Verbrauch oder<br />

Eintrag pro Stunde


78<br />

Grand Soleil 54 –<br />

Blickfang auf der BOOT<br />

Sie war eine der Hauptattraktionen auf der weltgrößten Bootsmesse,<br />

der BOOT in Düsseldorf: das neue Flaggschiff aus dem<br />

Hause Cantiere del Pardo. Gezeichnet hat sie der Designer<br />

Luca Brenta, und sie kompromisslos auf schnelles, bequemes<br />

Segeln auch mit ganz kleiner Crew ausgelegt. So wurde zum<br />

Beispiel an Deck der Großschot-Traveller versenkt eingebaut,<br />

so dass die typische Stolperfalle wegfällt. Die Sprayhood kann<br />

weggeklappt und unter einer Kunststoffabdeckung verborgen<br />

werden. Sogar die Anker-Halterung ist mit einer Feder in den<br />

Ankerkasten einklappbar. Insgesamt ergibt das ein glattes,<br />

klares und stets aufgeräumtes Deck. Die Grand Soleil 54 ist<br />

16,35 Meter lang, 4,65 Meter breit und hat eine Segelfl äche<br />

von 175 Quadratmetern am Wind. Es gibt Kielvarianten zwischen<br />

2,70 und 3,10 Meter Tiefgang.<br />

In Österreich kann dieser elegante Performance Cruiser über<br />

Mayer-Yachten bezogen werden. Mayer-Yachten verchartert<br />

auch Grand-Soleil-Yachten.<br />

www.mayer-yachten.com<br />

High-Speed-Spaß<br />

Das ist der ultimative Geschwindigkeits-Kick auf drei Kufen: Seacarts<br />

sind Offshore-Trimarane, die komplett aus dem superleichten und äußerst<br />

stabilen Carbon von der Maarström Composite AB in Schweden<br />

gefertigt werden. „Der Spaßfaktor ist riesengroß und es ist ein Erlebnis,<br />

einmal Seacart segeln zu dürfen”, sagt Thomas Reinke von Sportmohr.<br />

Er hat jetzt neu den Vertrieb dieser rasanten Sportgeräte übernommen<br />

und einen Seacart in Kiel für Probeschläge bereitgestellt.<br />

www.mainsail-multihull.de<br />

Aufblasbarer Katamaran<br />

Zusammen mit den Vorgängern von Semperit gibt es den Happy Cat Light bereits seit 54 Jahren. Trotz vieler<br />

Innovationen, die im Laufe der Zeit realisiert wurden, ist die Grundidee immer gleich geblieben: klein verpackt,<br />

leicht zu transportieren, rasch auf- und abzubauen und vor allen Dingen traumhaft und sicher zu segeln. Durch<br />

jahrelange Forschung ist bei den Luft-Schwimmkörpern nun ein sensationeller Fortschritt gelungen. Bisher<br />

konnte man aufblasbare Schwimmkörper nur rund, allenfalls aufgebogen oder symmetrisch spitz erzeugen,<br />

niemals aber mit V-förmig geformter Bugspitze. Aber so wie bei Hartschalen-Katamaranen schneidet nur eine<br />

V-förmige Spitze das Wasser optimal. Außerdem hat eine 3-D-Form weniger Wasserwiderstand, ist schneller


NEWS YACHT<br />

79<br />

Moderner Klassiker<br />

Die Venecia 28 ist eines der Prunkstücke aus der edlen Comitti-Werft in den Hügeln<br />

von Como. Charakteristisch für alle Schiffe aus dem Hause Comitti ist die Kombination<br />

moderner Baustoffe wie GFK mit edlem, handgearbeitetem Mahagoni. Die Comitti-Werft<br />

hat in ihrer über 50-jährigen Geschichte rund 500 Boote verkauft. Derzeit<br />

werden jährlich 15 bis 18 der eleganten Runaboats in alle Welt geliefert. Besonders<br />

bei Eignern von Megayachten sind die rasanten Motorboote als Tender sehr gefragt.<br />

Neben den Venezias gibt es von Comitti auch noch die klassische, handgearbeitete<br />

Holzlinie mit dem 6,5-Meter-San-Remo und dem 7,5-Meter-Portofi no.<br />

www.comittigroup.com<br />

und spritzt kaum. Moderne Reifentechnologie und Heißvulkanisations-Technik machen es<br />

möglich, diese tolle Schwimmerform herzustellen. Durch den hochwertigen Kautschuk ist<br />

auch der höchste Betriebsdruck aller aufblasbaren Schwimmkörper möglich. Gegenüber<br />

PVC-Schläuchen besteht außerdem der Vorteil der hohen Abriebfestigkeit, längste Lebensdauer,<br />

leichte Reparatur und umweltfreundliche Recyclingmöglichkeit.<br />

www.grabner-sports.at


80<br />

text floRIan t. mRazek foto HeRStelleR<br />

die riva<br />

aus down under<br />

Das perfekte klassisch-italienische Runabout stammt nicht von der Riviera oder aus Sarnico am<br />

Iseosee – sondern von der australischen Gold Coast. Und sein Herz kommt aus Österreich: ein Steyr<br />

Reihensechszylinder-Diesel mit 250 PS.


yacht<br />

81<br />

österreichisches herz.<br />

250 PS aus sechs Zylindern verhelfen<br />

dem Steyr Turbo Diesel zu einer<br />

Reisegeschwindigkeit von 30 Knoten.<br />

Hotel Intercontinental, Düsseldorf.<br />

Nach einem langen Tag<br />

auf der hiesigen Bootsmesse,<br />

bekanntlich die weltweit<br />

größte ihrer Art, trifft man sich hier<br />

nach dem Abendessen zu einem wohlverdienten<br />

Gute-Nacht-Vierterl. Nach<br />

einem 16-Stunden-Tag voll mit anmutigen<br />

neuen Segelyachten, eleganten<br />

Motoryacht-Premieren sowie Unmengen<br />

von mehr oder weniger nützlicher<br />

Bootsausrüstung und sonstigem Klimbim<br />

(zur Auswahl standen etwa ein so<br />

genannter Bord-Hängestuhl namens<br />

„Traumschwinger“ oder eine Wärmebild-Kamera<br />

mit dem sinnigen Namen<br />

„FLIR“) war es nun so weit: Zu viele<br />

Boote an einem Tag führten nachweislich<br />

zu Halluzinationen, und das auch<br />

noch in der Lobby des eigenen Hotels.<br />

Denn nun stand dort, gegenüber der<br />

Bar, doch tatsächlich ein Motorboot,<br />

wo heute in der Früh noch ganz sicher<br />

keines gewesen war! Und noch<br />

dazu ein besonders prächtiges, das<br />

mit seiner bezaubernden italienischen<br />

Designsprache unmissverständlich die<br />

legendäre Aquarama des unsterblichen<br />

Carlo Riva zitierte. Jenes Mahagoni-<br />

Kunstwerk also, das einem gewissen<br />

Gunter Sachs schon 1966 dazu diente,<br />

Brigitte Bardot von seinem tadellosen<br />

Geschmack zu überzeugen.<br />

Der Träumer<br />

aus Australien<br />

Da standen wir nun Aug in Aug, ein<br />

Prachtexemplar von einem Motorboot<br />

mit dem Schriftzug „Pegiva“ an den<br />

Flanken und ein doch recht ahnungsloser<br />

Motorboot-Redakteur, der damit<br />

aber auch gar nichts anzufangen wusste.<br />

Hilfe kam dann gottlob von Antje<br />

Leifert vom Italien Yacht Center aus<br />

der Nähe von Hannover, wo man auch<br />

für den Österreichvertrieb der Marke<br />

Pegiva zuständig ist. Sie erzählte dann<br />

auch die Geschichte von der Verwirklichung<br />

eines australischen Lebenstraums.<br />

Geboren wurde Gerald Wyllie 1938<br />

an der australischen Gold Coast im<br />

Südosten von Queensland. Hier, an<br />

dieser von zahllosen Wasserstraßen<br />

zerteilten und vom warmen Südpazifik<br />

umschmeichelten Küste, besitzt man<br />

ohne Boot auch noch heutzutage einen<br />

ähnlich eingeschränkten Aktionsradius<br />

wie ohne die Motorrikschas in Thailand<br />

oder die traditionellen Metro<br />

Caps in London. Aus diesem Grund<br />

baute Gerald Wyllie dort schon als<br />

Teenager in seiner Freizeit die an der<br />

Gold Coast gebräuchlichen Flussschiffe<br />

und Segelboote. Trotzdem<br />

wählte er den ehrbaren Beruf des Baumeisters<br />

als Broterwerb und verdiente<br />

Pegiva Retro<br />

Sun Sports Convertible<br />

Technische DaTen<br />

Länge ü. a.:<br />

7,50 m<br />

Breite ü. a.:<br />

2,20 m<br />

Tiefgang/antrieb hochgestellt:<br />

0,32 m<br />

Tiefgang/antrieb nach unter gestellt: 0,77 m<br />

höhe ü. a.:<br />

1,66 m<br />

Gewicht unbeladen:<br />

1,95 t<br />

Treibstofftank:<br />

220 l<br />

Max. Personenzahl: 5<br />

MoToren<br />

Mercruiser 350 mpi horizon V8 300 Ps<br />

Max. Geschwindigkeit 1/3 beladen:<br />

reisegeschwindigkeit:<br />

reichweite bei reisegeschwindigkeit:<br />

steyr 256h Turbo Diesel 6 in-line 250 Ps<br />

Max. Geschwindigkeit 1/3 beladen:<br />

reisegeschwindigkeit:<br />

reichweite bei reisegeschwindigkeit:<br />

45 kn<br />

26 kn<br />

180 SM<br />

42 kn<br />

30 kn<br />

222 SM<br />

Gesamtpreis inkl. Mwst und Transport: € 197.421,-


82<br />

in dem rasanten feger<br />

schlägt ein herz<br />

aus österreich.<br />

01<br />

<strong>03</strong><br />

02


yacht<br />

83<br />

01 wellenreiter. 45 Knoten Topspeed<br />

rechtfertigen die Bezeichnung „Sports<br />

Convertible”.<br />

02 erste reihe fussfrei. Vorne rechts:<br />

Kapitän. Vorne links: Navigator. Dahinter:<br />

staunendes Fußvolk.<br />

<strong>03</strong> insignien der macht. Klassische<br />

Rundinstrumente und Wurzelholz dominieren<br />

das Blickfeld des Kapitäns.<br />

sein Geld mit dem Bau von Häusern<br />

anstatt von schwimmbaren Untersätzen.<br />

Das hinderte ihn jedoch nicht<br />

daran, in der Freizeit weiter bis zu 50<br />

Fuß große Holzboote zu konstruieren.<br />

Damit wäre wohl alles gesagt, hätte<br />

Gerald nicht Zeit seines Lebens eine<br />

starke Passion für die schlanken, klassischen<br />

Bootstypen gehabt, die auf dem<br />

Gardasee und dem Lago Maggiore elegant<br />

ihre Kreise zogen. So kam es, dass<br />

Gerry – so ruft ihn seine Frau Dorothy<br />

noch heute – im Jahr 2001 noch einmal<br />

aus dem wohlverdienten Ruhestand<br />

zurückkehrte und kurzum sein eigenes<br />

Traumboot baute.<br />

Das Comeback<br />

der Aquarama<br />

Während der Trend weltweit zu immer<br />

größeren Yachten ging, sich die Flybridges<br />

auf dem Markt behaupteten und<br />

Rümpfe und Motoren immer perfekter<br />

wurden, hing Gerald Wyllie in Gedanken<br />

stets der längst vergangenen Ära<br />

der wundervollen Mahagoni-Holzboote<br />

nach. Bis zum Jahr 2001, als er<br />

schließlich das schlichtweg perfekte<br />

Klassik-Boot aus der Taufe hob: Die erste<br />

Pegiva Classic wurde die Vorläuferin<br />

aller folgenden handgefertigten Boote<br />

aus der Pegiva Yacht. Deck und Rumpf<br />

werden bei der Classic noch heute aus<br />

Mahagoni-Holz gefertigt.<br />

Mit dem Modell Retro Sun (eines davon<br />

verirrte sich als „Geisterschiff“ in<br />

die Düsseldorfer Hotelbar) präsentiert<br />

Pegiva nun die logische Weiterentwicklung.<br />

Länger und schlanker als die<br />

Classic stellt sie für Gerry Wyllie die<br />

„perfekte Kombination aus Ästhetik,<br />

Proportionen und Performance“ dar.<br />

Obwohl sie sich in vielen Details an die<br />

klassische Vorgängerin, die Riva Aquarama,<br />

anlehnt, vereint sie den Retro-Stil<br />

der „Roaring Sixties“ mit der Leistungsfähigkeit<br />

eines modernen Sportboots.<br />

Beim Aussehen ist sie – entschuldigen<br />

Sie an dieser Stelle bitte die Befangenheit<br />

– ohnehin über jeden Zweifel erhaben.<br />

Obwohl ihr Erfinder am Rumpf<br />

das Mahagoni größtenteils durch glasfaserverstärktes<br />

Karbon ersetzte, kann<br />

und will die Retro Sun SC (SC steht<br />

für Sports Convertibles und meint das<br />

im Cabrio-Stil nach vorne klappbare<br />

Sonnendach) ihre Herkunft nicht verleugnen.<br />

Exzellente Verarbeitung, feinste<br />

Materialien wie etwa brasilianisches<br />

Mahagoni, die klassische Cockpitgestaltung<br />

und die obligatorische Sonnenliege<br />

über dem Motorraum sind absolut<br />

Aquarama-like.<br />

Täuschen und tarnen<br />

Trotz ihres klassischen Äußeren hält die<br />

Pegiva Retro Sun technisch ohne Weiteres<br />

mit anderen aktuellen Runabouts<br />

mit: Über einen hochmodernen Z-Antrieb<br />

sorgen wahlweise ein Mercruiser<br />

Benziner-V8 mit 300 PS oder ein österreichischer<br />

Steyr Reihensechszylinder-<br />

Diesel mit 250 PS für ausreichend Vortrieb.<br />

Die maximale Geschwindigkeit<br />

beträgt beim Benziner 45, beim Diesel<br />

42 Knoten. Die 200 Liter im Tank reichen<br />

für 180 bzw. 222 Seemeilen am<br />

Stück. Obwohl nur 7,50 Meter lang und<br />

2,30 Meter schlank, finden bis zu fünf<br />

Personen in der Retro Sun Platz.<br />

Wer jetzt Lunte gerochen hat: Inklusive<br />

MwSt. und Container-Transport<br />

nach Europa kostet der moderne Klassiker<br />

knapp 198.000 Euro. Reicht das<br />

nicht aus, so heißt es warten: Geralds<br />

Sohn Peter Wyllie baut derzeit an einer<br />

33-Fuß- bzw. 10-Meter-Yacht namens<br />

Eclipse. Passen Sie also auf, wenn Sie<br />

das nächste Mal in der Bar eines Hotels<br />

sitzen!


