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Funktionärsleitfaden

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Leitfaden für<br />

Funktionäre<br />

FIT FÜR DEN<br />

VEREIN<br />

www.sbj.it


2<br />

der inhalt<br />

auf einen Blick<br />

Kapitel 1<br />

Die Südtiroler<br />

Bauernjugend<br />

S. 4-5<br />

Kapitel 2<br />

Ehrenamt<br />

bringt´s!<br />

S. 6-7<br />

Kapitel 3<br />

Mit Teamarbeit<br />

zum Erfolg<br />

S. 8-9<br />

Kapitel 4<br />

Ortsobmann und<br />

Ortsleiterin<br />

S. 10<br />

Kapitel 5<br />

Die Stellvertreter<br />

und die Ausschussmitglieder<br />

S. 11<br />

Kapitel 6<br />

Der Schriftführer<br />

und der Kassier<br />

S. 12<br />

Kapitel 7<br />

Neue Mitglieder<br />

anwerben?<br />

So geht´s ...<br />

S. 13-14<br />

Kapitel 8<br />

Sitzungen<br />

gekonnt leiten<br />

S. 15-16<br />

Kapitel 9<br />

Protokolle<br />

schreiben leicht<br />

gemacht<br />

S. 17<br />

Kapitel 10<br />

Ortsausschuss:<br />

so wird gewählt!<br />

S. 18-19<br />

Kapitel 11<br />

Reden wie die<br />

Profis<br />

S. 20-24<br />

Kapitel 12<br />

Die Welt der<br />

Medien: Öffentlichkeitsarbeit<br />

S. 25-30<br />

Kapitel 13<br />

Veranstaltungen<br />

organisieren<br />

S. 31-35<br />

Kapitel 14<br />

Das perfekte<br />

Foto<br />

S. 36-42<br />

Kapitel 15<br />

Mit Weiterbildung<br />

einen Sprung<br />

voraus<br />

S. 43


3<br />

Ein Leitfaden zur<br />

Vereinsarbeit<br />

Funktionär sein heißt Verantwortung<br />

zu übernehmen, sich Ziele<br />

zu setzen und diese zu verwirklichen,<br />

neue Herausforderungen<br />

anzunehmen, Vorbild sein und<br />

sich für andere einzusetzen.<br />

Funktionär sein heißt aber auch<br />

Gemeinschaftssinn, Verantwortungsbewusstsein,<br />

neues Wissen<br />

und neue Freundschaften<br />

fürs Leben kennen zu lernen<br />

und dadurch auch persönlich zu<br />

wachsen.<br />

In den Reihen der Südtiroler Bauernjugend<br />

arbeiten über 1.300<br />

Funktionäre, die täglich auf<br />

Orts-, Bezirks- und Landesebene<br />

für die Südtiroler Bauernjugend<br />

ihr Bestes geben.<br />

Um sie bei ihrer täglichen Arbeit<br />

noch stärker zu unterstützen hat<br />

die Südtiroler Bauernjugend diesen<br />

<strong>Funktionärsleitfaden</strong> ausgearbeitet.<br />

Aufgeteilt in verschiedene Kapitel,<br />

mit vielen Tipps und Tricks<br />

und Beispielen soll er eine wertvolle<br />

Stütze bei der täglichen Vereinsarbeit<br />

sein. Daneben stehen drei<br />

hauptamtliche Mitarbeiter im SBJ-<br />

Landessekretariat allen Funktionären<br />

und Mitgliedern täglich mit Rat und<br />

Tat zur Seite.<br />

Wir wünschen Euch weiterhin viel<br />

Freude, Begeisterung und Genugtuung<br />

bei Eurer Arbeit für die Südtiroler<br />

Bauernjugend.<br />

Hannes Dosser<br />

Landesobmann<br />

Christine Tschurtschenthaler<br />

Landesleiterin<br />

Andreas Mair<br />

Landessekretär<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: Südtiroler Bauernjugend (SBJ)<br />

Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 5, 39100 Bozen,<br />

Tel. 0471 999 401 - bauernjugend@sbb.it - www.sbj.it<br />

Erscheinungsjahr: 2013


4<br />

Die Südtiroler<br />

Bauernjugend<br />

Organisation<br />

Ortsgruppen: 148<br />

Mitglieder: 9.125<br />

Funktionäre: >1.300<br />

Die Südtiroler Bauernjugend ist eine freiwillige, selbstständige,<br />

unabhängige und nicht gewinnorientierte Jugendorganisation.<br />

Sie hat ihren Sitz beim Südtiroler Bauernbund<br />

(SBB). Derzeit gliedert sich die Südtiroler Bauernjugend<br />

in 148 Ortsgruppen, die jeweils vom Ortsausschuss mit<br />

Ortsobmann und Ortsleiterin an der Spitze geführt werden.<br />

Diese 148 Ortsgruppen verteilen sich auf die sechs<br />

Bezirke: Bozen (32), Meran (27), Eisacktal (23), Pustertal(28),<br />

Unterland (11) und Vinschgau (27). Die Bezirksobmänner<br />

und -leiterinnen aller Bezirke bilden gemeinsam<br />

mit der Landesführung (Landesobmann und Landesleiterin<br />

mit jeweils 2 Stellvertreter/innen) die Landesleitung. Das<br />

oberste Organ der Südtiroler Bauernjugend ist die Mitgliederversammlung.<br />

Sie setzt sich zusammen aus allen Ortsgruppen<br />

der Südtiroler Bauernjugend.<br />

Die Südtiroler Bauernjugend will nicht nur die bäuerliche,<br />

sondern die gesamte Jugend im ländlichen Raum ansprechen.<br />

Gemeinsam wollen wir die Zukunft des ländlichen<br />

Raumes und unseres Landes mitgestalten. Ein Jugendverband<br />

macht ständig Entwicklungen durch. Seine Arbeit ist<br />

so gut wie es die vielen aktiven, ehrenamtlich tätigen Menschen<br />

sind. Die Themen der Südtiroler Bauernjugend sind<br />

zeitgemäß. Es ist selbstverständlich, dass der Verband<br />

durch wechselnde Menschen und neue Funktionäre immer<br />

wieder ein neues Gesicht erhält. In einer Jugendorganisation<br />

ist das gut so!<br />

Mitgliedschaft<br />

Die Mitgliedschaft können alle Jugendlichen zwischen 14<br />

und 35 Jahren erwerben, die sich mit den Zielen und den<br />

Satzungen der Südtiroler Bauernjugend identifizieren.<br />

Das Leitbild der Südtiroler Bauernjugend:<br />

Die Südtiroler Bauernjugend ist die größte Jugendorganisation<br />

in Südtirol und spricht alle Jugendlichen zwischen<br />

14 und 35 Jahren an.<br />

• Wir sind eine eigenständige Jugendorganisation im<br />

Südtiroler Bauernbund.<br />

• Wir sind eine aufgeschlossene Gemeinschaft und stehen<br />

Neuem und Modernem offen gegenüber; gleichzeitig<br />

pflegen und leben wir Kultur und Brauchtum<br />

unserer Heimat.<br />

• Wir gestalten die Gegenwart und die Zukunft unseres<br />

Landes aktiv mit und setzen neue Akzente.<br />

• Wir übernehmen Verantwortung in der Gesellschaft<br />

und vertreten unsere Meinung in Wirtschaft und Politik.<br />

• Wir sind bereit, mit weltlichen und kirchlichen Organisationen<br />

zusammenzuarbeiten.<br />

• Wir setzen uns für den Fortbestand der bäuerlichen<br />

Betriebe und für die Erhaltung unserer Kulturlandschaft<br />

ein.


5<br />

• Wir bieten den Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitgestaltung<br />

• Wir fördern die Aus- und Weiterbildung im fachlichen<br />

und persönlichkeitsbildenden Bereich.<br />

Die Ziele der Südtiroler Bauernjugend:<br />

Wirtschaft<br />

Die Südtiroler Bauernjugend bejaht die Verflechtung der<br />

verschiedenen Wirtschaftszweige, der in sinnvollem Ausmaße<br />

auch im Berggebiet künftig noch mehr Bedeutung<br />

zukommen soll. Um so dringlicher braucht es in Zukunft<br />

eine verantwortungsbewusste Planung von brauchbaren<br />

und machbaren Entwicklungsprogrammen, die mit dem<br />

unvermehrbaren Kulturgrund und Siedlungsraum sparsam<br />

umgehen und den Menschen in allen Regionen unseres<br />

Landes zufriedenstellende Lebens- und Arbeitsbedingungen<br />

gewährleisten.<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Die Südtiroler Bauernjugend will, dass sich ihre Funktionäre<br />

und Mitglieder die bestmögliche Berufsausbildung aneignen.<br />

Eine gute Aus- und ständige Weiterbildung sollte<br />

für jeden Landwirt selbstverständlich sein. Unser Ziel: Kein<br />

Übernehmer eines landwirtschaftlichen Betriebes ohne<br />

landwirtschaftliche Fachschule. Auch für Nebenerwerbsbauern<br />

ist die Aneignung landwirtschaftlichen Fachwissens<br />

unerlässlich. Ein großes Anliegen im Bemühen um<br />

stetige Fortbildung und Qualifizierung ist die Persönlichkeitsbildung<br />

unserer Mitglieder und Funktionäre.<br />

Kultur und Brauchtum<br />

Die Bauernjugend ist der Tradition sehr verbunden. In der<br />

Brauchtumspflege sieht sie einen wichtigen Erhalt kultureller<br />

Identität. Alte Bräuche wie die Trachtenpflege schließen<br />

moderne Lebensformen nicht aus - im Gegenteil: sie<br />

bereichern sie.<br />

Politik<br />

Seit eh und je zählt das bäuerliche Element zu den maßgeblichen<br />

Trägern der politischen Ordnung in unserer Heimat.<br />

Deshalb fühlt sich die Bauernjugend dem politischen<br />

Ziel verpflichtet, die Interessen der ländlichen Jugend in<br />

demokratischer Weise in allen dafür geeigneten Gremien<br />

zu vertreten. Unsere Aufgabe ist es auch, die Jugend dazu<br />

zu befähigen, den Maßstab des politischen Denkens und<br />

Handelns am geschichtlichen Hintergrund unserer Heimat<br />

zu orientieren.<br />

Berufsstand<br />

Wir bekennen uns zur Demokratie in Theorie und Praxis.<br />

Die Südtiroler Bauernjugend will sie in ihren eigenen<br />

Reihen verwirklichen und ein lebendiges demokratisches<br />

Element in Gesellschaft und Berufsstand sein. Sie ist darum<br />

entschlossen, eine echte Nachwuchsorganisation im<br />

demokratischen Leben unseres Landes zu sein. Die Südtiroler<br />

Bauernjugend will unter Vermeidung jeder Voreingenommenheit<br />

zur Pflege eines gesunden Gemeinschaftssinnes<br />

aufrufen. Sie will auch Bindeglied sein zwischen den<br />

bäuerlichen und nichtbäuerlichen Familien und Einzelmenschen<br />

und Organisationen im ländlichen Raum.<br />

Freizeitgestaltung<br />

Wettbewerbe als beliebte, jugendgerechte und gemeinschaftsbetonte<br />

Form der Freizeitgestaltung, gehören zum<br />

Programm der Südtiroler Bauernjugend wie auch gesellige<br />

Veranstaltungen und Lehrfahrten. Als sinnvolle Freizeitgestaltung<br />

bieten sie Anlass für verschiedene Anregungen<br />

und Erfahrungen, die persönlich bereichern und zu einer<br />

Festigung der Gemeinschaft führen.<br />

Umwelt<br />

Die Erhaltung unserer Heimat als Erholungsraum ist seit jeher<br />

ein besonderes Anliegen der Südtiroler Bauernjugend.<br />

Wir setzen uns ein für umweltschonende landwirtschaftliche<br />

Produktionsmethoden, für die Erhaltung der Kulturund<br />

Erholungslandschaft und für die Bewusstseinsbildung<br />

in diesem Sinne.


6<br />

Ehrenamt<br />

Bringt´S!<br />

Die Südtiroler Bauernjugend mit ihren Funktionären und<br />

Mitgliedern leistet eine Fülle von Aufgaben, und zwar<br />

regelmäßig, unbezahlt und freiwillig. Dazu braucht es<br />

Idealismus, den Mut zur Verantwortung und die Bereitschaft<br />

Freizeit zu opfern.<br />

Aber auch sonst erfüllt die Südtiroler Bauernjugend<br />

jene Voraussetzungen, wie sie auch andere ehrenamtliche<br />

Organisationen aufweisen: Die Organisation ist<br />

nach demokratischen Prinzipien geregelt, die Ämter<br />

werden durch Wahlen besetzt, es bestehen keine Gewinnabsichten.<br />

Ihre Tätigkeit ist breit gefächert, von<br />

der Kultur, der Bildung über die Freizeit bis hin zum<br />

Landschaftsschutz.<br />

Tatsache ist: Unsere Mitglieder sind ein wesentlicher<br />

Teil unserer ländlichen Gemeinden, indem sie sich aktiv<br />

im Dorfleben einbringen und sich für die ländliche Jugend<br />

und die Dorfgemeinschaft einsetzen.<br />

Freiwillig für die Gemeinschaft<br />

Das Ehrenamt ist der Klebstoff, der die Dorfgemeinschaft<br />

zusammenhält. Ehrenamtliche kümmern sich<br />

um alte Menschen, engagieren sich in Jugendvereinen,<br />

Sportvereinen oder retten Leben bei Rettungsorganisationen.<br />

Sie setzen sich für sozial Schwächere ein und<br />

pflegen Traditionen. Ohne Ehrenamtliche wäre unser<br />

Dorf, unsere Stadt und unser Land Südtirol nicht das<br />

was es heute ist.<br />

Auch wollen sie sich nicht mehr so gerne festlegen.<br />

Mit 17 in einen Verein eintreten, um dann fünfzig Jahre<br />

später die goldene Verbandsnadel überreicht zu bekommen,<br />

ist für viele heute keine all zu große Ehre mehr.<br />

Viele, vor allem junge Leute sehen angesichts dieser<br />

Aufgaben des Ehrenamts<br />

Ehrenamtlich tätig zu sein bedeutet, seine Aufgabe im<br />

Interesse der Organisation auszuüben, die Verantwortung<br />

für sein Handeln bzw. für seine Organisation zu<br />

übernehmen und damit auch - je nach Funktion - Entscheidungsträger<br />

innerhalb seiner Entscheidungsmöglichkeiten<br />

für seine Organisation zu sein. Das Ehrenamt<br />

orientiert sich an den Zielen und Leitlinien der Organisation.<br />

Ehrenamt birgt aber auch einen Spielraum zum Entwickeln<br />

neuer Ideen und Visionen sowie zur inhaltlichen<br />

Ausrichtung des Vereins. Dabei gilt aber immer der vorgegebene<br />

Rahmen, nämlich das Vereinsstatut.<br />

Das Ehrenamt hat die Arbeit mit Jugendlichen zum<br />

zentralen Inhalt. Motivation Jugendlichen für Themen<br />

und Inhalte, für Aktionen und Veranstaltungen ist ebenso<br />

wichtig wie das Motivieren anderer Ehrenamtlicher.<br />

Ehrenamt fördert das Bilden und Pflegen von Gemeinschaft,<br />

schafft soziales Kapital, vermittelt Ideale und<br />

trägt durch seine Tätigkeit positiv zum Gemeinwohl<br />

bei.<br />

Ideale Rahmenbedingungen für das<br />

Ehrenamt<br />

Wertschätzung<br />

Damit das Ehrenamt erhalten werden kann, braucht es<br />

Anerkennung und Wertschätzung für das Geleistete,<br />

Förderung und Verständnis seitens der Gesellschaft<br />

und der Politik. Schule und Arbeit unterstützen Ehrenamt,<br />

indem sie im angemessenen Maß Freistellung<br />

bzw. flexible Arbeitszeiten ermöglichen. Auch die Wertschätzung<br />

jener Jugendlichen, für die man sich engagiert,<br />

und von anderen Ehrenamtlichen ist ein wichtiger<br />

Motivationsfaktor für die Ehrenamtlichen.


7<br />

Klare Vereinsstrukturen<br />

Zu den idealen Rahmenbedingungen gehören auch klare<br />

Vereinsstrukturen, die Halt und Orientierung geben<br />

und rechtlichen Schutz bieten.<br />

Geselligkeit<br />

Das Vereinsklima muss stimmen und motivieren, und<br />

das Gesellige darf nicht zu kurz kommen. Ehrenamt<br />

muss auch Spaß machen, gerade weil es oft neben der<br />

beruflichen Tätigkeit ausgeführt wird.<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Wer sich ehrenamtlich engagiert, will inhaltlich mitreden.<br />

Das nötige Rüstzeug dazu erhält man durch eine<br />

auf die Tätigkeit zugeschnittene und praxisorientierte<br />

Aus- und Weiterbildung, die zwar nicht Voraussetzung<br />

für die Übernahme eines Ehrenamtes, wohl aber ein<br />

wichtiges Element innerhalb der ehrenamtlichen Tätigkeiten<br />

darstellt.<br />

Infrastrukturen<br />

Ehrenamtlichkeit darf nicht an nicht bestehenden Infrastrukturen<br />

oder fehlenden Mitteln scheitern. Die<br />

öffentliche Hand fördert ehrenamtliche Initiativen und<br />

respektiert zugleich die Freiheit der Ideenvielfalt und<br />

die Eigenständigkeit der ehrenamtlich getragenen Organisationen,<br />

unter Beachtung des Prinzips der Eigenverantwortung.<br />

Gerne Funktionär sein<br />

Es gibt viele Gründe die dafür sprechen sich als Funktionär<br />

bei der Südtiroler Bauernjugend aktiv einzusetzen.<br />

Ansporn und Reiz kann es sein:<br />

• Bäuerliche Interessen zu vertreten<br />

• Ziele der Südtiroler Bauernjugend der Öffentlichkeit<br />

nahe zu bringen<br />

• Interesse und Verständnis für die Landwirtschaft<br />

zu wecken<br />

• Gedanken und Interessen auszutauschen<br />

• Freundschaften zu knüpfen<br />

• Übernahme von Organisationstätigkeiten<br />

• Einblicke in die Gemeinschaftsarbeit zu gewinnen<br />

• Verantwortung zu übernehmen<br />

• Brauchtumserhaltung (z.B. bei Kirchtag, Prozessionen,…)<br />

• Fachliche Weiterbildung<br />

• Sinnvolle Freizeitgestaltung für die Jugend<br />

• Zusammenarbeit mit anderen örtlichen Vereinen<br />

• Mut, Initiative und Ideen aufzugreifen und zu verwirklichen<br />

• An Lehrfahrten und Vorträgen teilzunehmen<br />

• Aktuelle Themen aufzugreifen und kreativ zu sein<br />

• Das Dorfleben aktiv mitzugestalten<br />

• Chance in seiner persönlichen Kompetenz zu<br />

wachsen<br />

• Jugendarbeit zu fördern und diese gleichzeitig aufzuwerten<br />

Zusammenarbeit zwischen Ehrenamtlichen<br />

und Hauptamtlichen<br />

Ein Dauerbrenner in der Jugendarbeit ist der zum Teil<br />

unterschiedliche Zugang von Haupt- und Ehrenamtlichen.<br />

Haupt- und Ehrenamt sind in einer Vereinsstruktur<br />

häufig wie zwei Ehepartner in einer Ehe: Beide brauchen<br />

sich, schätzen und ergänzen sich – und dennoch<br />

kommt es immer wieder zu Konflikten.<br />

Für das gute Funktionieren eines Vereines, der sowohl<br />

Ehrenamt als auch Hauptamt in sich vereint, ist es unabdingbar,<br />

dass beide Seiten klare Rahmenbedingungen<br />

vorfinden und die Kommunikation zwischen beiden<br />

Ebenen reibungslos verläuft.


