13.06.2016 Aufrufe

OCEAN7 2007-10

Von tropischen Traumzielen und einem Törn in das ewige Eis. Dazu alle Informationen, wie man sein eigenes Schiff finanzieren kann.

Von tropischen Traumzielen und einem Törn in das ewige Eis. Dazu alle Informationen, wie man sein eigenes Schiff finanzieren kann.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>10</strong> I 07<br />

malediven<br />

Ein Meer voll Inseln<br />

kaufmodelle im vergleich<br />

So finanziere ich<br />

meine Traumyacht<br />

rené mangold<br />

Erfolg im Doppelpack<br />

Solaris one 48<br />

Sag niemals nie<br />

Korallenriff<br />

Das bedrohte<br />

Paradies<br />

antarktis<br />

Mit der "Santa Maria" um Kap Hoorn<br />

ins Ewige Eis<br />

mit dem volvo ocean racer nach st. petersburg / vienna boat show /<br />

<strong>10</strong>00-meilen-race / feichtner boote


The Boss is back.<br />

BMW X5 (3.0si, 4.8i, 3.0d, 3.0sd): von 173 kW (235 PS) bis 261 kW (355 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt von 8,1 l/<strong>10</strong>0 km bis 12,0 l/<strong>10</strong>0 km, CO2-Emission von 214 g/km bis 286 g/km.


Der neue BMW X5<br />

www.bmw.at<br />

Freude am Fahren


04 editorial<br />

foto corbis<br />

Liebe ocean7-Leser<br />

Jetzt ist es also bestätigt: mit unserer Zielgruppenverbreitung über<br />

ausgewählte Kooperationspartner erreichen wir mit 95 % Prozent<br />

unserer Auflage die Kernzielgruppe der Segler und Motorbootfahrer.<br />

Das sind in Zahlen ausgedrückt 23.500 Exemplare. Bereits einen Monat<br />

nach Erscheinen der ersten Ausgabe stellten wir uns der Prüfung unserer<br />

Auflagenmeldung - und haben diese anstandslos bestanden.<br />

In dieser Ausgabe geben wir Ihnen kalt-warm:<br />

Der Antarktis-Artikel des Buchhändlers und Malers Wilfried Harrer lässt<br />

einem mit der Schilderung über die unberechenbaren Stürme rund um Kap<br />

Hoorn sowie die unendliche Stille und morbide Schönheit des Ewigen Eises<br />

kalte Schauer über den Rücken laufen.<br />

Weit wärmer hatte es da die begeisterte Fotografin Andrea Sikorski. In<br />

sicherer Obhut erfahrener Berufstaucher der Wiener Feuerwehr tauchte sie<br />

ab in den (warmen) Indischen Ozean und fing mit ihrer Kamera die faszinierende<br />

Unterwasserwelt der Malediven ein. Ferner nutzte sie die Gelegenheit,<br />

die Malediver von ihrer privaten Seite kennen zu lernen.<br />

Nostalgisches erwartet uns in der Reportage über die zweite Taufe der <strong>10</strong>9<br />

Jahre alten „Annie“, einem Juwel aus der Feder des genialen Yacht-Designers<br />

Nathanael Greene Herreshoff. Ein wenig wehmütig stimmt einen der Rückblick<br />

auf 17 Jahre Ecker-Cup - das Ende einer Ära?<br />

Voller Zukunftspläne steckt hingegen das erfolgreiche Duo Adrienne Reiss<br />

und René Mangold, das unsere Autorin Susanne Baust in ihrem Zuhause in<br />

Niederösterreich besuchte.<br />

Auch Motor-Yacht-Freaks kommen wieder auf ihre Kosten: Florian T.<br />

Mrazek nimmt die neue Azimut 47 „Fly“ unter die Lupe. Eine rasante Schönheit,<br />

die nicht umsonst zum „Boat of the Year <strong>2007</strong>“ gekürt wurde.<br />

Einem Thema mit weitreichenden Folgen widmet sich Yvonne Kienesberger,<br />

die sich aufgemacht hat, ausgewählte Charter-Firmen zum Modell „Kaufcharter“<br />

zu befragen, Vor- und Nachteile zu beleuchten.<br />

Zum Abschluss noch in eigener Sache: Wie unsere Leserbriefe zeigen, sind<br />

eine Vielzahl unserer Leser wahre Profis auf dem Wasser, die sicherlich auch<br />

jede Menge praktischer Erfahrungen mit Marinas, Produktneuheiten, Tipps<br />

und Tricks in außergewöhnlichen Situationen und dergleichen auf Lager<br />

haben. Her damit - gerne drucken wir diese ab!<br />

Immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel<br />

wünscht Ihre<br />

Susanne I. Eulert<br />

susanne.eulert@ocean7.at


FÜR SIE GIBT ES IN MANCHEN<br />

MOMENTEN WICHTIGERES ALS IHR GELD.<br />

FÜR UNS NICHT.<br />

Damit Sie die besonderen Augenblicke Ihres Lebens unbeschwert<br />

genießen können, kümmern wir uns umfassend um Ihr Geld. Mit unseren<br />

diversifizierten Veranlagungsstrategien schaffen wir mehr Vermögen.<br />

Informationen erhalten Sie unter Tel. 01 / 536 16-0 und www.constantia.at<br />

Reden wir miteinander. Wir vermögen mehr für Sie.<br />

mehr vermögen


06<br />

Revier<br />

16 Zaton<br />

Abstecher vom Yachten-Highway.<br />

20 Antarktis<br />

Mit der „Santa Maria” um Kap Hoorn ins Ewige Eis.<br />

30 Malediven<br />

Eintauchen in ein Meer voll Inseln.<br />

People<br />

42 René Mangold<br />

Erfolg im Doppelpack mit Adrienne Reiss.<br />

50 Segellehrer<br />

Ein Erlebnisbericht von der Prüfungswoche - nicht ganz ohne<br />

Augenzwinkern.<br />

52 Moni Eisl<br />

Besuch beim Urgestein des österreichischen Regattasegelns.<br />

30 Tauchreise in den maledivischen Atollen.<br />

Service<br />

62 Vienna Boat Show<br />

Blick hinter die Kulissen: Die Vorbereitungen zur neuen<br />

Bootsmesse laufen auf Hochtouren.<br />

64 Korallenriff<br />

Lokalaugenschein nach Tsunami und Korallenbleiche<br />

im Reich der 1.000 Atolle.<br />

74 Kaufcharter<br />

Die interessantesten Modelle im direkten Vergleich.<br />

80 Tipps & Tricks<br />

Segelprofi Christian Binder:<br />

So trimmen Sie Ihr Schiff auf Vorwindkurs perfekt.<br />

Editorial 04 / Best of 08<br />

foto des monats 12 / YCA-News 96 / Impressum 120<br />

Kleinanzeigen 121 / pollack 122


INHALT<br />

07<br />

52 Moni Eisl am<br />

Ruder seiner Swan<br />

64 <strong>OCEAN7</strong>-FACTS: Expedition in<br />

das Korallenriff<br />

1<strong>10</strong> Mit der VO-70 „Black Pearl“<br />

nach St. Petersburg<br />

<strong>10</strong> Panerai Marine Chronometer - Tradition<br />

verpfl ichtet<br />

Yachten<br />

86 Annie<br />

Auferstehung eines <strong>10</strong>3 Jahre alten Juwels<br />

der Bootsbaukunst.<br />

90 Solaris one 48<br />

<strong>OCEAN7</strong> begleitet die Entstehung der<br />

„sunny side up”<br />

92 Azimut 47 Fly<br />

Smarte Schönheitskönigin aus dem Hause Feichtner<br />

Regatta<br />

<strong>10</strong>4 1.000-Meilen-Race<br />

Das Ende einer Ära.<br />

<strong>10</strong>8 Kurt Ecker<br />

Herr über 153 Schiffe.<br />

1<strong>10</strong> Volvo Ocean Race<br />

Attraktives Facelifting hilft dem Segel-Marathon wieder auf die<br />

Beine.<br />

116 Andreas Hanakamp<br />

Mit der Hightech-Rennmaschine nach St. Petersburg.<br />

<strong>10</strong> I 07<br />

alle infos und vieles mehr unter<br />

www.ocean7.at<br />

COVERFOTO - BIZARRE SCHÖNHEIT<br />

Der Buchhändler, Maler und Hochseesegler<br />

Wilfried Harrer aus Linz segelte auf der „Santa<br />

Maria“ in die Antarktis. Seinen Bericht lesen Sie<br />

ab Seite 20.


08<br />

NEU<br />

HR 48<br />

Daten der Hallberg-Rassy 48<br />

LüA: 14,99 m LWL: 13,25 m<br />

Breite: 4,50 m<br />

Tiefgang: 2,35 m<br />

Verdrängung: 18,5 t<br />

Segelfläche: 124,4 m 2<br />

Wassertank: 9<strong>10</strong> l<br />

Dieseltank: 800 l<br />

Masthöhe: 21,75 m


BEST OF<br />

09<br />

MIT EINER VO-60 VOLVO OCEAN YACHT<br />

VON LAS PALMAS NACH BRASILIEN. ES SIND<br />

NOCH PLÄTZE FREI! TERMIN: 12. OKTOBER BIS<br />

4. NOVEMBER. KOSTEN PRO PERSON: 3.400 EURO<br />

PLUS PROVIANT UND FLÜGE.<br />

ANMELDUNG: OFFICE@YCA-STEIERMARK.AT<br />

HALLBERG-RASSY 48<br />

Ein Schiff für die ganz große Fahrt – Die Werft aus Ellös setzt mit der neuen, eleganten Schwedin wieder<br />

voll auf traditionelle Werte im Bootsbau.<br />

Sie ist ein echter Blauwassersegler, ein konsequentes Fahrtenschiff<br />

für komfortable, lange Törns – die neue Hallberg-Rassy 48 aus der<br />

Feder des argentinischen Stardesigners Germán Frers.<br />

Sie wurde jetzt auf der Interboot in Friedrichshafen erstmals gezeigt.<br />

Die HR bietet optimale Segeleigenschaften bei höchster Sicherheit – wie<br />

man das von allen Hallberg-Rassy-Schiffen kennt.<br />

Die neue 48 hat große Seitenfenster, so dass die großzügige Einrichtung<br />

hell zur Wirkung kommt und einen guten Blick aus dem Salon ermöglicht.<br />

Die Seitenfenster sind zur Lüftung alle zum Öffnen. Das Innendesign<br />

wirkt freundlich, der Fußboden liegt auf einer stufenlosen Ebene<br />

durch das gesamte Schiff – eine Voraussetzung für sicheres Bewegen<br />

innerhalb der Yacht auch bei rauher See. Griffleisten und Handläufe<br />

geben überall in der Einrichtung guten Halt. Die Pantry ist seegängig.<br />

Der großzügig dimensionierte Stauraum ist überall gut erreichbar.<br />

Besonders ins Auge sticht der großzügige Maschinenraum. Hier sind<br />

alle technischen Einheiten übersichtlich und leicht zugänglich angeordnet.<br />

Als Maschine dient ein kräftiger 1<strong>10</strong> PS Volvo Penta D3-1<strong>10</strong>.<br />

Der Fünfzylinder mit variabler Turbogeometrie bringt sein Drehmoment<br />

von 342 Nm bei nur 2.000 Umdrehungen. Das bedeutet, dass der<br />

hervorragend schallisolierte Motor extrem leise läuft. Der Dieseltank<br />

fasst 800 Liter. Das ergibt bei Marschfahrt eine Reichweite von 1.060<br />

Seemeilen.<br />

Preis ab Werft (ohne MwSt.) 573.500 Euro.<br />

Hanseboot <strong>2007</strong> noch größer<br />

Die Partnermesse der Vienna Boat Show, die 48. hanseboot vom 27. <strong>10</strong>. bis<br />

4. 11. <strong>2007</strong>, bietet Boots- und Yachteignern mit der Premiere der Ausrüstungshalle<br />

B6 neue Dimensionen. Diese größte Messehalle auf dem Gelände der<br />

Hamburg Messe mit 13.000 m 2 Fläche wird zum Zentrum für Ausrüstung und<br />

Zubehör. Das Angebot erstreckt sich vom Segel- und Riggzentrum, über Segelbekleidung<br />

und Bootsmotoren, Farben und Lacke, bis hin zu all den Dingen,<br />

die für das Leben an Bord notwendig sind und die für Komfort auf Booten und<br />

Yachten sorgen.<br />

www.hanseboot.de<br />

Herbstfest<br />

Zu einem ereignisreichen Herbstfest laden nauticsport und<br />

freitag&berndt alle Wassersportler in die Marina Wien.<br />

Auf über 500 Quadratmeter Verkaufsfl äche, im gesamten Gastrobereich,<br />

in einem Kinozelt und natürlich auf der Donau gibt es jede Menge Action:<br />

Powerbootfahren, Livefi lmvorträge, Kurzseminare und jede Menge Spaß<br />

für Kinder und Eltern.<br />

Besuchertombola, Verlosung täglich um 19.00 Uhr.<br />

Marina Wien, Freitag, 19. Oktober ab 14.00 Uhr und<br />

Samstag, 20. Oktober ab <strong>10</strong>.00 Uhr.


<strong>10</strong><br />

Panerai - Tradition verpflichtet<br />

Die Satellitennavigation hat die edlen Wunderwerke der präzisen Marine<br />

Chronometer selten werden lassen. Der italienische Uhrenhersteller Panerai<br />

hat jetzt die Tradition wieder aufgegriffen, ein Meisterstück entwickelt und in<br />

kleinster Aufl age produziert: den Offi cine Panerai Marine Chronometer. Er ist<br />

ganz im klassischen Stil gehalten. Beim Design und den verwendeten Materialien<br />

ging man allerdings teilweise neue Wege. So besteht das Gehäuse<br />

nicht wie früher aus Messing, sondern aus AISI 316L Stahl. Der Chronometer<br />

ist in einer quadratischen Teakholzbox mit satinierten und teilweise polierten<br />

Griffen aus Stahl kardanisch aufgehängt. Das ermöglicht eine perfekte horizontale<br />

Position des Präzisionsinstruments, selbst bei heftig stampfenden und<br />

rollenden Schiffsbewegungen.<br />

Aufl age: 30 Exemplare in diesem Jahr. 22.000 Euro.<br />

Yamaha – die neue<br />

Generation<br />

Die Schlauchboote von Yamaha sind ideale Dinghis. Die<br />

sportlichen YAM Modelle gibt es in drei Größen: 3<strong>10</strong> S,<br />

340 S und 380 S. Der spezielle aufblasbare YAM-Kiel bildet<br />

ein stabiles V-Profil. Das führt zu einer größeren Stabilität, exzellentem<br />

Fahrverhalten bei hohem Tempo und präziser Manövrierbarkeit<br />

bei geringen Geschwindigkeiten. Sie sind strapazierfähig,<br />

robust und widerstandsfähig.<br />

Motorisiert werden sie am besten mit den Yamaha-Außenbordern der<br />

neuen Generation − robuste, elegante 2-Zylinder Viertaktmotoren.<br />

Der Fahrkomfort, die hohe Leistung, der vibrationsarme Motorlauf<br />

und der sparsame Verbrauch sowie die niedrigen Emissionswerte<br />

machen diese Aggregate für Profis und Hobbyskipper gleichermaßen<br />

interessant. Der F15 und der F20 zeichnen sich durch das schnittige<br />

Design und einige Sonderausstattungen aus, die es in dieser Klasse<br />

sonst nicht gibt.<br />

Im Paket kostet zum Beispiel das 380 S mit dem F 15 ab 4.540 Euro<br />

(inkl. MwSt. und Nebenkosten).<br />

Segelportal.at<br />

Informativ und abwechslungsreich ist die<br />

Internetseite, die vom „Verein Segelfreunde“<br />

unter der Verantwortung von Hans-Peter Gaede<br />

aus Wien gestaltet wird. Man merkt, hier sind<br />

engagierte Segler am Werk, die wissen, worüber<br />

sie schreiben.<br />

www.segelportal.at<br />

Paradiese und Piraten<br />

Der Weltumsegler und Abenteurer Claus Gintner kommt zu einem spannenden multimedialen Vortrag<br />

nach Krumpendorf. Er berichtet von nahezu unberührten Paradiesen genauso wie von Wirbelstürmen<br />

und kommt zum Schluss zu den dramatischen Erlebnissen des Piratenüberfalls vor der Küste<br />

Venezuelas, der ihm beinahe das Leben gekostet hätte. Seine packenden Erzählungen werden durch<br />

emotionale und eindrucksvolle Fotos unterlegt.<br />

Donnerstag, 18. Oktober <strong>2007</strong>, 20.00 Uhr, Gasthof Jerolitsch in Krumpendorf.


est of<br />

11<br />

Frauscher & Friends laden zur<br />

Lifestyle-Messe<br />

Unter dem Motto „Boote, Yachten & feine Lebensart“ mit mehr als 3.000 Besuchern im letzten Jahr<br />

gestartet, werden „die schönen Dinge des Lebens“ heuer auf über 1.700 m 2 in einem neu gestalteten<br />

Ambiente präsentiert.<br />

Neben einer Weltpremiere und zahlreichen exklusiven Produktpräsentationen – von Yachten und Autos<br />

über Uhren und Schmuck, Mode, Wohnen bis hin zu Architektur und Design – erwartet die Besucher ein<br />

buntes Unterhaltungsprogramm mit Jazzbrunch, Show-Barkeeping und Live-Musik.<br />

Wann: 3. November, <strong>10</strong>.00 – 22.00 Uhr, 4. November, <strong>10</strong>.00 – 18.00 Uhr<br />

Wo: Toscana Congress Gmunden<br />

Der Eintritt ist frei!<br />

Charterträume im<br />

Indischen Ozean<br />

Madagaskar gehört zu den wenigen noch nicht vom Massentourismus überlaufenen Revieren<br />

in den Tropen. Es ist die viertgrößte Insel der Welt und nach Indonesien der flächenmäßig<br />

zweitgrößte Inselstaat der Welt und bietet 4.828 Kilometer Küstenlinie.<br />

Madagaskar liegt im tropischen Klima des Südäquatorialstromes, vor der Ostküste Afrikas.<br />

Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 25 Grad. Jetzt öffnet Master Yachting dieses<br />

tropische Paradies dem Bareboat Charter. Der Veranstalter vor Ort in Nosy Be (liegt im Norden)<br />

ist Dream Yacht Madagascar, der bereits auch Flotten in den Seychellen, Malaysia, Karibik<br />

und im Mittelmeer betreibt. Für den Saisonstart stehen Segelyachten sowie ein Katamaran<br />

zur Auswahl.<br />

SEgELYAcHTEn<br />

Harmony 47 4 Kabinen ab 3.300 Euro pro Woche<br />

Oceanis 361 2 Kabinen ab 1.900 Euro pro Woche<br />

Oceanis 411Clipper 3 Kabinen ab 2.<strong>10</strong>0 Euro pro Woche<br />

KATAmARAn<br />

Bahia 46 4+4 Kabinen ab 4.200 Euro pro Woche<br />

(4 Doppelkabinen + 4 Einzelkabinen für Crew/max. 12 Personen)<br />

InfoS UnD BUcHUng<br />

Master Yachting GmbH, Yachthafen, 97246 Eibelstadt, T. +49 9303 90 88-0<br />

www.master-Yachting.de<br />

Lektüre für den<br />

Karibik-Törn<br />

HILLARYS BLUT<br />

Thriller von Claudia Rossbacher<br />

Kontrast Verlag, Pfalzfeld<br />

Was geschieht, wenn auf einer kleinen Karibikinsel<br />

zu wenig Menschen sterben? Zu wenig<br />

Menschen, die ihren Leichnam der Medizin zur<br />

Verfügung stellen? Was, wenn deshalb Prämien<br />

für Körperspenden ausgesetzt werden? 2.200<br />

US-Dollar für jede Leiche, die auf den Seziertischen<br />

der privaten Medizinuniversität landet.<br />

Als Sonja Podolski, Grafikdesignerin aus Wien,<br />

nach Antigua reist, um sich eine Auszeit zu gönnen,<br />

ahnt sie nicht, dass hinter der perfekten<br />

Karibikidylle tödliche Intrigen, verratene Freundschaft,<br />

enttäuschte Liebe und grenzenlose Habgier<br />

lauern.<br />

‚Hillarys Blut‘ ist ein unterhaltsamer Thriller mit<br />

einem Schuss Erotik, der den Leser in die luxuriöse,<br />

aber auch mörderische Welt der Schönen<br />

und Reichen der Karibik führt.


12<br />

foto wALTEr kArNThALEr<br />

Liebe <strong>OCEAN7</strong>-Leser, haben auch Sie auf einem Ihrer Törns ein außergewöhnliches<br />

Foto geschossen? Schicken Sie es an uns. Bei Veröffentlichung als Foto des Monats<br />

zahlt Ihnen <strong>OCEAN7</strong> 150 Euro in die Bordkasse für Ihren nächsten Törn.<br />

redaktion@ocean7.at


ocean7-foto des monats<br />

13<br />

die ruhe<br />

nach dem sturm<br />

Eine unruhige Nacht war überstanden, „Als sich das Wetter endlich so beruhigt hatte, dass ich nach<br />

der Ankerwache in die Koje konnte, riss mich der Alarm vom GPS-Plotter gleich wieder aus dem Schlaf.<br />

Es war sechs Uhr früh - und ein Fehlalarm. Dafür entschädigte mich dieser Blick aus dem Cockpit”,<br />

schreibt Walter Karnthaler aus Wiener Neudorf. Sein „Foto des Monats” entstand in der Ostbucht der<br />

griechischen Insel Atokos, knapp <strong>10</strong> sm östlich von Ithaka. 150 Euro gibt es dafür von <strong>OCEAN7</strong> in die<br />

Bordkasse für den nächsten Törn.


14 FOTO CORBIS<br />

Besuch bei Fischern<br />

Fast ein Geheimtipp in einem den<br />

Österreichern wohlbekannten Revier.<br />

Ein Abstecher vom Yachten-Highway<br />

zwischen Sibenik und Skradin in das<br />

idyllische Zaton.<br />

Seite 16.<br />

Ins Ewige Eis<br />

Der Linzer Buchhändler, Maler und<br />

Segler Wilfried Harrer nimmt uns mit auf<br />

einen abenteuerlichen Törn von Ushuaia<br />

um Kap Hoorn in die bizarrschöne<br />

Eiswelt der Antarktis.<br />

Seite 20.<br />

Mantas und Muränen<br />

Wir tauchen mit Andrea Sikorski ein in<br />

eine bunte, geheimnisvolle Welt voller<br />

Überraschungen: Die Malediven über<br />

und unter Wasser. Korallen, Mantas,<br />

Muränen und fremde Kulturen.<br />

Seite 30.


news revier<br />

15<br />

Piraten abgewehrt<br />

Am Morgen des 18. August wurde der deutsche Kat FLYING GERMANIA II<br />

78 SM von der Südküste Sri Lankas entfernt von mehreren Fischerbooten<br />

verfolgt und auf Kollisionskurs gezwungen. Ein Fischerboot rammte die Yacht.<br />

Skipper Karl Henning und seine Frau beschossen die Fischerboote mit einer<br />

Handfeuerwaffe, als deren Besatzungen Anstalten machten, den Kat zu entern.<br />

Die Piraten drehten daraufhin ab, verfolgten die FLYING GERMANIA II aber den<br />

ganzen Tag. Nachts gelang es Karl Hennig durch diverse Kurswechsel und<br />

Maschinenfahrt unter Vollgas, die Verfolger abzuhängen. Der Skipper berichtet<br />

auf der Website von TransOcean: „Alle Schiffe waren gleichen Typs und in den<br />

Landesfarben braun, grün, gelb von Sri Lanka gehalten, bis auf das, das uns gerammt<br />

hat, welches ein weißes Deck, die Bordwände blau und orange hatte.“<br />

www.trans-ocean.org<br />

Ganz neu: Satellitenblick<br />

auf das Revier<br />

Die verbrannte<br />

Urlaubsinsel<br />

Ende Juli legte ein entlassener Forstarbeiter aus Rache in den<br />

Bergen von Gran Canaria Feuer. Bei Temperaturen über 40 Grad<br />

verbreiteten sich die Flammen explosionsartig und rasend schnell<br />

in Richtung Süden, wo die meisten Ferienanlagen stehen. Unter anderem<br />

mussten zahlreiche Dörfer, darunter der Ort Mogan, komplett<br />

evakuiert werden. Viele Häuser verbrannten. Puerto Magan ist vielen<br />

Fahrtenseglern als Absprunghafen in die Karibik bekannt. Das Feuer hat<br />

so gewütet, dass der Südteil der Insel heute aussieht wie nach einem<br />

Vulkanausbruch (Foto oben).<br />

Eine absolut zeitnahe Wetterbeobachtung aus dem All steht<br />

jetzt jedem Skipper zur Verfügung, der über einen Online-Zugang<br />

verfügt: sat24.com bietet Satellitenaufnahmen von Europa<br />

in Echtzeit. Sie werden alle 15 Minuten aktualisiert und laufen wie<br />

ein Film im Zeitraffer ab. So kann der Skipper die aktuelle Wetterentwicklung<br />

zeitnah ganz ausgezeichnet verfolgen und seine eigene Prognose<br />

erstellen. Abrufbar sind der gesamte Kontinent im Überblick sowie einzelne<br />

Regionen. Der Service ist kostenlos.<br />

www.sat24.com<br />

Nisiros: Neue Mole<br />

Besser vor dem Meltemi geschützt liegen jetzt Yachten in Paloi auf der griechischen<br />

Vulkaninsel Nisiros (zwischen Kos und Rhodos). Der Wellenbrecher<br />

wurde verlängert und die Einfahrt von Nord nach Ost verlegt. Dadurch bleibt der<br />

Schwell draußen. Wassertiefen um zwei Meter. Interessant ist eine Fahrt mit dem<br />

Mietroller zum Vulkankrater und zum Felsenkloster.<br />

One-Way ganz bequem<br />

Der Trend geht eindeutig zu One-Way-Reisen: Urlaubsgenuss bis zur<br />

allerletzten Minute, weil nicht auf halber Strecke umgekehrt werden<br />

muss. Bleibt dann allerdings das leidige Problem: Wie komme ich zurück<br />

zu meinem geparkten Auto? Dafür hat Ecker Yachting jetzt die optimale<br />

Lösung: Sie segeln, Ihr Auto reist auf dem Transporter eines renommierten<br />

Transportlogistikers. Sie steigen vom Schiff, Ihr Auto wartet schon auf Sie.<br />

Keine Umpackerei, keine Transfers, kein Umsteigen. Ein paar Kostenbeispiele<br />

für den Autotransport: Veruda – Zadar PKW 155 Euro, Geländewagen 200<br />

Euro. Trogir – Dubrovnik PKW 170 Euro, Geländewagen 220 Euro.<br />

Weitere Informationen: www.eckeryachting.com


16<br />

TexT tHomAS D. DobErnigg foTos © ginDlFoto<br />

abstecher<br />

vom yachten-highway<br />

Mediterranes Idyll. An einer kleinen Einbuchtung der Krka, auf halbem Weg zwischen Sibenik und Skradin,<br />

liegt das idyllische Fischerdorf Zaton. Hier ist die Zeit stehen geblieben.<br />

zenTral. An diesem<br />

teil der Uferpromenade<br />

können Yachten<br />

römisch-katholisch<br />

direkt vor einem netten<br />

kleinen Kaffeehaus anlegen.<br />

Ein Wanderweg<br />

führt vorbei an ruhigen,<br />

schönen Stränden.<br />

Langsam nähert sich die Sonne<br />

dem Horizont. Das Licht wird<br />

weicher, die Temperaturen<br />

werden angenehmer.<br />

Im Schatten der Bäume an der Uferpromenade<br />

sitzen alte Männer auf<br />

Holzbänken. Rauchen, plaudern, beobachten.<br />

Gemächlich landen ältere,<br />

wettergegerbte Ehepaare ihre Ruderboote<br />

an, bringen die Fischernetze<br />

in Ordnung und tragen schließlich<br />

ihren Fang nach Hause.<br />

Auf den Weinbergen, Oliven- und<br />

Feigenhainen hinter dem Dorf beenden<br />

Bauern ihr Tagwerk.<br />

Vor dem Restaurant „Porat“ decken<br />

Kellner die Tische festlich ein.


evier<br />

17<br />

beschaulich. Während in Blickweite Yachties hektisch unter Vollgas den Kampf um Liegeplätze in<br />

der nahen ACI-Marina Skradin austragen, bietet Zaton ein Bild der Ruhe und Beschaulichkeit.<br />

Wir sind in Zaton, einem kleinen Fischerdorf<br />

auf halbem Weg zwischen<br />

Sibenik und Skradin. Hier hat alles<br />

seinen eigenen Gang, seine eigene<br />

Geschwindigkeit. Langsamkeit bestimmt<br />

den Alltag. Kein Platz für<br />

Hektik, Tempo, Lärm.<br />

Vor der Bucht hingegen ziehen Charteryachten<br />

unter Motor mit hoher<br />

Drehzahl zielstrebig an dieser mediterranen<br />

Idylle vorbei, ohne sie eines<br />

Blickes zu würdigen. Die Crews sind<br />

im Kampf um entscheidende Minuten,<br />

um noch vor ihrem Verfolger<br />

einen freien Liegeplatz in der meist<br />

proppenvollen ACI-Marina von Skradin<br />

zu ergattern. Da bleibt keine Zeit<br />

für einen Abstecher in die Beschaulichkeit<br />

vergangener Zeiten. Morgen<br />

werden sich die meisten Crews mit<br />

vollgestopften Ausflugsbooten zu<br />

den berühmten Wasserfällen fahren<br />

lassen, dort gemeinsam mit den Massen<br />

anderer Segler durch den Nationalpark<br />

hetzen, kitschige Souvenirs<br />

kaufen und abends in ein übervolles,<br />

überlautes Touristenlokal einkehren.<br />

Den kleinen Ort Zaton werden sie einen<br />

Tag später bei der Rückfahrt auch<br />

wieder nicht beachten. So bleibt er<br />

weiterhin verschont von den Strömen<br />

des Massentourismus und den wenigen<br />

Einheimischen vorbehalten, die<br />

heute noch hier leben. Und den ganz<br />

flussfahrt. Diese<br />

Route kennt (fast) jeder<br />

Adria-Segler: Über die<br />

Krka, vorbei an Sibenik<br />

und direkt nach Skradin<br />

(oben). Den lohnenswerten<br />

Abstecher auf<br />

halbem Weg hingegen<br />

besuchen nur wenige.<br />

In der Bucht wird es ab<br />

dem grünen Feuer an<br />

Steuerbord flach.


18 revier<br />

01 scHattig. Der Blick von der Terrasse des Restaurant<br />

„Porat” auf die verträumte Bucht.<br />

02 köstlicH. Die schmackhaften „Apotekar Skiljun”, eine<br />

besondere Skampiart, sind die Spezialität des Hauses.<br />

Wirt Kreso Zivkovic kümmert sich persönlich um<br />

seine Gäste.<br />

03 bescHaulicH. Ein älteres Ehepaar aus Zaton kommt<br />

vom Fischen zurück.<br />

Tipps<br />

01<br />

Der Heilige roko Das Fest des Schutzpatrons von Zaton<br />

wird am 16. August begangen.<br />

Velika MrDakoVica Der archäologische Fundort der<br />

frühgeschichtlichen Gräberfelder aus dem 6.-1. Jahrhundert<br />

vor Christus ist immer einen Besuch wert.<br />

acHtung bei Jugo Bei einem mehrere Tage anhaltenden<br />

Jugo wird Treibgut in die Bucht geblasen. Es staut sich im<br />

Scheitel direkt vor der Dorfmole.<br />

02<br />

03<br />

wenigen Seglern, die dieses mediterrane<br />

Kleinod der Ruhe und Beschaulichkeit<br />

für sich entdeckt haben – und<br />

als Geheimnis hüten, um es nicht mit<br />

den Massen teilen zu müssen.<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts lebten in<br />

Zaton noch 2.000 Menschen. Heute<br />

sind es gerade ein paar Hundert im<br />

Fischerdorf und seinem Umland.<br />

Viele sind im 2. Weltkrieg Opfer der<br />

italienischen Faschisten geworden,<br />

und seit Jahrzehnten wandert die<br />

Dorfjugend ab nach Zagreb, Split<br />

oder gleich ins Ausland, auf der Suche<br />

nach besseren Zukunftschancen.<br />

Was sie zurücklassen ist ein fast museales<br />

Dorf, das in der Vergangenheit<br />

stehen geblieben ist.<br />

Noch einmal lebte der kleine Seitenarm<br />

der Krka für kurze Zeit auf, als<br />

im Bereich der Sibeniker Brücke die<br />

großen Ruderregatten anlässlich der<br />

Mediterranen Spiele 1979 ausgetragen<br />

wurden. Große Pläne hatte das<br />

Tito-Jugoslawien damals und ließ am<br />

Südufer der Bucht, etwas außerhalb<br />

des Fischerdorfes Zaton, einen überdimensionierten<br />

Hangar bauen. Aber<br />

das Ende der Spiele war auch das<br />

Ende am Interesse an dieser Bucht<br />

und die Halle verkam.<br />

Seit knapp zehn Jahren hat sie die geschäftstüchtige<br />

Zatoner Familie von<br />

Zeljko Coga unter Pacht. Jetzt gibt es<br />

davor ein paar Mooringplätze für Segel-<br />

und Motoryachten mit Wasserund<br />

Stromanschluss und in dem inzwischen<br />

wieder hergerichteten Hangar<br />

ein ganztags geöffnetes Restaurant.<br />

Am Ortskai von Zaton, im Scheitel<br />

der kleinen Bucht, werden ein paar<br />

Liegeplätze für Gästeschiffe von der<br />

Dorffeuerwehr betreut. Hier muss<br />

römisch-katholisch angelegt werden.<br />

Achtung: Überall dort, wo die Ruderboote<br />

der Fischer verankert sind, ist<br />

es für Yachten zu flach.<br />

Ein mehrere Kilometer langer Wanderweg<br />

führt im Schatten der Pinien<br />

direkt am Ufer entlang, vorbei an etlichen<br />

schönen und ruhigen Stränden.<br />

Neben der Beschaulichkeit und Ruhe<br />

Zatons ist das „Porat“ ein guter<br />

Grund, von der Hauptroute Sibenik<br />

– Skradin abzuweichen. Es ist ein<br />

gepflegtes, freundliches Restaurant,<br />

in dem Gastwirt Kreso Zivkovic hervorragend<br />

zubereitete Spezialitäten<br />

der Region serviert: Meerestiere,<br />

die nur hier, in der Vermischung von<br />

Adria und Flusswasser, vorkommen.<br />

Zum Beispiel die ungewöhnlich zarte,<br />

nach Maroni schmeckende Skampiart<br />

„Apotekar Skiljun“. Oder spezielle<br />

Muschelarten und Sepia. Die frischen<br />

Beilagen und der herrlich schwere<br />

Rotwein stammen von den Hängen<br />

hinter dem Dorf. Außergewöhnlich<br />

schmackhaft ist im „Porat“ der Wein-<br />

Fisch-Auflauf aus dem Backofen.<br />

Abgerundet wird ein Abend in Zaton<br />

durch den Besuch eines Weinkellers.<br />

Dort kommen Gäste rasch ins Gespräch<br />

mit Einheimischen und sie<br />

können erstaunliche Geschichten<br />

aus Vergangenheit und Gegenwart<br />

des Dorfes erfahren. Etwa die von<br />

dem aus Zagreb hier her gezogenen<br />

Dragutin Pasicek, der allen alten Zatonern<br />

immer noch etwas unheimlich<br />

ist, weil er jahraus, jahrein jeden<br />

Tag im Meer schwimmt. Ganz egal,<br />

wie das Wetter ist. „Der verbringt an<br />

einem einzigen Wintertag mehr Zeit<br />

im Meer, als ich in meinem ganzen<br />

bisherigen Leben. Das kann doch<br />

nicht normal sein“, meint einer der<br />

alten Fischer.


www.chanel.com<br />

THE NEW COLOGNE SPORT FROM CHANEL


20<br />

TexT & foTos WilfRiED hARRER<br />

vom kap hoorn<br />

in die antarktis<br />

Sturm und Flaute in rasend schneller Abfolge. Der Ozean südlich von Amerika gilt als härtestes<br />

Seerevier der Welt. Eine Reise mit der Stahlsloop „Santa Maria“ durch die Drake Passage in eine Welt<br />

von nahezu unwirklicher Schönheit.


evier<br />

21<br />

bizarres märchenland. Eine Reise in<br />

eine Welt der Erhabenheit, Einsamkeit. und nie<br />

geahnter Stille.


22<br />

morbide schönheit. Die Überreste alter Walfängerboote<br />

in einer Bucht auf Nanssen-Island.


evier<br />

23<br />

HöHepunkt. Wilfried Harrer aus Eferding an<br />

Bord der „Santa Maria“ inmitten des ewigen<br />

Eises der Antarktis. Der 66-jährige Buchhändler<br />

und Maler am Höhepunkt seines Seglerlebens.


24<br />

south atlantic<br />

ocean<br />

kap hoorn<br />

south<br />

pacific<br />

ocean<br />

indian<br />

ocean<br />

new zeland<br />

einsam. Die „Santa Maria“ vor Anker in der Dorian Bay. Bei<br />

einem Landgang ist für die Crew Bergsteigen angesagt.


„Santa Maria”<br />

Daten & Fakten<br />

revier<br />

25<br />

Es ist Februar. Antarktischer<br />

Sommer. Ich bin in Ushuaia,<br />

der südlichsten Stadt der Welt.<br />

Ausgangspunkt für Reisen in<br />

die Antarktis, die unwirtlichste Tiefkühltruhe<br />

der Erde. Tor zu Törns rund<br />

um das gefürchtete Kap Hoorn. Hier<br />

im Hafen liegt die Stahlsloop „Santa<br />

Maria“. Sie soll für die nächsten Wochen<br />

mein Zuhause für das größte<br />

Abenteuer meines Lebens werden<br />

– unter Segeln in die Antarktis.<br />

Ich bin ja an und für sich kein Mensch,<br />

der die Kälte sucht. Meine Segelreviere<br />

sind Adria, Mittelmeer, Karibik oder<br />

Südostasien. Meine 25.000 Seemeilen<br />

wurden allesamt in gemäßigten Zonen<br />

und unter der angenehmen Sonne der<br />

Tropen gesegelt. Doch Kap Hoorn und<br />

die Antarktis üben natürlich einen ganz<br />

besonderen Reiz auf mich aus.<br />

Kapitän Wolf Kloss, der erfahrene<br />

Skipper der „Santa Maria“, heißt mich<br />

an Bord willkommen und macht mich<br />

mit Schiffskoch Oswaldo bekannt. Wir<br />

warten noch auf vier weitere Mitsegler.<br />

Dann werden Essens- und Getränkevorräte<br />

für vier Wochen gebunkert. Zu<br />

Mittag heißt es: Leinen Los!<br />

Beruhigend brummen die beiden<br />

Schiffsdiesel. Die ,,Santa Maria“ gleitet<br />

vorbei an Kreuzfahrtschiffen und<br />

Frachtern aus dem Hafen.<br />

Unser Ziel an diesem ersten Tag ist Pto.<br />

Williams. Die Fahrt verläuft ruhig und<br />

gibt uns Gelegenheit, Schiff und Mannschaft<br />

kennen zu lernen. Im Hafen machen<br />

wir an einem auf Grund gesetzten<br />

Frachter fest. Das Oberdeck wird als<br />

gemütliches Hafenlokal genutzt.<br />

Beim Betreten der Gaststätte fällt mir<br />

sofort eine große Flagge des Yacht Club<br />

Austria (YCA) auf. Unter dutzenden<br />

Wimpeln ist sie so dominierend, dass<br />

man sich in einem österreichischen Vereinslokal<br />

vermutet. Am Abend geht es<br />

hoch her, ein Holländer spielt alte Seemannslieder<br />

auf seinem Schifferklavier.<br />

Der nächste Morgen begrüßt uns mit<br />

strahlendem Sonnenschein. Skipper<br />

Wolf hat alle Behördengänge erledigt<br />

und wir segeln durch den Beagle Kanal.<br />

Kurs Süd.<br />

Der Beagle Kanal ist nach dem Schiff<br />

von Charles Darwin benannt und bildet<br />

die Grenze zwischen Argentinien und<br />

Chile. Beim Verlassen des geschützten<br />

Kanals kommt starker Wind auf. Wir<br />

segeln mit Reff in Richtung Lennox.<br />

Der Wind nimmt weiter zu und entwickelt<br />

sich zu einem Sturm mit Windstärke<br />

<strong>10</strong>. Da glücklicherweise noch<br />

etwas Landabdeckung vorhanden ist,<br />

können sich keine sehr großen Wellen<br />

aufbauen. Als wir im Windschatten der<br />

Insel Lennox die Anker setzen, hat der<br />

Sturm seinen Höhepunkt erreicht. Ein<br />

Landgang ist unter diesen Bedingungen<br />

nicht möglich. Als letzter Posten der<br />

Zivilisation lebt auf dieser Insel ein Chilenischer<br />

Soldat mit seiner Familie; sie<br />

werden jährlich abgelöst. In der gemütlichen<br />

Kajüte nehmen wir ein warmes<br />

Essen vor der fünftägigen Überquerung<br />

der Drake-Passage ein. In dieser<br />

Passage, die wie eine Düse zwischen<br />

den Kontinenten wirkt, erwarten uns in<br />

rascher Folge wechselnde Tiefdruckgebiete.<br />

Am Morgen hat sich der Sturm<br />

gelegt und wir sind bereit für die 600-<br />

SM-Überfahrt. Alle Luken und außen<br />

liegenden Teile werden auf ihre Dichte<br />

überprüft und gesichert, dann lichten<br />

wir die Anker. In der Ferne sehen wir<br />

als letzten Teil des südamerikanischen<br />

Kontinents die Wollaston Inseln mit<br />

dem legendären Kap - benannt von<br />

Kapitän Willem Schouten nach seiner<br />

holländischen Heimatstadt Hoorn.<br />

Schouten hat Südamerika als erster am<br />

29. Januar 1616 umrundet.<br />

Seekranker Matrose<br />

Wir sind vom 50 Seemeilen breiten<br />

Shelf vor Kap Hoorn herunter, als sich<br />

der nächste Sturm ankündigt. Riesige,<br />

lange Wellen rollen heran. Das Sturmsegel<br />

ist gesetzt. Der Steuerstand befindet<br />

sich im Freien und ist ohne Schutz.<br />

Die Mannschaft ist in drei Wachen<br />

Die „Santa Maria“ ist eine nach Plänen des<br />

deutschen Yachtkonstrukteurs REINKE gebaute<br />

Stahlsloop vom Typ HYDRA. Sie ist 14,74 m lang<br />

und verdrängt 18 Tonnen. Mit sieben Kojen ist das<br />

Schiff nicht überbelegt, sondern bietet einen<br />

gewissen Lebensraum. Zwei Mercedes-Diesel<br />

garantieren Manövrierfähigkeit und Ausfallsicherheit,<br />

die Selbststeueranlage bewahrt vor ermüdendem<br />

Rundergehen auf Langfahrt. Rettungsinsel,<br />

Automatik-Sicherheitswesten und Life-Belts, sowie<br />

allerlei Elektronik erhöhen die Sicherheit und den<br />

Komfort an Bord. Was das Schiff für Kap Hoorn und<br />

die Antarktis auszeichnet, ist der solide Stahlbau (5<br />

mm), das stabile Rigg mit einem starken Mast (15<br />

m), ein festes geschlossenes Deckhaus und die<br />

aufrollbare Genua. Zusätzlich eine Auswahl kleiner,<br />

fester Segel und als Sicherheitsreserve die zwei<br />

verläßlichen Dieselmotoren.<br />

14,74 m LüA<br />

1,60 m Tiefgang<br />

3,90 m Breite<br />

1,60 m Tiefgang<br />

Sloop mit Rollfock, Starkwindfocks, Sturmfock,<br />

Trysegel<br />

2 Mercedes Motoren mit je 55 PS<br />

festes Steuerhaus<br />

2 unabhängige Steuerstände, mechanisch und<br />

hydraulisch<br />

Radar, Echolot, GPS, Barograph, KW-Funk, Sextant<br />

elektrischer Autopilot Autohelm 4000<br />

Satelliten-Seenotsystem EPIRB 406<br />

elektrischer Ankerwinsch<br />

Stockanker 60 kg, CQR 30 kg<br />

Danforth 30 kg<br />

<strong>10</strong>0 m Kette <strong>10</strong> mm<br />

Windsteueranlage Windpilot Pazifik Plus<br />

starke Dieselheizung<br />

Rettungsinsel 8 Personen<br />

Automatik-Sicherheitswesten<br />

Life-Belts<br />

Festbodendinghi mit 15 PS Außenborder<br />

mehr als 300 m Festmacherleinen<br />

220 Volt Wechselstrom<br />

Der Film zur Reise<br />

Wilfried Harrer hat einen Filmbericht über seinen<br />

Törn in die Antarktis erstellt. Die DVD gibt es gegen<br />

einen Unkostenbeitrag von 15 Euro (inklusive<br />

Versandkosten): Harrer, Stadtplatz 34, 4070 Eferding,<br />

oder e.harrer@skribo.at


26<br />

beobachtet. Unter dem kritischen Blick eines Pinguins<br />

fiel der Anker vor Port Lockroy auf 64° 48‘ S und 63° 30‘ W.<br />

eiskalt. Oswaldo, der Schiffskoch der „Santa Maria“, auf<br />

Paddeltour durch die Eiswelt.<br />

Zur Person<br />

von jeweils drei Stunden eingeteilt;<br />

der Skipper springt nur im Notfall ein.<br />

Mein Wachbegleiter ist Oswaldo, der<br />

Schiffskoch. Er leidet schwer unter<br />

seiner Seekrankheit, obwohl er bei der<br />

chilenischen Marine<br />

zwei Jahre zur<br />

See gefahren ist.<br />

Wir wechseln uns<br />

am Ruder und am<br />

Ausguck jede halbe<br />

Stunde ab.<br />

Wir tragen eine<br />

Schwimmweste<br />

und sind mit zwei<br />

Lifebelts gesichert.<br />

Bei einer<br />

Temperatur um<br />

die null Grad und<br />

Windstärken um<br />

die <strong>10</strong> Bft. wäre<br />

ein Überbordgehen<br />

lebensgefährlich.<br />

Im Seeraum zwischen<br />

55. und 65.<br />

„der grösste<br />

reichtum ist die<br />

stille“<br />

laotse<br />

Breitengrad herrscht um diese Jahreszeit<br />

bei Bewölkung nachts drei bis vier<br />

Stunden totale Finsternis. Um Strom<br />

zu sparen, segeln wir ohne Positionslichter,<br />

nur der Kompass ist beleuchtet.<br />

Schiffe sind zwar keine zu erwarten,<br />

der Ausguck muss jedoch auf schwimmende<br />

Eisberge achten.<br />

Die einfachsten Tätigkeiten werden<br />

zum Problem, weil ich kaum Halt finde<br />

und von einer Ecke in die andere geworfen<br />

werde. Die nasse Kleidung, insbesondere<br />

die Handschuhe sorgen für<br />

Ärgernis. Von der einfachsten Marke bis<br />

zum Spitzenprodukt wurden alle in kurzer<br />

Zeit undicht. Bei dieser Gelegenheit<br />

denke ich an die Seeleute in früheren<br />

Zeiten, die weder<br />

gute Ausrüstung<br />

und ausreichend<br />

Verpflegung, noch<br />

genaue Navigationsunterlagen<br />

zur<br />

Verfügung hatten.<br />

Nach solchen<br />

Überlegungen<br />

beende ich die<br />

anstrengende<br />

Nachtwache etwas<br />

zufriedener<br />

und falle todmüde<br />

in meine Koje im<br />

Salon. Vorsichtshalber<br />

sichere ich<br />

mich mit einem<br />

Ledergürtel am<br />

Bettgestell, um<br />

zu verhindern,<br />

Skipper Wolf Kloss, geb. 1957, lebt seit 1986 auf der „Santa Maria“ und besitzt nach mehr als 150.000 Seemeilen<br />

in seinem Kielwasser einen reichen Erfahrungsschatz im Umgang mit dem Schiff und der Crew.<br />