84 text & fotos: dominic marsano<br />

MagIc<br />

fingerS<br />

Josef Hirsch, einer der besten Yachtbauer weltweit,<br />

hat sein Geschäft in Wien, Talent mit Leidenschaft<br />

kombiniert und den Neusiedler See satt.<br />

<strong>OCEAN7</strong> hat seiner Werft einen<br />

Besuch abgestattet.<br />

siegeryacht. Josef Hirsch mit dem<br />

Nachbau des Yacht-Europameisters<br />

2007/08, einer Sunbeam 34.<br />

So stellt man sich eine Werkstatt<br />

vor, so muss sie sein: ein<br />

organisiertes Chaos in ziemlich<br />

kleinen, mit wenig frischer<br />

Luft und ebenso wenig natürlichem<br />

Licht, aber umso mehr Feinstaub<br />

durchzogenen Räumen. Frischer<br />

Lackduft hängt in der<br />

Atmosphäre, die Fensterscheibe<br />

ist innen definitiv<br />

dreckiger als draußen,<br />

und das auf der Johnstraße,<br />

wo Verkehr durchaus<br />

Thema ist. Abgesehen<br />

von Werkzeug, Baumaterialien<br />

und dem jeweiligen<br />

Patienten gibt es nichts, weder<br />

eine Sitzecke noch Prospekte, und<br />

schon gar keinen Schauraum. Was unterm<br />

Strich auch überhaupt nicht notwendig<br />

ist, denn Yacht-Modellbauer<br />

Josef Hirsch bezieht seine Kundschaft<br />

fast durchwegs aus dem Ausland. Der<br />

60-jährige Wiener hat das gemacht,<br />

was alle wollen: sein Hobby zu seinem<br />

Beruf erklärt. Und lebt ganz ausgezeichnet<br />

damit.<br />

Irgendwie erinnert der<br />

Mann an den Bockerer<br />

Buschiger Oberlippenbart, buschige<br />

Augenbraue, beides in Grau gehalten,<br />

ebenso wie der Haarsatz, dazu listiginteressierte<br />

Augen, ein sympathisches<br />

Schmunzeln, kein Blatt vor dem Mund<br />

und einen guten Schmäh obendrauf.<br />

Und wie Karl Merkatz hat Josef Hirsch<br />

seine Brille um den Hals baumeln.<br />

25 edle Sonderanfertigungen verlassen<br />

jährlich die Werkstätte des Meisters, der<br />

seine Vorliebe für Finger-Stunts paradoxerweise<br />

beim Motorsport entdeckt<br />

hat. Zu einer Zeit übrigens, als Hirsch<br />

von Beruf Fleischhauer war und den<br />

elterlichen Betrieb übernehmen sollte.<br />

Der PS-Narr kurvte emsig und durchaus<br />

erfolgreich in der Tourenklasse um<br />

die Meisterschaft mit und lernte „by<br />

doing“. Schweißen, Löten und vor allem<br />

Polyesterarbeiten. Damals ein Novum.<br />

Darüber hinaus gewann der Rennfahrer<br />

Fingerspitzengefühl; je kleiner die<br />

Dinge, umso größer der Hirsch. Als<br />

neue Motoren nur noch in preislichen<br />

Höhen von einer Million guter alter<br />

Schillinge zu haben waren, stieg Hirsch<br />

auf die Bremse und begann Talent mit<br />

Spaß zu koppeln. Sein erstes Schiff benannte<br />

er nach Ehefrau Margot, mit<br />

dem Auftrag, die Schiffsmodelle im<br />

Technischen Museum zu restaurieren,<br />

schaffte er endgültig den Durchbruch.<br />

Josef Hirsch baut originalgetreue Nachbauten<br />

von nostalgischen Holzschiffen<br />

bis zu hypermodernen Yachten. Die<br />

elterliche Fleischerei dient als exklusive<br />

Brutstätte, unter 2.500 Euro macht<br />

der Baumeister mittlerweile keinen<br />

Finger mehr krumm. Das Büro öffnet


yacht<br />

85<br />

um 9.00 Uhr und schließt neun Stunden<br />

später. Außer am Wochenende.<br />

Ein Ablauf wie so viele, mit dem feinen<br />

Unterschied, dass Josef Hirsch der<br />

Broterwerb auch augenscheinlich Spaß<br />

bereitet. Von jedem seiner Modelle<br />

kennt er die komplette Vergangenheit,<br />

von der ersten Latte bis hin zum letzten<br />

Anstrich. Seine Kinder hängen in Eingangshallen<br />

von Bootswerften oder in<br />

aristokratischen Räumlichkeiten. Fürst<br />

Schwarzenberg zählt ebenso zur Kundschaft<br />

wie die Spedition Böhm, deren<br />

schnittiger Hochsee-Racer im Format<br />

1:15 gerade finalisiert wird.<br />

Parallel zum Yacht-Nachbau entdeckte<br />

der Taucher seine Leidenschaft für<br />

den Segelsport. Von Breitenbrunn aus<br />

zogen er und seine Margot ihre maritimen<br />

Kreise auf dem Neusiedler See, bis<br />

das Wasser irgendwann knapp wurde.<br />

„Was die hinsichtlich Zuleitung nicht<br />

alles versprochen haben, und zwar im-<br />

01 auf und unter deck. Die maßstabsgetreue<br />

Liebe zum Detail ist augenscheinlich.<br />

02 skurril bis witzig. Meister Hirsch hat<br />

eine Menge zu erzählen.<br />

mer und immer wieder, und passiert<br />

ist genau nichts.“ Boot und Besatzung<br />

übersiedeln seitdem lieber an die Adria,<br />

zuletzt war man in venezianischen Gewässern<br />

auf Kurs. „Es ist schön hier“,<br />

sagt Hirsch, der segelnd schon ziemlich<br />

herumgekommen ist. Der Neusiedler<br />

See bleibt tabu, von seinem<br />

Betrieb trennt sich Hirsch dafür nur<br />

indirekt. Sohn Christian, der in Sachen<br />

Bootsbeschriftung längst Hand<br />

anlegt, bastelt bereits fleißig mit. „Das<br />

hat sich erst unlängst so ergeben und<br />

freut mich schon sehr“, gesteht der<br />

Bootsbauer, der seine ruhige Hand<br />

ganz offensichtlich weitergegeben hat.<br />

<strong>03</strong> einblicke. Organisiertes Chaos anstelle<br />

eines unnötigen Schauraumes.<br />

04 fingerfertig. Kein Job für zittrige<br />

Hände.<br />

Was unbedingt vonnöten ist, denn<br />

Präzision ist bei dem detailintensiven<br />

Tagesgeschäft das A und O. Winschen,<br />

Travellerschienen, Wantenspanner,<br />

Baumniederholer, Blöcke, alles wird<br />

perfekt nachgebaut, selbst das Innenleben<br />

sieht täuschend echt aus.<br />

Einige Glanzstücke stehen öffentlich<br />

zur Schau, wer die XARIFA, das Forschungsschiff<br />

von Hans Hass, und das<br />

Expeditionsschiff der Habsburger, die<br />

NOVARA, im Naturhistorischen Museum<br />

erblickt, sieht die Handschrift<br />

von Josef Hirsch.<br />

Infos: www.yachtmodellbau.com


86<br />

Round Palagruza Cannonball<br />

13. bis 18. April <strong>2008</strong><br />

ErsTE ösTErrEiCHisCHE ADriA-rEGATTA DEs jAHrEs sTEHT vor DEr Tür!<br />

Kein vorsprung durch eine bessere Yacht oder durch ein besseres rating, beinharter direkter vergleich und echt sportliches segeln<br />

in Einheitsklasse ist angesagt. Mit 380 seemeilen nonstop ist die regatta zwischen Ecker Cup und bMW offshore Challenge angesiedelt.<br />

obwohl diese regatta nur für Crews mit Erfahrung geeignet ist, ist es laut reglement trotzdem gestattet, bei schlechtwetter<br />

einen schutzhafen (oder eine sichere Ankerbucht) anzusegeln, um nach Wetterbesserung das rennen wieder aufzunehmen.<br />

Wertungslinien entlang der strecke sorgen dafür, dass jede Yacht gewertet werden kann.<br />

Weitere informationen zu route, Kosten, Ausschreibung etc. auf www.roundpalagruza.at.<br />

Gebirgsseglercup<br />

7. bis 9. April <strong>2008</strong><br />

Die YCA-Crew Eisenerz veranstaltet in der 15. Kalenderwoche eine sternfahrt. Da die Eignerschiffe<br />

in den verschiedensten Marinas verstreut liegen, wurde ein Treffen in primosten<br />

am 7. 4. vereinbart. Alles, was noch fehlte, war ein besonderes Highlight. so wurde<br />

der Gebirgsseglercup ins leben gerufen. Damit auch schwächere Mannschaften eine<br />

Chance haben, gibt es eine langstrecke nach Trogir. Um die spannung etwas zu steigern,<br />

wird eine Zwischenetappe eingeplant. Hauptsponsor Wimmer Yachting stellt mit einem<br />

1.000-Euro-Chartergutschein den Hauptpreis! www.gebirgssegler.at


news Regatta<br />

87<br />

Fluch<br />

oder Segen?<br />

Oracle steigt in den TP52 Medcup ein, und zwar so, wie man<br />

es von Oracle eben gewöhnt ist: zwei Boote, fünf Kiele und eine<br />

hauseigene Segelmacherei. War der Medcup bisher kaum Thema für<br />

Leichtbetuchte, explodieren die Kosten damit weiter. Kolportiert wird<br />

ein Jahresbudget von 5 Millionen Euro, im Vergleich dazu kam der<br />

Vorjahressieger mit weit weniger als der Hälfte aus. Ob Oracle der<br />

Szene durch sein Engagement einen Bärendienst erweist, wird sich<br />

weisen. Die Zweiklassengesellschaft nimmt wohl oder übel ihren<br />

Lauf, ob das heimische Syndikat C-Quadrat Astro den Milliardären<br />

die Stirn bieten kann, bleibt abzuwarten.<br />

Foto: Diego Yriarte/Medcup


88<br />

TEXT CHRISTIAN BAYER FOTO PITTER, HOFBAUER<br />

FRÜHSTART<br />

Chartercups liegen bei Österreichs Seglern ungebrochen im Trend. Kick-off für die Regattasaison in<br />

der Adria ist im April. Zeit, die Frühjahrssession einer näheren Betrachtung zu unterziehen.<br />

KORNATI CUP<br />

Die Mutter aller Cups findet traditionell in Murter<br />

statt. Ursprünglich als Ansegeln für Chartergäste erfunden,<br />

hat der Kornati Cup im Lauf der Jahre nichts<br />

an Attraktivität verloren, war Vorlage für viele ähnliche<br />

Regatten und ist heute die größte österreichische Veranstaltung<br />

ihrer Art in der Adria.<br />

Das Teilnehmerfeld umfasst Regattaeinsteiger ebenso<br />

wie erfahrene Profis. Gesegelt werden nautische<br />

Wettfahrten zum jeweiligen Etappenziel, bevor es am<br />

letzten Tag wieder zurück nach Murter geht. Dem Zug<br />

der Zeit folgend, wird die Flotte in diverse Klassen unterteilt,<br />

Sieger des Kornati Cups ist jedoch immer die<br />

schnellste Yacht nach berechneter Zeit.<br />

Den gesellschaftlichen Rahmen bieten diverse Buffets<br />

und Stegfeste, die Regatta zählt zur BMW-Austria<br />

Race Trophy.<br />

VERANSTALTUNGSDETAILS:<br />

Termin: 26.4.-1.5.<strong>2008</strong><br />

Ort:<br />

Murter<br />

Modus:<br />

5 Wettfahrten<br />

Klassen:<br />

Yachten mit Spi<br />

Yachten ohne Spi<br />

Katamarane<br />

Einheitsklasse Bavaria 42match (mit Spi)<br />

Einheitsklasse Salona 37 (mit Spi)<br />

Einheitsklasse Bavaria 38 (ohne Spi)<br />

Einheitsklasse Bavaria 36 cruiser<br />

(ohne Spi)<br />

Gebühren: € 195,-/Boot – € 185,-/Person<br />

Veranstalter: Pitter Yachtcharter<br />

Webseite: www.kornaticup.at<br />

Sieger 2007: Robert Blecha (mit Spi)<br />

Fritz Renner (ohne Spi)<br />

Franz Martin Prucha (Katamarane)<br />

HOFBAUER CUP<br />

„Wir sollten für unsere Stammkunden auch eine Regatta<br />

am Meer veranstalten!“ Jutta Hofbauer sprach’s<br />

und organisierte vor mittlerweile acht Jahren den ersten<br />

Hofbauer Cup. Bis heute ist diese Veranstaltung ihrem<br />

familiären Motto treu geblieben, ebenso die Klientel.<br />

Der Wettkampf ist hier nicht wichtiger als das gesellige<br />

Beisammensein mit alten Bekannten im gemütlichen<br />

Marinarestaurant. Der sportliche Anspruch ist deswegen<br />

jedoch nicht gering, es gibt eine Racerklasse und<br />

Einheitsklassen mit und ohne Spinnaker.<br />

Bei vielen Seglern ist der Hofbauer Cup als Ansegeln<br />

beliebt, außerdem zählt die Regatta zur BMW-Austria<br />

Race Trophy. Aufgrund des kleinen Teilnehmerfeldes<br />

von etwa 25 Booten bleibt die Atmosphäre stets entspannt.<br />

VERANSTALTUNGSDETAILS:<br />

Termin: 16.-20.4.<strong>2008</strong><br />

Ort:<br />

Portorož<br />

Modus:<br />

6 Wettfahrten<br />

Klassen:<br />

Yachten mit Spi<br />

Yachten ohne Spi<br />

Einheitsklasse Bavaria 35match (mit Spi)<br />

Einheitsklasse Elan 333 (ohne Spi)<br />

Gebühren: € 195,-/Boot – € 210,-/Person<br />

Veranstalter: Segelschule Hofbauer<br />

Webseite: www.hofbauer.at<br />

Sieger 2007: Wolfgang Rendl (mit Spi)<br />

Gregor Pelzmann (ohne Spi)<br />

Alfred Minassian (Bavaria 35match)<br />

Robert Dornstädter (Elan 333)


