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OCEAN7 2008-03

Gegensätzlicher könnten die Reviere nicht sein, die in dieser Ausgabe von OCEAN7 beschrieben werden: karibisches Segeln vor den Küsten des kommunistischen Kuba und Besonderheiten aus der Inselwelt der dänischen Südsee.

Gegensätzlicher könnten die Reviere nicht sein, die in dieser Ausgabe von OCEAN7 beschrieben werden: karibisches Segeln vor den Küsten des kommunistischen Kuba und Besonderheiten aus der Inselwelt der dänischen Südsee.

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evier<br />

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Infobox<br />

Buchung<br />

Das Schiff der Testcrew wurde beim österreichischen Anbieter Terramarin (www.<br />

terramarin.com) gebucht. Es handelte sich um eine Tango Salsa Elite (14, 2 Meter)<br />

des Charterunternehmens Crown Blue Line, das für acht Personen (plus zwei<br />

im Salon) ausgerichtet ist und über einen Innen- und einen Außensteuerstand verfügt.<br />

Beim Start gibt es eine kurze Einweisung durch das Personal. Das Schiff war<br />

mit einem Bugstrahlruder (wichtig!!) ausgerüstet. Leinen, Rettungswesten etc. sind<br />

an Bord. Fender und Leinen sind fix montiert, ebenso wie starke Scheuerleisten.<br />

An Bord gibt es lediglich einen Drehzahlmesser sowie einen Kompass. Navigationsgeräte<br />

sind nicht notwendig.<br />

Führerschein<br />

Ein Schiffsführerschein wird nicht verlangt. Dennoch ist es empfehlenswert, sich<br />

vorher mit der Handhabung eines Schiffes vertraut zu machen. Vor allem bei<br />

den Schleusen ist es wichtig, manövrieren zu können und auch Kenntnisse der<br />

wichtigsten Knoten zu haben. Zwar sind die Schiffe auf fehlendes Können der<br />

Fahrer durch massive Scheuerleisten und fixe Fender ausgerichtet, deutliche<br />

Spuren an manchen Schiffen und Schleusen zeugen jedoch von einem oft wenig<br />

professionellen Umgang.<br />

touristenattraktion. Die Schleusentreppe Fonserannes<br />

bei Béziers verfügt gleich über sieben Stufen.<br />

anreise<br />

Die Anreise muss selbstständig organisiert werden. Entweder benützt man das<br />

Auto (1.500 Kilometer!) oder den Zug. Die Testcrew buchte einen Flug München<br />

– Toulouse – München. Von dort ging es per Zug weiter nach Béziers, wo ein<br />

Marina-Taxi bereitstand. Nach der Ankunft in Castelnaudary ging es wieder per<br />

Zug nach Toulouse zurück.<br />

Preise und VerPFlegung<br />

Sowohl im Startort Port Cassafieres als auch in den Dörfern entlang des Kanals<br />

kann man sich mit Lebensmitteln eindecken (zum Teil in schwimmenden<br />

Geschäften). Touristenramsch und Souvenirs gibt es entlang der Strecke nicht, da<br />

die Dörfer nicht auf Touristen ausgerichtet sind. Das generelle Preisniveau in Frankreich<br />

empfindet ein Österreicher als exorbitant, sowohl in Restaurants als auch in<br />

Supermärkten. Selbstversorgung an Bord kann hier beim Sparen helfen. Allerdings<br />

kann man dann die kulinarischen Highlights Südfrankreichs in den Restaurants<br />

nicht ausreichend genießen.<br />

entlang des Kanals kann man überall<br />

ohne Probleme festmachen.<br />

liegegeBühren<br />

Liegegebühren fallen entlang des Kanals keine an, da man jederzeit überall am<br />

Ufer anlegen kann. Die wenigen „Marinas” sind kostenpflichtig, allerdings nur<br />

dann, wenn sie von einem Konkurrenzunternehmen betrieben werden. In den<br />

eigenen Stützpunkten ist der Liegeplatz kostenlos, ebenso wie die Benützung der<br />

Sanitärräume. Die persönliche Hygiene ist durch die extrem großen Wassertanks<br />

der Schiffe und permanentes Warmwasser während der gesamten Reise<br />

gewährleistet.<br />

canal du Midi<br />

Vor der Eröffnung des Canal du Midi musste mit dem Schiff der lange und<br />

beschwerliche Weg rund um Spanien genommen werden. Die Reise erforderte<br />

hochseetaugliche Schiffe, die auch dem atlantischen Wetter standhalten konnten.<br />

Vor der spanischen Küste war man oftmals mit dem Problem der Piraterie konfrontiert.<br />

Zudem musste die von Spanien kontrollierte Straße von Gibraltar passiert<br />

werden, was – je nach politischer Lage – schwierig oder kostspielig war. Die<br />

Distanz von der französischen Atlantikküste bei Bordeaux zur Mittelmeerküste bei<br />

Sète beträgt 450 km Luftlinie, der Seeweg rund um Spanien beträgt 2.970 km.<br />

Eine Verbindung zwischen der französischen Atlantik- und Mittelmeerküste war<br />

auf natürlichem Weg schon zur Hälfte gegeben: Die Strecke von Toulouse bis zum<br />

Atlantik war auf dem Fluss Garonne und seinem Mündungsarm, der Gironde, mit<br />

Schiffen befahrbar. Im Herbst 1667 begannen die Arbeiten am eigentlichen Kanal<br />

bei Toulouse. Bereits vier Jahre später war der 52 Kilometer lange westliche Teil<br />

des Kanals zwischen Toulouse und dem Scheitel bei Naurouze fertig gestellt und<br />

ging in Betrieb, 1674 führte der Kanal bereits bis Castelnaudary. Am 24. Mai 1681<br />

wurde der Canal du Midi feierlich eröffnet. Weitere Ausbauarbeiten wurden noch<br />

bis Dezember 1682 fortgeführt.

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