Seine Fahrtgebiete sind das Mittelmeer, die Karibik, der Atlantik und der Pazifik. Mit der „Santa Maria“ unternahm<br />

er sieben Atlantiküberquerungen sowie eine komplette Umrundung Südamerikas.Bei dieser Fahrt im Jahr 1991<br />

stieß Wolf bis in die Antarktis vor, was vor ihm nur zwei deutschen Yachten gelang. Er konnte wohl den süßen<br />

Calafatte-Beeren nicht widerstehen. Nach einer Sage kehrt nämlich jeder, der von ihnen gegessen hat, nach<br />

Feuerland zurück.<br />

Seit 1993 kreuzt Wolf wieder in den Gewässern am Ende der Welt und begeistert seine Mitsegler mit<br />

Reisen um Kap Hoorn, in den Kanälen Feuerlands und im Seegebiet der Antarktis.<br />

bei der nächsten Welle aus der oberen<br />

Koje geworfen zu werden.<br />

Die ,,Santa Maria“ gleicht einem<br />

U-Boot. Sie hat zwei Schotte vorn und<br />

achtern und ist spartanisch ausgestattet.<br />

Zum Waschen gibt es lediglich kaltes<br />

Wasser. Das muss für sieben Personen<br />

vier Wochen lang ausreichen.<br />

Nach fünf Tagen Überfahrt erreichen<br />

wir das Melchior Archipel. Es bietet bei<br />

jedem Wetter sicheren Unterschlupf.<br />

Am ersten Abend, als es in der Bucht<br />

leicht zu schneien beginnt, herrscht<br />

eine Stimmung von Glück, Dankbarkeit<br />

und Zufriedenheit. Wir haben die<br />

gefährliche Überfahrt ohne Zwischenfälle<br />

geschafft.<br />

Wir sind in der Antarktis angekommen,<br />

einem Kontinent so groß wie Australien<br />

und Europa zusammen, sonniger als<br />

Kalifornien, kälter als das Gefrierfach<br />

eines Kühlschranks, trockener als Arabien,<br />

höher als die bergige Schweiz und<br />

leerer als die Sahara. Die Durchschnittstemperaturen<br />

betragen in dieser Region<br />

im Sommer plus zwei Grad, im Winter<br />

minus neun Grad.<br />

Amundsen, der Südpolentdecker, stellte<br />

1912 fest: ,,Es ist offensichtlich – hier<br />

ist die Natur am gewaltigsten!“<br />

Am nächsten Morgen muss das Schiff<br />

von Eis und Schnee befreit werden.<br />

Selbst das Meer hat eine Eishaut bekommen.<br />

Eine Abreibung mit Schnee<br />

ersetzt die fehlende Brause.<br />

Nachdem Schiff und Körper gereinigt<br />

sind, heißt unser nächstes Ziel Port<br />

Lockroy.<br />

Plötzlich der Ruf: “Wale in Sicht!“ Von<br />

den Meeressäugern ein Stück des Weges<br />

begleitet zu werden, gehört zu den beeindruckenden<br />

Erlebnissen auf einer<br />

Antarktisreise. Von den weltweit 80 Walarten<br />

statten 15 zumindest teilweise der<br />

Antarktis einen Besuch ab.<br />

Wir segeln entlang der 3000 Meter hohen<br />

Anvers Islands auf Südkurs durch<br />

den Neumayer Kanal. Unterwegs stoppen<br />

wir für einen Landgang. Bei dieser<br />

Gelegenheit besteigen wir einen Berg<br />

und besichtigen eine der Überlebens-


evier<br />

27<br />

hütten. Die Länder, die in der Antarktis<br />

Forschungsstationen betreiben, versorgen<br />

diese Notunterkünfte mit Heizöl<br />

und Lebensmitteln. Dann gehen wir in<br />

Port Lockroy vor Anker. Die ehemalige<br />

Walverarbeitungsstation wird nur in den<br />

antarktischen Sommermonaten Jänner<br />

bis März von britischen Forschern betreut.<br />

Wir entdecken einen Souvenirladen<br />

und das südlichste Postamt der<br />

Welt – Attraktionen für die Gäste auf<br />

Kreuzfahrtschiffen, die von Ushuaia<br />

kommend diese Bucht anlaufen. Hier<br />

begrüßen uns auch zahlreiche Eselspinguine.<br />

Der Eselspinguin gilt als einer<br />

der schnellsten Schwimmer unter den<br />

Artgenossen. Keine andere Tierart ist so<br />

typisch für dieses Land wie die Pinguine.<br />

„Sie sind wirklich wie Kinder, diese<br />

kleinen Leute der Antarktis – oder kindische,<br />

alte Männer, wie man‘s nimmt:<br />

von sich selbst überzeugt, unpünktlich<br />

beim Essen, mit schwarzem Frack und<br />

weißer Schürze – aber trotzdem ziemlich<br />

stattliche Burschen“, schrieb ein britischer<br />

Polarforscher in sein Tagebuch.<br />

01<br />

01 neuschnee. Wintereinbruch vor der Insel Pléneau.<br />

02 halbversunken. Als Festmacher dient dieser auf Grund sitzende<br />

Walfänger der „Santa Maria“ in Pto. Foyn.<br />

03 eselspinguin. Gilt als schnellster Schwimmer unter den Pinguinen.<br />

Den Namen hat er von seinem eselartigen Geschrei, mit dem er<br />

Eierdiebe vertreibt.<br />

02<br />

03


28<br />

Wolf erzählt, dass<br />

bei einem seiner<br />

früheren Antarktistörns<br />

ein Filmteam<br />

auf einen Eisberg geklettert<br />

ist. Als sich der<br />

Riese zu drehen begann, stürzte<br />

das gesamte Team samt Ausrüstung ins<br />

Wasser. Wie durch ein Wunder kamen<br />

keine Menschen zu Schaden. Vorbei<br />

an Paradise Bay segeln wir durch die<br />

Gerlach Straße bis Nanssen–Island. An<br />

einem halbversunkenen Walfängerschiff<br />

machen wir für die Übernachtung fest.<br />

Wir gehen an Land und finden verfallene<br />

Walfängerboote aus Holz. Ein Bild<br />

morbider Schönheit.<br />

Am nächsten Morgen brechen wir nach<br />

Primavera auf. In einer Nachtfahrt geht<br />

es weiter nach Deception Island, einer<br />

großen Kraterinsel, in die man durch<br />

eine schmale Öffnung, genannt ,,Neptuns<br />

Blasebalg“, in die Caldera einfahren<br />

kann. In dieser Bucht muss sehr<br />

vorsichtig navigiert werden, da sich der<br />

Meeresboden ständig verändert.<br />

Wir ankern vor der argentinischen Station<br />

und fahren mit dem Beiboot an<br />

Land, wo wir freundlich empfangen<br />

werden. Ich erkunde mit einem Mitsegler<br />

die Insel. Wir kommen an heißen<br />

Quellen vorbei, die zum Baden<br />

einladen. Eine friedlich schlafende<br />

Robbenkolonie hat sich dort niedergelassen<br />

– nur ein Tier ist im Wasser.<br />

Es schwimmt plötzlich auf uns zu,<br />

kommt an Land und nimmt meine<br />

Filmausrüstung in Beschlag, die ich<br />

unvorsichtigerweise abgelegt habe.<br />

Wir beobachten alles aus sicherer<br />

Entfernung, da wir von schmerzhaften<br />

Robbenbissen gehört haben, und könrevier<br />

01<br />

Tiefgefrorenes<br />

Märchenland<br />

Die Fahrt geht weiter in den Süden. Der<br />

Lemaire-Kanal gehört zu den schönsten<br />

Gebieten der Antarktis und bietet eine<br />

der spektakulärsten Schiffspassagen der<br />

Welt. Allmählich wird die Durchfahrt<br />

immer enger – wir sind inmitten einer<br />

tiefgefrorenen Märchenlandschaft. Am<br />

Ende des Kanals rücken die Eisberge so<br />

nahe zusammen, dass eine Durchfahrt<br />

unmöglich erscheint. Die hohen, vergletscherten<br />

Berge beiderseits des Kanals<br />

bieten besonders bei Sonnenschein<br />

eine einmalige Filmkulisse.<br />

Die Schiffsführung erfordert konzentrierte<br />

Aufmerksamkeit, da die<br />

schwimmenden Eisberge und Eisbrocken<br />

eine große Gefahr für die<br />

Schiffsschrauben darstellen.<br />

Eisberge haben unter Wasser eine<br />

türkise Farbe, über der Wasserlinie<br />

teilweise einen wunderschönen Blauton.<br />

Als Maler und Filmer bin ich berauscht<br />

von so viel Schönheit!<br />

Große Eisschollen, besiedelt mit Weddelrobben<br />

und Seeleoparden, treiben<br />

an uns vorbei. Am Abend ankern wir in<br />

der Bucht von Port Pléneau. Der Weg<br />

zur ukrainischen Forschungsstation<br />

Vernatzky wird uns am folgenden Tag<br />

durch Nebel und Eisberg versperrt. Wir<br />

haben den südlichsten Punkt unserer<br />

Reise erreicht: 65 Grad, 12 Minuten, 65<br />

Sekunden Süd. Ab jetzt geht es wieder<br />

Richtung Norden.<br />

Sturz vom Eisberg<br />

Wir segeln einen bizarren Küstenabschnitt<br />

entlang, an dem riesige Eisberge<br />

stranden. Bei starkem Wind kann die<br />

Yacht sehr leicht zwischen den Riesen<br />

zerquetscht werden. Unser Skipper<br />

02<br />

nen meine Ausrüstung<br />

erst wieder<br />

nach einer halben<br />

Stunde in Sicherheit<br />

bringen.<br />

Nach diesem kleinen<br />

Abenteuer steht uns jetzt das<br />

große Abenteuer bevor: 600 Seemeilen<br />

über das offene Meer. Wir warten<br />

in der Telephon-Bay mit zwei anderen<br />

Yachten auf günstiges Wetter. Die<br />

Überfahrt durch die Drake-Passage<br />

verläuft erstaunlich gemäßigt. Um Mitternacht<br />

umrunden wir Kap Hoorn, die<br />

Südspitze von Südamerika, und finden<br />

einen sicheren Platz zum Übernachten<br />

bei den Wollaston Inseln.<br />

Am nächsten Morgen besuchen wir<br />

die Kap-Hoorn-Station, auf der chilenische<br />

Familien jeweils für ein Jahr<br />

einquartiert sind. Wir besichtigen das<br />

Kap-Hoorn-Denkmal sowie eine Kapelle<br />

und den Leuchtturm. Wir denken<br />

an die Tausende Opfer, die dieses<br />

stürmische Revier im Laufe der Jahrhunderte<br />

gefordert hat. Sehr nachdenklich<br />

lesen wir das Gedicht auf<br />

dem Denkmal, das wir folgt beginnt:<br />

„Ich bin der Albatros, der am Ende der<br />

Welt auf dich wartet ...“<br />

Wieder zurück an Bord der ,,Santa<br />

Maria“ nehmen wir das letzte Stück<br />

bis Porto Toro in Angriff, einem Fischerdorf<br />

für Königskrabbenfischer.<br />

Die Königskrabben schmecken zum<br />

Abendessen herrlich!<br />

Zügig geht es zurück nach Pto. Williams<br />

und Ushuaia, dem Ausgangspunkt<br />

unserer Reise in die Antarktis.<br />

Es war die Reise in eine Welt der Erhabenheit,<br />

der Schönheit, der Weite<br />

und der Einsamkeit.<br />

01 verschnaufpause. Ruhephase zwischen zwei anstrengenden<br />

Arbeitseinsätzen an Deck.<br />

02 windgeschützt. Die steilen Eiswände halten Stürme ab<br />

und sorgen für ruhiges Wasser.


„Mein Papa ist der beste Kapitän<br />

der Welt, finde ich. Unsere Versicherung<br />

ist auch die beste, sagt mein Papa.“<br />

Pantaenius – da kann kommen, was will!<br />

Agentur: www.hqhh.de<br />

Hamburg · Plymouth · Monaco · Skive · Wien · Palma de Mallorca · Zagreb · New York *<br />

Am Heumarkt 7 · <strong>10</strong>30 Wien · Tel. +43-1-7<strong>10</strong> 92 22 · Fax +43-1-7<strong>10</strong> 92 22 13<br />

www.pantaenius.com<br />

* Pantaenius America Ltd. is an insurance broker licensed in the state of New York as well as in other states. It is an independent corporation incorporated<br />

under the laws of New York and is a separate and distinct entity from any entity of the Pantaenius group with which it may be affiliated.


30 TexT AndreA SikorSki foTos AndreA SikorSki und otto Steinhofer


evier<br />

31<br />

ein meer<br />

voll inseln<br />

Der Anker fällt vor Einheimischen-Inseln, Hotelinseln und dort, wo Schiffe direkt am Strand gebaut<br />

werden. Im Sog der Strömungen in die Stille der Atolle eintauchen und einzigartige Begegnungen mit<br />

den Bewohnern der Tiefe erleben – viele Segler sind auch von der Welt unter der Wasseroberfläche<br />

fasziniert …<br />

„The crown and glory of life is<br />

character“<br />

Aus einer inselschule im Ari-Atoll<br />

FarbenFroh. Fischerinseln dürfen von Touristen nur mit<br />

Genehmigung und tagsüber besucht werden.


32<br />

FangFrisch. 40 Prozent aller Malediver leben<br />

vom Fischfang.


evier<br />

33<br />

Idylle pur. Auf der Hotelinsel Kuramathi üben sich<br />

Gäste in der Kunst des kultivierten Nichtstuns.


34<br />

Von oben betrachtet. Die unzähligen<br />

Inseln ragen nur knapp 7 Fuß aus dem Meer.<br />

Es gibt weder Berge noch Flüsse.<br />

gaafaru<br />

malé<br />

atoll<br />

rasdhoo<br />

atoll<br />

rasdhoo<br />

malé<br />

north ari<br />

atoll<br />

south malé<br />

atoll<br />

south ari<br />

atoll<br />

felidhe<br />

atoll<br />

Länderinfo<br />

inselgirlande<br />

Die Malediven bestehen aus 1.190 Inseln,<br />

von denen nur rund 220 bewohnt sind.<br />

Die meisten sind innerhalb einer Stunde<br />

zu Fuß zu umrunden. Das nördlichste der<br />

26 maledivischen Atolle liegt auf der Höhe<br />

der Südspitze Indiens, das südlichste ca. 1°<br />

südlich des Äquators. Die Nord-Süd-<br />

Ausdehnung beträgt 800 km, die Ost-West-<br />

Ausdehnung 130 km. Die reine Inselfläche<br />

ist nur so groß wie München.<br />

atolle<br />

Die Einteilung der Inseln erfolgt nach<br />

Atollen. Atolle sind ringförmige Kalksteingebilde,<br />

die zum Teil unterhalb und oberhalb<br />

der Wasseroberfläche liegen und eine<br />

Lagune mit kleinen Inseln und Sandbänken<br />

umschließen. Die seichte Lagune ist durch<br />

Riffkanäle (Kandus) mit dem offenen Meer<br />

verbunden. An seinen Außenseiten (Außenriff<br />

oder Futtaru) kann das Atoll Hunderte<br />

von Metern steil ins Meer abfallen. Der<br />

Strom der Außenriffkanäle setzt sich oft<br />

weit bis in die Lagunen fort.<br />

hauptstadt Male<br />

Über <strong>10</strong>0.000 Einwohner leben dicht<br />

gedrängt auf der nur 1,8 km² großen Insel<br />

Male. Hier befinden sich Spitäler, alle höheren<br />

Schulen des Inselstaates, Behörden und die<br />

Regierung.<br />

heile inselwelt<br />

Seit Beginn der touristischen Entwicklung<br />

achtet die maledivische Regierung darauf,<br />

Gäste vom Alltag auf den Inseln zu trennen.<br />

Die Ressortinseln bieten ihren Gästen<br />

luxuriöse Hotelanlagen, in denen das süße<br />

Nichtstun gepflegt wird, während auf den<br />

Einheimischen-Inseln die islamisch-maledivische<br />

Kultur weitgehend ungestört bleibt.<br />

Touristen dürfen diese nur mit Genehmigung<br />

besuchen.<br />

inselkliMa<br />

Von Dezember bis April herrscht Nordost<br />

Monsun (trockenste Periode), von Mai bis<br />

November der Südwest Monsun – mit Unwettern<br />

ist zu rechnen. Der Wind weht im Mittel<br />

mit 3 bis 4 Beaufort. Luft- und Wassertemperaturen<br />

liegen das ganze Jahr um die 29°C.<br />

Wien versank im Schneechaos<br />

als sich mir die<br />

Möglichkeit bot, an einer<br />

14-tägigen Tauchsafari<br />

in den Malediven teilzunehmen.<br />

Die Gruppe bestand aus erfahrenen<br />

Tauchern, die das Gebiet kannten, darunter<br />

einige Berufstaucher der Wiener<br />

Feuerwehr. Die Safari versprach<br />

ein Abenteuer zu werden, das nicht<br />

mit organisiertem Touristentauchen<br />

auf den Malediven zu vergleichen ist.<br />

Der Besuch von sechs verschiedenen<br />

Atollen war geplant.<br />

Eine Schiffsreise mit<br />

Tiefgang<br />

Eigentlich bin ich Seglerin, aber auch<br />

begeisterte Fotografin. Auf meinen<br />

früheren Segelreisen eignete ich mir<br />

im Laufe der Zeit Grundkenntnisse der<br />

Taucherei an. Allerdings bin ich alles


evier<br />

35<br />

andere als eine erfahrene Taucherin. Es<br />

sind vielmehr die Foto-Motive, die mir<br />

den Mut verleihen, mich mit Flasche<br />

und Tarierweste in die Tiefe zu stürzen.<br />

So landete ich auf den märchenhaften<br />

Inseln im Indischen Ozean. Das Besondere<br />

an diesen unzähligen Inseln<br />

ist ihre Anordnung. Sie bilden die<br />

berühmten Malediven Atolle. Im Inneren,<br />

in der Lagune, liegen weitere<br />

Inseln verstreut, umspült von türkis<br />

leuchtendem Wasser und eingerahmt<br />

von schützenden Riffen.<br />

Die Malediven sind für Taucher ein<br />

Traumziel. Egal ob Weißspitzenhaie,<br />

Mantarochen, Walhaie, Mördermuscheln<br />

oder bunte Korallenfische – mit<br />

ein wenig Glück ist man mitten unter<br />

ihnen und verfällt in einen „Shooting-<br />

Rausch“. Wartet man in den Morgenstunden<br />

auf 25 Metern Tiefe, ziehen<br />

Hammerhaie vorbei oder es treffen<br />

sich am „Manta- Point“ die großen Rochen,<br />

um sich ihre Kiemen von kleinen<br />

Putzerfischen säubern zu lassen.<br />

Genaues Briefing vor<br />

dem Tauchgang<br />

Genau wie bei der Übernahme eines<br />

Charterbootes gibt es auch vor jedem<br />

Tauchgang ein so genanntes Briefing.<br />

Der „Unterwassertörn“ wird anhand<br />

einer Karte durchgegangen, auf<br />

Strömungsverhältnisse hingewiesen,<br />

markante Punkte herausgepickt und<br />

Sammelstellen festgelegt. Nach dem<br />

weltweit anerkannte „Padi-System“<br />

tauchen wir als 2-Personen-Team, um<br />

einander notfalls Hilfe zu leisten. Ei-<br />

nen Notaufstieg aus 25 Metern Tiefe,<br />

mit abwechselndem „Luftholen“ aus<br />

einer Flasche, will ich mir gleich gar<br />

nicht vorstellen! Und schon gar keine<br />

tückischen Strömungen, die mich<br />

fortreißen und mutterseelenallein im<br />

Indischen Ozean zurücklassen. Mit<br />

derartigen Szenarien im Kopf lausche<br />

ich dem ersten Briefing und kämpfe<br />

gegen das „Angst-frist-Seele“-Syndrom<br />

an. Ich schrecke mich nicht vor<br />

Großfischen. Ganz im Gegenteil, sie<br />

will ich vor die Linse bekommen. Es<br />

sind die Strömungen dieser Gewässer,<br />

vor denen ich mich fürchte. Man<br />

rauscht mit beachtlicher Geschwindigkeit<br />

durchs Wasser, bremst und<br />

manövriert mit den Flossen, hofft,<br />

nicht ins unkontrollierbare „Trudeln“<br />

zu verfallen und hakt sich zum Stoppen<br />

mit Hilfe eines Strömungshakens<br />

an irgendeinem Unterwasserbrocken<br />

fest. Als mir Stefan diesen Haken mit<br />

60 cm Leine an die Tarierweste knüpft,<br />

wird mir schlagartig klar, worauf ich<br />

mich eingelassen habe.<br />

Letzte Handgriffe<br />

Stefan ist ein 25-jähriger Feuerwehrmann,<br />

Spezialgruppe Tauchen, schneidig<br />

und furchtlos, wie diese Jungs halt<br />

sein sollen. Er kennt das Revier und<br />

fiebert dem Abtauchen entgegen.<br />

Stefan wird also auf mich aufpassen?<br />

Ich hab so meine Zweifel! Er ist jung,<br />

ungestüm und freut sich auf „Action“.<br />

Na bravo! Während Stefan gekonnt<br />

Jackett und Flasche zusammenbaut<br />

und im Geiste schon unter den Großfischen<br />

schwimmt, fummle ich unschlüssig<br />

an meiner Ausrüstung. Sitzt<br />

die Flasche so richtig? Wird meine<br />

Maske dicht sein? Hilfe, meine Haare<br />

lassen sich nicht bändigen. Was hat<br />

Stefan gesagt? Springen und sofort<br />

Abtauchen! Direttissima auf 20 Meter,<br />

sonst „verbläst“ uns die Strömung.<br />

Mundstück mit den Zähnen festhalten!<br />

Kontrollieren, ob die Kamera am<br />

Jackett gesichert ist – falls ich sie vor<br />

Schreck fallenlasse. Strömungshaken<br />

in der Tasche verstauen. Und – immer<br />

in seiner Nähe bleiben. „Hast du eh<br />

kein Problem beim Druckausgleich?“,<br />

ist seine abschließende Frage. Sollte<br />

ich ihm jetzt sagen, dass mein letzter<br />

Tauchgang zwei Jahre zurückliegt?<br />

Lieber nicht. „Nein, ich habe kein<br />

Problem beim Druckausgleich“, gebe<br />

ich lächelnd zur Antwort.<br />

Abtauchen in eine<br />

stille Welt<br />

Stefan springt, ich hinterher und versinke<br />

mit einem Platsch im Indischen<br />

Ozean. Das Blei meiner Weste zieht<br />

mich in die Tiefe. Beäugt von den ersten<br />

Fischschwärmen empfangen mich<br />

die Weichheit des Wassers und die<br />

Stille dieser Welt. Außer dem Atemgeräusch<br />

gibt es keine Nebengeräusche.<br />

Die Faszination des Tauchens ist kaum<br />

in Worte zu fassen. Sich schwerelos in<br />

einer unbekannten Umgebung nur mit<br />

Flossen fortzubewegen, erweckt immer<br />

wieder Staunen und Ehrfurcht. Plötzlich<br />

ist man der Schöpfung ganz nahe,<br />

inhaliert quasi ihr Meisterwerk und be-<br />

Maledivische Lebensart<br />

In der Republik Malediven ist der Präsident auch religiöses Oberhaupt. Die Staatsreligion<br />

ist sunnitischer Islam, der sich aber mit hinduistischen und buddhistischen<br />

Verhaltensweisen vermengt. Nicht alle Frauen bedecken ihr Haar mit dem Kopftuch.<br />

In Male tragen sie häufig kurze Kleider und Jeans. Die Malediver sind ein Mischvolk<br />

arabischer, singhalesischer und malaiischer Abstammung, die ein friedliches Leben<br />

ohne Hektik führen.<br />

Landeswährung: Rufiyaa<br />

Links & Literatur<br />

– www.malediven.net<br />

– www.malediven-guide.at<br />

– http://at.aua.com/flug-malediven.html<br />

– www.triton-safari.com<br />

– www.malediven-buchen.de/Dhoni-malediven.html<br />

– www.barutheela-maledives.com<br />

Malways, Atoll Edition von Tim Godfrey, ISBN 18764<strong>10</strong>248<br />

Dive Maldives, Atoll Edition von Tim Godfrey, ISBN 018764<strong>10</strong>000


36<br />

Manta Point. Wellness-Bereich der Manta Rochen:<br />

Hier kommen Putzerfische aus den Sternenkorallen und<br />

entfernen den sanften Riesen ihre Parasiten.<br />

01 02 03<br />

01-02 Schrecken der Meere. Muränen<br />

öffnen und schließen langsam ihr<br />

Maul, wenn sie aus ihren Behausungen<br />

herauslugen. Was wie eine<br />

Drohgebärde aussieht, sind die<br />

regelmäßigen Atembewegungen<br />

einer Muräne.<br />

03 Bereit zuM aBtauchen. Die Autorin<br />

mit ihrem Tauchpartner Stefan.<br />

Dhoni – das Boot der Malediver<br />

Fast alle bewohnten Inseln verfügen über eine Dhoniwerft oder zumindest über einen Strandabschnitt, an<br />

dem die Schiffe repariert werden. Diese Boote sind perfekt an die Wasser- und Windverhältnisse der Malediven<br />

angepasst. Rein äußerlich erinnern sie an die von den arabischen Seefahrern benutzten Dhaus.<br />

Ihre Rümpfe sind bauchig und flach und werden aus dem extrem harten, schwer zu bearbeitenden Holz<br />

der Kokospalme hergestellt. Es ist widerstandsfähig und elastisch, sodass die Boote auch Kollisionen mit<br />

Korallenriffs überstehen. Früher hat man das Holz mit Kokosnuss-Öl eingelassen, um es im Wasser vor<br />

Fäulnis zu schützen. Heute verwendet man moderne Lacke. Die Pinnen werden kunstvoll gestaltet. Sie<br />

sind geschwungen und bunt bemalt. Die schönsten Dhonis sind die einfachen Fischerdhonis mit Segel,<br />

moderne Dhonis haben einen Dieselmotor eingebaut. Sie sind die „Arbeitspferde auf dem Meer“.


evier<br />

37<br />

dankt sich, das erleben zu dürfen.<br />

Stefan wartet schon, schwebt perfekt<br />

tariert dahin und lächelt mir zu. Ich<br />

forme Daumen und Zeigefinger zu<br />

einem „O“, stoppe mein Absinken,<br />

werfe einen Blick auf den Belichtungsmesser<br />

meiner Kamera und ergebe<br />

mich der moderaten Strömung. Stefan<br />

ist rührend besorgt, nimmt mich bei<br />

der Hand um mir etwas zu zeigen,<br />

korrigiert meine Flossenstellung und<br />

grinst mir aufmunternd zu. Wir bleiben<br />

eine gute Stunde …<br />

In besten Händen<br />

Eine Tauchsafari in den Malediven<br />

erfordert zwei Schiffe. Ein starkes<br />

Motorschiff mit Wohnkomfort und<br />

ein „Dhoni“, das traditionelle Holzboot<br />

der Malediven, das an jedes Riff<br />

heranfahren kann, während das Mutterschiff<br />

vor Anker liegt. Unsere Safari<br />

wird unter dem Kommando von<br />

Kapitän Zaki, einem dunkelhäutigen<br />

Malediver mit krausem Kinnhaar, von<br />

einer sechsköpfigen Crew betreut.<br />

Wir sind zehn Taucher: fünf schneidige<br />

Feuerwehrmänner und fünf<br />

andere. Eine lustige Truppe. Otto<br />

nenne ich insgeheim „Die Nadel“. Er<br />

pirscht sich unbemerkt an sämtliche<br />

Meeresbewohner heran und drückt<br />

ab. Seine Muränenfotos sind nicht<br />

zu toppen. Stefan ist mein witziger<br />

„Gelbbauch Delphin“, weil der gelbe<br />

Streifen seines „Neos“ ihm das Aussehen<br />

eines Großfisches verleiht.<br />

Tja, so „gondeln“ wir im wahrsten<br />

Sinn des Wortes durch die Tiefe der<br />

Atolle. Drei Tauchgänge pro Tag,<br />

wenn möglich einen davon nach Einbruch<br />

der Dunkelheit, sind schon ein<br />

dichtes Programm. Da lässt man sich<br />

gerne von der Crew an Bord verwöhnen.<br />

Ich verfolge mit Interesse die<br />

Navigation des Kapitäns, stehe am<br />

Steuer, helfe in der Pantry, schreibe<br />

Rezepte auf und genieße meine Einzelkoje<br />

vorne im Bug. Sie zählt zu<br />

den Crewräumen und vermittelt mir<br />

irgendwie Segelromantik. Wenn es<br />

nicht zu windig ist, schlafe ich oben<br />

am Sonnendeck, mit freiem Blick auf<br />

die Milchstraße.<br />

Mit zwölf Knoten Fahrt ist die Triton<br />

erheblich schneller als jedes Segelboot.<br />

So bleibt uns viel Zeit für<br />

Landgänge: Sunset an der Bar einer<br />

noblen Hotelinsel, wo vor unseren<br />

Augen gerade das Wasserflugzeug<br />

neue Gäste bringt, Besichtigung einer<br />

Schiffswerft im Nordmale Atoll, „Betriebsspionage“<br />

in einer Inselschule<br />

im Ari Atoll und vieles mehr. Ich stelle<br />

mich als österreichische Lehrerin<br />

vor und werde auf das Herzlichste<br />

empfangen. In schicken Schuluniformen,<br />

von mahnenden Sprüchen<br />

umgeben, pauken die Kids bereits in<br />

der Grundschule zweisprachig mit<br />

unterschiedlichen Schriften.<br />

Die Malediven ganz<br />

privat<br />

Im Rasdhoo Atoll besuche ich Lilly,<br />

eine ehemalige Kollegin, die mit ihrem<br />

Gatten Dr. Reinhard Kikinger*, Meeresbiologe<br />

und Leiter der Biologischen<br />

Station auf Kuramathi lebt. Knapp<br />

nach der Abreise sichten wir einen<br />

Walhai. Es bleibt keine Zeit für die<br />

Taucherausrüstung. Wir springen mit<br />

Maske und Schnorchel zu dem sanften<br />

Riesen hinein, der bis zu 20 Meter lang<br />

wird, und er erweist uns die Ehre, ihm<br />

ganz nahe sein zu dürfen.<br />

Ein Erlebnis besonderer Art widerfährt<br />

mir, als ich auf den „Early Morning<br />

Dive“ verzichte und stattdessen<br />

alleine durch die Gassen der Einheimischen-Insel<br />

Gaafaru spaziere.<br />

Plötzlich lächeln mir die Frauen zu,<br />

laden mich in ihre Hütten ein und<br />

zeigen mir ihre Babys. Es scheint,<br />

als wäre ich für kurze Zeit in ihrer<br />

Frauengemeinschaft aufgenommen.<br />

Im stillen Einverständnis darf ich sie<br />

fotografieren. Voll Stolz gewähren sie<br />

mir Einblick in ihr Privatleben: Sie<br />

leben in einfachen Hütten, die aus<br />

Korallenstein erbaut und mit Palmenblättern<br />

gedeckt sind. Vor jedem<br />

Eingang gibt es eine mit Fischernetzen<br />

bespannte Bank und in jedem<br />

01 Das paraDies. Atolle der Ruhe.<br />

02 Die TriTon. Das Mutterschiff verfügt über<br />

5 Gästekabinen mit je 2 Betten, 2 Bäder,<br />

einen Salon für <strong>10</strong> Personen, Sonnen<br />

deck, überdachtes Vordeck, Achterdeck<br />

mit Briefingtafel, 2 Außenduschen,<br />

12V/220V und Crewkabinen.<br />

Länge: 21 m, Breite: 6,4 m, Fahrt: 12 kn.<br />

Schwimmende Tauchbasis<br />

Dhonis wie jenes der Triton werden von <strong>10</strong> bis 12 Männern<br />

in einem Monat gebaut. Bootsbauer werden „kissaru vadin“<br />

genannt, was so viel wie „Tischler, der geformte Dinge<br />

bauen kann“ bedeutet. Sie werden sehr gut bezahlt und<br />

genießen hohes Ansehen. Ihr Wissen geben sie mündlich<br />

von Generation zu Generation weiter.<br />

Länge: 15 m, Breite: 4 m , Tiefgang: 1,5 m<br />

Maschine: Yamaha 39 PS, Fahrt: 9 kn<br />

Der Kompressor befüllt in 20 Minuten 3 Tauchflaschen.<br />

01<br />

02


38<br />

01 02<br />

03<br />

04<br />

Schiffswerft unter blauem Himmel<br />

Im Nordmale Atoll auf der Einheimischen Insel Himmafushi werden große Safariboote gebaut.<br />

Die Werftarbeiter sind fröhliche Männer mit nackten Oberkörpern, die stolz ihr Handwerk zeigen.<br />

Gebaut wird am Strand, dort wo Kiel, Spanten, Beplankung und Decksaufbauten „wachsen“<br />

können. Der Stapellauf erfolgt selbst bei tonnenschweren Schiffen nur mittels rollender Hölzer.<br />

Eine Kokosnuss wird gegen den Rumpf geschmettert und das Schiff auf seinen Namen getauft.<br />

Die erste Fahrt des neuen Schiffes ist eine Vorstellungsrunde. Zuerst muss es dem Meer und<br />

den Fischen vorgeführt werden. Das bringt für später Glück!<br />

Die Kosten belaufen sich zwischen $ <strong>10</strong>0.000 (Safariboot für <strong>10</strong> Gäste) und $ 750.000.<br />

01 Spanten. Rippenähnliche Teile, die dem Boot<br />

ihre Form geben.<br />

02-03 aufgebockt. Bootsbauer sind geachtete Leute.<br />

04 SpaniSche galeone. Die berühmte<br />

„Barutheela“ gehört Nino Holm, Gründungsmitglied<br />

der Musikgruppe „Erste Allgemeine<br />

Verunsicherung“.


evier<br />

39<br />

01 02 03<br />

Wohnzimmer hängt eine Schaukel.<br />

In den Morgenstunden fegen sie mit<br />

Palmwedeln die Sandwege glatt und<br />

verrichten ihre Hausarbeiten. Ihre<br />

Kleider leuchten in allen Farben,<br />

drücken Lebensfreude aus und unterstreichen<br />

ihre zierlichen Figuren.<br />

Unzählige schöne Momente durfte<br />

ich auf dieser Tauchsafari erleben.<br />

Egal, ob ich das mystische Wrack der<br />

Lady Christine auf dem Meeresgrund<br />

des Indischen Ozeans besichtigte, ein<br />

Riffhai sich zum Portrait stellte oder<br />

ich Kokosnüsse kauend über die Hektik<br />

unserer Welt philosophierte. Nach<br />

solch einer Reise drängt sich schlussendlich<br />

die Frage auf: „Was zählt am<br />

Ende der Tage? Reichtum und Macht<br />

oder Glück und Zufriedenheit …?“<br />

* Anm. der Red.: Dr. Reinhard Kikinger ist Autor<br />

unserer meeresbiologischen Serie „<strong>OCEAN7</strong><br />

facts“, in dieser Ausgabe ab Seite 64.<br />

01 Seefahrervolk. Navigiert wird nach<br />

Strömungen und Spürsinn.<br />

02 allgemeingut. Alle Kokospalmen<br />

gehören dem Staat und werden zur Weiterverarbetitung<br />

an die Familien verpachtet.<br />

03 ohne kopftuch. Die Malediverinnen<br />

sind exotische Schönheiten.<br />

„Language is a dress<br />

of thoughts“<br />

Maledivischer Lehrsatz<br />

Besuchen Sie uns auf der VIENNA BOAT SHOW<br />

vom 22.-25.11.<strong>2007</strong><br />

HALLE D Stand 521<br />

Täglich Projektpräsentationen vom Projekt Vendée Globe 2008<br />

und vom Projekt Minis in Austria


40 FOTO OSKAR KIHLBORG<br />

Im Doppelpack<br />

Zwei der erfolgreichsten Segelsportler<br />

Österreichs sind privat ein Paar: Adrienne<br />

Reiss und René Mangold. Susanne Baust<br />

sprach mit ihnen über ihre Zukunftspläne<br />

und Baby Marie-Luise. Seite 42.<br />

Segellehrer<br />

Der Segellehrer-Job kann ganz gehörig<br />

an die nervliche Substanz gehen. Dass<br />

auch das Segellehrer-Werden gar nicht<br />

so leicht ist, berichtet „Segel-Assi”<br />

Yvonne Kienesberger. Seite 50.<br />

Besuch bei „Moni”<br />

Die österreichische Segel-Legende<br />

Franz „Moni” Eisl im Gespräch mit OCE-<br />

AN7. Der Weltmeister, Vater des Austria<br />

Cup und Bezwinger höchster Berge<br />

ganz privat. Seite 52.


news people<br />

41<br />

01<br />

02<br />

Miteinander<br />

statt gegeneinander<br />

Im Rahmen der „mobilkom austria friedensflotte mirno more <strong>2007</strong>“, vom 15. bis 22. September,<br />

segelten insgesamt 700 Kinder und Jugendliche – viele aus benachteiligten sozialen<br />

Verhältnissen – sowie erwachsene Begleitpersonen aus 21 Nationen – miteinander. Trotz sehr<br />

starken Windes und hohen Wellenganges wurde die große Formationsfahrt der 75 Segelboote<br />

der 14. Friedensflotte mirno more wieder zu einem auch optisch beeindruckenden Zeichen für<br />

Gemeinsamkeit. Christian Winkler, Initiator und Obmann des Vereins für sozialpädagogische<br />

Friedensprojekte mirno more, freut sich einmal mehr über „die größte und schönste Flotte<br />

für den Frieden.“<br />

Jochen Schümann<br />

wird AC-Sportchef<br />

01 staatsgast. Die YCA-Generalsekretärin mit<br />

Commodore José Miguel Diaz Escrich vom<br />

Club Nautico Internacional Hemingway de<br />

Cuba mit Frauscher-Power am Attersee.<br />

02 skilegende. Andrea Winterauer mit Karl<br />

Schranz.<br />

03 superstar. 1988 in Calgary: Ein Küsschen<br />

für Andrea Winterauer von Ski- und<br />

Frauenheld Alberto Tomba.<br />

03<br />

Hochsee statt<br />

Hochgebirge<br />

Maritime Kunst<br />

Fotoart Sailing: Irene M. Ganser „ Explore, Dream,<br />

Discover“. Skulpturenausstellung Talos Kedl<br />

„Skulpturenpark-Parkskulpturen“ im Schloss<br />

Hetzendorf, Hetzendorferstraße 79, 1120 Wien.<br />

Ab 16. Oktober <strong>2007</strong>.<br />

Neun Jahre nach seinem ersten America‘s-<br />

Cup-Engagement wird für Jochen Schümann<br />

ein weiterer großer Wunsch Wirklichkeit. Der<br />

53 Jahre alte Segler ist der neue Sportchef des<br />

deutschen Cup-Teams. Der dreimalige Olympiasieger<br />

hatte sich erst Ende Juli nach dem<br />

zweiten America‘s-Cup-Triumph nacheinander<br />

von seinem Schweizer Arbeitgeber Alinghi getrennt.<br />

Er sagte damals: „Meine Zukunft liegt im<br />

America‘s Cup, denn der bleibt die ultimative<br />

Herausforderung.<br />

Team Germany will nach der sportlichen Pleite<br />

im ersten Anlauf eine erfolgversprechende<br />

Folgekampagne auf die Beine stellen. Seit dem<br />

30. August ist das Unternehmen unter schwarzrot-goldener<br />

Flagge offiziell fünfter Herausforderer<br />

im Kampf um den 33. America‘s Cup, der<br />

im Frühjahr 2008 mit der ersten Vorregatta beginnen<br />

und 2009 vor Valencia enden soll. Als<br />

Steuermann und Skipper wurde von den Deutschen<br />

der Pole Karol Jablonski verpflichtet.<br />

Diese Frau macht selbst aus gestanden Hardcore-<br />

Seglern und Hochsee-Machos brave, freundliche,<br />

kultivierte Menschen, die plötzlich eine samtige<br />

Stimme kriegen, Termine einhalten, Berichte mit<br />

Fotos von ihren Reisen abliefern und Mitgliedsbeiträge<br />

zeitgerecht einzahlen. Diese Frau heißt<br />

Andrea Winterauer und ist seit fast zehn Jahren<br />

Generalsekretärin des Yacht Club Austria (YCA).<br />

Sie hat das Clubmagazin YCA-News verantwortlich<br />

geleitet und ist jetzt eine zuverlässige und<br />

engagierte Mitarbeiterin für <strong>OCEAN7</strong>.<br />

Der Einstieg in den Yachtsport war für Andrea<br />

Winterauer ein Wechsel der Extreme – vom<br />

Hochgebirge zur Hochsee sozusagen. Als sie<br />

der damalige YCA-Commodore Bobby Schenk<br />

an Bord holte, war sie nämlich in Diensten der<br />

Firma CARRERA-Skibrillen für die internationale<br />

Pressearbeit zuständig und betreute bei mehreren<br />

Olympischen Winterspielen Superstars wie<br />

Alberto Tomba und die halbe österreichische Nationalmannschaft.


42 TexT SuSanne BauSt foTo SuSanne BauSt, andrea Carloni, dean MiCuliniC


people<br />

43<br />

Erfolg<br />

im doppelpack<br />

Österreich ist trotz seiner Binnenlage ein Seglermekka. Das macht sich nicht nur in Zahlen bemerkbar<br />

– laut Studie ist im vergangenen Sommer immerhin jeder <strong>10</strong>. Österreicher aktiv gesegelt – sondern<br />

auch in der internationalen Regattaszene. Zwei der erfolgreichsten Segelsportler unseres Landes,<br />

Adrienne Reiss und René Mangold, haben <strong>OCEAN7</strong> exklusiv von ihrem Leben und ihren Plänen erzählt.


44<br />

Die Sieger. Auf der Fahrt zum Gewinn der IMS Central European<br />

Championship mit dem Équinoxe Sailing Team 2006 in Cres,<br />

Kroatien.


people<br />

45<br />

Boot gegen Boot. Die <strong>10</strong>-köpfige Mannschaft<br />

unter René Mangold segelte auch <strong>2007</strong> auf einer<br />

Grand Soleil 42 Race für BMW Austria bei allen<br />

wichtigen IMS Regatten mit. Das nächste Ziel<br />

steht schon fest: der GP 42 Med-Cup.


46<br />

„Bei den italienischen<br />

Meisterschaften<br />

schicken alle Werften<br />

Weltklassesegler<br />

und ihre besten Boote<br />

in‘s Rennen.“<br />

René Mangold<br />

Ein Dachterrassenbüro im 7.<br />

Stock einer modernen Wohnhausanlage<br />

in Wiener Neudorf.<br />

Heller Sonnenschein<br />

und energische Krählaute durchfluten<br />

die Räume: René Mangold hält seine<br />

acht Monate alte Tochter Marie-Luise<br />

im Arm und versucht sie zu beruhigen,<br />

während Mama Adrienne Reiss das<br />

Fläschchen zubereitet – Familienidylle<br />

am Arbeitsplatz.<br />

„Ich teile mein berufliches Engagement<br />

zwischen der Abwicklung von<br />

Werbekampagnen, der Produktion<br />

von Folienbeschriftungen, die ich hier<br />

zusammen mit einem Partner betreibe,<br />

und unseren Segelprojekten“, erklärt<br />

René Mangold sein derzeit wasserloses<br />

Umfeld und deutet dabei auf eine Reihe<br />

von Computern. „Sogar wenn ich<br />

länger mit dem Boot unterwegs bin,<br />

arbeite ich vom Laptop aus für meine<br />

Firma. Die Kosten für die Datenübertragung<br />

jagen mir allerdings jedes Mal<br />

Schweißperlen auf die Stirn ...“<br />

Doch in unserem Land den Status<br />

eines reinen Profiseglers zu erreichen,<br />

st kaum möglich, selbst wenn man<br />

mehrfacher österreichischer Hochseemeister<br />

ist und es 2006 bis zum IMS<br />

Central European Champion gebracht<br />

hat. Daher lasten die zehn Regatten, die<br />

im Schnitt pro Saison am Programm<br />

stehen, die Kapazitäten des Duos Mangold/Reiss<br />

auch voll aus. Zwei oder drei<br />

davon sind wirklich wichtige Auftritte,<br />

wie zum Beispiel die IMS Europameisterschaft<br />

oder die italienische Meisterschaft.<br />

„Speziell bei Letzterer schicken<br />

alle renommierten Werften entlang der


people<br />

47<br />

StartphaSe. Das Ringen um Raum macht manchmal ungewöhnliche<br />

Manöver notwendig.<br />

Adriaküste ihre besten Boote ins Rennen.<br />

Und weil es da um sehr viel Prestige<br />

geht, werden auch die besten Segler<br />

weltweit in die Teams engagiert, vor<br />

allem Leute aus dem America‘s Cup.<br />

Man macht mit diesem Faktum zwar<br />

keine Werbung, aber als aktiver Regatta-<br />

Teilnehmer kennt man natürlich die<br />

Leute, und uns sind sogar schon Größen<br />

wie Russel Coutts, der beim nächsten<br />

America‘s Cup als CEO das BMW-<br />

Oracle-Racingteam führen wird bei<br />

diesen Meisterschaften begegnet.“<br />

Voller Tatendrang<br />

In diesem Jahr befand sich René meist<br />

ohne Adrienne am Boot, die mit Marie-<br />

Luise an Land blieb, aber als technische<br />

und administrative Hilfe trotzdem eine<br />

wertvolle Unterstützung war. Doch<br />

schon im nächsten Jahr will sie wieder<br />

mit an Bord sein: „René zweifelt noch<br />

etwas, aber ich glaube, dass das sicher<br />

funktionieren wird“, meint sie, und ihr<br />

ist anzusehen, wie sehr sie den aktiven<br />

Segelsport vermisst. Animiert durch<br />

ihre Eltern, die in der Tornadoklasse<br />

nationale und internationale Austragungen<br />

bestritten, nahm sie bereits als<br />

Sechsjährige an ihrer ersten Optiregatta<br />

teil, wurde Jugendstaatsmeisterin<br />

und sechste bei der Jugend-WM 1991<br />

am Gardasee – ein Leben ohne Segelsport<br />

scheint unvorstellbar für sie zu<br />

sein. Über Laser-Radial und die 470er<br />

Klasse erfolgte der Einstieg in die Bigboat-Regattaszene<br />

– und mit ihm der<br />

erste Kontakt zu einer englischen Firma,<br />

bei der sie neben ihrem Studium<br />

der Architektur und der Bautechnik<br />

Projektleitungen und die technische<br />

Betreuung von Regattabooten in England,<br />

Amerika, Frankreich, Spanien und<br />

Italien übernahm. Damit ist Adrienne<br />

nicht nur als Seglerin, sondern auch als<br />

Technikerin zu einem unverzichtbaren<br />

Mitglied der Mannschaft „Équinoxe<br />

Sailing Team“ geworden, das sie auch<br />

zusammen mit René Mangold aufgebaut<br />

hat. Derzeit tritt die Mannschaft<br />

mit der „BMW AUSTRIA“ an: es handelt<br />

sich dabei um eine 2003 erbaute,<br />

IMS-optimierte Hochseeyacht „Grand<br />

Soleil 42 Race“, die damals als ausgesprochen<br />

innovative Konstruktion galt<br />

und auch heute noch beste Leistungen<br />

erbringt. Vor ihrem Besitzerwechsel<br />

– René Mangold hat das Boot erst 2005<br />

übernommen − wurde sie unter der<br />

Bezeichnung ITALTEL bei internationalen<br />

Regatten von Vasco Vascotto und<br />

seinem Team gesegelt.<br />

„Vasco Vascotto hat dann als Skipper<br />

auf die Mascalzone Latino gewechselt,<br />

um mit ihr am America‘s Cup teilzunehmen,<br />

so sind wir zu diesem großartigen<br />

Boot gekommen. Jetzt hat er, wie<br />

fast alle anderen namhaften Segler aus<br />

dem 32. AC, in die Klasse der Transpac<br />

52 gewechselt“, ergänzt Mangold die<br />

Vorgeschichte seines aktuellen Bootes,<br />

das er jedoch in nächster Zeit gegen ein<br />

neues tauschen möchte – ein Käufer<br />

wird gerade gesucht.<br />

Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen<br />

dieser relativ neuen, momentan<br />

so viel beachteten TP 52-Klasse und den<br />

IMS-Booten?<br />

„Zuerst einmal sind sie unterschiedlich<br />

gebaut. IMS-Boote sind schmal und<br />

liegen deshalb tiefer im Wasser, weil<br />

das bei den IMS Regatten, die wie im<br />

America‘s Cup nur ,up and down‘, also<br />

mit oder gegen den Wind gesegelt werden,<br />

Vorteile bringt. Die Transpac 52<br />

Boote hingegen sind breiter ausgelegte<br />

und flachere Konstruktionen. Sie können<br />

bei den In-shore-Mittelstreckenrennen,<br />

die als Teil der Transpac 52-<br />

Regatten schräg zum Wind gefahren<br />

werden, schneller auf dem Wasser<br />

Dynamisches Duo<br />

René Mangold (36) und Adrienne Reiss (32) sind<br />

seit zwei Jahren ein Paar, die gemeinsame Tochter<br />

Marie-Luise wurde im Jänner dieses Jahres geboren.<br />

Als Segelsportler lernten sich die beiden 2003 kennen<br />

und beschlossen, gemeinsam das „Équinoxe Sailing<br />

Team“ aufzubauen, wobei Adrienne vor allem für die<br />

technische Leitung und Betreuung des Teams zuständig<br />

ist. Die Familie lebt in der Nähe von Wien. René ist<br />

Mitglied im Segelclub Breitenbrunn, Adrienne seit ihrer<br />

Kindheit in Mattsee.


