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Steinheimer Blickpunkt 531

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<strong>Steinheimer</strong> <strong>Blickpunkt</strong> Nr. <strong>531</strong> 7. Juli 2016 Seite 16<br />

Platz 3 für Roboter-AG des Gymnasiums und der<br />

Realschule Steinheim beim Landesfinale<br />

Lego-Roboter auf „Jobsuche“<br />

Architekturwettbewerb für den neuen Ratskrug in Nieheim<br />

Wiederaufbau liegt Helge Niehörster am Herzen<br />

Der durch die Brandkatastrophe<br />

im Februar zerstörte Ratskrug in<br />

Nieheim ist seinem Wiederaufbau<br />

einen entscheidenden Schritt näher<br />

gekommen. Um einen Neubau zu<br />

planen, hatte der Betreiber und Investor<br />

Helge Niehörster in Kooperation<br />

mit dem Innenstadtbüro der Stadt<br />

Nieheim einen Architekturwettbewerb<br />

an der Fachhochschule in<br />

Detmold ausgelobt. Im Nieheimer<br />

Rathaus wurden die besten Entwürfe<br />

ausgezeichnet.<br />

„Der Brand war eine Katastrophe,<br />

aber es soll und muss weitergehen“,<br />

sagte Helge Niehörster zu<br />

seinen Plänen. Der Wettbewerb von<br />

Studierenden der Fachhochschule<br />

Detmold im Masterstudiengang<br />

sollte dazu dienen, unbelastete<br />

Neuerstellungskonzepte zu erhalten,<br />

um einen Wiederaufbau gut vorbereitet<br />

in die Wege zu leiten. Zwölf<br />

Studenten haben eine umfangreiche<br />

Planung inklusive Planzeichnungen<br />

und Modell abgegeben. Die Modelle<br />

konnten in ein von der Hochschule<br />

maßstabsgetreu erstelltes „Massenmodell“<br />

der Innenstadt Nieheim<br />

eingesetzt werden. „Es kamen super<br />

spannende Ergebnisse heraus“,<br />

waren Niehörster und der mit der<br />

Realsierung beauftragte Architekt<br />

Rainer Krekeler sehr zufrieden. Auch<br />

das Landesdenkmalamt war bereits<br />

involviert. Der Ratskrug sei zwar<br />

abgerissen, der Neubau müsse aber<br />

das angrenzende historische Rathaus<br />

in die Planungen einbeziehen.<br />

Der Projektbetreuer Professor<br />

Michel Melenhorst (FH Detmold)<br />

lobte die Qualität der studentischen<br />

Arbeiten, für die nur zwei Monate<br />

Zeit war. „Die Aufgabe hat den<br />

Studenten einiges abverlangt.“<br />

Aufgrund der Vorgaben des Investors<br />

seien überzeugende Lösungen<br />

entstanden, die sich durch eine große<br />

Bandbreite auszeichneten. Holger<br />

Pump-Uhlmann vom Innenstadtbüro<br />

Nieheim nannte den Architekturwettbewerb<br />

ein ideales Instrument, um<br />

Projekte zu beschleunigen und ideale<br />

Lösungen für den bedeutsamen innerstädtischen<br />

Nukleus „Ratskrug“<br />

Den Architekturwettbewerb zum Wiederaufbau des durch eine Brandkatastrophe zerstörten Ratskrugs<br />

in Nieheim hat Tobias Brehm (2, von rechts mit seinem Modell) gewonnen (von links) Professor Michel<br />

Melenhorst, Rainer Krekeler, Helge Niehörster, Professor Oliver Hall und Bürgermeister Rainer Vidal.<br />