8<br />

Mit Teamarbeit<br />

zum Erfolg<br />

Um erfolgreich im Ortsausschuss zu arbeiten braucht es<br />

einige Spielregeln. Wenn alle diese Spielregeln befolgen,<br />

kann gemeinsam sehr viel erreicht werden.<br />

Informationsaustausch<br />

Wer mitreden und mitarbeiten soll, benötigt Informationen.<br />

Fallen in einem Verein alle wichtigen Entscheidungen<br />

im stillen Kämmerlein, kann sich beim einfachen Mitglied<br />

schnell Desinteresse einstellen. „Die da“ wissen Bescheid,<br />

sollen auch sie tun, was zu tun ist. Information kann auf<br />

verschiedenen Wegen weitergegeben werden. Ein Rundschreiben<br />

eignet sich da ebenso wie ein Brief, eine SMS<br />

oder eine entsprechende Veranstaltung. Wesentlich ist,<br />

nicht erst dann zu informieren, wenn alle Entscheidungen<br />

schon getroffen sind. Werden wichtige Vereinsvorhaben<br />

rechtzeitig diskutiert, können Mitglieder zahlreiche neue<br />

Ideen einbringen. Zudem steigt die Bereitschaft das Vorhaben<br />

zu unterstützen.<br />

Jede Meinung ist wichtig<br />

Alle gelten lassen - damit diese Vorgangsweise greifen<br />

kann, soll am Beginn grundsätzlich jede Meinung gleich<br />

viel zählen. Gemeinsam erfolgt dann die Bewertung der<br />

Vorschläge, bis schließlich ein Beschluss gefasst wird. Wer<br />

eine andere Meinung äußert ist nicht gleich ein Gegner. Er<br />

sieht das Thema eben von einem anderen Standpunkt aus,<br />

beurteilt die Zusammenhänge anders oder hat nicht sämtliche<br />

Informationen. Die gegenteilige Meinung trägt vielleicht<br />

dazu bei, eine Angelegenheit einmal in völlig neuem<br />

Licht zu sehen. Vielen fällt es schwer die eigenen guten<br />

Ideen im Team mit anderen zu teilen.<br />

Kritik soll man nie im Ausschuss, sondern immer unter<br />

vier Augen aussprechen. Wer im Ausschuss kritisiert wird,<br />

muss sich verteidigen und fühlt sich bloßgestellt. Die meisten<br />

Menschen sehen unter vier Augen Fehler ein.<br />

Das „Wir“ in den Mittelpunkt<br />

Eine der Teamgeist-Erfolgsformeln heißt das „Wir“ in den<br />

Mittelpunkt stellen. Das heißt nicht „ich“ habe das geschafft,<br />

sondern „wir“ haben das gemeinsam geschafft.<br />

Wenn es darum geht Kollegen zu schützen, soll jeder handeln.<br />

Auch Lob soll angemessen weitergeleitet werden.<br />

Tipps<br />

Eine erfolgreiche Teamarbeit zeichnet sich aus:<br />

• Teamarbeit soll stets im Vordergrund stehen.<br />

• Information der Vereinsmitglieder ist Voraussetzung<br />

für Teamarbeit<br />

• Ideen sammeln ohne sie gleich zu zerpflücken. Was<br />

auf den ersten Blick vielleicht undurchführbar erscheint,<br />

kann sich zum großen Erfolg entwickeln<br />

• Sichtbar bei Diskussionen mitschreiben (Flipchart)<br />

• Projekte gut vorbereiten und Verantwortliche für die<br />

einzelnen Punkte bestimmen<br />

• Probleme offen ansprechen<br />

• Gute Moderation bei strittigen Themen kann verhindern,<br />

dass aus der Diskussion ein Streit wird. Bei Bedarf<br />

vereinsfremde Moderatoren hinzuziehen<br />

• Wer von der Einstellung ausgeht, das Team werde das<br />

gestellte Problem schon lösen (ich bin ja nicht dafür<br />

verantwortlich), der zerstört die gute Atmosphäre<br />

• Jedes Teammitglied ist nicht nur für den eigenen Teilbereich,<br />

sondern auch für den Gesamterfolg mit verantwortlich<br />

Motivation - der Schlüssel zum Erfolg<br />

Jedes Teammitglied muss seine eigenen Stärken und Fähigkeiten,<br />

sowie auch die eigenen Schwachpunkte kennen.<br />

Nun gilt es, die besonderen, individuellen Fähigkeiten im<br />

Team mit einzubringen. Das einzelne Mitglied ist verpflichtet,<br />

auch ohne Aufforderung, diese Stärken einzubringen,<br />

damit das Team die individuelle Stärke des einzelnen Mitgliedes<br />

nutzen kann.<br />

Beispiel: Wenn jemand im Team sehr gewandt im Schreiben<br />

ist, nützt es dem Team wenig, wenn niemand diese<br />

Stärke kennt. Es darf nicht sein, dass jemand aus falscher<br />

Bescheidenheit oder Angst vor zu viel Arbeit diese Stärke<br />

nicht zeigt. Ein anderer unbegabter Schriftführer hilft dem<br />

Team nicht so viel.


9<br />

Motivation aufbauen<br />

• Der Ton ist oft ausschlaggebend, ob eine Verhaltensänderung<br />

akzeptiert wird: das „Wie“ (Stimme, Ton,<br />

Atmosphäre) beeinflusst die Stimmung der Kommunikationsprozesse<br />

enorm. Wer echt, natürlich, partnerzentriert<br />

spricht d.h. wer das „Du“ ernst nimmt, wird<br />

feststellen, dass der Ton wirklich die Musik macht.<br />

• Anerkennung des Erfolgs d.h. das Erleben lassen des<br />

Erfolgs ist wichtig. Jeder Mensch möchte von anderen<br />

akzeptiert werden. Lob und die Bestätigung des<br />

Erfolgs steigern das Selbstwertgefühl. Durch Anerkennung<br />

werden die Erfolgserlebnisse bewusst gemacht.<br />

• Es ist wichtig die Mitarbeitenden auftragsorientiert<br />

arbeiten lassen ohne dauerndes Einflussnehmen und<br />

Kontrollieren. Die Führungskraft gewinnt nicht nur Zeit<br />

und Energie, die Freude und Begeisterung steigt auf<br />

beiden Seiten.<br />

• Sich selbst und andere motivieren kann nur jemand,<br />

der von seiner Meinung überzeugt ist und selbst über<br />

genügend Begeisterungsfähigkeit verfügt.<br />

• Glaubwürdigkeit erleichtert das Motivieren. Man muss<br />

selbst an das glauben, was man sagt.<br />

• Reizworte lösen bestimmte Denk- und Handlungsmuster<br />

aus. Vielen Begriffen müssen wir eine neue Bedeutung<br />

geben z.B. mit Umschreibungen. Oft muss<br />

mehr gesagt werden. Zusatzinfos sind notwendig<br />

damit es nicht zu Missverständnissen kommen<br />

kann.<br />

• Sachverhalte sollen von zwei oder mehreren Seiten<br />

gesehen werden: Es lohnt sich, vor jedem<br />

Klärungsgespräch gedanklich die Gegenposition<br />

versuchen zu verstehen.<br />

Nachwuchs aufbauen<br />

Wenn Ausschussmitglieder in einem Verein oft genug<br />

hören, dass ohne sie nichts läuft, glauben das einige<br />

irgendwann. Natürlich gibt es in einem Verein Funktionäre,<br />

die sich besonders einsetzen. Es ist ein Fehler,<br />

diese dann mit Arbeit zu überhäufen. Auch die beste<br />

Ortsleiterin, der beste Schriftführer wird irgendwann<br />

einmal abgelöst. Dann beginnt die Suche nach geeigneten<br />

Nachfolgern. Wo Verantwortung geteilt wird, ist<br />

es einfacher auch junge Leute einzubinden und aufzubauen.<br />

Wer weiß, dass er nicht alleine gelassen wird,<br />

ist eher bereit, im in der Vereinsarbeit aktiv mitzuwirken.


10<br />

Ortsobmann und<br />

Ortsleiterin<br />

Der Ortsobmann und die Ortsleiterin sind die beiden<br />

Verantwortlichen der Ortsgruppe. Sie stehen für die eigene<br />

Ortsgruppe ein und präsentieren sie nach außen.<br />

Bei der Wahl zum Ortsobmann oder der Ortsleiterin<br />

ist es wichtig gut zu überlegen, geeignete Personen<br />

zu finden und diese dann tatkräftig zu unterstützen.<br />

Ortsobmann und Ortsleiterin sollen wie jedes andere<br />

Ausschussmitglied seriöse und verlässliche Personen<br />

sein.<br />

Die Aufgaben von Ortsobmann und<br />

Ortsleiterin:<br />

• Die Südtiroler Bauernjugend nach innen und außen<br />

vertreten<br />

• Verantwortung übernehmen und tragen<br />

• Vorbild sein - ein schlechtes Bild fällt auf den gesamten<br />

Verein zurück<br />

• Kontakt- und Ansprechpartner im Dorf sein<br />

• Sitzungen und Versammlungen leiten<br />

• Mitglieder motivieren<br />

• Umsetzung der Mitgliederinteressen<br />

• Informationen weitergeben<br />

• Neue Ideen verwirklichen<br />

• Kontakt zur Bezirks- und Landesebene pflegen und<br />

fördern<br />

• Arbeitsaufteilung zwischen den verschiedenen<br />

Ausschussmitgliedern koordinieren und je nach Fä-<br />

higkeit delegieren<br />

• Kontrollieren und überprüfen (z.B. in steuerlichen<br />

Angelegenheiten)<br />

• Vertreter in anderen Gremien sein (z.B. Ortsbauernrat,<br />

Gemeindegremien, usw.)<br />

• Pflege von Tradition und Brauchtum<br />

• Gutes Klima im Ausschuss fördern<br />

• Entscheidungen treffen<br />

• Genehmigungen und Lizenzen einholen<br />

• Verantwortung für die Organisation und Koordination<br />

von Tätigkeiten, Aktionen und Veranstaltungen<br />

übernehmen<br />

Besondere Eigenschaften:<br />

Um die Südtiroler Bauernjugend gut zu vertreten und<br />

zu lenken, sollten die beiden Vorsitzenden verantwortungsbewusst<br />

sein. Sie sollten Organisationstalent<br />

und Durchsetzungsvermögen besitzen. Weiters zählen<br />

Pünktlichkeit und die Fähigkeit Aufgaben abzugeben<br />

zu ihren Stärken. Neben Kreativität soll auch das Verständnis<br />

für Andere und die Toleranz nicht fehlen.<br />

Tipp<br />

Eines der Wörter, die bei einer sinnvollen Vereinsarbeit<br />

gestrichen werden soll ist das Wort „man“. Man ist<br />

nicht Mitglied im Verein und hat auch noch nie etwas<br />

erledigt. Aufgaben gehören eindeutig zugeordnet. Es<br />

muss klar sein wer, was bis wann zu erledigen hat.


Die<br />

Stellvertreter<br />

11<br />

Jede Ortsgruppe der Südtiroler Bauernjugend hat neben<br />

Ortsobmann und Ortsleiterin jeweils einen Stellvertreter<br />

bzw. Stellvertreterin. Diese sollen den Ortsobmann<br />

und die Ortsleiterin vertreten wenn diese eine<br />

Aufgabe nicht ausführen, einen Termin nicht wahrnehmen<br />

oder eine Verpflichtung nicht annehmen können.<br />

Ortsobmann und Ortsleiterin müssen sich auf die Stell-<br />

vertreter verlassen können. Wenn die Stellvertreter den<br />

Ortsobmann oder die Ortsleiterin vertreten, übernehmen<br />

sie dieselben Aufgaben. Daher ist alles was für Ortsobmann<br />

und Ortsleiterin gilt auch für die Stellvertreter sehr<br />

wichtig. Stellvertreter übernehmen oft auch zusätzliche<br />

Aufgaben um die Vorsitzenden zu entlasten.<br />

Die Ausschussmitglieder<br />

Bei den Ausschussmitgliedern sollte es sich um aktive,<br />

fleißige und seriöse Personen handeln. Im Ausschuss<br />

sollten die Mitglieder vertreten sein die das Beste für<br />

den Verein wollen und gerne ihre Freizeit für und mit<br />

der Bauernjugend verbringen.<br />

Die Aufgaben der Ausschussmitglieder:<br />

• Führungsspitze unterstützen<br />

• Fotografieren und Fotoalbum gestalten<br />

• Inventar verwalten und den Vereinsraum in Ordnung<br />

halten<br />

• Getränke verwalten<br />

• Schaukasten dekorieren<br />

• dem Schriftführer oder dem Kassier kleinere Aufgaben<br />

abnehmen<br />

• Bei der Organisation von Kursen und Veranstaltungen<br />

helfen<br />

Besondere Eigenschaften:<br />

Die Ausschussmitglieder sollten gerne mitarbeiten, sie<br />

sollten auch „Anweisungen“ der Führungsspitze akzeptieren<br />

können und diese umsetzen. Fleiß, Pünktlichkeit,<br />

Hilfsbereitschaft und die positive Einstellung zum Ehrenamt<br />

sowie der Wille gemeinsam etwas zu Bewegen<br />

sollte die Ausschussmitglieder auszeichnen.


12<br />

Der<br />

Schriftführer<br />

Die Aufgaben des Schriftführers:<br />

• Protokoll bei jeder Sitzung, bei der Jahreshauptversammlung<br />

und bei allen Besprechungen verfassen.<br />

Diese sind sorgfältig, geordnet und wieder auffindbar<br />

aufzubewahren<br />

• Schriftverkehr führen<br />

• Mitglieder- sowie Ausschussliste genau und ordentlich<br />

führen<br />

• Datenschutzlisten genau und ordentlich führen<br />

• Mitgliedsausweise schreiben oder drucken<br />

• Öffentlichkeitsarbeit in Absprache mit Ortsobmann<br />

und Ortsleiterin betreiben<br />

• Rundschreiben, Flugblätter usw. ausarbeiten<br />

• Einladungen zu Sitzungen, Versammlungen, Veranstaltungen<br />

gestalten und versenden<br />

• Chronik führen<br />

• Sonstigen Schriftverkehr führen (Briefe, Aussendungen,<br />

Stellungnahmen)<br />

• Tätigkeitsbericht erstellen<br />

Der Schriftführer ist ein wichtiges Mitglied im Ortsausschuss.<br />

Es ist eine Tätigkeit, die einem viel gibt und bei<br />

der man viel lernt. Schriftführer sollten Personen sein,<br />

die mit dem PC sehr gut umgehen können, seriös, verlässlich<br />

und genau sind.<br />

Besondere Eigenschaften:<br />

Der Schriftführer muss eine seriöse Person sein. Über<br />

die in Sitzungen besprochenen Inhalte hat er, wenn gefordert,<br />

stillschweigen zu halten. Im Laufe der Zeit sollte<br />

der Schriftführer ein Gespür dafür entwickeln können,<br />

was in ein Protokoll gehört und was nicht. Witze gehören<br />

dort z.B. nicht hin. Beschimpfungen werden aus<br />

Höflichkeit nicht wörtlich aufgenommen, es sei denn<br />

jemand besteht darauf.<br />

Als Schriftführer sollten Personen ausgewählt werden,<br />

denen das Schreiben liegt. Genauigkeit, Pünktlichkeit<br />

und Verlässlichkeit zählen zu den Eigenschaften eines<br />

guten Schriftführers. Er muss mit Terminen, Dokumenten,<br />

Texten und Listen umgehen können.<br />

Der<br />

KAssier<br />

Tipp<br />

Der Kassier verwaltet die Finanzen der Ortsgruppe. Immer<br />

wenn es um Geld geht, ist Vorsicht geboten. Der<br />

Kassier muss eine Person sein der 100%iges Vertrauen<br />

entgegen gebracht werden kann. Genauigkeit und Ordnung<br />

sind die obersten Prinzipien eines Kassiers.<br />

Die Aufgaben des Kassiers:<br />

• Inkasso und Zahlungen<br />

• Rückerstattung der Spesen an Vereinsmitglieder<br />

bei entsprechender Belegung<br />

• Ordnungsgemäße Aufstellung aller Einnahmen und<br />

Ausgaben<br />

• Auftragserteilung zur Zahlung von allen anfallenden<br />

Steuern an das Landessekretariat<br />

• Führen des IVA-Minori Registers<br />

• Abgabe der geforderten Informationen zur Steuererklärung<br />

im SBJ-Landessekretariat<br />

• Kassabericht für die Jahreshauptversammlung erstellen<br />

Als Hilfe dient dem Kassier der Steuerleitfaden, der im<br />

SBJ-Landessekretariat erhältlich ist.<br />

Besondere Eigenschaften:<br />

Der Kassier muss seriös, glaubwürdig, korrekt und genau<br />

sein. Man muss ihm vertrauen können. Der richtige<br />

Umgang mit Geld ist genau so wichtig wie der Überblick<br />

über Einzahlungstermine und die genaue Ordnung der<br />

Rechnungen und Belege. Weiters ist Genauigkeit oberstes<br />

Gebot.


13<br />

Neue Mitglieder<br />

anwerben? So Geht´S...<br />

Die Mitglieder sind die tragende Säule jeder Vereinstätigkeit.<br />

Aus diesem Grund kommt der Mitgliederwerbung eine<br />

besondere Bedeutung zu. Doch bei der Mitgliederwerbung<br />

handelt es sich um kein „Haustürgeschäft“ sondern vielmehr<br />

geht es darum die eigene Ortsgruppe in angemessener<br />

Form zu präsentieren und geeignete und dauerhafte<br />

Maßnahmen zu setzen.<br />

Die Mitglieder geben dem Verein Gewicht. Aus den Mitgliedern<br />

gehen Funktionäre hervor, die für die Geschicke der<br />

Südtiroler Bauernjugend auf Orts-, Bezirks- und Landesebene<br />

verantwortlich sind. Doch gerade die Besetzung der<br />

Ausschüsse mit engagierten Funktionären ist nicht immer<br />

ganz einfach. Umso wichtiger ist es daher bereits bei den<br />

Mitgliedern anzusetzen.<br />

Mitgliederwerbung darf aber nicht aus einmaligen Maßnahmen<br />

oder Aktivitäten bestehen sondern ist ein andauernder<br />

Prozess, der sehr viel mit Kommunikation aber auch<br />

mit der richtigen Präsentation zu tun hat. Die Kommunikation<br />

mit den Jugendlichen soll so direkt wie möglich<br />

sein: Das persönliche Gespräch, die persönliche Einladung,<br />

möglicherweise mit dem Angebot zur Mitfahrt verbunden,<br />

kann durch keine andere Maßnahme ersetzt werden. Was<br />

die Präsentation betrifft so gilt: Die Aktivitäten und Veranstaltungen<br />

sind die Visitenkarte einer Ortsgruppe und<br />

machen die Ortsgruppe bekannt. Zudem bieten Veranstaltungen<br />

die Möglichkeit um mit den Jugendlichen ins Gespräch<br />

zu kommen und sie in die Tätigkeit der Ortsgruppe<br />

einzubinden.<br />

Besonders die Jugendorganisationen haben es schwer. Jugendliche<br />

zu motivieren, sich einem Verband anzuschließen<br />

und Mitglied zu werden ist keine leichte Aufgabe.<br />

Trotz allem wissen wir, dass die Arbeit und Zugehörigkeit<br />

in einem Verband sehr wertvoll und lehrreich sind. Warum<br />

sollte ein Jugendlicher sich beispielsweise für die Südtiroler<br />

Bauernjugend interessieren? Hier einige wichtige Aussagen<br />

dazu:<br />

Die Südtiroler Bauernjugend ist...<br />

eine Gemeinschaft:<br />

Junge Menschen knüpfen bei der Südtiroler Bauernjugend


14<br />

eine Interessensgemeinschaft:<br />

Jugendliche bestimmen gemeinsam wichtige Interessen<br />

und setzen sich dafür ein.<br />

Es gibt also gute Gründe, wieso es nach wie vor sehr<br />

interessant sein kann, Mitglied eines Vereines oder Verbandes<br />

zu sein. Doch wie spreche ich die Leute richtig<br />

an?<br />

Tipps<br />

Die richtige Kommunikation bei der Mitgliederwerbung:<br />

ein Netz persönlicher Beziehungen. Sie nehmen Anteil<br />

am Leben anderer und lassen zu, dass andere an ihrem<br />

Leben Anteil nehmen.<br />

eine Arbeitsgemeinschaft:<br />

Jugendliche bringen ihre vielfältigen Talente und Begabungen<br />

für eine gemeinsame Sache ein. Teamfähigkeit,<br />

Solidarität und Hilfsbereitschaft sind Talente, die auch<br />

in beruflichen Kontexten sehr gefragt sind.<br />

eine Bildungsgemeinschaft:<br />

Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen<br />

stärkt die eigene Persönlichkeit, erweitert den Horizont<br />

und fördert das Engagement.<br />

Die Identität des anderen kennen lernen:<br />

Bei jedem erfolgreichen Gespräch, in dem ich etwas rüber<br />

bringen will ist es wichtig, möglichst viel über den<br />

Anderen zu wissen. Was tut die Person? Wo ist er bereits<br />

eingebunden? Welche Interessen hat die Person?<br />

Den anderen gezielt ansprechen:<br />

Ich muss die Personen persönlich ansprechen und mit<br />

Informationen, Argumenten und Angeboten überzeugen.<br />

Dabei sollte ich aufmerksam zuhören und gezielt<br />

Fragen stellen. Die Hinweise zu neuen Ideen, die die<br />

Person einbringt, muss ich ernst nehmen.<br />

Eine „alte“ Fischerweisheit – „Der Fischer fischt nicht<br />

mit Cordon bleu“:<br />

Das bedeutet: Deine Argumente müssen nicht dir,<br />

sondern der/dem Gesprächspartner/in „schmecken“!<br />

Deshalb ist es wichtig, dass ihr beim Ansprechen viele<br />

Beispiele und Erfolgsargumente einbringt.


