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OCEAN7 2008-03

Gegensätzlicher könnten die Reviere nicht sein, die in dieser Ausgabe von OCEAN7 beschrieben werden: karibisches Segeln vor den Küsten des kommunistischen Kuba und Besonderheiten aus der Inselwelt der dänischen Südsee.

Gegensätzlicher könnten die Reviere nicht sein, die in dieser Ausgabe von OCEAN7 beschrieben werden: karibisches Segeln vor den Küsten des kommunistischen Kuba und Besonderheiten aus der Inselwelt der dänischen Südsee.

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evier<br />

17<br />

angenehm. So viel Platz bei einem Anlegemanöver<br />

wie auf Cayo Largo erlebt man selten.<br />

den. Passkontrolle, ein paar Fragen,<br />

wo wir hinwollen, warum wir in Kuba<br />

sind – einem Zöllner sticht die Postkarte<br />

mit dem Konterfei von Che Guevara,<br />

die ich im hotel gekauft habe, ins Auge.<br />

er fragt mich auf englisch, ob ich weiß,<br />

wer das ist. Ich nicke und antworte: „Che<br />

Guevara.“ er erwidert: „er ist unser<br />

held.“ Ich sehe ihn an und sage: „Viele<br />

bei uns in europa kennen Che Guevara<br />

und seine Geschichte.“ Der junge Mann<br />

lächelt, die Beamten trinken noch ein<br />

Glas Orangensaft, das war es schon.<br />

Den Abend wollen wir noch mit Adi<br />

Platten, dem Chef der Charterfirma, in<br />

der Villa Rocha verbringen. ein Zuckerbaron<br />

ließ einst diese edle Villa erbauen.<br />

heute dient sie als staatlich geführtes<br />

Restaurant.<br />

Carmen Iznaga, eine alte, Zigarren rauchende<br />

Dame und offensichtlich ein kubanisches<br />

Original, singt und spielt auf<br />

dem Klavier. Neben ihr lehnt ihr Gehstock.<br />

erinnerungen an den Buena Vista<br />

Social Club.<br />

Frischer Fisch<br />

und spanischer Wein<br />

Am nächsten Morgen, nach dem Besuch<br />

der Behörden und nachdem Carlos, unser<br />

Skipper und Fremdenführer, noch<br />

zwei große Kühlboxen mit eis an Bord<br />

verstaut hat, laufen wir nach Süden<br />

Richtung Cayo Largo aus.<br />

Nachdem wir die vorgelagerten Inseln<br />

hinter uns gelassen haben, macht Carlos,<br />

der früher bei der kubanischen Marine<br />

war, einen kleinen Abschneider durch<br />

das Sperrgebiet der Schweinebucht. Auf<br />

der Karte ragt dieses Sperrgebiet weit in<br />

Richtung offenes Meer hinaus, Carlos<br />

steuert weiter westlich, das spart uns<br />

viel Zeit und außerdem können wir den<br />

günstigeren Kurs unter Segeln laufen.<br />

Ohne Carlos hätten wir uns das nicht<br />

getraut.<br />

Kurz bevor wir zu einer kleinen Insel<br />

kommen, in deren Leeseite wir heute<br />

Nacht ankern wollen, lasse ich noch<br />

hundert Meter Schleppleine von meiner<br />

Rolle laufen. Knapp fünf Minuten später<br />

beißt ein kapitaler Barrakuda an. Nachdem<br />

wir geankert haben, wird der schön<br />

metallisch glitzernde Raubfisch zubereitet.<br />

Während in weiter Ferne Blitze<br />

aus Gewitterwolken schießen, genießen<br />

wir unseren ersten selbst gefangenen<br />

kubanischen Fisch zusammen mit ein<br />

paar Gläsern spanischem Rotwein.<br />

Schwimmende Schmetterlinge<br />

und der Sturm<br />

Am nächsten Tag machen wir unsere<br />

ATheNA 38 vor Cayo Largo am vorgelagerten<br />

Riff an einer Boje fest, um ein<br />

wenig zu schnorcheln. Die Unterwasserwelt<br />

ist faszinierend. Wir beginnen<br />

die Fische anzufüttern. Innerhalb einer<br />

Minute brodelt das Wasser von gelben<br />

und blauen Fischleibern. Inmitten des<br />

Schwarms fühlen wir uns wie in einer<br />

anderen Welt. In einer Unterwasserwelt,<br />

in der Fische wie Schmetterlinge<br />

umherflattern.<br />

kein Mensch. Nur weisser Sand,<br />

warmes Wasser, Seesterne und<br />

riesenmuscheln – ein Traum<br />

von Karibik.<br />

Wir bemerken, dass schwarze Wolken<br />

aus Nordosten aufziehen. Schnell türmen<br />

sie sich zu einer gewaltigen, bedrohlich<br />

wirkenden Wand auf. Nach<br />

15 Minuten und auf halbem Weg in die<br />

Marina auf Cayo Largo bricht die Sintflut<br />

über uns herein. Der Wind peitscht<br />

die Regenflut quer über das Wasser und<br />

frontal gegen uns. Das Meer ist glatt.<br />

Die Fetch war zu kurz, um eine Windsee<br />

aufzubauen. Nach 15 Minuten ist<br />

die sturmartige Warmwasserdusche so<br />

schnell vorbei, wie sie gekommen ist.<br />

Nur dreimal in diesen knapp zwei Wochen<br />

vor Kuba wird es regnen, was uns<br />

sehr erstaunt, schließlich ist Regenzeit.

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