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RE KW 18

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4./6. Mai 2016<br />

Realisierbar, aber ...<br />

Dr. Joachim Will stellte dem Reuttener Gemeinderat die Machbarkeitsstudie zum City-Outlet vor<br />

(mh/tram) Am vergangenen<br />

Donnerstag, dem 28. April wurde<br />

dem Reuttener Gemeinderat<br />

die Auswertung der Machbarkeitsstudie<br />

für ein City-Outlet<br />

vorgestellt. Außerdem wurde<br />

die Suche nach einem neuen<br />

Sprengelarzt thematisiert und<br />

der Bürgermeister hinsichtlich<br />

des Rechnungsabschlusses für<br />

das vergangene Kalenderjahr<br />

einstimmig entlastet.<br />

Dr. Joachim Will von der Firma<br />

ecostra GmbH, die Wirtschafts-,<br />

Standort- und Strategieberatungen<br />

in Europa durchführt, erläuterte Zahlen,<br />

Fakten und Daten über die Sinnhaftigkeit<br />

und Realisierbarkeit eines<br />

City-Outlet-Centers im Bezirkshauptort.<br />

PRADA UND GUCCI SIND<br />

ILLUSORISCH. Zu Beginn erklärte<br />

Will, inwiefern sich ein City-Outlet<br />

von anderen Outletcenterformen<br />

unterscheidet. Anders nämlich als<br />

beispielsweise beim Designeroutlet<br />

in Parndorf im Burgenland, sei<br />

bei City-Outlet-Centern, wie es in<br />

Reutte angestrebt wird, nicht eine<br />

große Verkaufsfläche gegeben, sondern<br />

viele kleinere werden in den<br />

bestehenden historischen Ortskern<br />

integriert. Dabei wäre es ratsam, zunächst<br />

Leerstände zu füllen und in<br />

weiterer Folge dann auch mit Neubauten<br />

eine noch größere Shopdichte<br />

zu gewährleis-ten. Wichtig<br />

sei in diesem Zusammenhang, dass<br />

eine stringente Marketingstrategie<br />

für Reutte entwickelt werde. Das<br />

heißt, dass die anderen Touristenattraktionen<br />

– wie etwa die highline179<br />

und die Ritterspiele gemeinsam mit<br />

dem CityOutlet-Center vermarktet<br />

werden. Der Besuch in einem Outletcenter<br />

habe, laut den Erhebungen<br />

von Will, beinahe Urlaubscharakter<br />

und müsse auch so beworben werden.<br />

Mit diesem Konzept wolle man<br />

weg vom Restpostenimage. Es handle<br />

sich zwar um einen Nischenmarkt –<br />

aber einen sehr lukrativen. Die Vorstellung<br />

allerdings, dass sich Marken<br />

wie Prada oder Gucci in Reutte niederlassen<br />

würden, sei, so Will, völlig<br />

illusorisch. „Hier muss man mit niedrig-<br />

bis mittelpreisigen Marken rechnen“,<br />

wozu er immerhin Tom Tailor<br />

oder Adidas zählen würde.<br />

Die eingekreisten Flächen (r.) sollten als Verkaufsflächen bestehen, um das Projekt<br />

realisieren zu können. Ausgangspunkt sollte dabei der Untermarkt (r. oben) sein.<br />