Sitzungen<br />

gekonnt leiten<br />

15<br />

Kommunikation und Austausch um gemeinsam zu guten<br />

Lösungen zu kommen, ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor<br />

in der Vereinsarbeit. Jahr für Jahr verbringen die<br />

Funktionäre viel Zeit in Besprechungen, Sitzungen und<br />

Workshops. Leider manchmal nicht zur Zufriedenheit<br />

der Betroffenen. Es wird über verlorene Zeit und zu<br />

wenig Ergebnisse geklagt. Erfahrungsgemäß gelingt<br />

es nur mit einer professionellen Sitzungsleitung aus<br />

gemeinsamen Sitzungen auch nachhaltige Erfolge zu<br />

erzielen.<br />

Tipps<br />

Hier einige Tipps für eine erfolgreiche Sitzung:<br />

• Der Sitzungstermin muss frühzeitig bekannt gegeben<br />

werden (mindestens 2 Wochen vorher)<br />

• Die Einberufung erfolgt durch Ortsobmann und<br />

Ortsleiterin<br />

• Schriftliche Einladung mit den Tagesordnungspunkten,<br />

die zu besprechen sind (das letzte Protokoll<br />

mit senden)<br />

• Pünktlich erscheinen - bei Abwesenheit oder späterem<br />

Erscheinen rechzeitig entschuldigen<br />

• Begrüßung durch Ortsobmann und Ortsleiterin<br />

• Feststellen der Beschlussfähigkeit (die Hälfte plus<br />

ein Ausschussmitglied müssen anwesend sein)<br />

• Verlesung des Protokolls der letzten Sitzung, damit<br />

alle auf dem gleichen Stand sind<br />

• Sitzungsleiter gibt nochmals die Tagesordnungspunkte<br />

bekannt<br />

• Punkt für Punkt besprechen und entscheiden<br />

• Falls nötig fachbezogene Ansprechpartner miteinbeziehen<br />

• Freie Meinungsäußerung und Diskussion zulassen<br />

• Neue Vorschläge mit einbeziehen, aber nicht den<br />

Faden verlieren<br />

• Gemeinsam Lösungen suchen<br />

• Abstimmen, entscheiden<br />

• Gute und gerechte Aufgabenverteilung<br />

• Verlesung von Veranstaltungen und Aktionen anderer<br />

Ortsgruppen, des Bezirks und des Landesverbandes<br />

sowie von anderen Vereinen im Dorf<br />

• Nachbesprechung von vorangegangenen Veranstaltungen<br />

mit berücksichtigen<br />

• Vorschläge für die nächste Sitzung vorbringen und<br />

festhalten<br />

• Termin der nächsten Sitzung festlegen<br />

• Geselliges Beisammensein nicht vergessen<br />

• Sitzung sollte nicht länger als zwei Stunden dauern,<br />

eventuell nicht termingebundene Tagesordnungspunkte<br />

vertagen<br />

• keine Seitengespräche zulassen<br />

• keine Abschweifungen zulassen<br />

• Ziel nicht aus den Augen verlieren<br />

• Ausschussmitglieder müssen Bescheid wissen,<br />

über was gesprochen wird<br />

Die Jahreshauptversammlung<br />

Die Wahl des Versammlungsortes kann den Verlauf wesentlich<br />

beeinflussen. Sitzen weinige Personen in einem<br />

großen Saal, deprimiert das. Ein zu kleiner Raum<br />

bringt Sitzplatzprobleme mit sich. Sinnvoll ist, Getränke<br />

und Gläser auf den Tischen bereitzustellen und auf<br />

dauernde Störung durch die Bedienung zu verzichten.<br />

Besprechungspunkte<br />

Zahlreiche Tagesordnungspunkte einer Jahreshauptversammlung<br />

sind verpflichtend vorgeschrieben. Zusätzlich<br />

sind noch Stimmzähler zu bestimmen, wenn bei<br />

Neuwahlen schriftlich abgestimmt werden soll.


16<br />

Begrüßung<br />

Eine kurze humorvolle Begrüßung bietet einen guten<br />

Einstieg. Auch wenn die Tagesordnung bereits in der<br />

Einladung enthalten ist bewährt sich eine kurze Erläuterung<br />

des geplanten Ablaufs. Dabei auch angeben, wie<br />

lange die Versammlung etwa dauert. Unter „Allfälliges“<br />

sollen grundsätzlich keine Beschlüsse gefasst werden.<br />

Neben dem Protokoll der letztjährigen Versammlung<br />

können den Mitgliedern mit der Einladung auch die<br />

Jahresberichte zugesandt bzw. für alle Teilnehmer<br />

aufgelegt werden. Das macht möglich, dass sich Berichterstatter<br />

während der Versammlung auf besonders<br />

wichtige Punkte konzentrieren können. Von Vorteil ist<br />

der Einsatz von Hilfsmitteln. Wo das Vereinsleben vom<br />

Fotografen dokumentiert wird, untersteichen Bilder das<br />

gesprochene Wort.<br />

Ziele formulieren:<br />

Vereinsmitglieder wollen bei der Jahreshauptversammlung<br />

nicht nur zurück blicken. Wesentliche Vorhaben<br />

gehören vorgestellt.<br />

Rahmenprogramm<br />

Die Versammlung soll die Mitglieder nicht ermüden,<br />

sondern im Gegenteil zu weiteren Aktivitäten ermutigen.<br />

Dazu kann ein Rahmenprogramm beitragen.<br />

Vorschläge sind: Fotoausstellung, Videofilm (nicht zu<br />

lang!), Musik, Expertendiskussion, Verlosung, Quiz<br />

uvm.<br />

Gastreferent<br />

Ein interessantes Referat zu einem aktuellen Thema<br />

kann ein Höhepunkt einer Versammlung sein. Mit den<br />

Referenten sind alle organisatorischen Fragen rechtzeitig<br />

abzuklären: Thema, Dauer des Referates, technische<br />

Hilfsmittel usw. Unterstützung um geeignete<br />

Referenten zu finden bietet auch die SBB-Weiterbildungsgenossenschaft:<br />

Tel. 0471 999 335, weiterbildung@sbb.it<br />

Ehrungen:<br />

Jahreshauptversammlungen sind Anlass, verdiente<br />

Vereinsmitglieder in den Vordergrund zu stellen. Dabei<br />

gilt wie bei Berichten oder Referaten: Einige Fotos vom<br />

Einsatz der zu Ehrenden bringen mehr als langatmige<br />

Lebensläufe.<br />

Grußworte:<br />

Grußworte machen Vertreter der Landesorganisation<br />

welcher der Verein angehört. Die Mitglieder von Gemeinderat<br />

und Gemeindeverwaltung werden pauschal<br />

erwähnt, ebenso Vertreter anderer Ortsvereine. Wenn<br />

die Ortsfeuerwehr für Ordnung sorgt, das Weisse Kreuz<br />

anwesend ist oder andere Gruppen mithelfen, gebührt<br />

ihnen ebenfalls ein Dank. Eigene Ehrenmitglieder sowie<br />

andere Persönlichkeiten (Sponsor, Fahnenpatin usw.)<br />

sind je nach Anlass ebenfalls zu begrüßen. Pressevertreter<br />

werden nicht einzelln, sondern als Gruppe begrüßt.<br />

Wer ist anwesend?<br />

Erfahrene Vereinsfunktionäre beauftragen bei Großveranstaltungen<br />

zwei, drei Mitglieder, auf die Ehrengäste<br />

zu achten. Es soll niemand übersehen werden, allerdings<br />

auch niemand begrüßt der verhindert ist. Die<br />

Beobachter melden die ihnen bekannten Namen per<br />

Notizzettel. Sitzen in einem Festzelt 1000 Personen, so<br />

ist es durchaus berechtigt, einen dennoch übersehenen<br />

Ehrengast zu begrüßen.<br />

Tipps<br />

Ehrengäste – wer wird wie begrüßt?<br />

• Begrüßungsliste nicht zu lang. Es muss nicht jeder<br />

Gast einzeln genannt werden.<br />

• Bei Großveranstaltungen achten Helfer darauf,<br />

dass kein Ehrengast übersehen wird<br />

• Reihenfolge der Begrüßung ist kein Evangelium.<br />

• Im Redetext eingeflochtene Nahmen von Ehrengästen<br />

verkürzen, keine zu lange Liste am Beginn.<br />

Ehrenschutz:<br />

Manche Vereinsanlässe stehen unter dem Ehrenschutz<br />

bekannter Persönlichkeiten. Grundsätzlich sollen es<br />

aber Veranstaltungen überörtlicher Bedeutung sein,<br />

wenn der Landeshauptmann oder andere Personen um<br />

die Übernahme eines Ehrenschutzes gebeten werden.<br />

Abgeordnete, die in den betreffenden Gemeinden wohnen,<br />

der Bürgermeister oder andere Personen mit Bezug<br />

zum Verein können ebenfalls um die Übernahme<br />

des Ehrenschutzes gebeten werden.


Protokolle schreiben<br />

Leicht gemacht<br />

17<br />

Gute Protokolle erleichtern die effektive Kommunikation.<br />

Protokolle dienen:<br />

• als Information: Nichtanwesende werden informiert<br />

• als Ergebnisliste: Beschlüsse, Ergebnisse und Maßnahmen<br />

werden zusammengefasst<br />

• als Grundlage zur weiteren Bearbeitung: Kompetenzen<br />

und Aufgaben einzelner Personen werden genau festgelegt<br />

• als Beweis: Vorgänge, Verlauf, Beschlüsse und Zuständigkeiten<br />

werden schriftlich festgehalten<br />

Die optimale Protokollmitschrift<br />

Ein weißes Blatt Papier ist für die Mitschrift ungeeignet,<br />

denn die fehlende Strukturierung des Blattes erschwert die<br />

Arbeit. Zur Reduzierung dieses nachträglichen Aufwandes<br />

sollte vorab eine Blanko-Protokollvorlage genommen werden.<br />

Eine solche Vorlage kann unter www.sbj.it heruntergeladen<br />

werden.<br />

Tipps<br />

Je früher<br />

das Protokoll<br />

nach einer Sitzung<br />

abgefasst wird,<br />

desto besser ist<br />

es!<br />

• Bereits vorher durchnummeriertes Papier verhindert,<br />

dass man später die Reihenfolge der mitgeschriebenen<br />

Seiten durcheinander bringt.<br />

• Am leichtesten tut sich der Protokollführer, wenn er<br />

mit Papier nicht spart, die Blätter nur einseitig beschreibt<br />

und fortlaufend nummeriert sowie einen breiten<br />

Rand für spätere Ergänzungen offen lässt.<br />

• Eine zweite Farbe für Unklarheiten erleichtert das<br />

Nachfragen.<br />

• Bei wichtigen Punkten so lange nachfragen, bis genau<br />

verstanden ist, was gemeint ist.<br />

• So viel mitschreiben wie möglich, mehr ist in diesem<br />

Fall meist besser!<br />

• Anträge und Beschlüsse sind wörtlich mitzuschreiben,<br />

hier unbedingt immer nachfragen, bis jeder zufrieden<br />

ist, was im Protokoll steht! Oft wird dem Protokollführer<br />

auch direkt ‚‘ins Protokoll‘‘ diktiert.<br />

• Mitdenken ist angesagt! Nur dann können die einzelnen<br />

Beiträge im Zusammenhang verstanden werden<br />

und richtig im Protokoll wiedergegeben werden.<br />

Abfassen des Protokolls<br />

Verfassen eines Protokolls ist kein Selbstzweck - das Protokoll<br />

wird für andere Leser geschrieben. Daher sollte man<br />

sich in die Lage des Lesenden hineinversetzen.<br />

Je früher das Protokoll nach einer Sitzung abgefasst wird,<br />

desto besser ist es, denn man erinnert sich noch an die<br />

Sitzung und kann etwas mit den Stichpunkten anfangen.<br />

Deswegen: so bald wie möglich, am besten gleich im Anschluss<br />

an eine Sitzung, das Protokoll verfassen!<br />

Als erstes sollten alle noch eventuell vorhandenen Unklarheiten<br />

geklärt werden. Dann wird Schritt für Schritt die eigene<br />

Mitschrift durchgegangen: Was war wesentlich? Was<br />

unwesentlich? Welche Teile gehören wörtlich ins Protokoll?<br />

Protokolle werden in einer Protokollsprache verfasst. Hier<br />

die wichtigsten Punkte:<br />

Kurze und prägnante Sätze erleichtern die Lesbarkeit.<br />

• Zu viele Substantive machen einen Text schwer lesbar,<br />

Zeitwörter wirken dynamischer.<br />

• Protokolle werden grundsätzlich in der Gegenwart abgefasst.<br />

• Die direkte Rede wird verwendet, um Beschlüsse und<br />

Anträge wiederzugeben, die indirekte Rede wird dagegen<br />

für Meinungen und Behauptungen verwendet.<br />

• Adjektive sollten nur äußerst sparsam eingesetzt werden,<br />

denn sie werten und genau dies sollte ein Protokoll<br />

nicht machen.<br />

• Abkürzungen sollten so wenig wie möglich benutzt<br />

werden. Fremdwörter sind ebenfalls so wenig wie<br />

möglich zu verwenden.<br />

Ein gutes Protokoll muss:<br />

• wahr sein<br />

• objektiv und sachlich sein<br />

• auf Tatsachen beruhen, nicht auf Gefühle und Meinungen<br />

• auch für Nichtbeteiligte problemlos verständlich sein<br />

• auf das Wesentliche beschränkt sein<br />

• logisch gegliedert und aufgebaut sein<br />

• in Länge und Ausgestaltung dem Zweck angepasst<br />

sein<br />

• in klarem, leichtverständlichem Deutsch abgefasst<br />

sein<br />

• ohne unnütze Floskeln und Stilblüten auskommen<br />

• auch optisch leserfreundlich gestaltet sein


18<br />

Ortsausschuss:<br />

So wird gewählt!<br />

Wahlen<br />

SBJ-Ortsgruppe<br />

Um die Wahlen der Ortsausschüsse erfolgreich durchführen<br />

zu können, sollten sie gewissenhaft und gründlich<br />

vorbereitet werden.<br />

Termin:<br />

Es sollte ein zeitlich günstiger Termin gewählt werden,<br />

an dem keine Musikprobe, Feuerwehrprobe oder sonstige<br />

Veranstaltungen im Dorf stattfinden. Um die Versammlung<br />

ordnungsgemäß und ungestört abwickeln<br />

zu können, sollte diese in einem geschlossenen Raum<br />

durchgeführt werden.<br />

Die Einladung:<br />

Die Einladung zur Jahreshauptversammlung muss<br />

schriftlich und rechtzeitig (2 Wochen vorher) an alle<br />

Mitglieder versendet werden. Sie soll alle notwendigen<br />

Informationen wie z. B. Ort, Datum, Beginn und Tagesordnungspunkte<br />

beinhalten.<br />

Es empfiehlt sich auch frühzeitig an die schriftliche<br />

Einladung der Ehrengäste (Ortsbäuerin, Vertreter der<br />

Seniorenvereinigung auf Ortsebene, Bezirksobmann der<br />

Südtiroler Bauernjugend, Bezirksleiterin der Südtiroler<br />

Bauernjugend, Bezirksausschussmitglied der Südtiroler<br />

Bauernjugend, Bürgermeister, Pfarrer, Jugendasessor,<br />

usw.) zu denken! Der Ortsobmann des Bauernbundes<br />

ist Rechtsmitglied. Er sollte unbedingt anwesend sein.<br />

Vorschlag für eine Tagesordnung:<br />

• Begrüßung und Bericht durch den Ortsobmann und<br />

die Ortsleiterin<br />

• Verlesung des Tätigkeitsberichtes (evtl. mit Vorführung<br />

einer Power-Point-Präsentation)<br />

• Verlesung des Kassaberichtes durch den Kassier<br />

• Bericht der Kassarevisoren und Entlastung des<br />

Kassiers<br />

• Grußworte der Ehrengäste<br />

• Rücktritt des Ortsausschusses und der Kassarevisoren<br />

• Wahl der Vereinsorgane (Ortsausschuss und Kassarevisoren)<br />

• Bekanntgabe des Wahlergebnisses<br />

• Allfälliges<br />

Zu Punkt Allfälliges:<br />

Die Jahreshauptversammlung bietet unter diesem<br />

Punkt die Möglichkeit, mit den Mitgliedern verschiedene<br />

aktuelle Themen zu besprechen. Weiters können<br />

Vorschläge, Informationen, Tipps und Ideen für das<br />

Jahresprogramm gesammelt und besprochen werden.<br />

Damit der Zusammenhalt innerhalb der Ortsgruppe der<br />

Südtiroler Bauernjugend gefördert wird und sich neue<br />

Mitglieder sowie Funktionäre besser kennen lernen,<br />

kann zum Ausklang der Versammlung ein geselliger Teil<br />

organisiert werden (z. B. ein gemeinsames Essen). Ein<br />

derartiger Programmteil soll auch in der Einladung Platz<br />

finden.


19<br />

Wahlordnung auf Ortsebene<br />

Die Südtiroler Bauernjugend wählt alle zwei Jahre ihre<br />

Funktionäre in schriftlicher geheimer Wahl und konstituiert<br />

dementsprechend ihre Organe. Einer Wahl als<br />

OA-Mitglied können sich alle aktiven Mitglieder stellen,<br />

die das 30. Lebensjahr nicht vollendet haben. Vor jeder<br />

Neuwahl muss die MV die Anzahl der OA-Mitglieder<br />

festlegen, ebenso die Anzahl der Frauen und Männer,<br />

die den OA bilden. Außerdem muss vor der Neuwahl<br />

festgelegt werden, ob der OO, die OL und deren Stellvertreter<br />

direkt von der MV oder vom OA gewählt werden.<br />

Wenn die MV auch die Vorsitzenden wählt, ist die<br />

Wahl folgendermaßen durchzuführen:<br />

-Die Mitgliederversammlung wählt in einem ersten<br />

Wahlgang den Ortsausschuss.<br />

-Aus den Reihen der neugewählten OA-Mitglieder werden<br />

in einem zweiten Wahlgang OO und OL zugleich<br />

gewählt. OO oder OL muss volljährig sein.<br />

-Darauf erfolgt in einem dritten Wahlgang die Wahl<br />

des OO-Stellvertreters und der OL-Stellvertreterin, die<br />

ebenfalls zugleich gewählt werden. Es können in den<br />

einzelnen Wahlgängen so viele Vorzugsstimmen abgegeben<br />

werden, wie MG zu wählen sind. Die Aufgabenbereiche<br />

innerhalb des OA werden vom Ausschuss<br />

intern zugeteilt.<br />

Stimmengleichheit<br />

Erhalten zwei oder mehrere Kandidaten bei der OA-Wahl<br />

im ersten Wahlgang die gleiche Anzahl von Stimmen,<br />

so gilt der/die Jüngere als gewählt. Erhalten zwei oder<br />

mehrere Kandidaten bei der Wahl einer Funktion im<br />

zweiten oder dritten Wahlgang die gleiche Anzahl von<br />

Stimmen, so erfolgt eine Stichwahl. Bei erneuter Stimmengleichheit<br />

gilt der/die Jüngere als gewählt. Der BA<br />

wird von der Bezirksversammlung der Ortsgruppen seines<br />

Bezirkes gewählt und besteht aus mindestens 11<br />

und höchstens 17 Mitgliedern. Zur Wahl des Bezirksausschusses<br />

treten alle Ortsgruppen eines Bezirkes<br />

zusammen. Jede OG kann, je nach Mitgliederzahl, ihre<br />

Stimmrechte abgeben. Jede Ortsgruppe hat in der MV<br />

mindestens ein Stimmrecht und jeweils ein weiteres<br />

Stimmrecht je 20 Mitglieder, wobei die angebrochene<br />

Zahl als voll gilt. Die Landesführung (Landesobmann,<br />

Landesleiterin und je zwei Stellvertreter/innen) wird<br />

von der Mitgliederversammlung gewählt.<br />

Neuwahlen und Änderung rechtlicher Vertreter<br />

Die Neuwahlen auf Ortsebene bedeuten nicht nur eine<br />

meist personelle Veränderung der Ortsausschüsse<br />

sondern es sind damit auch eine Reihe von Verpflichtungen<br />

verbunden, die unmittelbar nach der Wahl zu<br />

erledigen sind. Das Rundschreiben, das immer vor<br />

den Wahlen verschickt wird, enthält alle Informationen<br />

zu den Wahlen auf Ortsebene. Insbesondere ist<br />

zu beachten, dass mit einem eventuellen Wechsel des<br />

rechtlichen Vertreters bei den Ortsausschusswahlen<br />

die Mitteilung dieser Änderung bei den lokalen Steuerämtern<br />

notwendig ist. Dies geschieht mit eigenen<br />

Formularblättern (Mod. AA7), die der neue rechtliche<br />

Vertreter innerhalb von 30 Tagen nach erfolgter Wahl<br />

ausgefüllt und in zweifacher Ausfertigung beim lokalen<br />

Steueramt abgegeben muss. Die Formblätter und die<br />

Anleitung zum Ausfüllen werden Ende September an<br />

alle Ortsobmänner und Ortsleiterinnen geschickt.