48<br />

Protestieren sinnlos. Auch der Central European Champion<br />

2006 René Mangold wurde auf traditionelle Weise in den<br />

Fluten der Adria getauft.<br />

„Die TP 52-Klasse steht<br />

deshalb so hoch im<br />

Kurs, weil sehr gute und<br />

vor allem auch<br />

bekannte Leute bei den<br />

Teams mitsegeln.“<br />

Adrienne Reiss<br />

Sie haben bei verschiedenen Gelegengleiten.<br />

Das macht die Austragungen<br />

besonders spannend. Diese Klasse steht<br />

aber auch deshalb hoch im Kurs, weil<br />

sehr gute Leute bei den Teams mitsegeln<br />

und das Reglement für den Materialbereich<br />

kaum Grenzen vorgibt. Um<br />

hier jedoch überhaupt konkurrenzfähig<br />

zu sein, ist ein sehr hoher finanzieller<br />

Aufwand erforderlich. Pro Boot und<br />

Jahr werden in der TR 52-Klasse bis<br />

zu vier Millionen Euro investiert, und<br />

das ist ohne potente Sponsoren, die<br />

sich auch entsprechend engagieren,<br />

nicht möglich.“<br />

Wäre das nicht auch für das Team<br />

Mangold/Reiss, das ja mit BMW AUSTRIA<br />

und der Austrian Wind Power genau<br />

solche Sponsoren hinter sich hat, eine<br />

Herausforderung?<br />

„Wir steuern in eine andere Richtung.<br />

Dem Med-Cup der TP-52-Klasse<br />

nachempfunden wird nächstes Jahr<br />

wahrscheinlich auch ein Med-Cup für<br />

die neue Konstruktionsklasse GP 42<br />

in‘s Leben gerufen. Die Boote entsprechen<br />

in der Größe unserer BMW<br />

AUSTRIA, also 42 Fuß oder 12,5 Me-<br />

ter. Die Abkürzung GP steht für Grand<br />

Prix. Und es zeigt sich schon jetzt, dass<br />

das Teilnehmerfeld ebenso wie in der<br />

TP-52-Klasse höchstes internationales<br />

Seglerniveau erreichen, also um einiges<br />

anspruchsvoller als bei den IMS Regatten<br />

sein wird. Ich glaube, dass dieser<br />

Cup größtes Interesse sowohl in der<br />

Regattaszene als auch bei den Medien<br />

und den Sponsoren erwecken kann und<br />

ein hohes Entwicklungspotenzial hat.<br />

Deshalb möchten wir in ein oder zwei<br />

Jahren, falls wir uns weiterhin im Spitzenfeld<br />

der IMS 600-Regatten halten<br />

und eine entsprechende Finanzierung<br />

aufbringen können, auf ein neues Boot,<br />

das den Konstruktionsvorschriften der<br />

GP 42-Klasse entspricht, umsteigen<br />

und mit ihm an möglichst vielen Veranstaltungen<br />

dieses neuen Med-Cups<br />

teilnehmen. Als Austragungsorte haben<br />

sich Hafenstädte von den Kanarischen<br />

Inseln bis Dubai angetragen, aber der<br />

Schwerpunkt liegt, wie schon die Bezeichnung<br />

Med, also „mediterran“ andeutet,<br />

rund um das Mittelmeer.“<br />

Transpac 52 IMS 600<br />

Bezeichnung für eine Konstruktionsklasse<br />

(Einheitsklasse ohne Handicap)<br />

Bezeichnung für die Geschwindigkeit der Bootsklasse<br />

(ca. 600 Sekunden/Meile) - Grundlage für die Handicap-Berechnung<br />

länge: 52 Fuß oder ca. 16 m<br />

segelfläche Großsegel und Genua: ca. 150 m 2 , Spinnaker ca. 250 m 2<br />

Masthöhe über Deck: 22 m<br />

Größe der Mannschaft: 16<br />

regatta-Ablauf: 7-8 Up & Down-Kurse, ein „Coastal Race“ über ca.<br />

40 Seemeilen<br />

länge: 42 Fuß oder ca. 12 m<br />

segelfläche Großsegel und Genua: ca. 1<strong>10</strong> m 2 , Spinnaker ca. 120 m 2<br />

Masthöhe über Deck: 17 m<br />

Größe der Mannschaft: <strong>10</strong>-11 (ca. 800 kg; gewichtsabhängig)<br />

regatta-Ablauf: 6-<strong>10</strong> Up & Down-Kurse sowie, nur bei internationalen<br />

Regatten, ein Offshore-Race über <strong>10</strong>0 bis 150 Seemeilen.


PEOPLE<br />

49<br />

heiten gesagt, dass man internationale<br />

Segelveranstaltungen auch sehr gut als<br />

neue Kommunikationsplattform für die<br />

Wirtschaft nutzen könnte. Wie haben<br />

Sie sich das genau vorgestellt?<br />

„Ich möchte sozusagen als Projektleiter<br />

des Équinoxe Sailing Team unsere<br />

Sponsoren regelmäßig zu den Austragungen<br />

als Gäste mitnehmen und die<br />

anderen Boote dazu bringen, dies auch<br />

zu tun. Die sich daraus ergebenden<br />

Treffen zwischen den Wirtschaftstreibenden<br />

sollten dann als Basis für die<br />

Installation eines Netzwerkes genutzt<br />

werden, aus dem sich neue Kontakte<br />

und wirtschaftliche Synergien entwickeln<br />

können. Die VIP-Lounges bei<br />

Fußballklubs funktionieren ja ganz<br />

ähnlich: man verbindet Spaß mit Nützlichem,<br />

und alle profitieren davon. Voraussetzung<br />

für die Funktionsfähigkeit<br />

eines solchen Netzwerkes ist aber auch,<br />

dass wir − und das gilt für den gesamten<br />

Segelsport – in Zukunft mehr Medienecho<br />

erreichen, um neue potenzielle<br />

Sponsoren ansprechen zu können. Das<br />

Publikum ist durch den America‘s Cup<br />

sensibilisiert für das Thema Segeln.<br />

Aber diese Regatten waren natürlich so<br />

exklusiv wie die Formel eins im Motorsport,<br />

und österreichische Lifestylemedien<br />

konnten bisher viel zu wenig für<br />

die Erfolge interessiert werden, die wir<br />

oder auch die anderen österreichischen<br />

Projekte bei weniger finanzstarken<br />

Veranstaltungen erreichen konnten.<br />

Auch wenn sie international top besetzt<br />

waren und wirklich gute Segler<br />

in der Teilnehmerliste aufgeschienen<br />

sind. Um das zu bewirken, bräuchten<br />

wir also zuerst einmal bessere Public<br />

Relation, und die kostet wieder Geld,<br />

womit sich die Katze in den Schwanz<br />

beißt. Ich weiß zum Beispiel, dass jetzt<br />

alle Teams mit ihren Budgets für dieses<br />

Jahr bereits vollkommen am Ende sind.<br />

So ist es natürlich auch schwierig, neue<br />

Ideen umzusetzen, denn selbst das<br />

Einladen von VIP-Gästen oder Medienvertretern<br />

zu den Events verlangt<br />

nach finanziellen Investitionen. Doch<br />

wenn der ganze „Adriatische Zirkus“,<br />

also der Großteil der Boote aus Italien,<br />

Kroatien, Slowenien und Österreich,<br />

an einem Strang ziehen, kommen wir<br />

„Österreich<br />

hat irrsinnig<br />

viele gute<br />

Segler, und<br />

das sollte<br />

man auch international<br />

unter Beweis<br />

stellen.“<br />

René Mangold<br />

unseren Vorstellungen vielleicht bald<br />

ein Stück näher.“<br />

Und wie sieht Ihr ganz persönliches Ziel<br />

aus, wenn man es in kurzen Worten zusammenfassen<br />

möchte?<br />

„Wir wollen einfach das beste österreichische<br />

Team in diesem Zirkus sein,<br />

mit österreichischen Sponsoren und<br />

einer heimischen Mannschaft, denn<br />

Österreich hat irrsinnig viele gute Segler,<br />

und das sollte man auch international<br />

unter Beweis stellen.“


50<br />

TexT & foTo YvoNNe KieNeSberger<br />

segellehrer<br />

werden ist nicht schwer<br />

... es dann sein dagegen sehr? Nun, zumindest an die nervliche Substanz dürfte der Segellehrer-Job<br />

schon gehen. Aber das mit dem „Segellehrer werden“ ist auch gar nicht so leicht! Die Autorin dieses<br />

Artikels im Selbstversuch.<br />

Adressen<br />

weitere informationen z.b. zu den voraussetzungen, um ein<br />

Segel-/Surflehrer werden zu können gibt es bei:<br />

– der vereinigung Österreichischer Yachtsport- und windsurfschulen<br />

vÖYwS<br />

www.voeyws.at<br />

– Segelschule Kempf, breitenbrunn, burgenland,<br />

www.segeln.co.at<br />

– bei allen anderen mitgliedsbetrieben der vÖYwS<br />

„ich sollte an der tafel die<br />

wende erklären, scheiterte<br />

aber an der bloßen tatsache,<br />

dass ich keine boote<br />

zeichnen konnte.“<br />

Yvonne Kienesberger<br />

wir machen gleich zu<br />

Beginn mal einen<br />

A-Schein-Test!“ Unser<br />

Segellehrer Martin<br />

Kempf wollte uns damit wohl<br />

motivieren. Mir ging es dagegen so,<br />

als müsste ich die PKW-Führerscheinprüfung<br />

noch einmal machen.<br />

Was war noch einmal die geeignete<br />

Kleidung für Seglerinnen auf dem<br />

Landgang? Ich wusste nur, dass ich<br />

so noch nie angezogen war, wenn ich<br />

von einem Schiff (Jolle!) kam. Was<br />

besagen Lateraldruckpunkt und Segeldruckpunkt?<br />

Und wie funktioniert<br />

dieser Kreuzerltest noch mal? Alles<br />

ziemlich kompliziert. Das Ergebnis<br />

des Tests verschweige ich hier lieber.<br />

Wir hatten ja auch noch eine Woche<br />

Zeit zur Prüfung. Schön langsam<br />

dämmerte es mir aber, dass wohl sehr<br />

intensive Trainingstage vor mir liegen<br />

würden.<br />

Nächste Aufgabe: „Mach mal einen<br />

Schotstek.“ Ha, das konnte ich, das<br />

wäre ja gelacht! „Gut, und jetzt mach<br />

ihn ohne hinzusehen unter dem<br />

Tisch!“ Zweck der Übung: Wenn wir<br />

unseren Schülern die Knoten erklärten,<br />

sollten wir - wenn möglich - alle<br />

im Auge behalten können und uns<br />

nicht selbst mit dem Knoten befassen<br />

müssen. Logisch, aber gar nicht so<br />

einfach umzusetzen. Ich ging dann in<br />

der Woche dazu über, mir Enden mit<br />

ins Bett zu nehmen und im Dunkeln<br />

in ihre Tampen die schönsten Seglerknoten<br />

zu knüpfen, die sich dann in<br />

der Früh als abstruse Hausfrauenknoten<br />

entpuppten. Aber nur zu Beginn<br />

der Woche. Am Ende konnte ich im<br />

Bett den doppelten Palstek werfen,<br />

nicht nur stecken. (Man erkennt daran,<br />

dass ich mich während der Ausbildung<br />

auch gut in Seemannsgarn üben<br />

konnte – denn was so ein richtiger Segellehrer<br />

ist, der muss schon auch interessante<br />

Geschichten parat haben.)<br />

Erstes Praxistraining auf dem Wasser.<br />

Ich war schon eineinhalb Jahre nicht<br />

mehr in einer Jolle gesegelt, hatte<br />

der weg zum Ziel<br />

Die AuSbilDuNg zum Segel-/Surflehrer erfolgt iN<br />

ÖSterreich iN zwei StufeN:<br />

STufe C<br />

Der lehrer Stufe c soll einen intensiven einblick in alle Arbeitsbereiche einer Surf- und Segelschule<br />

erhalten. er soll im rahmen des lehrganges ausreichende fertigkeiten zur mithilfe<br />

in teilbereichen des theoretischen und praktischen unterrichts erwerben und diese in einer<br />

Abschlussprüfung unter beweis stellen. Dieses Assistentenseminar ist die vorbereitung zur<br />

Aufnahme in das lehrerseminar bzw. zur Aufnahme in den staatlichen lehrwartlehrgang.<br />

Quelle: www.voeyws.at<br />

motivation PädagogiK disKussions-<br />

Partner<br />

vorbild<br />

engagement<br />

STufe b<br />

Die lehrerausbildung wird vom verband in zusammenarbeit<br />

mit einer beauftragten Schule durchgeführt. Der lehrer soll<br />

einen so hohen Ausbildungsstand sowohl im wassersporttheoretischen<br />

als auch im praktischen bereich aufweisen,<br />

dass er selbstständig in einer anerkannten Schule Segelund/oder<br />

Surfunterricht erteilen kann. Die lehrgangsdauer<br />

beträgt mindestens 60 Stunden.


people<br />

51<br />

aber sofort wieder das Gefühl dafür<br />

und kam ganz gut vorwärts. Das<br />

Gefühl allein reicht allerdings leider<br />

nicht, denn da gibt es noch so etwas<br />

wie Kommandos − und Sätze wie<br />

„Stoßt du uns ab?“ oder „Ich glaub,<br />

ich mach dann mal eine Halse!?!“<br />

gehören da eindeutig nicht dazu. Ich<br />

wurde also wieder im Drillen gedrillt<br />

und das Kommando „Klar zur Wende!“<br />

hörte sich bald wirklich nicht<br />

mehr wie eine Frage an − und wurde<br />

sogar gehorsam mit einem klaren<br />

„Klar!“ beantwortet.<br />

Was macht einen guten Segellehrer<br />

aus? Er motiviert, zeigt den Sinn von<br />

Übungen auf, ist Diskussionspartner<br />

und gutes Vorbild. Der Segellehrer<br />

kann mindestens fünf Dinge gleichzeitig:<br />

er sitzt als dritter Mann in der Jolle,<br />

erklärt Gewichts- und Segeltrimm,<br />

beobachtet das Wetter, vor allem den<br />

Wind (beeindruckt mit Sätzen wie „in<br />

fünf Sekunden kommt eine Böe!“), hat<br />

innerhalb einer Zehntelsekunde die<br />

Pinne in der Hand, wenn´s brenzlig<br />

wird, telefoniert dabei mit einem Kunden<br />

und erklärt ihm zum hundertsten<br />

Mal geduldig die verschiedenen Kurse,<br />

die dieser in seiner Segelschule machen<br />

kann, wobei er in dem Moment,<br />

in dem er den Astronavigationskurs erklärt<br />

nach vorne stürmt und sein Schiff<br />

davor bewahrt mit vollem Speed in den<br />

Steg zu krachen. Er vertäut das Schiff,<br />

beendet das Telefongespräch und<br />

meint mit einer Seelenruhe zum Rudergänger:<br />

„Das war schon ganz gut,<br />

beim nächsten Mal vielleicht ein bisserl<br />

langsamer.“ Und grinst. (Anmerkung<br />

der Autorin: alles live beobachtet!)<br />

In der Sprache der Vereinigung<br />

Österreichischer Yachtsport- und<br />

Windsurfschulen hört sich das so an:<br />

Das Amt des Sporttrainers verlangt<br />

ein hohes Maß an pädagogischem<br />

Können, großes Engagement für den<br />

Sport sowie den kontinuierlichen Einsatz<br />

des ganzen Menschen. Dies bedeutet,<br />

der Lehrer muss befähigt sein:<br />

– die sportpädagogischen Probleme,<br />

die während der Schulung auftreten<br />

können, zu meistern;<br />

– theoretischen und praktischen Unterricht<br />

nach modernen sportpädagogischen<br />

Erkenntnissen vorbereiten<br />

und durchführen zu können;<br />

– Probleme auf dem Gebiet der<br />

Sportmedizin im Zusammenhang mit<br />

seinen Schülern zu erkennen und zu<br />

berücksichtigen;<br />

– die Probleme des Wassersports in<br />

der Gesamtheit zu erkennen und für<br />

seine Schüler einsichtig zu machen;<br />

– seinen Schülern im Rahmen der<br />

Ausbildung größtmögliche Sicherheit<br />

und körperliche Unversehrtheit<br />

gewährleisten zu können.<br />

Um so ein guter Segellehrer zu werden,<br />

braucht es schon einiges an Erfahrung<br />

und ein ziemlich gutes Nervenkostüm.<br />

Ich war da noch nicht so weit<br />

– und trat zu meinem ersten Lehrauftritt<br />

an. Ich sollte an der Tafel die<br />

Wende erklären und scheiterte an der<br />

bloßen Tatsache, dass ich keine Boote<br />

zeichnen konnte! Meine Hecks waren<br />

immer viel zu breit, die Boote im Verhältnis<br />

dazu viel zu kurz. Ich hatte ein<br />

völlig neues Design entworfen! Martin<br />

hielt mich aber davon ab, mich sofort<br />

bei Sparkman & Stephens zu bewerben<br />

und ließ mich in der Woche<br />

nur noch Boote zeichnen. Sie wurden<br />

mit der Zeit auch etwas länger, seetüchtig<br />

wurden sie nie – und bei der<br />

Prüfung gab es dann Magnetplastikboote<br />

auf einem Magnetboard.<br />

Die Praxis entwickelte sich in der<br />

Zwischenzeit immer mehr zum<br />

Schwerwettersegeln, wobei das Phänomen<br />

auftrat, dass von oben zwar<br />

sehr viel Wasser kam, das Wasser im<br />

Neusiedlersee sich aber aufgrund des<br />

ablandigen Windes immer mehr von<br />

Breitenbrunn nach Ungarn zurückzog.<br />

Unsere Boote steckten also bei<br />

jeder Wende mit Schwert und Ruderblatt<br />

im Schlamm fest und konnten<br />

nur noch durch entsprechenden Gewichtstrimm<br />

in den Hafen zurückbefördert<br />

werden. In diesen Stunden<br />

am See machte ich eine der größten<br />

Segelerfahrungen meines Lebens,<br />

die ich wohl auch nie mehr vergessen<br />

werde: Merke, dein Ölzeug und<br />

deine Gummistiefel stehen zu Hause<br />

im Schrank NIE gut! Martin machte<br />

das Ganze offensichtlich nichts aus<br />

(Merke 2: ein guter Segellehrer ist/<br />

wirkt immer motiviert) und nutzte<br />

die Weltuntergangsstimmung draußen,<br />

um uns drinnen gemütlich die<br />

Wetterkunde nahe zu bringen. Darauf<br />

folgte noch die Segelphysik unter<br />

dem Motto „Wie viel Auftrieb erträgt<br />

das Schülergehirn?“ Auch meine<br />

absolute Lieblingsdisziplin, die Gesetzeskunde,<br />

durfte natürlich nicht<br />

fehlen und wir wussten am Ende, wie<br />

lang die Autodachlast in Italien sein<br />

darf, ohne dass das Auto zu leegierig<br />

wird. (Wahrscheinlich habe ich da<br />

jetzt aber etwas verwechselt, woran<br />

der Leser erkennt, dass es sich beim<br />

Recht wohl doch nicht um mein<br />

Lieblingsfach handelt.)<br />

Die Prüfung brachte meinen Selbstversuch<br />

dann auf die Spitze mit<br />

der zusätzlichen Frage: „Wie nass<br />

kann ein Mensch wirklich werden?“<br />

Und es ist unserem Prüfer (dem<br />

Präsidenten des VÖYWS persönlich!),<br />

unserem Lehrer und auch<br />

uns Schülern wirklich hoch anzurechnen,<br />

dass wir uns von dem Wetter<br />

die gute Laune nicht vermiesen<br />

ließen. Zur Beantwortung meiner<br />

Frage: man kann wirklich sehr nass<br />

werden, deshalb gibt es auch keine<br />

Bilder von Lehrgang und Prüfung.<br />

Stellen Sie sich einfach eine durchgefrorene,<br />

zitternde Katze vor, deren<br />

tropfnasses Fell jämmerlich nach unten<br />

hängt. Und: JA! Ich habe die Prüfung<br />

zum Segellehrer Stufe C geschafft<br />

und darf zukünftig als „Segel-Assi“,<br />

wie uns die B-Lehrer liebevoll nennen,<br />

Schüler auch bei schlechtem Wetter<br />

über den See jagen, ähmm begleiten.


52 TexT susanne eulert foTos Moni eisl/archiv, susanne eulert, heiko Mandl, elisabeth Pohoralek<br />

Am ATTersee. der „Moni“ mit ocean7-autorin susanne eulert.<br />

leider jagte ein Wolkenbruch den anderen, so dass nichts aus<br />

dem geplanten segelausflug wurde.


people<br />

53<br />

Bussi, Moni!<br />

Ganz persönlich. Die österreichische Segel-Legende Franz „Moni” Eisl, Weltmeister in der<br />

Drachenklasse, Olympiateilnehmer, „Vater” des Austria Cup sowie Bezwinger der höchsten Berge<br />

der Welt im Gespräch mit <strong>OCEAN7</strong>.


54<br />

02<br />

01 03<br />

04 05


people<br />

55<br />

06<br />

07<br />

Grüß Dich Susanne! Hier<br />

sind wir alle per Du, ich<br />

bin der Moni“, so werde<br />

ich von dem braungebrannten,<br />

drahtigen und bemerkenswert<br />

agilen Moni Eisl empfangen.<br />

Auf dem Weg zu unserem Tisch im<br />

Yacht Club Attersee wird er von allen<br />

Seiten angesprochen, ein junger Mann<br />

ruft ihm zu: „Schöne Grüße von Juan<br />

Carlos!“ Gemeint ist der amtierende<br />

König von Spanien. Auf meinen fragenden<br />

Blick erklärt er: „Weißt Du,<br />

bei einer Regatta segelst Du nicht gegen<br />

einen Feind, sondern gegen einen<br />

Freund.“ Bereits in den 1960ern trafen<br />

der zukünftige Thronfolger und<br />

Moni bei diversen Regatten aufeinander.<br />

Hieraus ist eine jahrzehntelange<br />

Bekanntschaft entstanden.<br />

Bewegtes Leben<br />

Zu Beginn unseres Gesprächs versuche<br />

ich noch, mich an einen Gesprächsfaden<br />

zu halten, doch immer wieder<br />

schweifen wir ab, hüpfen von einem<br />

Thema zum nächsten, um nach einiger<br />

Zeit wieder zum Ausgangspunkt zurück<br />

zukehren. Da mich ja ohnehin insbesondere<br />

die Person Moni Eisl interessiert,<br />

gebe ich meine wohlüberlegten<br />

Fragen auf, lasse mich vom Gespräch<br />

tragen – und es lohnt sich!<br />

Als erstes erfahre ich seine Lieblings-<br />

Grußformeln: „BM“ steht für „Bussi<br />

Moni“, „BX“ ist die dialektische Abwandlung<br />

von „Bleib g’sund“.<br />

Ich lerne einen sehr facettenreichen<br />

Menschen kennen, der auf wahrlich<br />

ereignis- und abwechslungsreiche 86<br />

Jahre zurückblicken kann.<br />

Ein Mensch, der durch Disziplin, eisernen<br />

Willen, eine gute Portion Humor<br />

und sicherlich auch der richtigen<br />

Frau an seiner Seite seinen Weg gegangen<br />

ist. Dass der nicht immer unbeschwerlich<br />

war, erfahre ich, als er mir<br />

von seiner fünfjährigen Frontzeit im<br />

Zweiten Weltkrieg erzählt: Er war<br />

unter Rommel in Nordafrika, hat viel<br />

Leid und Sterben erlebt. Mit Mut,<br />

Schlauheit und Glück gelang ihm<br />

01 Stolz. Auf dem Wasser war und ist Moni Eisl in<br />

seinem Element.<br />

02 treu. Moni hisst seinen Club-Stander auf dem<br />

Gipfel des Kilimandscharo.<br />

„Ich durfte immer segeln.“<br />

03 Segelkollegen. 1972 mit Juan Carlos auf dem<br />

Drachen „U2“.<br />

04 StarbootSegler. Mit Harald Musil nahm Moni Eisl<br />

unter anderem 1960 an den Olympischen Spielen<br />

in Neapel teil.<br />

05 geSchwiSter. Moni und sein Bruder Gottfried<br />

bildeten als Starboot-Segler ein starkes Team.<br />

06 Dalai lama. Auch für Moni eine Begegnung der<br />

besonderen Art.<br />

07 happy birthDay. Mit seiner Swan segelte Moni<br />

zu so manchem Erfolg.<br />

„Das bin ich”<br />

Mein persönlicher Leitspruch: Bleib g’sund („BX“).<br />

Das habe ich noch vor: Diverse Reisen und mein Leben mit meiner<br />

Frau und meiner Familie genießen.<br />

Meine Stärken: Selbstdisziplin, Nicht-Raucher, geistige und körperliche<br />

Beweglichkeit, ich bin anständig und ehrlich.<br />

Meine Schwächen: Ich bin sehr empfindlich …!<br />

Diesen Menschen bewundere ich: Wolfgang Schüssel – weil er korrekt,<br />

gescheit und sportlich ist.<br />

Meine großartigsten Erfolge: Der WM-Sieg in der Drachenklasse am<br />

Thunersee, die Weltcup-Siege mit der Swan 47.<br />

Ein denkwürdiges Erlebnis war ... der Untergang meines ersten<br />

Drachen auf dem Wolfgangsee.<br />

Das wichtigste im Leben ist ... neben Familie die Gesundheit.<br />

Mein Tipp für Nachwuchssegler: Bei einer Regatta kommt es auf vier<br />

Dinge an - Material, Können, Glück und die Mannschaft.<br />

Segeln ist … meine Leidenschaft!


56<br />

1945 die Rückkehr nach Österreich,<br />

wo er zunächst als Elektriker arbeitete,<br />

um dann nach Wien auf die Universität<br />

für Welthandel zu gehen und<br />

sich als Ingenieur in Salzburg selbstständig<br />

zu machen.<br />

Mir ist längst klar, dass hinter der äußerst<br />

charmanten Fassade ein sehr zielstrebiger<br />

Mensch steckt, der durchaus<br />

auch einmal energisch werden kann,<br />

wenn ihm etwas am Herzen liegt. An<br />

Bord herrscht sicherlich ein anderer<br />

Ton, als er ihn mit mir anschlägt.<br />

Erfolgreich aus eigener<br />

Kraft<br />

Die ersten Erfahrungen mit dem Segeln<br />

sammelt Moni als 14-jähriger<br />

Bub am heimatlichen Traunsee. „Damals<br />

war Segeln noch ein sehr aus-<br />

Ruhestand. Heute genießt Moni die Ruhe in seinem Domizil in Salzburg.<br />

Die größten Erfolge auf einen Blick<br />

– Weltmeister in der Drachen-Klasse<br />

– Weltcupsieger in der Swan 47-Klasse<br />

– Staatsmeister in der Drachen-Klasse: 1971 / 1973 / 1974 / 1975 / 1976 / 1977<br />

– Staatsmeister in der Starboot-Klasse<br />

– Teilnahme Olympische Sommerspiele 1960 und 1972<br />

– Gründer der Starboot-Flotte Traunsee<br />

– Gründer der Drachen-Flotte Attersee<br />

– Gründer der Regatta „Traunstein-Gams“ in der Starboot-Klasse<br />

– Gründer der Regatta „Die Ente“ in der Drachen-Klasse am Attersee<br />

– Gründer des Austria Cup<br />

„Bei einer Regatta<br />

segelst Du nicht<br />

gegen einen Feind,<br />

sondern gegen einen<br />

Freund!“<br />

gefallener und exklusiver Sport. Segelboote<br />

gab es nur sehr wenige und wir<br />

Buben rissen uns darum, die Boote der<br />

wohlhabenden Wiener von der Schiffslände<br />

zum Union Yachtclub in Gmunden<br />

segeln zu dürfen“, beschreibt Moni<br />

wie alles begann.<br />

In den frühen 1950ern, nach dem Studium<br />

und nach Gründung seines Elektro-<br />

Import-Unternehmens, beginnt Eisl an<br />

den ersten Regatten teilzunehmen. „Ich<br />

habe zum Teil wochenlang im Geschäft<br />

durchgearbeitet, um dann wieder ausreichend<br />

Zeit fürs Segeln zu haben“,<br />

erinnert er sich. Das wiederum ist nur<br />

dank der tatkräftigen Unterstützung<br />

seiner Frau Erika möglich, die er 1951<br />

heiratet. Sie kümmert sich während seiner<br />

Abwesenheit um das Geschäft und<br />

die beiden Söhne Heinz und Harald.<br />

Der seglerische Ehrgeiz und die eiserne<br />

Disziplin, die Moni schon in<br />

früher Jugend an den Tag legt, tragen<br />

sehr bald Früchte. Sein erster größerer<br />

Erfolg ist 1954 die Österreichische<br />

Meisterschaft am Wörthersee. „Ich<br />

hatte anfangs keinen Mentor, sondern<br />

habe primär alles aus eigener<br />

Kraft erreicht“, resümiert Eisl.<br />

Bei den Bootsklassen, in denen Moni<br />

bei den unzähligen Regatten startet,<br />

spannt sich der Bogen von der O-Jolle<br />

über das Starboot, den Drachen bis<br />

hin zur Swan. Mit letzterer wechselt er<br />

vom See- zum Hochsee-Segeln. Auf die<br />

Frage hin, ob das nicht ein gewaltiger<br />

Umstieg war, meint Eisl nur: „Wenn<br />

du auf einem Binnensee richtig segeln<br />

lernst, kannst Du auch auf dem Meer<br />

segeln.“ Echtes Schwerwetter-Segeln<br />

lernt er bereits Ende der 1950er bei der<br />

Kieler Woche kennen.<br />

An dieser Stelle darf auf keinen Fall<br />

unerwähnt bleiben, dass er all seine<br />

Erfolge natürlich nicht im Alleingang<br />

erzielt hat, Regatta-Segeln ist bekanntlich<br />

ein Teamsport. In den frühen<br />

50ern bildete er ein erfolgreiches<br />

Team mit seinem Bruder Gottfried, in<br />

der Starbootklasse segelte er als Vorschotmann<br />

von Harald Musil, unter<br />

anderem Olympia 1960 in Neapel,<br />

und in seiner Drachen-Zeit waren<br />

Harald Fereberger, Karl Stangl, Herbert<br />

Spitzbarth und Moni Eisl ein<br />

eingespieltes Team, das so manchen<br />

Konkurrenten hinter sich ließ.


people<br />

57<br />

Seine größten C(o)ups<br />

Moni Eisl nahm zweimal (1960 und<br />

1972) erfolgreich an den Olympischen<br />

Spielen teil, errang zehn Staatsmeistertitel<br />

und wurde in den 70ern Weltmeister<br />

in der Drachenklasse.<br />

Eines Tages lud ihn sein Freund Karl<br />

Stangl ein, bei einer Hochseeregatta<br />

mitzusegeln – und damit hatte Eisl<br />

seine neue Liebe entdeckt. Von nun<br />

an segelt er beispielsweise die Middle-<br />

Sea-Race und den Antigua Cup. Neben<br />

sensationellen Erfolgen beim Swan-<br />

Weltcup auf Sardinien – dessen Mentor<br />

niemand geringerer als der Aga Khan<br />

war – und als Teamchef beim Sardiniasowie<br />

dem Admirals-Cup war er selbst<br />

auch als Veranstalter beziehungsweise<br />

Initiator aktiv.<br />

So ist Moni Eisl der „Vater“ des Austria<br />

Cup sowie Erfinder der so genannten<br />

Einheitsklasse. „Die Idee kam mir1989,<br />

als ich mit Freunden am Murter-Cup<br />

teilnahm. Das war eine Regatta, die<br />

ohne Spinnaker gefahren wurde. Als<br />

amtierender Commodore des YCA<br />

beschloss ich, eine Hochseeregatta mit<br />

Spinaker ins Leben zu rufen. So ist der<br />

Austria Cup entstanden.“ Im Mai 1990<br />

startete der erste Austria Cup.<br />

Da es äußerst schwierig ist, für die<br />

vielen verschiedenen Hochseeyachten,<br />

die an der Regatta teilnehmen<br />

sollten, ein einheitliches Rating zu<br />

finden, führte Moni kurzerhand die<br />

Einheitsklasse ein.<br />

Der Tausendsassa<br />

Als gebürtiger Gmundener zählt auch<br />

das Bergsteigen immer schon zu Monis<br />

Leidenschaften. Schon bald reicht die<br />

heimische Bergwelt nicht mehr aus:<br />

Neben dem Kilimandscharo (5.895 m)<br />

bezwingt Moni den Iztaccíhuatl<br />

(5.286 m), den Popocatépetl (5.462 m),<br />

den 5.671 Meter hohen Demavend<br />

sowie den Aconcagua mit seinen 6.962<br />

Metern. Mit einem „Da war nix dabei!“<br />

tut Moni diese Erfolge ab. Ein<br />

verschmitztes Lächeln macht sich<br />

allerdings auf seinem Gesicht breit,<br />

als er erwähnt, dass er auch Skilehrer<br />

war – und zwar für den Lions-Club in<br />

Salzburg. „Ich war der erste und einzige<br />

Lions-Skilehrer.“ Das kann ich<br />

mir so richtig gut vorstellen: Moni als<br />

Skilehrer. Charmeur – mit einer guten<br />

Portion Eitelkeit – der er ist, hat er es<br />

sicherlich sehr genossen, dem Skilehrer-Image<br />

gerecht zu werden und sich<br />

von den diversen Schülerinnen umschwärmen<br />

zu lassen …<br />

Kein bisschen müde<br />

Auch wenn er vor gut zehn Jahren „in<br />

Pension“ gegangen ist, ganz zur Ruhe<br />

kommen wird Moni wohl nie. Er ist<br />

äußerst schwer zu erreichen, telefonisch<br />

ausschließlich in der Früh um<br />

acht. Verpasst man diesen Zeitpunkt,<br />

muss man es am nächsten Tag noch<br />

mal versuchen. Während ich diese<br />

Zeilen schreibe, befindet er sich auf<br />

einem seiner jährlich insgesamt vier<br />

Törns in wärmeren Gefilden – Recht<br />

hat er! Außerdem steht jedes Jahr eine<br />

Fernreise auf dem Programm; das<br />

nächste Ziel wird der Jemen sein.<br />

Aber der unruhige Geist findet zu Hause<br />

seinen Hafen. Moni erzählt mir, dass<br />

seine Familie ein zentrales Element in<br />

seinem Leben ist, dass er seit 55 Jahren<br />

verheiratet ist, zwei Söhne und<br />

neun Enkel hat. Immer wieder fragt er<br />

mich, warum ich noch nicht verheiratet<br />

bin und kann mein Argument, dass das<br />

heutzutage überhaupt nicht mehr wichtig<br />

sei, nicht verstehen.<br />

„Neben meiner Familie war und ist das<br />

wichtigste in meinem Leben die Gesundheit“,<br />

erklärt der top-fitte 86-Jährige.<br />

Von nichts kommt nichts: Jeden Morgen<br />

zwischen halb sieben und sieben<br />

Uhr ist Turnen angesagt. Ich lächle ihn<br />

mit einer Mischung aus Belustigung und<br />

Bewunderung ob der Disziplin an. „Ich<br />

kann dir einen Handstand hier am Sessel<br />

machen, wenn Du willst!“, kontert er.<br />

Das glaube ich ihm sofort! Außerdem<br />

hält er sich beim Essen sehr zurück, isst<br />

wenig Fleisch und bestellt im Restaurant<br />

nur Kinderportionen. „FDH“ ist seine<br />

Devise – und sie scheint zu wirken.<br />

Gegen Ende unseres fast vierstündigen<br />

Treffens – von einem Interview kann<br />

man hier nicht mehr sprechen, eher von<br />

einem gemütlichen Beisammensein –<br />

hat sich der Himmel leider völlig zuge-<br />

zogen, es regnet. Aus unserem gemeinsamen<br />

Segeln wird nichts. Aber Moni<br />

verspricht mir, dass wir das sehr bald<br />

nachholen werden. Wäre toll, wenn’s<br />

klappt! Wir müssen nur einen passenden<br />

Tag in seinem dichtgedrängten Terminkalender<br />

finden. Ich werde ihn morgen<br />

gleich mal anrufen. Selbstverständlich<br />

um Punkt acht Uhr.<br />

„Ich verstehe nicht, wenn<br />

jemand unfair ist.“<br />

01 Gern Gesehen. Ist er nicht gerade unterwegs, trifft man<br />

Moni im Yacht Club Attersee.<br />

02 WeGbeGleiterin. Gattin Erika ist seit mehr als 55<br />

Jahren die wichtigste Stütze in seinem Leben.<br />

Warum eigentlich „Moni”?<br />

„Moni” ist die Verballhornung von „Mauni”, also kleiner<br />

Mann. Diesen Namen trägt er seit seiner Jugend, genau gesagt<br />

wurde er ihm während eines spielerischen Wettkampfes<br />

bei einem Jugendlager verpasst.<br />

01<br />

02


58 FOTO THOMAS D. DOBERNIGG, MILUS<br />

<strong>OCEAN7</strong>-FACTS<br />

Nach Korallenbleiche und Tsunami<br />

untersuchte eine Expedition die Riffe der<br />

Malediven. Meeresbiologe Dr. Reinhard<br />

Kikinger berichtet über den tatsächlichen<br />

Zustand im bedrohten Paradies.<br />

Seite 64.<br />

Eigene Traumyacht<br />

Welcher Segler oder Motorbootfahrer<br />

träumt nicht von der eigenen Yacht?<br />

<strong>OCEAN7</strong> stellt verschiedene Finanzierungsmodelle<br />

vor und vergleicht die<br />

Vor- und Nachteile.<br />

Seite 74.<br />

Tipps vom Profi<br />

Ex-Olympionike Christian Binder verrät<br />

die besten Trimm-Tipps. In dieser Folge<br />

unserer Serie geht es um die richtige<br />

Segeleinstellung auf allen Kursen vor<br />

dem Wind.<br />

Seite 80.


news service<br />

Bootsmessen<br />

üBERBlIck üBER DIE WIcHTIGSTEN AuSSTElluNGEN IN GANz EuRoPA.<br />

59<br />

Dr. FrieDrich Schöchl. Sichert über<br />

Yacht-Pool kundengelder ab.<br />

Abgesichert<br />

chartern<br />

Yacht-Pool hat mit dem so genannten „Sicherungsschein“<br />

eine zahlungsabsicherung für den<br />

deutschen und österreichischen Markt entwickelt.<br />

In Deutschland ist der Sicherungsschein für<br />

Agenturen und Reisebüros gesetzlich längst verpflichtend,<br />

in Österreich derzeit noch eine freiwillige<br />

leistung der charter-unternehmen.<br />

Das Besondere dabei ist, dass damit nicht nur<br />

das Insolvenzrisiko der Agentur abgesichert wird,<br />

sondern auch das Insolvenzrisiko der charterfirma<br />

im Ausland, an die die kundengelder weitergesendet<br />

werden.<br />

Rasche Abwicklung<br />

Mit diesem Schein bewahrte Yacht-Pool mehr als<br />

500 Skipper vor dem Verlust ihrer Anzahlung an<br />

BluBalu. Sehr erfreulich in diesem konkreten Fall<br />

war die rasche Abwicklung: Bereits drei Wochen<br />

nach dem Insolvenzantrag von BluBalu wurde mit<br />

der Auszahlung an die Geschädigten begonnen.<br />

Bisher wurde die Bedeutung eines Sicherungsscheins<br />

vielfach verkannt und das tatsächliche<br />

Risiko des Verlustes einer Anzahlung ignoriert.<br />

Diese Einstellung hat sich nach den Erfahrungen<br />

mit BluBalu sicherlich geändert. Es ist davon auszugehen,<br />

dass charterkunden auch in Österreich<br />

entsprechende Absicherungen vom Vercharterer<br />

verlangen werden.<br />

Dumpingpreise<br />

Dr. Friedrich Schöchl, chef von Yacht-Pool International:<br />

„Auf Grund unserer Bonitätsprüfungen<br />

der charterfirmen stellen wir fest, dass insgesamt<br />

die Ertragslage im chartergeschäft stark zurückgegangen<br />

ist. Dies ist ein Ergebnis von Dumpingpreisen<br />

Einzelner, die den Markt insgesamt nach<br />

unten ziehen. Was sich auf den ersten Blick als<br />

gut für den konsumenten darstellt, verkehrt sich<br />

in vielen Fällen ins Gegenteil. BluBalu war dafür<br />

ein klassisches Beispiel. Draufgezahlt haben letzen<br />

Endes die kunden selbst, sofern sie keinen<br />

Sicherungsschein hatten.“<br />

06.-14.<strong>10</strong>.07 Salone Nautico Genova Genua Italien<br />

27.<strong>10</strong>.-04.11.07 Hanseboot Hamburg Hamburg Deutschland<br />

27.<strong>10</strong>.-04.11.07 Nautilia Aprilia Marittima Italien<br />

03.-11.11.07 Barcelona International Boat Show Barcelona Spanien<br />

06.-<strong>10</strong>.11.07 Europort Maritime (Ahoy Rotterdam+ RAI Amsterdam) Rotterdam Niederlande<br />

07.-11.11.07 Scandinavian Sail & Motorboat Show Stockholm Schweden<br />

08.-11.11.07 Boat Brno Brünn Tschechien<br />

13.-15.11.07 METS, Marine Equipment Trade Show Amsterdam Niederlande<br />

17.-25.11.07 Athens International Boat Show Athen Griechenland<br />

22.-25.11.07 Boot und Fun Berlin Deutschland<br />

22.-25.11.07 Vienna Boat Show Wien Österreich<br />

30.11.-<strong>10</strong>.12.07 salon nautique de paris Paris Frankreich<br />

Lektüre für den Seefahrer<br />

Der kurzschluss in der Positionslaterne, die klemmende Winsch oder die streikende Starterbatterie<br />

- wie oft stehen Skipper unterwegs vor unlösbar scheinenden technischen<br />

Problemen. Doch solche ärgerlichen Pannen haben meist nur kleine ursachen, die<br />

durch wenige Handgriffe zu beheben sind, wenn man weiss, was die Fehlerursache ist und<br />

wie sie behoben werden kann.<br />

Wer sich näher mit der Ausrüstung einer Yacht befasst, wird rasch feststellen, dass die meisten<br />

Geräte gar nicht so kompliziert sind, wie sie auf den ersten Blick erscheinen. Dabei hilft in<br />

nahezu alen Fällen ein neues Buch, das jetzt im Verlag Delius klasing erschienen ist.<br />

Die präzisen zeichnungen in dem Band „Technik an Bord“ von charlie Wing zeigen die einzelnen<br />

Bauteile, die klaren und leicht verständlichen Texte dazu erklären die Funktion: vom<br />

Antriebssystem mit Maschine, Welle und Propeller, Steueranlagen<br />

von Motor- und Segelboot, kompass, Autopilot,<br />

Rigg und Tauwerk über Block, Winsch, Anker und<br />

Bordstromnetz bis zu Pumpen sowie kühlen und<br />

Heizen. Der erfahrene Fahrtensegler charlie Wing<br />

beschreibt verständlich die Technik an Bord - so<br />

sind Reparatur- und Wartungsarbeiten leicht vorzubereiten<br />

und auszuführen, und man weiß<br />

dann auch, wann der Profi ran muss.<br />

Technik an BorD, 184 SeiTen,<br />

2<strong>10</strong> zweiFarBige aBBilDungen,<br />

3 S/w-aBBilDungen, FormaT<br />

14,5 x 22,5 cm, geBunDen.<br />

Verlag: DeliuS klaSing<br />

Milus nun in<br />

Wien erhältlich<br />

Die Marke Milus, bekannt für feinste<br />

Schweizer uhren, wurde 1919 in Biel<br />

kreiert und genießt 88 Jahre Erfahrung<br />

in den Bereichen Design und uhrmacherkunst.<br />

Die uhrenkollektionen und Accessoires<br />

für Männer und Frauen vereinen kreativität und<br />

das Streben nach Perfektion, zeitmessung und<br />

sinnlichen luxus. Mit seinen innovativen Produktlinien<br />

hat Milus das Verständnis für luxus<br />

neu definiert.<br />

Die exklusiven Schmuckuhren von Milus sind<br />

bei Juwelier Schwödt, <strong>10</strong>90 Wien, erhältlich.


