2016 Mai / Lebenshilfe Freising / Tausendfüßler-Magazin

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nahm die Autorin, Kabarettistin und Schauspielerin
die Zuschauer auf eine Kreuzfahrt mit: Auf hoher See
lud sie zur Meer-Lach-Nacht ein. Während der vermeintlichen
Comedy-Show erkundeten Limmer und
Gäste die seelischen Untiefen der Liebe, die schicksalhaften
Stürme des Lebens und die hohen Wellen
aller Hoffnungen. Die Limmerin hat viel erlebt und
eben das präsentierte sie charmant stimmgewaltig
sowie schreiend komisch in Figuren, die jeder kennt,
jedoch so noch nie gesehen hat: die 80-jährige Adoptivgroßmutter
Zilli, die mit ihrer Mistgabel einen Guerillakrieg
gegen die Gefahren der Moderne anzettelt,
sowie die neu durchgestylte Land- und Forstbevölkerung,
dicht gefolgt vom urbanen Halbtags-Hipster-
Hippie-Veganer. Und freilich fehlen auch die Männer
nicht, die einem entweder sofort ein „Aus is‘!“ entlocken
– oder eben dieses nicht verstehen wollen. Ein
Vergnügen ohne Ende mit viel Applaus!
„Ich bin auch noch da!“ – Geschwister von
Menschen mit Behinderung
Neues aus der Elternberatung
EINFACHE
SPRACHE
Es ist gar nicht so einfach, wenn man eine
Schwester oder einen Bruder mit Behinderung
hat. Sie oder er brauchen viel mehr Hilfe. Da
kann das nicht behinderte Kind schon mal denken:
Und was ist mit mir? Was machen andere
Geschwister in dieser Lage? Jetzt kann man sich
im Internet darüber informieren. Oder gleich
andere Geschwister von Menschen mit Behinderung
treffen. Die Internet-Seite heißt: www.
geschwisternetz.de. Wer mehr darüber wissen
will: Einfach Herrn Christian Then fragen. Seine
Telefon-Nummer ist 08161 4830 158.
Geschwister von Menschen mit Behinderung oder
mit einer chronischen Erkrankung entwickeln oft bemerkenswerte
Kompetenzen im Vergleich zu Altersgefährten.
Sie pflegen und erziehen schon im frühen
Alter ihre Schwester oder ihren Bruder mit Behinderung
zusätzlich zu den Eltern. Sie übernehmen Aufgaben
als BabysitterIn, Co-TherapeutIn, FürsprecherIn,
DolmetscherIn. Oft behalten sie diese Rollen und
Aufgaben ein Leben lang. Manchmal ist es auch mit
psychischen Belastungen verbunden und kann problematisch
werden.
In den letzten zehn Jahren hat sich Wissenschaft
und Forschung viel mit dem Thema beschäftigt. Es
gibt inzwischen zahlreiche Veröffentlichungen (Diplomarbeiten,
Fachliteratur, auch gut erklärende Kinder-
und Bilderbücher) und auch einschlägige Internetseiten
(z.B. www.stiftung-familienbande.de) zum
Thema. Für die Aufklärung und den Umgang mit einem
behinderten Geschwister haben mit Sicherheit
auch die Kinder- und Bilderbücher beigetragen, die
es inzwischen doch relativ vielfach gibt. Besonders
bekannt in Lebenshilfe-Kreisen sind wahrscheinlich
die Bücher von Ilse Achilles zum Beispiel „…und um
mich kümmert sich keiner“ – Die Situation der Geschwister
behinderter Kinder. Oder von Marlies Winkelheide:
„Ich bin doch auch noch da“ – Aus der Arbeit
mit Geschwistern behinderter Kinder, die über
die Lebenshilfe Bremen eine spezielle Beratungsstelle
für Geschwister anbietet. Der Lebenshilfe Landesverband
Bayern und auch andere Anbieter laden
40 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER LEBENSHILFE FREISING