20<br />

Reden wie<br />

die Profis<br />

Um in einer Rede bei den Zuhörern den gewünschten Effekt<br />

zu erzielen, ist sowohl eine ausgeprägte Zuwendung<br />

an die Zuhörer notwendig, als auch eine inhaltlich attraktive<br />

Verpackung. Die besten Inhalte nützen nichts, wenn<br />

der Zuhörer sich nicht angesprochen fühlt und das Gefühl<br />

bekommt: „das geht mich nichts an“. Andererseits genügt<br />

es nicht, das Publikum für sich einzunehmen, und<br />

keine wirkliche Aussage in seiner Rede zu haben.<br />

Zuhörerorientiert<br />

Zuhörerorientiert spricht man dann, wenn die Hörer das<br />

Gefühl haben: “Der Redner redet für mich (zu mir)“.<br />

Durch Blickkontakt, Lächeln, Zugewandtheit kann man<br />

das erreichen. Aber auch die Inhalte müssen auf das Publikum<br />

und Ihre Welt abgestimmt sein. Am besten, man<br />

bezieht sich direkt auf die Hörerschaft. Der Zuhörer soll<br />

das Gefühl haben: „Das geht mich was an. Das betrifft<br />

mich.“<br />

Tipps<br />

Tipps für zuhörerorientiertes Sprechen:<br />

• Blickkontakt<br />

• Körpersprache<br />

• Gestik intensivieren<br />

• Beispiele und Vergleiche aus der Welt der Hörer bringen<br />

• Bedeutung für die Hörer klar darlegen<br />

ein Ziel in der Rede zu merken sein, also etwas, wo ich<br />

die Hörer hinführe, wenn ich sie durch zuhörerorientiertes<br />

Sprechen auf meiner Seite habe. Ich bereite die Inhalte so<br />

auf, dass sie verständlich (Faktoren der Verständlichkeit),<br />

aussagekräftig sind und eine Bedeutung haben.<br />

Faktoren für Verständlichkeit<br />

Das Hauptproblem, das wir bei Reden immer wieder erleben<br />

ist, dass der Redner den Zuhörer überfordert. Besonders<br />

bei Fachreden ist es daher wichtig, auf die Verständlichkeit<br />

der Inhalte zu achten. Denn nur wer verstanden<br />

wird, hat auch eine Chance zu überzeugen. Dabei gilt es<br />

zu bedenken, dass der Zuhörer im Normalfall nicht so mit<br />

den Themen vertraut ist wie der Redner und deshalb bestimmte<br />

Faktoren für Verständlichkeit zu berücksichtigen<br />

sind.<br />

Dazu kommt, dass oft Bedingungen vorherrschen, die<br />

die Aufmerksamkeitsschwelle der Zuhörer zusätzlich reduziert,<br />

wie z.B. große räumliche Distanz zum Redner,<br />

ein hoher Nebengeräusch-Pegel oder Ablenkungen durch<br />

andere Personen.<br />

Auch auf der Beziehungsebene spielt die Verständlichkeit<br />

des Gesagten eine wichtige Rolle. Denn wenn wir jemanden<br />

nicht ganz verstehen, bringen wir dieser Person oft<br />

entweder keine oder eher negative Gefühle entgegen.<br />

Sachorientiert<br />

Sachorientiert spreche ich vor allem durch eine gute Verständlichkeit<br />

der Inhalte und eine klare Aussage. Es muss


21<br />

Merkpunkte für eine Rede<br />

Vorbereitungsphase der Rede<br />

• Genau überlegen, wer das Zielpublikum ist und wie<br />

es denkt<br />

• Genau überlegen, was man sagen will! Welche Kernbotschaft<br />

will man dem Publikum mitgeben<br />

• Mit anderen Leuten über das Thema reden. Das gibt<br />

Sicherheit und bereitet auf mögliche Fragen vor.<br />

• Konkrete Beispiele in die Rede einbauen<br />

• So viel Material wie möglich sammeln, auch wenn<br />

nicht alles verwendet wird<br />

• Notizen machen, auch wenn diese nicht verwendet<br />

werden! Am besten eignet sich ein DIN A5 Blatt<br />

• Rede vor dem geistigen Auge ablaufen lassen oder<br />

jemanden vortragen<br />

• Die ersten Worte zur Eröffnung auswendig lernen<br />

• Rede kürzen (so lange wie nötig- so kurz wie möglich)!<br />

Auf wenige, aber schlagkräftige Gesichtspunkte<br />

konzentrieren<br />

Beginn der Rede<br />

• Warten vor Beginn der Rede bis Ruhe eintritt, und<br />

Blickkontakt zu den Zuhörern aufnehmen<br />

• Einen effektvollen, außergewöhnlichen Anfangssatz<br />

(Zitate, Geschichten, Headlines) nehmen; wie man<br />

startet, so liegt man im Rennen.<br />

• Keinesfalls mit Entschuldigungen und Abschwächungen<br />

(eventuell, vielleicht, könnte...) beginnen<br />

• Publikum als Freund sehen, dem etwas interessantes<br />

Vortragen wird<br />

• Zu Beginn eine freundlich gesonnene Person im Publikum<br />

für den Blickkontakt suchen und so Sicherheit<br />

holen<br />

• Besonders am Anfang lächeln. Das macht sympathisch<br />

und wirkt selbstbewusst<br />

• Laut und schwungvoll starten, um die Zuhörer wachzurütteln<br />

Hauptteil der Rede<br />

• Frei mit Unterstützung Ihrer Notizen Sprechen<br />

• Neugier bei den Zuhörern erwecken, indem die Kernaussage<br />

nicht sofort vorweggenommen wird<br />

• Stimme gezielt einsetzen! Sprechtempo, Lautstärke<br />

und Stimmlage variieren<br />

• Gezielte Pausen machen<br />

• Über eigene Erfahrungen berichten<br />

• Auf die speziellen Interessen Ihres Zielpublikums eingehen<br />

• Durch Vergleiche und Beispiele veranschaulichen<br />

• Geläufige Wörter verwenden! Wenn der Zuhörernicht<br />

versteht, wird eine negative Haltung haben<br />

• Verschleiernde Redewendungen wie “man, würde<br />

sagen, würde meinen...” vermeiden<br />

• Natürlich aber nachdrücklich sprechen! Die Stimme<br />

sollte nicht nur gehört werden sondern Dynamik und<br />

Selbstbewusstsein ausdrücken<br />

• Gestik nicht bewusst einschränken! Die Gestik Intensivieren,<br />

wenn Aufmerksamkeit gewonnen werden<br />

soll<br />

Schluss der Rede<br />

• Einen effektvollen Schluss formulieren. Der Schluss-<br />

Satz ist das, was im Kopf des Zuhörers bleibt<br />

• Eine Schlussmöglichkeit ist die kurze Zusammenfassung<br />

der wesentlichen Gesichtspunkte<br />

• Einen Appell aussprechen, wenn man die Teilnehmer<br />

zu konkretem Tun auffordern will<br />

• Nichtssagende Schlussformeln wie: “damit bin ich<br />

am Ende”, “kommen wir zum Schluss” vermeiden<br />

• Am Ende die Emotionen der Zuhörer ansprechen<br />

• Nicht von der Bühne flüchten! Den Schlussapplaus<br />

abwarten


22<br />

Umgang mit Störungen in der Rede<br />

Tipps<br />

Teilnehmer kommen zu spät<br />

Nicht aus der Ruhe bringen lassen. Eine kurze Begrüßung<br />

durch Blickkontakt ist in der Regel ausreichend.<br />

Teilnehmer stellen unangenehme Fragen<br />

Ruhig und freundlich auf einen späteren Zeitpunkt verweisen!<br />

Man verspricht sich<br />

Kurz korrigieren, um Missverständnisse zu vermeiden –<br />

nicht entschuldigen<br />

Teilnehmer führen Seitengespräche<br />

Durch Blickkontakt die Aufmerksamkeit der Teilnehmer<br />

zurückgewinnen. Wenn das Gespräch die Präsentation<br />

stört, die Störung ansprechen - z.B. “Ist Ihre Frage für<br />

alle interessant? Sollten wir jetzt darüber sprechen?”<br />

Es kommen unsachliche Zwischenmeldungen der Teilnehmer<br />

Sachlich bleiben, auch wenn man sich angegriffen fühlt.<br />

Den Beitrag ernst nehmen und nachfragen was der Teilnehmer<br />

konkret damit meint.<br />

Rahmenbedingungen der Rede<br />

• Sich vor der Rede mit den Räumlichkeiten und den<br />

zur Verfügung stehenden Medien vertraut machen!<br />

Pannen mit den Medien können den besten Vortrag<br />

zerstören<br />

• Für gute Beleuchtung sorgen<br />

• Weg mit unnützen Gegenständen von der Rednerbühne<br />

• Vor Beginn der Rede für gute Luftverhältnisse sorgen.<br />

Nichts ermüdet mehr als schlechte Luft<br />

Die Körpersprache<br />

Der Stand<br />

Beim Stand ist vor allem die Breite der Beinstellung und<br />

der Grad der Flexibilität in den Knien aufschlussreich:<br />

• Eine breite Beinstellung signalisiert:<br />

• Revieranspruch<br />

• Einen festen Standpunkt<br />

• Großes Selbstvertrauen<br />

Eine schmale Beinstellung signalisiert:<br />

• Einen von außen fixierten Standpunkt (Militär)<br />

• Das Bedürfnis wenig Raum einzunehmen<br />

• Schlechte Balance<br />

Durchgedrückte Knie signalisieren:<br />

• Eine starre, festgefahrene Haltung<br />

• Einen unveränderlichen Standpunkt<br />

Beweglichkeit in den Knien signalisiert:<br />

• Beweglichkeit und Flexibilität in den Ansichten<br />

• Nachgiebigkeit<br />

Der Gang<br />

Beim Gang eines Menschen sagen vor allem die Schritt-<br />

Länge, der Auftritt und Fußstellung viel über die Person<br />

aus.<br />

Kleine Schritte signalisieren:<br />

• Hang zum Detail<br />

• Ordnungsliebe<br />

• Hohes Sicherheitsbedürfnis<br />

Große Schritte signalisieren:<br />

• Konzentration auf das Gesamte<br />

• Hang zum ganzheitlichen, strategischen Planen<br />

• Risikobereitschaft<br />

Ein fester Auftritt signalisiert:<br />

• Durchsetzungsfähigkeit<br />

• Entschlossenheit<br />

• Die Tendenz aufzufallen


23<br />

Ein leichter Auftritt signalisiert:<br />

• Zurückhaltung<br />

• Vorsichtigkeit<br />

• Zaghaftigkeit<br />

Nach vorne zeigende Fußspitzen signalisieren:<br />

• Zielstrebigkeit<br />

• Geradlinigkeit<br />

Nach außen zeigende Fußspitzen signalisieren:<br />

• Ablenkbarkeit<br />

• Verschwendung von Energie<br />

Das Sitzen<br />

Sitzen ist eine feste räumliche Position, die viel über das<br />

Territorialverhalten und die Beziehung der Beteiligten zueinander<br />

aussagt. Interessant dabei ist vor allem die Sitzordnung<br />

und die Sitz-art (Haltung).<br />

Frontale Sitzordnung signalisiert:<br />

• Konfrontationsbereitschaft<br />

• Konkurrenzsituation<br />

• Bereitschaft, sich dem anderen zu widmen<br />

Rechtwinkelige Sitzordnung signalisiert:<br />

• Entspannte Atmosphäre<br />

• Spielraum<br />

Zurückgelehntes Sitzen signalisiert:<br />

• Sich entfernen vom Gesagten<br />

• Position des Beobachters<br />

• Passive Erwartungshaltung<br />

Vorgelehntes Sitzen signalisiert:<br />

• Aktivität/ Bereitschaft zum Handeln<br />

• Orientierung auf das Gegenüber<br />

• Konfrontationsbereitschaft<br />

Volles Ausnützen der Sitzfläche signalisiert:<br />

• Selbstbewusstsein<br />

• Anspruch auf Territorium (und Zeit)<br />

• Beharrlichkeit<br />

Teilweises Ausnützen der Sitzfläche signalisiert:<br />

• Bereitschaft zu gehen<br />

• Angst, zuviel Zeit in Anspruch zu nehmen<br />

Sitzen mit überkreuzten Beinen signalisiert:<br />

• Abwehrhaltung (mit quergelegten Bein)<br />

• Versuch der Entspannung (mit übergeschlagenem<br />

Bein)<br />

Sitzen mit gestreckten Beinen signalisiert:<br />

• Anspruch auf Territorium<br />

• Entspannung<br />

Kopf und Hals<br />

Der Hals ist die verwundbarste Körperstelle des Menschen.<br />

Darum ist der Schutz des Halses eine wichtige<br />

körpersprachliche Reaktion auf Angst und Unsicherheit<br />

(Schulterzucken).<br />

Der Schutz des Halses kann auf drei Arten hergestellt<br />

werden:<br />

1. Die Schultern werden hochgezogen und somit die<br />

Hals-Seiten geschützt<br />

2. Der Kopf wird nach vorne geneigt und dadurch die<br />

Kehle geschützt<br />

3. Die Hand wird an den Hals oder Nacken gelegt<br />

Ein zur Seite geneigter Kopf signalisiert:<br />

• Vertrauen<br />

• Offenheit<br />

• Geborgenheit<br />

Ein angehobenes Kinn signalisiert:<br />

• Kampfbereitschaft<br />

• Imponiergehabe, Furchtlosigkeit<br />

• Herausforderung<br />

Ein steifer Hals signalisiert:<br />

• Informationssperre<br />

• Festgefahrene Ansichten<br />

Ein beweglicher Hals signalisiert:<br />

• Offenheit für neue Informationen<br />

• Aufgeschlossenheit


24<br />

Die Augen<br />

Der Ausdruck der Augen kommt durch die Intensität des<br />

Blickes, die Größe der Pupillen und die Bewegung der Augenmuskeln<br />

zustande.<br />

Große Pupillen signalisieren:<br />

• Begehren, Interesse<br />

• Positive Gefühle<br />

Kleine Pupillen signalisieren:<br />

• Feindseligkeit<br />

• Unbehagen, negative Gefühle<br />

Ein starrer Blick signalisiert:<br />

• Warnung<br />

• Kräftemessen<br />

Ein kurzer Blickkontakt signalisiert:<br />

• Wahrnehmung<br />

• Kampfverzicht<br />

Ein gesenkter Blick signalisiert:<br />

• Unterordnung<br />

• Scheu vor neuen Erfahrungen<br />

Zusammengekniffene Augen signalisieren:<br />

• Konzentration auf ein Detail<br />

• Zielfixierung, Ausblenden von Nebensächlichkeiten<br />

Geschlossene Augen signalisieren:<br />

• Rückzug vor zu vielen, zu intensiven Reizen<br />

• Ermüdung, Erschöpfung<br />

Gestik<br />

Die Arme und Hände sind die sensibelsten Werkzeuge<br />

und ausdrucksstärksten Glieder des Menschen. Die Oberarme,<br />

Unterarme und Hände setzen unmittelbar Gedanken<br />

und Gefühle in Gesten um und sind daher besonders<br />

aufschlussreich.<br />

Bewegliche Oberarme signalisieren:<br />

• Offene Emotion/ Wärme<br />

• Vertrauen<br />

• Bereitschaft zum Austausch/ Geben<br />

Angelegte, steife Oberarme signalisieren:<br />

• Selbst-Disziplin<br />

• Emotionale Blockade/ Kälte<br />

• Behalten statt geben und austauschen<br />

Verschränkte Arme signalisieren:<br />

• Defensive<br />

• Zurückhaltende Aktivität (beobachten, zuhören)<br />

• Sperren gegenüber neuen Informationen (mit geschütztem<br />

Hals)<br />

Herabhängende Arme signalisieren:<br />

• Handlungsunwilligkeit/ Passivität<br />

• Unwillen zu kommunizieren<br />

Nach rückwärts gezogene Arme signalisieren:<br />

• Passives Gewährenlassen<br />

• Wunsch, selber nichts zu tun<br />

• Nachdenken<br />

Die Offen Hand signalisiert:<br />

• Friedliche Gesinnung / Achtung vor dem Anderen<br />

• Offenheit-Vertrauenswürdigkeit<br />

• Bereitschaft zum Austausch (anbieten und nehmen)<br />

Die zugedeckte Hand (Handrücken nach vorne) signalisiert:<br />

• Verbergen<br />

• (Prinzipielle) Grenzen<br />

Weitere Gesten:<br />

• Wegschiebende Hände signalisieren: Sich distanzieren<br />

• Händereiben signalisiert: Wohlfühlen oder Handlungsbereitschaft<br />

• Die Pyramide signalisiert: Bereitschaft zur Einigung<br />

• Die Hände reiben den Nacken signalisiert: Unbehagen<br />

• Die Faust signalisiert: Kampfbereitschaft<br />

• Die Finger reiben das Ohrläppchen signalisiert: Beobachtungsschärfe<br />

erhöhen<br />

Quelle:<br />

Mag. Wolfgang Hagen<br />

Trainer und Berater der Firma Comment<br />

Kommunikations-Entwicklung


25<br />

die welt der medien:<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit verfolgt sehr viele Ziele. Dementsprechend<br />