60 news service<br />

Männersache, die<br />

unter die Haut geht<br />

Männer wollen nicht diskutieren – sondern Lösungen.<br />

Auch in der Hautpflege.<br />

Vichy Homme bietet einfache, individuelle Lösungen<br />

für die täglichen Bedürfnisse gesunder<br />

Männerhaut! Die neue dermokosmetische<br />

Rasur- und Pflegelinie ist dermatologisch, an<br />

empfindlicher Männerhaut getestet, die Produkte<br />

sind mit hautberuhigendem wie -kräftigendem<br />

Thermalwasser angereichert.<br />

Ab Ende September <strong>2007</strong> in Apotheken<br />

erhältlich.www.vichy.at<br />

Ihre Yacht immer<br />

im Blick<br />

Motorboote und Segelyachten sind wertvolle Objekte, auf die man sehr gut aufpasst.<br />

Doch was ist, wenn man nicht dauernd vor Ort sein kann?<br />

Die deutsche Firma BEYOND THE NET GmbH bietet mit dem OBJECTmonitor eine technische<br />

Lösung, die die Überwachung Ihres Schiffes von jedem Punkt der Welt aus ermöglicht.<br />

Mit dieser Technik überwachen Sie Ihr Schiff nicht nur im Fall eines Diebstahls, sondern auch<br />

den Betriebszustand und die äußeren Wettereinflüsse. Ein GPS/GSM Ortungsmodul macht nicht<br />

nur aktuelle Bilder der Yacht möglich, sondern überträgt auch die Daten Ihrer Navigationsgeräte<br />

wie die genaue Position, die aktuelle Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Wassertiefe, aber<br />

auch Laufzeiten der Bilgenpumpe oder Alarme von Bewegungsmeldern sowie Temperaturen<br />

von Kühlschränken oder Heizungen.<br />

Preise: Das GSM Modul kostet einmalig EUR 390,-, der OBJECTmonitor kostet<br />

98,- EUR im Jahr.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter www.object-monitor.de<br />

Nachwuchs bei<br />

Mayer-Yachten<br />

Herzlich willkommen, Marlene! Herzlichen<br />

Glückwunsch der jungen Mama Eva Mayer! Am<br />

6. September gab es Familienzuwachs bei den<br />

Mayers aus Feldbach in der Steiermark. Auch<br />

wenn jetzt jede Menge schlafloser Nächte bevorstehen,<br />

Eva, die Firmeninhaberin von Mayer-<br />

Yachten (www.mayer-yachten.com), und ihr<br />

Ehemann Stefan sind überglücklich über ihre<br />

kleine Marlene. Sie spielen schon mit dem<br />

Gedanken, gemeinsam mit der kleinen Tochter<br />

zum Business Cup nach Trogir zu reisen.<br />

Segel- und Sprachführer Atlantik<br />

Dieser Ratgeber kombiniert auf einzigartige Weise segelpraktische und<br />

sprachliche Informationen. Alle Fahrtensegler können sich somit bestens auf<br />

einen kompletten atlantischen Rundtörn vorbereiten. Von der Törnvorbereitung<br />

bis hin zu den wichtigsten Redewendungen in Französisch, Spanisch<br />

und Portugiesisch – einer gelungenen Atlantiküberquerung steht somit<br />

nichts mehr im Wege!<br />

Aus dem Inhalt:<br />

Törnvorbereitung<br />

Hafen- und Versorgungsinformation für alle Etappen<br />

Neuer Polsterstoff<br />

Ist das die Lösung für immer saubere Pölster<br />

in den Booten? Der Polsterstoff „Water Clean“<br />

muss laut Hersteller nur mit Wasser gereinigt<br />

werden. Der Stoff ist in 50 unterschiedlichen<br />

Farben erhältlich. Obwohl er sehr weich ist,<br />

soll er scheuerfest sein. Der Quadratmeter<br />

kostet rund 70 Euro.<br />

www.schaumstoff-kersten.de


62 TexT SuSanne eulert foTos Baotic Yachting, elan Marine, reed MeSSe Wien, SunSeeker<br />

01<br />

wenn<br />

schiffe verreisen<br />

Business as usual? nicht bei der Vienna Boat Show! ocean7 wirft für seine leser einen Blick hinter die<br />

kulissen einer spannenden Messepremiere.<br />

spätestens, wenn die bis zu 62<br />

Fuß langen Yachten vor den<br />

Toren Wiens geparkt werden<br />

und darauf warten, zur Messe<br />

Wien weitergelotst zu werden – und<br />

das kurz vor Winterbeginn – wird<br />

klar, dass der österreichischen Hauptstadt<br />

eine Premiere bevorsteht: die<br />

„Vienna Boat Show“, vom 22. bis 25.<br />

November <strong>2007</strong>. Diese neue Messe<br />

wird von Reed Exhibitions Messe<br />

Wien veranstaltet, mit Unterstützung<br />

und Expertise erfahrener Messeformate<br />

wie der Hanseboot, des Salon<br />

Nautique de Paris oder der Cannes<br />

International Boat & Yacht Show.<br />

Mit dem Schiff quer durch<br />

wien<br />

Die Boote und Yachten werden zunächst<br />

bis zur Wiener Stadtgrenze gebracht<br />

und dürfen erst nach Mitternacht, alle<br />

gleichzeitig, durch das Wiener Stadtgebiet<br />

transportiert werden. Einzige mögliche<br />

Ausnahme: Die Sunseeker Portofino<br />

47 könnte nämlich auch über die<br />

Donau nach Wien anreisen. Sie würde<br />

beim Hafen Wien Freudenau aus dem<br />

Wasser gehoben werden.<br />

Setzen sich die Boote erst einmal in<br />

Bewegung, geht es richtig zur Sache:<br />

Im Konvoi rollen die Yachten über den<br />

Handelskai bis hin zur Messe Wien.<br />

Die kleineren unter ihnen haben freie<br />

Durchfahrt bis zum Rotundenplatz.<br />

Die großen müssen entweder über die<br />

oberirdisch verlaufende U-Bahn-Trasse<br />

der neuen U2 gehoben werden, oder<br />

aber über die Ausstellungstraße, die


service<br />

63<br />

03<br />

02<br />

Max-Koppe Gasse bis zur Hinterseite<br />

der Messe Wien transportiert werden.<br />

An der freien Fahrt hindert die Superyachten<br />

lediglich die Oberleitung der<br />

Straßenbahnlinie 21 – und die wird für<br />

die Dauer des Transports abmontiert.<br />

Im nächsten Jahr ist dieses Hindernis<br />

übrigens nicht mehr vorhanden: Ab<br />

<strong>10</strong>. Mai 2008 ist die Messe Wien mit<br />

dem Stadtzentrum durch die verlängerte<br />

U2 auf schnellstem Wege verbunden.<br />

Den Herausforderungen<br />

begegnen<br />

Die Infrastruktur und die Räumlichkeiten<br />

der Messe Wien gehören zwar<br />

zu den modernsten in Europa, dennoch<br />

reisten Experten an, um die baulichen<br />

Strukturen genauer unter die Lupe zu<br />

nehmen. Schließlich muss man bei den<br />

mehreren tausend Tonnen Gewicht genau<br />

darauf achten, dass die Statik und<br />

die Tragfähigkeit der Messehallen passen.<br />

Die Experten waren sich schnell<br />

einig: alles im grünen Bereich. Lediglich<br />

ein Hallentor wurde vergrößert und erlaubt<br />

nun mit 7,75 Metern Höhe und<br />

8,50 Metern Breite die Durchfahrt so<br />

mancher Großyacht.<br />

Überhaupt ist es der Transport der<br />

Yachten bis zu ihrem zugewiesenen Ausstellungsplatz,<br />

der dem Messeteam bei<br />

Reed Exhibitions so manche schlaflose<br />

Nacht beschert. Das Deutsche Transportunternehmen<br />

Schriever, versiert<br />

auf logistische Herausforderungen des<br />

Transports von Yachten, wurde herangezogen,<br />

um Tipps und Pläne für eine<br />

reibungslose Anlieferung zu geben. Und<br />

das ist bei einer Boots- und Wassersportmesse<br />

im Ausmaß der Vienna Boat<br />

Show nicht gerade einfach.<br />

Wenn alle Ausstellungsstücke einmal vor<br />

den Hallen C und D der Messe Wien<br />

angelangt sind, beginnt das eigentliche<br />

Logistikballett. In minutiöser Akribie<br />

werden die Yachten – einige davon kosten<br />

mehrere Millionen Euro – in die<br />

Hallen manövriert. Hauptaugenmerk<br />

dabei ist, darauf zu achten, welches der<br />

Boote zuerst platziert wird, um die Einfahrt<br />

der anderen nicht zu behindern.<br />

Warum Wien?<br />

Groß und für alle sichtbar steht auf den<br />

„Segeln“ der Vienna Boat Show das Attribut<br />

„Internationalität“. Damit ist der<br />

Kurs der Bootsmesse auch schon vorgegeben:<br />

Man möchte sich klar abgrenzen<br />

von den kleinen und regional orientierten<br />

Bootsmessen, die es quer über<br />

den europäischen Kontinent verstreut<br />

gibt. Eine große, länderübergreifende<br />

und einflussreiche Messe an einem für<br />

jeden leicht erreichbaren Ort soll es<br />

sein. „Den Anstoß zu dieser Richtung<br />

kam aus der Branche selbst“, sagt DI<br />

Matthias Limbeck, themenverantwortlicher<br />

Geschäftsführer von Reed Exhibitions<br />

Messe Wien. Die steigenden<br />

Logistikkosten, die eine Messeteilnahme<br />

– meist sind es sogar mehrere Messen<br />

innerhalb einer Saison – mit sich bringt,<br />

machten eine Neuorientierung notwendig.<br />

„Reed Exhibitions war sozusagen<br />

zur richtigen Zeit am richtigen Ort und<br />

hat sich zusammen mit den Branchensprechern<br />

Gedanken über eine Bootsmesse<br />

internationalen Formats in Wien<br />

gemacht“, freut sich Limbeck.<br />

Die Zeichen für eine erfolgreiche Erstveranstaltung<br />

stehen gut: Die beiden<br />

Hallen, mit einer Gesamtausstellungsfläche<br />

von rund 33.000 Quadratmetern,<br />

waren zu Redaktionsschluss nahezu ausgebucht.<br />

Wir sind schon sehr gespannt<br />

auf diese erste Vienna Boat Show.<br />

01 Premiere. Reed Exhibitions Messe Wien holt erst -<br />

mals die nationalen und internationalen Top-Player<br />

der Boots-, Charter- und Wassersportbranche zu einer<br />

Fachmesse nach Wien.<br />

02-04 HautnaH. Die fesche Elan 4<strong>10</strong> (02) wird ebenso<br />

auf der Vienna Boat Show zu sehen sein wie die<br />

schnittige Portofino 47 von Sunseeker (03). Baotic<br />

Yachting wird unter anderem die Storebro 4<strong>10</strong> Commander<br />

(04) nach Wien bringen.<br />

In den Hallen C und D<br />

Die Ausstellerliste liest sich wie das „Who-is-Who“ der<br />

Branche. Bekannte Bootsmarken wie etwa Bavaria, Elan,<br />

Sunseeker, Nimbus oder Feretti sind mit an Bord, Zubehör<br />

und Bekleidung wird unter anderem von Quicksilver und<br />

Marine Pool präsentiert. Weltenbummler erfahren alles<br />

über die schönsten Reisedestinationen der Welt und<br />

können aus unterschiedlichen Charterangeboten wählen.<br />

04


64 TexT r. KiKinger foTos r. KiKinger, r. Patzner, a. Schumacher, h. anlauf<br />

guT versTeckT. anemonenfische (amphiprioninae) leben in Symbiose mit<br />

anemonen, die zu den nesseltieren (cnidaria) gehören. Durch Schleim sind diese<br />

fische vor der nesselwirkung der anemone geschützt. im untersuchungsgebiet<br />

war der malediven-anemonenfisch (amphiprion nigripes) am häufigsten. er ist<br />

ausschliesslich mit der farbintensiven Prachtanemone (heteractis magnifica)<br />

vergesellschaftet.<br />

guT geschüTzT. leicht zu<br />

finden aber schwierig zu zählen<br />

sind die zahlreichen kleinen<br />

riffbarsche (Pomacentridae). Sie<br />

ernähren sich von Plankton und<br />

ziehen sich bei gefahr in das<br />

schützende Korallenriff zurück.


service<br />

65<br />

malediven<br />

das bedrohte paradies<br />

Das „Reich der 1.000 Atolle“ − kristallklares Wasser, türkisblaue Lagunen, fischreiche Korallenriffe.<br />

Tsunami und Korallenbleiche. Eine Expedition untersuchte im März <strong>2007</strong>, wie es wirklich um<br />

diese ozeanischen Koralleninseln steht.<br />

ArbeitsplAtz. Der Photorahmen<br />

wird nach Abschluß der fotografischen<br />

Dokumentation zum nächsten<br />

Transekt transportiert, während nun<br />

die Fischzählungen beginnen.<br />

oCeaN7<br />

Facts


66<br />

Glossar A-K<br />

Atoll. Ringförmiges Korallenriff mit einer<br />

zentralen Lagune. Das größte Atoll der Erde,<br />

Suvadiva, liegt am Südende der Malediven<br />

und hat eine Gesamtfläche von 2.240 km².<br />

Das Wort Atoll stammt aus der Sprache der<br />

Malediver, dem Dhivehi. „Atolhu“ wurden die<br />

politischen Verwaltungsbezirke genannt, und<br />

das sind im Fall der Malediven ringförmige<br />

Korallenriffe.<br />

Bioerosion. Erosion von Gesteinen und<br />

Riffen durch Organismen. Es sind dies vor<br />

allem Bohrorganismen wie Bohrschwämme<br />

und Bohrmuscheln (Biokorrosion), sowie<br />

grasende Organismen wie Schnecken, Seeigel<br />

und Papageifische (Bioabrasion).<br />

BiomAsse. Bezeichnet die Gesamtmasse<br />

organischen Materials in einem Ökosystem. Im<br />

Falle der Makroalgen wurde das Frischgewicht<br />

pro Flächeneinheit ermittelt.<br />

CPCe. Steht für „Coral Point Count with Excel<br />

extensions”. Spezielle Software zur visuellen<br />

Auswertung der Korallenbedeckung und<br />

Substratbeschaffenheit von Photo Transekten.<br />

Entwickelt von Kohler & Gill, 2006.<br />

Diversität. In der Biologie versteht man<br />

darunter die Vielfalt der Arten.<br />

enso. Steht für „El Niño Southern Oscillation“<br />

und ist eine komplexe Koppelung der ozeanischen<br />

und atmosphärischen Zirkulationen.<br />

Wird mit der Häufigkeit von Hurrikans, der<br />

Ausprägung des Monsuns und mit der<br />

Oberflächen-Wassertemperatur des Meeres in<br />

Verbindung gebracht.<br />

FAro. Ringförmiges Korallenriff mit eigener<br />

kleiner Lagune auf dem Riffkranz eines Atolls<br />

oder in der Atoll Lagune.<br />

Giri. Korallenriff, das innerhalb einer Atoll<br />

Lagune bis an die Wasseroberfläche reicht<br />

und keine eigene Lagune besitzt.<br />

inDikAtorArt. Aus dem Vorkommen oder<br />

Fehlen dieser Arten in einem Lebensraum<br />

können Rückschlüsse auf den ökologischen<br />

Zustand dieses Lebensraumes gezogen werden.<br />

Auch als Zeigerarten oder Bioindikatoren<br />

bezeichnet.<br />

kAlkrotAlGe. Diese Algen (Corallinaceae)<br />

lagern Kalk in ihren Zellkörper ein. Sie zählen<br />

neben den Steinkorallen zu den wichtigsten<br />

Riffbildnern.<br />

korAllenBleiChe. Verlust der Farbe der<br />

Korallen durch Ausstoßen ihrer symbiontischen<br />

Algen (Zooxanthellen). Ohne diese können die<br />

meisten Steinkorallen jedoch nicht leben und<br />

sterben ab. Auslöser der Korallenbleiche sind<br />

Umweltstressoren wie zu hohe Wassertemperaturen,<br />

eventuell auch Virusinfektionen.<br />

Im April und Mai 1998 kam es im Indischen<br />

Ozean zu einer verheerenden Korallenbleiche.<br />

Nahe der Wasseroberfläche starben viele<br />

Korallen ab.<br />

01 02<br />

01 DAs teAm. Stehend von links nach rechts: Ewald<br />

Lieske, Anton Hermann, Hussein Zahir, Norbert<br />

Schmidt (Betreiber der „Sharifa“), Robert Patzner,<br />

Jürgen Herler, Wolfgang und Karen Loch, Reinhard<br />

Kikinger, Margarete Latka, Horst Moosleitner, Rüdiger<br />

Latka. Darüber v.l.: Holger Anlauf, Najeeb, Claudia<br />

Heissl, Pierre Madl. Darüber v.l.: Markus Dirnwöber,<br />

Karl Kleemann.<br />

„die auswirkungen der<br />

massiven korallenbleiche<br />

von 1998 sind auch<br />

nach einem knappen jahrzehnt<br />

noch deutlich<br />

sichtbar.“<br />

r. kikinger<br />

A<br />

ls der österreichische Tauchpionier<br />

Hans Hass vor 50<br />

Jahren mit seiner legendären<br />

Xarifa-Expedition auf die<br />

Malediven kam, konnte er als Erster<br />

die prächtigen Riffe unter Wasser filmen.<br />

Seine Bücher, Filme, und Fernsehdokumentationen<br />

haben den fernen<br />

Lebensraum der Korallenriffe vielen<br />

Menschen erstmals näher gebracht.<br />

Heute sind die tropischen Inseln der<br />

Malediven eine begehrte Destination<br />

des Tauch- und Wellness Tourismus.<br />

Was 1972 mit der Eröffnung des ersten<br />

Resorts „Kurumba“ klein begann,<br />

ist in der Zwischenzeit der wichtigste<br />

Industriezweig des Landes geworden:<br />

der Tourismus. Aus den 266 Touristen<br />

von 1972 wurden mehr als eine halbe<br />

Million, die nun jährlich die etwa hundert<br />

Touristeninseln der Malediven<br />

besuchen.<br />

Dazu kommen das Bevölkerungswachstum<br />

der einheimischen Bevölkerung,<br />

das Wachstum der Fischereiund<br />

Transportindustrie sowie der<br />

Klimawandel. Diese Entwicklung ist<br />

an den empfindlichen Korallenriffen<br />

nicht spurlos vorüber gegangen.<br />

Ein 17-köpfiges Team von Wissenschaftlern<br />

aus Deutschland, Österreich<br />

und den Malediven stellte sich jetzt die<br />

Aufgabe, den aktuellen Zustand der<br />

maledivischen Korallenriffe zu erheben.<br />

Als Untersuchungsgebiet wählten<br />

wir folgende zentral gelegene Atolle:<br />

Nordmale Atoll, Südmale Atoll, Rasdhoo<br />

Atoll und Ari Atoll. Das Safari-


SERVICE<br />

67<br />

03 04 05<br />

boot „Sharifa“ wurde für zwei Wochen<br />

gechartert und fungierte als Unterkunft,<br />

Transportmittel, Tauchbasis,<br />

und schwimmendes Labor. Die wissenschaftliche<br />

Ausrüstung wurde aus<br />

Europa mitgebracht. Die Expeditionsleiter<br />

Karen und Dr. Wolfgang Loch<br />

hatten schon zuvor von der maledivischen<br />

Regierung alle erforderlichen<br />

Genehmigungen zur Durchführung<br />

der Forschungen, zum Sammeln der<br />

Belegstücke und zu deren Ausfuhr<br />

bekommen. Am 15. März <strong>2007</strong> war es<br />

dann soweit: vom Airport Hulule aus<br />

nahm die „Sharifa“ Kurs auf die Riffe<br />

des Nordmale Atolls und die 2-wöchige<br />

Expedition begann.<br />

Korallenriff Forschung<br />

- hautnah dabei<br />

Mit Hilfe von Google Earth hatten<br />

Karen und Wolfgang bereits in<br />

Deutschland eine Vorauswahl geeigneter<br />

Untersuchungsstellen getroffen.<br />

Nachdem die „Sharifa“ nahe der ersten<br />

Lokalität im Nordmale Atoll vor Anker<br />

gegangen ist, fahren einige von uns mit<br />

dem Dinghi nahe an das Riff heran.<br />

Schnorchelnd wird ein Bereich ausgesucht,<br />

in dem die Transekte ausgelegt<br />

werden sollen. Transekte sind Messstrecken<br />

definierter Länge und Breite,<br />

entlang denen bei ökologischen Freilanduntersuchungen<br />

alle relevanten<br />

Daten erhoben werden.<br />

Danach übernehmen zwei Scuba Taucher<br />

diese Arbeit: der Beginn jedes<br />

Transekts wird mit einer kleinen roten<br />

Boje markiert, der Anfang eines Maßbandes<br />

wird im Riff befestigt und etwa<br />

parallel zur Küste oder zur Riffkante<br />

in 2 bis 4 Meter Tiefe abgespult. Nach<br />

20 Metern endet das erste Transekt.<br />

Nach 5 Metern Zwischenraum wird<br />

das nächste 20 Meter<br />

Transektband ausgelegt,<br />

anschließend<br />

nach weiteren<br />

5 Metern Abstand<br />

das dritte<br />

Transekt,<br />

ebenfalls 20<br />

Meter lang. Alle<br />

Anfangs- und<br />

Endpunkte werden<br />

mit kleinen roten Bojen<br />

markiert. Die GPS Positionen<br />

der Transekte werden bestimmt und<br />

gespeichert, dann treten die Fisch-<br />

Spezialisten in Aktion: mit Tauchgerät,<br />

Fotoapparat und Schreibtafeln ausgestattet<br />

schweben sie die Transekte ent-<br />

lang und notieren Art, Zahl und Größe<br />

der Fische. Sie konzentrieren sich vor<br />

allem auf Weidegänger wie Doktorund<br />

Papageifische (Acanthuridae und<br />

Scaridae) sowie Raubfische wie die<br />

Zackenbarsche (Epinephelinae).<br />

Nach einigen Minuten folgt ein<br />

Taucher, der den Bestand an<br />

Falterfischen (Chaetodontidae)<br />

und Riffbarschen (Pomacentridae) dokumentiert.<br />

Ein weiterer hat sich auf<br />

winzige Grundeln (Gobiidae) spezialisiert,<br />

die im dichten Geäst von Korallen<br />

leben und nur durch Betäubung<br />

02 FORSCHUNG. Das Safariboot „Sharifa“ war für<br />

zwei Wochen unsere Arbeitsplattform.<br />

03 VERMESSUNG. Ein Schwerpunkt unserer Forschungsarbeit<br />

war die Erhebung des Riffzustandes mittels<br />

Durchführung und Auswertung von Foto-Transekten.<br />

Hier wird eine 20 Meter Messleine parallel zur Riffkante<br />

ausgelegt. Anschließend wird der 80x60 Zentimeter<br />

große Messrahmen Stück für Stück das Transekt entlang<br />

gerückt und abfotografi ert.<br />

04 BESTIMMUNG. Arbeitsleben an Bord. Viele der<br />

Proben wurden unter dem Mikroskop untersucht,<br />

Makroaufnahmen angefertigt, Präparate erstellt und<br />

die erhobenen Daten in Laptops eingegeben.<br />

05 AUSWERTUNG. Die Auswertung der<br />

Photos erfolgt am Computer mit Hilfe des<br />

Programmes CPCe. Es wird am Computerbildschirm<br />

eine defi nierte Anzahl von Punkten dem<br />

Rahmen überlagert. Als nächster Schritt wird<br />

festgestellt, was sich unter jedem Punkt befi ndet.<br />

Die entsprechenden Kategorien werden in dem<br />

Feld unterhalb des Rahmens angeklickt und werden<br />

automatisch in eine Excel Datei, im rechten Balken<br />

sichtbar, übertragen. Die roten Punkte bedeuten, dass<br />

ihr Untergrund bereits identifi ziert wurde, die grünen<br />

Punkte sind noch zu untersuchen.<br />

06 BEGEGNUNG. Wenn wir Schildkröte und Co.<br />

auch in Zukunft treffen wollen, müssen wir alles<br />

tun, um ihren Lebensraum, das Korallenriff, zu<br />

schützen. Unsere Expedition wird durch ihre Ergebnisse<br />

hoffentlich einen Teil dazu beitragen.<br />

06


68<br />

Literatur Teil 1<br />

EIBL-EIBESFELDT, I. (1964). Im Reich der tausend Atolle.<br />

Piper. 2<strong>10</strong> S.<br />

GISCHLER, E. & R. KIKINGER (2006). Effects of the Tsunami of<br />

26 December 2004 on Rasdhoo and Northern Ari Atolls, Maldives.<br />

Atoll Research Bulletin, No. 561: 61-74.<br />

KOHLER, K.E. & S.M. GILL (2006). Coral Point Count with Excel<br />

extensions (CPCe): A Visual Basic program for the determination<br />

of coral and substrate coverage using random point count methodology.<br />

Computers and Geosciences, 32(9): 1259-1269.<br />

zu sammeln sind. Nachdem die Fisch-<br />

Spezialisten bestimmt, gezählt, fotografiert<br />

oder gesammelt haben, treten<br />

fünf Zweier-Teams in Aktion, um die<br />

Transekte komplett abzufotografieren.<br />

Einer der beiden legt einen 60x80<br />

Zentimeter Rahmen Schritt für Schritt<br />

01 02<br />

01 farbenPrächtig. Zu den buntesten Korallenfischen<br />

zählen die Falterfische. Viele von ihnen sind Nahrungs-<br />

Spezialisten, auch der Schwarzstreifen-Falterfisch<br />

(Chaetodon meyeri). Er frisst ausschließlich lebende<br />

Korallenpolypen und ist daher auf gesunde Korallenriffe<br />

angewiesen.<br />

Glossar K-P<br />

Korallenriff. Von riffbildenden Steinkorallen<br />

gebildete Struktur, die so groß und stabil<br />

ist, dass sie ihre Umgebung physikalisch und<br />

ökologisch wesentlich beeinflußt. Korallenriffe<br />

sind die größten von Lebewesen geschaffenen<br />

Strukturen auf der Erde. Sie entstehen im<br />

Verlauf vieler Jahrhunderte aus dem Calciumkarbonat-Skelett<br />

der Steinkorallen. Heute sind<br />

Korallenriffe durch anthropogene Einflüsse und<br />

den Klimawandel stark gefährdet.<br />

lagune. Flaches Gewässer, das vom offenen<br />

Meer durch ein Korallenriff oder Sandablagerungen<br />

getrennt ist.<br />

Planula. Larvenstadium vieler Nesseltiere<br />

(Cnidaria), auch der Steinkorallen. Die Planula<br />

entwickelt sich aus der befruchteten Eizelle, ist<br />

mikroskopisch klein, driftet mit Strömungen für<br />

Stunden bis Tage, setzt sich auf geeignetem<br />

Untergrund fest und entwickelt sich zu einem<br />

neuen Korallenpolypen.<br />

entlang des ganzen Transekts, der<br />

Tauchpartner schwebt in geeignetem<br />

Abstand darüber und fotografiert möglichst<br />

formatfüllend jede Rahmenposition.<br />

Zusätzlich werden bei jedem fünften<br />

Rahmen Nahaufnahmen der vier<br />

Flächenquadranten gemacht.<br />

Die Fotos ermöglichen später eine<br />

detaillierte Auswertung der Riff-<br />

Organismen, vor allem der Steinkorallen,<br />

die sich innerhalb der<br />

Rahmen befinden. Weichkorallen<br />

werden erfasst und die physikalischen<br />

Parameter des Meerwassers<br />

erhoben. Es werden Proben<br />

von Makroalgen genommen, um deren<br />

Art und Biomasse zu bestimmen. Winzige<br />

Neuansiedler werden mit der<br />

Lupe untersucht. Mit weithin hörbaren<br />

Schlägen werden massive Stücke von<br />

Korallenkalk abgemeißelt, um an die<br />

Bohrmuscheln heranzukommen.<br />

Mich interessiert die Verbreitung eines<br />

speziellen Schwammes, der Korallen<br />

überwächst und tötet. Unser Kameramann<br />

taucht von einer Gruppe zur<br />

anderen, um die Forschungsarbeit<br />

filmisch festzuhalten. Gegen Ende<br />

des Tauchganges werden Belegexemplare<br />

von Steinkorallen gesammelt,<br />

die Transektleinen eingeholt und zusammen<br />

mit den Fotorahmen an Bord<br />

des Dinghis gebracht. In mehreren<br />

Fahrten bringen uns das kleine Beiboot<br />

oder das Tauchdhoni zurück zum<br />

Mutterschiff „Sharifa“.<br />

Erste Auswertung an<br />

Bord<br />

Nach gründlicher Süßwasserspülung<br />

von „Mannschaft und Gerät“ werden die<br />

Proben sortiert und für die Weiterverarbeitung<br />

vorbereitet. Insgesamt wurden<br />

87 Transekte mit je 20 Meter Länge nach<br />

der oben beschriebenen Methode untersucht.<br />

Etwa 3.000 Unterwasserfotos der<br />

Rahmen sind mit der Software CPCe<br />

auszuwerten. Dazu kommt die detaillierte<br />

Untersuchung der Nahaufnahmen, um<br />

neu angesiedelte Korallen zu entdecken<br />

und ihre Art zu bestimmen. Zusätzlich<br />

sind noch etwa 1.000 Fotos, die außerhalb<br />

der Transekte wegen riffökologischer<br />

Fragestellungen wie Korallenkrankheiten,<br />

Biodiversität, Raumkonkurrenz<br />

und Bioerosion gemacht wurden, auszuwerten.<br />

Vorläufige Ergebnisse<br />

Die Auswirkungen der massiven Korallenbleiche<br />

1998 sind auch nach<br />

einem knappen Jahrzehnt deutlich<br />

sichtbar. Damals starben im flachen<br />

Wasser viele der Korallen ab. Vor allem<br />

die Haupt-Riffbildner, die Geweih-<br />

und Tischkorallen der Familie<br />

Acroporidae,<br />

verschwanden<br />

auf den Riffdächern zu<br />

fast <strong>10</strong>0 Prozent. Gekoppelt<br />

war dieses ökologische Desaster mit<br />

zu hohen Wassertemperaturen, die ihrerseits<br />

wieder mit dem klimatischen<br />

ENSO Phänomen (El Niño Southern<br />

Oscillation) verbunden sind. In der<br />

Zwischenzeit ist die Wiederbesiedlung<br />

der geschädigten Riffe voll im<br />

Gange. Das Ausmaß der Bedeckung<br />

mit lebenden Steinkorallen ist lokal jedoch<br />

sehr unterschiedlich. In den von<br />

uns untersuchten Atollen schwankte<br />

sie zwischen 5 und 80 Prozent. In<br />

einem Ausnahmefall betrug sie über<br />

<strong>10</strong>0 Prozent, da Tischkorallen in mehreren<br />

Stockwerken das Riff bedeckten.<br />

Vor der Korallenbleiche 1998 betrug<br />

der Bedeckungsgrad der Riffdächer im<br />

Schnitt 60-70 Prozent.


SERVICE<br />

69<br />

02-04 HÖHEPUNKTE. Haie, Mantas, Napoleonfische,<br />

... das sind die Highlights, die die meisten Sporttaucher<br />

sehen wollen. Noch gibt es die spektakulären<br />

Meeresbewohner auf den Malediven. Wie lange<br />

noch? Das hängt auch vom Zustand der Korallenriffe<br />

ab, denn sie sind die ökologische Basis für den<br />

biologischen Reichtum der Region.<br />

03<br />

DIE LIFESTYLE MESSE AM TRAUNSEE<br />

& FRIENDS<br />

MESSE <strong>2007</strong><br />

04<br />

Literatur Teil 2<br />

LOCH, K., W. LOCH, H. SCHUHMACHER & W.R. SEE (2002).<br />

Coral Recruitment and Regeneration on a Maldivian Reef 21 Months after<br />

the Coral Bleaching Event of 1998 Marine Ecology, No.23 (3): 219-236.<br />

LOCH, K., W. LOCH, H. SCHUHMACHER & W.R. SEE (2004). Coral Recruitment<br />

and Regeneration on a Maldivian Reef Four Years after the Coral Bleaching<br />

Event of 1998. Part 2: 2001-2002. Marine Ecology 25 (2): 145–154.<br />

www.expeditionmaldives<strong>2007</strong>.org<br />

3.– 4. NOVEMBER <strong>2007</strong><br />

Toscana Congress Gmunden / Traunsee<br />

Sa. <strong>10</strong>.00 bis 22.00 Uhr / So. <strong>10</strong>.00 bis 18.00 Uhr / Eintritt frei<br />

BOOTSWERFT FRAUSCHER<br />

frauscher@bootswerft.at / www.frauscherboats.com


70<br />

01 02 03<br />

01 gestürzt. Spuren des Tsunami vom 26. Dezember<br />

2004. Diese ehemals waagrecht orientierte Tischkoralle<br />

wurde durch die Tsunamiwelle umgeworfen, da sie<br />

auf losem Untergrund aufwächst. In der Zwischenzeit<br />

hat sich der schräg stehende Korallenstock neu orientiert:<br />

waagrechte Lamellen sprießen aus den Rändern<br />

hervor und sorgen wieder für optimale Ausnützung des<br />

Sonnenlichts.<br />

02 getötet. Eine Steinkoralle wird von einem grauen<br />

Schwamm (Terpios sp.) überwachsen und getötet. In<br />

einigen vorgeschädigten Riffen tritt dieser Schwamm als<br />

schnellwüchsiger Raumkonkurrent der Korallen auf und<br />

bringt weite Riffabschnitte zum Absterben.<br />

03 gesichtet. Ein weiterer maledivischer Vertreter der<br />

Anemonenfische ist Clarks Anemonenfisch (Amphiprion<br />

clarkii). Er lebt mit verschiedenen Anemonenarten in<br />

Symbiose.<br />

04 gezählt. Ein Präparat der seltenen Acropora<br />

echinata. Es wurde so wie die anderen Belegexemplare<br />

der Steinkorallen gebleicht, bestimmt, beschriftet,<br />

vermessen, Fundort, Datum und Tiefe notiert, und<br />

ist damit fertig für die Aufnahme in die Korallensammlung<br />

der Expedition.<br />

04<br />

Glossar R-T<br />

riffdach. Der ufernahe, waagrechte bis flach<br />

abfallende Teil eines Korallenriffs im seichten<br />

Wasser.<br />

riffkante. Jener Teil des Korallenriffs, wo<br />

das flache Riffdach in den steil abfallenden<br />

Riffhang übergeht.<br />

steinkorallen. Kleine, meist festsitzende<br />

Tiere (Scleractinia), die an ihrer Basis Kalk<br />

abscheiden und auf diese Weise die Hauptbildner<br />

der Korallenriffe sind. Die einzelnen<br />

Korallenpolypen bilden Korallenstöcke, die<br />

mehrere Meter groß werden können. Rein<br />

marin, hauptsächlich in den Tropen.<br />

sukzession. In der Ökologie versteht<br />

man darunter die Abfolge von Pflanzen- und<br />

Tiergesellschaften an einem Standort bei<br />

fortschreitender Zeit.<br />

tauchdhoni. Das Dhoni ist ein lokaler<br />

Bootstyp der Malediven. Hauptsächlich zum<br />

Fischfang und für Transportzwecke verwendet,<br />

wurde es auch für den Tauchtourismus<br />

adaptiert.<br />

transekt. Bei ökologischen Freilanduntersuchungen<br />

eine Messstrecke definierter Länge<br />

und Breite, entlang der alle relevanten Daten<br />

erhoben werden.<br />

Für die Steinkorallen ist die Neuansiedlung<br />

in den geschädigten Riffen<br />

und das Heranwachsen zu großen Korallenstöcken<br />

nicht einfach. Voraussetzung<br />

ist der Import von Korallenlarven<br />

(Planulae) durch Strömungen.<br />

Das wiederum setzt gesunde, sexuell<br />

reproduktive Korallen als Larvenproduzenten<br />

voraus. Die Planula Larven<br />

setzen sich auf geeignetem Untergrund<br />

fest und wachsen im Lauf der<br />

Jahre zu Korallenstöcken heran. Die<br />

Wachstumsgeschwindigkeit ist artspezifisch<br />

und kann von wenigen Millimetern<br />

bis über 15 Zentimeter pro<br />

Jahr betragen. Der Untergrund, auf<br />

dem die neu aufwachsenden Korallen<br />

nun siedeln, ist jedoch oft sehr instabil.<br />

Er besteht vielfach aus losem Korallenschutt<br />

und Feinsediment, dem<br />

Ergebnis der Korallenbleiche und<br />

erosiver Prozesse. Verkittende Organismen,<br />

die diesen mobilen Untergrund<br />

stabilisieren, sind daher wichtig.<br />

Zur Zeit geschieht das vor allem durch<br />

Kalkrotalgen (Corallinaceae) und die<br />

Steinkoralle Pavona varians. Die dafür<br />

prädestinierten Mörtelkorallen der<br />

Wie beurteilt man den Zustand<br />

eines Korallenriffs?<br />

Dafür gibt es viele Parameter. Zum Beispiel:<br />

– Prozentuelle Flächen-Bedeckung mit lebenden Steinkorallen<br />

– Artendiversität und physiologischer Zustand der Steinkorallen<br />

– Ausmaß der Neubesiedlung degradierter Flächen<br />

– Vorkommen weiterer Riffbildner, z.B. Kalkrotalgen<br />

– Vorkommen von Raumkonkurrenten, z.B. Makroalgen und Schwämme<br />

– Bestand an erosiven Organismen, z.B. Bohrmuscheln und -schwämme<br />

– Stabilität und Sedimentbelastung<br />

– Häufigkeit und Diversität von korallen-assoziierten Fischen<br />

– Häufigkeit und Diverstät von korallen-assoziierten wirbellosen Tieren<br />

An die Methode der Unterwasser Arbeit wurden folgende Ansprüche gestellt:<br />

– Vergleichende Untersuchungen in verschiedenen Atollen<br />

– Bevorzugter Tiefenbereich 2-5 Meter (Bereich Riffdach bis Riffkante)<br />

– Positionen wieder auffindbar bei Nachfolge-Expeditionen<br />

– Vermeidung bzw. Minimierung störender Eingriffe in das Riff<br />

– Minimale Proben-Entnahme bei maximaler Bestimmungs-Sicherheit<br />

– Zeit-Effizienz um möglichst viele Positionen zu untersuchen


service<br />

71<br />

Blaue parade. Zu den Weidegängern im Riff zählen die Doktorfische (Acanthuridae).<br />

Der blaugefärbte Weißkehl-Doktorfisch (Acanthurus leucosternon) zieht in<br />

großen Schwarmen über das Riffdach und weidet Algen ab.


72 service<br />

02 scharf. Detailaufnahme des kräftigen<br />

Gebisses eines Papageifisches<br />

02<br />

01 beisskräfTig. Die Papageifische (Scaridae) sind<br />

ebenfalls Weidegänger. Mit ihrem kräftigen Gebiss<br />

schaben sie Algen vom Untergrund ab. Sie fressen<br />

auch lebendes Korallengewebe, wobei ihnen vor<br />

allem die darin enthaltenen Zooxanthellen als Nahrung<br />

dienen. Die tagaktiven Papageifische schlafen des<br />

Nachts im Riff, umgeben von einer selbst produzierten<br />

Schleimglocke.<br />

Glossar T-Z<br />

Tsunami. Eine sich schnell fortpflanzende Meereswoge,<br />

die meist durch Erdbeben am Meeresgrund ausgelöst wird.<br />

Der Name stammt aus dem Japanischen und bedeutet<br />

sinngemäß Hafenwelle. Dies deshalb, weil Tsunamis im<br />

Hafen und an den Küsten weit größere Schäden anrichten<br />

als am offenen Meer. Der verheerende Tsunami vom 26.<br />

Dezember 2004 forderte rund um den Indischen Ozean<br />

mehr als 200.000 Todesopfer.<br />

Weichkoralle. Im Gegensatz zu den Steinkorallen<br />

besitzen sie kein festes Kalkskelett und zählen daher nicht<br />

zu den primären Riffbildnern. Weichkorallen (Alcyonacea)<br />

lagern kleine Kalkelemente (Sklerite) in ihr Gewebe ein.<br />

Weidegänger. Im Korallenriff jene Tiere, die den<br />

pflanzlichen Aufwuchs beweiden. Das sind zum Beispiel<br />

Schnecken, Seeigel, Doktor- und Papageifische.<br />

Xarifa eXpediTion. Der österreichische Tauchpionier<br />

Prof.Dr. Hans Hass verbrachte auf seiner legendären<br />

Expedition 1957/58 zusammen mit einem Team von<br />

Wissenschaftlern auch drei Monate auf den Malediven.<br />

Hass kehrte mit spektakulärem Filmmaterial zurück und<br />

veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Publikationen.<br />

ZooXanThellen. Sind einzellige Algen (Dinoflagellata),<br />

die im Gewebe ihres Wirtes symbiotisch leben. Zu ihren<br />

Symbiosepartnern zählen die meisten Steinkorallen<br />

(Scleractinia), viele Weichkorallen (Alcyonacea), etliche<br />

Seeanemonen (Actiniaria) sowie die Riesenmuscheln<br />

(Tridacnidae).<br />

01<br />

Gattung Montipora waren seltener zu<br />

finden. Eine andere Steinkoralle, die<br />

Porenkoralle Porites rus, überzieht oft<br />

weite Flächen abgestorbener Riffe.<br />

Sie wird allerdings häufig Opfer des<br />

Schwammes Terpios, der diese und andere<br />

Korallenarten überwächst und<br />

dadurch tötet. Die Riff Sukzession<br />

nach der Bleiche führt wegen der unterschiedlichen<br />

Ausgangsbedingungen<br />

lokal zu unterschiedlichen Ergebnissen.<br />

Insgesamt konnten wir in den vier<br />

untersuchten Atollen mehr als hundert<br />

Arten von Steinkorallen nachweisen.<br />

Zum Vergleich: der Korallenexperte<br />

Scheer wies 1958 während der Xarifa<br />

Expedition für die gesamten Malediven<br />

140 Arten nach. Wir untersuchten auch<br />

einige der damaligen Xarifa-Positionen<br />

und stellten fest, dass die Artenzusammensetzung<br />

der Korallen der damaligen<br />

durchaus ähnlich ist.<br />

Bei den Fischzählungen wurden mehr<br />

als 17.000 Individuen aus 130 Arten und<br />

sechs Fischfamilien erfasst. Viele davon<br />

sind Indikatorarten für den Zustand<br />

des Korallenriffs. So sind etwa manche<br />

Falterfische (Chaetodontidae) als Nahrungsspezialisten<br />

auf das Vorhandensein<br />

von Korallenpolypen angewiesen. Viele<br />

Arten der Riffbarsche (Pomacentridae)<br />

benötigen eine hohe Raumstruktur im<br />

Korallenriff, um dort Zuflucht zu finden.<br />

Und manche Grundeln (Gobiidae)<br />

sind in der Auswahl ihrer Wirtskorallen<br />

derart selektiv, dass sie nur dort vorkommen<br />

wo auch ihre bevorzugte Korallenart<br />

vorhanden ist. Anemonenfische<br />

der Gattung Amphiprion benötigen Seeanemonen,<br />

mit denen sie in Symbiose<br />

leben. Das Vorkommen und die Häufigkeit<br />

dieser Fische lässt also ebenfalls<br />

Rückschlüsse auf den ökologischen Zustand<br />

der Riffe zu.<br />

Ausblick<br />

Die Auswertung und die Publikation der<br />

gewonnen Daten erfordert noch Zeit.<br />

Bereits jetzt ist jedoch klar, dass die Riffe<br />

der Malediven größtmöglichen Schutz<br />

brauchen, um weiterhin ihre vielfältigen<br />

Funktionen zu erfüllen. Sie sind für die<br />

ozeanische Nation der Malediven physisch<br />

und ökonomisch lebensnotwendig.<br />

Nur gesunde Riffe können die flachen<br />

Malediveninseln vor Küstenerosion und<br />

steigendem Wasserspiegel schützen.<br />

Nur gesunde Riffe liefern die Basis für<br />

die lokale Fischerei und für die Einnahmen<br />

aus dem immer wichtiger werdenden<br />

Tourismus. Einen kleinen Teil<br />

kann jeder Besucher der Malediven zum<br />

Schutz der Riffe beitragen: indem er das<br />

Korallenriff als delikates Ökosystem versteht<br />

und akzeptiert. Dann wird er sich<br />

in dieser phantastischen Unterwasserwelt<br />

auch entsprechend rücksichtsvoll<br />

und umweltbewusst verhalten.<br />

Danksagung: Die Expedition wurde finanziell<br />

und administrativ durch Sponsoren unterstützt.<br />

www.expeditionmaldives<strong>2007</strong>.org


0 2 / 2 0 1 3 M ä r z / A p r i l 4 , 5 0 E U R<br />

0 1 / 2 0 1 3 J ä n n e r / F e b r u a r 4 , 5 0 E U R<br />

0 3 / 2 0 1 3 M a i / J u n i 4 , 5 0 E U R<br />

Mehrwertsteuer Kroatien<br />

9 190001 016481<br />

Keine Ausgabe mehr verpassen,<br />

jetzt bequem nach Hause bestellen!<br />

Jahres-<br />

ABO<br />

D A S Y A C H T M A G A Z I N F Ü R Ö S T E R R E I C H<br />

www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

D A S Y A C H T M A G A Z I N F Ü R Ö S T E R R E I C H<br />

www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

1.000 Meilen Race Zadar–Alanya<br />

IM STURM<br />

durchs Mittelmeer<br />

Andamanen<br />

Exotik und<br />

Traumstrände<br />

D A S Y A C H T M A G A Z I N F Ü R Ö S T E R R E I C H<br />

Tolle Boote, schöne Reviere<br />

TIPPS<br />

Richtig<br />

chartern<br />

Per Anhalter über Ozeane<br />

Das Abenteuer<br />

Segeln in Kampanien<br />

Küche & Kultur<br />

Mit Yacht Club Austria-News<br />

und Hochseeverband-News<br />

YCA + SeaHelp<br />

helfen Eignern<br />

Ein marxistisches Segelabenteuer<br />

FRÜHSTÜCK<br />

Mit Yacht Club Austria-News<br />

und Hochseeverband-News<br />

auf Kuba<br />

So war die Austrian Boatshow<br />

Frischer Wind<br />

Korallenriffe<br />

128 Inseln<br />

Mit Yacht Club Austria-News<br />

und Hochseeverband-News<br />

P. b. b. Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z039473 M<br />

Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z039473 M<br />

P. b. b. Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z039473 M<br />

P. b. b. Verlagsort 9020 Klagenfurt | GZxxxxxxxx<br />

6 Ausgaben<br />

für nur<br />

€ 25,–<br />

Ausland zzgl. €<br />

13,– Porto<br />

abo@ocean7.at | www.ocean7.at


74<br />

TexT YvonnE kIEnESbErgEr foTos MaSTEr YachTIng dEuTSchland, archIv<br />

wie finanziere<br />

ich meine traumyacht?<br />

“Sailing is the fine art of getting wet and becoming ill while slowly going nowhere at<br />

great expense”, sagt ein sehr kluges englisches Sprichwort. Wie kann ich mir den Erwerb meiner Traumyacht<br />

und die hohen Folgekosten überhaupt leisten? Welche Finanzierungs- und Investitionsmodelle<br />

bieten sich an? In einem ersten Teil soll dazu das Thema „Yachtinvest“ näher beleuchtet werden.