REGATTA<br />

89<br />

ADRIATIC SAILING WEEK „NEU”<br />

„Ich habe diese Regatta vor über 10 Jahren ins Leben gerufen und werde sie jetzt weiterleben lassen.<br />

Denn Freunde lässt man nicht im Stich“, versprach André Leers, Gründer dieser Veranstaltung, nach<br />

dem Konkurs von Blu Balu.<br />

Ähnlich dem Kornati Cup stehen auch hier nautische Kurse zum jeweiligen Tagesziel am Programm.<br />

Hier wie dort werden die Mannschaften mit Buffets und Festen verwöhnt.<br />

Vergleichbar auch die Qualität des Feldes, bunt gemischt von Regattaeinsteigern bis zu alten Hasen<br />

der Szene. Gesegelt wird in offenen Klassen mit und ohne Spinnaker sowie diversen Einheitsklassen.<br />

Anders als in den Vorjahren will Leers nicht auf Masse, sondern auf Qualität setzen, daher wird die<br />

Flotte auch entsprechend schrumpfen. 40 Boote sind das Ziel, dafür gibt’s garantiert keine gelben<br />

Luftballons.<br />

VERANSTALTUNGSDETAILS:<br />

Termin: 3.-8.5.<strong>2008</strong><br />

Ort:<br />

Murter<br />

Modus:<br />

6 Wettfahrten<br />

Klassen:<br />

Yachten mit Spi<br />

Yachten ohne Spi<br />

Einheitsklasse Bavaria 42match (mit Spi)<br />

Einheitsklasse Salona 37 (mit Spi)<br />

Einheitsklasse Elan 340 (mit Spi)<br />

Gebühren: € 195,-/Boot – € 185,-/Person<br />

Veranstalter: Leers Yachting<br />

Webseite: www.leers.com<br />

Sieger 2007: -<br />

ROUND PALAGRUŽA CANNONBALL<br />

Eine Regatta, die so gar nicht in den üblichen Rahmen<br />

der Chartercups in der Adria passt. Miša Strobl, Ronnie<br />

Zeiller und Georg Kleiber organisieren dieses unabhängige<br />

Mittelstreckenrennen, das ressourcenschonend<br />

an die sportliche Fairness der Teilnehmer appelliert.<br />

Gesegelt wird nonstop von Biograd um die kleine Insel<br />

Palagruža und retour, was einer Wegstrecke von knapp<br />

400 Seemeilen entspricht. Insgesamt 20 Mannschaften<br />

können teilnehmen, gesegelt wird auf baugleichen<br />

Bavaria 42match.<br />

Dieser Event ist jedenfalls nicht für Regattaneulinge<br />

zu empfehlen, richtet sich auch eindeutig an erfahrene<br />

und an den Umgang mit Spinnaker gewöhnte Teams.<br />

Die Initiative der Organisatoren kommt an, die Flotte<br />

ist seit Monaten fast ausgebucht.<br />

VERANSTALTUNGSDETAILS:<br />

Termin: 12.-19.4.<strong>2008</strong><br />

Ort:<br />

Biograd<br />

Modus:<br />

1 Langstreckenwettfahrt<br />

Klasse:<br />

Bavaria 42match<br />

Gebühren: ca. € 3.300,-/Boot inkl. Charter<br />

Veranstalter: Nautikverein sail attack<br />

Webseite: www.roundpalagruza.at<br />

Sieger 2007: -


90<br />

ALPE ADRIA SAILING WEEK<br />

Unter dem Titel Alpe Adria Sailing Week versteckt sich die Paraderegatta des Yacht Club Austria. Als<br />

Moni Eisl den Austria Cup gründete, war sportliches Segeln mit Spinnaker seine Intention. Dabei ist<br />

es geblieben, von der einst stolzen Regatta blieb zuletzt allerdings wenig übrig.<br />

Der traditionelle Austria Cup ist damit nur mehr Teil des Ganzen und wird wie bisher in der Einheitsklasse<br />

ausgesegelt. Sportlich gesehen eine tolle Herausforderung mit 6 Wettfahrten vor Izola,<br />

auch wenn sich im Vorjahr gerade mal 18 Boote an der Startlinie einfanden. Man kann davon ausgehen,<br />

dass es heuer wieder mehr sein werden.<br />

Vor allem das Izola Open, nur am Sonntag ausgetragen, findet naturgemäß guten Zuspruch, auch<br />

von slowenischen Crews.<br />

VERANSTALTUNGSDETAILS:<br />

Termin: 18.-22.5.<strong>2008</strong><br />

Ort:<br />

Izola<br />

Modus:<br />

6 Wettfahrten<br />

Klassen:<br />

Racer<br />

Yachten mit Spi<br />

Yachten ohne Spi<br />

Einheitsklasse für Austria Cup (mit Spi)<br />

Gebühren: € 190,-/Boot – € 150,-/Person<br />

Veranstalter: Leers Yachting<br />

Webseite: www.yca.at<br />

Sieger 2007: Wolfgang Rendl (Izola Open)<br />

Richard Vojta (Racing Cup)<br />

Hubert Raudaschl (Cruising Cup)<br />

Thomas Zech (Austria Cup)<br />

LINZ CUP<br />

Still und heimlich hat sich der Linz Cup zu einer der<br />

größten österreichischen Regatten in der Adria entwickelt.<br />

2006 nahmen insgesamt 57 Yachten teil, heuer<br />

werden es mindestens genauso viele sein.<br />

Im Zweijahresrhythmus veranstaltet, unterscheidet<br />

sich das Grundkonzept im Wesentlichen nicht von<br />

dem vergleichbarer Veranstaltungen: Jeden Tag steuert<br />

das Feld in nautischen Wettfahrten das jeweilige Etappenziel<br />

an.<br />

Besonderen Wert legen die Veranstalter auf die Mischung<br />

aus Sport und Geselligkeit. Teilnahmeberechtigt<br />

sind Mitarbeiter und Freunde der Linz AG.<br />

VERANSTALTUNGSDETAILS:<br />

Termin: 14.-21.6.<strong>2008</strong><br />

Ort:<br />

Šukosan<br />

Modus:<br />

5 Wettfahrten<br />

Klassen:<br />

Einheitsklasse Elan 340 (mit Spi)<br />

Einheitsklasse Elan 333 (ohne Spi)<br />

Einheitsklasse Elan 31 (ohne Spi)<br />

Einheitsklasse Bavaria 32 (ohne Spi)<br />

Gebühren: € 250,-/Person + Charter<br />

(€ 1.100,- bis € 1.500,-)<br />

Veranstalter: Leers Yachting<br />

Webseite: www.linz-cup.at<br />

Sieger 2007: -


TexT DominiC mArSAno foTo ChriS CAmEron<br />

regatta<br />

91<br />

die kehrseite<br />

der medaille<br />

Dank eines totalen Umkehrschwunges haben Sylvia Vogl und Carolina Flatscher ihre in Schutt und<br />

Asche gelegene Sportler-Ehe wieder gekittet und 99 Prozent des Weges nach Qingdao gemeistert.<br />