werden auch die Instrumente (siehe weiter<br />

unten) gewählt. Allgemein soll eine effiziente Öffentlichkeitsarbeit:<br />

• Informationen über Ziele, Standpunkte, Meinungen,<br />

Aktivitäten, Leistungen, geplante Vorhaben usw. vermitteln<br />

• ein Unternehmen, einen Verband oder eine Organisation<br />

in der öffentlichen Meinung positionieren<br />

• Interesse und Aufmerksamkeit wecken<br />

• Vertrauen schaffen und ein positives Image aufbauen<br />

und pflegen<br />

• Kontakte mit Partnern pflegen<br />

• den Zusammenhalt fördern<br />

Zielgruppe<br />

Je nach dem Ziel der Botschaft, das man mit der Öffentlichkeitsarbeit<br />

erreichen will, ist die Zielgruppe entweder<br />

die gesamte Bevölkerung oder nur ein Teil derselben. Bei<br />

Nachrichten, die sich auf lokale Gegebenheiten beziehen<br />

bzw. nur lokale Bedeutung haben, ist die Zielgruppe die<br />

lokale Bevölkerung (Z. B. Gemeinde, Bezirk usw.). Daher<br />

werden diese Botschaft auch nur lokale Medien (Z. B.<br />

Bezirkszeitungen, lokale Radiostationen, Bezirksseiten<br />

der Tageszeitungen usw.) „transportieren“. Bei Themen<br />

von allgemeinem Interesse ist die Zielgruppe die gesamte<br />

Öffentlichkeit, die Nachricht sollte von den landesweiten<br />

großen Medien (z. B. Rai, Dolomiten, Alto Adige, RMI<br />

usw.) verbreitet werden.<br />

Öffentlichkeitsarbeit muss auf einer Strategie beruhen<br />

und besteht in der Bereitschaft, die Öffentlichkeit zu<br />

informieren bzw. die eigenen Standpunkte mitzuteilen.<br />

Öffentlichkeitsarbeit ist langfristig angelegt und wirkt<br />

langfristig. Genauso kann Image nur langfristig gebildet<br />

werden.<br />

Instrumente und Maßnahmen<br />

Wer Öffentlichkeitsarbeit „macht“, kann sich einer Reihe<br />

von Instrumenten bedienen. Aufgabe des PR-Verantwortlichen<br />

ist es, jene Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit<br />

auszuwählen, die die Botschaft am besten kommunizieren<br />

und das Zielpublikum am besten erreichen.<br />

Die wichtigsten Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit<br />

sind:<br />

• Pressemitteilung (siehe nachstehend)<br />

• Pressekonferenz (siehe nachstehend)<br />

• Pressegespräch (Pressefrühstück, Pressebrunch<br />

usw.)<br />

• Leserbriefe<br />

• Newsletter<br />

• Organisation von Veranstaltungen (Podiumsdiskussion,<br />

Feste, Stammtische usw.)<br />

• Publikationen (z. B. Geschäftsbericht)<br />

• Werbemittel (Broschüren, Flyer, Plakate)<br />

• Internetseite und Blogs, Foren usw.<br />

• Schaukasten (siehe nachstehend)<br />

• Sponsoring u.a.<br />

Grundprinzipien<br />

Die 9 Grundprinzipien der Öffentlichkeitsarbeit sind:<br />

• Überzeugung<br />

• Offenheit<br />

• Ehrlichkeit<br />

• Kontinuität<br />

• Professionalität<br />

• Systematik (Strategie)<br />

• Fairness<br />

• Sachlichkeit<br />

• Universalität


26<br />

Tipps<br />

Pressemitteilung<br />

Das wichtigste Instrument der PR ist die Pressemitteilung.<br />

Sie eignet sich, Journalisten und somit Medien über<br />

wichtige, aktuelle Ereignisse bzw. Standpunkte mit Neuigkeitswert<br />

zu informieren. Bevor eine Pressemitteilung<br />

versendet wird, muss immer hinterfragt werden, ob eine<br />

Presseinformationen geeignet ist, die Botschaft zu transportieren<br />

und damit das Zielpublikum zu erreichen.<br />

Achtung: Manche Nachrichten sind keine Nachrichten,<br />

weil der Neuigkeitswert fehlt. In diesem Fall sollte auf<br />

eine Pressemitteilung verzichtet werden!<br />

Eine gute Pressemitteilung ist kurz und übersichtlich und<br />

stellt die zentrale Botschaft (in der Regel nur eine einzige<br />

Kernbotschaft) in den Mittelpunkt.<br />

Die Überschrift sollte kurz und knackig sein und Neugier<br />

wecken, aber keine „Werbebotschaft“ sein.<br />

Der Aufbau der Pressemitteilung folgt dem Pyramidenprinzip.<br />

In Vorspann bzw. im ersten Teil der Mitteilung<br />

sollten die wesentlichen Fragen (Was, Wie, Wann, Wo,<br />

Warum usw.) beantwortet werden. Ganz allgemein gilt:<br />

das Wesentliche zuerst, da Journalisten Pressemitteilungen<br />

gerne von hinten kürzen.<br />

Erst dann sollten die näheren Umstände, Hintergründe,<br />

Detailinformationen usw. beschrieben werden. Auf<br />

Fremdwörter sollte - wenn möglich – verzichtet werden.<br />

Zitate lockern die Pressemitteilung auf und unterstreichen<br />

die Botschaft.<br />

Allgemein sollte die Pressemitteilung nicht länger als<br />

2.500 – 3.000 Zeichen sein. Der Absender (z. B. Ortsgruppe,<br />

Ortsobmann, Ortsleiterin oder die bäuerlichen<br />

Organisationen zusammen) muss deutlich gekennzeichnet<br />

sein. Die Pressemitteilung sollte elektronisch (E-Mail)<br />

versendet werden.<br />

Ein detailliertes Medienverzeichnis gibt es unter<br />

http://www.provinz.bz.it/lpa/medienverzeichnis.asp.<br />

Hilfreich in der Pressarbeit sind gute Kontakte zu Journalisten.<br />

Daher ist die Kontaktpflege ein wesentlicher Erfolgsfaktor.<br />

Pressefoto<br />

Ein wesentliches Element von Pressemitteilungen ist das<br />

Pressefoto. Es sollte in ausreichender Auflösung (300 dpi)<br />

und Qualität als Anhang zusammen mit der Pressemitteilung<br />

an die Redaktionen versendet werden. Das Foto muss<br />

zum Thema passen. Zudem darf die Bildunterschrift (Erklärung<br />

zum Foto, Angabe der Personen auf den Fotos usw.)<br />

niemals fehlen.<br />

Welche Berichte fallen auf? Meist sind es Beiträge, bei<br />

denen ein gutes Foto platziert ist. Die Aufnahme vom<br />

Ausschuss ist selten ein gutes Foto, ebenfalls nicht der<br />

Festredner, dessen Gesicht durch Blumengestecke oder<br />

ein Mikrofon kaum zu sehen ist. Aktivitäten hingegen sind<br />

gefragt, interessante Ausschnitte sprechen an. Motive<br />

sollten sich in den Unterlagen eines Vereins finden, damit<br />

auch für den Versammlungsbericht ein gutes Bild zur Verfügung<br />

steht.<br />

Wenn will ich erreichen?<br />

• Regional: Muss es ganz Südtirol wissen? Muss es Bezirk<br />

oder der Ort wissen?<br />

• Sozial: Muss es die ganze Bevölkerung wissen oder<br />

nur eine bestimmte Zielgruppe?<br />

• Zeit: Wie schnell muss es jemand wissen?<br />

Dementsprechend wähle ich die Form des Artikels und das<br />

kontaktierte Medium: Tagespresse, Wochenpresse, Monatspresse,<br />

Radio, TV (Programme, Tagesschau…).<br />

Welche Medien brauche ich dafür?<br />

• Es gibt den „Südtiroler Landwirt“, wo man nicht nur<br />

auf den SBJ-Seiten, sondern auch je nach Thema in<br />

anderen Teilen des Blattes einen Artikel unterbringen<br />

kann.<br />

• Dolomiten, Tageszeitung, Alto Adige (dt. Seite), Mattino,<br />

Rai-Tagesschau, Mittagsjournal, RMI (Nachrichten<br />

von sieben privaten Südtiroler Rundfunksendern).<br />

• Südtirolweit, aber auch auf Bezirksebene (gesamte<br />

Bevölkerung).


27<br />

Wenn technische Geräte benötigt werden (z. B. Laptop<br />

und Beamer für eine PowerPoint-Präsentation), sind diese<br />

frühzeitig zu organisieren und am Tag vorher auf ihre<br />

Funktionsfähigkeit zu testen. Nicht vergessen werden darf<br />

die Erstellung einer Pressemappe mit allen wichtigen Informationen.<br />

Diese wird nach der Pressekonferenz jenen Medienvertretern<br />

gegeben, die an der Pressekonferenz nicht<br />

teilgenommen haben.<br />

SBJ-Prospekte, Plakate mit SBJ-Logo, SBJ-Fahnen usw.<br />

sind nützliche Hilfsmittel. Diese Materialien informieren<br />

über die Südtiroler Bauernjugend und wecken durch ein<br />

einheitliches Erscheinungsbild Vertrauen.<br />

Wie erreiche ich die Medien am besten?<br />

• Persönlicher Kontakt<br />

• Telefon, Fax oder E-Mail<br />

• Einladungen<br />

• Nachträgliche Pressemitteilung über ein Ereignis<br />

Kontakte pflegen<br />

Gute Kontakte zu Medienleuten erleichtern die Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Wer die örtlichen Berichterstatter kennt,<br />

lässt diesen die Einladung zu wichtigen Terminen ebenso<br />

zukommen wie der Redaktion. Der Bericht findet auch<br />

leichter die Zeitung, wenn er über einen Mitarbeiter eingeht.<br />

Dann ist der Text bereits bearbeitet, muss nicht<br />

mehr gekürzt werden. Rücksprache mit den Redaktionen<br />

verhindert Enttäuschungen.<br />

Schaukasten<br />

Ein effektives PR-Instrument sind Schaukästen, sofern sie<br />

immer auf dem neuesten Stand sind und den Verband/<br />

Verein eindeutig kennzeichnen. Die Ankündigungen von<br />

Veranstaltungen, die bereits stattgefunden haben, werfen<br />

ein schlechtes Licht auf die Ortsgruppe. Zudem ist bei den<br />

Ankündigungen auf die Schriftgröße zu achten, da viele Informationen<br />

nur im Vorbeigehen wahrgenommen werden.<br />

Ein guter Schaukasten muss drei Funktionen erfüllen:<br />

1. Information: Neuigkeiten bekannt machen<br />

2. Werbung: Auf Veranstaltungen aufmerksam machen<br />

und einladen<br />

3. Imagepflege: Besondere, eigene Leistung hervorheben<br />

Der Schaukasten kann dem Bauernjugendmitglied von Nutzen<br />

sein. Wenn das Mitglied z.B. die Termine im Schaukasten<br />

angeschlagen findet, kann man sich seine Zeit besser<br />

einteilen. Außerdem müssen nicht wegen jeder Kleinigkeit<br />

Flugzettel und Rundschreiben angefertigt werden, um den<br />

Mitgliedern die Termine mitzuteilen<br />

Pressekonferenz<br />

Pressekonferenzen werden immer dann organisiert, wenn<br />

die Botschaft (Nachricht, Ereignis, Standpunkt usw.)<br />

nicht über eine einfache Pressemitteilung kommuniziert<br />

werden kann. Das ist immer dann der Fall, wenn die Botschaft<br />

kompliziert und erklärungsbedürftig ist. Klassische<br />

Beispiele für Pressekonferenzen sind die wöchentliche<br />

Pressekonferenz der Landesregierung oder die Bilanzpressekonferenzen<br />

großer Unternehmen. Allerdings sollte mit<br />

dem Instrument „Pressekonferenz“ sparsam umgegangen<br />

werden.<br />

Bevor die Planung der Pressekonferenz beginnt, muss<br />

geklärt werden, ob sich das Thema für eine Pressekonferenz<br />

eignet. Wenn ja, müssen zuerst der Ort der Pressekonferenz<br />

und die Teilnehmer ausgewählt werden. Mit<br />

allen Teilnehmern müssen der Ablauf und die Themen/<br />

Botschaften der Pressekonferenz besprochen werden.<br />

Dabei sollten alle Teilnehmer dieselbe Botschaft vermitteln.<br />

Etwa 10 Tage vor der Pressekonferenz sollten die<br />

Medien eingeladen werden. Sinnvoll ist es auch, am Tag<br />

vor der Pressekonferenz eine Erinnerung zu versenden.


28<br />

Die optische Gestaltung:<br />

Welche Schrift verwendet wird, hängt vom Thema und<br />

dem Kreis der Angesprochenen ab. Im Allgemeinen soll<br />

eine gut leserliche neutrale Schrift verwendet werden.<br />

Wir alle reagieren auf Farbe, Licht und Ton. Die farblich<br />

gute Zusammenstellung des Schaukastens ist daher sehr<br />

wichtig: nicht weiß oder grau in grau gestalten! Die Farbe<br />

soll ansprechen, darf aber nicht mehr auffallen als der<br />

eigentliche Inhalt des Plakates. Sie soll alles harmonisch<br />

verbinden. Farben wie Rot, Orange oder gelb regen die<br />

Aufmerksamkeit auf sich. Eher beruhigend wirken blau,<br />

grün, und grau. Auf einem Plakat soll man höchstens drei<br />

Farben verwenden, es soll nicht zu bunt werden.<br />

Tipps<br />

Hier eine Aufstellung welche Schriften in welcher Farbe<br />

auf welchem Grund am besten lesbar sind:<br />

• schwarze Schrift auf gelben Grund<br />

• grüne Schrift auf weißem Grund<br />

• rote Schrift auf weißem Grund<br />

• blaue Schrift auf weißem Grund<br />

• weiße Schrift auf blauen Grund<br />

Eine dunkle Farbe auf hellem Grund lässt sich immer besser<br />

lesen als eine helle Farbe auf dunklerem Grund.<br />

Der Tätigkeitsbericht<br />

Der Tätigkeitsbericht soll einen Einblick geben in die Organisation,<br />

Aufgaben, Zielsetzung, Vorhaben usw. nach<br />

dem Motto: wer sind wir, was wollen wir, was tun wir.<br />

Er soll so geschrieben sein, dass sich auch ein Außenstehender<br />

ein umfassendes Bild über die Ortsgruppe machen<br />

kann. Deshalb soll er je nach Bedarf stichwortartig oder<br />

ausführlich sein.<br />

Inhalte des Tätigkeitsberichts:<br />

• Vorstellung der betreffenden Organisation (SBJ-Ortsgruppe,<br />

SBJ-Bezirk usw.)<br />

• Mitgliederzahl und Mitgliederstruktur (z.B. wer sind<br />

die Mitglieder, Altersklasse usw.)<br />

• Besondere Schwerpunkte<br />

• Mitgliederzahl und erfüllte Aufgaben des Ortsausschusses<br />

• Veranstaltungen (Aus- und Weiterbildung, Wettbewerbe<br />

und Lehrfahrten)<br />

• Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die Einladung<br />

Sie ist ein schriftlicher Aufruf zur Teilnahme an einer Veranstaltung<br />

oder Ähnlichem. Es soll unmissverständlich daraus<br />

hervorgehen wer, was, wann, wo organisiert. Eventuell<br />

kann die Art der Veranstaltung, Ort und Datum besonders<br />

hervorgehoben werden z.B. durch eine größere Schrift,<br />

fettgedruckt usw.<br />

Inhalte der Einladung:<br />

• Programm der Veranstaltung: Wenn in einigen Punkten<br />

angeführt wird, wie es abläuft, was gezeigt wird, was<br />

man lernen kann, so regt das zum Besuch noch mehr<br />

an, als wenn nur der Titel oder Thema in der Einladung<br />

ersichtlich ist.<br />

• Name des/der Redner/s, Kursleiters, Referenten: Wenn<br />

diese einen guten Namen haben, kommen unter Umständen<br />

auch mehr Leute<br />

• Tag der Veranstaltung<br />

• Ort der Veranstaltung<br />

• Beginn der Veranstaltung<br />

• Was ist allenfalls einzubringen: z.B. Papier, Schreibzeug,<br />

Werkzeug, andere schriftliche Unterlagen<br />

• Kosten: (falls nicht von Vornhinein klar ist, dass der<br />

Eintritt frei ist)<br />

• Beweggründe: Der Personenkreis der eingeladen werden<br />

soll, und die Begründung warum der Besuch von<br />

großem Vorteil ist, ist am Besten in einem oder zwei<br />

freundlichen Sätzen zu formulieren.<br />

Das Flugblatt<br />

Flugblätter werden händisch weitergegeben oder liegen<br />

zum Mitnehmen an verschiedenen Orten auf. Sinn und<br />

Zweck ist eine möglichst kostengünstige und weite Verbreitung<br />

einer Information, ohne bestimmte Zielgruppe


29<br />

Das Plakat<br />

Um Veranstaltungen gut zu bewerben ist die Plakatwerbung<br />

eine der wichtigsten Werbeformen für einen Verein, denn:<br />

und ohne auf Print- oder Funkmedien zurückzugreifen.<br />

Inhalte des Flugblatts:<br />

• Die Information soll möglichst kurz, übersichtlich und<br />

auf den ersten Blick erfassbar sein.<br />

• Grafische Gestaltung nach Belieben (auch mit Zeichnungen,<br />

Symbolen usw.)<br />

Das Rundschreiben<br />

Es dient in erster Linie dazu, Informationen an eine bestimmte<br />

Zielgruppe (z.B. Mitglieder der Ortsgruppe) schnell<br />

und gleichzeitig weiterzugeben. Das Rundschreiben wird<br />

meist per Post verschickt. Wenn alle Mitglieder eine E-Mailadresse<br />

haben, dann auch per E-Mail.<br />

Inhalte des Rundschreibens:<br />

• Alles, was die Empfänger des Rundschreibens wissen<br />

sollen<br />

• Eventuell anführen, wer für weitere Informationen zuständig<br />

ist<br />

• Plakate sind gern gesehen<br />

• Plakate gefallen<br />

• Plakate fallen auf<br />

• Plakate sind schlagkräftig<br />

• Plakate sind imposant<br />

• Plakate sind überall präsent<br />

• Plakate sind unübersehbar<br />

• Plakatwerbung ist kostengünstig<br />

Plakat ist nicht gleich Plakat<br />

Mit einem Plakat will der Verein möglichst viele Menschen<br />

ansprechen. Um dieses Ziel zu erreichen muss man ein paar<br />

Grundregeln beachten:<br />

Plakatgröße:<br />

Ein Plakat wirkt auf Entfernung! Deshalb ist es wichtig,<br />

dass die Plakatgröße der Entfernung angepasst wird. Ein<br />

DIN A3-Plakat in Augenhöhe auf eine Tür geklebt, die viele<br />

Menschen öffnen müssen, ist sicherlich wirkungsvoll. Ein<br />

DIN A3 Plakat das die Leute auf eine Entfernung von 10<br />

Metern nur im schnellen Vorüberfahren sehen, wirkt so, als<br />

ob eine Briefmarke aus ca. 30 Zentimeter Entfernung an<br />

jemanden vorbeihuscht. Am besten man testet selber aus<br />

welches Format gut wirkt.


30<br />

Inhalt:<br />

Ein Plakat ist plakativ! Deshalb kann es nicht komplexe<br />

Themen darstellen. Für die Betrachter des Plakats muss<br />

das Thema groß und klar ersichtlich sein. Deshalb soll ein<br />

ansprechendes Bild und ein Titel mit maximal fünf kurzen<br />

Wörtern verwendet werden.<br />

Bei Veranstaltungen und Aktionen gilt folgende Reihenfolge:<br />

• Thema<br />

• Zeit<br />

• Ort<br />

• Veranstalter<br />

• Anmeldung<br />

Übersicht:<br />

Der Blick des Betrachters darf nicht herumirren, um die<br />

wichtige Bildinformation zu finden. Das Plakat muss deshalb<br />

übersichtlich gestaltet werden und ein einfaches und<br />

leicht erkennbares Ordnungsraster enthalten. Am einfachsten<br />

ist es, die verschiedenen Elemente wie Thema, Zeit,<br />

Ort, Bild usw. parallel oder im rechten Winkel miteinander<br />

optisch zu verbinden.<br />

Bilder:<br />

Bilder sind für ein Plakat der Augenfänger Nummer eins!<br />

Deshalb sollte ein Bild wenigstens ein Viertel der Gesamtfläche<br />

des Plakats ausmachen. Das Bild kann aber auch auf<br />

die ganze Fläche verteilt werden und die Schrift auf das Bild<br />

gestellt werden. Es ist wichtig Bilder mit großflächigen und<br />

gut erkennbaren Elementen zu verwenden, denn sie sind<br />

auf Entfernung besser zu erkennen als differenzierte Auflösungen.<br />

Blau: Blau ist die Farbe des Himmels. Sie steht für Ruhe,<br />

Vertrauen, Pflichttreue, Schönheit und Sehnsucht.<br />

Grau: Sie ist die Farbe des wolkenverhangenen Himmels an<br />

einem trüben Tag. Sie ist die Farbe vollkommener Neutralität,<br />

Vorsicht, Zurückhaltung und Kompromissbereitschaft.<br />

Will man zum Beispiel auf ein Sommerfest hinweisen und<br />

eine starke Aufmerksamkeit erregen, dann sollten kräftige<br />

Rot- und Gelbtöne gewählt werden, denn diese Farben sagen<br />

Folgendes aus:<br />

Rot: Rot ist die Farbe des Feuers. Sie erregt Aufmerksamkeit,<br />

steht für Vitalität und Energie, Liebe und Leidenschaft.<br />

Gelb: Gelb ist die Farbe der Sonne. Sie vermittelt Licht, Heiterkeit<br />

und Freude. Sie steht auch für Wissen, Weisheit,<br />

Vernunft und Logik.<br />

Tipp<br />

SBJ-Plakate:<br />

Damit alle Ortsgruppen für Veranstaltungen effizient Werbung<br />

machen können, hat die Südtiroler Bauernjugend Plakate<br />

in zwei verschiedenen Größen (DIN A2 und DIN A3)<br />

drucken lassen.<br />

Diese Plakate sind im SBJ-Landessekretariat kostenlos erhältlich.<br />

Farben:<br />

Farben ziehen die Aufmerksamkeit auf sich, wirken auf vielfältige<br />

Weise und üben somit einen großen Einfluss auf den<br />

Betrachter des Plakates aus.<br />

Gelb ist der Neid, Grün die Hoffnung, Lila der letzte Versuch,<br />

sagte man früher. Farben besitzen jedoch auch andere<br />

Qualitäten, z. B. hell, dunkel, warm, kalt, natürlich, künstlich,<br />

klar, gebrochen (mit weiß oder schwarz gemischt), rein<br />

oder gemischt.<br />

Um die Farben gezielt einzusetzen muss man sich zuerst<br />

folgende Fragen stellen:<br />

• Welche Aussage will ich treffen?<br />

• Welchen Eindruck will ich vermitteln?<br />

Will man zum Beispiel neue Mitglieder für eine Ortsgruppe<br />

gewinnen so muss man Seriosität und Sicherheit ausdrücken.<br />

Dies erreicht man indem man Grün- und Blautöne<br />

verwendet und sie mit Grau kombiniert. Diese Farben vermitteln<br />

Folgendes:<br />

Grün: Sie ist die Farbe der Wiesen und Wälder. Sie ist eine<br />

beruhigende Farbe. Sie steht für Großzügigkeit, Sicherheit,<br />

Harmonie, Hoffnung und Erneuerung des Lebens.