service<br />

75<br />

Teil 1 Yachtinvest<br />

Der Traum vom eigenen<br />

Schiff. „Der Segler neigt<br />

nun mal zum Träumen,<br />

aber manchmal bin ich<br />

doch über die Naivität der Leute<br />

überrascht“, meint der Verkaufschef<br />

einer österreichischen Charteragentur<br />

kopfschüttelnd. Und der Präsident<br />

des Verbandes Österreichischer<br />

Vercharterer, Günther Selzer, bringt<br />

es auf den Punkt: „Eine Segelyacht<br />

muss man sich ganz einfach erst einmal<br />

leisten können! Es gibt kein System,<br />

sie billiger zu machen, es gibt<br />

nur verschiedene Finanzierungs- und<br />

Investitionsmodelle!“<br />

Damit wird die erste Voraussetzung<br />

angesprochen, die ein Yachtinvestor erfüllen<br />

sollte: er muss Geld haben. Geld,<br />

das er die nächsten Jahre nicht braucht.<br />

Damit die (Netto-)Chartereinnahmen<br />

die Finanzierungskosten auch abdecken,<br />

sind bei einem Finanzierungszeitraum<br />

von fünf bis sechs Jahren ca.<br />

30 % bis hin zu 50 % Eigenkapitalanteil<br />

notwendig.<br />

Kurzbeschreibung<br />

Aber zunächst einmal zu einem Definitionsversuch<br />

des Yachtinvestmodells,<br />

auch bekannt unter dem Namen<br />

Kaufcharter. Man kauft also eine Yacht<br />

und gibt sie vertraglich an eine Charteragentur<br />

weiter, die sie über mehrere<br />

Jahre in ihr Flottenprogramm<br />

aufnimmt und verchartert. Was sich<br />

so einfach anhört, ist in Wirklichkeit<br />

viel komplizierter. Viele Fragen wie<br />

„Wer kauft die Yacht von wem?“ und<br />

„Wie wird die Yacht finanziert?“ sowie<br />

„Werden durch den Vertrag nur<br />

meine laufenden Kosten abgedeckt<br />

oder kann ich mir meine Yacht damit<br />

auch refinanzieren?“ lassen einen weiten<br />

Spielraum für viele verschiedene<br />

Yachtinvest-Varianten offen.<br />

Erste Schritte<br />

Wichtige Voraussetzung Nummer<br />

2: Der Yachtinvestor sollte auf jeden<br />

Fall Segler sein – und auch die Zeit<br />

haben, sein Hobby auszuüben! Nur<br />

dann rechnet sich die Investition in<br />

eine Yacht, weil man den hohen Freizeitwert<br />

addieren kann. Hat der Interessent<br />

genügend Eigenkapital und<br />

sich für Yachtinvest entschieden, dann<br />

sollte er sich auf die Suche nach einem<br />

geeigneten Partner machen. Dabei<br />

kommt es zunächst einmal darauf an,<br />

wo man segeln will und wie oft! Weiters<br />

sollte man sich die Frage stellen,<br />

welcher Bootstyp gewünscht ist und<br />

was man in der Zukunft vorhat.<br />

Drum prüfe, wer sich<br />

länger bindet<br />

Über die Revier- und Flottenentscheidung<br />

kann man dann schon einige<br />

Anbieter ausschließen. Die übrig gebliebenen<br />

Unternehmen sollten sehr<br />

genau unter die Lupe genommen<br />

werden. Prüfkriterien in finanzieller<br />

Hinsicht sind dabei u.a. die Fragen:<br />

Wird ein Finanzierungsmodell angeboten?<br />

Wenn ja, welches?<br />

Wie sehen die einzelnen Renditeberechnungen<br />

aus?<br />

Welche Vertragslaufzeit wird angeboten<br />

und kann ich den Vertrag auch<br />

kündigen?<br />

Nicht unerheblich sollte außerdem<br />

die Möglichkeit der Eigennutzung<br />

sein! Wie oft kann ich mein Schiff<br />

zu welchem Preis nutzen? Und ist<br />

eventuell auch die Nutzung anderer<br />

Bootstypen der Flotte (auch in einem<br />

anderen Revier) möglich? Oder<br />

könnte ich im Laufe des Vertrages<br />

selbst den Liegeplatz wechseln?<br />

Flexible vs. fixe Modelle<br />

Wie schon erwähnt gibt es so viele<br />

verschiedene Modelle innerhalb des<br />

Yachtinvest-Systems, dass der Interessent<br />

gut daran tut, sich längere Zeit<br />

damit zu beschäftigen.<br />

Ein flexibleres Modell, das häufig<br />

„Yachtinvestor sollte<br />

unbedingt ein Mensch mit<br />

Liebe zum segeln, zur Yacht,<br />

zum Geschäft mit der Yacht<br />

sein. im idealfall ein Mensch,<br />

der sich selbst etwas einbringt<br />

und die Yacht auch<br />

selber nützt.“<br />

Michael simharl, ecker Yacht & Flug<br />

Wichtige Fragen:<br />

WO will man segeln?<br />

WER wird das Schiff nutzen?<br />

Mit WIE vielen Personen? WIE oft?<br />

WAS hat man in Zukunft vor?<br />

WIE viel Eigenkapital hat man zur Verfügung?<br />

WELCHER Bootstyp ist gewünscht?<br />

angeboten wird, wird mit 70/30 abgekürzt.<br />

Das bedeutet, der Eigner bekommt<br />

70 % der Chartereinnahmen,<br />

die Agentur 30 %. Von ihren jeweiligen<br />

Anteilen müssen die Beteiligten<br />

aber noch ihre Kostenanteile begleichen.<br />

Man bekommt genaue Abrechnungen<br />

über Vercharterungen und<br />

Reparaturen. Die Agentur bespricht<br />

alle anstehenden Arbeiten zuerst mit<br />

dem Bootsbesitzer, der Vertrag bleibt<br />

(zumindest jährlich) kündbar. Ein<br />

Modell, das auch die Mitarbeit (Entscheidungen!)<br />

des Eigners erfordert.<br />

Sunsail zum Beispiel bietet ein sehr<br />

fixes Modell an (außer in Kroatien<br />

und Griechenland): der Eigner bekommt<br />

ein garantiertes monatliches WEItER Auf S. 78


76<br />

Erste Entscheidungsgrundlagen:<br />

Eine Übersicht über die Angebote für Yachtinvestoren von einigen Charteragenturen. Einem an dem Modell<br />

Yachtinvest interessierten Segler bleibt trotzdem nichts anderes übrig als sich gründlich zu informieren,<br />

alle Angebote zu prüfen und in vielen Punkten miteinander zu vergleichen!<br />

NAME ECKER YACHT & FLUG GMBH MASTER YACHTING GMBH<br />

(EXCLUSIVRECHT FÜR<br />

SUNSAIL)<br />

„Nehmen Sie nur Geld<br />

in die Hand, das Ihnen<br />

mindestens 5-6 Jahre<br />

nicht abgeht und finanzieren<br />

Sie kein No-nameoder<br />

Massenprodukt!“<br />

Werner Mayer, Mayer Yachten<br />

„Eigener Arbeitseinsatz<br />

wie Einwintern und<br />

Aufriggen zu Saisonbeginn<br />

entfallen, ich<br />

betrete mein Schiff<br />

und kann lossegeln.“<br />

Yachtinvestor<br />

ANSPRECHPARTNER Michael Simharl Jan Keller<br />

ADRESSE Schnalla 63, A-49<strong>10</strong> Ried/I. Mühle 2-3/Yachthafen,<br />

D-97246 Eibelstadt<br />

TELEFON +43 . 7752 . 87974 +49 . 9303 . 9088-0<br />

WEBSITE www.eckeryachting.com www.master-yachting.de<br />

REVIER<br />

Kroatien, Griechenland, Türkei, weltweit (Karibik, Südpazifi k, Asien,<br />

bald: Ostsee<br />

Mittelmeer)<br />

FLOTTE<br />

SYSTEM<br />

FESTE RENDITE<br />

138 Segelyachten von Bavaria,<br />

Jeanneau, Beneteau und Privilège-<br />

Katamarane<br />

Bruttochartereinnahmen aufgeteilt in<br />

70% für Eigner und 30% für Ecker<br />

Yachting (15% für Vercharterung und<br />

15% für Betreuung des Schiffes);<br />

Ausnahme: Selbstvercharterung oder<br />

Vercharterung über Agentur<br />

durchschnittliche Renditen um die<br />

7% (gerechnet auf Zeitraum bis zu<br />

zehn Jahren); Renditeberechnungen<br />

auf Anfrage<br />

über <strong>10</strong>00, v.a. Beneteau,<br />

Lagoon Katamarane, Cyclades,<br />

Oceanis<br />

LAUFZEIT bis zu <strong>10</strong> Jahren möglich genau 5,5 Jahre<br />

Die Finanzierung wird vom Käufer in<br />

voller Höhe übernommen; Sunsail<br />

zahlt eine monatliche festgelegte<br />

Rendite (kann erhöht werden, wenn<br />

man auf Eigennutzung in Hauptsaison<br />

verzichtet); 2. System für CRO<br />

und GR auf Anfrage<br />

garantiertes monatliches Einkommen,<br />

auch über den Winter hinaus;<br />

Vercharterungsrisiko trägt Sunsail<br />

KÜNDIGUNG jährliche Kündigung möglich nein, nicht möglich<br />

REVIERWECHSEL<br />

grundsätzlich möglich, wird durch die<br />

Gesetze der jeweiligen Länder jedoch<br />

erschwert<br />

ja, möglich<br />

NUTZUNG ANDERER<br />

SCHIFFE<br />

nur eingeschränkt (in Absprache mit<br />

anderem Eigner)<br />

ja, s. Punkt Eigennutzung<br />

EIGENNUTZUNG<br />

3 Wochen kostenlos, dann 15% des<br />

Charterpreises; kurzfristige Eigennutzung<br />

ist aber jederzeit möglich<br />

plus <strong>10</strong> Segelpunkte im Jahr (max.<br />

<strong>10</strong> Wochen auf allen Stationen, da<br />

alleSchiffe vollkommen gleich ausgestattet<br />

sind, muss es ja nicht eigenes<br />

Schiff sein);<br />

„Das System ist nur etwas<br />

für einen Segler!<br />

Man muss den Segelnutzen<br />

auch ‚finanziell’<br />

immer bei seinen Überlegungen<br />

mit einberechnen!“<br />

Jan Keller, Master Yachting<br />

NACH ABLAUF<br />

VERKAUFSHILFE<br />

BESONDERES<br />

Ja, mit kleiner Provision bzw. bei<br />

Weitergabe an Makler normale<br />

Maklerprovision<br />

eigene Eignerkiste mit persönlichen<br />

Sachen; Regatta Ecker Cup; Stammtisch;<br />

eigene Internet-Comunity<br />

eigentlich nicht vorgesehen; man kann<br />

event. schauen, ob das Schiff weiter in<br />

einer Flotte zum Einsatz kommen<br />

könnte<br />

Umtausch der Yachtzeit in einen Urlaub<br />

in einem Sunsail Club oder auf Binnengewässer<br />

möglich; im Herbst kann man<br />

über Sunsail Stock-Boote um 5- <strong>10</strong>%<br />

vom EK-Preis biliger beziehen


SERVICE<br />

77<br />

MAYER YACHTEN PITTER GESMBH TREND TRAVEL & YACHTING GMBH<br />

Werner Mayer Klaus Pitter Hannes Grassl<br />

Ottokar-Kernstock-Straße 11, A-8330 Feldbach Raimund-Obendrauf-Straße 30, A-8230 Hartberg Achenstraße 6, A-6322 Kirchbichl<br />

+43 . 3152 . 2373 +43 . 3332 . 66240 +43 . 5332 . 74291<br />

www.mayer-yachten.com www.pitter-yachting.com www.trend-travel-yachting.com<br />

Eigene Basis: Skradin (Über Partneragenturen Kroatien<br />

Kroatien, Griechenland, Kapverden,<br />

weltweit; weitere Angaben bezogen auf Skradin)<br />

in Vorbereitung: Türkei<br />

Grand Soleil, Beneteau Cyclades, Gib Sea<br />

verschiedene Systeme möglich (auch individuelle<br />

Vereinbarungen!); Hauptsystem: 70/30<br />

mehr als 1<strong>10</strong>; Bavaria, Jeanneau, Elan, Beneteau,<br />

Dufour, Gib Sea; Katamarane: Lagoon,<br />

Fountaine Pajot<br />

individuell berechnetes Modell auf Anfrage<br />

(kommt zB darauf an, ob Finanzierung über<br />

Leasing oder Kauf durch Eigenmittel)<br />

derzeit 60 Yachten: Dufour, Gib Sea, Jeanneau;<br />

Katamarane: Fountaine Pajot, Nautitech<br />

verschiedene Systeme möglich; die Länge der<br />

Vercharterungszeitraumes (Wochen/Jahr) bestimmt<br />

der Kunde -> daraus ergibt sich<br />

Entscheidung, ob nur Unterhaltskosten erwirtschaftet<br />

werden oder auch Finanzierung der Yacht<br />

(weitere Infos auf Anfrage). Hauptsystem: 65/35<br />

kommt auf System und Yachtgröße an -><br />

Renditeberechnungen jederzeit auf Anfrage<br />

kommt auf System an<br />

je nach System<br />

5,5 Jahre minimum 5 Jahre Empfehlung: maximal 5-6 Jahre, ausgenommen<br />

Sonderschiffe wie Katamarane<br />

vom Eigner jederzeit saisonabhängig kündbar jährlich möglich jährlich möglich<br />

von Vercharterer aus, wenn durch politische<br />

Unruhen Auslastung der Yacht am Stützpunkt<br />

nicht mehr möglich; natürlich unter Absprache<br />

mit Eigner<br />

nur zwischen den eigenen Stützpunkten in Kroatien<br />

möglich - da kroatische Flagge<br />

grundsätzlich möglich, allerdings mit mind. einjähriger<br />

Vorbereitungszeit<br />

ja, mit Kostenausgleich ja ja, s. Punkt Besonderes<br />

unbegrenzt und kostenlos bis auf Stützpunktkosten<br />

(Reinigung und Bettwäsche) und 22% kroatische<br />

MWSt<br />

Entweder zahlt man die 22% MWSt für seine<br />

Eignerwoche oder der Eigner bucht seine Yacht<br />

zum ermäßigten Charter-Preis. Bis zu 4 Wochen,<br />

unter Berücksichtigung der aktuellen Buchungssituation,<br />

selbst zur Nutzung frei. Nach Abspr. darüber<br />

hinausgehende Eignernutzung möglich.<br />

je nach System von 3 Wochen bis unbegrenzt<br />

bei Grand Soleil nach 5,5 Jahren Rückkaufgarantie<br />

Verkaufsberatung; man übernimmt auch gerne die<br />

weitere Wartung und Pfl ege (eigener Wartungsvertrag),<br />

Verkaufshilfe kostenlos zur Verfügung gestellt<br />

Eintausch wird angeboten, bzw. Hilfe beim Verkauf<br />

Regatta Businesscup<br />

Lebensmittelanlieferung auf das Schiff; Regatta<br />

Kornaticup; Regatta End-of- Season-Cup; Lagerplätze<br />

für private Dinge von Eignern<br />

Nutzung anderer Yachten auch bei Partneragenturen<br />

weltweit möglich, zB in der Karibik


78<br />

„Eine Wochengarantie hat<br />

keinen Wert, denn mit hohen<br />

Rabatten lässt sich jede<br />

Wochengarantie erreichen.<br />

Die Leasingraten werden<br />

aber in Euro bezahlt, nicht<br />

in Wochen!“<br />

Hannes Grassl, Trend Travel & Yachting<br />

fortsetzung von s. 75<br />

Einkommen und Sunsail trägt alle<br />

Kosten. Der Vertrag wird (unkündbar)<br />

auf 5,5 Jahre abgeschlossen. Die Boote<br />

sehen alle gleich aus, haben alle dieselbe<br />

Ausstattung. Deshalb kann man<br />

auch weltweit auf jedem Stützpunkt<br />

segeln gehen, muss sein eigenes Boot<br />

gar nicht betreten. Ein gutes Modell<br />

für Segler, die ihre Ruhe haben und<br />

sich nicht einbringen wollen.<br />

Strenge Rechnung<br />

– gute Freunde<br />

Besonders wichtig in der Auswahl des<br />

Geschäftspartners ist die (vertraglich<br />

fixierte!) Kostenaufteilung und eine<br />

strenge Abrechnung.<br />

Kosten, die meistens der Yachtinvestor<br />

zu tragen hat, wären u.a.:<br />

– Vollkasko-Versicherung und<br />

Haftpflichtversicherung<br />

– Liegeplatz, Chartergenehmigung,<br />

Zoll, diverse Steuern, …<br />

– Laufende Arbeiten (Endreinigung,<br />

Gasverbrauch, …)<br />

– Einwinterung und Frühjahrswartung<br />

der Yacht (meist als Pauschale,<br />

abhängig von der Länge der Yacht)<br />

– Reparaturen und Wartung<br />

während der Saison<br />

– Kosten für Fremdreparaturen<br />

(falls nicht Garantiefall oder falls<br />

Reparatur nicht der Charterkunde<br />

trägt)<br />

– Kosten für Drittleister (Kranen, Segelwartung,<br />

Beiboot-Wartung, …)<br />

Dienstleistungen, die normalerweise<br />

die Agentur mit ihren Chartereinnahmen<br />

übernimmt:<br />

– Werbung, Kataloge, Messen<br />

– Administration, Zahlungsverkehr<br />

mit den Charterkunden, alle weiteren<br />

Bürodienste<br />

– genaue Abrechnungen<br />

– Besorgung Liegeplatz und aller<br />

für die Vercharterung erforderlichen<br />

Genehmigungen<br />

– Einrichtung Stützpunkt, Geräte,<br />

Werkzeug, …<br />

– Mitarbeiter<br />

Auch der Abrechnungsmodus sollte<br />

vertraglich geklärt werden! Wie oft und<br />

wann genau erfolgt eine Abrechnung?<br />

Ab welchem Reparaturwert muss ich<br />

als Eigner jedenfalls informiert werden?<br />

Wie sehen die Abrechnungen aus? Sind<br />

sie verständlich und ist wirklich jede<br />

verbrauchte Schraube angeführt? Wenn<br />

ja, dann wird man es mit einem verlässlichen<br />

Partner zu tun haben!<br />

Märchenhafte Angebote<br />

Spätestens seit dem Fall BluBalu ist<br />

man ja bei Charteragenturen vorsichtiger<br />

geworden. Schließlich würden in<br />

einem Markt, in dem viel Geld fließe,<br />

immer wieder findige Köpfe auf- und<br />

untertauchen, die mit scheinbar unübertroffen<br />

guten Argumenten die<br />

Kunden irreführten. So drückt es der<br />

Chef einer österreichischen Charteragentur<br />

aus. Aber wie kann ich als<br />

Kunde nun einen unseriösen Anbieter<br />

von einem seriösen unterscheiden?<br />

Einen Anhaltspunkt wird mir das<br />

Angebot selbst geben: Je klarer, nachvollziehbarer<br />

und verständlicher es ist,<br />

desto seriöser wird es sein. Auch die<br />

Preislisten des Vercharterers sprechen<br />

für sich: 30 % Rabatte könne sich in<br />

der heutigen Marktsituation niemand<br />

leisten. Und Garantien für belegte<br />

Charterwochen? Die könne wohl nur<br />

jemand geben, der die Zukunft genau<br />

kennen würde – also niemand.<br />

Zusätzlich sollte man sich als Interessent<br />

das Unternehmen selbst sehr<br />

genau ansehen. Wie lange ist es schon<br />

am Markt, d.h. wie groß ist der Erfahrungswert,<br />

der mir als Eigner zur<br />

Verfügung steht? Wie wird der Stützpunkt<br />

geführt? Wie werden die Boote<br />

gepflegt? Dabei kann man durchaus<br />

ins Detail gehen! Jemand, der seine<br />

Stützpunkt-Mitarbeiter über den gesamten<br />

Winter heimschickt, der wird<br />

den Booten wohl nicht sehr viel Betreuung<br />

zukommen lassen. Gerade<br />

Einige Vor- und Nachteile von „Yachtinvest” im Überblick<br />

Plus<br />

– kein Ärger bei Reparatur und Wartung -> Schiff ist ständig im Schuss;<br />

(Viele Eigneryachten sind in einem schlechteren Zustand als eine<br />

Charteryacht. Eigneryacht braucht mindestens zwei extra Urlaubswochen<br />

zur Pflege)<br />

– kein Servicestress, verchartern übernimmt Agentur<br />

– Pool von gleich gesinnten Menschen, man kann mit ihnen kommunizieren<br />

(Internetcommunity), sie dann und wann treffen (Messen,<br />

Regatten, Stammtische)<br />

– hoher Freizeitwert (geringe Kosten bei Eigennutzung)<br />

– evt. geringere Einstandskosten, um sich eine Yacht kaufen zu können<br />

– günstigerer Einkauf von Ausrüstungen (z.B. Segeltuch) durch Pool-<br />

Einkäufe<br />

– evt. kann man woanders beim selben Flottenbetreiber auf Törn gehen<br />

(ohne Aufpreis oder mit Rabatt)<br />

Minus<br />

– Charterkunden auf MEINEM Schiff<br />

– Schiff muss registriert werden und in den wichtigsten Ländern in eine<br />

dortige Firma eingehen (Absicherung mit Hypothek ist zu klären!)


service<br />

79<br />

im Winter hätte man ja die Zeit, die<br />

Boote zu pflegen und größere Reparaturen<br />

vorzunehmen. Ganz wichtig:<br />

einfach mal in der Branche umhören,<br />

Messen bieten dazu zum Beispiel eine<br />

gute Gelegenheit. Außerdem kann<br />

man selbst einmal bei der Agentur<br />

chartern und so ihre Arbeitsweise<br />

kennen lernen. Weitere Informationen<br />

und Tipps dazu gibt auch der<br />

Verband Österreichischer Vercharterer<br />

(www.voev.at).<br />

Schiff in Sicht<br />

Ist der Geschäftspartner endlich gefunden,<br />

kann man sich von ihm bezüglich<br />

des richtigen Schiffes beraten<br />

lassen. Dabei sollte es heute nicht<br />

mehr nur darum gehen, wie gut sich<br />

das Schiff verchartern lässt! Wichtig<br />

ist auch, was vom Boot übrig bleibt,<br />

denn: „Erst wenn Sie verkaufen, kann<br />

der Erfolg gemessen werden!“ wie es in<br />

einem Yachtinvest-Prospekt so schön<br />

heißt. Billigprodukte haben nach einer<br />

Charterperiode natürlich einen geringeren<br />

Restwert als Qualitätsschiffe.<br />

Außerdem wird ein individuelleres<br />

Schiff den Preis am Gebrauchtbootmarkt<br />

eher halten können als das Massenprodukt<br />

„von der Stange“.<br />

Sonderthema Kroatien<br />

– Nema Problema<br />

Kroatien wollte den Schwarzcharter<br />

eindämmen. Das ist auch gelungen.<br />

„Gut für uns!“ stellen die befragten österreichischen<br />

Charterunternehmen<br />

unisono fest, bedauern aber gleichzeitig,<br />

dass man doch manchmal ein<br />

bisschen über das Ziel hinausschieße.<br />

Der bürokratische Aufwand sei sehr<br />

groß geworden, aber man würde die<br />

Kunden jederzeit dabei unterstützen,<br />

diesen zu bewältigen.<br />

Es geht darum, dass in Kroatien (wie<br />

übrigens auch in Griechenland!) die<br />

Boote nur mehr unter Landesflagge<br />

verchartert werden dürfen. Dazu gibt<br />

es wieder verschiedene Lösungsansätze,<br />

die man mit seiner Charteragentur<br />

besprechen sollte – angefangen<br />

von der Gründung einer eigenen<br />

Firma im Land bis hin zu speziellen<br />

Leasing- oder Hypothekenmodellen.<br />

Alle haben eines gemeinsam: Man<br />

sollte dabei nie den Überblick verlieren,<br />

wer denn ab wann wirklicher<br />

„Eigner“ des Bootes ist!<br />

Segeln ist bloße<br />

Liebhaberei<br />

In Österreich gibt es die Liebhaberei-Verordnung.<br />

Sie gilt z.B. bei<br />

Flugzeugen oder Rennpferden. Und<br />

leider auch bei Segelbooten. Es gibt<br />

also kaum einen Eigner eines vercharterten<br />

Bootes, der dieses auch in<br />

seine Buchhaltung nehmen könnte<br />

– mit allen seinen Ausgaben (ach<br />

wäre das schön). Grundsätzlich ist es<br />

aber wohl nicht verkehrt, bevor man<br />

einen Vertrag mit einer Charteragentur<br />

eingeht, dieses Vorhaben mit<br />

seinem Steuerberater zu besprechen.<br />

Außerdem kann es nicht schaden,<br />

den Vertrag auch einem Juristen zur<br />

Durchsicht zu geben.<br />

Vertragsende<br />

Zu guter Letzt sollte man sich dann<br />

auch noch überlegen, was denn nach<br />

Vertragsende passieren soll? Will man<br />

das Boot verkaufen und erhält man<br />

dafür Unterstützung bei der Charteragentur?<br />

Was passiert, wenn man<br />

das Schiff nicht so schnell verkaufen<br />

kann? Die Kosten wollen ja weiterhin<br />

bedient, ein Liegeplatz muss gefunden<br />

werden, und, und, und …<br />

Derzeitige Marktentwicklung<br />

Wieder sind sich alle interviewten<br />

österreichischen Charteragenturen<br />

einig: „Der Markt ist jetzt schon<br />

fast zu groß und wächst noch!“ Wobei<br />

derzeit noch gar nicht so sehr<br />

die Preise das Problem wären, sondern<br />

eine den Markt störende unselige<br />

Rabatt-Politik. Dieser müsse in<br />

einem ersten Schritt Einhalt geboten<br />

werden, nimmt man sich fest vor.<br />

Zusätzlich sind die Nebenkosten in<br />

den letzten Jahren um ein Vielfaches<br />

gestiegen. Überleben könne man als<br />

Charterunternehmen heutzutage nur<br />

durch Zusatzgeschäfte wie zum Beispiel<br />

dem Bootsverkauf. Aber auch<br />

der Gebrauchtbootmarkt gehe förmlich<br />

über vor außer-Dienst-gestellten<br />

Charteryachten, die Preise bewegten<br />

sich nach unten.<br />

Was bedeutet das für den Yachtinvestor<br />

zusammengefasst?<br />

Geld haben und nur das verwenden,<br />

das in den nächsten fünf Jahren nicht<br />

gebraucht wird!<br />

Segler sein und die Yacht auch selbst<br />

nützen können (auch zeitlich)!<br />

Nur mit einem seriösen Partner!<br />

Auf Bootsmarke achten (auch im<br />

Hinblick auf Gebrauchtbootmarkt)!<br />

„Man sollte unbedingt darauf<br />

achten, dass bei Abschluss<br />

des vertrages alle<br />

Kosten für die Wartung des<br />

Schiffes genau definiert<br />

werden!“<br />

Klaus Pitter, Pitter GesmbH<br />

– evt. Zuzahlung, wenn das Geschäft schlecht läuft,<br />

Kosten bleiben beinahe gleich<br />

– Verlegung der Yacht in ein anderes Land nicht so<br />

einfach wie mit Eigneryacht<br />

– keine reine Kapitalanlage, mit Glück Null-Geschäft<br />

– evt. schon bis zu 1 Jahr im Voraus angeben, wann<br />

und wie oft man selbst segeln will (womöglich nicht in<br />

Hochsaison)<br />

– gebundenes Geld<br />

– geringerer Einfluss auf die Ausstattung<br />

– Markt ist eng geworden – es gibt mehr Yachten als<br />

Kunden – die Preise fallen


80<br />

TexT ChRISTIan BInDeR<br />

besser<br />

schneller segeln<br />

Neue Serie. Der erfahrene, ehemalige Regatta-Profi Christian Binder gibt Tipps, wie Fahrtensegler mit<br />

einfachen Mitteln ihre Yachten schneller machen können. In dieser Folge: So werden die Segel auf<br />

Vorwindkurs richtig getrimmt.<br />

ChrisTian binder. Der 44-Jährige<br />

wechselte nach Beendigung seiner<br />

Olympiakarriere 2000 nahtlos in die<br />

BigBoat-Szene. er betreibt im niederösterreichischen<br />

himberg eine Segelmacherei.<br />

vor dem wind. (Bild unten) hier wird um Zentimeter<br />

gekämpft. Dabei ist der optimale Trimm des Spinnakers<br />

besonders wichtig. Volle Konzentration ist angesagt.<br />

haben wir uns zuletzt<br />

mit dem Trimm am<br />

Wind auseinandergesetzt,<br />

gilt es diesmal,<br />

die Segel bei achterlichem<br />

bzw. raumem Wind richtig einzustellen.<br />

Dabei kann ein Spinnaker<br />

zum Einsatz kommen, weshalb ich<br />

auch das Setzen, Halsen und Bergen<br />

dieses Zusatzsegels am Vorwindkurs<br />

ein wenig erläutern möchte.<br />

Lassen wir den Spinnaker aber zunächst<br />

mal bei Seite und blicken in das Großsegel:<br />

punkto elementarer Trimm-<br />

Möglichkeiten bieten sich neben der<br />

Großschot und dem Baumniederholer,<br />

das Unterliek, die Vorliekspannung sowie<br />

das Achterstag an.<br />

Um dem Wind von hinten maximale<br />

Fläche bieten zu können, muss die<br />

Großschot entsprechend gefiert werden,<br />

eine gute Orientierung ist der<br />

Achterlieksfaden, der bei der obersten<br />

Latte fixiert wird und bei entsprechender<br />

Anströmung gleichmäßig<br />

ausweht. Neben der Großschotarbeit<br />

sollte man dem Baumniederholer, der<br />

den Twist definiert, unbedingt Augenmerk<br />

schenken. Als einfache Faustregel<br />

gilt: die oberste Latte sollte parallel<br />

zum Großbaum stehen. Das Unterliek<br />

muss auf dem Vorwindkurs in jedem<br />

Fall offen gefahren werden, allerdings<br />

nicht übertrieben, denn ein zu sehr<br />

zusammengeschobenes Tuch hat den<br />

Verlust von Fläche zu Folge. In der Re-<br />

gel kann das Unterliek zwei Handbreit<br />

vom Großbaum entfernt sein. Auch das<br />

Vorliek gehört entspannt, entweder<br />

man lässt das Fall nach oder arbeitet<br />

mit der Cunningham. Das Achterstag<br />

sollte ebenfalls soweit wie möglich aufgemacht<br />

werden.<br />

Das Vorsegel wird beim „Bergab-<br />

Segeln“ gerne ausgebaumt, hierzu gibt<br />

es Folgendes anzumerken: meistens<br />

sind die Spinnakerbäume zu kurz, respektive<br />

das Unterliek der Genua zu<br />

lang. Bei wenig Wind ist es deshalb ratsam,<br />

einen Teil des Tuches wegrollen –<br />

circa einen halben Meter − um so den<br />

Twist des Vorsegels besser beeinflussen<br />

zu können. Bei einem tiefen Raumschotskurs<br />

lässt sich die Genua früher<br />

ausbaumen als viele glauben. Das Segel<br />

wird von Lee angeströmt, die Folge ist<br />

optimale Bootsgeschwindigkeit.<br />

Unter Spinnaker ändert sich punkto<br />

Großsegeltrimm nichts, ein erfolgreiches<br />

Manöver beginnt allerdings<br />

schon mit der entsprechenden Vorbereitung.<br />

Bereits vor dem Abfallen auf<br />

den neuen Kurs kann der Spinnakerbaum<br />

in Position gebracht, die Schoten<br />

eingeschert und das Spi-Fall angeschlagen<br />

werden. Wichtig ist die Fixierung<br />

des Spinnakerbaumes in Richtung Deck<br />

(Spibaum-Niederholer), ratsam wäre,<br />

im Zuge des Abfallens den Achterholer<br />

(Spi-Luvschot) bereits in Richtung<br />

Spibaum zu ziehen. Das Kommando<br />

zum Setzen geht vom Steuermann aus,


service<br />

81<br />

No.02<br />

der Windwinkel gilt als entscheidendes<br />

Kriterium: erst wenn das Boot mehr<br />

oder weniger platt vor dem Wind ist,<br />

sollte der Spinnaker auch tatsächlich<br />

in die Höhe gezogen werden. Ist die<br />

„Blase“ ganz oben – diesbezügliche<br />

Informationen sollten vom Vorschiff<br />

aus kommuniziert werden – wird der<br />

Achterholer gezogen, womit der Spinnaker<br />

nach hinten kommt. In Folge<br />

wird die Genua weggerollt bzw. geborgen,<br />

erst jetzt bekommt das Zusatzsegel<br />

entsprechend „Luft“.<br />

Wie hoch bzw. tief man Raumschots<br />

und unter Spinnaker am Weg ist, hängt<br />

primär vom Bootstyp ab. Umso leichter<br />

und schneller eine Yacht ist, umso<br />

mehr bietet sich das „Kreuzen“ vor<br />

dem Wind an, schwerere Boote sollten<br />

hingegen eher den direkten, tiefen<br />

Kurs wählen. Punkto Trimm ist Folgendes<br />

zu bedenken: der Spinnakerbaum<br />

sollte rechtwinkelig zum Verklicker<br />

positioniert sein. Punkto Höhe<br />

sollte der Baum bei Leichtwind eher<br />

tiefer angesetzt sein (Spinnaker füllt<br />

sich leichter) bei mehr Wind entsprechend<br />

nach oben tendieren, allerdings<br />

mit Maß und Ziel, da man bei zuviel<br />

Baumhöhe Segelfläche verliert.<br />

Der Spinnaker-Trimmer hat permanent<br />

zu tun. Er sollte ununterbrochen<br />

mit der Schot arbeiten und versuchen,<br />

den Spinnaker so offen wie möglich zu<br />

segeln, um dem Segel möglichst viel<br />

Luft zu verschaffen. Das Liek gilt als<br />

entsprechender Richtwert und sollte<br />

im Idealfall leicht einklappen. Fällt das<br />

Liek über die gesamte Fläche ein, ist<br />

der Spinnaker-Baum optimal positioniert.<br />

Fällt das Liek im oberen Bereich<br />

ein, ist der Baum zu hoch angesetzt und<br />

umgekehrt.<br />

Noch ein Tipp für einen spitzeren Winkel:<br />

Auf Halbwindkurs kann das Großsegel<br />

ruhig etwas dichter gefahren werden,<br />

um dem Spinnaker entsprechend<br />

Platz zu verschaffen.<br />

Bei der Halse ergeben sich je nach<br />

Bootstyp zwei Szenarien: Entweder<br />

wird der Spi-Baum am Mast ausgehängt,<br />

die neue Spi-Schot am Baum<br />

fixiert, die alte ausgehängt und der<br />

Baum schließlich wieder am Mast fixiert,<br />

oder man fährt - wie bei größeren<br />

Booten üblich - mit zwei Schoten, zieht<br />

den Baum an der dafür vorgesehenen<br />

Schiene den Mast hoch und schwenkt<br />

ihn hinter dem Vorstag durch. Beide<br />

Möglichkeiten sind nur dann von Erfolg<br />

gekrönt, wenn das Boot in der<br />

Halse vor dem Wind ist. Womit wieder<br />

das Kommando des Steuermannes das<br />

Manöver einläutet. Erst wenn das Boot<br />

auf den entsprechenden Kurs gebracht<br />

ist, kann mit dem Manöver begonnen<br />

werden. Steht das Segel während der<br />

Halse durch, hat der Vordeckmann vergleichsweise<br />

leichtes Spiel. Erst wenn<br />

der Spinnakerbaum wieder in Position<br />

ist, kann der Steuermann einen spitzeren<br />

Winkel wählen. Tut er dies zu früh,<br />

ist es dem Bugmann praktisch unmöglich<br />

den Spibaum am Mast zu fixieren,<br />

da der Druck bei Wind schlicht und<br />

einfach zu groß ist.<br />

Beim Bergevorgang - ratsam ist, das<br />

Boot möglichst platt vor dem Wind<br />

zu segeln - erfolgt das gleiche Szenario<br />

wie beim Setzen des Spinnakers, nur<br />

in umgekehrter Reihenfolge: Als erstes<br />

wird das Vorsegel gesetzt bzw. ausgerollt,<br />

der Bugmann schnappt sich die<br />

Leeschot, dann wird der Achterholer<br />

gefiert, wodurch der Spinnaker hinter<br />

dem Großsegel „verschwindet“. Anschließend<br />

wird das Fall auf Kommando<br />

des Steuermanns ruckartig zwei, drei<br />

Meter gefiert, was ein Kollabieren des<br />

Spinnakers und ein leichtes Bergen (Fall<br />

ist offen) in Lee zu Folge hat. Anschließend<br />

wird der Baum abgeschlagen und<br />

das Boot für den neuen Kurs getrimmt.<br />

Das mag in Summe kompliziert klingen,<br />

ist es aber in der Praxis gar nicht.<br />

Es hilft, das Manöver zuvor gedanklich<br />

durchzugehen. Ebenso entscheidend<br />

sind klare Kommandos und eine aktive<br />

Kommunikation.<br />

Ich hoffe, dass der Altweibersommer<br />

noch einige Ausfahrten auf Österreichs<br />

Seen oder der Adria zulässt. Viel Spaß<br />

und gutes Gelingen auf allen Kursen,<br />

Euer Christian<br />

Das Wichtigste auf<br />

einen Blick<br />

grosssegel. Großschot fieren, bis Achterlieksfaden<br />

bei der obersten Latte gleichmäßig ausweht. Oberste<br />

Latte soll parallel zum Baum stehen. Unterliek offen,<br />

dabei aber nicht übertreiben. Vorliek entspannen,<br />

Achterstag weit öffnen.<br />

vorsegel. Ausbaumen! Spibaum meist etwas zu kurz.<br />

Deshalb: Bei wenig Wind etwa einen halben Meter Tuch<br />

wegrollen.<br />

spinnaker. Der Spinnakerbaum sollte rechtwinkelig<br />

zum Verklicker stehen. Fällt das Liek über die gesamte<br />

Fläche ein, ist der Spinnaker-Baum optimal positioniert.<br />

Fällt das Liek im oberen Bereich ein, ist der Baum zu<br />

hoch angesetzt und umgekehrt. Auf Halbwindkurs kann<br />

das Großsegel ruhig etwas dichter gefahren werden, um<br />

dem Spinnaker entsprechend Platz zu verschaffen.


82 FOTO THOMAS D. DOBERNIGG<br />

ALT: „Annie”<br />

Es ist die Auferstehung einer klassischen<br />

Schönheit. Die liebevoll restaurierte<br />

„Annie” ist mit ihren stolzen <strong>10</strong>9 Lebensjahren<br />

auch heute immer noch gut für<br />

Regattasiege. Seite 86.<br />

NEU: Solaris one 48<br />

Erleben Sie die Entstehung der nagelneuen<br />

Solaris one 48 mit. Bei diesem<br />

herrlichen Schiff aus der Edel-Werft Serigi<br />

in Oberitalien ist alles handgemacht,<br />

nichts von der Stange. Seite 90.<br />

NEU: Azimut 47<br />

Sie ist rasend schnell, schön und<br />

bietet höchsten Komfort an Bord.<br />

Klar, dass sie „Boat of the Year <strong>2007</strong>”<br />

wurde. Boote Feichtner in Linz hat die<br />

neue Azimut 47. Seite 92.


NEWS YACHT<br />

83<br />

MANHATTAN 52. Bietet eine hydraulische<br />

Badeplattform und großzügige Liegefl<br />

ächen zum Sonnenbaden.<br />

Trio im Scheinwerferlicht<br />

DREI SUNSEEKER-WELTPREMIEREN AUF DEN HERBSTMESSEN <strong>2007</strong><br />

MANHATTAN 70<br />

Gegenüber ihrer Vorgängerin, der Manhattan 66, hat die Manhattan<br />

70 durch innovatives Design und einen breiteren Rumpf deutlich an<br />

Platz gewonnen. Der großzügige Salon wird durch einen geräumigen<br />

Essbereich für acht Personen ergänzt.<br />

Ein besonderes Augenmerk richtet sich auf das Layout der Eignerund<br />

VIP-Kabine. Durch die diagonale Anordnung der Doppelbetten<br />

entsteht ein neues Raumgefühl.<br />

Diese komfortable Familienyacht verfügt über zwei weitere Gästekabinen<br />

und eine Crew- Kabine für zwei Personen. Fünf verschiedene Motorisierungen<br />

und eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 34 Knoten<br />

machen diese Sunseeker zu einer Flybridge-Yacht der Extraklasse.<br />

Länge: 21,60 m<br />

Breite: 5,65 m<br />

Tiefgang: 1,60 m<br />

Treibstoff-Tankvolumen: 4.650 l<br />

Frischwasser-Kapazität: 1.200 l<br />

Motorisierung: 2.030 bis 3.<strong>10</strong>0 PS<br />

MANHATTAN 52<br />

Im Vergleich zum Vorgängermodell, der Manhattan 50, ist die neue<br />

Manhattan 52 genau 1,60 m länger. Dies spiegelt sich insbesondere<br />

im Cockpitbereich wider: eine großzügige Sonnenliegefläche bietet<br />

ausreichend Platz zum Sonnenbaden. Neu ist auch die serienmäßige<br />

hydraulisch absenkbare Badeplattform bei diesem Modell. Die<br />

Manhattan 52 ist für sechs Personen konzipiert.<br />

Länge: 17,60 m<br />

Breite: 4,61 m<br />

Tiefgang: 1,23 m<br />

Treibstoff-Tankvolumen: 2.160 l<br />

Frischwasser-Kapazität: 500 l<br />

Motorisierung: 1.430 bis 1.600 PS<br />

Höchstgeschwindigkeit: bis 31 Knoten<br />

PREDATOR 52<br />

Die schnittigen Außenlinien verleihen der kleinsten Vertreterin der<br />

Sunseeker Predator-Modellreihe ihren sportlichen Charme. Großzügiges<br />

Cockpit mit Lounge-Charakter, Liegefläche, Esstisch und Wetbar.<br />

Einen besonderen Vorteil bietet das automatische Hardtop: Es<br />

erstreckt sich über die gesamte Breite und lässt sich per Knopfdruck<br />

zum Öffnen nach hinten fahren.<br />

Länge: 17,60 m<br />

Breite: 4,61 m<br />

Tiefgang: 1,23 m<br />

Treibstoff-Tankvolumen: 2.160 l<br />

Frischwasser-Kapazität: 500 l<br />

Motorisierung: 1.430 bis 1.600 PS<br />

Höchstgeschwindigkeit: bis 31 Knoten<br />

www.sunseeker.de<br />

MANHATTAN 70. Diese Flybridge-Yacht ist<br />

bis zu 34 Knoten schnell.<br />

PREDATOR 52. Cabrio-Feeling per Knopfdruck<br />

durch automatisches Hardtop.


