06.06.2016 Aufrufe

2016 Mai / Lebenshilfe Freising / Tausendfüßler-Magazin

Das Magazin der Lebenshilfe Freising e.V. für Mitglieder, MitarbeiterInnen, Freunde und Förderer.

Das Magazin der Lebenshilfe Freising e.V. für Mitglieder, MitarbeiterInnen, Freunde und Förderer.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

• ein bundesweites „Budget für Arbeit“. Es soll helfen,<br />

mehr Stellen für Menschen mit Behinderung zu<br />

schaffen: Wer Betroffene einstellt, soll einen unbefristeten<br />

Lohnkostenzuschuss erhalten.<br />

• die rentenrechtliche Gleichstellung aller Budgetnehmer<br />

analog zu einem Wechsel aus der Werkstatt in<br />

Integrationsunternehmen.<br />

• bundeseinheitliche Qualitätsanforderungen, um sicherzustellen,<br />

dass auch andere Leistungsanbieter<br />

ihren rehabilitativen Auftrag für Menschen mit Behinderung<br />

erfüllen.<br />

• die Einbeziehung von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf<br />

bei beruflicher Bildung und Teilhabe<br />

am Arbeitsleben.<br />

• im Zuge der Eingliederungshilfereform und des Pflegestärkungsgesetzes<br />

III das gleichrangige Bezug von<br />

Leistungen der Eingliederungshilfe und der Pflegeversicherung.<br />

>> Menschen mit Behinderung möchten mitreden – wie hier<br />

bei der Diskussion mit der Bundesbehindertenbeauftragten<br />

Verena Bentele 2015 im BiG<br />

DER GESETZES-ENTWURF –<br />

KEIN GROSSER WURF?<br />

Mit Veröffentlichung des Referenten-Entwurfs zum Bundesteilhabegesetz<br />

Ende April hagelte es bisher meist negative<br />

Stellungnahmen von Sozialverbänden. Die Selbstvertreter<br />

Constantin Grosch und Raul Krauthausen haben<br />

auf der Petitionsplattform www.change.org schon über<br />

325.000 UnterstützerInnen für ihre „Petition für ein<br />

Recht auf Sparen und ein gutes Teilhabegesetz“ gesammelt.<br />

Nach der Veröffentlichung des Referenten-<br />

Entwurfs zeigte sich Constantin Grosch enttäuscht<br />

über die Vorschläge der Bundesregierung: „Mit dem<br />

Entwurf springt die Bundesregierung viel zu kurz. Lebensnotwendige<br />

Hilfen für Menschen mit Behinderungen<br />

werden weiter von der finanziellen Leistungskraft<br />

des Betroffenen abhängig gemacht.“<br />

Ulla Schmidt, Bundesvorsitzende der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages erklärte<br />

„In dem 369 Seiten starken Papier gibt es Licht<br />

und Schatten. Darin stecken wichtige Impulse, um<br />

die Teilhabe behinderter Menschen in diesem Land<br />

voranzubringen. Aber es gibt auch Punkte, wo noch<br />

nachgebessert werden muss.“ Entscheidend für die<br />

Bundesvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong> ist, dass mit dem Bundesteilhabegesetz<br />

eine individuelle Lebensgestaltung<br />

und optimale Förderung der Teilhabe behinderter Menschen<br />

möglich wird. Dafür wird sich die <strong>Lebenshilfe</strong> im<br />

weiteren parlamentarischen Verfahren einsetzen. Dazu<br />

führt Jeanne Nicklas-Faust, die Bundesgeschäftsführerin<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> näher aus: „Zentrale Forderungen<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> waren, das Wunsch- und Wahlrecht zu<br />

stärken und mit einer bundeseinheitlichen Bedarfsermittlung<br />

und einem offenen Leistungskatalog eine umfassende<br />

und individuelle Bedarfsdeckung zu ermöglichen<br />

– und zwar im Sinne bundesweit vergleichbarer<br />

Lebensverhältnisse. Dazu gehört, neben der Eingliederungshilfe<br />

die Leistungen aus der Pflegeversicherung<br />

ungeschmälert in Anspruch zu nehmen, unabhängig<br />

von der Wohnform. Weiterhin wichtig ist, bei der Umstellung<br />

auf Personenzentrierung jedenfalls Leistungseinschränkungen<br />

und Leistungslücken zu vermeiden<br />

und die Teilhabe am Arbeitsleben weiterzuentwickeln.<br />

Und nicht zuletzt für diese Reform die notwendigen finanziellen<br />

Mittel bereitzustellen. Eine erste Bewertung<br />

zeigt, dass manche Forderungen aufgegriffen und umgesetzt<br />

wurden, zum Beispiel mit dem Budget für Arbeit<br />

oder mit besseren Regelungen der Frühförderung. Auch<br />

die bundeseinheitliche Bedarfsermittlung mit offenem<br />

Leistungskatalog und Einführung einer zusätzlichen Beratung.<br />

Andere Punkte sind problematisch, so die Definition<br />

der Leistungsberechtigung und der fortbestehende<br />

Ausschluss von Leistungen der Pflegeversicherung in<br />

gemeinschaftlichen Wohnformen. Die Finanzierung von<br />

gemeinschaftlichen Wohnformen muss auch in Zukunft<br />

gesichert sein, ob die Regelung für die Kosten der Unterkunft<br />

hierfür ausreichen, ist zu bezweifeln. Ein großer<br />

Fortschritt ist die Einführung der Schiedsstellenfähigkeit<br />

der Leistungsvereinbarung, die es ermöglicht, Angebote<br />

für Menschen mit Behinderung bedarfsgerecht weiterzuentwickeln.<br />

Insgesamt wird die <strong>Lebenshilfe</strong> sich in<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!