31<br />

Veranstaltungen<br />

Organisieren<br />

Wer kennt das nicht: Diskussion im Ausschuss, eine Idee<br />

für eine neue Veranstaltung entsteht und eifrig wird drauf<br />

los organisiert. Steht man dann kurz vor der Veranstaltung,<br />

sind plötzlich noch viele kleinere und größere Sachen zu<br />

organisieren, an die man einfach nicht gedacht hat. Das<br />

kann dazu führen, dass die Veranstaltung nicht das Ergebnis<br />

bringt, das man sich wünscht. Mit dem richtigen Plan<br />

und den richtigen Schritten wird eine Veranstaltung zum<br />

Erfolg. Das möchte die Südtiroler Bauernjugend in diesem<br />

<strong>Funktionärsleitfaden</strong> näher beleuchten, denn eine Veranstaltung<br />

beginnt, bevor sie beginnt!<br />

1. Schritt: Klären der grundsätzlichen<br />

Fragen<br />

• Kapazität – Haben wir die nötigen Ressourcen und Helfer,<br />

die Veranstaltung zu organisieren?<br />

• Finanzen – Können wir das finanzielle Risiko tragen,<br />

falls die Veranstaltung nicht so laufen sollte wie geplant?<br />

• Partner – Braucht es Partner und wenn ja, kann man<br />

sich auf ihre Mithilfe verlassen?<br />

2. Schritt: Das Ziel<br />

Es ist wichtig, dass die Organisatoren sich Gedanken darüber<br />

machen, was man mit der Veranstaltung erreichen<br />

möchte. Folgende Fragen sind dafür sehr hilfreich:<br />

• Soll die Veranstaltung zur Imageverbesserung der Südtiroler<br />

Bauernjugend organisiert werden?<br />

• Soll es eine Mitgliederwerbung für die Südtiroler Bauernjugend<br />

sein?<br />

• Soll die Förderung von Geselligkeit, Kultur oder Sport<br />

im Vordergrund stehen?<br />

• Soll die Finanzlage der Südtiroler Bauernjugend verbessert<br />

werden?<br />

Sollen die Einnahmen der Anlass sein, ist es wenig sinnvoll,<br />

einen Informationsabend zu organisieren. Soll aber die<br />

Imageverbesserung im Vordergrund stehen, hat es wenig<br />

Sinn, einen Ausschank von Getränken zu organisieren. Sind<br />

sich die Organisatoren darüber im Klaren, welches Ziel erreicht<br />

werden soll, muss darüber gesprochen werden, wie<br />

es erreicht werden kann.<br />

Beispiel<br />

Die Ortsgruppe möchte neue Mitglieder anwerben. Hier<br />

liegt die Idee eines interessanten „Vorstellungsabends“<br />

nahe. Um diesen möglichst attraktiv zu gestalten, kann<br />

man sich lustige Gemeinschaftsspiele ausdenken, wo die<br />

Besten auch etwas gewinnen können.<br />

Gleichzeitig ist es wichtig den Verein vorzustellen und die<br />

positiven Eigenschaften herauszustreichen.<br />

Tipps<br />

Die Größe der Veranstaltung soll bereits im Vorfeld besprochen<br />

und abgeklärt werden. Das ist die Voraussetzung für<br />

alle weiteren Schritte.<br />

Um die Zielsetzung zu klären, können z.B. zwei Gruppen<br />

gebildet werden, die die Anliegen aufschreiben, die mit der<br />

Veranstaltung erreicht werden sollen. Im zweiten Schritt<br />

soll gemeinsam ein klar formuliertes Grundziel für die Veranstaltung<br />

definiert und dieses protokolliert werden. Dabei<br />

ist zu bedenken, dass das Ziel motivierend, aber unbedingt<br />

realisierbar sein muss.<br />

3. Schritt: Der Termin<br />

Beim Festlegen des Termins muss eine ausreichende Vorbereitungszeit<br />

eingeplant werden. Bei der Festsetzung des<br />

Termins gibt es zwei Arten:<br />

Bei der Vorwärtsterminierung ist klar wann mit der Organisation<br />

der Veranstaltung gestartet wird. Hier müssen sich<br />

die Organisatoren die Frage stellen: Wann können wir die<br />

Veranstaltung sicher durchführen, wenn wir mit der Organisation<br />

heute starten?


32<br />

Bei der Rückwärtsterminierung steht der Termin für die Veranstaltung<br />

bereits fest. Hier müssen sich die Organisatoren<br />

die Frage stellen: Wann müssen wir anfangen, damit wir<br />

die Veranstaltung zu diesem Termin durchführen können?<br />

Für ein Event mit gewisser Größenordnung, kann die Vorbereitungszeit<br />

auch etwa ein Jahr beanspruchen, besonders<br />

dann, wenn man sich zum ersten Mal an so etwas<br />

heranwagt. Für kleinere Veranstaltungen plant man je nach<br />

Anlass zwischen zwei und sechs Monaten.<br />

Tipp<br />

Genehmigungen, Sicherheitsdienste (Feuerwehr, Polizei,<br />

Rettungsdienst) Sponsoring- und andere Förderungsansuchen<br />

setzen oft längere Instanzenwege voraus. Deshalb ist<br />

es wichtig diese Formalitäten gleich anzugehen.<br />

Wichtig ist es auch, sowohl Termine im Ort, in der näheren<br />

Umgebung oder wichtige Termine südtirolweit zu beachten.<br />

Es soll auch an die Termine anderer Ortsgruppen, des<br />

Bezirkes oder des Landesverbandes der Südtiroler Bauernjugend<br />

gedacht werden. Eine Terminüberschneidung z. B.<br />

mit Veranstaltungen, die für die eigene Zielgruppe interessant<br />

sind, soll vermieden werden.<br />

Tipp: Termine des Ortes sind im Veranstaltungskalender der<br />

Gemeinde oder des Tourismusvereins, Bauernjugend-Termine<br />

auf www.sbj.it zu finden.<br />

4. Schritt: Der Austragungsort<br />

Bei der Wahl des Austragungsortes gilt es die Teilnehmeranzahl,<br />

die Ausstattung der Räumlichkeit, die passende<br />

Atmosphäre der Veranstaltung und die Jahreszeit zu beachten.<br />

Zudem ist es für die Organisatoren wichtig, klare<br />

Vorstellungen darüber zu haben, wie viel die Miete des<br />

Austragungsortes kosten darf und zu berücksichtigen, dass<br />

der Ort für alle leicht erreichbar ist. Die Räumlichkeiten sollen<br />

nicht zu klein sein, aber auch nicht zu groß. Die Teilnehmer<br />

dürfen sich nicht verloren vorkommen, denn dann hat<br />

die Veranstaltung, und sei sie auch noch so gut, gleich den<br />

unangenehmen Beigeschmack von wenig Interesse.<br />

Tipp<br />

Bei Veranstaltungen bei denen mit einer größeren Teilnehmerzahl<br />

gerechnet wird, unbedingt im Vorfeld die Parkmöglichkeiten<br />

abklären.<br />

5. Schritt: Die Finanzierung<br />

Die Finanzierungsplanung der Veranstaltung ist eine der<br />

wichtigsten Fragen. Gemeinsam müssen Kostenrahmen<br />

festgelegt und Einnahmequellen gesucht bzw. bewertet<br />

werden. Um auch in der Umsetzungsphase den Überblick<br />

nicht zu verlieren, ist es wichtig, Ausgaben zu definieren<br />

und die Kosten richtig einzuschätzen. Eine gute Möglichkeit<br />

um möglichst klare Vorstellungen über die Kosten zu<br />

erhalten ist es, in einer Excel-Tabelle die einzelnen Posten<br />

aufzulisten und dazu die Kosten zu schätzen. So kann<br />

festgestellt werden ob das bestehende Budget für die<br />

Veranstaltung ausreicht. Wichtig ist es dann während der<br />

Planungsphase alle Kosten, die man durchs einholen von<br />

Kostenvoranschlägen fix definieren kann, in einer Excel-<br />

Tabelle einzutragen. Dadurch wird der Finanzierungsplan<br />

immer klarer und das Organisationskomitee hat die Möglichkeit<br />

bei Veränderungen schnell zu reagieren. Eine Person<br />

(der Kassier) soll für Finanzen verantwortlich sein. In einer<br />

Sitzung wird der erstellte Finanzplan abgesegnet.<br />

Tipp<br />

Einer der häufigsten Fehler in der Finanzplanung ist es, kleine<br />

Rechnungen zu unterschätzen. Die Summe dieser „Kleinigkeiten“<br />

führt oft zu einer Kostenexplosion.<br />

Mögliches Vorgehen: Nach der TOP-DOWN Methode sich<br />

bei der Schätzung von den großen Kostenposten zu den<br />

kleinen durcharbeiten. Somit erhält man ein möglichst genaues<br />

Bild über die Kosten.<br />

Für einen ausgeglichenen Finanzplan ist neben der Kosten-<br />

auch eine Einnahmenabschätzung notwendig. Im<br />

Ausschuss muss nachgedacht werden, wie die Ausgaben<br />

abgedeckt werden können. Die Einnahmen müssen die<br />

Kosten der Veranstaltung decken.<br />

Punkte in einem Finanzierungsplan könnten folgende sein.<br />

Einfach daneben die (geschätzte) Summe schreiben und<br />

mit den Einnahmen vergleichen.<br />

Ausgaben:<br />

• Räumlichkeiten<br />

• Musik (Livegruppe oder DJ)<br />

• Werbung (Plakate, Einladungen, Flyer, Radiowerbung)<br />

• Getränke Einkauf<br />

• Essen Einkauf<br />

• Personalkosten (Koch, Sicherheitspersonal)<br />

• Technikkosten<br />

• S.I.A.E Gebühren<br />

• Steuern<br />

• Dekoration<br />

• Behördliche Gebühren (Stempelmarken)<br />

• Dokumentation (z.B. Fotos)<br />

• Telefonkosten<br />

• Reinigung, usw.<br />

Einnahmen:<br />

• Eintritt<br />

• Verkauf von Speisen und Getränk<br />

• Werbepartner<br />

• Beiträge<br />

• Spenden, usw.<br />

6. Schritt: Die Bewerbung<br />

Je nach Zielgruppe und Veranstaltung ist es sinnvoll entweder<br />

ein persönliches Einladungsschreiben oder eine allgemeine<br />

Ankündigung durch Plakate, Inserate oder Radiowerbung<br />

zu wählen.


33<br />

Werben kann man je nach Anlass und den finanziellen Möglichkeiten<br />

mit:<br />

• Handzettel verteilen und in Lokalen anschlagen<br />

• Plakate (auch über Plakatinstitute - Achtung es muss<br />

Plakatierungsgebühr bezahlt werden)<br />

• Rundschreiben an alle Mitglieder<br />

• Vorankündigung an die Tageszeitungen in Südtirol senden<br />

• Radiowerbung - vor allem, wenn die Veranstaltung öffentlichen<br />

Charakter hat<br />

• Dorfblatt/Dorfzeitung sowie Bezirksblatt<br />

• Südtiroler Landwirt – Veranstaltungen von SBJ-Ortsgruppen<br />

werden im Landwirt abgedruckt. Ein rechtzeitiger<br />

Anruf oder ein E-Mail genügen.<br />

• SBJ-Webseite – Dort werden alle Veranstaltungen der<br />

Ortsgruppen angekündigt<br />

Tipp<br />

Tipp<br />

Unter www.provinz.bz.it/lpa/medienverzeichnis.asp findet<br />

man den Kontakt zu allen Medien (Tageszeitungen, Radiosender,<br />

Gemeindeblätter, Bezirksblätter, usw.…) in Südtirol.<br />

Es ist wichtig auf die Redaktionstermine zu achten. Ein<br />

vorheriger Anruf in der Redaktion ist eine gute Möglichkeit,<br />

einen direkten Kontakt zu knüpfen und die Chancen für<br />

eine Veröffentlichung zu erhöhen.<br />

Einladung als Werbemöglichkeit<br />

Einladungen sind ein gutes Instrument um viele Gäste persönlich<br />

zu erreichen. Dabei müssen sich die Organisatoren<br />

im Klaren sein, dass der erste Eindruck der Einladung entscheidend<br />

ist. Sie sollte deshalb auffallend und informativ<br />

sein, nicht zu viel Text beinhalten und auf die Veranstaltung<br />

neugierig machen.<br />

Je größer die Veranstaltung ist, umso früher muss eine persönliche<br />

Einladung zur Vorankündigung verschickt werden.<br />

Je nach Größe spricht man hier von sechs Monate bis drei<br />

Wochen vorher. Terminerinnerungen sollen frühestens zwei<br />

Wochen vorher zugesendet werden. Auch ist es wichtig,<br />

sich bei der Post über die verschiedenen Möglichkeiten und<br />

Kosten zu informieren. So können Kosten gespart werden.<br />

7. Schritt: Die Verpflegung der Gäste<br />

Man sollte bedenken, dass das Essen dem Großteil der<br />

Teilnehmer, ob jung oder alt, zusagen sollte, am besten<br />

etwas Gängiges, nicht zu Ausgefallenes wählen. Besonders<br />

gut kommt es an, als Südtiroler Bauernjugend den<br />

Teilnehmern Spezialitäten aus der bäuerlichen Küche zu<br />

servieren. Es sollen dabei Lebensmittel gekauft werden die<br />

in unserem Land produziert werden, denn sie stehen für<br />

Qualität aus Südtirol. Zum Einkaufen sollte man möglichst<br />

nicht fort fahren, sondern bei den heimischen Anbietern<br />

im Dorf einkaufen. Dadurch sichern wir die Nahversorgung<br />

im ländlichen Raum. Als Südtiroler Bauernjugend sollten<br />

wir Lebensmitteleinkäufe bewusst saisonabhängig tätigen.<br />

Weiters sollten Produkte mit kurzen Transportwegen der<br />

Vorzug gegeben werden. Es ist auch empfehlenswert mit<br />

gutem Beispiel voran zu gehen und eventuell auch andere<br />

Vereine vor Ort anzuregen, bei den Veranstaltungen einheimische,<br />

landwirtschaftliche Produkte zu verwenden. Als<br />

Südtiroler Bauernjugend sollten wir einheimische bäuerliche<br />

Produkte kaufen und damit den wirtschaftlichen Erfolg<br />

unserer bäuerlichen Familienbetriebe, den Arbeitsplatz<br />

„Bauernhof“ und die Wertschöpfung im eigenen Land sichern!<br />

Auch bei Getränken sollen einheimische Produkte bevorzugt<br />

werden. Jugendlichen unter 16 Jahren wird kein Alkohol<br />

ausgeschenkt. Mischgetränke und „starker“ Alkohol<br />

sollen vermieden werden.<br />

Tipp<br />

Bei der Bestellung der Menge empfiehlt es sich um Erfahrungswerte<br />

beim Getränkelieferanten nachzufragen oder<br />

die Erfahrung von früheren Veranstaltungen mit einbeziehen.<br />

Die Regelungen betreffend Gratis-Ausschank und<br />

Selbstverpflegung der Helfer muss im Vorfeld vom Organisationskomitee<br />

beschlossen werden.


34<br />

8. Schritt: Organisatorisches<br />

Dekoration<br />

Die Dekoration muss dem Motto der Veranstaltung angepasst<br />

werden. So kann bei den Besuchern ein bleibender<br />

Eindruck erreicht werden.<br />

Tipp: Eine Fahne mit dem Aufdruck Südtiroler Bauernjugend<br />

oder eine Tirolerfahne machen Eindruck und können<br />

kostenlos im Landessekretariat der Südtiroler Bauernjugend<br />

ausgeliehen werden.<br />

Beschilderung<br />

Toiletten, Räume, Notausgänge, Parkplätze usw. sollen mit<br />

Schildern gut sichtbar gekennzeichnet werden. Bei kommerziellen<br />

Veranstaltungen müssen Preislisten erstellt werden.<br />

Der Schriftführer soll dafür sorgen, dass genügend<br />

Preislisten vor Ort sind. Die Preislisten sollen übersichtlich<br />

gestaltet sein und an gut sichtbaren Orten aufgehängt<br />

werden.<br />

Technik<br />

Videotechnik, Audiotechnik, Beleuchtung, Präsentationshilfsmittel<br />

und Anschlüsse (Telefon, ISDN etc.) sollen vorab<br />

von einem Ausschussmitglied, das sich mit Technik gut<br />

auskennt, getestet werden. Dabei sollen die Aufbauzeit<br />

und die Zeit zum Testen der Geräte am Veranstaltungsort<br />

mit eingerechnet werden. Kabel sollen sorgfältig verlegt<br />

werden, damit niemand stolpert und sich verletzt.<br />

Tipp<br />

Ortsgruppen, die sich kostenlos technische Geräte leihen<br />

möchten können, dies beim Amt für audiovisuelle Medien<br />

tun. Das Amt für audiovisuelle Medien befindet sich in der<br />

Andreas-Hofer-Straße 18, in Bozen - Tel. 0471 412915 -<br />

Fax 0471 412929 - E-Mail: av-medien@provinz.bz.it<br />

Das Formular zum bestellen kann unter www.provinz.bz.it/<br />

kulturabteilung/av-medien/technik.asp heruntergeladen<br />

werden. Auch im SBJ-Landessekretariat kann das Formular<br />

angefordert werden.<br />

Wechselgeld<br />

Der Kassier ist dafür zuständig, genug Wechselgeld zu<br />

organisieren. Anhand der Preisliste soll geschaut werden,<br />

welche Geldstücke es am meisten brauchen wird.<br />

Video und Fotografie<br />

Aufnahmen vor und während der Veranstaltung sind sehr<br />

wichtig für die Dokumentation der Tätigkeit und für die<br />

Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Krisenmanagement<br />

Während der Veranstaltung können unvorhergesehene Ereignisse<br />

auftreten bei denen man schnell reagieren muss.<br />

Diese Entscheidungen sollen von einer Kerngruppe (Ortsobmann,<br />

Ortsleiterin, Stellvertreter, Kassier und Schriftführer)<br />

entschieden werden ohne dabei grundlegende Dienste auszusetzen:<br />

Eintritt, Musik, Sicherheitsdienst, Garderobe, usw.<br />

Tipp: Vor der Veranstaltung soll gemeinsam festlegt werden,<br />

wer diese Entscheidungen treffen darf und alle beteiligten Helfer<br />

sind darüber in Kenntnis zu setzen. So können Streitigkeiten<br />

während der Veranstaltung vermieden werden.<br />

Notfallutensilien<br />

Es ist ratsam auch an Dinge wie Zwischenstecker, Handy,<br />

Aufladegerät für den Fotoapparat usw. zu denken.<br />

9. Schritt: Die Arbeitseinteilung<br />

Verantwortliche<br />

Die für die Veranstaltung hauptverantwortlichen Personen,<br />

meist Ortsobmann und Ortsleiterin, müssen allen bekannt<br />

sein. Sie müssen für die Helfer erreichbar oder anwesend<br />

sein. Sie sorgen für das Zusammenspiel aller Teilbereiche. Sie<br />

bewahren alle erforderlichen Unterlagen auf, koordinieren alle<br />

Arbeitsschritte und Abläufe.<br />

Helfer<br />

Die Aufgaben sollen vorab gemeinsam im Ausschuss besprochen<br />

und aufgeteilt werden. Ein Zeitplan für die Helfer ist<br />

für die Organisation sehr hilfreich. Diesen Zeitplan soll der<br />

Schriftführer in einer Übersicht auflisten und die Übersicht soll<br />

an die Helfer verteilt werden. Jedem Helfer muss bekannt sei,<br />

was er wie lange macht und wer ihn eventuell ablöst.<br />

Tipp<br />

Es ist sinnvoll für die Helfer eine Telefonliste zu erstellen, die<br />

alle wichtigen Telefonnummern der Verantwortlichen beinhaltet.<br />

Allen Helfern muss bewusst sein, dass jeder zum Erfolg der<br />

Veranstaltung beiträgt. Teamwork heißt auch Ergänzung, Ausgleich<br />

und Mithilfe wo es notwendig ist. Wenn jemand ausfällt,<br />

muss es einen Ersatz (Springer – ist nirgends eingeteilt<br />

und übernimmt Sachen, die nicht planbar sind) geben.<br />

Tipp<br />

Ein kurzes Briefing vor Beginn der Veranstaltung, bei dem<br />

nochmals das Ziel, dass mit der Veranstaltung erreicht werden<br />

soll und der Gemeinschaftssinn unterstrichen wird, kann sehr<br />

motivierend sein.<br />

10. Schritt: Die letzten Vorbereitungen<br />

Kurz vor der Veranstaltung ist es wichtig folgende Checks zu<br />

machen:<br />

• Dekorations Check<br />

• Technik Check<br />

• Catering Check<br />

• Garderoben Check<br />

Tipp<br />

Eine Checkliste mit den oben genannten Punkten kann sehr<br />

hilfreich sein.


