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OCEAN7 2008-03

Gegensätzlicher könnten die Reviere nicht sein, die in dieser Ausgabe von OCEAN7 beschrieben werden: karibisches Segeln vor den Küsten des kommunistischen Kuba und Besonderheiten aus der Inselwelt der dänischen Südsee.

Gegensätzlicher könnten die Reviere nicht sein, die in dieser Ausgabe von OCEAN7 beschrieben werden: karibisches Segeln vor den Küsten des kommunistischen Kuba und Besonderheiten aus der Inselwelt der dänischen Südsee.

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30<br />

TexT HARALD HübNER FoTo DäNISCHES TOuRISmuSbüRO<br />

torlauf<br />

in die „südsee”<br />

Ostsee – Traum oder Albtraum für Segler? Die Reportage „Torlauf auf See” im letzten <strong>OCEAN7</strong> hat<br />

eine Flut an Reaktionen ausgelöst. Stellvertretend dafür diese Liebeserklärung von Harald Hübner an<br />

das Revier, die paradiesische Inselwelt rund um Fünen, auch „dänische Südsee” genannt.<br />

land- (gesprochen: Smoland) Fahrwasser<br />

angrenzt (Astrid-Lindgren-Leser<br />

werden es kennen), ist wunderschön<br />

– bei gutem Wetter! Ist das Wetter<br />

schlecht, wie es der Crew passiert ist,<br />

muss die Route angepasst werden. In<br />

der „dänischen Südsee“ gibt es viele Alternativen<br />

– bei fast jedem Wetter. Fast<br />

… da wir hier oben durchaus schon einmal<br />

„einwehen“ – wie wir das nennen.<br />

Hier fährt kein einheimischer Segler bei<br />

solchem Wetter in den Guldborg Sund,<br />

sondern wartet ab oder fährt andersherum.<br />

Es würde auch kein vernünftiger<br />

Schiffer in der Adria bei „schwarzer<br />

Bora“ auslaufen und Schiff und Mannschaft<br />

gefährden – oder? In fast jedem<br />

Revier gibt es spezifische Erscheinungen<br />

und Ausnahmeerscheinungen.<br />

Auf beides muss man sich als Schiffer<br />

einstellen, vorbereiten und reagieren.<br />

Befremdend fand ich die Kritik an<br />

der Menge der Fahrwasserkennzeichnungen.<br />

Zum einen waren der Autorin<br />

die 163 Seezeichen verteilt auf 32 Meilen<br />

zu viel, zum anderen beklagt sie sich,<br />

dass sie „wenn überhaupt, (nur) alle ein<br />

bis zwei Seemeilen aus dem Nichts“ auftauchen.<br />

Das durchfahrene Gewässer ist<br />

eines der schwierigsten überhaupt, eine<br />

Ausnahme in der überwiegend leicht zu<br />

navigierenden Ostsee. Unsere dänischen<br />

Nachbarn haben sich ausgesprochen viel<br />

Mühe gegeben und enorme Kosten auf<br />

sich genommen, damit wir dieses Fahrwasser<br />

trotz seiner Enge und geringen<br />

Tiefe sicher mit unseren Yachten passiejung<br />

und alT. Spielplätze in jedem Hafen<br />

und kurze Etappen sind ideal fürs Segeln mit<br />

Kindern. unterwegs begegnen dem Segler<br />

immer wieder klassische Schönheiten.<br />

in der letzten Ausgabe berichtete<br />

<strong>OCEAN7</strong> unter dem Titel „Torlauf<br />

auf See“ vom Stress durch die zahlreichen<br />

Seezeichen und das schlechte<br />

Wetter bei einem Törn durch die Ostsee.<br />

Die Reportage klingt wie die Rache<br />

am Revier von einer bedauernswerten<br />

Crew, die viel Pech hatte und persönlich<br />

den sich selbst gestellten Aufgaben<br />

nicht gewachsen war.<br />

Bedauernswert – ja! Aber wenn man<br />

in einen Fuchsbau hineinkriecht, kann<br />

man sich nicht beklagen, dass es da drin<br />

eng und dunkel ist, und anschließend<br />

den ganzen Wald dafür verantwortlich<br />

machen.<br />

Die Ostsee ist ein phantastisches Segelrevier!<br />

Nicht ohne Grund hatte schon<br />

der Kaiser seine Yachten in Kiel liegen.<br />

Ich selbst kenne die Ostsee seit ca. 25<br />

Jahren von den Planken kleinerer und<br />

größerer Segelyachten. Ich habe großes<br />

Verständnis für die Ängste, die die Crew<br />

durchlebt hat. Muss aber sagen, dass sie<br />

selbst schuld ist. Der Törn war offenbar<br />

von vornherein falsch geplant. Bei<br />

der Planung, sowohl länger- als auch<br />

kurzfristig, sind immer vier Aspekte<br />

zu berücksichtigen: Kompetenz und<br />

Leistungsfähigkeit der Crew, Leistungsfähigkeit<br />

des Schiffes, Eigenarten und<br />

Gefahren des Reviers und das Wetter.<br />

Der Guldborg Sund, der an das Små-

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