84<br />

Eleganz pur!<br />

DIE NEUE JEANNEAU PRESTIGE 38<br />

SPORT TOP<br />

Ähnlich wie die erst kürzlich bei der International<br />

Boat Show in Cannes vorgestellte Prestige 42 S,<br />

wird die neue Prestige 38 S ein geräumiges Interieur,<br />

ein großzügiges Cockpit und Sonnendeck<br />

sowie eine Dinghi-Garage bieten.<br />

Die Serie „Prestige“ wird es somit in acht verschiedenen<br />

Modellen geben, jeweils wahlweise in der<br />

Flybridge- oder Sport Top-Ausführung.<br />

Die brandneue Prestige 38 S aus dem Hause<br />

Jeanneau wird erstmals im Jänner 2008 auf den<br />

Bootsmessen in London und Düsseldorf vorgestellt.<br />

Die ersten Boote sind ab April 2008 erhältlich.<br />

Vorläufige technische Daten:<br />

– LüA: 11,90 m<br />

– Rumpflänge: 11,67 m<br />

– Breite: 3,90 m<br />

– Verdrängung: 7.900 kg<br />

– Treibstoff-Tankvolumen: 920 l<br />

– Kabinen: 2<br />

– Kojen: 4/6<br />

– Design: Garroni Designers / Michael Peters /<br />

Jeanneau Design<br />

www.jeanneau-weidenauer.de<br />

Jubiläumsangebote<br />

bei Boote Pfister<br />

Heuer feiert Boote Pfister sein 40-jähriges Jubiläum in der internationalen Bootsbranche. Zu diesem<br />

runden Geburtstag gibt es bei Boote Pfister das ganze Jahr über besondere Aktionen.<br />

LARson<br />

Boote Pfister hat im Frühjahr dieses Jahres mit dem Import von Booten des Herstellers Larson aus den<br />

USA begonnen. Larson bietet sehr schöne Boote zwischen 18 und 37 Fuß zu einem sehr guten Preis-<br />

Leistungsverhältnis an, die sich durch viel Liebe zum Detail auszeichnen.<br />

Angebot von Boote Pfister:<br />

Larson 180 Sport, Volvo-Penta 3,0, 1.500 kg Trailer, Bimini-Top uvm.<br />

Komplettpreis: 21.900 Euro (inkl. MwSt.)<br />

seA RAy<br />

Europapremiere: Boote Pfister stellt die neue Searay 255 DA aus. Das neue trailerbare Kajütboot kommt in<br />

gewohnt hoher Qualität und mit sehr vielen nützlich Details auf den europäischen Markt.<br />

BAVARiA<br />

Sämtliche Modelle der Bavaria-Flotte – von 27 bis 37 Fuß – sind in den Ausstellungen bei Boote Pfister in<br />

Schwebheim/Schweinfurt sowie in Bernau/Chiemsee zu sehen. Kompetente Beratung ist für Boote Pfister<br />

eine Selbstverständlichkeit, jeder Kundenwunsch wird umgesetzt: sei es eine verlängerte Badeplattform,<br />

der Einbau von TV und Sat-Anlagen oder die Montage einer Gangway.<br />

Boote Pfister betreut seine Kunden auch noch nach Kauf eines Bootes und steht mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Boote Pfister, Wahlweg 6, D-97525 schwebheim/schweinfurt<br />

T.: +49 9723 9371 0, e-Mail: info@bootepfister.de<br />

Neuer IRC-Racer<br />

Die neue „Landmark 43“ hat ein Kohlefaser/Rod-<br />

Rigg und einen Rumpf aus Epoxi-Sandwich. Der<br />

Racer-Cruiser stammt aus der Ideenfabrik von<br />

Mark Mills, hat nach IRC-Ausrichtung einen hohen<br />

Ballastanteil und segelt somit sehr steif. Das 11,26<br />

Meter lange Schiff soll ab 286.300 Euro plus<br />

Mehrwertsteuer kosten.<br />

www.rbk-yachting.de<br />

Schlauchboot<br />

„E-Sea“ bringt diesen Herbst seine neue Schlauchboot-Serie<br />

„Speed King“ auf den Markt. Die<br />

Dinghis in den Längen 2,70 Meter (929 Euro) und<br />

3,20 Meter (1.099 Euro) sind besonders kursstabil,<br />

da sie einen Holzboden mit Aluminiumpfropfen<br />

haben. Die 360er (1.329) Euro hat sogar einen<br />

kompletten Aluboden.<br />

www.wsj24.com<br />

Einhand-Forscher<br />

Zwölf One Design 16-Meter-Yachten mit Karbonrumpf<br />

werden ab Oktober 2008 bei der „Sol-<br />

Oceans“ einhand um die Welt gesegelt. Nebenbei<br />

dient die Regatta der Forschung des Klimawandels.<br />

Sensoren an Rumpf und Deck sollen Wind,<br />

Luftfeuchtigkeit, Kohlendioxydanteil, Salzgehalt und<br />

Wassertemperatur aufzeichnen.<br />

www.soloceans.com


news yacht<br />

85<br />

Dinghi „Frodo” ist der Knüller<br />

Fahrtensegler müssen handwerklich erfahrene Bastelfreaks<br />

sein – das bringt der Umgang mit der Yacht automatisch<br />

mit sich. Aber Daniel Holleis aus Bad Hofgastein ist ein ganz<br />

besonderes Kaliber dieser Spezies. Er liegt derzeit mit seiner Yacht<br />

„Galadriel“ in der Karibik vor Anker. Die Mußestunden in der Bucht<br />

nutzt er, um sein Dinghi, das er „Frodo“ getauft hat, in Eigenregie<br />

Gaffelflitzer. Daniel Holleis und sein Dinghi mit<br />

dem Eigenbau-Rigg in einer Bucht auf Martinique.<br />

zur Superjolle umzubauen. Was dabei herauskam, zeigen die Fotos.<br />

Daniel Holleis: „Erst baute ich ein einfaches Sprit-Rigg, dann<br />

kam die Erweiterung mit einem selbstwendenden Vorsegel. Und<br />

weil ich für die Fock sowieso einen Seilzug brauchte, konstruierte<br />

ich gleich ein Gaffelrigg. Dann fehlte nur noch etwas bunte<br />

Farbe.“


86 TexT Thomas d. dobernigg foTos © gindlfoTo<br />

die 2. taufe<br />

der „annie”<br />

Auferstehung eines Juwels. sie stammt aus der feder des genialen Yacht-designers nathanael greene<br />

herreshoff aus rhode island, new York und wurde 1898 in der Werft richard Young in Pritschitz auf Kiel<br />

gelegt. nach jahrzehntelangem Todeskampf hat sie der Veldener ingo hopfgartner jetzt wiederbelebt.<br />

„ein juwel der bootsbaukunst.“<br />

ingo hopfgartner<br />

01<br />

01 champagner. die betagte dame „annie” bekam neues<br />

leben eingehaucht und wurde ein zweites mal getauft.<br />

02-04 edle linien. die „annie” ist ein blickfang, wo immer sie auch<br />

gesegelt wird. hier nach ihrer Taufe im sommer <strong>2007</strong> in der<br />

Veldener bucht. ingo hopfgartner und seine Crew trainieren<br />

intensiv, um aus dem historischen Prachtstück die leistung<br />

herauszuholen, zu der sie fähig ist. es gibt nur wenige moderne<br />

bauten ihrer größenordnung, die mit der immerhin schon<br />

<strong>10</strong>9 Jahre alten dame in puncto schönheit, eleganz und<br />

geschwindigkeit mithalten können.


yacht<br />

87<br />

02 03 04


88<br />

01 02<br />

03<br />

04<br />

06<br />

05<br />

01-05 EdEl. Alle Details stimmen. Nur Originalmaterialien<br />

wurden verwendet.<br />

06 schnEll. Moderne Yachten sehen meist nur das<br />

Heck der „Annie”.<br />

07 handarbEit. Keine Klemmen, keine Winschen<br />

erleichtern den Seglern die Arbeit.<br />

Freundeskreis<br />

Rund um Ingo Hopfgartner, den Eigner der „Annie”, gibt<br />

es einen „Freundeskreis klassische Yachten”, der sich<br />

regelmäßig austauscht und über Internet kommuniziert.<br />

Hier bekommen Eigner Hilfestellung, Rat und Adressen,<br />

die bei der Restaurierung nützlich sind.<br />

www.fky.org/freundeskreis/hopfgartner.htm<br />

Ein sonniger Samstag im Juli<br />

<strong>2007</strong>. Alles blitzt und glänzt, ist<br />

aufpoliert und strahlend frisch.<br />

Die „Annie“ ist herausgeputzt,<br />

wie es sich für ein Taufkind gehört.<br />

Über die Toppen beflaggt schaukelt<br />

sie leicht im Wasser vor dem noblen<br />

Yacht Club Velden. Alles stimmt, auch<br />

die Kulisse mit dem Schlosshotel, der<br />

derzeit wohl nobelsten Wörthersee-<br />

Immobilie, im Hintergrund.<br />

„Annie“ ist eine einzigartige Schönheit<br />

mit den edlen Linien, die kein heute<br />

entworfenes Schiff mehr bietet.<br />

Immerhin ist unser Taufkind schon<br />

<strong>10</strong>9 Jahre alt und moderte vor noch<br />

kurzer Zeit in der Nähe von Pörtschach<br />

unter einem Bretterverschlag<br />

an der Lärmschutzwand zur Wörthersee-Autobahn<br />

vor sich hin. Unaufhaltsam<br />

dem endgültigen Tod geweiht.<br />

„Es war nach einer Regatta. Da habe<br />

ich von einem Bekannten bei einem<br />

Glas Rotwein eine alte 5.5er gekauft.<br />

Der Verkäufer hat gesagt, er schenkt<br />

mir als kostenlose Beigabe ein völlig<br />

verkommenes Wrack von einem Boot<br />

dazu, mit dem er selbst nichts anfangen<br />

kann. Ich sollte es nur abholen“,<br />

erzählt Ingo Hopfgartner, dem die<br />

„Annie“ heute gehört.<br />

Das „Abholen“ war allerdings nicht<br />

ganz so einfach, wie es sich anhört.<br />

Hopfgartner: „Das Bootswrack lag<br />

in dichtem Gestrüpp und war dort<br />

mehr als 20 Jahre eingewachsen. Ich<br />

musste erst Büsche roden und Bäume<br />

fällen lassen, um überhaupt Zutritt zu<br />

bekommen. Dann erst war der Blick<br />

frei auf völlig verkommene, desolate<br />

Bruchstücke, die angeblich einmal<br />

ein Boot gewesen waren. Aber eines<br />

war mir dennoch auf den ersten Blick<br />

klar: Es handelte sich um ein Juwel<br />

der Bootsbaukunst.“<br />

Der Veldener Ingo Hopfgartner<br />

liebt historische Holzboote und hat<br />

bereits mehrere sehr aufwändig wieder<br />

in den Originalzustand versetzt.<br />

Für ihn als sachkundigen Liebhaber<br />

war sehr schnell klar, dass das Wrack<br />

der „Annie“, das da in angefaulten<br />

Einzelteilen vor ihm lag, aus einer<br />

ganz besonderen Werkstatt stammen<br />

musste: „Solch elegante Risse hat nur<br />

Nathanael Greene Herreshoff aus<br />

Rhode Island gezeichnet.“<br />

Hopfgartner nahm Kontakt zum<br />

Herreshoff Museum New York auf,<br />

dessen Kustos John Palmieri die „Annie“,<br />

oder besser was von ihr übrig<br />

war, aufgrund von Fotos rasch als Dilemma-Riss<br />

mit der Baunummer 412,<br />

Baujahr 1898, identifizierte, auf Kiel


yacht<br />

89<br />

07<br />

gelegt in der Werft Richard Young in<br />

Pritschitz.<br />

Das Museum versorgte den neuen<br />

Besitzer der „Annie“ auch mit Kopien<br />

der Originalrisse, nach denen<br />

die Restaurierung vorgenommen<br />

werden sollte.<br />

Keine Zugeständnisse<br />

Dann ging es an die Arbeit. Das Wrack<br />

wurde zur Michelsen Werft nach<br />

Friedrichshafen transportiert. Hopfgartner:<br />

„Das sind die einzigen, denen<br />

ich ein solches Prachtstück anvertraue.<br />

Dort arbeitet ein perfektes und<br />

hoch sensibles Team, das die ‚Annie‘<br />

nach den Originalplänen absolut originalgetreu<br />

restauriert hat.“<br />

Was sich so einfach anhört, war eine<br />

diffizile und schwierige Arbeit, die<br />

zwei Jahre in Anspruch nahm.<br />

Teilweise konnten noch Nägel gerettet<br />

werden, die aus dem Jahre 1898<br />

stammen. Vieles allerdings musste<br />

mühevoll wieder hergestellt werden.<br />

Die Beschläge etwa wurden von<br />

einem gelernten Zahntechniker exakt<br />

wie ursprünglich nachgebaut.<br />

Einzige Zugeständnisse an Materialien<br />

der Gegenwart hat Hopfgartner<br />

bei dem Segeltuch zugelassen. „Aber<br />

nur beim Tuch. Nicht beim Schnitt.<br />

Wir mussten lange suchen, bis wir<br />

einen Segelmacher gefunden haben,<br />

der noch in der Lage war, die Segel<br />

in 30-Zentimeter-Bahnen horizontal<br />

zu schneiden.“ Die Segelkennung ist<br />

übrigens keine Zahl, sondern eine<br />

Rennflagge - blauer Grund mit drei<br />

gelben Sternen.<br />

Ansegeln war für die „Annie“ im Mai<br />

<strong>2007</strong> am Bodensee. Das restaurierte<br />

Boot wurde bei Dornier zu Wasser<br />

gelassen.<br />

Ingo Hopfgartner ist sehr traditionsbewusst<br />

und darauf bedacht, dass alles<br />

werkgetreu ist. So wird die „Annie“<br />

auch heute noch ohne Winschen und<br />

Klemmen gesegelt, nur mit Holzblöcken,<br />

wie das Original vor mehr als<br />

<strong>10</strong>0 Jahren.<br />

Hopfgartner: „Wir trainieren intensiv,<br />

um mit der Handhabung des doch<br />

schwierigen und ungewohnten Riggs<br />

klar zu kommen. Es wird aber wohl<br />

noch gut ein Jahr dauern, bis wir in<br />

der Lage sind, die ‚Annie‘ sportlich<br />

optimal auf allen Kursen zu segeln.“<br />

Von wegen ein Jahr dauern.<br />

Bei der Traditionssegelwoche am<br />

Traunsee fuhren Ingo Hopfgartner und<br />

seine Crew mit der „Annie“ auf Anhieb<br />

zum Sieg und dabei der Konkurrenz<br />

ganz gewaltig um die Ohren.<br />

Der Eigner der „Annie”<br />

profession. Ingo Hopfgartner (54) ist Chef der<br />

Alpina Safety Systems Unlimited, die für Streckensicherung<br />

bei Ski-Weltcuprennen, Motorrad-Grand-<br />

Prix und demnächst bei Olympia 20<strong>10</strong> verantwortlich<br />

ist. www.alpina.at<br />

sportsmann. Ingo Hopfgartner ist erfolgreicher<br />

Unternehmer, Segellehrer, Skilehrer, Drachenflieger,<br />

Wasserskifahrer. „Ich halte das Risiko immer relativ<br />

kalkulierbar.“<br />

philosophie. „Ich bin Individualist und somit auch<br />

Egoist. Mein Motto: Wenn man an sich selbst denkt,<br />

ist an alle gedacht. Wenn es mir gut geht, strahle<br />

ich eine Zufriedenheit aus, die auch Mitarbeiter und<br />

Weggefährten motiviert“.


90 TexT thomas d. dobernigg foTos © gindlfoto<br />

01<br />

02 03 04<br />

„sunny side up”<br />

Während das schwesterschiff auf der „salone nautico<br />

internationale di genova“ ausgestellt wird, geht die<br />

„sunny side up“ erst zur hanseboot <strong>2007</strong> nach hamburg,<br />

dann zur boot nach düsseldorf und erlebt ihren<br />

stapellauf im frühjahr 2008 in der adria. rechts im bild<br />

neben Paolo buonvicini das eignerehepaar astrid und<br />

Peter bartl aus graz.<br />

01 schwesTern. rechts für den transport nach genua<br />

verpackt baunummer 1, im Vordergrund ihre schwester,<br />

die „sunny side up“. im heck die dinghi-garage.<br />

02 kielbombe. garantiert ein stäbiges schiff und aufrechtes<br />

segeln bei 2,60 meter tiefgang.<br />

03 edel. das deck aus burmateak, in der schreinerei der<br />

Werft handverarbeitet.<br />

04 doppel. Übersichtlich, klar und aufgeräumt das<br />

Cockpit mit dem doppelruder.


yacht<br />

91<br />

sag<br />

niemals nie<br />

Manchmal setzt der Verstand eben aus. Gott sei Dank! Würde man sich sonst jemals eine feine, edle,<br />

handgearbeitete Traumyacht kaufen? Etwa die Solaris one 48? Bestimmt nicht. Das wissen Astrid und<br />

Peter Bartl aus Graz ganz genau. Sie sind heute glückliche Eigner eines solchen Schiffes.<br />

eigentlich hatte ich überhaupt<br />

nicht vor, mir jetzt schon eine<br />

Yacht zu kaufen. Aber dann<br />

fiel mir in einem Magazin eine<br />

Zeichnung ins Auge - die Solaris one<br />

48 der edlen Serigi-Werft aus Aquileia.<br />

Da brannte bei mir eine Sicherung<br />

durch. Die wollte ich unbedingt haben,“<br />

erzählt der Grazer Rechtsanwalt<br />

Dr. Peter Bartl.<br />

Er schrieb an die Werft - bekam umgehend<br />

Antwort und eine Einladung nach<br />

Aquileia bei Udine.<br />

Seine Frau Astrid, die schon genau<br />

ahnte, was da auf sie zukam, füllte meterlange<br />

Listen mit Argumenten voll,<br />

die alle eindeutig und unwiderlegbar<br />

gegen einen Kauf sprachen. „25 davon<br />

konnte ich nicht einmal für mich selbst<br />

entkräften,“ sagt Bartl.<br />

schneller Entschluss<br />

So gewappnet fuhr das Ehepaar aus<br />

Graz nach Oberitalien und betrat das<br />

Werftgelände. Was dann genau geschah,<br />

läßt sich nicht mehr lückenlos<br />

nachvollziehen. Jedenfalls sagen beide<br />

heute mit glücklich glänzenden Augen:<br />

„Nach 20 Minuten waren wir Käufer“.<br />

Bereut haben sie das bisher keine einzige<br />

Sekunde.<br />

Maßgeblich Schuld an der Entscheidung<br />

hat Paolo Buonvicini.<br />

Der Marketing-Berater der Serigi-<br />

Werft hat das Ehepaar Bartl von Anfang<br />

an perfekt betreut.<br />

Das ganze war im Januar <strong>2007</strong>, ist also<br />

gerade mal neun Monate her. Inzwischen<br />

steht die Solaris one 48 unmittelbar<br />

vor der Fertigstellung.<br />

Die Eigner erzählen: „Wir wurden<br />

von der Werft wie Familienmitglieder<br />

behandelt und in alle Details eingebunden.<br />

Uns stand jederzeit jede Tür offen.<br />

Wir kennen jedes Detail im Innenleben<br />

unserer Yacht“.<br />

alles maßgeschneidert<br />

Während Serienwerften bis zu 1.200<br />

Schiffe im Jahr produzieren, fertigt Serigi<br />

gerade mal acht. Gearbeitet wird<br />

dabei nur auf allerhöchstem Niveau mit<br />

allerfeinsten Materialien. Bartl: „Alles<br />

ist maßgeschneidert, alles handgefertigt.<br />

Selbst die edlen, versenkbaren Beschläge<br />

werden in der Werft gebaut.“<br />

Der Rumpf besteht aus unidirektionalen<br />

Glasfasern, die mit hochwertigem<br />

Vinylesterharz mit Unterdruck<br />

laminiert und mit dem Kern aus geschlossenen<br />

Zellen verbunden werden.<br />

Das garantiert extreme Leichtigkeit bei<br />

extremer Festigkeit und bietet zudem<br />

optimale Isolation.<br />

Ein besonderes Qualitätsmerkmal dieser<br />

Werft ist die Beständigkeit des Personals.<br />

Die meisten Mitarbeiter sind<br />

seit 20 oder 30 Jahren an Bord. „Dieses<br />

gebündelte Wissen, die Identifikation<br />

des Personals mit dem Produkt, ihre<br />

Lust und Freude an der Arbeit haben<br />

uns sehr überzeugt“, sagt Peter Bartl.<br />

Ihr Schiff wird „sunny side up“ heißen<br />

und in Novigrad liegen. Die Eigner:<br />

„Es ist eine Yacht der mediterranen<br />

Lebensfreude.“<br />

solaris one 48<br />

LüA: 14,90 Meter<br />

LWL: 13,38 Meter<br />

Breite: 4,40 Meter<br />

Tiefgang: 2,60 Meter<br />

Verdrängung: 12.500 Kilogramm<br />

Motor: Volvo Penta, 75 PS, Saildrive<br />

Segelfläche: 150 m 2 am Wind<br />

Masthöhe: 24 Meter<br />

Yachtdesign: Bill Tripp<br />

www.solarisyachts.com


92 TexT florian T. Mrazek foTos BooTe feichTner<br />

smarte<br />

schönheitskönigin<br />

Ein Name mit Symbolkraft. in der navigation auf See steht das arabische Wort „azimut“ für den<br />

Sollkurs zwischen momentanem Standort und dem zielpunkt. Und tatsächlich, auch beim „Boat of the<br />

Year <strong>2007</strong>“, der neuen azimut 47 „fly“ von Boote feichtner in linz, wird der Weg zum eigentlichen ziel.<br />

floTTer feger. Die beiden 575-PS-caterpillarmotoren machen<br />

aus der 18-Tonnen-Yacht in wenigen Sekunden einen zivilen<br />

Wassertorpedo.


yacht<br />

93<br />

Weltpremiere feierte das<br />

neueste Meisterwerk<br />

aus der Azimut-Benetti<br />

Werft im 11.000-Seelen-<br />

Städtchen Avigliana bei Turin gerade<br />

bei der Internationalen Boot Show in<br />

Cannes. Daheim gebliebene Fans italienischer<br />

Bootsbaukunst müssen sich<br />

derweil noch bis Ende Oktober gedulden,<br />

bis die erste 47er Fly – so benannt<br />

wegen ihres ebenso praktischen wie<br />

stylischen Brückenaufbaus – im Linzer<br />

Yachtzentrum Feichtner zu bewundern<br />

sein wird.<br />

Kluges Design<br />

Für seine Leser nahm <strong>OCEAN7</strong> schon<br />

jetzt die neue Azimut unter die Lupe<br />

– und fand eine Yacht, die in ihrem<br />

Segment neue Maßstäbe setzt. Beim<br />

Design ist man von den Italienern<br />

schlanke Formen und elegante Linien<br />

zwar gewohnt – dennoch schien das<br />

Paradoxon, dass ein Boot innen um<br />

ein Vielfaches größer erscheint als von<br />

außen, noch nie so dramatisch wie bei<br />

der 47: Auf gerade einmal 14,46 Metern<br />

Länge finden in drei Kabinen plus<br />

Salon bis zu acht Passagiere ihr Auskommen,<br />

ohne dass akute Platzangst<br />

um sich greift. Im Gegenteil, mittels<br />

innovativer Raum- und Verstaukonzepte<br />

und vor allem dank der großflächigen<br />

Glaselemente fühlt man sich<br />

eher ans große Wohnzimmer zuhause<br />

erinnert, anstatt an einen beengenden<br />

Wohnanhänger am adriatischen Campingplatz.<br />

Das Ambiente wird geprägt<br />

von edlem Eichenholz und cognacfärbigem<br />

Leder, textilseitig stehen auf<br />

Wunsch bis zu 150 verschiedene Varianten<br />

zur Auswahl. Anstatt Stockbetten<br />

mit Jugendherbergen-Flair bieten<br />

die beiden großzügigen Gästekabinen<br />

ein eigenes Bad, in dem vor allem die<br />

vergleichsweise gigantische 50-Zentimeter-Dusche<br />

beeindruckt sowie jeweils<br />

zwei Einzelbetten. Highlights der<br />

herrschaftlichen Eignerkabine im Bug<br />

sind neben dem gewaltigen Doppelbett<br />

und den schier endlosen Verstaumöglichkeiten<br />

vor allem die extra<br />

großen Fensterflächen an der Decke<br />

und seitlich, die – komplett abdeckbar<br />

– für ein angenehmes, helles Ambiente<br />

sorgen. Die Couch im Salon lässt<br />

sich mit wenigen Handgriffen in ein<br />

zusätzliches Doppelbett verwandeln.<br />

Dynamisch schon im<br />

Stand<br />

Während der Innenraum-Gestalter<br />

Carlo Galeazzi auch bei der großzügigen<br />

Bordküche den Spagat zwischen<br />

Schönheit und Nutzwert schaffte,<br />

meißelte sein Designerkollege Stefano<br />

Rhigini pure Geschwindigkeit in die<br />

elegante Silhouette der Azimut 47 Evo-


94 yacht<br />

01<br />

02 03<br />

01 captain’s dinner. Der hochwertig<br />

verarbeitete, flexible Sitzbereich ist etwas<br />

für VIPs an Bord.<br />

02 überblick. Ein erstklassiger Arbeitsplatz<br />

ist der Steuerstand.<br />

03 stainless steel. Großzügig und elegant<br />

präsentiert sich der durchdachte Küchen<br />

bereich.<br />

04 kissenschlacht. Gediegenes Wohlfühl<br />

klima in den großen Gästekabinen.<br />

05 schöner wohnen. Die Eignerkabine<br />

glänzt mit edlen Materialien und hellem<br />

Raumambiente.<br />

04<br />

05<br />

Azimut 47 Evolution „Fly”<br />

Motor: 2x Caterpillar C 9 Diesel, 432 kW (575 PS)<br />

Geschwindigkeit: 31 Knoten<br />

Länge: 14,46 Meter<br />

Breite: 4,52 Meter<br />

Tiefgang: 1,24 Meter<br />

Gewicht: 18.500 Kilogramm<br />

Treibstofftank: 2.000 Liter<br />

Wassertank: 590 Liter<br />

Schlafplätze: <strong>10</strong><br />

Preis: EUR 773.500 (inkl. MWSt.)<br />

lution. Die seitlichen Fensterflächen<br />

verlaufen elegant ineinander fließend<br />

nach hinten, strecken die Seitenansicht<br />

leichhändig bis zum Heckflügel der<br />

Flybridge und nehmen der 18-Tonnen<br />

-Yacht optisch somit jede Menge<br />

Pfunde. Von oben hat man nicht nur<br />

erste Reihe fußfrei Ausblick auf das<br />

navigatorische Können des Skippers,<br />

der großzügige Sitzbereich lädt<br />

mit integriertem Barbecue-Griller,<br />

Kühlschrank und Geschirrfach zum<br />

abendlichen Captains-Dinner ein.<br />

Echte VIPs werden ihre edle Bräune<br />

jedoch auf den Sonnenliegen am<br />

Vorderdeck schinden. Auf Wunsch ist<br />

die Flybridge per optionalem Cover<br />

zusätzlich aufwertbar.<br />

Stimmig, durchdacht,<br />

elegant<br />

Innen wie außen beeindruckt die neue<br />

Azimut 47 Fly durch jede Menge Raum<br />

und tadellose Verarbeitungsqualität. Für<br />

standesgemäßes Vorankommen sorgen<br />

die beiden Caterpillar-Dieselmotoren<br />

im Heck. Bei Bedarf beschleunigen die<br />

beiden 575-PS-Murln die Yacht auf bis<br />

zu 31 Knoten, und auch mit der Fahrtengeschwindigkeit<br />

von 25 Knoten lassen<br />

sich ordentlich Seemeilen machen.<br />

Mit maximal 2.000 Liter Diesel und 590<br />

Liter Wasser im Tank steht größeren<br />

Ausfahrten damit nichts im Wege. Die<br />

technische Serienausstattung ist mit<br />

einem 3,5 kV-Generator, einem 6 kW<br />

starken Bugstrahlruder, der 2,5 Meter<br />

langen elektro-hydraulischen Gangway<br />

und Sat-TV komplett, ein Blick auf die<br />

übervolle Liste der Zusatzausstattung<br />

beseitigt die letzten Zweifel.<br />

Yachtfeeling im Advent<br />

Der eben geweckten Gusto auf das<br />

offizielle „Boat of the Year <strong>2007</strong>“ lässt<br />

sich bei Boote Feichtner übrigens am<br />

besten vom 23. bis 25. November bei<br />

der Feichtner Bootsmesse stillen: Neben<br />

den Premieren der Princess-Neuvorstellungen<br />

V45, V53 sowie Azimut<br />

43S und eben der 47 Fly locken eine<br />

Fahrt auf dem neuen „Kristallschiff“<br />

bei Adventsstimmung durch das Donautal<br />

sowie eine City Tour durch Linz.<br />

Informationen zur Buchung gibt’s unter<br />

www.bootefeichtner.at.


NR. 316 27. JG P. B. B. VERLAGSPOSTAMT 11<strong>10</strong> WIEN GZ 02Z030474 M Oktober <strong>2007</strong><br />

Jetzt<br />

neu in Ihrer<br />

Trafik<br />

.und im Web wwwwiener-online.at<br />

THOMAS MAURER<br />

WAS KARL-HEINZ<br />

GRASSER UND PARIS<br />

HILTON GEMEINSAM<br />

HABEN.<br />

DIE BESTATTER-MAFIA<br />

SO WIRD ABGEZOCKT.<br />

EIN INSIDER BERICHTET.<br />

HAI-TAUCHEN<br />

DER WIENER BESUCHTE<br />

DEN GROSSEN WEISSEN.<br />

HERMES PHETTBERG<br />

WIEGT NUR NOCH 70<br />

KILO UND ZWINGT SICH<br />

ZU ESSEN.<br />

SEX IM BILD<br />

VON DEN BESTEN<br />

FOTOGRAFEN DER WELT.<br />

STÄDTEREISE<br />

WAS WIENER-LESER<br />

IN MÜNCHEN GRATIS<br />

BEKOMMEN.<br />

<strong>10</strong>/07<br />

3 Euro<br />

IT’S ALL ABOUT MONEY, HONEY!<br />

OWEN WILSON<br />

UND HITLERS<br />

HORROR-DROGE<br />

CRYSTAL METH: DAS LEISTUNGS-<br />

PULVER DER NAZIS FRISST DAS<br />

SHOW-BIZ AUF.


96<br />

yacht cLub auStria<br />

Liebe SegeLfreunde und freunde deS<br />

regattaSporteS!<br />

Der „Austria Cup“, veranstaltet vom Yacht Club Austria, hat sich in Seglerkreisen<br />

zu einer Institution in der Adria entwickelt. Diese von Moni Eisl<br />

1989 ins Leben gerufene Veranstaltung hatte leider in den<br />

letzten Jahren starke Besuchereinbussen zu verzeichnen,<br />

sodass es an der Zeit war Überlegungen zur<br />

Erhöhung der Attraktivität anzustellen.<br />

Die Ursachen für den Teilnehmerschwund<br />

sind vielfältig. In erster Linie ist es das mittlerweile<br />

starke Angebot an diversen Regatten.<br />

Zum zweiten, dass der Sieger nur aus<br />

der Einheitsklasse ermittelt wird. Die größere<br />

Anzahl an Fahrtenyachten wurde somit zu<br />

„Statisten“ degradiert.<br />

Resultat dieser kritischen Überlegungen ist ein<br />

neues Konzept, das ab nächstem Jahr in Izola umgesetzt<br />

werden soll: Eine Wiedervereinigung der von der Crew<br />

Kärnten bereits erfolgreich durchgeführten „Alpe Adria Sailing Week“ mit<br />

dem „Austria Cup“, in welcher folgende Bewerbe ausgetragen werden: Der<br />

„Austria Cup“ für die Einheitsklasse. Der „Alpe Adria Cup“ für die Fahrtenschiffe.<br />

Der „Alpe Adria Racing Cup“ für die Schnellsten unter uns. Und die<br />

von Helmut Rauchenwald gestiftete „Kärntner Cruising Trophy“.<br />

Der Yacht Club Austria versteht sich als Vereinigung von Seglern aus<br />

mehreren Ländern. Wir wollen dem Rechnung tragen und firmieren<br />

sämtliche genannte Bewerbe unter dem Dach „Alpe Adria Sailing Week“,<br />

was auch für potentielle Firmensponsoren, die länderübergreifend operieren,<br />

von höheren werblichen Effekten begleitet ist. Die Wahl des Austragungsortes<br />

fiel deshalb auf Izola, weil die dort vorhandene Infrastruktur,<br />

allen voran die Marina, sich als bestens geeignet erwiesen hat und<br />

die vor Ort agierenden Personen sich als verlässliche und großzügige<br />

Partner gezeigt haben. Da Slowenien auch Mitglied der Europäischen<br />

Union und ab nächsten Jahres auch „Schengenland“ ist, ergeben sich<br />

auch diesbezüglich große organisatorische Vorteile. Dies soll aber nicht<br />

bedeuten, dass in Zukunft nicht auch andere Reviere der Adria als potentielle<br />

Austragungsorte ins Auge gefasst werden.<br />

Die Crew Kärnten, die gemeinsam mit dem Gesamtvorstand des YCA<br />

diese Veranstaltung ausrichtet, wünscht sich eine sportlich hochwertige<br />

Regattawoche, wobei auch das familiäre und kameradschaftliche<br />

Moment berücksichtig werden soll. Für beide letzteren Aspekte sind die<br />

Kärntner ja bestens bekannt.<br />

Also Servus, Srecno,Ciao im nächsten Jahr (12. – 16 Mai 2008) in Izola.<br />

Ihr/Dein<br />

Dr. Jürgen Adlmannseder<br />

Vizecommodore und Crewcommander der Crew Kärnten<br />

crew SaLzburg<br />

CREW-COMMAnDER InG. GEORG BUHL<br />

Lotte-Lehmann-Promenade 14, 5026 Salzburg<br />

M. 0664 / 9<strong>10</strong> <strong>10</strong> 40, georg.buhl@aon.at<br />

Seglerabend jeweils am zweiten Mittwoch des Monats, ab 19.30 Uhr beim<br />

Jägerwirt in Kasern.<br />

Mittwoch <strong>10</strong>. oktober<br />

HEISS AUF EIS – DIA Audivision von und mit Andrea Sikorski über den Törn<br />

nach Spitzbergen<br />

Mittwoch 14. noveMber<br />

nORDATLAnTIK DE LUXE!? Power Point Präsentation einer Überstellung Karibik<br />

– Mallorca von und mit Salzburger Crewmitgliedern.<br />

Mittwoch 12. dezeMber<br />

BRATÄPFELESSEn Freunde und Gäste sind wie immer willkommen.<br />

viel Vergnügen wünscht euch der Crewcommander<br />

MitteiLungen<br />

Harry Pilz Tel. 0043 (0)664 939<strong>10</strong>42, sucht Mitsegler für 1.000 Meilen Ecker Cup<br />

Ab 13.<strong>10</strong>. Zadar – Samos<br />

Theoriekurse FB 2/3 2008:<br />

1.) ab 7.1. jeweils Mo und Do 1800 beim Jägerwirt, Prüfung 8.3.<br />

2.) ab <strong>10</strong>.3. wie vor mit praktischer Prüfung in der Osterwoche, Prüfung 26.4.<br />

Einladung ergeht monatlich an e-mail adressen<br />

crew wien, nö, burgenLand<br />

Crew-Commander Christian Schifter<br />

Ludwiggasse 3, Haus 4, 1140 Wien<br />

t. +43 / 1 / 7<strong>10</strong> 92 22, cschifter@pantaenius.com<br />

Roland Pöschl, YCA.WnB@utanet.at<br />

Jeden 2. Dienstag im Monat (Abweichungen werden angekündigt) ab 19.00 Uhr im<br />

Clublokal „Restaurant Pistauer“, 11<strong>10</strong> Wien, Ravelinstraße 3, beim Simmeringer<br />

Friedhof, T. 01-767 25 <strong>10</strong><br />

Die letzte Einladung und Aktuelles findest du auch unter<br />

www.yca.at - crews - crew wien, niederösterreich, burgenland<br />

unSere nächSten crewabende<br />

09.<strong>10</strong>. Andrea Sikorski – Tauchen auf den Malediven<br />

13.11. Hans Wolfgang – Wetterkunde<br />

11.12. Weihnachtsfeier<br />

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im Herbst!


Ausbildungs- und ProgrAmmübersicht für<br />

YcA-mitglieder<br />

crew oberösterreich<br />

Crew-Commander Klaus Czap<br />

Haydnstraße 47, 4020 Linz<br />

t. +43 / 732 / 34 <strong>10</strong> 85, m. 0664 / 260 85 92<br />

czap@austriaone.at<br />

Liebe Clubmitglieder!<br />

In Zusammenarbeit mit Mag. Anton KNIERZINGER und EDUCATION HIGHWAY<br />

geben wir regelmäßig einen Crew-O.Ö. - Newsletter heraus.<br />

Die neuesten Informationen über Clubabende, Vorträge, Veranstaltungen etc.<br />

werden in ansprechender Form als E-Mail an unsere Mitglieder versendet.<br />

Dazu ist es aber notwendig, Eure E-Mail - Adressen zu haben. Falls diese nicht<br />

ohnehin schon im YCA-Büro aufliegen, ersuche ich Euch daher um Bekanntgabe<br />

Eurer Mail-Adressen.<br />

Sendet mir daher bitte ein kurzes Mail an czap@austriaone.at, und schon bald<br />

darauf erhaltet Ihr die ersten Infos!<br />

clubAbende<br />

immer am letzten Dienstag des Monats im Volkshaus Dornach,<br />

Auhof 4040 Linz-Urfahr, Niedermayrweg 7, Beginn jeweils 19.30 Uhr.<br />

Gäste in Begleitung von Crewmitgliedern sind wie immer herzlich willkommen.<br />

Klubabend im oktober ist am dienstag 30.oktober <strong>2007</strong><br />

Andrea Sikorski bringt den Dia-Vortrag: Eine Sommerreise die im Packeis endet.<br />

Klubabend im november ist am dienstag 27.november <strong>2007</strong><br />

Es gibt wieder unser traditionelles Bratäpfelessen<br />

und DIE WILTS KOMMEN WIEDER!!!!!!!!!!!! mit ihrem Diavortrag:<br />

ALASKA UND BERINGMEER, Rendezvous mit Eskimos und Grizzlybären.<br />

Klubabend im Jänner 2008 ist am letzten dienstag des monats mit dem diavortrag<br />

von crewcommander georg buhl:<br />

Segeln über den Nordatlantik.<br />

So wie immer sind uns Gäste in Begleitung von Klubmitgliedern willkommen.<br />

Wir danken für eine Spende zur Jugendausbildung!<br />

Auf Euren regen Besuch freut sich der Crewcommander<br />

AKtuelles<br />

Zwei Yachten der YCA-Crew O.Ö. sind zur Zeit auf Weltumsegelung.<br />

Die „Black Pearl“, zur Zeit in der Karibik und die „Golden Tilla“ von Ulli Fischer und<br />

Wolfgang Legenstein mit Bordhund Till, zur Zeit in der Marina del Atlantico Santa Cruz<br />

de Tenerife. Wir wünschen Gut Wind und immer eine handbreit Wasser unterm Kiel!<br />

AKtivitäten<br />

Für Seemeilenhungrige und Prüfungskandidaten liegen uns verschiedene Angebote<br />

vor (Meilentörns, Überfahrten, Überstellungen, Praxistörns)<br />

Für Mitglieder des YCA-Crew O.Ö. veranstalten wir Updateprüfungen zur Fahrtbereicherweiterung<br />

(MSVÖ) und Zusatzprüfungen. Technik für Inhaber eines ÖSV-<br />

Befähigungsausweises zur Erlangung eines MSVÖ-Befähigungsausweises<br />

Vor der Prüfung erfolgt ein Unterricht über Motortechnik.<br />

Diese beiden Veranstaltungen werden von der Crew O.Ö. veranstaltet und sind nur<br />

für YCA-Mitglieder zugänglich!<br />

Alle Termine werden auf unserer Homepage bekanntgegeben.<br />

Außerdem erfolgt eine Aussendung per E-mail.<br />

Auskünfte über diverse Möglichkeiten zur Fahrtbereichserweiterung/Umschreibung<br />

etc. beim Crew-Commander anfordern!<br />

Wir beabsichtigen in den Wintermonaten in gemütlicher Runde einen SPLEISSKURS<br />

zu veranstalten.<br />

Interessenten (nur YCA-Mitglieder) bitte beim Crew-Commander zwecks Terminfestlegung<br />

melden!<br />

stAmmtisch-info<br />

YCA-Stammtisch der Crew O.Ö. im Raum Lambach<br />

Jeden 3. Freitag im Monat ab September <strong>2007</strong> im Gasthof Kloibhofer in<br />

Neukirchen bei Lambach. Beginn: jeweils um 19.30 Uhr<br />

Stammtischleitung: Wolf –Dieter Grimm 4650, Edt bei Lambach,<br />

0676-6276399, mail: office@grimmsailing.com<br />

Stammtisch Seewalchen<br />

leiter: Erich JANSCH<br />

Der YCA-Stammtisch Attersee findet jeden ersten Samstag im Monat statt, zu<br />

dem alle „Seefahrer“ recht herzlich eingeladen sind! Auf euer Kommen<br />

freut sich Erich Jansch<br />

Gmundnerstr. 9 (Eingang Hafnergasse), 4861 Schörfling<br />

Tel.: 0664-4300711<br />

Stammtisch Freistadt<br />

leiter: Sieghard LIST<br />

Die Benachrichigung über Termin und Ort erfolgen per SMS und sind auf der<br />

Home Page unter: members.aon.at/crlipe abzufragen.<br />

Stammtisch Ried<br />

leiter: Paul HAFNER<br />

findet jeden ersten Donnerstag im Monat in Paul Hafners Hafenkneipe,<br />

Kellergasse 6, 49<strong>10</strong> Ried, statt.<br />

Stammtisch Linz<br />

leiter: Rudolf HANKE<br />

findet jeden zweiten Mittwoch im Monat ab 19 Uhr statt!<br />

Im Bratwurstglöckerl, Angerholzerweg 38, 4020 Linz<br />

crew tirol, vorArlberg<br />

Crew-Commander Dr. Wolfgang Gold<br />

An der Lan-Straße 27, 6020 Innsbruck<br />

m. 0676 / 600 23 54, w.gold@chello.at, www.yca-tirol.at<br />

Zweigverein des Yacht Club Austria mit Sitz in Linz, ZVR 356118755<br />

212 Mitglieder in Tirol und Vorarlberg<br />

clubloKAl<br />

APT-Club, A-6020 Innsbruck, Grabenweg 72, www.apt-club.at<br />

Crewabende jeden 2. Mittwoch des Monats ab 20.00 Uhr<br />

vorstAnd<br />

Dr. Wolfgang Gold (Crew-Commander), Karl Florian (Vize-Crew-Commander),<br />

Johann Angelmayer (Schatzmeister), Ernst Kocher (Yachtmeister),<br />

Marisa Kocher (Schriftführerin)<br />

crewProgrAmm<br />

03.<strong>10</strong>.<strong>2007</strong> Crewabend: Vortrag Andrea Sikorski „Polarmeer“<br />

(Beginn 19.30 Uhr!)<br />

14.11.<strong>2007</strong> Crewabend: Vortrag Wolfgang Pröhl „Kenia – Das Herz<br />

Ostafrikas“<br />

12.12.<strong>2007</strong> Crewabend: Vortrag Birgit Christ „Surfen und Segeln in<br />

Indonesien“ und Weihnachtsfeier<br />

09.01.2008 Crewabend: Vortrag Hannes Angelmayer „FB2+3 -<br />

Prüfungstörn August 07 in der nördlichen Adria“<br />

13.02.2008 Ordentliche Generalversammlung der Crew Tirol und<br />

Vorarlberg des Yacht Club Austria (Beginn 19:00)<br />

AusbildungsKurs befähigungsAusweis fb 2 + 3 (ösv und msvö)<br />

Nächster Kursbeginn: 15.<strong>10</strong>.<strong>2007</strong>, 19:00 Uhr, 16 (FB2) bzw. 18 (FB3) Abende,<br />

jeweils Montag und Mittwoch, 19:00 bis 22:00 Uhr<br />

97


98<br />

Prüfungstermin: im Jänner 2008 in Innsbruck<br />

GMDSS-BetrieBSzeuGniS (SrC + LrC)<br />

Aussteller Royal Yachting Association London. Grundlagen der englischen<br />

Sprache in Wort und Schrift müssen vorhanden sein. Kurs und Prüfung an<br />

einem Wochenende in Tirol.<br />

26.-27.<strong>10</strong>.<strong>2007</strong> SRC (jeweils 09:00 bis 17.00 Uhr)<br />

07.-<strong>10</strong>.02.2008 LRC-Update (jeweils 09.00 bis 17.00 Uhr)<br />

InteressentInnen (v.a. auch GMDSS-Kurse wegen beschränkter TeilnehmerInnenzahl<br />

– <strong>10</strong>) bitte beim Yachtmeister Ernst Kocher, Tel. 0650/9063548,<br />

anmelden.<br />

Aktueller Hinweis unseres Yachtmeisters: Telefonieren ohne Roaminggebühren<br />

im Ausland. Weiterführende Informationen dazu findet Ihr auf seiner Homepage<br />

unter www.ekocher.at<br />

Dr. Wolfgang Gold e.h. Crew-Commander<br />

Crew kärnten<br />

Crew-Comm. Prof. Univ. Ass. Dr. Jürgen Adlmannseder<br />

Rudolf Kattnigweg 3, 9201 Krumpendorf<br />

t. 0650 / 340 04 75, juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at<br />

www.yca-crew-ktn.at oder www.businessclub.at,<br />

office@yca-crew-ktn.at<br />

YCA-StAMMtiSCh kLAGenfurt<br />

Jeden Dienstag ab 19.00 Uhr Crew-Kärnten Stammtisch beim Gasthof<br />

Jerolitsch in Krumpendorf.<br />

CLuBAuSfLuG in Den rAuM von trieSt<br />

am 13. Oktober <strong>2007</strong> mit Busfahrt ab Klagenfurt-Minimundus.<br />

Anmeldungen beim Crew-Commander oder unter office@yca-crew-ktn.at<br />

JAhreShAuptverSAMMLunG<br />

am 6. November <strong>2007</strong> im Gasthof Jerolitsch mit Neuwahl des Vorstandes und<br />

Festvortrag.<br />

weihnAChtSfeier DeS YCA-Crew-kärnten am 18. Dezember <strong>2007</strong><br />

theoriekurSe <strong>2007</strong><br />

A-Schein Praxis jederzeit möglich.<br />

Vorbesprechung: Montag dem 29.<strong>10</strong>.07 Seeterrasse Krumpendorf um 19 Uhr<br />

A- Schein Theorie: 9.11.07 14 Uhr bis ca. 20 Uhr<br />

<strong>10</strong>.11.07 09 Uhr bis ca. 20 Uhr<br />

11.11.07 09 Uhr bis ca. 16 Uhr, anschließend Prüfung<br />

B- Schein Theorie: 15.11.07 18 Uhr bis ca. 21.30 Uhr<br />

16.11.07 18 Uhr bis ca. 21.30 Uhr<br />

17.11.07 09 Uhr bis ca. 18.00 Uhr<br />

18.11.07 09 Uhr bis ca. 18.00 Uhr<br />

22.11.07 18 Uhr 29.11.07 18 Uhr<br />

23.11.07 18 Uhr 30.11.07 18 Uhr<br />

24.11.07 09 Uhr 01.12.07 09 Uhr<br />

25.11.07 09 Uhr 02.12.07 09 Uhr<br />

Theorieprüfung am 08.12.07 um 09 Uhr Voraussetzungen: A-Schein, ansonst 50<br />

Zusatzfragen (sehr schwer) bei Theorieprüfung! Vollendetes 16. Lebensjahr<br />

kontAkt<br />

office@yca-crew-ktn.at Tel. 0650 5005799<br />

egon.kollitsch@gmx.net 0676 3041720<br />

rauchenwald.helmut@aon.at 0676 5213814<br />

Crew SteierMArk<br />

Yacht Club Austria, The Austrian Cruising Club<br />

Clubbüro: Nordberggasse 6-8, 8045 Graz<br />

t. 0664 / 534 78 99, f. 03132 / 4269,<br />

office@yca-steiermark.at, www.yca-steiermark.at,<br />

Verbandsverein des Österreichischen Segelverbandes und des Motorboot<br />

Sportverbandes Österreichs<br />

YCA Crew StMk - CLuB terMine <strong>2007</strong><br />

- FB 2 / FB 3 ÖSV u. MSVÖ Theoriekurs:<br />

- YCA Büro: Nordberggasse 6-8, Tel. 0664 / 534 78 99<br />

Bürozeit jeden 1. Donnerstag im Monat von 19.00-20.00 Uhr<br />

oktoBer<br />

22.<strong>10</strong>. Kursbeginn Hochseeschein FB 2/3, 18.Uhr, Clublokal<br />

25.<strong>10</strong>. Clubabend mit Vortrag beim Restaurant Lindenwirt: „Ostsee - Dänemark“<br />

Beginn 20.00 Uhr<br />

Bei Interesse: office@yca-steiermark.at<br />

Waldschach Clubzentrum Tel.: 03185 / 80 07<br />

Nur am Wochenende der Segelsaison besetzt.<br />

LeihServiCe<br />

Leihgegenstände Miete pro woche kaution reservierung<br />

Bordapotheke<br />

Skipperkoffer<br />

Navtexempfänger<br />

NASA TARGET PRO<br />

Rettungswesten für<br />

Kinder<br />

14 EUR<br />

14 EUR<br />

14 EUR<br />

14 EUR<br />

200 EUR<br />

200 EUR<br />

200 EUR<br />

200 EUR<br />

Mag. Roswitha FRICKE,<br />

Schutzengel Apotheke,<br />

Graz Vinzenzgasse<br />

T. (0316) 58 12 65<br />

Clubbüro<br />

SeGeLführerSChein fB 2/3 (B-SChein) ÖSv u. MSvÖ-SChein<br />

Theoriekurs 11. Oktober Kursbeginn (Infoabend dazu - mit Videovorführung -<br />

am 27.9. ab 18.00 Uhr im Clubraum) Graz<br />

Crew tAuern<br />

Crew-Commander Ing. Fritz Breitenstein<br />

57<strong>10</strong> Kaprum 327<br />

t. 06547 / 7159 oder 7065, yca.crewtauern@kaprun.at<br />

www.crewtauern.at<br />

Der monatliche Crewstammtisch im Gasthof Schett in Fürth - Kaprun dient dem<br />

ungezwungenem Erfahrungsaustausch - jeden 1. Sonntag im Monat ab <strong>10</strong>.00 Uhr.<br />

Von Oktober bis Mai gibt‘s in der Regel am ersten Mittwoch jeden Monats<br />

einen Crewabend im Kapruner Optimum mit interessanten Vorträgen bei denen<br />

nicht nur unsere Mitglieder, deren Familien und Freunde, sondern auch jeder


Ausbildungs- und ProgrAmmübersicht für<br />

YcA-mitglieder<br />

99<br />

Yachtsportinteressierte herzlich willkommen ist. Die Themen sowie die Termine<br />

können unserer Homepage entnommen werden, unsere Mitglieder erhalten<br />

persönlich Einladungen via Email bzw. Post.<br />

der nächste crewAbend<br />

Donnerstag, 11.<strong>10</strong>.<strong>2007</strong>, 20 Uhr - Lichtbildervortrag von Andrea Sikorski –<br />

„Eine Sommerreise die im Packeis endet“<br />

Der nächste Kurs in Kaprun beginnt am<br />

Freitag, 2.11.<strong>2007</strong> - ASTRO NAVIGATION mit der Option in Richtung FB4 Theorie<br />

Der FB2/3 Theoriekurs beginnt am<br />

Freitag, 4.1.2008 gleichfalls in Kaprun.<br />

Die Einladungen ergehen wie immer persönlich an unsere Mitglieder!<br />

Details aller unserer Veranstaltungen, Kurse und Törns finden Sie auf unserer<br />

