focusMagazin der Jenoptik-Gruppe 2 | 2009 Das ... - Jenoptik AG
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Deutsch-koreanische Wirtschaftsbeziehungen<br />
Ausgangspunkt <strong>der</strong> bilateralen Beziehungen zwischen<br />
Deutschland und Südkorea bildet die Unterzeichnung des<br />
deutsch-koreanischen Handels-, Schifffahrts- und Freundschaftsvertrages<br />
vom 26. November 1883.<br />
Nach dem Ende des Koreakrieges 1953 musste das wirtschaftlich<br />
stark angeschlagene Land den Sprung von einer<br />
Agrarnation zum Industrieland in Angriff nehmen.<br />
Die 1966 gegründete deutsch-koreanische Gesellschaft<br />
hat es sich zur Aufgabe gemacht Deutschland und Korea<br />
in politischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht eine<br />
Plattform für Austausch und gemeinsame Arbeit zu bieten.<br />
Nach Japan und China hat sich Südkorea zum drittwichtigsten<br />
Wirtschaftspartner Ostasiens entwickelt. Die deutschen<br />
Investitionen in Südkorea belaufen sich auf etwa 5,5 Milliarden<br />
Euro im Jahr. Etwa 2.000 deutsche Unternehmen haben<br />
sich am Standort Südkorea angesiedelt und beschäftigen<br />
ca. 80.000 koreanische Arbeitnehmer.<br />
<strong>Das</strong> Goethe-Institut Seoul wurde 1968 begründet und<br />
vermittelt zwischen <strong>der</strong> koreanischen und deutschen Kultur,<br />
dient aber auch als Anlaufstelle für alle, die sich für Deutschland<br />
und die deutsche Sprache interessieren.<br />
Die 1981 gegründete Außenhandelskammer Südkorea hat<br />
die engen Beziehungen bei<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> weiter vorangetrieben<br />
und zählt heute mehr als 400 Mitglie<strong>der</strong> aus allen Bereichen<br />
<strong>der</strong> Wirtschaft und Industrie.<br />
Seit 1995 ist Südkorea Mitglied in <strong>der</strong> WTO (World Trade<br />
Organisation), was den internationalen Handel deutlich<br />
vereinfacht.<br />
Im Sommer <strong>2009</strong> wurde einem Freihandelsabkommen<br />
von EU und Südkorea von Vertreterseite zugestimmt. Nach<br />
seiner Ratifizierung durch die europäische Kommission soll<br />
dieses Anfang 2010 in Kraft treten. Die Zölle für Transfergüter<br />
sollen demnach um 95 Prozent reduziert werden. <strong>Das</strong><br />
Handelsvolumen dieser Vereinbarung hat einen geschätzten<br />
Wert von rund 19 Milliarden US-Dollar. Die steuerlichen<br />
Erleichterungen werden auch dem bereits gut mit Südkorea<br />
zusammenarbeitenden Deutschland zugute kommen.<br />
Vor allem in den letzten Jahren ist <strong>der</strong> Sektor innovativer<br />
Technologien in Südkorea stark gewachsen. Dies bietet zahlreiche<br />
neue Chancen einer Zusammenarbeit mit <strong>Jenoptik</strong>.<br />
<strong>Jenoptik</strong> und Telstar-Hommel Corp. gründeten Anfang Juli<br />
dieses Jahres ein Gemeinschaftsunternehmen – die JENOPTIK<br />
Korea Corp. Mit 66,6 Prozent <strong>der</strong> Anteile ist <strong>Jenoptik</strong> Mehrheitsgesellschafter.<br />
Die <strong>Jenoptik</strong>-Vorstände Michael Mertin<br />
und Frank Einhellinger sowie Byung-Hoon Im, CEO von<br />
Telstar-Hommel, besiegeln den Vertrag.<br />
„Mit dem Laserapplikationszentrum in Korea machen wir einen<br />
weiteren wichtigen Schritt in Richtung Internationalisierung und<br />
haben nun für unsere Sparte Laser & Materialbearbeitung einen<br />
direkten Marktzugang in Asien. Wir setzen mit Telstar-Hommel<br />
auf einen erfahrenen Partner, <strong>der</strong> bereits seit Jahren unsere Sparte<br />
Industrielle Messtechnik erfolgreich vertritt“, so <strong>Jenoptik</strong>-Chef<br />
Michael Mertin. Auch <strong>der</strong> koreanische CEO <strong>der</strong> Telstar-Hommel<br />
Byung-Hoon Im verwies auf die erfolgreiche Zusammenarbeit und<br />
das große Potenzial des <strong>Jenoptik</strong>-Leistungsspektrums im asiatischen<br />
Markt. „Seit 2004 arbeiten wir eng mit <strong>der</strong> <strong>Jenoptik</strong>-Sparte<br />
Industrielle Messtechnik zusammen und wir gehen davon aus,<br />
dass auch das Lasergeschäft mit <strong>Jenoptik</strong> im dynamisch wachsenden<br />
asiatischen Markt äußerst erfolgreich sein wird.“<br />
Vom Agrarstaat zur Industrienation.<br />
Entstanden in den Wirrungen des 2. Weltkrieges durch die militärische<br />
Trennung vom Norden Koreas am 38. Breitengrad, zählt<br />
die Republik Korea (umgangssprachlich Südkorea) heute zu den<br />
wirtschaftlich aufstrebendsten Asiens und ist einer <strong>der</strong> zentralen<br />
Märkte <strong>der</strong> Zukunft für <strong>Jenoptik</strong>.<br />
Südkorea wurde am 15. August 1948 als unabhängiger Staat<br />
gegründet. Die ersten Jahre waren von Armut und Hunger in<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung geprägt. Auch <strong>der</strong> Krieg, <strong>der</strong> Korea von 1950<br />
bis 1953 erschütterte, fügte dem Land, <strong>der</strong> Wirtschaft und <strong>der</strong><br />
Bevölkerung weiteres Leid zu. In <strong>der</strong> Nachkriegszeit erholte sich<br />
Korea zunächst schleppend von den Ereignissen <strong>der</strong> 1940er und<br />
1950er Jahre, begann dann aber mit dem Versuch, sich weg vom<br />
Agrarstaat hin zu einer Industrienation zu entwickeln. Vor allem<br />
in den letzten 20 Jahren hat es Südkorea geschafft, sich zu einem<br />
<strong>der</strong> hoffnungsvollsten und wirtschaftlich florierendsten Staaten<br />
im ost-asiatischen Raum zu entwickeln.