mit dem Rücken zur Wand<br />

sind Österreichs 470er-<br />

Damen Anfang des<br />

Jahres nach Melbourne<br />

gereist – die Weltmeisterschaft galt als<br />

definitiv letztes Quoten-Sprungbrett für<br />

die Olympischen Spiele, entsprechend<br />

groß waren Druck und Anspannung.<br />

In Anbetracht der prickelnden Begleiterscheinungen<br />

war die Galavorstellung<br />

in Down Under, das Duo segelte auf<br />

den tollen sechsten Gesamtrang, durchaus<br />

bemerkenswert. Womit Sylvia Vogl<br />

und Carolina Flatscher nur noch ein<br />

bestätigendes Resultat in Form einer<br />

B-Leistung benötigen, um ihren großen<br />

Traum tatsächlich wahr werden zu lassen.<br />

Die Olympiapremiere des Power-<br />

Duos wäre eine im doppelten Sinne,<br />

denn erstmals in der Historie des österreichischen<br />

Segelsportes würde ein heimisches<br />

Damen-Team im Angesicht der<br />

fünf Ringe Flagge zeigen.<br />

die erste Ohrfeige<br />

Der geniale Ist-Zustand war für Sylvia<br />

Vogl und ihre Tiroler Partnerin vor<br />

sechs Monaten noch ein völliges Hirngespinst.<br />

Eine katastrophale Weltmeisterschaft<br />

mutierte zum unrühmlichen<br />

Höhepunkt eines Pleiten-Pech-und-<br />

Pannen-Jahres, das mit der Kündigung<br />

des Hauptsponsors Ende Dezember<br />

2006 eingeläutet worden war. „Das hat<br />

uns auch mental sehr hart getroffen,<br />

die Partnerschaft mit Skandia war harmonisch<br />

und für beide Seiten absolut<br />

zufriedenstellend.“ Die Seglerinnen<br />

kamen aufgrund der Konzernpolitik<br />

unfreiwillig zum Handkuss und mussten<br />

aus dem Nichts ein Budgetloch in<br />

sechsstelliger Höhe stopfen. „Was neben<br />

dem Leistungssport eben schwer<br />

gelingt“, gesteht Vogl, die den Laden<br />

wirtschaftlich schmeißt und generell die<br />

Hosen anhat. Das merkt man und das<br />

akzeptiert man. Die Dominanz der ehrgeizigen<br />

Steuerfrau ist aber nicht jedermanns<br />

Geschmack, was der durchaus<br />

beachtliche Vorschoter-Verschleiß verdeutlicht.<br />

„Eine professionelle Olympiakampagne<br />

ist halt kein Honigschlecken<br />

und letztendlich eine Frage der Einstellung“,<br />

so Vogl, deren unerschütterliche<br />

Konsequenz nicht immer und überall<br />

mit gleichem Enthusiasmus geteilt wurde.<br />

Sylvia Vogl weiß definitiv, was sie<br />

will, ihr erfolgreicher Weg war bereits in<br />

mit Roman Hagara an der Vorschot,<br />

um zwei Jahre später das Fastnet Race<br />

auf hoher See in Angriff zu nehmen.<br />

Vogl steuert die Mumm 36 einer reinen<br />

Frauen-Crew um Brigitte Bach und erinnert<br />

sich: „Wir waren nicht perfekt,<br />

aber wir sind durchgekommen, und das<br />

war viel wert.“<br />

drittes standbein<br />

Durch ein Praktikum 1995 ein halbes<br />

Jahr lang auf der Insel stationiert, entdeckte<br />

die heute 33-Jährige während<br />

ihres England-Aufenthaltes aber nicht<br />

nur die Reize der Big-Boat-Szene, sonhoffnungsvoll.<br />

on the road to Beijing: Sylvia Vogl und Carolina<br />

Flatscher stehen unmittelbar vor ihrer olympiapremiere.<br />

jungen Jahren augenscheinlich. Von den<br />

segelbegeisterten Eltern auf zwei Kufen<br />

großgezogen, wird der Teenager 1993<br />

Dart-Vize-Europameisterin, übrigens


92<br />

rückenwind. Nach krisengebeutelten Zeiten lacht Österreichs<br />

Nummer 1 im olympischen Damen-Segelsport verdientermaßen<br />

die Sonne.<br />

dern auch die herzhaften Vorzüge des<br />

Skiff-Segelns. Mit einem Laser 5000 im<br />

Gepäck kehrte sie an den Attersee heim,<br />

was fehlte, war allerdings der Vorschoter.<br />

Die Suche begann, und endete mit Caro<br />

Flatscher erst 2002. Dazwischen reichte<br />

sich ein halbes Dutzend Vorschoter die<br />

Klinke, standen eine Olympiakampagne<br />

im 49er sowie zwei IMS-Meistertitel<br />

auf hoher See zu Buche. Vogl dockte<br />

2001 bei einem italienischen Syndikat<br />

an und war abwechselnd für die Taktik<br />

oder das Steuern zuständig. Die Oberösterreicherin<br />

stand seglerisch gesehen<br />

auf zwei gesunden Beinen, konnte einerseits<br />

auf eine solide Katamaran- und<br />

Skiffausbildung verweisen und hatte<br />

andererseits auf großen Booten in der<br />

Afterguard eine Menge dazugelernt.<br />

„Der Rest“, sagt Vogl, „ist aber definitiv<br />

zu kurz gekommen.“ Gemeint war das<br />

Jollensegeln, aus Sicht der Steuerfrau<br />

„die fehlende Basis“. Was letztendlich in<br />

einer 470er-Karriere mündete und das<br />

Ziel Olympische Spiele zu Folge hatte.<br />

Mit Simona Höllermann fand Sylvia<br />

Vogl wen für vorne, aber die Trainer<br />

servierten Carolina Flatscher quasi auf<br />

dem Servierteller. Die Tirolerin, die ihrerseits<br />

die gemeinsame 470er-Karriere<br />

mit Steuerfrau Judith Miller nach der<br />

Matura auf Eis gelegt hatte, brachte den<br />

Bonus ein, bereits einige Zeit auf Jollen<br />

im Trapez gestanden zu haben, und<br />

hatte genau das, was Vogl suchte: Erfahrung<br />

und den bedingungslosen Willen,<br />

dem Segelsport alles unterzuordnen.<br />

Aufstieg und Untergang<br />

Nur eine Woche nach dem ersten Telefonat<br />

stach das Neo-Gespann vor Hyeres<br />

in See und zog beim Segelklassiker<br />

an der Cote d’Azur einen beachtlichen<br />

vierten Wettfahrtsplatz an Land. Ein<br />

Einstand nach Maß, der Lauf begann.<br />

2005 gelang mit dem Sieg der Olympic<br />

Garda und Platz neun bei der Weltmeisterschaft<br />

vor San Francisco der<br />

internationale Durchbruch, ein Jahr<br />

später war man auf der europäischen<br />

Bühne ständig im Bild: Eine EM-Silbermedaille<br />

war ultimativer Höhepunkt<br />

einer unglaublichen Saison, die aufgrund<br />

des Skandia-Ausstiegs allerdings<br />

mit Schrecken endete. Von diesem<br />

Zeitpunkt an ging es mehr oder weniger<br />

bergab, man kam vom ehrgeizigen<br />

Weg ab und lag sich vermehrt in den<br />

Haaren. „Es muss mitunter orgeln“, sinniert<br />

Flatscher, die von ihrer Steuerfrau<br />

als „eine, die keiner Fliege etwas zuleide<br />

tun kann“ beschrieben wird. „Caro ist<br />

der unverdorbenste Mensch, den ich<br />

kenne, sie ist eine, die immer nur positiv<br />

denkt.“ Echte Gefühlsausbrüche seien<br />

bei ihrer Vorschoterin eher selten der<br />

Fall, „sie ist halt eher der ruhigere Typ“.<br />

Stimmt genau. Die 25-Jährige, wie Vogl<br />

beim Bundesheer unter Vertrag, gehört<br />

nicht unbedingt der Gruppe der Quasselstrippen<br />

an und lacht lieber wortkarg,<br />

aber einfach sympathisch in ihrer Art,<br />

mit der Sonne um die Wette. Flatscher,<br />

die vor zwei Jahren das Wirtschaftsstudium<br />

vorübergehend unterbrochen<br />

hat, besticht durch ihre Geduld und Beharrlichkeit.<br />

Aber richtig streiten kann<br />

sie nicht immer.<br />

Untergang und Aufstieg<br />

Nach der EM 2007, die in Anbetracht<br />

der Silbermedaille aus dem Vorjahr mit<br />

Rang neun enttäuschend verlief, folgte<br />

mit dem Sieg der Kieler Woche ein<br />

Zwischenhoch, doch unabhängig von<br />

diesem weiteren Meilenstein schien die<br />

Chemie an Bord verdorben, Cascais<br />

brachte das Fass endgültig zum Überlaufen.<br />

Mit Rang 30 verlief die Weltmeisterschaft<br />

an der portugiesischen Algarve<br />

ganz und gar nicht nach Wunsch, nicht<br />

einmal das für die Spiele notwendige<br />

Nationenticket, eigentlich Minimalziel,<br />

konnte eingesackt werden. Die Kriegskassa<br />

war gähnend leer, sportlich gab es<br />

rein gar keine Vorwärtsbewegung, das<br />

Ende der Zweisamkeit war beschlossene<br />

Sache. Doch bereits am Heimweg wurde<br />

aufgrund mangelnder Perspektiven<br />

der Umkehrschwung eingeläutet. „Ein<br />

Leben ohne Segelsport erschien uns<br />

beiden als verfrüht, weder Caro noch<br />

ich hatten Lust auf einen Bürojob. Als<br />

uns das klar wurde, stand fest, dass wir<br />

uns einfach zusammenraufen müssen.“<br />

Gemeinsam mit Interimstrainer<br />

Christian Binder wurden im Herbst<br />

die Ärmel hochgekrempelt, der ful-


egatta<br />

93<br />

perfektion in reinkultur. Die Nummer 10 der<br />

Welt hat in allen Lagen Herzeige-Format.<br />

„anstatt aufs Wasser in ein Büro<br />

zu fahren, war sowohl<br />

für Caro als auch mich<br />

undenkbar.“<br />

Sylvia Vogl über den rücktritt vom rücktritt<br />

minante Rest ist bekannt. Vogl, in der<br />

Regel extrem fokussiert, hat gelernt,<br />

„dass man auch abschalten muss.<br />

Mein Flow-Zustand ist besser geworden,<br />

und auch Caro hat viel zum<br />

verbesserten Klima an Bord beigetragen.<br />

Hätten wir so weitergemacht<br />

wie bisher, wäre die Weltmeisterschaft<br />

in die Hose und unsere gemeinsame<br />

Karriere mit Sicherheit den Bach<br />

runtergegangen.“ Dank des erfolgreichen<br />

Krisenmanagements, bei<br />

dem OESV-Sportpsychologe Univ.-<br />

Prof. Dr. Günter Amesberger mit<br />

Sicherheit seinen Beitrag geleistet<br />

hat, steht Segel-Österreich vor einer<br />

weiteren Premiere: Die erste Damen-<br />

Olympiamedaille ist durchaus im Bereich<br />

des Möglichen.


94<br />

CrEw SAlzBUrG<br />

CREW-CoMMANDER ING. GEoRG BUHL<br />

Lotte-Lehmann-Promenade 14, 5026 Salzburg<br />

M. 0664 / 910 10 40, georg.buhl@aon.at<br />

YAChT ClUB AUSTriA<br />

Einladung zur 36. Ordentlichen<br />

Generalversammlung des YCA<br />

Samstag, 29. <strong>03</strong>. <strong>2008</strong>,<br />

Beginn: 14 Uhr, in Salzburg - beim Jägerwirt in Kasern<br />

(5101 Salzburg-Nord, Kasern 4, Tel.: 0043 (0) 662/452177,<br />

Fax: 45 21 77 - 43)<br />

Sollte die Generalversammlung nicht beschlussfähig sein, so ist gemäß § 13,<br />

Ziffer 7 und 8 der Satzung eine zweite Generalversammlung auf 14.30 Uhr einzuberufen,<br />

die dann ohne Rücksicht auf die Zahl der anwesenden und vertretenen<br />

Mitglieder beschlussfähig ist.<br />

Tagesordnung:<br />

1. Begrüßung durch den Commodore.<br />

2. Feststellung der Beschlussfähigkeit.<br />

3. Genehmigung des Protokolls der GV vom 24.3.07. – Siehe YCA News 2/2007.<br />

4. Beschlussfassung über diverse Änderungen der Satzung des YCA:<br />

a) Änderung des § 13 „Der Vorstand“ Abs. 1 mit dem Ziel der<br />

Verkleinerung der Personenzahl.<br />

b) Änderung des § 13 „Der Vorstand“<br />

Ergänzung eines Absatzes mit dem Ziel, den Vorstand vorwiegend<br />

aus Crew-Commandern zusammenzusetzen.<br />

c) Streichung Lit. h in § 13 Abs.1 mit dem Ziel, Fachreferenten dem<br />

erweiterten Vorstand zuzuordnen.<br />

d) Änderung des § 15 „Der erweiterte Vorstand“ Abs. 1 Lit. c mit dem Ziel<br />

Fachreferenten vom erweiterten Vorstand kooptieren zu lassen und<br />

ihnen das Stimmrecht für ihr Fachgebiet zu erteilen.<br />

e) Änderung des § 14 Abs.4. Die Beschlussfassung ist mit einfacher<br />

Mehrheit fernschriftlich möglich. Der Beschluss und ggf. das Ergebnis sind<br />

dem erweiterten Vorstand bei nächster Gelegenheit vollinhaltlich,<br />

schriftlich vorzulegen.<br />

f) Ergänzung in § 17 Abs.5: Anträge, die einer qualifizierten Mehrheit<br />

bedürfen, müssen bereits in der Tagesordnung so beschrieben sein,<br />

dass die Mitglieder Ziel und Zweck oder unausweichlichen Grund des<br />

Antrages erkennen können.<br />

g) Änderung der Fristen in §17 Abs. 5: 8 Wochen ist zu ändern auf<br />

3 Monate.<br />

h) Änderung der Satzung für Zweigvereine und ggf. zusammenhängend<br />

der Satzung des Hauptvereins nach Vorgabe des Vereinsgesetzes, wie<br />

sie von der Vereinsbehörde in Innsbruck vorgeschrieben wurde<br />

(Vorzutragen durch einen Vertreter der Crew Tirol/Vorarlberg).<br />

5. Jahresbericht des Commodore.<br />

6. Jahresbericht der Ämterführer.<br />

7. Jahresbericht des Schatzmeisters.<br />

8. Bericht der Rechnungsprüfer.<br />

9. Antrag auf Entlastung des<br />

a) Schatzmeisters,<br />

b) gesamten Vorstandes.<br />

10. Neuwahl des Vorstandes<br />

11. Allfälliges<br />

Seglerabend jeweils am zweiten Mittwoch des Monats, ab 19.30 Uhr beim Jägerwirt<br />

in Kasern.<br />

PrOGrAMMvOrSChAU<br />

MiTTwOCh 12. März <strong>2008</strong><br />

Kollege Toni Knierzinger aus Linz hält einen Vortrag über sein Lieblingsrevier CUBA<br />

dung ergeht monatlich an e-mail adressen!<br />

MiTTEilUNGEN<br />

Ausbildungs- und Prüfungstörns organisiert der Crewcommander. Einladung ergeht<br />

monatlich an e-mail adressen<br />

Neue Mitglieder Crew Salzburg:<br />

CrEw wiEN, Nö, BUrGENlANd<br />

Crew-Commander Christian Schifter<br />

Ludwiggasse 3, Haus 4, 1140 Wien<br />

T. +43 / 1 / 710 92 22, cschifter@pantaenius.com<br />

Roland Pöschl, YCA.WNB@utanet.at<br />

Jeden 2. Dienstag im Monat (Abweichungen werden angekündigt, Juni/Sommerfest,<br />

Juli u. August/Sommerpause) ab 19.00 Uhr im Clublokal „Restaurant Pistauer“,<br />

1110 Wien, Ravelinstraße 3, beim Simmeringer Friedhof, Tel. 01-767 25 10<br />

Die letzte Einladung und Aktuelles findest du auch unter:<br />

www .yca.at - crews - crew wien, niederösterreich, burgenland<br />

11. März <strong>2008</strong> – ClAUS GiNTNEr<br />

Der bekannte, österreichische Weltumsegler erzählt von seinen Abenteuern auf den<br />

Meeren der Welt.<br />

8. APril <strong>2008</strong> – MAG. wOlFGANG Pröhl<br />

„DER GANGES – Mit dem Boot vom Himalaya zum Indischen ozean“<br />

2.700 Kilometer unterwegs auf dem heiligsten Fluß der Welt. Vom Quellgebiet des<br />

Ganges im Himalaya mit seinen Gletschern bis zum tropischen Gangesdelta führt uns<br />

diese spannende Expedition. Großartige Bilder und ein toller Vortrag erwarten Euch!<br />

wETTErSEMiNAr MiT iNG. hANS wOlFGANG<br />

Ein Thema, das uns alle betrifft! Hans Wolfgang hat bereits beim Crewabend im November<br />

über das „Wetter“ referiert und uns begeistert. Nun haben Interessierte die<br />

Gelegenheit, ihr Wissen über die Thematik zu vertiefen bzw. zu aktualisieren.<br />

Termin: Freitag, 4. April <strong>2008</strong> (18.00-21.00) und Samstag, 5. April (09.30-17.00,<br />

1,5 Std. Mittagspause!)<br />

Programm: Theoretische Grundlagen, Wettervorhersagen, praxisorientierte Übungen,<br />

Fallstudien, Spezielles (Seegebiete, KW-Fax, Internet…) wenn bei Anmeldung bekannt<br />

gegeben.<br />

Anmeldung: Tel. 01-710 92 22 (Christian Schifter) oder<br />

per e-mail: cschifter@pantaenius.com<br />

ort (Wien) und Kostenbeitrag werden bei der Anmeldung bekanntgegeben!<br />

„rOUNd PAlAGrUzA CANNONBAll <strong>2008</strong> (Für YCA-Mitglieder)<br />

Die beiden organisatoren der Murter-Dubrovnik Challenge, Mischa Strobl und Ronnie<br />

Zeiller, planen für April <strong>2008</strong> eine komplett neue Mittelstrecken-Regatta in der Adria.<br />

Auf 18 baugleichen Bavaria 42match soll „Round Palagruža“ über 400 Meilen nonstop<br />

gesegelt werden.


Ausbildungs- und ProgrAmmübersicht für<br />

YcA-mitglieder<br />

95<br />

Am 13.4.<strong>2008</strong> ist der Start von Biograd aus geplant. Vercharterer ist Adriatic Callenge<br />

die über eine Flotte von 18 identen Bavaria 42 Match verfügen. Das garantiert sportliches<br />

Segeln mit Spinnaker ohne Messbrief-Diskussionen.<br />

Die knapp 400 Mailen lange Nonstop-Route führt über Dugi Otok, dann rund Palagruza<br />

nach Mljet, Korcula und Hvar wieder nach Biograd. Die komplette Strecke muß<br />

unter Segel zurückgelegt werden, Motornutzung gibt es nur zum Stromladen.<br />

Über ein Trackingsystem kann die Flotte über das Internet verfolgt werden und der<br />

deutsche Seewetterexperte Meeno Schrader versorgt die Crews vor dem Start mit einer<br />

Regattaberatung und Wetterkarten.<br />

facts:<br />

– Round Palagruža Cannonball <strong>2008</strong><br />

– Termin: Sonntag, 13. April bis Freitag, 18. April <strong>2008</strong><br />

– Route: Biograd-Dugi Otok-Palagruža-Mljet-Korcula-Hvar-Biograd (ca. 400 nm)<br />

– Boote: Einheitsklasse Bavaria 42match von Adriatic Challenge mit Spinnaker<br />

– Motor: Motorverwendung ist nicht gestattet<br />

– Tracking: Professionelles Tracking im Internet<br />

– Sportliche Leitung: Sport Consult; Mag. Gert Schmidleitner<br />

– Organisation: Miša Strobl & Ronnie Zeiller<br />

– Yachtcharter: Buchung nur über den Veranstalter;<br />

Abwicklung in Zusammenarbeit mit dem Reisebüro Suntours, Graz<br />

Informationen und Anmeldung unter www.roundpalagruza.at<br />

info bei:<br />

Miša Strobl, T. +43 / 699 / 16-68-90-18, mischa.strobl@gmail.com<br />

crew oberösterreich<br />

Crew-Commander Klaus Czap<br />

Haydnstraße 47, 4020 Linz<br />

t. +43 / 732 / 34 10 85, m. 0664 / 260 85 92<br />

czap@austriaone.at<br />

Liebe Clubmitglieder!<br />

Zukünftig wird der O.Ö. Newsletter (Mail-Info) von Wolfgang Hoffmann, Fa. Netpark, Niederranna,<br />

ausgesandt. Wir können daher unsere Mitglieder wieder mit Neuigkeiten aus<br />

der Crew O.Ö. informieren. Wichtig ist aber, daß wir auch Ihre Mail-Adresse haben.<br />

Wir danken für eine Spende zur Jugendausbildung!<br />

Auf Euren regen Besuch freut sich der Crewcommander<br />

Aktuelles:<br />

Unser Weltumsegler Claus Gintner bringt sein Schiff ESCAPADA von Venezuela zurück<br />

ins Mittelmeer. Für alle Teilstrecken sucht er noch Mitsegler. Genaue Infos beim<br />