Homepage: www.crewtauern.at<br />

Anmeldungen können gleichfalls über diese Adresse vorgenommen werden!<br />

crew eisenerz<br />

Crew-Commander Mike Hecker<br />

Freiheitsplatz 4, 8790 Eisenerz<br />

t. 0664 / 345 85 28, mike@gebirgssegler.at,<br />

www.gebirgssegler.at<br />

VorstAnd<br />

Mike Hecker (Crew-Commander), Kurt Haider (Vize-Crew-Commander), Werner<br />

Resch (Schatzmeister), Jörg Vaczulik ( Schriftführer), Jan Smitterberg (Trainer)<br />

clubAbend<br />

Jeden 1. Donnerstag im Monat (Abweichungen werden angekündigt) um 18.00 Uhr<br />

im „GH zur alten Mühle“ Fam. Längauer, Hieflauerstraße <strong>10</strong>0, 8790 Eisenerz.<br />

- links außen der Crew-Leiter Mike Hecker<br />

- in der Mitte Sohn Thomas Hecker - der<br />

jüngste Austria Cup <strong>2007</strong> Teilnehmer,<br />

der von........<br />

- rechts außen - Ehren-Commodore<br />

Wilhelm Trebitsch dafür eine Medaille +<br />

Urkunde erhält.<br />

crewProgrAmm<br />

04.<strong>10</strong>. <strong>2007</strong> Crewabend- Knoten und Segeltechnik mit Jan Smitterberg<br />

13.- 28.<strong>10</strong>. <strong>2007</strong> <strong>10</strong>00 Meilen Race<br />

08.11. <strong>2007</strong> Crewabend- Einführung in die Astronavigation mit<br />

Martin Kausal<br />

06.12. <strong>2007</strong> Crewabend „Die besten Bilder von <strong>2007</strong>“ und Adventfeier<br />

Weiteres ist über die Wintermonate ein GMDSS Kurs geplant.<br />

Um Voranmeldung wird gebeten.<br />

Unser jüngstes Mitglied: Sebastian Knoll mit Zahlmeister Werner Resch<br />

neugründung der YcA crew eisenerz<br />

Gibt es Segler in den Bergen? Natürlich, genauso wie Schifahrer in Kroatien.<br />

Gelegentlich werden wir Gebirgssegler gespottet, was uns nicht weiter stört, also<br />

haben wir es uns zum Markenzeichen gemacht. Schon jahrelang gab es in Eisenerz<br />

eine Interessensgemeinschaft Segeln. Als ich im Jahr 2006 mein erstes, eigenes<br />

Segelschiff kaufte, schloss ich mich im Zuge des Austria Cups dem YCA an. Mit<br />

meinem Freund Jan Smitterberg wurde die Idee, unsere Kinder im Segelsport auszubilden,<br />

geboren, und in der Folge auch anderen Menschen den Bootssport näher<br />

zu bringen. Dazu brauchen wir aber einen Verein. Einen neuen Club zu gründen<br />

erschien uns genauso wenig sinnvoll, wie der zeitliche und finanzielle Aufwand<br />

nach Graz beziehungsweise zum Waltschachersee der Crew Steiermark zu fahren.<br />

Der YCA erschien uns aber als größter österreichischer Hochseeverein auch wichtig.<br />

Also versuchten wir eine eigene Crew Eisenerz zu gründen. Mit Hilfe von Commodore<br />

Ingo Kleinschmidt, Ehren- Commodore Willi Trebitsch, unserem Mentor, sowie dem<br />

Herz im Generalsekretariat, Andrea Winterauer, gelang uns das auch. Jetzt sind wir<br />

die kleinste, dafür aber eine stolze Crew im YCA. Unsere Ziele sind Aus- und Weiterbildung<br />

von der Jugend bis zum Senior im Bootssport. Gemeinsame Sternfahrten<br />

und Regattateilnahmen, wie heuer noch der Ecker- Cup und nächstes Jahr drei<br />

Schiffe beim Austria Cup. Sowie ein sinnvolles, gemütliches Clubleben im Raum<br />

Leoben und Umgebung. Davon kann sich jeder bei unseren Clubabenden überzeugen.<br />

Wir treffen uns jeden 1. Donnerstag im Monat im GH Längauer in Eisenerz. Für<br />

genauere Informationen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung.<br />

Mike Hecker, t. 0664 3458529, mike@gebirgssegler.at<br />

crew bAYern<br />

Crew-Commander Dipl.-Päd. Barbara Lange-Hofmayer<br />

Waldinger Str. 28, D-85084 Reichertshofen<br />

t./f. +49 / 8453 / 8699, m. +49 / 160 / 735 82 09<br />

Am 2. Dienstag jeden Monats gibt es ab 19.00 Uhr einen Seglerstammtisch im<br />

Wirtshaus „Hirscheck“, Stupfstr. 21, D-80634 München, T. +49 / 89 / 13<strong>10</strong>68,<br />

www.hirscheck-muenchen.de, Inhaber ist Uwe Springer<br />

Am 19.11.07, um 20.00 Uhr, zeigt Bernt Lüchtenborg seine Film-und Fotoshow :<br />

„Meereslust“ in Bernau, Chiemsee-Infocenter, Felden <strong>10</strong>.<br />

crew kroAtien<br />

Ehren-Commodore und Crew-Commander<br />

Kapitän Miljenko Zanic<br />

Lucka Ispostava, HR-51250 Novi Vinodolski<br />

t./f. +385 51 244 345<br />

clublokAl<br />

Die YCA-Crew Kroatien lädt jeden Sonntag ab <strong>10</strong>.00 Uhr im „Captains Club“<br />

HR-51250 Novi Vinodolski, Obala Kneza Branimira 3 zum YCA-Stammtisch ein.<br />

Kapitän Miljenko Zanic wurde anläßlich der 35. Ordentlichen Generalversammlung<br />

zum Ehren-Commodore des Yacht Club Austria ernannt!<br />

crew schweiz<br />

Crew-Commander Bruno Gerber<br />

Alte Gasse 14, CH-3704 Krattigen<br />

t. +41 / 338 / 22 95 24, f. +41 / 338 / 22 95 39,<br />

www.yca-crew.schweiz.ch, office@yca-crew-schweiz.ch


<strong>10</strong>0 FOTO OSKAR KIHLBORG, GERT SCHMIDLEITNER<br />

Ende einer Ära<br />

Seit 1990 gibt es das Ecker-1.000-<br />

Meilen-Race. Mit dem diesjährigen<br />

Rennen werden die Gründungsväter des<br />

Cups abtreten. <strong>OCEAN7</strong> bringt einen<br />

Rückblick und Ausblick. Seite <strong>10</strong>4.<br />

Volvo Ocean Race<br />

Diese anspruchsvolle Round-the-World-<br />

Regatta war so gut wie am Ende. Welche<br />

gravierenden Neuerungen sie für 2008<br />

wieder hochaktuell und attraktiv machen<br />

werden: Seite 1<strong>10</strong>.<br />

Rennmaschine<br />

Wie fühlen sich Hobby-Fahrtensegler<br />

auf einer Hightech-Rennmaschine?<br />

Xenia Daum segelte mit Andreas Hanakamp<br />

auf der „Black Pearl“ von Helsinki<br />

nach St. Petersburg. Seite 116.


news Regatta<br />

<strong>10</strong>1<br />

Traditionsregatta<br />

auf neuem Kurs<br />

DER „DiE PRESSE BUSiNESS CUP <strong>2007</strong>”<br />

In Trogir – in der Nähe von Split an der dalmatinischen Adriaküste – werden heuer knapp 80<br />

Boote ins Rennen gehen. Das ist ein Rekordstarterfeld und macht den Cup zur wichtigsten<br />

österreichischen Hochseeregatta.<br />

Das Ambiente von Trogir ist unvergleichlich: Die Boote liegen direkt an der Stadtmole und die zum<br />

Unesco-Weltkulturerbe zählende Altstadt wird so zur größten und jedenfalls schönsten Marina<br />

der Welt. Vom Kamerlengo, der altehrwürdigen Befestigungsanlage, die die Altstadt flankiert,<br />

ergibt das einen wunderbaren Blick. Und die Burg wird auch Schauplatz der Eröffnungs- und<br />

Abschlussgala sein.<br />

Die Presse (mit Partner Allianz) ist erstmals Gastgeber der Regatta, die heuer ihre 14. Auflage erlebt.<br />

Der österreichischen Qualitätszeitung ist es gelungen, eine erlesene Runde österreichischer<br />

Wirtschaftskapitäne ins Boot zu holen. Mehr denn je soll der Cup ein „Business“ Cup sein, der eine<br />

ideale Plattform für beides ist: für Segelspaß und für Networking. Neben dem Regattaprogramm<br />

wurden die Side-Acts deutlich erweitert.<br />

Sportlich verdient die Regatta schon vorab das Prädikat „besonders wertvoll“. Dafür sorgen nicht<br />

zuletzt die österreichischen Profisegler, die als Skipper dabei sind: Gleich drei Olympiasieger<br />

sind es, nämlich Roman Hagara, Hans Peter Steinacher und auch Christoph Sieber. Daneben<br />

Thomas Zajak aus der Riege der österreichischen Stars in der Tornado-Klasse von morgen. Und<br />

genauso „alte Hasen“: Andreas Hanakamp und Christian Kargl, die sich momentan ja auf die<br />

größte Kampagne vorbereiten, die es jemals mit österreichischer Beteiligung gegeben hat - das<br />

Volvo Ocean Race.<br />

Es wäre keine Veranstaltung der Presse, gäbe es nicht ein zusätzliches Zuckerl für die Cupper:<br />

Die tägliche Regatta-Presse mit den sportlichen und gesellschaftlichen Highlights des Tages.<br />

FACTS<br />

14. Die Presse Business Cup<br />

20.-25.<strong>10</strong>.<strong>2007</strong> in Trogir. Fünf Wettfahrten.<br />

Yachten mit Spi (ORC) und Fahrtenyachten<br />

ohne Spi (ORC). Einheitsklasse: Salona 37<br />

(Kevlarsegel). Keine Kats.<br />

www.businesscup.at


<strong>10</strong>2 news Regatta<br />

Fahrtenregatten im Herbst<br />

VEranstaltung<br />

tErMin<br />

rEgattatagE<br />

ort<br />

VEranstaltEr<br />

WEttfahrtlEitEr<br />

WEttfahrtEn/Modus<br />

KlassEn<br />

KostEn<br />

lEistungEn<br />

WEbsitE/E-Mail<br />

tEilnEhMEr 2006<br />

3. adriatic offshore<br />

challenge<br />

6.-13. Oktober<br />

7.-12. Oktober<br />

Murter/CRO<br />

Blu Balu Yachting<br />

Gert Schmidleitner<br />

Langstrecken-Etappenrennen<br />

Murter-Dubrovnik-Murter;<br />

Fahrtenyachten mit und ohne<br />

Spi nach ORC, 2-Personen-<br />

Klasse<br />

EUR 220/Person,<br />

(bei 2-Personen-Klasse EUR 0<br />

für Skipper)<br />

Seglerbrunch, Welcome Area,<br />

ein Frühstück und Seglerparty in<br />

Dubrovnik, Seglerfest mit Buffet<br />

in Murter, Rahmenprogramm<br />

www.sailing-week.com<br />

47<br />

11. Ecker <strong>10</strong>00-<br />

Meilen-race<br />

13.-27. Oktober<br />

Start 15. Oktober<br />

Trogir (oder Zadar)/CRO<br />

Ecker Yachting<br />

Wolfgang Legenstein<br />

2 Wettfahrten, 2. Start am 21.<strong>10</strong>.<br />

in Katakolon, Ziel in Samos/GRE;<br />

nur Charteryachten, kein Spi,<br />

keine Kats<br />

EUR 360/Yacht<br />

EUR 240/Person<br />

Essen zu Start und<br />

Siegerehrung<br />

www.eckeryachting.com<br />

2003: 76<br />

14. die Presse<br />

business cup<br />

20.-25. Oktober<br />

22.-24. Oktober<br />

Trogir/CRO<br />

Die Presse<br />

Gert Schmidleitner<br />

5 Wettfahrten; Yachten mit Spi<br />

(ORC) und Fahrtenyachten ohne<br />

Spi (ORC), Einheitsklasse: Salona<br />

37 (Kevlarsegel), keine Kats<br />

EUR 260/Yacht<br />

EUR 190/Person<br />

Frühstücksbuffet, Eröffnungsund<br />

Abschlussdinner, Buffets<br />

nach den Wettfahrten, Rahmenveranstaltungen,<br />

Musikprogramme<br />

www.businesscup.at<br />

78<br />

23. s-cup<br />

23.-27. Oktober<br />

25.-27. Oktober<br />

Biograd/CRO<br />

Nautic Club Austria<br />

Gert Schmidleitner<br />

7 Wettfahrten; Einheitsklasse<br />

Elan 333 mit Spi (ohne Vergütung);<br />

Buchung nur über NCA<br />

EUR 330/Yacht<br />

Frühstücksbuffet, Festbuffet zur<br />

Preisverleihung<br />

www.nca.at<br />

34<br />

Sylvia Vogl und René Mangold<br />

hOChSEE-STAATSMEISTER <strong>2007</strong><br />

War das eine spannende Österreichische Mercedes-Benz hochsee<br />

Staatsmeisterschaft vom 22. – 28. September in Primosten!<br />

Auf den letzten <strong>10</strong>0 Metern am letzten Regattatag holten<br />

Sylvia Vogl und Crew, zu der auch 470er-Vorschoterin Carolina Flatscher<br />

gehört, den vierten Rang in der zweiten Tageswettfahrt und damit den<br />

Gesamtsieg.<br />

„Es war ein herzschlagfinale. Der Start war uns sehr gut gelungen, aber<br />

nach dem ersten Vorwindkurs verhakte sich das Spifall an der Rollfock<br />

und wir hatten Probleme, den Spi zu bergen. Das kostete uns den zweiten<br />

Platz, wir sind auf Rang fünf zurück gefallen, konnten aber dann doch<br />

den vierten Rang ins Ziel bringen. Wir sind zufrieden, man kann zwar<br />

immer noch besser sein, aber insgesamt sind wir konstant gut gesegelt“,<br />

sagt Vogl.<br />

Vize-hochsee-Staatsmeister <strong>2007</strong> ist Nico Delle-Karth, der mit nur vier<br />

Crewmitgliedern auskommen musste - eine bemerkenswerte seglerische<br />

Leistung. Delle-Karth musste gleichzeitig steuern und die Großschot fahren,<br />

und konnte trotz der zahlenmäßigen Unterlegenheit seiner Crew die<br />

zweite Tageswettfahrt gewinnen. Im Endergebnis ist Delle-Karth gleichauf<br />

mit Vogl, die aber aufgrund ihrer besseren Ergebnisse bei den Langstrecken<br />

als Gesamtsiegerin gilt.<br />

In der offenen Klasse war René Mangold auf Grand Soleil 42 der Gesamtsieg<br />

nicht mehr zu nehmen, immerhin konnte aber Wolfgang Rendl auf<br />

IMS 500 die beiden letzten Tageswettfahrten für sich entscheiden. Zur<br />

zweiten und insgesamt letzten war Mangold nicht mehr angetreten.<br />

Erstmals wurde ein Staatsmeistertitel in der Kategorie hochsee/One<br />

Design auf Salona 37 vergeben. Gleichzeitig fand die Österreichische<br />

hochseemeisterschaft in der Offenen Klasse statt.<br />

Quelle: ÖSV<br />

EndErgEbnissE ÖstErrEichischE MErcEdEs-bEnz hochsEEstaatsMEistErschaft<br />

nach 9 WEttfahrtEn, Ein strEichEr:<br />

one design Klasse:<br />

1. AUT 4 Mercedes 1 Sylvia Vogl / SCK Jazz: 3, 2, 3, 1, 2, 3, (5), 4, 4 / 22<br />

2. AUT 2 Nico Delle Karth / KYK Soul: 4, 1, 1, 2, 5, 6, (7), 2, 1 / 22<br />

3. AUT 1 Mercedes 2 Thomas Zajac / UYCNs Bossa Nova:<br />

offene Klasse:<br />

1. AUT 16 René Mangold Grand Soleil 42 Race BMW Austria:<br />

1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2, DNS:9 / 9<br />

2. AUT 12 Wolfgang Rendl IMS 500 Aquila: (2), 2, 2, 2, 2, 2, 2, 1, 1 / 14<br />

3. CZE 11 Puler Zbynek Dufour 40 Luce: 3, (6), 6, 4, 4, 4, 3, 6, 2 / 32


Alle<br />

Informationen<br />

diepresse.com/<br />

businesscup<br />

Getreu dem Seglerspruch „Navigare vivere est“<br />

findet auch heuer wieder der „Presse“ Business Cup <strong>2007</strong><br />

in Trogir, an der Küste Kroatiens, statt. Die klassische Regatta-Woche<br />

für Charter- und Eigneryachten erfolgt vom 20. bis 25. Oktober<br />

in Kooperation mit unserem neuen Partner Allianz.<br />

Auf diepresse.com/businesscup finden Sie alle Informationen rund um den<br />

„Presse“ Business Cup <strong>2007</strong>. Um den Folder samt Ausschreibung<br />

in gebundener Form zu erhalten, teilen Sie uns einfach Ihre Postanschrift unter<br />

businesssegelcup@diepresse.com mit.<br />

Anmeldungen bitte an:<br />

Mayer Yachten GmbH, Gniebing 208, A-8330 Feldbach<br />

Tel. +43/(0)3152/23 73<br />

E-Mail: e.mayer@mayer-yachten.com<br />

diepresse.com/businesscup<br />

businesscup.at<br />

Business<br />

Segel Cup 07<br />

P RESENTED<br />

BY<br />

20. bis 25. Oktober <strong>2007</strong><br />

Trogir, Kroatien


<strong>10</strong>4 TexT thomas d. dobernigg foTos © gindlfoto<br />

das ende<br />

einer ära<br />

1.000-Meilen-Race quer durch das Mittelmeer. es ist die anspruchsvollste fahrtensegler-regatta<br />

europas. sie findet heuer zum elften mal statt. für die erfinder und Väter des ecker-Cups wird es die<br />

letzte sein.


egatta<br />

<strong>10</strong>5


<strong>10</strong>6<br />

Chronologie der Rennen<br />

1990<br />

Erstes Ecker 1.000-Meilen-Race. Hieß damals „Ecker Ägypten Cup“ und führte von<br />

Zadar über Pylos nach Alexandria.<br />

Gestartete Yachten: 20. Im Ziel: 13.<br />

1. Dr. Zelimir Kulisic S/Y „Tokogo” Gib Sea 442 212,12 h<br />

2. Dr. Axel Platz S/Y „Hookipa” Gib Sea 442 241,32 h<br />

3. Dr. Stephan Pack S/Y „Messalina” Gib Sea 442 242,02 h<br />

1991<br />

Zweites Ecker 1.000-Meilen-Race. Marmaris – Pylos – Alexandria.<br />

Gestartete Yachten: 26. Alle im Ziel.<br />

1. Dr. Zelimir Kulisic S/Y „Majong (Croatia)” Gib Sea 442 177 h 38 min<br />

2. Hubert Kaffer S/Y „Challenge” X-452 178 h 42 min<br />

3. Wilfried Lettner S/Y „Mescalito” Gib Sea 442 185 h <strong>10</strong> min<br />

1992<br />

Drittes Ecker 1.000-Meilen-Race. Marmaris – Pylos – El Kantaoui (Tunesien).<br />

Gestartete Yachten: 40 (1 Katamaran). Im Ziel: 38.<br />

1. Wilfried Lettner S/Y „Odyssee” Gib Sea 522 148 h 47 min<br />

2. Andreas Duswald S/Y „Mescalito” Gib Sea 442 149 h 04 min<br />

3. Gerhard Hödl S/Y „Hookipa” Gib Sea 442 155 h 31 min<br />

1993<br />

Viertes Ecker 1.000-Meilen-Race. Marmaris – Pylos – Monastir.<br />

Gestartete Yachten: 43. Im Ziel: 41.<br />

1. Marjan Einspieler S/Y „Extasy” X-412 166 h 51 min<br />

2. Andreas Duswald S/Y „Sarita” Solitaire 52 168 h 02 min<br />

3. Harald Pilz S/Y „Athenian” First 41 S 169 h 00 min<br />

1994<br />

Fünftes Ecker 1.000-Meilen-Race. Marmaris – Pylos – Ashkelon.<br />

Gestartete Yachten: 66. Im Ziel: 59.<br />

1. Gunnar Kreindl S/Y „Hookipa” Gib Sea 442 191 h 41 min<br />

2. Johann Krupa S/Y „Green Spleen” Diva 399 200 h 12 min<br />

3. Roland Krenn S/Y „Silver Calabash” Ovni 39 202 h 00 min<br />

1995<br />

Sechstes Ecker 1.000-Meilen-Race. Zadar – Pylos – Malta.<br />

Gestartete Yachten: 49. Im Ziel: 41.<br />

1. J. Krupa/H. Landgraf S/Y „Kassiope” X-412 125 h 58m<br />

2. Dr. Zelimir Kulisic S/Y „Croatia” First 41f5 135 h 34m<br />

3. J. Broghammer S/Y „Stanislav” Elan 43 135 h 37m<br />

Die Begleitschiffe<br />

1990 Zadar - Pylos - Alexandria „Viva la Libertad” Motorboot Yaretti 52<br />

1991 Marmaris - Pylos - Alexandria „Anina” Segelyacht Bennetti 54<br />

1992 Marmaris - Pylos - El Kantaoui „Nor Daria” Segelyacht Jongert<br />

1993 Marmaris - Pylos - Monastir „Licorne” Segelyacht Feeling 546<br />

1994 Marmaris - Pylos - Ashkelon „Amorina” 3-Mast Bark Götaverken<br />

1995 Zadar - Pylos - La Valetta „Pan Orama” 3-Mast Stagsegler<br />

1996 Marmaris - Pylos - Monastir „Sarita” Segelyacht Solitaire 52.12<br />

1998 Zadar - Pylos - Kusadasi „Sarita“ u. „Marielle” Segelyachten Solitaire 52.12 und Feeling 446<br />

2000 Zadar - Rethymnon - Lavrion „Espada” u. „Lady C” Katamarane Privilege 37 und 465<br />

2003 Zadar - Prevezy - Orhaniye “STS Khersones” 3-Mast-Vollschiff<br />

alle wetter. Im Laufe der bisher zehn Ecker-Cups gab es alles an Wind<br />

und Wetter. Vom orkanartigen Sturm vor dem israelischen Ashkelon bis zu<br />

ermüdenden Flautentagen.<br />

Am 15. Oktober <strong>2007</strong> fällt vor<br />

Zadar der Startschuss zum<br />

11. Ecker Cup – dem legendären<br />

1.000-Meilen-Race<br />

quer durch das Mittelmeer. 97 Yachten<br />

haben gemeldet, um sich in diesem<br />

Jahr auf die anspruchsvolle Wettfahrt<br />

zu machen. Zwischenstation ist der<br />

nahe bei Olympia gelegene griechische<br />

Hafen Katakolon.<br />

Dort startet dann die zweite Etappe<br />

nach Samos. Spätestens bei der Abschlussfeier<br />

auf dieser Ägäisinsel unmittelbar<br />

vor der kleinasiatischen<br />

Küste wird etliche der teilnehmenden<br />

Seglerinnen und Segler wohl etwas<br />

Wehmut überkommen. Denn das wird<br />

dann auch das Ende einer Ära sein, die<br />

das Fahrtensegeln ganz entscheidend<br />

geprägt hat.<br />

„Es ist endgültig die letzte Regatta unter<br />

unserer Regie“, sagt Kurt Ecker, der<br />

Erfinder des 1.000-Meilen-Race.<br />

Unter „uns“ versteht er Regattaleiter<br />

Ing. Wolfgang „Lazy“ Legenstein, Regattawirt<br />

Paul „Mr. Leberkäs“ Hafner<br />

sowie Weltumsegler und Bestsellerautor<br />

Bobby Schenk, der bisher jede Siegerehrung<br />

zu einem Event werden ließ<br />

- was ihm den Spitznamen „Zirkusdirektor“<br />

einbrachte. Ob es auch das<br />

endgültige „Aus“ für diese Regatta sein<br />

wird, oder ob sich jemand findet, der<br />

diese logistisch und finanziell höchst<br />

aufwändige Arbeit in Zukunft übernehmen<br />

wird, steht noch nicht fest.


egatta<br />

<strong>10</strong>7<br />

STS KerShoneS. Das russische 3-Mast-Vollschiff begleitete die Regatta im<br />

Jahr 2003.<br />

bei jeder regatta im einsatz:<br />

Zeitenberechnung Herbert<br />

Förstl.<br />

segelmacher Johann schraitl (72).<br />

1996<br />

Siebtes Ecker 1.000-Meilen-Race. Marmaris – Pylos – Monastir.<br />

Gestartete Yachten: 38. Im Ziel: 38.<br />

1. Fritz Demmer S/Y „2nd last Chance” Morgan 50 187 h 05m<br />

2. J. Krupa / H. Landgraf S/Y „Koh i Noor” X-452 189 h 13m<br />

3. Adi Klinkl / Ernst Wilhelm S/Y „Black Cat” Comet 460 197 h 43m<br />

1998<br />

Achtes Ecker <strong>10</strong>00-Meilen-Race. Zadar – Pylos – Kusadasi.<br />

Gestartete Yachten: 55. Im Ziel: 47.<br />

1. Martin Zeiler S/Y „Seacloud” Elan 43 153 h 24m<br />

2. Robert Strauß S/Y „Dimitros” Dufour 41C 153 h 59m<br />

3. Markus Promberger S/Y „Tomislav” Elan 43 154 h 23m<br />

2000<br />

Neuntes Ecker <strong>10</strong>00-Meilen-Race. Zadar – Rethymnon – Neos Marmaras.<br />

Gestartete Yachten: 55. Im Ziel: 42.<br />

1. Adolf Klinkl S/Y „Abaco” Bavaria 46 213 h 50,5m<br />

2. Zarko Juraga S/Y „Tankerkomerc” Bavaria 44E 216 h 18,8m<br />

3. Hubert Mayer S/Y „Jonathan blue” Dufour 45C 226 h 13,3m<br />

Auf Grund eines schweren Sturmes konnte beim <strong>10</strong>00 Meilen Race 2000 zum ersten<br />

mal in der Geschichte des Ecker Cup die geplante Strecke nicht eingehalten werden.<br />

Das <strong>10</strong>00 Meilen Race endete statt wie vorgesehen nicht in Neos Marmaras sondern<br />

im auf halber Strecke gelegenen Lavrion am Kap Sounion. Den Mitarbeitern von Ecker<br />

Yachting gelang es mit einer logistischen Meisterleistung, die Siegesfeier in letzter<br />

Minute in Lavrion zu organisieren und die für die Rückreise gecharterten Flugzeuge<br />

umzuleiten und alle Teilnehmer wie geplant wohlbehalten nach Hause zu bringen.<br />

2003<br />

Zehntes Ecker <strong>10</strong>00-Meilen-Race. Zadar – Prevezy – Orhaniye.<br />

Gestartete Yachten: 76. Im Ziel: 71.<br />

1. Hubert Mayer S/Y „Jonathan Blue” Dufour 45C 177 h 46,7m<br />

2. Günther Huber S/Y „Aida” Bavaria 42 189 h 54,8m<br />

3. Zarko Juraga S/Y „Tankerkomerc” First 47.7 190 h 39,2m<br />

Sonderpreis: Zarko Juraga für seine <strong>10</strong>. Teilnahme<br />

<strong>2007</strong><br />

Elftes Ecker <strong>10</strong>00 Meilen Race. Zadar - Katakolon – Samos.<br />

Start: 15. Okt.<strong>2007</strong> in Zadar.<br />

Ende: 28. Okt. <strong>2007</strong> in Samos.<br />

Zwischenstopp in Katakolon – Griechenland Peleponnes.<br />

Die Höhepunkte<br />

1990 Erstes 1.000-Meilen-Race mit 23 Yachten.<br />

1992 Der an den Rollstuhl gefesselte Wilfried Lettner aus Bachmanning<br />

in Oberösterreich gewinnt die Gesamtwertung mit einer GibSea 522.<br />

Eine Teilnehmeryacht verfehlt die Einfahrt nach El Kantaoui in Tunesien<br />

und strandet.<br />

1995 Ein Wiener Apotheker wird vom Großbaum am Kopf getroffen und<br />

schwer verletzt. Er wird mit einem Hubschrauber der US-Navy abgeborgen<br />

und auf dem Flugzeugträger USS America notoperiert, kann aber<br />

nicht mehr gerettet werden.<br />

2000 Eine Yacht sinkt bereits bei der Anreise zum Start. Eine weitere<br />

muss südlich von Kithyra wegen Wassereinbruchs aufgegeben werden.<br />

Die Behörden von Rethymnon auf Kreta verbieten tagelang das Auslaufen<br />

wegen Sturms. Das ursprüngliche Ziel Neos Marmaris auf Chalkidiki<br />

muss aufgegeben und nach Lavrion verlegt werden. Die gesamte Siegesfeier<br />

für rund 390 Personen muss umorganisiert und neu ausgerichtet,<br />

die gecharterten Flugzeuge für den Heimflug umgeleitet werden.<br />

2003 Der Kroate Zarko Juraga war seit 1990 bei jedem 1.000-Meilen-<br />

Race dabei und erhält dafür einen Sonderpreis. Er ist für das diesjährige<br />

Rennen <strong>2007</strong> wieder gemeldet.


<strong>10</strong>8 TexT Thomas d. dobernigg foTos archiv<br />

der herr<br />

der 153 Schiffe<br />

Kurt Ecker aus Schnalla in Oberösterreich. seit 26 Jahren floriert sein charterunternehmen.<br />

ecKer YachTing zählt zu den größten im deutschsprachigen raum und gilt als grundsolide. mehr als<br />

ein vierteljahrhundert ohne skandale und Pleiten in einer branche, die immer für aufregungen gut ist.<br />

Kurt Ecker, der<br />

Mann hinter der inzwischen<br />

größten<br />

und anspruchsvollsten<br />

Regatta im Mittelmeer,<br />

dem 1.000-Meilen-<br />

Race. Unter seinem Kommando<br />

stehen 153 Yachten,<br />

Dutzende Mitarbeiter an<br />

zehn Stützpunkten und in<br />

der Zentrale. Dazu ist er<br />

Anbieter von Charterflügen,<br />

hat Weltumsegelungen<br />

in Etappen organisiert, mit<br />

der gesamten dafür nötigen<br />

Logistik, die hinter einem<br />

solchen Unternehmen<br />

steht. Und ist seit 26 Jahren<br />

erfolgreich im hart umkämpften<br />

Chartergeschäft.<br />

Ohne Skandale und Pleiten<br />

und einer der ganz wenigen<br />

in Österreich, der für<br />

alle Kundengelder einen<br />

Sicherungsschein ausstellt.<br />

Ich sitze Kurt Ecker in seinem<br />

Büro im oberösterreichischen<br />

Dorf Schnalla<br />

in der Nähe von Ried im<br />

Innkreis gegenüber. Ein<br />

ruhiger, zurückhaltender<br />

„unsere Charterpreise sind heute<br />

niedriger als 1988.“<br />

kurt ecker<br />

Mensch. Da sprudelt nichts<br />

von selbst hervor wie bei so vielen anderen<br />

Gesprächspartnern. Da fällt kein<br />

Satz wie: „Aber Sie müssen unbedingt<br />

schreiben, dass wir ...“.<br />

Nein. Ganz im Gegenteil. Die „Erfolgsgeschichte<br />

Ecker Yachting“ ist nur<br />

schwer aus ihm herauszuholen. Seine<br />

Bescheidenheit macht es einem Reporter<br />

nicht gerade leicht. Aber es ist wohl<br />

genau diese Zurückhaltung, die sein<br />

Unternehmen zu einem der<br />

größten und einem der seriösesten<br />

dieser Branche im<br />

deutschsprachigen Raum<br />

werden ließ.<br />

Vom Virus<br />

befallen<br />

Begonnen hat alles, als der<br />

heute 61-jährige Kurt Ecker<br />

im Alter von zwölf Jahren<br />

von einem schlimmen Virus<br />

befallen wurde – dem Segelvirus.<br />

„Damals hatte ich<br />

am Wolfgangsee zum ersten<br />

Mal in meinem Leben<br />

die Gelegenheit zu segeln.<br />

Es hat mich nie mehr losgelassen“,<br />

erzählt er.<br />

Es folgten der B-Schein in<br />

Linz und abenteuerliche<br />

erste Hochseetörns. „Charter<br />

im heutigen Sinn gab es<br />

damals kaum“, erinnert sich<br />

Kurt Ecker.<br />

Auf der Boot in Düsseldorf<br />

kam der junge Segler<br />

schließlich mit einem der<br />

großen deutschen Vercharterer<br />

ins Gespräch: „Wir<br />

suchen jemanden, der uns<br />

in Österreich vertritt.“<br />

Kurzentschlossen schlug<br />

Kurt Ecker ein. Bei diesem Job hat er vor<br />

allem gelernt, wie es nicht ablaufen darf:<br />

Kundenbetrug, schlecht bis gar nicht<br />

gewartete Schiffe, unseriöses Geschäftsgebaren.<br />

Alle negativen Aspekte eben.


egatta<br />

<strong>10</strong>9<br />

„Da fasste ich den Entschluss, mich in<br />

dieser Branche selbstständig – und alles<br />

anders zu machen.“ Kurt Ecker eröffnete<br />

seinen ersten Stützpunkt im kroatischen<br />

Tucepi. Zwölf Schiffe, GibSeas<br />

von 36 bis 42 Fuß, topgepflegt und hervorragend<br />

ausgerüstet mit allem, was<br />

damals state of the art war – vom Radar<br />

bis Loran C. Kein andere Vercharterer<br />

bot Vergleichbares an.<br />

Weil damals bereits viele segeln wollten,<br />

aber nur wenige den Segelschein<br />

und die nötigen Kenntnisse besaßen,<br />

waren Skipper und Kojencharter gefragt.<br />

Eine Belastungsprobe für die<br />

junge Ehe mit Christl, denn: „Das<br />

habe dann ich gemacht. 26 Wochen<br />

im Jahr. Und ich habe neue Schiffe<br />

überstellt. Von der Nord-Adria bis<br />

Sizilien und retour. Vorwiegend gab<br />

es damals Einzelbucher. Das Geschäft<br />

ist hervorragend gelaufen.“<br />

Seine Frau betreute inzwischen Büro<br />

und Telefon.<br />

Flucht vor dem Krieg<br />

Das Geschäft in Kroatien florierte.<br />

Bald hatte Ecker Yachting mehr als 30<br />

Schiffe laufen und Zadar als zweiten<br />

Stützpunkt eingerichtet. Es schien keine<br />

Grenzen zu geben. Es brummte.<br />

Dann kam der Krieg. „Über Nacht.<br />

Wir hatten nahezu alle Schiffe für<br />

Wochen ausgebucht und wir wussten,<br />

die müssen sofort weg aus der Adria.“<br />

Eine generalstabsmäßige Evakuierung<br />

lief an. Allen Kunden wurde angeboten,<br />

statt in Kroatien an der türkischen<br />

Küste zu segeln. Die meisten<br />

waren einverstanden. Ecker charterte<br />

für sie ein Flugzeug bei Tyrolian.<br />

Gleichzeitig wurden alle Freunde,<br />

Bekannte und Eigner mobilisiert, die<br />

Flotte von Ecker Yachten buchstäblich<br />

bei Nacht und Nebel aus dem<br />

Kriegsgebiet Jugoslawien wegzusegeln.<br />

Kurt Ecker erinnert sich: „Innerhalb<br />

weniger Stunden war alles<br />

organisiert und die Yachten liefen<br />

aus. Die Devise war: Einfach nur weg<br />

aus der Gefahrenzone.“<br />

San Giorgio in Süditalien war Treffpunkt<br />

auf dem Zwischenstopp in die<br />

Türkei. Kaum der Krise entronnen,<br />

florierte das Geschäft an der traumhaft<br />

schönen türkischen Südküste. Zum<br />

Stützpunkt Göcek kam bald Marmaris<br />

hinzu und schließlich Antalya.<br />

„Wir waren immer bemüht, Besonderes<br />

zu bieten und auch die Saison zu<br />

verlängern“, sagt Kurt Ecker. Einmal<br />

wurden Yachten über den Atlantik in<br />

die Karibik gesegelt, wo sie im europäischen<br />

Winter im Charter liefen.<br />

Abenteuer Ägypten<br />

1990 veranstaltete Ecker das erste<br />

1.000-Meilen-Race. Ziel: Alexandria<br />

in Ägypten. Kurt Ecker: „Dort kam<br />

der Tourismus-Minister auf mich zu.<br />

Er wollte das Geschäft für sein Land<br />

ankurbeln und nahm mich mit auf<br />

eine Fahrt den Nil aufwärts und ins<br />

Rote Meer. Das ideale Winter-Revier.<br />

Segeln. Tauchen. Schnorcheln.<br />

Einfach ein Traum. Der Minister<br />

sagte uns jede Unterstützung zu. Er<br />

brachte mich zu einer Marinebasis<br />

mit einer großen Krananlage direkt<br />

neben einem modernen Hotel. Auch<br />

der dortige Militärkommandant war<br />

begeistert von der Idee. Die gesamte<br />

Infrastruktur der Marine stünde zu<br />

unserer Verfügung, sagte er.“<br />

Ecker ging groß in die Werbung und<br />

verlegte nach der Sommersaison 13<br />

Yachten ins Rote Meer. Dazu ein Begleitschiff,<br />

Tauchausrüstungen, Kompressoren<br />

und was man so braucht.<br />

Vor Ort war alles dann plötzlich ganz<br />

anders. Keine der Zusagen hielt. Einem<br />

Ecker-Mechaniker wurde sogar der<br />

Zugang zu einem defekten Schiff in<br />

Hurgada verweigert, weil er auf keiner<br />

Crewlist stand. Die Regierung drohte,<br />

die Yachten an die Kette zu legen.<br />

Wieder musste über Nacht alles<br />

neu organisiert werden. Kurt Ecker:<br />

„Charterflüge der AUA wurden storniert<br />

und alle Schiffe aus Ägypten<br />

weggesegelt.<br />

Alle Yachten<br />

waren ausgebucht,<br />

wir mußten die Kunden<br />

entschädigen. Das ging damals hart<br />

an die Substanz.“<br />

Zukunftspläne<br />

Inzwischen ist Kurt Ecker 61 Jahre alt<br />

und arbeitet intensiv an einer Nachfolgeregelung:<br />

„Mein Motto ist: Wenn<br />

man merkt, dass man im Wege steht,<br />

soll man aufhören. Das könnte bald<br />

so weit sein.“ Nachfolger aus der Familie<br />

gibt es keinen. Sohn Klaus ist Berufspilot,<br />

Tochter Sonja zwar erfahrene<br />

Skipperin und Skipper-Trainerin, aber<br />

ihre Familie lässt ihr nicht die Zeit, das<br />

Unternehmen zu führen.<br />

„Der Ecker-Cup <strong>2007</strong> ist der letzte,<br />

den ich noch verantwortlich organisiere.<br />

Ich bin auf der Suche nach einer geordneten<br />

Übergabe, stehe in konkreten<br />

Verhandlungen wegen einer seriösen<br />

Beteiligung, die meinen langsamen<br />

Ausstieg ermöglicht und bin einer optimalen<br />

Lösung ganz nahe“, sagt Ecker.<br />

Bis es so weit ist, hat er aber noch etliche<br />

Pläne: „Viele Charterer mögen<br />

keine vollgestopften Schiffe mehr.<br />

Deshalb will ich drei 58-Fuß-Yachten<br />

bauen lassen“.<br />

Er setzt voll auf One-Way und auf<br />

Griechenland als Destination der<br />

nächsten Jahre: „Hier, in der Inselwelt<br />

der Sporaden, im Dodekanes, in<br />

der Ägäis, lässt sich noch der Traum<br />

von der großen Freiheit des Segelns<br />

erleben.“ Schon ab der kommenden<br />

Saison bietet Ecker Yachting flexible<br />

Termine auch unter der Woche ab Samos<br />

an – abhängig von günstigen Direktflügen.<br />

Und 2009 soll als weiterer<br />

Stützpunkt Saloniki hinzukommen.<br />

Dann ist auch dieses Revier ideal für<br />

One-Way-Törns bestückt.<br />

gemeinsam<br />

stark. Kurt<br />

und Christl<br />

Ecker. Eine<br />

Partnerschaft,<br />

die alle<br />

geschäftlichen<br />

Höhen und<br />

Tiefen überstanden<br />

hat..


1<strong>10</strong> TexT Dominic marsano foTos Paul toDD, oskar khilborg<br />

Im vollen surf. speziell im südlichen ozean jagen die rennmaschinen mit<br />

höchstfahrt über die lang gezogenen Wellen. besondere achtung gilt es vor<br />

treibenden Eisbergen. kollissionen können tödlich sein.


egatta<br />

111<br />

attraktives<br />

facelifting<br />

Neue Etappen, schnellere Schiffe. Gravierende Änderungen haben dem Volvo Ocean Race wieder auf<br />

die Beine geholfen. <strong>OCEAN7</strong> wirft ein Jahr vor Beginn des prestigeträchtigen Segel-Marathons um die<br />

Welt einen neugierigen Blick hinter die Kulissen.