35<br />

11. Schritt: Während der Veranstaltung<br />

Während der Veranstaltung ist es für die Verantwortlichen<br />

sehr wichtig den Überblick zu behalten. Oft werden kleine<br />

Dinge wie Kontrolle der WC-Anlagen oder der Aschenbecher<br />

vergessen. Für die Organisatoren ist es wichtig während<br />

der Veranstaltung:<br />

• zu kontrollieren, dass die Beauftragten die Arbeiten<br />

auch ausführen<br />

• frühzeitig bei den einzelnen Verantwortlichen Informationen<br />

einzufordern, ob Nachbestellungen gemacht<br />

werden müssen<br />

• den Programmablauf zu überwachen<br />

• die Gäste zu betreuen<br />

12. Schritt: Nach der Veranstaltung<br />

Verlassen die letzten Gäste die Veranstaltung, ist die Veranstaltung<br />

noch nicht vorbei. Es ist wichtig auf bestimmte<br />

Dinge zu achten:<br />

• die Verantwortlichen sollen die Abräumarbeiten koordinieren<br />

• die Kassen müssen sofort eingesammelt werden, das<br />

Geld gezählt und evtl. in einen Nachttresor gegeben<br />

werden<br />

• teure Gegenstände sollen sofort weggeschlossen werden<br />

• Fundgegenstände sollen gesammelt werden;<br />

• bei der Übergabe der Räumlichkeiten an den Vermieter<br />

sollen eventuelle Schäden gemeinsam begutachtet<br />

werden<br />

Pressearbeit<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit ist nach der Veranstaltung genauso<br />

wichtig wie vor der Veranstaltung. Es kann eine Presseaussendung<br />

an verschiedene Medien gesendet werden.<br />

Auch ein Bericht für die Dorfzeitung oder das Bezirksblatt<br />

ist wichtig.<br />

13. Schritt: Die Nachbesprechung<br />

Für die Erfolgskontrolle ist eine Nachbesprechung der Veranstaltung<br />

sehr sinnvoll. Es ist wichtig, dass die Nachbesprechung<br />

bald nach der Veranstaltung abgehalten wird.<br />

Jedes Ausschussmitglied teilt seine positiven und negativen<br />

Eindrücke mit. Diese werden vom Schriftführer festgehalten<br />

und bei der Planung der nächsten Veranstaltung<br />

wieder vorgestellt. Weiters ist es wichtig, dass der Schriftführer<br />

alle Dokumente zur Veranstaltung (Protokolle, Rechnungen,<br />

Finanzierungsplan usw.) für eventuelle Folgeveranstaltugnen<br />

übersichtlich und sorgfältig ablegt. So kann die<br />

zweite Auflage der Veranstaltung mit Hilfe der Unterlagen<br />

leichter geplant werden.<br />

Der Kassier soll bei der Nachbesprechung eine Abrechnung<br />

präsentieren. Der Kassier hat auch dafür Sorge zu tragen,<br />

dass alle Ausstände (Getränke-lieferant, Geschäfte, usw)<br />

beglichen werden. Weiters muss, wenn mit der Veranstaltung<br />

gewerbliche Einnahmen erzielt werden (mittels F24)<br />

Mehrwertssteuer eingezahlt werden.<br />

Tipp<br />

Folgende Fragen können für die Nachbesprechung verwendet<br />

werden:<br />

• Hat die Veranstaltung das Ziel erreicht?<br />

• Wie war der Eindruck bei den Besuchern/Teilnehmern?<br />

• Was hat nicht gut funktioniert?<br />

• Wo wurden Fehler gemacht, die beim nächsten Mal<br />

vermieden werden können?<br />

• Was ist besonders gut gelungen?<br />

• Wie war die Vorbereitung?<br />

• Wie hat der Ausschuss zusammengearbeitet?<br />

• Gab es organisatorische Zwischenfälle?<br />

• Was könnte man das nächste Mal anders/besser machen?<br />

Rechtliches und Versicherung<br />

Alle Informationen zu Steuerrechtlichen Fragen, S.I.A.E.<br />

usw. können dem Steuerleitfaden der Südtiroler Bauernjugend<br />

entnommen werden. Alle Informationen zur Versicherung<br />

der Südtiroler Bauernjugend, die auch für alle<br />

Ortsgruppen gilt, können dem SBJ-Versicherungsleitfaden<br />

entnommen werden.<br />

Versicherungs- und Steuerleitfaden ist im SBJ-Landessekretariat<br />

erhältlich.<br />

Tipp<br />

Bei besonderen Veranstaltungen kann auch ein Bericht mit<br />

Foto an das Landessekretariat der Südtiroler Bauernjugend<br />

geschickt werden. Der Bericht wird dann gerne auf den<br />

SBJ-Seiten im Südtiroler Landwirt abgedruckt und auf die<br />

SBJ-Internetseite www.sbj.it gestellt.


36<br />

Das Perfekte<br />

Foto<br />

Die Bildauflösung<br />

Ein Pixel ist nichts anderes als ein Bildpunkt, ein Megapixel<br />

sind eine Million Bildpunkte. Die Megapixel sagen also aus, mit<br />

wie vielen Millionen Pixeln eine Digitalkamera ein Bild auflöst.<br />

Wenn man nun ein Bild auf dem Monitor ganz nah heranzoomt,<br />

kommt man den geheimnisvollen Pixeln auf die Spur. Denn<br />

dieses Pixel, der einzelne Bildpunkt, ist nichts anderes als ein<br />

farbiges, kleines Quadrat. Je mehr dieser Bildpunkte auf einen<br />

Kamerachip passen, desto detaillierter das Bild. Höhere<br />

Pixelwerte bedeuten folglich nicht nur mehr Qualität, sondern<br />

sagen auch aus, wie groß das Bild vergrößert werden kann.<br />

Die Bildqualität<br />

Es gibt eine Qualität die in den Händen des Photographen<br />

liegt. Und es gibt eine, die von den Rahmenbedingungen sowie<br />

der eingesetzten Technik bestimmt wird. Die Auflösung<br />

der Kamera, die Güte und Brennweite des Objektes sind einige<br />

dieser technischen Merkmale. Andere verstecken sich in Chips<br />

und Bits und Bytes tief im Inneren der Kamera.<br />

Die Schärfe<br />

Kameradisplays leisten heute schon wesentlich mehr als noch<br />

vor einigen Jahren. Dennoch liegt es in ihrer Natur, dass sie<br />

klein sind. Und damit nicht geeignet, die Schärfe eines Bildes<br />

zu prüfen. Hierfür bedarf es schon eines prüfenden Blickes<br />

am Monitor.<br />

Man kann ruhig zweimal hinschauen, denn Schärfe ist nicht<br />

gleich Schärfe. Da gibt es die Tiefenschärfe und die Tiefenunschärfe,<br />

die bereits beim Fotografieren beeinflussen und<br />

später auch mit der besten Bildbearbeitung nicht mehr weg<br />

gehen. Eine hohe Bildschärfe sagt, dass ein großer Bereich<br />

vor und hinter der scharf gestellten Fläche eine ebenfalls hohe<br />

Schärfe aufweist. Dies ist beispielsweise bei Sachfotos erwünscht,<br />

bei Gruppenfotos oder Aufnahmen aus der Totale,<br />

auf denen mehrere Menschen in verschiedenen Aufnahmeentfernungen<br />

zu sehen sind. Die hohe Tiefenschärfe wird durch<br />

das Fotografieren mit einer möglichst kleinen Blendenöffnung<br />

erreicht.<br />

Aber auch Fotos mit geringer Tiefenschärfe haben ihren Reiz.<br />

Am häufigsten kommt diese Technik in der Portraitfotografie<br />

zum Einsatz, wenn störende Hintergründe einfach in der Unschärfe<br />

verschwinden.<br />

Tipp<br />

Wenn man Menschen oder deren Gesichter fotografiert, dann<br />

soll man auf die Augen scharf stellen, andernfalls wird die die<br />

Aufnahme vom Betrachter als zu scharf wahrgenommen.<br />

Die Bildqualität<br />

Körnigkeit/Bildrauschen<br />

Häufig ist auf Fotos das sogenannte Rauschen zu sehen – es<br />

macht den Eindruck, als sie das Bild grob gekörnt. Dieses Bildrauschen<br />

hat mehrere Ursachen – die beiden wichtigsten: Die<br />

Größe des Chips und der beim Fotografieren eingestellte ISO-<br />

Wert; günstigere Kameras ohne ISO-Vorwahl haben mitunter<br />

auch einen sogenannten Restlichtverstärker, der den gleichen<br />

Effekt bewirken kann. Häufige Verursacher des Bildrauschens<br />

sind kleine Sensoren mit einer großen Auflösung. Hier müs-


37<br />

sen auf kleinem Raum eine große Anzahl an Pixel untergebracht<br />

werden. Diese liegen dann sehr nahe beieinander<br />

und können sich infolgedessen gegenseitig stören – und<br />

damit das Bildrauschen verursachen bzw. verstärken.<br />

Wie bereits erwähnt, zählen hohe ISO-Werte bzw. Restlichtverstärker<br />

zu der anderen Gruppe der häufigsten<br />

Rauschverursacher. Aber warum? Bei schlechten Lichtverhältnissen<br />

wird eine Signalverstärkung durchgeführt, um<br />

aus der Kameraelektronik einen Optimum heraus zu holen.<br />

Dabei wird es für die Elektronik jedoch schwer, zwischen<br />

den verschiedenen Signalarten zu unterscheiden, wodurch<br />

bildrauschende Fehlsignale entstehen.<br />

Viel Theorie – in der Praxis bedeutet dies zweierlei:<br />

• Fotografieren soll man mit viel Licht und ISO-Werten<br />

um den Wert 100.<br />

• Beim Kauf einer Kamera soll man lieber auf das ein<br />

oder andere Megapixel verzichten und stattdessen auf<br />

eine hohe Qualität der Kamera achten<br />

Dunkle Gesichter<br />

Gerade in Lichtsituationen mit starken Helligkeitsunterschieden<br />

– z. B. Gegenlicht – kommt es oft vor, dass die<br />

Gesichter der Fotografierten unterbelichtet werden, da sich<br />

die Kamerabelichtung fälschlicherweise an der stärkeren<br />

Lichtquelle orientiert. In diesen Fällen hilft das Anblitzen<br />

des im Gegenlicht stehenden Motivs oder aber eine Belichtungseinstellung,<br />

die sich am Motiv und nicht am Hintergrund<br />

orientiert. Wenn trotzdem mal ein Belichtungsfehler<br />

dieser Art passiert ist, lässt er sich bis zu einem gewissen<br />

Grad durch Bildbearbeitungsprogramme korrigieren.<br />

Weiße Bildstellen<br />

Da, wo Licht auf ein Bild trifft, wird es logischerweise hell.<br />

Da, wo sehr viel Licht auftrifft, wird es weiß. Dies können<br />

die Sonne sein, Lichtreflexe, eine künstliche Lichtquelle<br />

oder auch die Wolken. Hier sollte im Bildbearbeitungsprogramm<br />

nachgebessert werden. Hier ist am Besten soweit<br />

abzudunkeln, dass wenigstens eine minimale Farbdeckung<br />

von 5% erreicht wird. Dies ist notwendig, damit das Bild<br />

vor den weißen Stellen nicht ausfranst.<br />

Die Bildausrichtung<br />

In viele Fotos ließen sich Ausrichtungslinien einzeichnen.<br />

Das ist in keiner Weise so merkwürdig, wie es klingt.<br />

Nimmt man beispielsweise ein Foto, auf dem ein Horizont<br />

zu sehen ist. Wenn der Horizont auf dem Bild nicht waagrecht<br />

erscheint, so kommt dem Betrachter das Bild unweigerlich<br />

schief vor. Gleiches gilt für Linien, die man sich<br />

senkrecht denken kann. Ein Hohes Gebäude, ein Hydrant<br />

oder Fahnenmast beispielsweise sollten für das Sehverhalten<br />

unseres Auges gerade ausgerichtet sein. Bei aller Geradlinigkeit:<br />

dieses optische Gesetz kann man aber auch<br />

mit Absicht verkehren und hiermit interessante Effekte<br />

schaffen.<br />

Wer kennt das nicht – ein gelungenes Portraitfoto, an dem<br />

alles stimmt. Oder sagen wir besser: fast alles. Denn die<br />

Augen des Fotografierten reflektieren unwirklich und unschön<br />

rot. Ursache: die Netzhaut ist rot. Wird sie direkt<br />

angeblitzt (von einem Blitzgerät in gleicher Achse beispielsweise)<br />

reflektiert sie das Licht rot. Die Lösung: ein<br />

Blitzgerät verwenden, das so weit wie möglich von der<br />

optischen Achse Objektiv/Augen entfernt ist. Oder indirekt<br />

Blitzen – an die Decke zum Beispiel.<br />

Tipps zum Digitalkamerakauf<br />

Zunächst gilt es heraus zu finden, für welchen Einsatzzweck<br />

die Kamera überwiegend gebraucht wird. Während<br />

für Landschaftsaufnahmen beispielsweise ein guter Weitwinkelbereich<br />

wichtig ist, sollte bei der Sportfotografie auf<br />

eine kurze Auslöseverzögerung sowie auf einen ordentli-


38<br />

chen Telebereich geachtet werden. Bei Partyfotos benötigt<br />

man eine Kamera, die auch bei wenig Licht noch gute<br />

Ergebnisse bringt. Einstellbare ISO-Werte sind hier ebenso<br />

wichtig wie ein geringes Rauschen bei dürftigen Lichtverhältnisse<br />

und höheren ISO-Zahlen. Bei Tierbildern steht<br />

eindeutig ein großer Zoom Bereich an erster Stelle. Wanderer,<br />

Bergsteiger, Camper und alle sonstigen Outdoorabenteurer<br />

finden spezielle Modelle, die durch Features wie<br />

Stoßfestigkeit oder Wasserdichtheit, nicht zuletzt durch<br />

geringe Größe und kleines Gewicht, outdoortauglich sind.<br />

Für die meisten Anwender jedoch zählt, dass die Kamera<br />

auf jeden Fall universell einsetzbar ist. Hier gibt es grundsätzlich<br />

5 wesentliche Punkte, die bei der Auswahl beachtet<br />

werden sollten:<br />

Megapixel<br />

Megapixel sind gut. Aber nicht alles. Viele schielen bei der<br />

Auswahl ihrer Kamera ausschließlich auf die Pixel, weil sie<br />

diese mit Bildschärfe verwechseln. Tatsächlich bestimmt<br />

die Anzahl der Pixel lediglich die Ausgabengröße eines<br />

Bildes. So könnte man beispielsweise mit einer 12 Megapixelkamera<br />

Bilder aufnehmen, die sich in Größen von<br />

60x40 cm und mehr ausbelichten ließen. Aber mal ehrlich<br />

– wer macht das? Und wer braucht das? Für ein normales<br />

10x15 cm Bild ohne Ausschnittsvergrößerungen reicht<br />

schon eine 2 Megapixel Kamera.<br />

Suchergröße<br />

Die Qualität des Suchers bestimmt, wie gut das Bildfeld<br />

abgedeckt wird. Beim Kauf daher einen Blick durch den<br />

Sucher werfen. Es sollte groß und hell genug sein.<br />

Farbdisplay<br />

Das Display der Kamera sollte mindestens 2“, besser 2,5“<br />

groß sein. Schließlich will man ja nicht nur erkennen was<br />

man fotografiert hat, sondern anschließend auch eine erste<br />

große Auswahl zwischen gelungen und sicher nicht<br />

gelungen Fotos treffen. Doch nicht nur die Größe zählt.<br />

Auch eine gute Pixelauflösung, genügend Helligkeit und<br />

Kontrastvermögen steigern den Sehkomfort erheblich. Hat<br />

das Display ca. 200.000 Pixel zählt es auf jeden Fall zu<br />

den Besseren. Wenn sie im Geschäft ihre Wunschkamera<br />

testen, dann gehen sie ruhig einmal raus vor die Tür mit<br />

ihr. Denn ein Display ist erst dann richtig gut, wenn man<br />

auch bei Tageslicht alles noch gut erkennt.<br />

ISO-Wert<br />

Die richtige Belichtung beeinflusst das Ergebnis des Fotos<br />

natürlich erheblich. Und daher spielen auch die ISO-Werte<br />

eine Rolle. Die ISO-Werte bezeichnen die Lichtempfindlichkeit<br />

des Kamera-Bildsensors. Je lichtempfindlicher diese<br />

ist, desto weniger Licht ist für akzeptable Fotos notwendig.<br />

Gängig sind ISO-Werte zwischen 50 und 1.600. 50 ISO<br />

würde man zum Beispiel an einem extrem hellen Sommertag<br />

und an sonnigen Tagen im Schnee einstellen. Ein<br />

trüber, bewölkter Wintertag würde so etwa 400 ISO erfordern<br />

und ein Foto bei Kerzenlicht erfordert dann die 1.600.<br />

Aber Achtung – viele Kameras neigen beim erhöhen des<br />

ISO-Wertes zum Rauschen. Kameras meiden, die diesen<br />

Wert automatisch regeln und sich vor dem Kauf unbedingt<br />

von der Bildqualität bei höheren ISO-Werten überzeugen.<br />

Geschwindigkeit<br />

Wenn man Sportfotografien mit einer Kamera machen<br />

möchte oder den ein oder andern Schnappschuss, dann<br />

sollte die Kamera zum Auslösen nicht länger als 0,5 Sekunden<br />

benötigen. Dies ist die sogenannte Auslöseverzögerung.<br />

Brennweite<br />

Je nachdem, was man zu fotografieren beabsichtig, sollte<br />

man die Brennweite wählen. Einfach gesagt beschreibt die<br />

Brennweite, ob der Blick durch die Kamera wie ganz weit<br />

weg und wie nah dran wirkt. Ob sie also aus 3 Metern Abstand<br />

eine ganze Fußballmannschaft aufnehmen können<br />

(Weitwinkel) oder ob sie aus 1 Meter Abstand der Fliege in<br />

die Augen sehen können (Tele). Die Brennweitenbereiche<br />

gängiger Kameras liegen so in dem Bereich von 28mm bis<br />

130mm und reichen für die meisten Aufnahmesituationen<br />

völlig aus.