Crewcommander oder direkt bei Claus Gintner, Tel.: 0664-3843515, oder Mail: claus.<br />

gintner@yahoo.de<br />

Zwei Yachten der YCA-Crew O.Ö. sind zur Zeit auf Weltumsegelung. Die „Black Pearl“<br />

und die „Golden Tilla“ Wir wünschen Gut Wind und immer eine handbreit Wasser<br />

unterm Kiel !<br />

Aktivitäten<br />

Für Seemeilenhungrige und Prüfungskandidaten liegen uns verschiedene Angebote<br />

vor (Meilentörns, Überfahrten, Überstellungen, Praxistörns)<br />

Für Mitglieder des YCA-Crew O.Ö. veranstalten wir Updateprüfungen zur Fahrtbereicherweiterung<br />

(MSVÖ) und Zusatzprüfungen. Technik für Inhaber eines ÖSV-Befähigungsausweises<br />

zur Erlangung eines MSVÖ-Befähigungsausweises<br />

Vor der Prüfung erfolgt ein Unterricht über Motortechnik.<br />

Diese beiden Veranstaltungen werden von der Crew O.Ö. veranstaltet und sind nur für<br />

YCA-Mitglieder zugänglich!<br />

Alle Termine werden auf unserer Homepage bekanntgegeben. Außerdem erfolgt eine<br />

Aussendung per E-mail. Auskünfte über diverse Möglichkeiten zur Fahrtbereichserweiterung/Umschreibung<br />

etc. beim Crew-Commander anfordern!<br />

stAmmtischinfo<br />

YcA-stammtisch der crew o.ö. im raum lambach<br />

14.<strong>03</strong>., 11.04., 09.05., 13.06., 12.09., 10.10., 14.11.<br />

und 12.12.<strong>2008</strong> ist auch gleich die Weihnachtsfeier<br />

Beginn: jeweils um 19.00 Uhr<br />

Stammtischleitung: Wolf –Dieter Grimm 4650, Edt bei Lambach,<br />

0676-6276399, mail: grimmsailing@tele2.at<br />

stammtisch seewalchen (Leiter: Erich JANSCH)<br />

Der YCA-Stammtisch Attersee findet jeden ersten Samstag im Monat statt,<br />

zu dem alle „Seefahrer“ recht herzlich eingeladen sind! Auf euer Kommen<br />

freut sich Erich Jansch<br />

Gmundnerstr. 9 (Eingang Hafnergasse), 4861 Schörfling, Tel.: 0664-4300711<br />

stammtisch freistadt (Leiter: Sieghard LIST)<br />

Die Benachrichigung über Termin und Ort erfolgen per SMS und sind auf<br />

der Home Page unter: members.aon.at/crlipe abzufragen.<br />

stammtisch ried (Leiter: Paul HAFNER)<br />

findet jeden ersten Donnerstag im Monat in Paul Hafners Hafenkneipe,<br />

Kellergasse 6, 4910 Ried, statt.<br />

stammtisch linz (Leiter: Rudolf HANKE)<br />

findet jeden zweiten Mittwoch im Monat ab 19 Uhr statt!<br />

Im Bratwurstglöckerl, Angerholzerweg 38, 4020 Linz<br />

crew tirol, vorArlberg<br />

Crew-Commander Dr. Wolfgang Gold<br />

An der Lan-Straße 27, 6020 Innsbruck<br />

m. 0676 / 600 23 54, w.gold@chello.at, www.yca-tirol.at<br />

Zweigverein des Yacht Club Austria mit Sitz in Linz, ZVR 356118755<br />

clublokAl<br />

APT-Club, A-6020 Innsbruck, Grabenweg 72, www.apt-club.at<br />

Crewabende jeden 2. Mittwoch des Monats ab 20.00 Uhr<br />

vorstAnd<br />

Dr. Wolfgang Gold (Crew-Commander), Karl Florian (Vize-Crew-Commander), Johann<br />

Angelmayer (Schatzmeister), Ernst Kocher (Yachtmeister), Marisa Kocher<br />

(Schriftführerin)<br />

crewProgrAmm<br />

12.<strong>03</strong>.<strong>2008</strong> Crewabend: Thomas Wiltner „Griechenland“<br />

09.04.<strong>2008</strong> Crewabend: YES „Atlantiküberquerung Herbst07“<br />

14.05.<strong>2008</strong> Crewabend: Christian Kargl/Andreas Hanakamp<br />

„Volvo Ocean Race“<br />

11.06.<strong>2008</strong> Sommerfest<br />

Ausbildungskurs befähigungsAusweis fb 2 + 3 (ösv und msvö)<br />

Seit 15.01.<strong>2008</strong>, 16 (FB2) bzw. 18 (FB3) Abende, jeweils Dienstag und Donnerstag,<br />

19:00 bis 22:00 Uhr, Prüfungstermin: 05.04.<strong>2008</strong> in Hall in Tirol.<br />

gmdss-betriebszeugnis (src + lrc)<br />

Aussteller Royal Yachting Association London. Grundlagen der englischen Sprache<br />

in Wort und Schrift müssen vorhanden sein. Kurs und Prüfung an einem Wochenende<br />

in Tirol.<br />

12.-13.04.<strong>2008</strong> SRC (jeweils 09:00 bis 17:00 Uhr)


96<br />

InteressentInnen (v.a. auch GMDSS-Kurse wegen beschränkter TeilnehmerInnenzahl<br />

– 10) bitte beim Yachtmeister Ernst Kocher, Tel. 0650/9063548, anmelden.<br />

YCA-ClubArtikel<br />

Ab sofort sind die YCA-Clubartikel direkt über den Crew-Commander zu beziehen.<br />

Das Angebot findet Ihr auf unserer Homepage unter www.yca-tirol.at/shop.htm.<br />

Die Ausgabe der Waren kann aus organisatorischen Gründen nur an den Crewabenden<br />

erfolgen, daher bitten wir um rechtzeitige Vorbestellung.<br />

Aktueller Hinweis unseres Yachtmeisters: Telefonieren ohne Roaminggebühren<br />

im Ausland. Weiterführende Informationen dazu findet Ihr auf seiner Homepage<br />

unter www.ekocher.at<br />

Dr. Wolfgang Gold e.h.<br />

Crew-Commander<br />

Crew kärnten<br />

Crew-Comm. Prof. Univ. Ass. Dr. Jürgen Adlmannseder<br />

Rudolf Kattnigweg 3, 9201 Krumpendorf<br />

t. 0650 / 340 04 75, juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at<br />

www.yca-crew-ktn.at oder www.businessclub.at,<br />

office@yca-crew-ktn.at<br />

YCA-StAmmtiSCH klAgenfurt<br />

Jeden Dienstag ab 19.00 Uhr Crew-Kärnten Stammtisch beim Gasthof Jerolitsch<br />

in Krumpendorf.<br />

A-Schein Praxis jederzeit möglich.<br />

office@yca-crew-ktn.at Tel. 0650 5005799<br />

egon.kollitsch@gmx.net, T. 0676 3041720,<br />

rauchenwald.helmut@aon.at, T. 0676 5213814<br />

generAli AlPe AdriA SAiling week <strong>2008</strong><br />

18. bis 22. Mai <strong>2008</strong>, Marina Izola - Slowenien<br />

bewerbe<br />

– Hypo Alpe Adria Cup: Offene Regatta für alle Fahrtenyachten nach ORC mit Spi.<br />

– Pantaenius Austria Cup Traditionelle Einheitsklasse. Gesegelt wird auf den<br />

schnellen Giro 34 Yachten.<br />

– Hobas Kärntner Cruising Trophy<br />

Wertung für Kärntner Fahrtenyachten.<br />

– Alpe Adria Racing Cup<br />

Wettbewerb für Rennyachten.<br />

– Alpe Adria Cruising Cup<br />

Fahrtenyachten ohne Spi<br />

– Izola Open Cup<br />

Wettfahrt - offen für alle Yachten.<br />

wettfahrten<br />

Eine „Lange Wettfahrt“, eine „Navigationswettfahrt „ zwei „Dreiecke“ und zwei<br />

„Up-and-Down“. Ab sechs Wettfahrten wird ein Resultat gestrichen. (Die Langeund<br />

die Navigationswettfahrt können nicht gestrichen werden.)<br />

Schiffe und regeln:<br />

Cruiser: Zugelassene Eigner- oder Charteryachten (Innenbordmotor, Innenausbau,<br />

Bordfunk, Seereling, Rollgenua) Spi- oder Gennaker. Bei entsprechender<br />

Nachfrage ist auch eine Wertung ohne Spi möglich.<br />

Einheitsklasse und Racer: Rennschiffe und Schiffe der Einheitsklasse fahren in<br />

jeweils eigenen Klassen.<br />

Ein ORC Messbrief für <strong>2008</strong> ist für alle Schiffe Voraussetzung. (ORC-Vermessung<br />

vor Ort gegen Barzahlung ist möglich.)<br />

Es gelten die Regeln der ISAF und die jeweiligen Segelanweisungen. Wertungen nach<br />

Low-Point-System.<br />

nenngeld:<br />

Das Nenngeld (Startgeld) beträgt pro Yacht 190,-- Euro (inkl. Liegeplatzgebühren für<br />

den Zeitraum vom 18. bis 22. Mai <strong>2008</strong>). Auf Wunsch werden gerne Sonderwertungen<br />

ausgesegelt, für einen Mehrkostenbeitrag von zusätzlich 30,-- Euro pro Schiff. Das<br />

Nenngeld pro Person beträgt 150,-- Euro.<br />

Mit dem Nenngeld werden alle Kosten für die Regattainfrastruktur sowie die Verpflegung<br />

im Veranstaltungsbereich abgegolten.<br />

infos und Anmeldungen:<br />

office@yca-crew-ktn.at, www,yca.at, www.yca-crew-ktn.at<br />

Crew SteiermArk<br />

Yacht Club Austria, The Austrian Cruising Club<br />

Clubbüro: Nordberggasse 6-8, 8045 Graz<br />

t. 0664 / 534 78 99, f. <strong>03</strong>132 / 4269,<br />

office@yca-steiermark.at, www.yca-steiermark.at,<br />

Verbandsverein des Österreichischen Segelverbandes und des Motorboot<br />

Sportverbandes Österreichs<br />

YCA Crew Stmk - Club termine <strong>2008</strong>m: 18.00 Uhr, Videovorführung, 18.00<br />

Bürozeit jeden 1. Donnerstag im Monat von 19.00-20.00 Uhr<br />

01.05.<strong>2008</strong> Ansegeln am Waldschachersee, Clubregatta, Beginn 11.00 Uhr,<br />

Start 15.00 Uhr<br />

06.-12.07.<strong>2008</strong> YCA-Jugendwoche, Zeltlager<br />

12.07.<strong>2008</strong> Abschlussfeier Jugendwoche anschließend Strandfest<br />

25.09.<strong>2008</strong> Fahrtenbereich 2 u. 3 ÖSV und MSVÖ (B-Schein) Infoabend,<br />

Clubraum: 18.00 Uhr, Videovorführung, 18.00 Uhr<br />

Waldschach Clubzentrum Tel.: <strong>03</strong>185 / 80 07, Nur am Wochenende der Segelsaison<br />

besetzt.<br />

leiHServiCe<br />

leihgegenstände miete/woche kaution reservierung<br />

Bordapotheke 14 EUR 200 EUR Mag. Roswitha Fricke<br />

Schutzengel Apotheke<br />

Vinzenzgasse, Graz<br />

Skipperkoffer<br />

14 EUR 200 EUR Clubbüro<br />

Navtexempfänger 14 EUR 200 EUR<br />

NASA TARGET PRO<br />

Rettungswesten für Kinder 14 EUR 200 EUR<br />

Crew tAuern<br />

Crew-Commander Ing. Fritz Breitenstein<br />

5710 Kaprum 327<br />

t. 06547 / 7159 oder 7065, office@crewtauern.at<br />

www.crewtauern.at<br />

CrewStAmmtiSCH


Ausbildungs- und ProgrAmmübersicht für<br />

YcA-mitglieder<br />

97<br />

Jeden ersten Sonntag im Monat ab 10.00 Uhr im Gasthof SCHETT - in Piesendorf<br />

- Fürth<br />

crewAbende<br />

Veranstaltungsort - Veranstaltungssaal OPTIMUM in Kaprun. Jeweils monatlich! Die<br />

Einladungen ergehen wie immer persönlich an unsere Mitglieder!<br />

theorieKurse<br />

uKw - sPrechfunKzeugnis gmdss für den seefunK (deutsch src)<br />

Kursleiter: Ing. Fritz Breitenstein<br />

beginn: Voraussichtlich Freitag, 28. März <strong>2008</strong> um 19.00 Uhr,<br />

7 Kursabende am Freitag und Samstag abends<br />

Kursort: Kaprun<br />

Prüfung: Voraussichtlich Ende April <strong>2008</strong> in Bad Reichenhall<br />

Mindestteilnehmerzahl - 8 Personen (max. 16 Personen)<br />

tÖrns<br />

2 dreitägige wochenend-sKiPPertrAinings<br />

24.04. bis 27.04.<strong>2008</strong> / 15.05. bis 18.05.<strong>2008</strong><br />

2 Ausbildungs- und PrüfungstÖrns<br />

29.<strong>03</strong>. bis 05.04.<strong>2008</strong> / 05.04. bis 12.04.<strong>2008</strong><br />

oster - JugendtÖrn <strong>2008</strong><br />

törnleiter: Ing. Fritz Breitenstein<br />

termin: Samstag, 15. März bis Samstag 22. März <strong>2008</strong><br />

revier: Mitteldalmatien (Ausgangshafen ist VODICE)<br />

Voraussetzungen: A-Schein, Alter 12 bis 19 Jahre, Crewmitgliedschaft<br />

Details aller unserer Veranstaltungen, Kurse und Törns finden Sie auf unserer Homepage:<br />

www.crewtauern.at<br />

Anmeldungen können gleichfalls direkt über diese Adresse vorgenommen werden!<br />

crew eisenerz<br />

Crew-Commander Mike Hecker<br />

Freiheitsplatz 4, 8790 Eisenerz<br />

t. 0664 / 34 58 529, mike@gebirgssegler.at,<br />

www.gebirgssegler.at<br />

clubAbend<br />

Jeden 1. Donnerstag im Monat (Abweichungen werden angekündigt) um<br />

18.00 Uhr im „GH zur alten Mühle“ Fam. Längauer, Hieflauerstraße 100,<br />

8790 Eisenerz.<br />

crewProgrAmm<br />

06.- 09.<strong>03</strong>. BOOT TULLN, dadurch entfällt der Clubabend<br />

29.<strong>03</strong>. Gemeinsame Fahrt zur Generalversammlung nach Kasern<br />