zu entwickeln. Der Siegerentwurf sei<br />

möglicherweise nicht 1:1 umzusetzen,<br />

weil auch die Finanzierbarkeit<br />

eine Rolle spiele. Dennoch schaffe<br />

der Wettbewerb einen signifikanten<br />

Mehrwert. Die Jury mit Bürgermeister<br />

Rainer Vidal, Franz Josef Lohr<br />

(Bauamtsleiter Nieheim), Holger<br />

Pump-Uhlmann (Innenstadtbüro<br />

Nieheim), Professor Oliver Hall und<br />

Professor Manfred Lux (beide FH<br />

Detmold), Architekt Rainer Krekeler<br />

und Dr. Christoph Heuter (Denkmalschutz)<br />

hatte ihre Entscheidung<br />

unter verschiedenen Blickwinkeln<br />

getroffen: das städtebauliche Umfeld,<br />

das Raumprogramm für die<br />

Gastronomie, das Angebot an Hotelzimmern,<br />

die Außengastronomie<br />

und Stellplätze. Die Lösung sollte<br />

wirtschaftlich und funktional sein,<br />

den historischen Ratskrug thematisieren<br />

sowie im Einklang mit der<br />

Ortssatzung und dem Baudenkmal<br />

Rathaus stehen. „Wir wollen, dass<br />

sich Studenten etwas trauen“, betonte<br />

Juryvorsitzender Professor Hall, der<br />

bei der Preisverleihung von einem<br />

sehr realen Wettbewerb sprach.<br />

Den 1. Preis (1000 Euro) hat Tobias<br />

Brehm gewonnen, den auch ein<br />

Praktikumsplatz im Architekturbüro<br />

Krekeler reizen könnte. Sein Entwurf<br />

zeichnete sich dadurch aus, dass der<br />

geplante Bau das identische Volumen<br />

des Vorgängerbaus aufweist und<br />

die Fluchtlinie des Vorgängerbaus<br />

aufgreift. Weitere Elemente wie<br />

mittiges Tor, im Material abgesetzter<br />

Giebel und östliche Abschleppung<br />

sind als Reminiszenzen aus dem<br />

Vorgängerbau entlehnt und frei<br />

weiterentwickelt. Das für sämtliche<br />

Fassaden vorgesehene Material<br />

Backstein überzeugte die Jury ebenfalls.<br />

Positiv bewertet wurde auch der<br />

Linienbezug des ruhigen Baukörpers<br />

mit stehenden Fensterformaten auf<br />

das Rathaus. Auch die Geschlossenheit<br />

der Dachfläche sei zu begrüßen.<br />

Die weiteren Preisträger: 2. Preis<br />

Rebekka Witt (750 Euro); 3. Preis<br />

Anna Luster-Haggeney (500 Euro).<br />

Angekauft wurden die Entwürfe<br />

(Elemente daraus können für die<br />

weitere Planung verwendet werden)<br />

von Meike Humpert und Lena Ostermann<br />

(je 250 Euro).<br />

Helge Niehörster betonte im Gespräch,<br />

wie sehr ihm der Wiederaufbau<br />

der Ratskrugs am Herzen<br />

liege, weil es dabei auch um ein<br />

Stück „Alt-Nieheim“ gehe. Die alte<br />

Atmosphäre könne zwar so nicht<br />

wieder entstehen, der Wettbewerb<br />

habe aber gute alternative Perspektiven<br />

geliefert. Weil die Regulierung<br />

der Brandschadenssumme noch nicht<br />

endgültig bekannt seien und damit<br />

das konkrete Budget nicht festliege,<br />

rechnet Niehörster mit einem Baubeginn<br />

frühestens im Frühjahr 2017.<br />

Abriss und Neubau in Nieheim<br />

Ortsausschuss spricht sich gegen Pultdach aus<br />

Mit „Robot-Game“ ein toller dritter Platz ergattert: Das Team der<br />

Roboter-AG.<br />

Unter dem Motto „Wege ins Studium und in den Beruf“ traten in Mühlheim<br />

an der Ruhr die 23 besten Roboter-Teams aus NRW, die sich in Vorausscheiden<br />

gegen viele andere Teams durchsetzen konnten, zum Landesfinale an.<br />

Der Wettbewerb wurde in zwei verschiedenen Kategorien in jeweils zwei<br />

Altersstufen ausgetragen.<br />

Dem Team der Roboter-AG aus Steinheim gelang dabei in der Kategorie<br />

„Robot-Game“ ein toller dritter Platz unter den zehn Teilnehmern dieser<br />

Kategorie. Der Lego-Roboter musste eine Vielzahl kniffliger Aufgaben<br />

lösen. Zum Beispiel sollten Schüler ins ZDI-Labor transportiert oder die<br />

Bewerbungsunterlagen zum Studium unterschrieben werden. Auf seinem<br />

Weg über das Spielfeld sammelte der Roboter symbolisch wichtige Erfahrungen<br />