112<br />

bewegte vergangenheit.<br />

Erst war sie die „Pirates of the<br />

Carribean“, heute segelt die<br />

Volvo Open 70 neu gebrandet<br />

mit dem Logo des russischen<br />

Sponsors LENTA unter dem<br />

Kommando von Andreas Hanakamp<br />

auf Promotiontour.


egatta<br />

113<br />

01<br />

Die allgemeine Verunsicherung<br />

war nach der letzten<br />

Auflage des maritimen Klassikers<br />

(2005/06) spürbar, die<br />

gegenwärtige Erleichterung ist es ebenso.<br />

Nach einem Toten, einer gesunken<br />

Yacht und jeder Menge technischer<br />

Probleme standen Zweifel, ob sich die<br />

Wirtschaft auch weiterhin für das vormalige<br />

Whitbread Round the World<br />

Race stark machen würde, durchaus<br />

berechtigt im Raum. Sie tut es ganz<br />

offensichtlich, denn zwölf Monate vor<br />

dem Startschuss, das Rennen wird nunmehr<br />

im Drei- anstelle des bisherigen<br />

Vier-Jahres-Rhythmus gesegelt, haben<br />

bereits sieben Teams ihre Nennung abgegeben.<br />

Ein Startfeld von zehn oder gar mehr<br />

Booten ist durchaus realistisch und<br />

spricht für ein herzerwärmendes Comeback<br />

der vor wenigen Jahren noch ordentlich<br />

krisengeschüttelten Kult-Regatta.<br />

Mehr Quantität soll im Idealfall mit entsprechender<br />

Qualität einher gehen, weshalb<br />

sich die Veranstalter rund um CEO<br />

Glenn Bourke einiges haben einfallen<br />

lassen: ein neuer Schiffstyp (VO-70) -<br />

die Yachten sind rund zwei Meter länger<br />

als ihre Vorgänger, zudem mit einem<br />

Schwenkkiel und mit wesentlich mehr<br />

Segelfläche (275 Quadratmeter am<br />

Wind) ausgestattet – versprechen eine<br />

regelrechte Tempobolzerei um den Globus,<br />

davon abgesehen sorgen die Crew-<br />

Zusammensetzung, das modifizierte<br />

Race-Format und die neue Streckenführung<br />

für reichlich Gesprächsstoff.<br />

Das Volvo Ocean Race 2008/09 geizt<br />

demnach nicht mit Überraschungen, aus<br />

patriotischer Sicht ist die Teilnahme der<br />

Russian Challenge am interessantesten.<br />

02<br />

01-02 AuStRiA-pOWER. Skipper Andreas<br />

Hanakamp wird beim nächsten VO-<br />

Rennen dabei sein. Noch segelt er<br />

ein altes Modell, das neue soll im<br />

Frühjahr 2008 fertig sein.<br />

Finanziert von Oleg Zherebtsov, übernimmt<br />

der Wiener Neustädter Andreas<br />

Hanakamp die seglerische Leitung der<br />

russischen Kampagne.<br />

Schön langsam aber doch nimmt das<br />

Format für die wohl spektakulärste<br />

Hetzjagd um den Globus Profil an. Bei<br />

der mittlerweile zehnten Auflage stehen<br />

in neun Monaten Rennzeit satte 39.000<br />

dOppElt. Ericsson belegte den fünften Platz.<br />

Beim nächsten Volvo Ocean Race wird der<br />

schwedische Mobilfunk-Riese gleich mit zwei<br />

Schiffen antreten.<br />

4 Fragen<br />

Andreas, wirst du der einzige Österreicher an Bord<br />

der Russian Challenge sein?<br />

Das hängt einzig und alleine von den Qualitäten der<br />

Bewerber ab. Wir wollen im Frühjahr zumindest drei<br />

Viertel des Teams beieinander haben und suchen<br />

verständlicherweise nach den Besten.<br />

Welche Etappe stellt deiner Meinung nach die größte<br />

Herausforderung an Mensch und Material dar?<br />

Definitiv der Weg von China nach Brasilien. Die ersten<br />

5.000 der insgesamt 12.000 Seemeilen werden gegen<br />

den Wind gesegelt.<br />

Sind mit den neuen VO-70 Racern Rekorde vorprogrammiert?<br />

Die Boote wurden entsprechend konzipiert, demnach<br />

würde es mich schon überraschen, wenn dem nicht<br />

so wäre.<br />

Wie sieht euer Countdown bis zum Rennen aus,<br />

was passiert in den kommenden 12 Monaten?<br />

Anfang des Jahres beziehen wir unser Trainingscamp<br />

in Portugal, im April läuft unser VO-70 Racer vom Stapel.<br />

Wir werden in Amerika das Rigg tauschen und den Weg<br />

von Boston an die irische Küste, sowie die finale Etappe<br />

nach Sankt Petersburg im Race-Modus absegeln.<br />

Andreas Hanakamp<br />

Geboren: 1. 07. 1966<br />

Wohnort: Wiener Neustadt<br />

Familienstand: verheiratet, drei Kinder<br />

Größe: 200 cm<br />

Gewicht: <strong>10</strong>0 kg<br />

Vorbild: Sir Peter Blake, Jochen Schümann<br />

Größter Erfolg: zweifache Olympiateilnahme


114<br />

besuch in boston. Die AVANTE, das Trainingsschiff der Puma-<br />

Crew im Design eines Sportschuhs besuchte im Mai Boston, das<br />

als Zwischenstopp beim nächsten VO Race ausgewählt wurde..<br />

Die Rennen & Sieger<br />

Nachdem das Rennen um die Welt sechs Jahre lang von<br />

der britischen Brauerei Whitbread getragen wurde, folgte<br />

1997 der Einstieg von Volvo und mit der Auflage 2001-<br />

2002 die endgültige Titelübernahme durch die Schweden.<br />

Segler aus Neuseeland trugen sich bis dato am öftesten in<br />

die Siegerliste ein, darunter deren Kiwis größte Legenden,<br />

Grand Dalton und Sir Peter Blake.<br />

Whitbread 1973-1974<br />

sayula ii<br />

Skipper: Ramon Carlin/MEX<br />

Whitbread 1977-1978<br />

Flyer<br />

Skipper: Cornelius van Rietschoten/NED<br />

Whitbread 1981-1982<br />

Flyer ii<br />

Skipper: Cornelius van Rietschoten/NED<br />

Whitbread 1985-86<br />

L‘esprit d‘equipe<br />

Skipper: Lionel Pean/FRA<br />

Whitbread 1989-1990 steinlager 2<br />

Skipper: Peter Blake/NZL<br />

Whitbread 1993-1994<br />

nZ endeavour<br />

Skipper: Grant Dalton/NZL<br />

Whitbread 1997-1998<br />

eF Language<br />

Skipper: Paul Cayard/USA<br />

Volvo ocean Race 2001-<strong>2007</strong> illbruck challenge<br />

Skipper: John Kostecki/USA<br />

Volvo ocean Race 2005-2006 Abn AMRo 1<br />

Skipper: Mike Sanderson/NZL<br />

Seemeilen auf der Speisekarte, anstelle<br />

der neun werden diesmal elf Zielhäfen<br />

angelaufen. Zu den einzelnen Etappen<br />

kommen acht weitere Inport-Races<br />

hinzu. Darüber hinaus werden acht so<br />

genannte “Pro-Am”-Rennen gesegelt.<br />

Diese Wettfahrten, mit Promis<br />

und Gästen an Bord, fließen jedoch<br />

nicht in die Wertung ein und dürften<br />

ein Zugeständnis an Sponsoren und<br />

Medien sein.<br />

In Alicante geht es los<br />

Hinsichtlich eines exakten Streckenverlaufs<br />

ist noch nicht alles in trockenen<br />

Tüchern. Klar ist, dass es am 4. Oktober<br />

im spanischen Alicante los- und<br />

nun doch nach Südafrika weitergeht.<br />

Die Idee einer “Riesen-Etappe” direkt<br />

bis in den Mittleren Osten wurde fallen<br />

gelassen. Dieser wird zwar nach wie vor<br />

angelaufen, der Zielort steht allerdings<br />

noch nicht fest. Danach führt das Rennen<br />

nach Indien (Cochin), Südostasien<br />

und China, wo die Flotte in Qingdao,<br />

dem Schauplatz der olympischen Segelbewerbe<br />

2008, Halt macht.<br />

Offen ist, ob es einen weiteren VOR-<br />

Stopp in China geben wird. Sollte dem<br />

so sein, dürfte Shanghai der Zuschlag<br />

winken. Via Stopp in Australien oder<br />

Neuseeland geht es nach Brasilien weiter,<br />

anschließend werden die Vereinigten<br />

Staaten angelaufen.<br />

Die geplante, aber aufwändig zu realisierende<br />

Etappe an die Westküste nach<br />

San Francisco entfällt, dafür steht wieder<br />

ein Stopp in Boston an der Ostküste<br />

auf dem Programm. Im Anschluss folgt<br />

der Schlag an die irische Westküste nach<br />

Galway, von wo es nach Schweden weitergeht.<br />

Im Rennen um die allerletzte<br />

Zielankunft hatte Kiel, finaler Hafen<br />

bei der Auflage 2001/02, gegenüber<br />

Sankt Petersburg das Nachsehen.<br />

Dank des Zuschlags für die Vier-Millionen-Metropole<br />

und der Kampagne<br />

der Russian Challenge fiebert Putins<br />

Reich einer doppelten VOR-Premiere<br />

entgegen.<br />

Abgesehen der zum Teil neuen Wege,<br />

haben die Verantwortlichen auch an der<br />

generellen Crew-Zusammenstellung<br />

eifrig herumgebastelt. Unter anderem<br />

wurde die Altersstruktur der Mitsegler<br />

reglementiert, künftig müssen 30 Pro-


egatta<br />

115<br />

zent der Crew unter 30 Jahre alt sein,<br />

einzige erlaubte Ausnahme ist, wenn<br />

jeder Mitsegler über 50 Jahre zählt.<br />

Ebenfalls geändert wurden die Regeln<br />

für gemischte Crews und reine Frauen-<br />

Teams. Befinden sich mindestens fünf<br />

Damen an Bord, wird ein zusätzlicher<br />

zwölfter Platz erlaubt, reine Frauencrews<br />

dürfen sogar 14-köpfig sein.<br />

Weiters muss jedes Team einen Medien-Profi<br />

an Bord integrieren, womit<br />

eine deutlich bessere Berichterstattung<br />

garantiert sein dürfte. Ein moralischer<br />

Drahtseilakt ist freilich nicht auszuschließen,<br />

denn besagter Kommunikator<br />

darf selbst in kritischen Situationen<br />

nicht in die Crew-Arbeit eingebunden<br />

werden, sondern ausschließlich dokumentieren.<br />

Neben den konkreten Rahmendaten<br />

für die Crewzusammenstellung wurden<br />

auch die technischen Regeln mit dem<br />

Ziel, die Nachfolger der VO 60 Racer<br />

belastbarer und schneller zu machen,<br />

bereits fixiert. Der Mast der VO-70 ist<br />

um vier, der Großbaum um einen Meter<br />

länger, wodurch das Großsegel um rund<br />

28 Prozent, die Masttopp-Spinnaker sogar<br />

um 60 Prozent größer ausfallen. Im<br />

Gegenzug werden die Boote aufgrund<br />

des Schwenkkiels um lediglich eine<br />

halbe Tonne schwerer. Das wesentlich<br />

verbesserte Verhältnis von Rumpflänge<br />

zu Verdrängung verspricht eine massive<br />

Steigerung des Geschwindigkeitspotenzials.<br />

Würde dieselbe Route wie beim<br />

vergangenen Rennen gesegelt werden,<br />

wären die VO-70-Renner laut Berechnungen<br />

rund 21 Tage früher im Ziel als<br />

ihre Vorgänger.<br />

Taktik ist gefragt<br />

Kritische Stimmen meinen, dass das<br />

Rennen aufgrund der neuen Route seiner<br />

Seele beraubt wurde, denn anstelle<br />

der heroischen Wasserschlacht im südlichen<br />

Ozean ist nun trickreiches Segeln<br />

in relativ unbekannten Gewässern<br />

angesagt. Glenn Bourke sieht die traditionellen<br />

Werte des Volvo Ocean Race<br />

freilich nicht gefährdet – „Segeln ist<br />

nicht nur Kälte, Sturm und Lebensgefahr“<br />

− und unterstreicht im Gegenzug<br />

die Herausforderung des taktischen Segelns.<br />

Außerdem hätten die Aktiven mit<br />

den Modifizierungen kein Problem, sie<br />

würden jede Herausforderung annehmen.<br />

Die verhältnismäßig zahlreichen<br />

Meldungen, immerhin ist noch ein Jahr<br />

Zeit, unterstreichen jedenfalls die wiedergewonnene<br />

Lust am Wettstreit gegen<br />

die Elemente und Gleichgesonnene.<br />

Den Anfang machte der schwedische<br />

Mobilfunk-Riese Ericsson, der unmittelbar<br />

nach der letzten Auflage und dem<br />

enttäuschenden fünften Platz bekannt<br />

gab, wieder mit einem Schiff dabei zu<br />

sein. Mittlerweile sind es deren zwei, wobei<br />

die Crew von Team Ericsson I derzeit<br />

ohne Skipper dasteht. John Kostecki<br />

nahm sich aus familiären Gründen selber<br />

aus dem Rennen. Die Suche nach einem<br />

adäquaten Nachfolger läuft auf Hochtouren,<br />

dürfte aber nicht einfach werden.<br />

Denn der 42-jährige Amerikaner<br />

gilt als einer der besten seiner Zunft,<br />

gewann bei den Olympischen Spielen<br />

1988 eine Silbermedaille, fungierte<br />

beim America‘s Cup erfolgreich als Taktiker<br />

und trug sich 2001 als Skipper der<br />

deutschen Illbruck bereits einmal in die<br />

VOR-Siegerliste ein.<br />

Das zweite Boot der Schweden soll als<br />

Investition in die Segelzukunft Skandinaviens<br />

verstanden werden. Skipper Anders<br />

Levander hat als Crewmitglied von<br />

Steve Fossetts Playstation/Cheyene-<br />

Team bei der Oryx Quest Offshore Erfahrung<br />

gesammelt, seine Truppe setzt<br />

sich ausschließlich aus Nordmännern<br />

zusammen. So schmerzlich der unerwartete<br />

Abgang Kosteckis für die Schweden<br />

auch ist, mit Juan Kouyoumdjian bleibt<br />

ihnen immer noch ein Ass im Ärmel.<br />

Der argentinische Star-Designer hatte<br />

beim letzten Volvo Ocean Race beide<br />

Schiffe des niederländischen Team ABN<br />

Amro gebaut, die Plätze eins und vier<br />

belegen seine offensichtlich goldenen<br />

Hände.<br />

Nach Team Ericsson Racing sprang<br />

Mean Machine als zweites Team auf den<br />

VOR-Zug auf. Der britische Rennstall<br />

hat die alte Pirates of the Caribbean<br />

von Paul Cayard übernommen und<br />

generalüberholt. Als Teamchef fungiert<br />

Dirk de Ridder, Mastermind der TP52<br />

Szene und Gewinner des Breitling-<br />

Med-Cups. Der charismatische Holländer<br />

pulverisierte beim 185 Seemeilen<br />

langen Sprintrennen von England nach<br />

Holland (Scheveningen) den alten Rekord<br />

um erstaunliche elf Stunden und<br />

sprach nach einem offensichtlich wilden<br />

Ritt bei 32 Knoten Wind aus südwestlicher<br />

Richtung von einem ersten gelungenem<br />

Härtetest.<br />

Jetzt mischt Puma mit<br />

Das bis dato größte Rauschen im internationalen<br />

Blätterwald verursachte der<br />

Einstieg von Sportartikel-Gigant Puma,<br />

der offizieller Ausrüster des Volvo Ocean<br />

Race ist und nebenbei eine eigene Yacht<br />

ins Rennen schickt. Als Skipper konnte<br />

AC-Veteran Ken Read, der bei der letzten<br />

Kampagne einige Etappen auf der<br />

Ericsson segelte, gewonnen werden.<br />

Wie die Schweden schicken auch die<br />

Spanier zwei Boote um die Welt. Alles<br />

deutet darauf hin, dass die Iberer das<br />

erfolgreiche Modell von ABN-Amro<br />

kopieren, zwei mehr oder weniger<br />

baugleiche Boote entwickeln und<br />

entsprechend besetzen werden. Die<br />

entscheidenden Fäden zieht Pedro<br />

Campos, der schon beim letzten<br />

VOR das Movistar-Team managte.<br />

Sein Pendant bei den Russen, wo<br />

Andreas Hanakamp, der bereits 2001<br />

die Medienarbeit des Volvo Ocean<br />

Race von England aus leitete, den gesamten<br />

sportlichen Bereich über hat,<br />

heißt Michael Woods und war beim<br />

VOR 2001/02 bereits als Renndirektor<br />

tätig. Russian Challenge möglich<br />

gemacht hat der Sankt Petersburger<br />

Geschäftsmann Oleg Zherebtsov.<br />

Rob Humphrey zeichnet, Green Marine<br />

baut die neue Volvo Ocean Race<br />

70 Yacht, die Hanakamp von Alicante<br />

aus um die Welt steuern wird. „Klar<br />

ist für mich ein Traum wahr geworden,<br />

ein Traum, für den ich 20 Jahre<br />

lang gearbeitet habe“, freut sich der<br />

Zwei-Meter-Riese wie ein kleines<br />

Kind. Für einen Blick in die Zukunft<br />

und das Konkretisieren von Zielen<br />

sei es noch ein wenig zu früh. „Dass<br />

auf mich die größte Herausforderung<br />

meines Lebens wartet, ist für den<br />

Moment aber aufregend genug.“


116<br />

TexT XENiA DAum foTos XENiA DAum, DR. THOmAS WAllENTiN<br />

schneller<br />

geht‘s nicht<br />

Mit der Hightech-Rennmaschine nach St. Petersburg. Xenia Daum war für <strong>OCEAN7</strong> dabei und stellt<br />

nach dem ultimativen Segelerlebnis die entscheidende Frage: „Haben Sie schon einmal einen Volvo<br />

Ocean Racer von innen gesehen? Nun – ich jetzt schon!“<br />

blickfang. Eine VO-70 im Stadthafen von Helsinki. Auch<br />

für die Seefahrernation Finnland kein alltäglicher Anblick.


egatta<br />

117<br />

Ich sitze im Flugzeug nach Helsinki,<br />

um mir einen Traum zu erfüllen –<br />

einmal mit einem VO-70er zu segeln,<br />

einer dieser hochgezüchteten Weltumsegelungsyachten,<br />

der Formel 1 des<br />

Hochseesports. Und dann auch noch<br />

mit der Yacht, die beim letzten Volvo<br />

Ocean Race im Zuge einer genialen<br />

Marketing Strategie gebrandet wurde.<br />

Die „Black Pearl“ war damals der<br />

schwimmende Werbeträger des Johnny<br />

Depp Films „Pirates of the Carribean“.<br />

Mit dieser Yacht war nun Andreas<br />

Hanakamp, der Skipper des neuen<br />

„Russian Challenge Team“, auf Promotiontour<br />

unterwegs. Von Portsmouth<br />

über Kiel und Helsinki nach<br />

St. Petersburg. Ich habe mich für die<br />

letzte Etappe angemeldet.<br />

Mit mir sitzen noch Thomas und Klaus<br />

im Flieger nach Helsinki. Thomas ist<br />

Rechtsanwalt und Hochsee erprobt. In<br />

seinem Logbuch stehen die Hong Kong<br />

Challenge und diverse Atlantik-Überquerungen.<br />

Während er schon ungeduldig das<br />

Abenteuer herbeisehnt, haben Klaus<br />

und ich eher gemischte Gefühle. Ich<br />

segle zwar seit Jahren, aber mein Revier<br />

ist die Adria und meine Schiffe bequeme<br />

und gemütliche Fahrtenyachten. Und<br />

Klaus ist überhaupt Segelneuling.<br />

Mit im Handgepäck habe ich fünf Pässe<br />

mit brandaktuellen Russland-Visen<br />

für Mitsegler von Hanakamp. Das<br />

Schiff ist eindeutig schneller als das<br />

Einreise-Procedere der Behörden und<br />

ein Teil der Crew hatte beim Ablegen<br />

noch immer kein Visum.<br />

Das Kribbeln im Bauch<br />

Um 2 Uhr morgens erreichen wir bei<br />

4 Grad Celsius die finnische Hauptstadt.<br />

Andreas Hanakamp hat sich<br />

gemeldet, die Yacht ist <strong>10</strong>0 Seemeilen<br />

vor Helsinki in der Flaute.<br />

Aber die Neugierde plagt uns und wir<br />

brechen in der Früh auf, um im Hafen<br />

auf die Yacht zu warten. Schon beim<br />

ersten Blick ins Hafenbecken ragt ein<br />

schwarzer Karbonmast über alle anderen<br />

hinaus. Beim Näherkommen sehen<br />

wir den endlos langen anthrazitfarbigen<br />

Rumpf und das Kribbeln im Bauch wird<br />

„wir sind unserem zeitplan für das volvo ocean<br />

race sechs wochen voraus.“<br />

stärker. Dann stehen wir direkt vor der<br />

„Black Pearl“ und Andreas Hanakamp<br />

und seine multinationale Crew begrüßen<br />

uns.<br />

Am späten Nachmittag kommt endlich<br />

das Kommando zum Ablegen. Ja, es<br />

geht los. Es sind zwar nur 150 Seemeilen<br />

nach St. Petersburg, aber das bedeutet<br />

immerhin mindestens 12 Stunden<br />

pures Segelvergnügen.<br />

01 02<br />

03<br />

andreas hanakamp<br />

01 schwindelfrei. Zum Segelsetzen und Bergen muss<br />

immer ein Crewmitglied in den Mast.<br />

02 geduscht. Selbst bei wenig Wind und Welle spritzt<br />

die Gischt pausenlos bis ins Cockpit.<br />

03 genussvoll. Die Autorin des Berichts (links) genießt<br />

das Speedsegeln und die ersten Sonnenstrahlen am<br />

Morgen.


118<br />

01 pantry. So puritanisch wird in einem VOR gekocht.<br />

7.000 Kilokalorien täglich für jedes Crewmitglied.<br />

02 koje. Einfach, aber funktionell. Geschlafen wird aus<br />

Übermüdung.<br />

03 pirat. Ein Relikt vom letzten Volvo Ocean Race - Logo<br />

der Pirates of the Carribean-Kampagne.<br />

Das LENTA Team<br />

13-14 Personen<br />

4-5 Rudergänger – also keine Spezialisten, sondern<br />

eher Allrounder<br />

Gründung einer eigenen Company in Österreich zur<br />

organisatorischen Abwicklung: More Racing GmbH<br />

Bootswerft: Green Marine<br />

Design: Rob Humphreys<br />

Skipper: Andreas Hanakamp<br />

03<br />

01<br />

02<br />

Und hier bin ich schon um eine erste<br />

Erfahrung reicher: es ist völlig egal, ob<br />

man mit Hobbyseglern, Sonnenanbeter-Crews<br />

oder America‘s Cup und<br />

Volvo Ocean Race erprobten Mitseglern<br />

unterwegs ist – Ablegen hat immer<br />

denselben Ablauf. Warten zunächst alle<br />

betont gelangweilt auf das Manöver,<br />

kommt beim Kommando plötzlich<br />

Hektik auf. Dann noch ein unvorhergesehenes<br />

Manöver des letzten Augenblicks:<br />

wir hatten keine russische Gastlandflagge<br />

an Board (na klar, da war ja<br />

die „Black Pearl“ auch noch nie). Also<br />

starten Jochen (zuletzt gesehen im United<br />

Internet Team Germany in Valencia)<br />

und Alex in die Stadt, um eine zu besorgen.<br />

Ihre einzige Ausbeute ist ein weißes<br />

Tischset und Sprühfarbe. Russlandflagge<br />

zum Selberbasteln sozusagen.<br />

Schwerarbeit Segelsetzen<br />

Um 20 Uhr geht es endlich ans Segelsetzen.<br />

Klaus und ich sind voll motiviert<br />

– auch weil es schon ein bisschen frisch<br />

ist. 8 Grad Celsius sind nicht so karibisch<br />

wie das Schiff. Die kollegialen Segelprofis<br />

lassen uns zunächst ans Werk<br />

– wir dürfen also grinden. Aber Fehlanzeige<br />

– erst zu viert und mit Hilfe zweier<br />

Seebären schaffen wir es, das Großsegel<br />

hochzuhiefen. Alex – deutsches Crewmitglied<br />

– ist bei diesen Manövern im<br />

Mast, besser gesagt, er springt mit einer<br />

Leichtigkeit im Mast hin und her, als<br />

würde er nie etwas anderes machen.<br />

Jetzt ist Andreas an der Reihe. Routiniert,<br />

ruhig und bestimmt erklärt er die<br />

Route, den Wetterbericht und teilt die<br />

Wachen ein. Disziplin ist wichtig und<br />

unerlässlich. Wer an Deck kommt meldet<br />

sich an, wer hinuntergeht meldet<br />

sich ab. 15 Personen sind an Bord, vier<br />

mehr als Kojen vorhanden sind – aber<br />

nachdem eh nie alle zugleich schlafen,<br />

kein Problem. Apropos Kojen – unter<br />

Deck (oder eher unter Tag) erklärt mir<br />

Mike das Schiff. Mike ist Neuseeländer<br />

und zweimaliger America‘s Cup Teilnehmer.<br />

Er war einer aus Paul Cayards<br />

„Piratencrew“ beim letzten Volvo Ocean<br />

Race. Wie das war? „Cool“, ist seine<br />

schlichte Antwort in breitem Down<br />

Under-Dialekt.<br />

Zurück zum Innendesign: Zunächst ein<br />

erfreulich großer Niedergang mit breiten<br />

Stufen – sehr bequem. Aber das war’s<br />

dann auch schon mit der Bequemlichkeit:<br />

Das müssen wahre Männer sein,<br />

die wochen- und monatelang solche<br />

Yachten ihr Zuhause nennen.<br />

Direkt vor dem Niedergang: die Küche.<br />

Die Pantry einer Sunbeam 24 bietet<br />

mehr Stauraum, bessere Kochplatten<br />

und eine größere Abwasch als diese.<br />

Wie das gesamte Schiff unter Deck, ist<br />

auch hier alles eine in schwarz gehaltene<br />

Konstruktion. Darüber prangt das letzte<br />

Indiz der „Piratenvergangenheit“: der<br />

Piratentotenschädel.<br />

Rechts und links der Pantry geht es in<br />

Richtung Bug zum WC, das keine Türen<br />

hat, und von dort in den abschließbaren<br />

Bugraum – für Fender und Segel.<br />

Ein großes Luk ermöglicht das Ein- und<br />

Ausladen direkt über das Vorschiff.<br />

In Richtung Heck führen zwei schmale<br />

Gänge an der Kielaufhängung vorbei<br />

entlang der „Pritschen-Kojen“ zum<br />

Navi-Tisch. Der ist schiffsmittig bei<br />

circa 1,20 Meter Stehhöhe mehr oder<br />

weniger am Boden platziert. Faszinierend,<br />

wie ein fast zwei Meter langer<br />

Andreas Hanakamp hier mit Karten,<br />

Instrumenten und Besteck hantiert.<br />

Vor dem Navi-Tisch gibt es übrigens<br />

das einzige Luk im „Wohnbereich“<br />

des Schiffes. Ein schmales Fenster direkt<br />

zum Rudergänger – somit funktioniert<br />

hier die Kommunikation sehr<br />

direkt und auch bei viel Wind einfach.<br />

Achteraus noch ein Stauraum, und das<br />

war‘s auch schon.<br />

Der Russe im Team<br />

Paul Cayard hat seine Crew beim letzten<br />

VOR exakt zwei Garnituren Wäsche mit<br />

an Bord nehmen lassen. Andreas Hanakamp<br />

sieht das ein wenig entspannter.<br />

In seiner Crew wird auch ein MP3-<br />

Player erlaubt sein.<br />

Was machen die Männer 24 Stunden<br />

pro Tag, mehrere Wochen hindurch?<br />

„Sailing, eating, sleeping,“ kommt es<br />

kurz und prägnant von Mike.<br />

Und nach fünfTagen wird auch die private<br />

Kommunikation eingestellt - man<br />

hat sich dann einfach nichts mehr zu


egatta<br />

119<br />

04 05 06<br />

sagen. Ok – das ist ja auch kein Urlaub,<br />

sondern ein Job.<br />

Die Crew für Hanakamps Kampagne<br />

2008 steht noch nicht fest. Bis auf einen:<br />

Oleg Zherebtsov. Gründer und Geldgeber<br />

der Russian Challenge. Er hat mit<br />

Hanakamp die Kampagne auf die Beine<br />

gestellt, kümmert sich um Sponsoren,<br />

Marketing und Organisatorisches. Oleg<br />

hat erst vor kurzer Zeit mit dem Segeln<br />

begonnen, Andreas Hanakamp getroffen<br />

und gemeinsam haben sie die Teilnahme<br />

des ersten russischen VOR Teams<br />

zu Wege gebracht. Oleg hat sich nun<br />

nach 14 Jahren Arbeit, nach Aufbau einer<br />

großen Supermarktkette (LENTA)<br />

in den Aufsichtsrat der Firma zurückgezogen,<br />

um am Rennen aktiv teilzunehmen.<br />

„Das ist kein Kindheitstraum. Ich<br />

habe eine Idee und setzte sie gleich um<br />

− so bin ich“, meint er. Das spürt auch<br />

Hanakamp in der Vorbereitung ihres gemeinsamen<br />

Projektes. „Durch unkompliziertes,<br />

schnelles und konstruktives<br />

Arbeiten sind wir nun unserem Zeitplan<br />

voraus. Die neue Yacht soll schon am 7.<br />

April fertig sein. Das würde uns ermöglichen,<br />

sechs Monate Training mit dem<br />

neuen Schiff und somit <strong>10</strong>0 ehrliche<br />

Trainingstage am Wasser zu absolvieren“,<br />

sagt Hanakamp. Mehr als 15 Jahre<br />

hat er auf diesen Traum hingearbeitet,<br />

aber dass er nun in der Situation ist, sich<br />

ausschließlich auf Schiff und Crew konzentrieren<br />

zu können, schien ihm sogar<br />

für einen Traum zu kühn.<br />

Nachdem ich mich mühsam eine Stunde<br />

in meiner Koje eingerollt und geschlafen<br />

habe, entdecke ich den ersten<br />

scheinbar unerklärlichen Luxus auf diesem<br />

Schiff: Es gibt eine Heizung! Ein<br />

„beängstigend sind<br />

die geräusche, wenn<br />

der schwenkkiel<br />

die krängung des<br />

schiffes<br />

verringert.“<br />

xenia Daum<br />

Rohr, das wirklich heiß wird, wenn man<br />

einen kleinen Motor anwirft. Der Diesel<br />

zum Betreiben der Heizung ist leichter<br />

als die Feuchtigkeit im Schiff – daher<br />

also dieser Luxus.<br />

Es dreht sich alles nur um das eine Thema:<br />

Speed.<br />

Das erkenne ich auch, als ich um 2 Uhr<br />

Früh müde und frierend meine Wache<br />

antrete. Jetzt, wo es unter Deck kuschelig<br />

warm ist, krieche ich nach oben und<br />

es beginnt ein Segelspaß der Superlative.<br />

Selbst bei lediglich 15 Knoten Wind<br />

fegt die Yacht mit 12 bis 13 Knoten am<br />

Wind, die Welle ist fast nicht spürbar.<br />

Zum Sonnenaufgang legt der Wind zu.<br />

Silvia Vogl, österreichische Segelgröße<br />

im 470er, die eine Regattapause nutzt,<br />

um die Welt der VO-70 zu erforschen,<br />

trimmt, während Phil Sharp, junger aber<br />

erfahrener Einhandsegler (Mini Transat,<br />

Route du Rhum) am Ruder steht.<br />

Es ist Zeit, die russischen Behörden<br />

über unsere Einreise zu informieren.<br />

Oleg übernimmt den Funk und wir<br />

bekommen nach einigem Hin und Her<br />

die Genehmigung, auf dem Seeweg der<br />

stark befahrenen Berufsschifffahrt in<br />

russische Gewässer vorzudringen. Der<br />

Wind legt nochmals zu. Klaus und ich<br />

bekommen die Gelegenheit, unseren<br />

persönlichen Steuerrekord zu brechen:<br />

Ich bringe es auf 14 und Klaus<br />

immerhin auf 16 Knoten Fahrt.<br />

Das Ruder reagiert ungeheuer sensibel,<br />

Gischt spritzt unentwegt über die<br />

Reling, wir surfen die Wellen hinunter.<br />

Es ist einfach ein geiles Gefühl.<br />

6 Uhr – Wachablöse. Wir sind kurz vor<br />

der Einfahrt Richtung St. Petersburg,<br />

der Verkehr nimmt zu und das schmale<br />

Schiffsverkehr-Fahrwasser zwingt uns,<br />

die Segel zu bergen.<br />

Das Wasser erinnert an den Neusiedlersee<br />

– grün-braun aufgewühlt, das<br />

Wetter ist trüb und die Landschaft<br />

karg. Von Seeseite kommend, bietet<br />

St. Petersburg nicht viel.<br />

Das Einklarieren bei den russischen<br />

Behörden ist mühsam und dauert Stunden.<br />

Stadtrundfahrt ist damit gestrichen.<br />

Aber egal, wir wissen, dass wir wiederkommen.<br />

Spätestens zum Zieleinlauf<br />

des Volvo Ocean Race im Frühling 2009<br />

– denn St. Petersburg ist inzwischen als<br />

offizieller Zielhafen bestätigt.<br />

04 Glücklich. Skipper Andreas Hanakamp kann sich<br />

seinen langjährigen Traum verwirklichen.<br />

05 durchnässt. Jeder Platz ist recht, um das nasse<br />

Zeug zu trocknen.<br />

06 anstrenGend. Segelsetzen braucht die Kraft von<br />

mindestens drei starken Crewmitgliedern.


120 impressum im<br />

Medieninhaber/Herausgeber/Verleger:<br />

MEDIEnInHABER/HERAUSGEBER/VERLEGER:<br />

Satz- und Druck-Team GmbH OCEAn7 | Feschnigstraße GmbH & Co KG 232 | A-9020 Klagenfurt |<br />

Geiselbergstraße +43(0)463/4619025 15, A-11<strong>10</strong> Wien<br />

www.ocean7.at Tel.: +43 1 | 601 redaktion@ocean7.at 17 828, Fax.: +43 1 | 601 office@ocean7.at<br />

17 830<br />

Firmenbuchnummer <strong>10</strong>5347 y | www.ocean7.at<br />

Landesgericht Klagenfurt | UID ATU 25773801<br />

E-Mail: office@ocean7.at oder redaktion@ocean7.at<br />

Firmenbuchnummer: Anwendbare Fn Vorschrift: 295042k, Österreichische Firmenbuchgericht: Gewerbeordnung, Handelsgericht Wien<br />

Mediengesetz UID-nummer: (www.ris.bka.gv.at)<br />

ATU 62849902<br />

Anwendbare Vorschrift: Österreichische Gewerbeordnung, Mediengesetz (www.ris.bka.gv.at)<br />

Behörde gem. ECG: Magistratisches Bezirksamt, XI. Bezirk<br />

Redaktion:<br />

aRt-diRektoRin:<br />

MitaRBeiteR dieseR ausgaBe:<br />

PRoduktionsleitung:<br />

Magazin-konzePtion:<br />

aRt-konzePtion:<br />

gesCHÄFtsFÜHRung:<br />

anzeigenleitung:<br />

anzeigen:<br />

Thomas D. Dobernigg, Mag. Susanne I. Eulert<br />

Stephanie Poewe<br />

Susanne Baust, Christian Binder, Mag. Xenia Daum,<br />

Wilfried Harrer, Yvonne Kienesberger,<br />

Dr. Reinhard Kikinger, Dominic Marsano,<br />

Florian T. Mrazek, Andrea Sikorski<br />

Arang Rezayati<br />

Thomas D. Dobernigg<br />

Stephanie Poewe<br />

Mag. Xenia Daum,<br />

Dr. Michael Tillian<br />

Mag. Xenia Daum<br />

Julia Mitterbauer<br />

aBoMaRketing: Geiselbergstraße 15, A-11<strong>10</strong> Wien<br />

dRuCk: More than Media GmbH<br />

Verantwortlich für Gellertgasse YCA-Mitteilungen 38/12, A-11<strong>10</strong> Wien<br />

Yacht Club Austria, VeRtRieBsleitung:<br />

Generalsekretariat, Dr. A-4020 Markus Linz, Fallenböck Lederergasse 88, www.yca.at<br />

VeRtRieB: Morawa Pressevertrieb Ges.m.b.H., Hackingerstr. 52,<br />

Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und<br />

1140 Wien<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb<br />

aBo-PReise: Ein-Jahres-Abonnement 31,50 EUR<br />

der engen Grenzen des Urheberrechts gesetzes bedarf der Zustimmung des<br />

Auslands-Abonnement 58,00 EUR zzgl.<br />

Herausgebers. Die Ver wendung von Zitaten aus Berichten für Anzeigen<br />

landesübliche Mwst.<br />

ist möglich. Durch Annahme eines Manuskriptes erwirbt der Herausgeber<br />

aBoHotline: Romana Reinwein, Tel.: +43 1 601 17 231,<br />

das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung. Für unverlangt eingesandte<br />

abo@ocean7.at<br />

Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />

eigentÜMeR: styria. MULTI MEDIA AG & Co KG<br />

Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2.<br />

Urheberschutzgesetz, sind durch den Herausgeber genehmigungspflichtig.<br />

Bei Nichtbelieferung ohne Herausgeber-Verschulden oder wegen<br />

Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegenüber dem<br />

Verantwortlich für YCa-Mitteilungen<br />

Herausgeber.<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat, A-4020 Linz, Lederergasse 88<br />

Offenlegung für <strong>OCEAN7</strong><br />

Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen Diese sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes lich bedarf die Unterwasserbilder sind einfach gesch<br />

fantastisch, auch der gesamte Aufbau des<br />

Zeits<br />

(Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz)<br />

Medieninhaber: Satz- und Druck-Team GmbH,<br />

der Zustimmung des Verlages. Die Verwendung von Zitaten aus Berichten für der Anzeigen ist möglich. Zustim<br />

Feschnigstraße 232, A-9020 Klagenfurt<br />

Artikels. Man erfährt nützliche Tipps und ist nebenbei noch ganz fasziniert! Bisher<br />

Durch Annahme eines Manuskriptes erwirbt der Verlag das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. hab ich Quallen chung.<br />

immer als ekelig eingestuft, aber durch euren Artikel hat sich<br />

Durch An<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Forobosko<br />

<strong>OCEAN7</strong> steht im Alleineigentum von<br />

Satz- und Druck-Team GmbH, FN <strong>10</strong>5347 y<br />

dieser Eindruck verändert. Ich hoffe, dass Herr Dr. Kikinger ein fester Bestandteil<br />

Unternehmensgegenstand: Druck bzw. Herstellung<br />

eures Magazins wird und freu mich schon auf die nächste Ausgabe!<br />

von Druckwerken und Magazinen.<br />

Daniela H., Wien<br />

Grundlegende Alle Rechte, auch Richtung: die Übernahme <strong>OCEAN7</strong> von ist ein Beiträgen Magazin, nach<br />

das § 44 sich Abs. an 1 und yachtsportinteressierte 2. Urheberschutzgesetz, Österreicher sind vorbehalten. richtet.<br />

Ein Magazin der styria. MULTI MEDIA AG & Co KG<br />

e-mails an<br />

redaktion@ocean7.at<br />

herzlichen dank<br />

Ich möchte mich sehr herzlich für den tollen Preis bedanken, den ich bei<br />

eurem Gewinnspiel gewonnen habe! Das ISAF-Training mit Christian Kargl<br />

war absolut super. Verschiedene Szenarien, von denen wir Segler hoffen, dass<br />

sie nie eintreten mögen, in sicherer Umgebung ausprobieren zu können, ist<br />

schon ein außergewöhnliches Erlebnis. Dazu ein höchst interessanter Theorieteil,<br />

speziell wenn er von einem so kompetenten Segler wie Christian Kargl<br />

vorgetragen wird, verleiht einem die Gewissheit , wieder ein wenig sicherer<br />

auf den Weltmeeren unterwegs zu sein.<br />

Liebe Grüße, nochmals herzlichen Dank, Gut Wind und immer eine handbreit<br />

Wasser unter dem Kiel,<br />

Reinhard Schedlik<br />

Anwen<br />

Schlecht geleimt<br />

Mein großes Kompliment zur neuen Ausgabe. Es ist wieder ein Genuss, darin<br />

zu blättern. Außerdem finde ich die Beiträge sowie das Layout - ich komme aus<br />

dem Graphischen Gewerbe - sehr gelungen. Ich würde mir gerne alle Ausgaben<br />

aufheben, einziger Wermutstropfen dabei:<br />

Die Bindequalität (Rückenleimung) - zumindest meiner 2. Ausgabe - lässt zu<br />

wünschen über. Die Leimung ist sehr schlecht und ich hatte bereits nach dem<br />

Durchblättern „fliegende Blätter“ - Schade, diese anspruchsvolle Qualität durch<br />

eine schlechte Endfertigung so zu mindern.<br />

Vielleicht kann sich hier die Buchbinderei in Zukunft etwas mehr anstrengen?<br />

Mit lieben Grüßen<br />

Ing. Christian natschläger, A-4690 Schwanenstadt<br />

ein genuSS<br />

Liebe Redaktion!<br />

Ich kam erst vor jetzt von meinem siebenwöchigen Segelurlaub in der Türkei<br />

zurück und komme erst jetzt dazu, euch zu OCEAn7 zu gratulieren. Die Zeitschrift<br />

ist wirklich ein Genuss.<br />

Ahoi, Horst Trauntschnig, 9020 Klagenfurt<br />

FantaStiSche unterwaSSerbilder<br />

Danke für den tollen Artikel von Herrn Dr. Kikinger zum Thema Quallen. nicht nur<br />

macht luSt auF meer<br />

Der Reisebericht über den Malaysia Törn hat mich sehr angesprochen. So etwas<br />

ist in der ersten Ausgabe meiner Meinung nach zu kurz gekommen.<br />

Also zu dem Bericht: Die Route war für mich nachvollziehbar und hat Lust auf<br />

MEER gemacht. Auch die Zusatzinformationen zu Land und Leute machten den<br />

Tripp für mich transparenter. Weiter so! Da man ja immer etwas verbessern kann,<br />

hätte ich nur einen Wunsch: Bringt mehr Bilder von den Booten. Auch die Einrichtung<br />

ist interessant. Und es muss nicht immer nur eine neue Luxus-Yacht sein.<br />

Gruß, Dirk Bayer<br />

Mi<br />

im gedenken an FiScher ante Jerat<br />

Wir möchten euch zu dieser tollen, neuen Zeitung gratulieren. Ihr habt über


Leserstimmen / kLeinanzeigen<br />

121<br />

den Tod von Fischer Ante Jerat berichtet. Da wir über 20 Jahre eine freundschafliche<br />

Beziehung zu Ante und seiner Familie haben, kam uns vor unserem<br />

Septembertörn der Gedanke, am Aussichtsberg von Vrulje eine Gedenkstafel<br />

aufzustellen. Mit etwas gemischten Gefühlen besprachen wir diese Idee mit<br />

der Familie Jerat. Wir hatten noch keinen Schluck der immerwährenden „Medizin“<br />

(wer nach Vrulje fährt, weiß worum es geht) gemacht, kam Jure, der<br />

Sohn von Ante, mit einem Kübel Zement für die Befestigung der Tafel, damit<br />

diese auch „borafest“ aufgestellt werden kann.<br />

Die Tafel geschultert, den Kübel in der Hand, marschierten wir auf unseren<br />

Lieblingsberg auf der Insel Kornat, wo wir die von uns in Österreich angefertigte<br />

Tafel zum Gedenken an Ante am höchsten Punkt eingemauert haben .<br />

Ahoi, SY GERONIMO Dietmar + Susanne Landsiedler<br />

Frauscher riviera 600<br />

Bj. <strong>2007</strong>, Vorführboot<br />

Mit 25 kW Drehrstrommotor<br />

Sonnenschirm<br />

Radio mit CD<br />

Unterwasseranstrich<br />

Rumpf u. Deck dunkelblau<br />

Deck am Vorschiff in Mahagoni<br />

3 Punkt Hebeeinrichtung<br />

Anker, Fender, Leinen und Bootshaken<br />

Persenning<br />

€ 73.000,--<br />

Wolfgang Maletschek<br />

T. 0676/33 88 88 9<br />

office@maletschek.at<br />

Frauscher sT. Tropez<br />

Bj: 2005, Zusand 1A<br />

Mit 25 kW Drehrstrommotor<br />

Cabrioverdeck<br />

Sonnenschirm<br />

Radio mit CD<br />

Unterwasseranstrich<br />

Rumpf u. Deck dunkelblau<br />

Deck-Armaturenbrett-Tisch und Handreling<br />

in Mahagoni<br />

Persenning<br />

€ 76.000,-<br />

Wolfgang Maletschek<br />

T. 0676/33 88 88 9<br />

office@maletschek.at<br />

sTellenausschreibung 1<br />

Wir suchen eine/n engagierten Physiotherapeuten/in für die Betreuung von Spitzensportlern<br />

im Rahmen eines Volvo Ocean Race Projektes:<br />

ihre aufgabe: Betreuung von Spitzensportler im Rahmen eines für 2 Jahre anberaumten<br />

Segelprojektes<br />

ihr profil: Abgeschlossene Ausbildung zum/zur Physiotherapeuten/in. Zusatzausbildung<br />

in einem manuellen Therapiekonzept und/oder idealerweise abgeschlossene Sportphysiotherapieausbildung.<br />

Erfahrung in der Betreuung von Leistungssportlern. Kenntnisse<br />

in Kraft- und Ausdauertraining und Erfahrung mit der Behandlung assoziier Belastungsmuster.<br />

Gute Englischkenntnisse, weitere Fremdsprache hilfreich<br />

Regelmäßige Auslandaufenthalte und Zusammenarbeit mit SportwissenschaftlerIn,<br />

ÄrztIn und ErnährungsberaterIn fordern Mobilität und Teamfähigkeit<br />

Kontakt: Ruth Gründler<br />

ruth.gruendler@moreracing.eu<br />

sTellenausschreibung 2<br />

Wir suchen eine/n engagierten Koch für die Betreuung von Spitzensportlern im<br />

Rahmen eines Volvo Ocean Race Projektes<br />

ihre aufgabe: Aktive Betreuung eines Teams von Spitzensportlern über den Zeitraum<br />

von ca. 2 Jahren im Rahmen eines internationalen Segelprojektes. Erstellung von<br />

Speiseplänen in Zusammenarbeit mit Ernährungswissenschaftler/in, Sportwissenschaftler/in<br />

und Arzt/Ärztin. Speisevorbereitungen für Segeltörns. Entwicklung und<br />

Optimierung von gefriergetrockneter Nahrung / Expeditionsnahrung<br />

ihr profil: Abgeschlossene Ausbildung. Kreativität und Interesse an selbständiger<br />

Entwicklung einschlägiger Speisepläne. Freude an der Zusammenarbeit im medizinischen<br />

Team, Mobilität, Englischkenntnisse, weiter Fremdsprache hilfreich.<br />

Zusatzkenntnisse in Sporternährung erwünscht<br />

Kontakt: Ruth Gründler<br />

ruth.gruendler@moreracing.eu<br />

BAUER DRUck


122 LETZTE SEITE<br />

VON PAUL POLLACK<br />

Von Bord der SY Ibikos<br />

Die Stimme des Volkes.<br />

BIch liebe sie, diese Gespräche in den Marinas.<br />

Wenn ein paar Leute beisammenstehen, Leute<br />

die sich kaum kennen und die nichts anderes verbindet<br />

als die Liebe zu ihrem Schiff, die Begeisterung<br />

für das Meer und der Hang zum großen Abenteuer.<br />

Meist geht es bei den Gesprächen um belanglose Dinge:<br />

Um Politik (oder Politiker), um Etmale, um den Klimawandel,<br />

neue Poliermittel, Zukunftsaussichten, Liegegebühren,<br />

Schonbezüge, Restaurantadressen, Beaufort, die<br />

Partnerin, den Freund, PS-Zahlen, die Kinder und das<br />

morgige Wetter.<br />

Sie plätschern so schön dahin, diese Gespräche,<br />

springen von einem Thema zum anderen, unverbindlich,<br />

unpersönlich und weder durch<br />

Stand, noch durch Länge der Wasserlinie<br />

zensiert, mitunter auch lehrreich und informativ,<br />

auf jeden Fall aber unterhaltsam. Es<br />

spricht eben die Stimme des Volkes, frei von<br />

der Leber weg. Sie fällt kein Urteil, sondern<br />

gibt Meinungen ab, sie liefert schlagfertig<br />

Argumente, sie ist überzeugt ohne überzeugen<br />

zu wollen. Sie trifft meist den Nagel auf den Kopf,<br />

ohne langes Geschwafel und - um es mit Schiller zu sagen<br />

- denkt sich ihren Teil und läßt die anderen reden.<br />

Herrlich!<br />

Erbaulich!<br />

Vergnüglich!<br />

Manchmal, aber eben nur manchmal, ist allerdings Einer<br />

dabei, der diese Idylle stört, der selbstherrlich und destruktiv<br />

allen Anwesenden erklärt, wie die Dinge wirklich<br />

stehen:. Und er lässt dabei auch wirklich nichts aus:<br />

Das Segelmaterial: zu mürbe.<br />

Die Motoren: allesamt überzüchtet.<br />

Die Erdäpfel vom Markt: zu matschig.<br />

Die Bedienung im Restaurant: zu pampig.<br />

Die Liegegebühren: natürlich ungerechtfertigt hoch.<br />

Der Hafenkapitän: anmaßend.<br />

Das Revier: überlaufen.<br />

Die Behörde: hinterfotzig.<br />

Die Einheimischen: Halsabschneider.<br />

Der Wein: zu dünn.<br />

Der Slivo: zu scharf.<br />

Die Gegend: trostlos oder gar zum vergessen.<br />

Jedes andere Schiff als das seine: eine Fehlkonstruktion.<br />

Wenn man ihm bis daher zugehört hat, ist man noch<br />

glimpflich davongekommen, denn jetzt geht es ans<br />

Eingemachte, ans Existenzielle:<br />

Die Jugend: zu vorlaut.<br />

Die Alten: allesamt senil (eine Ausnahme).<br />

Die Renten: zu niedrig.<br />

Die Politikerbezüge: zu hoch.<br />

Und die Ärzte: allesamt Scharlatane.<br />

Zu jedem Posten liefert er ein Horrorbeispiel,<br />

selbst erlebt oder zumindest aus erster<br />

Hand erfahren (vom Freund der Friseurin<br />

seiner Schwiegermutter ) und daher so wahr er hier<br />

steht.<br />

Wenn es so weit kommt, setze ich mich immer ab. Ich<br />

schleich mich, wie man auf gut Österreichisch sagt, still<br />

davon, denn ich will mir meine Urlaubslaune nicht verderben<br />

lassen. Aber manchmal frage ich mich dann, wieso<br />

Mister Miesmacher sich überhaupt ein Boot gekauft hat,<br />

warum er sich in fremden Ländern herumtreibt, wenn<br />

ihm alles so zuwider ist.<br />

PAUL POLLACK (68) lebt als Schriftsteller auf seiner Yacht und besegelt<br />

die türkische Küste. Pollack schreibt seit 1998 seine regelmäßige Kolumne<br />

„Von Bord der SY IBIKOS“ für die YCA-News – und jetzt für <strong>OCEAN7</strong>.<br />

Von ihm zuletzt erschienen: Pollack, „Der erste Törn“, Delius Klasing, 2005.<br />

11.07<br />

erscheint am 08. November <strong>2007</strong>


Symbolfoto I Ford Mondeo 1,6l 81kW (1<strong>10</strong>PS) Kraftstoffverbrauch ges. 7,2l/<strong>10</strong>0km, CO 2<br />

-Emission 172g/km. 1) Brutto-Listenpreis inkl. MwSt., NoVA und 4 Jahre Garantie. *Beginnend mit<br />

Auslieferungsdatum, beschränkt auf 80.000km.<br />

Noch nie fiel es so schwer, das Festland zu verlassen.<br />

Ogilvy<br />

Sie wissen, Sie wollen ihn. Und wir sagen Ihnen, warum: Das neue Ford kinetic Design<br />

verführt in Sekunden. Doch auch davon abgesehen überzeugt er mit innovativen<br />

Ideen. Wie zum Beispiel FordConvers+: das intelligente Fahrerinformationssystem<br />

mit TFT-Farbdisplay und Multifunktionslenkrad. Der neue Ford Mondeo.<br />

Jetzt ab 23.430,- 1) www.ford.at<br />

Mondeo. Der neue Ford.<br />

Feel the difference


Durch Testosteron entstehen Falten beim Mann später.<br />

Dafür aber ausgeprägter.<br />

NEU<br />

Reti-Fill<br />

KORRIGIERENDES KONZENTRAT<br />

ANTI-FALTEN, ANTI-UVA<br />

Mit Retinol und reinem Vitamin C<br />

um ausgeprägte Falten aufzufüllen.<br />

Wirksamkeit unter dermatologischer Kontrolle nachgewiesen<br />

Nach 1 Monat: + 50% glattere Haut<br />

Nach 2 Monaten: - 30% ausgeprägte Falten*<br />

Hypoallergen. An empfindlicher Haut getestet.<br />

* Nasolabialfalte. Klinische Tests an 41 Männern.<br />

VICHY. WEIL GESUNDHEIT AUCH HAUTSACHE IST<br />

Exklusiv in Ihrer Apotheke.<br />

www.vichy.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!