<strong>03</strong>.04.Clubabend: Vorbereitung der Sternfahrt und Bilder vom Eigenbau der „ Christine“<br />

von unserem Mitglied: Harald Schrammel<br />

05.- 12.04. Sternfahrt in Dalmatien<br />

07.- 09.04. 1.Gebirgssegler- Cup<br />

Auch anderen Crews sind dazu herzlich eingeladen. Nähere Infos sind auf unserer<br />

Homepage. Hauptpreis ist ein € 1.000,- Chartergutschein von Wimmer Yachting.<br />

25.04. Multimedia- Show von Walter (Yogi) Hofstätter: Kroatien- Sizilien 19.00<br />

Uhr im Eisenerzerhof<br />

Mit Crew- Eisenerz- Schnaps- Bar. Eintritt: freie Spende.<br />

bordAPotheKe<br />

Die Leihgebühr beträgt € 5,- pro Woche (inkl. verbrauchtem Verbandsmaterial). Die<br />

Medikamente werden individuell nach Verbrauch berechnet.<br />

Auf Grund der Informationsveranstaltung am 07.02.<br />

in Leoben kamen folgende Termine zu Stande:<br />

A- schein theorie: Freitag 14.<strong>03</strong>. von 13.00 - 19.00 Uhr<br />

Samstag 15.<strong>03</strong>. von 09.00 - 19.00 Uhr<br />

Sonntag 16.<strong>03</strong>. von 09.00 - 18.00 Uhr incl. Prüfung<br />

Bruttokosten /Person € 150.-- , Prüfungsgebühr € 25.--<br />

ort: Painted Country Club Leoben<br />

Zgmdss Kurs: Über Termin und Preis wird noch verhandelt. Im April steht dieses<br />

Programm fest, da wir diese international gültige Lizenz in Kroatien absolvieren<br />

wollen, wo die Prüfung auch in Deutsch abgelegt werden kann.<br />

fb- 2, fb- 3 theorie: Ab September bzw. Oktober könnten wir einen Kurs- entweder<br />

1 ganze Woche, von Samstag bis Sonntag machen, oder an 3 aufeinanderfolgenden<br />

Wochenenden jeweils Freitag ab 0900, Sa und So ab 0900 - am 3.<br />

Sonntag wäre bereits die Prüfung.<br />

2. Möglichkeit wäre 2 Wochenenden, jeweils ab Donnerstag bis Sonntag jeweils<br />

ab 0900. und eine Woche später die Prüfung, welche durchaus auch unter der<br />

Woche stattfinden könnte, z.B. ab 1600 oder 1700.<br />

Bruttokosten/Person: € 340.-- plus Skriptum und Seekarte € 40.-- ab 10 Teilnehmer<br />

Prüfungsgebühr € 70.-- .<br />

meilentörns: Erforderlich für Alle die nicht 500 Seemeilen nachweisen können.<br />

Diese müssen 250 Seemeilen als Wachführer und 3 Nachtfahrten enthalten.<br />

Dazu eignet sich einmal super die 15 KW in der auch unser Gebirgssegler Cup<br />

enthalten ist. Kosten durchschnittlich € 250,-- (inklusive Nenngeld) + Crewkassa<br />

/ pro Person. Einträge in die Crewbörse bitte an: sabine.rauch@twin.at Infos<br />

unter: www.gebirgssegler.at<br />

Oder die KW 19 von: <strong>03</strong>.- 10.05 für € 360,-- + Crewkassa / pro Person, auf meiner<br />

„JustforFun“ bei einer Mindestteilnehmerzahl von 4 Personen. Anmeldungen bitte<br />

an: mike@gebirgssegler.at oder 0664/ 3458529<br />

crew bAYern<br />

Crew-Commander Dipl.-Päd. Barbara Lange-Hofmayer<br />

Waldinger Str. 28, D-85084 Reichertshofen<br />

t./f. +49 / 8453 / 8699, m. +49 / 160 / 735 82 09<br />

Versammlung der Crew Bayern am 29.3.08 Beginn 1200 Uhr im Gasthof Jägerwirt<br />

in Kasern bei Salzburg, Adresse siehe Einladung zur Generalversammlung<br />

crew KroAtien<br />

Ehren-Commodore und Crew-Commander<br />

Kapitän Miljenko Zanic<br />

Lucka Ispostava, HR-51250 Novi Vinodolski<br />

t./f. +385 51 244 345<br />

clubloKAl<br />

Die YCA-Crew Kroatien lädt jeden Sonntag ab 10.00 Uhr im „Captains Club“ HR-<br />

51250 Novi Vinodolski, Obala Kneza Branimira 3 zum YCA-Stammtisch ein.<br />

crew schweiz<br />

Crew-Commander Bruno Gerber<br />

Alte Gasse 14, CH-3704 Krattigen<br />

t. +41 / 338 / 22 95 24, f. +41 / 338 / 22 95 39,<br />

www.yca-crew.schweiz.ch, office@yca-crew-schweiz.ch


THE INTERNATIONAL AUSTRIAN CRUISING CLUB<br />

Information Ausbildung Regatten Assistenz<br />

Versicherung Zulassung Küste Hochsee<br />

Der Yacht Club Austria ist einer<br />

der größten Hochseevereine Europas.<br />

Seine ca. 3.500 Mitglieder sind über die<br />

Grenzen Österreichs hinaus auch überall<br />

zwischen Schweden und Zypern, Spanien<br />

und Ungarn beheimatet.<br />

...WENN´S UM KÜSTE ODER<br />

HOCHSEE GEHT ...<br />

Service<br />

Unsere ca. 3.500 Mitglieder sind assoziierte<br />

Mitglieder beim CCS (Cruising Club der Schweiz, 6.000 Mitgl.)<br />

und beim DHH (Deutscher Hochseesportverband „HANSA“ e.V.,<br />

16.000 Mitglieder). Mit dem SVBG (Società Velica di Barcola e<br />

Grignano) gibt es einen Freundschaftsvertrag.<br />

Eigene Hochseeregatta - „Austria Cup“<br />

Sonderkonditionen bei Pantaenius, dem Yachtversicherer<br />

Sonderkonditionen in diversen Marinas und bei Segelausstattern<br />

Pannenhilfe unter anderem bei YCA-Stützpunkten der Firma Ecker<br />

Yachting, einem Stützpunkt von Trend Travel Yachting und einem von<br />

Sprungmann Yachting<br />

Mitfahr- und Mitsegelmöglichkeiten. Diese bieten sich<br />

häufig im Kreise unserer Mitglieder an<br />

Vermittlung des Seebriefes der Republik Österreich und<br />

Beratung bei allen technischen Schiffsproblemen<br />

Interventionen im Ausland<br />

Laufend Crewabende mit interessanten Vorträgen und<br />

geselligen Veranstaltungen der einzelnen Crews<br />

Hilfestellung bei Beantragung des Internationalen<br />

Sportbootzertifikates der Republik Österreich (IC)<br />

Information<br />

Gleichgültig, ob Sie sich für die Adria, für eine Atlantiküberquerung,<br />

eine Fahrt vom Fernen Osten nach Europa oder für eine<br />

Weltumsegelung interessieren, im YCA finden Sie Mitglieder, die<br />

entsprechende Erfahrungen gesammelt haben und Ihnen<br />

wertvolle Informationen geben können.<br />

Täglich steht Ihnen unser Generalsekretariat für Auskünfte<br />

von Mo-Fr 9.00 - 13.00 Uhr zur Verfügung.<br />

Info-Stände bei Bootmessen - z.B. in Tulln<br />

Neu: 11 x im Jahr das neue Wassersportmagazin "Ocean 7"<br />

mit den integrierten YCA-News!<br />

Infos auf unserer Homepage unter: www.yca.at<br />

Ausbildung<br />

Kurse zur Erlangung von amtlichen Befähigungsausweisen<br />

für Küsten - oder weltweite Fahrt für Segel- oder Motoryachten.<br />

Sprechfunkzeugnis für den Seefunk<br />

Moderne Navigationsverfahren - Radar, GPS<br />

Astronomische Navigation<br />

Bordmedizin<br />

Wetterkunde - Wetterberichte<br />

Yachttechnik - Motoren, Elektrik und Elektronik<br />

Anmeldebon<br />

Ich möchte Mitglied beim YCA werden!<br />

Ich bin:<br />

Vollmitglied<br />

(Jugendmitglied = bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres)<br />

Familienmitglied Jugendmitglied<br />

Ich möchte folgender YCA-Sektion angehören:<br />

Motoryachtsport Segelyachtsport<br />

Bitte schicken Sie mir Informationsmaterial zu!<br />

Name/Vorname:<br />

Anschrift:<br />

Geb.Dat.:<br />

Telefon:<br />

Geworben von: (Name)<br />

Mitgl.Nr.:<br />

Unterschrift:<br />

Beruf:<br />

e-mail:<br />

Anmeldekarte bitte einsenden an: YCA-Generalsekretariat: A-4020 Linz, Lederergasse 88, Tel. 0732/78 10 86, Fax 0732/77 13 45<br />

e-mail: office@yca.at, Internet: www.yca.at<br />

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Mehrwertsteuer Kroatien<br />

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100<br />

TexT IngeBorg WAldInger foTo roBert BreSSAnI<br />

Leere. „es ist allzu viel Platz da …” (thomas Mann)<br />

So Weit daS auge Reicht?<br />

Das phänomen horizont.<br />

Begrenzt. Über einen bestimmten Winkel hinaus kann das menschliche Auge nicht sehen.<br />

Und auch WAS gesehen wird, liegt rein im Auge des Betrachters.<br />

und stolz ist das Dahinziehen<br />

so eines Schiffes<br />

durch die Horizonte, als<br />

„schön<br />

Bewegungsart würdiger,<br />

entschieden, als das Um-die-Kurven-Rasen<br />

der Schnellzüge. Auffallend die absolute<br />

Leere des Gesichtskreises ... Es ist allzu viel<br />

Platz da. Die Geräumigkeit hat etwas Kosmisches.“<br />

(Thomas Mann, „Meerfahrt<br />

mit Don Quijote“.)<br />

Der Horizont zeigt sich als messerscharfe<br />

Kontur oder als diffuse Grauzone;<br />

als gerader Strich, zackiger Kamm<br />

oder sanfte Wölbung. Er verschlingt<br />

die Sonne und gibt sie wieder frei. Der<br />

Mensch hat eine besondere Beziehung<br />

zu dieser Linie, an der Himmel<br />

und Erde scheinbar zusammenstoßen.<br />

Der Horizont markiert eine mythische<br />

Schwelle, die viele Fragen aufwirft. Das<br />

verleiht ihr den Nimbus eines Mysteriums:<br />

Wie real ist diese Grenze? Und<br />

was kommt dahinter? Das Ende der<br />

Welt?<br />

Der menschliche Gesichtskreis (griech.<br />

horízon) ist „begrenzt“. Über einen<br />

bestimmten Winkel hinaus vermag<br />

das Auge nicht zu sehen. Doch die<br />

Wahrnehmung der Welt ist keine bloße<br />

Frage der Sehkraft, sondern auch<br />

des geistigen Horizonts. Und der wird<br />

wesentlich durch soziale und kulturelle<br />

Faktoren bestimmt. Der hanseatische<br />

Feingeist und Patriziersohn Thomas<br />

Mann sieht die Welt (und deren Grenze<br />

zum Himmel) mit anderen Augen als<br />

der ums Überleben kämpfende Küstenfischer,<br />

die bangende Seemannsbraut<br />

oder der Entdeckungsreisende.


<strong>OCEAN7</strong><br />

essay<br />

essay<br />

101<br />

Die Kimm scharf zu beobachten war für<br />

Neuland-„Jäger“ in mehrfacher Hinsicht<br />

lohnend. So notierte Kolumbus<br />

in sein Bordbuch: Wer als Erster „Land<br />

in Sicht!“ vermeldete, sollte „außer all<br />

den Belohnungen, die das Herrscherpaar<br />

versprochen hatte, nämlich die Auszahlung<br />

eines lebenslänglichen Ruhegehaltes von<br />

10.000 Maravedis“ auch noch eine seidene<br />

Jacke als Geschenk erhalten. Welche<br />

Küste Kolumbus erreicht zu haben<br />

glaubte, ist Legende. Die Grenzen des<br />

alten christlichen Kosmos waren ins<br />

Wanken geraten. Die Vorstellung, die<br />

Erde sei eine fixe Scheibe im Zentrum<br />

des Planetensystems, und der Himmel<br />

eine darübergesetzte Kuppel, hielt<br />

dem neuzeitlichen Forscherdrang nicht<br />

stand. Fremde Horizonte taten sich auf,<br />

neue Karten waren zu zeichnen, erstaunliche<br />

Geschichten zu erzählen. Die<br />

unendliche Ferne war nicht länger eine<br />

metaphysische, sondern eine berechenbare<br />

Dimension.<br />

Das Zeitalter der Aufklärung deutet den<br />

Horizont als Sinnbild der Erkenntnis.<br />

Man beginnt, die Welt aus immer neuen<br />

Perspektiven zu erfassen. Die Erschließung<br />

der Berggipfel ermöglicht den<br />

„Panoramablick“ auf die Schöpfung.<br />

Ein Flug mit der „Montgolfière“ legt<br />

dem Ballonfahrer die Welt zu Füßen.<br />

Allmählich unterscheidet man den wahren<br />

vom scheinbaren, den mathematischen<br />

vom nautischen Horizont. Der<br />

Wissensdurst des Menschen ist groß, die<br />

rein sachliche Erfassung von Welt und<br />

All aber macht ihn nicht selig. Immer<br />

wieder lädt er die entzauberte Natur mit<br />

Sentiment und Transzendenz auf. Der<br />

Horizont wird zur Projektionszone diffusen<br />

Verlangens. Solange der Mensch<br />

auf diese Sehnsuchtslinie zusteuert, hält<br />

er an seinen Träumen fest – und vielleicht<br />

auch an seiner Vision von einer<br />

besseren Welt.<br />

Der Horizont ähnelt einem Chamäleon.<br />

Er wechselt sein Aussehen, und das<br />

selbst hinter dem Rücken des Betrachters:<br />

Die Erinnerung verklärt bekannte<br />

Horizonte – oder lässt sie dem Herzen<br />

langsam entschwinden. So erging<br />

es wohl manchem Europäer, der New<br />

York erreichte und noch einmal Rückschau<br />

hielt: Jener „... blickte auf die See<br />

hinaus … und glaubte, dass die Wolkenbahn<br />

knapp über dem Horizont ein Umriss<br />

von Land sei ... Immer wieder sagte er sich,<br />

dass es kein Land sei und dass der östliche<br />

Horizont kein Versprechen enthalte. Aber<br />

der Eindruck blieb, entgegen aller Logik.<br />

Als er dann endlich die Wolken als Wolken<br />

erkannte und sah, dass es nichts als Wolken<br />

waren – und wenn es ihm nicht gelang, gelang<br />

es bestimmt seinem Sohn –, wurde er<br />

Amerikaner und ließ seine Verwandtschaft<br />

nachkommen.“ (John Berger, Essayband<br />

„Das Sichtbare und das Verborgene“.)<br />

Nicht selten entzaubert der Geschichtslauf<br />

diesen Limes. Dann verblasst<br />

der sprichwörtliche Silberstreif<br />

am Horizont. Doch Götter sind ewig<br />

und Utopien zäh. Solange sie den Horizont<br />

beseelen, verheißt diese Linie<br />

immer neue Hoffnung.<br />

Das Phänomen Horizont.


