focusMagazin der Jenoptik-Gruppe 2 | 2009 Das ... - Jenoptik AG
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Man muss aber auch sagen, dass viele Themen, die sich als technischer<br />
Erfolg entpuppten, damals von <strong>Jenoptik</strong> eher verkauft<br />
wurden, weil uns die entsprechenden weltweiten Marktzugänge<br />
fehlten. Nehmen Sie die Entwicklungen in den Bereichen Elektronenstrahl-Lithografie<br />
o<strong>der</strong> Reinraum-Automatisierung, die an<br />
Leica bzw. Brooks gingen, o<strong>der</strong> das Thema Laser Imaging Systems<br />
(LIS), mehrheitlich verkauft an ein israelisches Unternehmen. <strong>Das</strong><br />
erste in <strong>der</strong> <strong>Jenoptik</strong> entwickelte Gerät hatte übrigens sofort<br />
hervorragende technische Parameter, orientiert an internationalen<br />
Prognosen für den Hybridelektronik-Markt und war dementsprechend<br />
teuer. Es kam zu früh, die Kunden brauchten noch nicht<br />
diese Performance und akzeptierten nicht den entsprechenden<br />
Preis. Wie<strong>der</strong> hatten uns die konkreten Kundenanfor<strong>der</strong>ungen in<br />
ihrer zeitlichen Entwicklung gefehlt.<br />
<strong>Das</strong> ist ein gutes Stichwort: Perfekte Technik, die <strong>der</strong><br />
Markt nicht annimmt. Technologien im Dienste <strong>der</strong> Kunden<br />
werden bei <strong>Jenoptik</strong> als F+E-Philosophie seit zwei<br />
Jahren intensiv vorangebracht…<br />
Zu recht! Aber man darf den Jenaern dabei keinen Vorwurf machen.<br />
Die Lage in Jena Anfang <strong>der</strong> 90er Jahre war extrem kritisch.<br />
Es gab keine eingeführten Produkte, keinen Vertrieb und damit<br />
auch keine Kunden, die man fragen konnte. Zudem war <strong>Jenoptik</strong><br />
infolge <strong>der</strong> beschriebenen Entwicklung immer fein segmentiert<br />
in kleinste Struktureinheiten und Projekte. <strong>Das</strong> erschwerte es,<br />
schlagkräftige Vertriebsstrukturen aufzubauen, die dann die entsprechende<br />
Rückkopplung geben können. Aber daran arbeitet<br />
<strong>Jenoptik</strong> ja.<br />
Wie sieht die perfekte Zusammenarbeit von Vertrieb und<br />
Entwicklern aus?<br />
Wir Techniker neigen dazu, Produkte zu perfektionieren bei nur<br />
lockerem Kontakt zum Kunden. <strong>Das</strong> geht nicht gut! Man muss<br />
hingehen und sich selbst anschauen, wie <strong>der</strong> Kunde produziert,<br />
was seine Prozesse sind, wo es hakt o<strong>der</strong> künftig haken könnte.<br />
Noch besser ist es, wenn außer Vertrieb und Service auch <strong>der</strong> Entwickler<br />
direkten Kontakt zum Kunden hat. <strong>Das</strong> ist zum Beispiel in<br />
den Sparten Industrielle Messtechnik und Verkehrssicherheit gute<br />
Praxis und hat sich in den letzten Jahren in Jena im Anlagenbau<br />
<strong>der</strong> Lasersparte sehr positiv entwickelt.<br />
Wie generiert man Innovationen – eher zentral im Konzern<br />
o<strong>der</strong> dezentral in den Sparten?<br />
Diese Frage kann man nicht mit einem klaren Ja o<strong>der</strong> Nein beantworten.<br />
Logisch, dass die Sparten ihre Themen möglichst<br />
selbstständig verfolgen und damit F+E in ihrer Verantwortung<br />
liegt. Der Konzern kümmert sich um die Professionalisierung des<br />
Innovationsprozesses. Es ist notwendig, dass eine übergeordnete