39<br />

somit unspannend wahr.<br />

So ist Fotos schon erheblich geholfen, wenn die Köpfe etwas<br />

oberhalb der Mitte platziert werden. Je mehr man sich<br />

von der Mitte entfernt, desto ungewohnter im positiven<br />

Sinne der Anblick. Den Kopf mal ganz nach links setzten<br />

und näher ran gehen. Man sieht wie so die Fotos an Statik<br />

verlieren und an Dynamik gewinnen.<br />

Fotografieren<br />

Motive aus mehreren Perspektiven zeigen, mal in der Totale<br />

und mal von ganz nah. Man wird überrascht sein, welchen<br />

Effekt Details haben können. Mit einer geschickten Auswahl<br />

kann man nicht nur ganze Geschichten erzählen –<br />

man kann auch bestimmte Teile davon betonen. Ein Freund<br />

feiert seinen 40. Geburtstag und der gedeckte Kaffeetisch<br />

wird fotografiert. Der Fotograf sollte sich ein vielsagenden<br />

Detail ins Visier nehmen – beispielsweise die „40“ aus<br />

Zuckerguss. Oder eine Hochzeit. Das Brautpaar ist sicher<br />

dankbar, wenn später nicht nur Gruppenbilder zu sehen<br />

sind, sondern auch die kleinen „großen“ Dinge – wie beispielsweise<br />

die Eheringe auf dem Samtkissen. Nur Mut.<br />

Ran gehen. Das Motiv von vielen und eben auch den naheliegenden<br />

Seiten entdecken.<br />

Rücken mit Tücken<br />

Ich habe doch keine Augen im Hinterkopf, heißt es manchmal<br />

so schön in anderem Zusammenhang. Das ist bei<br />

unserer Spezies nicht nur zutreffend, sondern auch der<br />

Grund warum man Menschen von vorne fotografieren soll.<br />

Die Augen sind der Fixpunkt- des Gesichtes, des gesamten<br />

Menschen. Aber auch Mimik und Gestik, Lach- oder<br />

Sorgenfalten sind beredete Geschichtenerzähler. Also<br />

menschlichen Motiven von vorne nähern – frontal oder<br />

schräg sind gängige Blickwinkel. Aber auch von den Seiten,<br />

von unten wie von oben können interessante Motive<br />

entstehen. Einfach alles ausprobieren.<br />

Im Mittelpunkt<br />

Kaum ein Portrait ist langweiliger als jenes, das den menschlichen<br />

Kopf in die geometrische Bildmitte stellt. Dies zum<br />

einen, weil den Betrachter meist nicht interessiert was sich<br />

über dem Kopf befindet. Zum anderen ist weder der Kopf<br />

noch der menschliche Körper symmetrisch. Auch existiert<br />

kein wirklicher Mittelpunkt am menschlichen Körper. Zumindest<br />

nicht in der Mitte. Unser Blick hat gelernt, dass<br />

Natürliches häufig ungleichmäßig und gleichmäßiges häufig<br />

unnatürlich ist. Symmetrie und penibel genaue Anordnungen<br />

nehmen wir daher als hingestellt unnatürlich und<br />

Format<br />

Hochformat oder quer? Das hängt sicher zum großen Teil<br />

auch vom Motiv ab. Der Schiefe Turm von Pisa wird sich<br />

im Hochformat sicher wohler fühlen, während Landschaften<br />

einfach im Querformat zu Hause sind. Unabhängig von<br />

solchen Beispielen sollten wir unseren Blick mal kreisen<br />

lassen. Im täglichen Umfeld unserer Gewohnheiten. Geben<br />

sie einem Kind ein Blatt zum Malen – wie wird es das<br />

Blatt ausrichten – hoch oder quer? Einfach umschauen. Im<br />

Büro. Im Wohnzimmern. Welches Format hat der Computermonitor.<br />

Welches der Fernseher? Das Navi? Sie ahnen<br />

es schon: Wann immer es möglich ist, wird das Querformat<br />

von der Mehrzahl aller Menschen als das harmonische<br />

empfunden, das unserer Sehbedürfnisse besser befriedigt.<br />

Perspektive<br />

Wer sich auf gleicher Augenhöhe befindet hat gute Chancen<br />

nicht unter- und nicht überschätzt zu werden. Ernst<br />

genommen und objektiv betrachtet zu werden. Es ist uns<br />

nicht immer klar – aber die Perspektive, der Ort, von dem<br />

aus wir sehen, entscheidet erheblich über unsere Wahrnehmung.<br />

Menschen in Augenhöhe wirken natürlich und<br />

normal. Menschen oder Gegenstände von unten aufgenommen<br />

wirken groß; von oben aufgenommen wirken sie<br />

klein. Auf diese Weise verfügt man über ein gutes Instrument,<br />

mit dem man den Charakter der Fotos steuern<br />

kann – teils sogar hin zu wirklich verblüffenden Effekten.<br />

Beispielsweise wenn ein Baby aus der Froschperspektive<br />

dargestellt wird. Gerade kleine, kompakte Digitalkameras<br />

machen da jeden Streich mit. Sie können hochgehalten<br />

oder flach auf den Boden gelegt werden. Sie können an<br />

ein Karussell gebunden oder auf die Karosserie des Autos<br />

geklebt werden. Sie können auf Zeitauslösung programmiert<br />

und kurz vor der Auslösung in die Luft geschmissen<br />

werden – und das so oft bis ein brauchbares Bild entsteht.<br />

Auch hier bestimmt die Phantasie was möglich ist.<br />

Digitale Bilderflut<br />

Bilder aussortieren<br />

Oft schießt man von einer Szene mehrere Bilder. Man kann<br />

sich ja später die besten aussuchen. Die Erfahrung zeigt,<br />

dass dies dann oft vergessen wird. Am besten man gewöhnt<br />

sich an diese unangenehmen Arbeiten nicht zu verschieben,<br />

sondern zeitnah auszuführen. Die optimale Vorgehensweise:<br />

ganz klar erkennbaren Ausschuss schon auf<br />

der Kamera löschen. Die übrigen Bilder dann gleich nach<br />

der Übertragung auf den PC sichten und die doppelten,


40<br />

schlechten und fehlbelichteten sofort löschen. Das befreit<br />

von Ballast, Ballast der die Festplatte überfüllt.<br />

Bilder eindeutig kennzeichnen<br />

Die digitale Fotografie bringt Vorteile mit sich. Bilder können<br />

platzsparend auf dem PC gespeichert werden. Unmengen<br />

von gefüllten Fotoabzügen gehören der Vergangenheit<br />

an. Hier ist es wichtig, dass Fotos immer in eindeutig gekennzeichneten<br />

Ordnern gesichert werden. Damit diese<br />

dann auch schnell gefunden werden können. Sinnvoll ist es<br />

dabei auch mit Datum zu arbeiten.<br />

Hier ein Beispiel: 2013-01-10 Bauernjugendausflug Zillertal<br />

Diese sogenannte amerikanische Schreibweise macht einen<br />

Sinn. Denn so sortiert der Computer die Ordner automatisch<br />

chronologisch. Enthalten Bilder dasselbe Datum,<br />

dann werden sie alphabetisch sortiert. Die Fotodaten gewinnen<br />

dadurch deutlich an Übersichtlichkeit.<br />

Speichermedien (CD, Software, DVD-Recorder)<br />

Technische Hilfsmittel und Optionen zur Archivierung der<br />

Fotos gibt es genügend. Von der CD über die Festplatte des<br />

Computers bis hin zu eigener Bildarchivierungssoftware ist<br />

alles möglich.<br />

Dennoch muss man eines beachten: die Haltbarkeit.<br />

CD´s halten im Schnitt 10 bis 30 Jahre. Eine sehr ungenaue<br />

Angabe. Es kann aber auch sein, dass sie Aufgrund<br />

von Beschädigung nur einen Monat hält.<br />

Bilddatenbanken sind zur Bildsicherung ebenfalls keine Methode<br />

mit absoluter Sicherheitsgarantie. Das Ablegen auf<br />

der Computerfestplatte ist zwar sehr bequem und auch die<br />

zahlreichen Funktionen der Bildverwaltungssoftware sind<br />

nicht zu verachten. Aber: Die Festplatte des heimischen<br />

Computers ist stärker in Gebrauch als viele andere Speichermedien.<br />

Und hat daher nur eine begrenzte Lebensdauer.<br />

Tipps<br />

Licht am Morgen<br />

Ein kleiner Tipp für Langschläfer: Das Licht am Morgen gilt<br />

unter Fotografen als das Beste. Die dicke Luftschicht, die<br />

unsere Erde umhüllt, filtert morgens blaues Licht. So lassen<br />

Gelb, Orange und Rot alles in warmen Farbtönen erscheinen.<br />

Das Dateiformat<br />

Fotos und Bilder werden vorwiegend in JPEG-Format gespeichert.<br />

Andere Formate wie BMP oder TIF benötigen viel<br />

mehr Speicherplatz, führen aber zu keiner Qualitätsverbesserung.<br />

Nie mehr wackelig auf den Beinen<br />

Manche Fotos kann man nur einmal schießen. Umso schlimmer,<br />

wenn man gerade dieses verwackelt. Ein Tipp: das Gewicht<br />

der Kamera mit der linken Hand halten. Den Arm an<br />

den Körper drücken. Die rechte Hand ist lediglich dazu da,<br />

den Auslöser zu betätigen. Die natürliche Körperspannung<br />

zur Stabilisierung nützen.<br />

Scharf gestellt<br />

In der Makrofotografie ist es wichtig, dass die Fokussierung<br />

stimmt. Deshalb ist es hier sinnvoll, diese manuell einzustellen.<br />

Zum millimetergenauen Scharfstellen sollte die auf<br />

einem Stativ befindliche Kamera vor- und zurückbewegt<br />

werden. So kann die optimale Schärfe bestimmt werden.<br />

Fokussieren eines beweglichen Objektes<br />

Um ein sich bewegendes Objekt scharf zu fotografieren,<br />

verwendet man am besten die manuelle Fokussierung. Auf<br />

einen Punkt fokussieren, von dem man weiß, dass das bewegliche<br />

Objekt diesen passieren wird. Wenn das Objekt<br />

diesen Punkt passiert, im richtigen Moment abdrücken. Dabei<br />

darauf achten, dass manche Kameras eine Auslöseverzögerung<br />

gibt. Das ist die Zeit zwischen dem Betätigen des<br />

Auslösers und dem Öffnen des Verschlusses. Diese kann<br />

schon mal einige zehntel Sekunden betragen.<br />

Der Digitalzoom<br />

Wenn man an wirklich gelungenen Digitalbildern hoher Qualität<br />

interessiert ist, dann sollte man auf den Digitalzoom<br />

verzichten. Er verschlechtert die Auflösung der Bilder, weil<br />

die Bildinhalte künstlich hochgerechnet werden. Mit den


41<br />

Bei einer höheren Brennweite ist der Schärfebereich kleiner.<br />

So hebt sich die scharf gestellte Gesichtsebene angenehm<br />

vom unscharfen Hintergrund ab. Sofern es Kamera<br />

bzw. Objektiv also zulassen, soll man ruhig mit einem starken<br />

Tele fotografieren. 200mm sind hier kein Problem.<br />

Wenn man die natürlichste Perspektive für Portraitfotos<br />

sucht, soll man in Augenhöhe fotografieren. Wenn man die<br />

ganze Person aufnehmen möchte, soll man die Kamera auf<br />

Brusthöhe halten.<br />

Überlappungen vermeiden<br />

Man soll vermeiden, dass sich auf Fotos Motive überlappen,<br />

dies führt zu einem chaotischen Bildaufbau. Bei einem<br />

Portraitbild wirkt eine Straßenlaterne im Hintergrund<br />

schnell so, als ob sie aus dem Kopf wächst. Bitte vermeiden.<br />

Bildbearbeitungsprogrammen am PC kann man beliebig<br />

zoomen und die Qualität bleibt erhalten.<br />

Übung macht den Meister<br />

Anfangs ist es oft schwer, beim Fotografieren den richtigen<br />

Bildaufbau zu gestalten. Hier gilt das Motto: Üben,<br />

üben und üben – denn nur dies macht den Meister. Zum<br />

Beispiel mehrmals eine Vase vor einem kahlen Hintergrund<br />

fotografieren und die Vase dabei immer an verschiedenen<br />

Stellen positionieren. Bzw. die Entfernung zur Vase verändern.<br />

Man wir sehen: Im Laufe der Zeit entwickelt man ein<br />

besseres Gefühl, wie man Motive ins bessere Licht rückt.<br />

Frosch oder Vogel<br />

Die am häufigsten verwendete Perspektive ist die Vogelperspektive.<br />

Aber man kann es auch mal umgekehrt machen.<br />

Das Motiv von unten fotografieren. Das gibt besonders<br />

bei Objekten, bei denen der Betrachter weiß, dass sie<br />

eigentlich sehr klein sind, eindrucksvolle Bilder. Eine Blume<br />

oder ein Pilz eignen sich dafür sehr gut.<br />

Der rote Blickfang<br />

Den Bildern fehlt das gewisse Etwas? Man kann es einfach<br />

mal mit einem Farbtupfer probieren. Rot eignet sich hier<br />

besonders gut. Ein knallrotes Auto in einer faden, grauen<br />

Landschaft zieht neugierige Blicke auf sich und sorgt für<br />

spannende Akzente.<br />

Tiere fotografieren<br />

Wenn Tiere fotografiert werden, ist es wichtig, dass man<br />

den Tieren immer auf Augenhöhe begegnet. Das gilt für<br />

Pferd und Hamster gleichermaßen. So hat man Freude mit<br />

den Tierfotos, denn sie wirken viel eindrucksvoller.<br />

Portraitfotos<br />

Hier existieren zwei wesentliche Einstellungen, die im Übrigen<br />

auch das Portraitprogramm nachempfindet:<br />

• Mit möglichst großer Blende fotografieren.<br />

• Mit möglichst großer Brennweite fotografieren.<br />

Wasserspiegelungen<br />

Landschaftsmotive können um einen interessanten Effekt<br />

bereichert werden, indem man auch natürliche Spiegelung<br />

im Wasser mit in den Bildausschnitt nimmt.<br />

Kinderbilder<br />

Beim Knipsen von Kinderbildern am besten in die Hocke<br />

gehen. So begegnet man sich auf Augenhöhe. Von oben<br />

wirken sie unnatürlich und bedrückend.<br />

Der richtige Moment<br />

Der Bruchteil einer Sekunde kann über gute oder schlechte<br />

Qualität entscheiden. In vielen Situationen ist es ratsam<br />

den Knopf schon halb gedrückt zu halten und auf den richtigen<br />

Moment zu warten. So können Schärfe und Belichtung<br />

bereits eingestellt werden. Man gewinnt so wertvolle<br />

Sekunden.<br />

Sonnenlicht und Gesicht<br />

Am besten wirken in der Sonne geschossene Bilder von<br />

Gesichtern, wenn das Sonnenlicht schräg von vorne auf<br />

das Gesicht trifft. Strahlt das Licht direkt von vorn, sind<br />

fast keine Schatten im Gesicht zu sehen und es wirkt<br />

flach. Außerdem wirken geblendete Personen nicht gerade<br />

entspannt.<br />

Das Umfeld einbeziehen<br />

Eine Person nicht einfach vor einen Hintergrund stellen.<br />

Stets versuchen einen Zusammenhang zwischen Person<br />

und Hintergrund herzustellen. Beispielsweise dadurch,<br />

wenn jemand in einer Blumenwiese fotografiert wird, sollte<br />

er ein paar Blumen in den Händen halten.<br />

Ruhige Hand<br />

Viele Kameras haben einen optischen Bildstabilisator. Dieser<br />

erkennt Bewegungen in der Hand und gleicht sie so<br />

aus, dass ein Bild ohne Verwackelungen entsteht.<br />

Landschaftsaufnahmen<br />

Für Landschaftsaufnahmen ein Weitwinkelobjektiv ver-


42<br />

wenden um den Vordergrund zu betonen. So wird die Illusion<br />

von Raum geschaffen.<br />

Die Methode mit dem Sand<br />

Wenn man Lichtstrahlen fotografieren will, gibt es einen<br />

simplen Trick: einen Freund zu Hilfe nehmen, der vor der<br />

Kamera in der Nähe des Lichtes ein paar Handvoll Sand in<br />

die Luft wirft und dann schnell aus dem Bild verschwindet.<br />

Nach wenigen Sekunden wenn sich der Sand setzt,<br />

werden die Lichtstrahlen klar und deutlich sichtbar. Dann<br />

einfach auslösen.<br />

Dezenten Hintergrund verwenden<br />

Für Motive immer einen einfachen Hintergrund verwenden.<br />

Ein Muster lenkt ab und macht Unruhe. Ein dezenter Hintergrund<br />

betont das Motiv.<br />

Blitzbereich beachten<br />

Immer prüfen ob das Motiv im Blitzbereich liegt. Bei den<br />

meisten Kameras liegt dieser Bereich bei nur 3 Metern,<br />

also bei ca. 4 Schritten. Ist das Motiv weiter entfernt,<br />

kann es zu dunkel werden.<br />

Die Himmelsgrenze<br />

Wie man den Horizont gut in die Bildkomposition einbaut:<br />

Wenn die wichtigsten Motive mit der Erde verbunden sich,<br />

dann ist es sinnvoll den Horizont bei etwa ein Drittel unterhalb<br />

des oberen Bildrandes zu legen; wenn man eine<br />

beeindruckende Himmelsansicht zeigen will soll man den<br />

Horizont bei etwa ein Drittel oberhalb des unteren Bildrandes<br />

legen.<br />

Möglichst wenig Licht verlieren<br />

Bei wenig Licht sollte man in der Weitwinkeleinstellung<br />

fotografieren. So geht am wenigsten Licht verloren. Teleeinstellungen<br />

von Zoomoptiken hingegen schlucken Licht.<br />

Portraitaufnahmen in Innenräumen<br />

In Innenräumen Portraitaufnahmen immer in der Nähe des<br />

Fensters machen. Hier ist das Licht weicher und es wirkt<br />

natürlicher.<br />

Schlagschatten durch Blitzlicht<br />

Wird bei einer Portraitaufnahme frontal vor dem Motiv ausgelöst,<br />

so kann dies zu störenden Schlagschatten führen.<br />

Man kann dies zwar über ein Bildbearbeitungsprogramm<br />

korrigieren, dies ist allerdings zeitaufwendig. Lieber den<br />

Abstand zum Objekt vergrößern und die Zoomfunktion<br />

verwenden. An die Decke blitzen. So wird ein weiches und<br />

stark gestreutes Licht erzeugt. Dies reduziert die Schlagschatten.<br />

Spiegelflächen<br />

Durch Glasfassaden lassen sich zwei Gebäude miteinander<br />

kombinieren. Idealerweise wird ein älterer Baustiel in<br />

einem neuern gespiegelt.<br />

Düstere Fotos<br />

Düstere Gewitterwolken oder Dämmerlicht können Landschaften<br />

dramatisch wirken lassen und super Bilder ergeben.<br />

Belichtung möglichst kurz halten bei großer Blendenöffnung<br />

(kleine Blendenzahl). Darüber hinaus bei dieser Art<br />

von Fotos einen hohen ISO-Wert einstellen am besten 800<br />

oder 1.600.<br />

Der romantische Sonnenuntergang<br />

Für ein solches Bild muss man sich genug Zeit nehmen.<br />

Damit man den richtigen Zeitpunkt erwischt. Am besten<br />

ein Stativ mitnehmen, dann gibt es auch mal eine Pause<br />

für die Augen. Eine lange Brennweite ist besonders wichtig.<br />

Das Tier steht Modell<br />

Tiere verstehen den Menschen nicht? Wenn man gute Tierfotos<br />

machen will, sollte man umdenken. Tiere verstehen<br />

sehr wohl – sie verstehen es die Körpersprache der Menschen<br />

zu deuten. Eine tiefe Kopfhaltung wirkt oft negativ<br />

und vermittelt Angriffslust. Bitte stets auf Augenhöhe mit<br />

dem Tier bleiben.<br />

Quelle:<br />

QuiCompany – Athesia Druck GmbH, Brixen


43<br />

Mit weiterbildung<br />

einen Sprung voraus<br />

Die SBB-Weiterbildungsgenossenschaft unterstützt die<br />

Weiterbildungstätigkeit auf Ortsebene beratend aber auch<br />

finanziell.<br />

Um diese Unterstützung in Anspruch nehmen zu können,<br />

muss die Ortsgruppe mindestens 14 Tage vor Kursbeginn<br />

ein Finanzierungsansuchen mit den wichtigsten Kursdaten<br />

an die Weiterbildungsgenossenschaft stellen. Die Formulare<br />

erhält die Ortsgruppe bei der Weiterbildungsgenossenschaft<br />

oder im SBJ-Landessekretariat. Erhält die Ortsgruppe<br />

keine negative Rückantwort innerhalb der zwei darauf<br />

folgenden Wochen, so gilt das Ansuchen als genehmigt.<br />

Nach Kursende kann der Referent 30 Euro pro Weiterbildungsstunde<br />

(eine Weiterbildungsstunde entspricht 45<br />

Minuten) der Weiterbildungsgenossenschaft in Rechnung<br />

stellen. Voraussetzung für diese Förderung ist, dass der<br />

Kurs mit einer Mindestteilnehmerzahl von acht Personen<br />

stattgefunden hat und mittels Meldeformular und Teilnehmerliste<br />

gemeldet wird.<br />

Falls das zwischen Ortsgruppe und Referent vereinbarte<br />

Honorar über die Finanzierung der Weiterbildungsgenossenschaft<br />

hinausgeht, verrechnet der Referent den restlichen<br />

Betrag an die Ortsgruppe.<br />

Weiterbildungsbroschüre<br />

Jedes Jahr veröffentlicht die SBB-Weiterbildungsgenossenschaft<br />

eine Broschüre mit einem umfassenden Angebot an<br />

Weiterbildungsveranstaltungen für die ländliche Bevölkerung<br />

Südtirols und alle Interessierten. Die Broschüre ist im Südtiroler<br />

Bauernbund erhältlich oder kann unter www.sbb.it herunter<br />

geladen werden.<br />

Weiterbildung für Ortsobmänner und Ortsleiterinnen<br />

Ortsobmänner und Ortsleiterinnen haben die Möglichkeit die<br />

Veranstaltungen der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft bis zu<br />

einer Gebühr von 50 Euro kostenlos zu besuchen. Beträgt die<br />

Gebühr mehr als 50 Euro, so muss die Hälfte der Kursgebühr<br />

bezahlt werden. Auch die Stellvertreter der jeweiligen Vorsitzenden<br />

können diese Vergünstigung in Anspruch nehmen. Die<br />

Anmeldung bei der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft muss<br />

jedoch über den Ortsobmann bzw. die Ortsleiterin erfolgen.<br />

Lehrfahrten und Ähnliches fallen nicht unter diese Regelung.<br />

Informationen:<br />

SBB-Weiterbildungsgenossenschaft, Tel. 0471 999 335,<br />

weiterbildung@sbb.it


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