102 TexT yvonne Kienesberger foTo www.amazon.de, www.robinKnox-johnston.co.uK, www.wiKipedia.de<br />

Entwurf_neu_fertig.qxd 21.01.<strong>2008</strong> 16:24 Seite 1<br />

Österreichs größte Seefahrtsbuchhandlung<br />

präsentiert den <strong>OCEAN7</strong> Bücherschapp!<br />

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BücHeR<br />

schapp<br />

die erste zweihandregatta um die welt wurde gerade beendet und<br />

außerdem ein neuer weltrekord im einhandsegeln aufgestellt. vor<br />

allem die technik macht immer schnellere und spektakulärere segelrennen<br />

möglich. doch wie war das, als es noch keine elektronik an<br />

bord gab, teilweise noch kein Funk zur verfügung stand und man seine<br />

Koordinaten noch nicht durch einen einfachen Knopfdruck auf<br />

ein gps-gerät erfahren konnte?<br />

„You do not ask a tame seagull why it needs to<br />

disappear from time to time toward the open sea.<br />

It goes, that’s all.“<br />

Bernard Moitessier<br />

Moralischer sieg. moitessier verzichtete auf seinen schon<br />

sicher geglaubten sieg im ersten golden globe race.<br />

Francis Chichester hatte eindeutig<br />

einen neuen Maßstab gesetzt:<br />

1966 hatte er die Welt in seinem<br />

Segelboot einhand in 226 Tagen<br />

– mit nur einem Zwischenstopp<br />

in Australien – umrundet. Vor allem in<br />

seinem Heimatland England wurde er<br />

als Held gefeiert und bald nach seiner<br />

Rückkunft von der Königin zum Ritter<br />

geschlagen. Aber schon während seines<br />

Törns begannen andere (erfahrene<br />

und unerfahrene) Segler mit einem<br />

völlig neuen Gedanken zu spielen: die<br />

schnellste Weltumsegelung einhand,<br />

ohne Zwischenstopp.<br />

Golden Globe Race<br />

Zu dieser Zeit entdeckten auch die britischen<br />

Tageszeitungen den positiven<br />

Publikumseffekt, den ein Segelrennen<br />

um die Welt auslösen konnte. Die Sunday<br />

Times war am schnellsten und lobte<br />

für 1968 das erste Golden Globe Race<br />

aus. Damit brachte die Tageszeitung<br />

sämtliche Segler, die ohnehin schon mit<br />

dem Gedanken einer Weltumsegelung<br />

gespielt hatten, unter einen Hut – und<br />

sicherte sich gleichzeitig die Rechte<br />

an dem Segelevent. Dann ging alles<br />

sehr rasch. Teilnehmen konnte praktisch<br />

jeder, der über ein Segelboot (ob<br />

Ein- oder Mehrrumpf) verfügte. Auch<br />

starten konnte man – innerhalb eines<br />

fünfmonatigen Zeitraumes –, wann<br />

immer man wollte. Sieger sollte derjenige<br />

werden, der als Erster seine Reise<br />

beenden würde. Außerdem wurde ein<br />

weiterer Preis für die schnellste Fahrt<br />

ausgeschrieben.<br />

Harte Konkurrenz<br />

Unterschiedlicher konnten die Teilnehmer<br />

an einer Segelwettfahrt um die Welt<br />

wahrscheinlich gar nicht mehr sein.<br />

Und ob man wirklich von einer harten<br />

Konkurrenz sprechen kann, bleibt fraglich.<br />

Meistenteils handelte es sich eher<br />

um Träumer als um harte Regattasegler,<br />

die beim ersten Golden Globe Race an<br />

den Start gingen. Neun Segler traten an,<br />

vier davon gaben schon im Atlantik auf.<br />

Mit damals noch keinerlei Segelerfahrung<br />

startete Chay Blyth in das Rennen<br />

und musste kurz nach dem Kap der Guten<br />

Hoffnung aufgeben. Der Trimaran<br />

des lange Zeit führenden Nigel Tetley<br />

sank. Tetley wurde am nächsten Tag aus<br />

seiner Rettungsinsel geborgen. Blieben<br />

nur drei Teilnehmer, die um den Sieg<br />

kämpften.<br />

Sich selbst besiegt<br />

Am 10. Juli 1969 stößt das britische<br />

Postschiff PiCARDy auf 33°11’ N,<br />

040°28’ W auf den unbemannten Trimaran<br />

TEiGNMOUTH ELECTRON,<br />

kaum beschädigt, die Rettungsinsel an


Bücherschapp<br />

1<strong>03</strong><br />

ihrem Platz, ungewaschenes Geschirr<br />

in der Spüle, auf dem Tisch zerlegte<br />

Funkempfänger. Nur die Schiffsuhr<br />

fehlt. Die Logbücher stecken in der<br />

Navigationsecke, die letzte Eintragung<br />

ist vom 1. Juli. Der Trimaran führte<br />

in der Nonstop-Weltumsegelung, er<br />

war dabei, den Rekord als schnellstes<br />

Boot aller Zeiten nach England heimzuholen.<br />

Sir Chichester, der in der Regattaleitung<br />

in England die Positionsmeldungen<br />

der Teilnehmer entgegennahm,<br />

sprach schon von einem „spooky bird“,<br />

der nur so dahinflog. Doch nun war<br />

das Rennen gelaufen, Crowhurst blieb<br />

verschwunden – und die Logbücher<br />

offenbarten eine Tragödie. In dem<br />

Buch „The Strange Last Voyage of<br />

Donald Crowhurst“ rekonstruieren<br />

Nicholas Tomalin und Ron Hall, was<br />

auf der TEIGNMOUTH während<br />

des Rennens wirklich passiert ist, und<br />

enthüllen eine Sensation: Crowhurst<br />

war NIE auf dem Weg um die Welt gewesen!<br />

Er hatte in einer unglaublichen<br />

(astro)navigatorischen Anstrengung seine<br />

gesamte Reise erfunden, während er<br />

selbst auf seinem Trimaran im Atlantik<br />

an der brasilianischen Küste herumdümpelte.<br />

Ein Rechengenie, das zum<br />

Schluss dann doch die Nerven verlor.<br />

Eine seiner letzten Eintragungen im<br />

Logbuch: „It is finished – IT IS THE<br />

MERCY!“ Der 2007 auf DVD erschienene<br />

Film „Deep Water“ zeichnet die<br />

Reise Crowhursts nach, ein sehr interessantes<br />

Interview mit seinem Sohn<br />

findet man auf www.timesonline.co.uk/<br />

tol/news/article1265280.ece.<br />

Moralischer Sieger<br />

Er war ein segelnder Philosoph, ein Autor<br />

von wunderschönen Segelbüchern<br />

und ein Mensch mit tiefen Empfindungen.<br />

Was er nicht war? Ein Regattasegler<br />

mit dem Ziel, aufs Stockerl zu<br />

kommen und einen Preis einzuheimsen!<br />

Das erfahren er selbst und der Leser<br />

aber erst im Laufe seines Buches „Der<br />

verschenkte Sieg“. Deshalb ist man<br />

dann auch gar nicht mehr verwundert,<br />

als Bernard Moitessier nach der Passage<br />

des Kaps der Guten Hoffnung, von Kap<br />

Leeuwin und von Kap Hoorn in Führung<br />

liegend beschließt, einfach weiterzusegeln,<br />

immer nur weiter. Er verschenkt<br />

bewusst seinen Sieg und findet<br />

sich schließlich in der tahitischen Inselwelt<br />

wieder. Viele werden darüber den<br />

Kopf schütteln, doch andere werden zu<br />

träumen beginnen.<br />

Wahrer Sieger<br />

Und schließlich muss es für das erste<br />

Golden Globe Race natürlich auch einen<br />

Sieger geben. Robin Knox-Johnston,<br />

den man mittlerweile als britische Segellegende<br />

kennt, erzählt in seinem<br />

Buch „A World of My Own“ von seinen<br />

Erfahrungen so ganz allein auf offener<br />

See in einem Rennen der Extreme mit<br />

nicht sichtbaren Segel-Gegnern, aber<br />

vor allem mit sich selbst.<br />

wahrer sieger. Segellegende Knox-Johnston gewinnt die<br />

erste Einhandregatta um die Welt.<br />

EMPFEHLUNGEN<br />

Nicholas Tomalin und Ron Hall<br />

The Strange Last Voyage of Donald Crowhurst<br />

Bernard Moitessier<br />

Der verschenkte Sieg<br />

<strong>OCEAN7</strong> meint: Spannender<br />

kann der beste Thriller nicht<br />

sein!<br />

Taschenbuch: 304 Seiten<br />

Verlag: McGraw-Hill Contemporary;<br />

Auflage: Reprint (Mai<br />

20<strong>03</strong>)<br />

ISBN-10: 0071414290<br />

Ein MUSS für jeden<br />

Fahrtensegler – wie auch<br />

alle anderen Bücher von<br />

Moitessier, dem segelnden<br />

Philosophen.<br />

Broschiert: 276 Seiten<br />

Verlag: Delius Klasing Verlag;<br />

Auflage: N.-A. (1. September<br />

20<strong>03</strong>)<br />

ISBN-10: 3768807495<br />

Sir Robin Knox-Johnston<br />

A World of My Own<br />

Das erste Golden Globe<br />

Race aus der Sicht des<br />

Siegers.<br />

Taschenbuch: 264 Seiten<br />

Verlag: Adlard Coles Nautical<br />

(30. Januar 2004)<br />

ISBN-10: 0713668997<br />

Peter Nichols<br />

Allein auf hoher See<br />

Allgemeines Buch über<br />

das erste Golden Globe<br />

Rennen.<br />

eXTreM. Einmal um die ganze<br />

Welt sollte das erste Einhandrennen<br />

in den 60er-Jahren führen.<br />

Taschenbuch: 319 Seiten<br />

Verlag: Lübbe; Auflage: 1<br />

(Juni 2004)<br />

ISBN-10: 3404642<strong>03</strong>1


104<br />

Salona 37<br />

Das gesamte Heft 02/08 ist wieder sehr interessant – die Yachtrevue wirkt dagegen<br />

direkt verstaubt. Und so etwas wie die <strong>OCEAN7</strong>-FACTS ab Seite 76 habe ich noch nie<br />

in einer vergleichbaren Zeitschrift gefunden.<br />

Auch die Berichte über das ÖSV-Prüfungs(un)wesen und über AD BOATS sind sehr<br />

informativ.<br />

Da kann man den Fehler auf Seite 98 (Beschreibung der Salona 37) leicht verschmerzen:<br />

Inklusive der 2 Längskojen im Salon gibt es nur 8 und nicht 10 Schlafplätze.<br />

Helmut Knipp<br />

Lieber Herr Knipp, auch diesen „Fehler” müssen Sie nicht verschmerzen – die<br />

Salona 37 hat in der beschriebenen Ausführung tatsächlich 10 Schlafplätze. Zwei<br />

davon in so genannten Lotsenkojen.<br />

Die Redaktion<br />

Aber, aber, Herr Gazzari …<br />

Sehr geehrter Herr Dobernigg,<br />

Bitte bekommen Sie es nicht in die falsche Kehle, aber nachdem Sie letztes Jahr<br />

unsere Fahrtenregatten-Übersicht 1:1 übernommen haben, vermute ich, dass<br />

Sie das auch heuer gerne tun würden. Auch wenn Sie glauben, dass es dafür<br />

kein Copyright gibt, weil ja öffentlich zugänglich: Diese Zusammenstellung findet<br />

man sonst nirgends, auch was Preise und Leistungen betrifft. Ich glaube auch,<br />

dass Sie es nicht notwendig haben von uns abzuschreiben. Ich würde es jedenfalls<br />

nicht goutieren, wenn Sie es trotzdem tun (und ich bin bekannt bösartig …).<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Luis Gazzari<br />

Chefredakteur / Yachtrevue<br />

Lieber Herr Gazzari, da <strong>OCEAN7</strong> besonderen Wert auf seriöse und wahrheitsgemäße<br />

Berichterstattung legt, können Sie sicher sein, dass wir niemals von der<br />

Yachtrevue abschreiben würden. Aber unsere Zusammenstellung, die bereits in der<br />

letzten Ausgabe von <strong>OCEAN7</strong> veröffentlicht wurde, ist zum Download auf unserer<br />

Website www.ocean7.at unter dem Link „Tipps & Tricks” bereit. Selbstverständlich<br />

auch für Sie.<br />

Thomas Dobernigg<br />

Fischen von Bord<br />

Lieber Leserbriefschreiber, Herr Rigler, wenn vier junge Burschen bei verschiedenen<br />

gestellten Aufnahmen lachend ihren Fischfang herzeigen, frage ich mich, was dies<br />

mit der „Achtung vor der Tierwelt des Ozeans” zu tun hat. Der Fisch ist nun einmal<br />

ein Teil der menschlichen Ernährung und unabhängig von der Fangmethode lebt<br />

und leidet er, bis er, vereinfacht gesagt, auf dem Teller landet. Bei einem längeren<br />

Segeltörn ist der Fisch immer eine Bereicherung der Speisekarte (und schont die<br />