und löste Testfragen in Form von verschiebbaren Bausteinelementen.<br />

Im Wettbewerb wurden zunächst in drei Runden die Teilnehmer des<br />

Halbfinales ermittelt. Dem Team gelang es, nach einem sehr guten ersten<br />

Durchgang und einigem Zittern, den vierten Platz zu sichern. Den Einzug<br />

in das Finale verpasste man jedoch mit größerem Abstand. Während die<br />

zwei besten Teams anschließend den Sieger ermittelten, musste man so noch<br />

ein wenig auf die Verkündung der weiteren Platzierungen warten. Umso<br />

größer war dann die Freude, als es mit einem Vorsprung von lediglich 10<br />

Punkten zu Platz 3 reichte.<br />

Bei einem Ortstermin informierten sich die Ortsausschussmitglieder über den Abriss des als Lagerhalle genutzten Gebäudes und den Bau<br />

eines künftigen alters- und barrieregerechten Mehrfamilienwohnhauses, links Bürgermeister Rainer Vidal, rechts der planende Architekt<br />

Stefan Dreier.<br />

Der Ortsausschuss Nieheim hat<br />

den Abbruch eines als Lagerhaus<br />

genutzten Gebäudes an der Wasserstraße<br />

9 mit dem Ziel in Aussicht<br />

gestellt, einen Neubau zu errichten.<br />

Durch den Neubau dürfe aber die<br />

städtebauliche Gestaltung des Gebietes<br />

nicht beeinträchtigt werden.<br />

Bei einem Ortstermin hatten sowohl<br />

Bürgermeister Rainer Vidal<br />

wie Holger Pump-Uhlmann (Innenstadtbüro<br />

Nieheim) die Absicht<br />

des Bauwilligen, das historische<br />

Vierständer-Hallenhaus von 1841<br />

abzureißen, als nachvollziehbar<br />

bezeichnet.<br />

Auch wenn es als langgestrecktes<br />

Hallenhaus immer noch maßgeb-<br />

lich die Stadtlandschaft der Unterstadt<br />

prägt. „Die vorliegenden<br />

Entwürfe stehen aber nicht in<br />

Einklang mit der Erhaltung- und<br />

Gestaltungssatzung im Stadtkern<br />

von Nieheim,“ erläuterte Vidal.<br />

Das betrifft nicht die Nutzung mit<br />

sieben alten- und barrieregerechten<br />

Wohnungen.<br />

Der Investor will auf dem neuen<br />

Gebäude ein Pultdach haben,<br />

was jedoch im Widerspruch zur<br />

Gestaltungssatzung steht. „Wir<br />

brauchen für unser Konzept drei<br />

Etagen, das geht nur mit einem<br />

Pultdach, das auch kostengünstiger<br />

herzustellen ist,“ hatte der Investor<br />

als Grund für seine Vorstellungen<br />

genannt. Pump-Uhlmann nannte<br />

das geplante Gebäude sehr anerkennenswert,<br />

dennoch sei das<br />

Problem auch mit einem Satteldach<br />

und möglicher Dreigeschossigkeit<br />

lösbar, eventuell mit Giebelformat<br />

in zeitgemäßer Architektursprache.<br />

„Ein Gebäude mit Pultdach fügt<br />

sich nicht in die vorhandene Baustruktur<br />

der Wasserstraße ein, sei<br />

dem Nieheimer Ortsbild fremd und<br />

an Hauptgebäuden nicht zulässig,“<br />

hatte Pump-Uhlmann in einer Stellungnahme<br />

erklärt.<br />

Auch wenn der Neubau sich an der<br />

Traufe des Nachbargebäude Wasserstraße<br />

11 orientiere, ergebe sich<br />

keine andere Beurteilung. Bei der<br />

Beratung im Ortsauschuss herrschte<br />

überwiegend die Meinung, dass<br />

die Stadt mit der Gestaltungssatzung<br />

bisher gut gefahren sei.<br />

Der bei drei Enthaltungen gefundene<br />

Beschluss bietet die<br />

Möglichkeit, weitere Gespräche<br />

zu führen, um das Projekt<br />

stadtbildverträglich umzusetzen.<br />

Zustimmung fand eine Änderung<br />

des Bebauungsplanes Nr. 9 „Am<br />

Kapellenberg“ zur Gewährleistung<br />

der städtebaulichen Entwicklung.<br />

Ziel des Bauleitverfahrens ist die<br />

Änderung der Nutzungsart für<br />

einige Grundstücke von bisher<br />

„Flächen für die Landwirtschaft“<br />

in allgemeines Wohngebiet (WA).

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