focusMagazin der Jenoptik-Gruppe 2 | 2009 Das ... - Jenoptik AG
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<strong>Das</strong> große Leuchten.<br />
Jana Dichelle<br />
Mathias Goebel hat einen Aluminiumkoffer neben seinem<br />
Schreibtisch. Darin stecken, sicher verwahrt in Schaumstoffsetzkästen,<br />
die Schätze seines Geschäftsbereiches: glasklare<br />
kleine Kunststoffoptiken von eher unscheinbarem Äußeren.<br />
Sie sind in Folie verpackt, damit menschliche Finger und Atem<br />
ihnen nichts anhaben können. Der studierte Wirtschaftsingenieur<br />
ist Experte für, in seinen Worten, „erklärungsbedürftige<br />
Produkte“. Dazu zählen unbedingt Optiken für LED.<br />
Der Koffer macht es anschaulich.<br />
LED kommt für die Innen- und Außenbeleuchtung erst seit ein<br />
paar Jahren in Betracht – und <strong>Jenoptik</strong> zählt gemeinsam mit<br />
ihren Partnern hier zu den Pionieren. Denn <strong>der</strong> Technologiesprung<br />
zum voll elektronischen Licht ruft nicht nur die üblichen Verdächtigen<br />
<strong>der</strong> Beleuchtungsindustrie wie Osram o<strong>der</strong> Philipps auf den<br />
Plan. Auch – und gerade – elektronisch und sensorisch besaitete<br />
Unternehmen haben eine Chance in diesem Markt, <strong>der</strong> keine<br />
Nische ist: In Zukunft wird wohl das meiste künstliche Licht, das<br />
uns umgibt, aus Halbleitern gewonnen. Die Karten dafür werden<br />
jetzt gemischt. „In <strong>der</strong> Tiefe unserer Wertschöpfungskette“,<br />
schätzt Mathias Goebel ein, „haben wir heute am Markt eine<br />
herausragende Position. Angefangen vom Halbleiter über den<br />
Sensor bis zum fertigen Produkt, das können in Europa nur eine<br />
Hand voll Hersteller.“<br />
Am Anfang war das Flugzeug.<br />
Angefangen hat das alles mit Flugzeugbeleuchtung: Der <strong>Jenoptik</strong>-<br />
Geschäftsbereich erhielt vor drei Jahren den Auftrag, Optiken für<br />
eine Flugzeuginnenraumbeleuchtung zu entwickeln, die auf LED-<br />
Technologie basiert. <strong>Das</strong> Licht sollte von Bug bis Heck und überall<br />
dazwischen die gleiche Qualität haben, die gleiche Helligkeit, die<br />
gleiche Farbe. Diese Parameter sind bei LED keineswegs konstant,<br />
son<strong>der</strong>n temperatur-, chargen- und altersabhängig. Die Lösung<br />
war ein Werk des Jenaer Unternehmens MAZeT, an dem <strong>Jenoptik</strong><br />
beteiligt ist: Sensoren, die Lichtstärke und Farbe permanent überprüfen<br />
und bei Bedarf dem Sollwert angleichen. Gefertigt werden<br />
die Sensoren, die unter dem Namen JENCOLOR ® vertrieben werden,<br />
im <strong>Jenoptik</strong>-Geschäftsbereich Optoelektronische Systeme. Es<br />
lag auf <strong>der</strong> Hand, dass daraus mehr werden würde.<br />
Die Kunststoffoptiken im Schatzkoffer haben die unterschiedlichsten<br />
Formen. Klein sind sie alle – mit bloßem Auge ist nicht zu<br />
erkennen, was sie können. Mathias Goebel wählt ein Teil aus, holt<br />
einen Laserpointer aus dem Schreibtisch, richtet den Strahl auf<br />
eine fingernagelgroße, milchige Fläche. Aus dem punktförmigen<br />
Strahl wird auf <strong>der</strong> Schreibtischunterlage ein Rechteck. So unterschiedlich<br />
die Stücke im Koffer auch sind, eines haben sie alle<br />
gemeinsam: Sie sammeln Licht, richten es und bringen es in eine