Bordkasse). Ich könnte Ihnen viele ähnliche Bilder zeigen, wo die Crew lachend und<br />

voll Freude den gelungenen Fang herzeigt, und ich versichere Ihnen, dass wir vor der<br />

Natur im Allgemeinen und speziell vor dem Leben im Meer großen Respekt haben.<br />

Hannes Kriegl, 8101 Gratkorn<br />

ÖSV wozu?<br />

Darf ich mich auf diesem Weg zur Problematik mit dem ÖSV wie folgt äußern und<br />

Sie auch bitten, meinen Brief zu veröffentlichen: Ich habe Funktionäre des Österreichischen<br />

Seglerverbandes als überhebliche und selbstherrliche Zeitgenossen kennengelernt,<br />

deren Hauptanliegen eigentlich darin bestand, ihre Macht zu demonstrieren<br />

und auf Kosten der Prüflinge Segeltörns in der Adria zu genießen. Aber wozu<br />

brauchen wir den ÖSV eigentlich? Es handelt sich hier doch nur um einen weiteren<br />

Verein in der unermesslichen Anzahl der österreichischen Vereine. Und wie man<br />

auf der Webseite „Internationale Anerkennung österreichischer Schiffsdokumente”<br />

des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie nachlesen kann,<br />

gibt es für eine gegenseitige Anerkennung von Sportpatenten keine internationalen<br />

Abkommen oder EU-Regelungen. Sie liegt somit ausschließlich im Ermessen der<br />

Küstenstaaten. Das bedeutet also, dass der so genannte österreichische B-Schein<br />

von keinem Staat der Welt anerkannt werden muss! Ja warum soll sich dann jemand<br />

mit der Prüfung des ÖSV überhaupt herumschlagen?<br />

Selbstverständlich soll die Kompetenz zur Führung eines Bootes in internationalen<br />

Gewässern in einem entsprechenden Kurs, wie sie von vielen Veranstaltern angeboten<br />

werden, erlangt werden und kein verantwortungsvoller Schiffsführer wird es<br />

verabsäumen, sich die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen. Aber<br />

das hat doch bitte nichts mit dem ÖSV zu tun.<br />

Dr. Gerhard Vogl, Hall in Tirol<br />

Streit im ÖSV<br />

Zunächst möchte ich mich für die Zusendung Ihrer Zeitschrift herzlich bedanken. Aufmachung<br />

ist super und auch die Inhalte sehr ansprechend. Gestört hat mich aber der<br />

Artikel auf Seite 48, „Jeder kocht sein eigenes Süppchen”, für den offensichtlich Ihre<br />

ganze Redaktion verantwortlich ist, da kein einzelner Name angegeben wurde. Traut<br />

sich da wer nicht? Hier werden alte Hüte und sonstige Dinge in den Raum gestellt<br />

und ganz besonders hat mich bei der Aufzählung div. Ausgaben der Satz gestört: „Und<br />

hohe ÖSV-Funktionäre bekommen wohl auch einiges vom Kuchen ab ...” Das ist so<br />

nach dem Motto, stimmt’s nicht, wird schon was hängen bleiben, patzen wir sie halt<br />

an. Dieser Stil passt absolut nicht zur Aufmachung und den restlichen sachlichen Artikeln<br />

Ihrer Zeitschrift. Ich würde es mir als ÖSV-Funktionär auch nicht gefallen lassen.<br />

In diesem Sinne – beste Grüße,<br />

Inge Piso<br />

Mehrwertsteuer<br />

Sehr geehrter Herr Dr. Berger. Ich habe mit großem Interesse Ihren Bericht zum Thema<br />

MwSt. verfolgt, war sehr aufschlussreich und in Europa weiß ich jetzt Bescheid. Aber<br />

was ist mit den Inseln Gran Canaria, Teneriffa und mit den Überseegebieten von EU-<br />

Staaten? Was würden Sie empfehlen, wie sollte ich vorgehen, wenn ich mit meinem<br />

unversteuerten Schiff in Martinique einklarieren würde? Mein Schiff wurde in Frankreich<br />

gebaut, ist 10 Jahre alt und wurde nie versteuert. Ich bin der zweite Besitzer.<br />

Josef Dax<br />

<strong>OCEAN7</strong> hat sehr viele Zuschriften zum Thema MwSt. beim Bootskauf erhalten – und<br />

alle an den <strong>OCEAN7</strong>-Steuerexperten, Herrn Dr. Berger, weitergeleitet.<br />

Fragen und Antworten zum Thema sowie weitere Leserbriefe wird <strong>OCEAN7</strong> in der<br />

KW 11 auf www.ocean7.at veröffentlichen!<br />

Die Redaktion<br />

Barfuß segeln<br />

Sehr geehrte Redaktion, ich ersuche Sie, wenn möglich, einen wie ich meine bewährten<br />

Tipp an die Segelfreundin Cornelia Schifter weiterzugeben. Unter dem Titel<br />

„Kind der See” sagt sie über ihren Transatlantiktörn unter anderem: „Endlich wieder<br />

Zehen anhauen!” Steht auch am Steuerrad ohne Schuhe. Sie sagt weiters, „es ist immer<br />

gut, nicht nur alte Hasen auf dem Schiff zu haben, die alles besser wissen.” Bei mir<br />

an Bord müssen immer Segel- oder Tennisschuhe getragen werden, um Verletzungen<br />

im Zehenbereich zu vermeiden. Ich hoffe, dass mein Tipp die begeisterte Seglerin<br />

Cornelia vor solchen Verletzungen schützt – falls sie die Empfehlung ernst nimmt.<br />

Mast- und Schotbruch<br />

Richi Rah<br />

Lieber Herr Rah, grundsätzlich haben Sie recht, aber die Passatwind-Route um die<br />

Welt trägt den schönen Namen „Barfußroute”. Warum wohl?<br />

Thomas Dobernigg<br />

Sicherheit<br />

Ich habe die Erlebnisse von Cornelia Schifter durch den Artikel wirklich toll mitempfinden<br />

können. Allerdings finde ich es schon ziemlich fahrlässig, wenn jemand auf<br />

einem langen Törn als Wachführer Dienst tut und die Dinge, die im Ernstfall geradezu


leserbriefe/impressum<br />

105<br />

mechanisch ablaufen sollten, wie z.B. Mann über Bord, gerade mal vom Zuschauen<br />

kennt.<br />

Liebe Grüße,<br />

Wilhelm Moser<br />

Eine ausführliche Sicherheitseinweisung inklusive eines gefahrenen Mann-über-<br />

Bord-Manövers gehört zur guten Seemannschaft und sollte bei jedem Törn Standard<br />

sein. Allerdings ist das nicht Sache der Crewmitglieder, sondern ausschließlich<br />

Pflicht des Skippers.<br />

Die Redaktion<br />

liebe oCean7-leser!<br />

Wir freuen uns über die wahre Flut an leserbriefen, die uns in den vergangenen<br />

Wochen erreicht hat. leider sind wir aus Platzgründen nicht in<br />

der lage, alle schreiben abzudrucken. Wir veröffentlichen aber die interessantesten<br />

in ungekürzter Form auf unserer Webseite. zuschriften bitte ausschließlich<br />

per Mail an: redaktion@ocean7.at<br />

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Italien oder Kroatien. Michael Toferer, T: 0043/664/525 37 51.<br />

MEDIEnInHABER/HERAUSGEBER/VERLEGER:<br />

Medieninhaber/Herausgeber/Verleger:<br />

OCEAn7 GmbH & Co KG<br />

Satz- und Druck-Team GmbH Geiselbergstraße | Feschnigstraße 15, 232 A-1110 | A-9020 Wien Klagenfurt | +43(0)463/4619025<br />

www.ocean7.at T: +43 1 601 | redaktion@ocean7.at 17 828, Fax: +43 1 601 | office@ocean7.at<br />

17 830<br />

Firmenbuchnummer 105347 y www.ocean7.at<br />

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Anwendbare E-Mail: office@ocean7.at Vorschrift: Österreichische oder redaktion@ocean7.at<br />

Gewerbeordnung,<br />

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Anwendbare Vorschrift: Österreichische Gewerbeordnung, Mediengesetz (www.ris.bka.gv.at)<br />

Behörde gem. ECG: Magistratisches Bezirksamt, XI. Bezirk<br />

Redaktion:<br />

aRt-diRektoR:<br />

Thomas D. Dobernigg, Mag. Yvonne Kienesberger<br />

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MaRketing:<br />

Christian Bayer, Harald Hübner, Hans Werner Huemer,<br />

Dr. Reinhard Kikinger, Daria Kinzer, Mag. Michael Köhler,<br />

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Druckerei Ferdinand Berger & Söhne GmbH<br />

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Ein-Jahres-Abonnement 31,50 EUR<br />

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Yacht Club Austria, VeRtRieB: Generalsekretariat, A-4020 Linz, Lederergasse 88, www.yca.at<br />

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106<br />

TexT HaNS werNer HUemer IllusTraTIon DiNo VUJeViC<br />

Der Pechvogel<br />

BEI IHM GEHT ALLES SCHIEF<br />

Versenkt. Nein, versenkt hat unser Unglücksrabe bisher nur mal seine Zahnbürste, sein Handy oder<br />

seine Kamera. Das Schiff haben wir bisher heil zurückgebracht – aber das immer nur knapp.<br />

Wie jedes Jahr brach unsere<br />

Crew – 5 Tiroler – im<br />

letzten Herbst auch wieder<br />

zu einem Segeltörn<br />

auf, diesmal in die Adria. Wir sind alte<br />

Freunde, kennen uns schon seit der<br />

Schulzeit und sind an Bord ein eingespieltes<br />

Team. Obwohl oder gerade weil<br />

ein notorischer Pechvogel seit jeher in<br />

unserer Mitte ist, wird jede Fahrt zu<br />

einem besonderen Abenteuer!<br />

Er heißt Felix, vulgo „Lixl“. Wenn irgendein<br />

Gegenstand versehentlich ins<br />

Wasser fällt, gehört er ihm. Wenn sich<br />

einer beim Kochen in der Pantry die<br />

Finger verbrennt, ist es er. Sein Missgeschick<br />

hört selten auf …<br />

Während einer unruhigen Seglerei von<br />

Split nach Vis – Lixl hatte Küchendienst<br />

– sollte er uns mit einer großen<br />

Schüssel voll Wurstnudeln verwöhnen.<br />

Der Skipper leitete gerade eine Wende<br />

ein, als der Unglücksrabe mit unserem<br />

Mittagessen im Kochtopf nichts ahnend<br />

im Niedergang auftauchte. „REE !“ …<br />

und der Smutje ging samt der Mahlzeit<br />

in hohem Bogen über Bord. Nix Gröberes<br />

passierte! Den Anblick und das<br />

Schmunzeln an Deck könnt ihr euch<br />

aber wohl vorstellen, als er inmitten<br />

seiner Wurstnudeln schwimmend auf<br />

den „patscherten“ Rudergänger fluchte.<br />

Von Beleidigtsein oder gar einem bösen<br />

Wort war nach der Bergung von Koch<br />

und Topf keine Rede mehr! Aus Dankbarkeit<br />

für sein nachsichtiges Verhalten<br />

wurde er für die übrige Fahrt einstimmig<br />

zum „Ersten Offizier“ gewählt.<br />

Diesen Entschluss sollten wir aber bald<br />

bereuen: Nach eingehendem Studium<br />

der Seekarte ordnete unser Lixl als<br />

Der Pechvogel<br />

Wachführer eines Tages knapp vor<br />

der Dämmerung an, dass wir schon in<br />

Zverinac – und nicht wie geplant einige<br />

Meilen weiter in Bozava – in Ruhe die<br />

Nacht verbringen sollten. Seine Kommandos<br />

waren seemännisch kurz und<br />

klar: „Anlegen mit Heck an die Pier<br />

und Buganker setzen! Beiboot vorne<br />

festmachen, es ist hinderlich beim Anlegen!<br />

Hannes ans Ruder, Stefan an die<br />

Landleinen, ich übernehme den Buganker!“<br />

Das Folgende spielte sich dann<br />

wie in Zeitlupe ab: Hannes steuerte<br />

die Yacht unter Motor achteraus langsam<br />

und ruhig an die Pier. Stefan war<br />

mit den Leinen in der Hand klar zum<br />

Landgang, Lixl wartete mit dem Fuß<br />

auf dem Pedal des elektrischen Ankerspills<br />

auf seinen Einsatz. „Anker fallen!“<br />

… „Anker fällt!“… Stefan machte<br />

mit seinen Leinen einen kurzen Schritt<br />

an Land und – rumps – das Heck kollidierte<br />

mit der Kaimauer! Warum? Der<br />

Anker am Bug hatte nicht gegriffen.<br />

Lixl hatte ihn nämlich nicht auf Grund<br />

gesetzt – sondern in das vorne angehängte<br />

Beiboot fallen lassen, ohne das<br />

Malheur zu bemerken! So konnte der<br />

Danforth unser Schiff natürlich nicht<br />

stoppen! Der Schaden am Schiff war<br />

nicht allzu groß, nur das kleine Beiboot<br />

musste geflickt werden. „Gottes<br />

sind Wogen und Wind. Anker aber und<br />

Steuer, dass ihr den Hafen gewinnt,<br />

sind Euer!“<br />

Die Rückfahrt verlief überraschenderweise<br />

ohne gröbere Zwischenfälle. Das<br />

„Bife Ana“ auf der kleinen Insel Zverinac<br />

(44°09’ N, 014°56’ E) werden wir<br />

bei der nächsten Fahrt sicher wieder<br />

anlaufen! Lixl wird dann auf jeden Fall<br />

wieder mit dabei sein …


ICH HATTE GLÜCK.<br />

Damit Querschnittslähmung<br />

keine Frage des Schicksals<br />

bleibt, unterstütze ich<br />

Wings for Life.<br />

Helfen auch Sie mit einer Spende,<br />

die Heilung des geschädigten<br />

Rückenmarks zu ermöglichen.<br />

Spenden Sie mit einer SMS an<br />

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Spendenkonto:<br />

Raiffeisenverband Salzburg<br />

BLZ 35.000<br />

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Wir danken der Raiffeisen Bankengruppe<br />

für die freundliche Unterstützung.<br />

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Der Betrag wird von Ihrer Handyrechnung abgebucht und kommt in vollem Umfang der Wings for Life Stiftung zu Gute. Leider können nur<br />

Kunden der Mobilkom diesen Service nutzen. Die Kosten für den SMS-Versand richten sich nach den jeweiligen Tarifbestimmungen.


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