RS-Foto: Holzheimer<br />

GRUNDSÄTZLICH MÖG-<br />

LICH. Ein City-Outlet in Reutte<br />

hält Will grundsätzlich für realisierbar<br />

„aber es wird schwierig“. Für<br />

einen zielführenden Start benötige<br />

man eine Mindestverkaufsfläche von<br />

8500 m 2 . „Je mehr freie Flächen,<br />

desto besser ist es“ – bei momentan<br />

knapp 90 Prozent belegten Geschäftsflächen<br />

in Reutte ein kompliziertes<br />

Unterfangen. Für eine Realisierung<br />

käme laut Will als Ausgangspunkt<br />

lediglich der Untermarkt in Frage.<br />

Dazu müssten aber auch umliegende<br />

Freiflächen bebaut werden. Ohne<br />

eine entsprechende Shopdichte und<br />

Shopanzahl würden Besucher das<br />

Konzept nicht verstehen, also auch<br />

nicht annehmen.<br />

CITY-OUTLET-CENTER ALS<br />

TOURISTENATTRAKTION. Als<br />

große Stärke sieht der Fachmann<br />

Reutte als Ferienregion. „Sie haben<br />

den Tourismus, die Fernpassstraße<br />

und – mit dem Untermarkt – ein authentisches<br />

Ambiente.“ Darauf ließe<br />

sich aufbauen. Um Kunden anzulocken<br />

genügen laut Joachim Will aber<br />

keine 15 Geschäfte – damit kämen<br />

höchstens die Füssener. Würde man<br />

eine Anzahl von 50 Geschäften erreichen,<br />

kämen auch die Kemptener<br />

als potenzielle Kunden in Frage. Für<br />

eine finale Umsetzung braucht es<br />

nun den Willen aller Akteure, denn<br />

„ein City-Outlet in Reutte ist möglich<br />

– es wird aber kein Selbstläufer“.<br />

Der Gemeinderat müsse sich aber darüber<br />

im Klaren sein, dass es – um<br />

Marken wie Nike anzuziehen – der<br />

Hilfe von Profis und Insidern bedarf.<br />

Außerdem wies der Experte darauf<br />

hin, dass sich durch ein City-Outlet-Center<br />

das Ortsbild von Reutte<br />

nachhaltig verändern werde, was<br />

nicht allen ReuttenerInnen gefallen<br />

muss. Trotzdem würde die Installation<br />

eines City-Outlet-Centers dem<br />

AUSSERFERNER<br />

SEIT 1922<br />

NACHRICHTEN<br />

RUNDSCHAU<br />

Ortskernsterben vorbeugen und entgegenwirken.<br />

FAZIT DES EXPERTEN. Mit<br />

einer Machbarkeitsstudie ist nun der<br />

erste Schritt getan. Bürgermeister<br />

Luis Oberer war es wichtig, ein realistisches<br />

Gutachten zu haben, um zu<br />

wissen, woran man sei. Jetzt liegt es in<br />

den Händen der Marktgemeinde, an<br />

einer möglichen Umsetzung zu tüfteln<br />

– Gesprächsbedarf hat die Studie<br />

allemal geliefert. Bis zur Eröffnung des<br />

City-Outlet-Centers wird jedenfalls<br />

noch einige Zeit vergehen, da momentan<br />

weder die notwendigen Geschäftsflächen,<br />

Ergänzungsflächen, Parkplätze<br />

noch fixe Investoren vorhanden<br />

sind. Außerdem empfahl Will, das<br />

Outletcenter erst bei Vollvermietung<br />

zu eröffnen.<br />

Holzfenster nie<br />

mehr streichen!<br />

Aluminium-Verkleidung von außen<br />

Rufen Sie uns an:<br />

05263/6377-0<br />

www.portas.at/fenster<br />

SP<strong>RE</strong>NGELARZT UND <strong>RE</strong>CH-<br />

NUNGSABSCHLUSS. Als weiteren<br />

Tagesordnungspunkt brachte BM Luis<br />

Oberer die Suche nach einem neuen<br />

Sprengelarzt zur Sprache. Bis Ende<br />

April hatte Dr. Reinhold Pröll die<br />

Aufgaben des Sprengelarztes inne. Da<br />

keiner der anderen Außerferner Ärzte<br />

den Posten übernehmen wollte, wurde<br />

vom Bürgermeister eine Versammlung<br />

aller Mediziner einberufen. Bei der<br />

Versammlung bot Dr. Manfred Dreer<br />

an, die Position interimistisch zu bekleiden.<br />

Als eine mögliche Lösung<br />

wird die Bildung eines Ärztepools<br />

diskutiert. Welche Ärzte, in welchem<br />

Ausmaß daran teilhaben, ist noch<br />

nicht klar. Der Gemeinderat entlastete<br />

darüber hinaus Bgm. Luis Oberer bezüglich<br />

des Rechnungsabschlusses für<br />

das Jahr 2015. Der Kassastand betrug<br />

am Jahresende 438.843,07 Euro.<br />

TAG DER OFFENEN TÜR<br />

Jeweils Mittwoch, den 27. April.,<br />

4. und 11. Mai 2016, von 13 bis 15.30 Uhr<br />

Die Baugenossenschaft Frieden errichtet in Reutte<br />

Untergsteig 6, eine Wohnanlage mit 13 Mietwohnungen<br />

mit Kaufoption.<br />

Derzeit sind noch 4-Zimmer-Wohnungen frei zur Vergabe.<br />

Sie haben die Möglichkeit, an diesen Tagen, die noch zur Vergabe<br />

stehenden Wohnungen zu besichtigen und die<br />

entsprechenden Informationen zu erhalten.<br />

Schlüsselübergabe am 20. Juni 2016, Vergabe auch an Nicht-Ortsansässige!<br />

Kontakt: Ingrid Pantoi Tel. 0512/26 11 61-102<br />

oder ingrid.pantoi@friedentirol.at<br />

GEMEINNÜTZIGE BAU- UND SIEDLUNGSGENOSSENSCHAFT<br />

6063 Rum, Siemensstraße 24a, www.frieden.at<br />

Symbolbild<br />

Seite 3

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