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2016 Mai / Lebenshilfe Freising / Tausendfüßler-Magazin

Das Magazin der Lebenshilfe Freising e.V. für Mitglieder, MitarbeiterInnen, Freunde und Förderer.

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egelmäßig seit Jahren zu Erlebnis- und Abenteuerwochen<br />

ein, speziell für Kinder und Jugendliche, die<br />

mit behinderten oder chronisch kranken Geschwistern<br />

zusammen leben.<br />

Erwachsene Geschwister können es rückblickend<br />

eher einschätzen, inwieweit es bereichernd ist, mit<br />

einem behinderten Schwester oder einem behinderten<br />

Bruder aufzuwachsen. Es besteht schließlich auch<br />

die Gefahr, überfordert und in der persönlichen Lebensentfaltung<br />

eingeschränkt zu sein. Im Laufe des<br />

Lebens stellen sich für betroffene Geschwister viele<br />

Fragen wie „Wie kann ich meinen Weg finden, ohne<br />

ein schlechtes Gewissen dabei zu haben?“ oder „Wie<br />

soll es weiter gehen, wenn unsere Eltern einmal nicht<br />

mehr leben?“. Unter Umständen fehlen Menschen,<br />

die die besondere Situation verstehen. Auch der Lebenspartner<br />

bzw. die Lebenspartnerin kann sich nicht<br />

immer in die Rolle hineinversetzen und in schwierigen<br />

Entscheidungen begleiten.<br />

Ein Austausch mit anderen Geschwistern, die ähnliche<br />

Erfahrungen gemacht haben und sich ähnliche<br />

Fragen stellen, kann sehr entlastend sein. Wer dazu niemand<br />

kennt oder wer weitere Gleichgesinnte kennenlernen<br />

möchte, hat nun verschiedene Möglichkeiten:<br />

Die Bundesvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong> bieten erwachsenen<br />

Geschwistern von Menschen mit Behinderung<br />

unter www.geschwisternetz.de eine Online-Plattform.<br />

Mittels dieses sozialen Netzwerks kann man sich austauschen<br />

und verbinden.<br />

Wer mit modernen Medien noch nicht so vertraut ist<br />

oder wer einfach direkt den Austausch unter erwachsenen<br />

Geschwistern innerhalb der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong><br />

sucht, kann sich vertraulich an die Beratungsstelle<br />

wenden, die dann den Kontakt untereinander herstellt:<br />

Christian Then<br />

Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung<br />

und ihre Angehörigen<br />

Tel. 08161 / 4830-158<br />

E-<strong>Mai</strong>l: christian.then@lebenshilfe-fs.de<br />

erfasst, verfolgt, vernichtet. Kranke und<br />

behinderte Menschen im Nationalsozialismus<br />

Ausstellung im NS-Dokumentationszentrum München noch bis 26. Juni<br />

Noch bis zum 26. Juni richtet das NS-Dokumentationszentrum<br />

München mit einer Sonderausstellung den<br />

Fokus auf die Opfergruppe der psychisch kranken und<br />

behinderten Menschen. Bis zu 400.000 Menschen wurden<br />

zwischen 1933 und 1945 zwangssterilisiert, mehr<br />

als 200.000 systematisch ermordet. Ausgrenzung, Verfolgung<br />

und Vernichtung fand innerhalb des damaligen<br />

Anstalts- und Krankenhauswesens statt. Bei der<br />

Selektion der Patienten wurde der vermeintliche „Wert“<br />

des Menschen zum leitenden Gesichtspunkt. Ärzte,<br />

Pflegende und Funktionäre urteilten nach Maßgabe<br />

von „Heilbarkeit“, „Bildungsfähigkeit“ oder „Arbeitsfähigkeit“<br />

über die ihnen Anvertrauten. Die Ausstellung<br />

nimmt die Frage nach dem Wert des Lebens als Leitlinie<br />

auf und beschäftigt sich mit den gedanklichen und<br />

institutionellen Voraussetzungen der Krankenmorde.<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

In München gibt es eine Ausstellung. Es geht<br />

um ein sehr ernstes Thema: In Deutschland<br />

wurden vor über 70 Jahren ganz viele Menschen<br />

mit geistiger Behinderung ganz schlecht<br />

behandelt. Ganz viele wurden auch getötet.<br />

Damals haben die Nazis in Deutschland regiert.<br />

Sie haben gesagt: Menschen mit Behinderung<br />

sind nichts wert. Man kann sie töten. Das war<br />

eine schreckliche Zeit. Wir müssen uns daran<br />

erinnern, damit so etwas nie wieder passiert.<br />

SO WAR´S – DIE CHRONIK DER LEBENSHILFE FREISING // 41

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