Steinheimer Blickpunkt 531
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<strong>Steinheimer</strong> <strong>Blickpunkt</strong> Nr. <strong>531</strong> 7. Juli 2016 Seite 6<br />
Naturfreund und Imker: Karl Tilly freut sich über die Wiese in<br />
Himmighausen, die seinen Bienen und anderen Insekten Lebensraum<br />
und Nahrung bietet.<br />
Gegen Monokulturen in Himmighausen<br />
Ein Hektar blühende<br />
Wiese für Insekten<br />
Da lacht das Herz des leidenschaftlichen Imkers und ehemaligen Ortsheimatpflegers<br />
Karl Tilly. In Himmighausen hat der Nebenerwerbslandwirt<br />
Elmar Ischen von seiner rund 13 Hektar großen landwirtschaftlich genutzten<br />
Fläche einen Hektar als Blühwiese angelegt. „Hier wachsen Phacelia,<br />
Ackersenf und andere Nektar spendende Blumen“, zeigt Tilly auf den<br />
Blühstreifen zu beiden Seiten des Feldes. Tilly, Imker und Naturfreund<br />
Tilly weiß, dass es Insekten gebe, die sich nur in einem Radius von 50<br />
Metern bewegen und ernähren können. Immer mehr Monokulturen bedeuten<br />
für Bienen, aber auch andere Insekten den sicheren Tod. „Die 450<br />
Insektenarten werden nach Ansicht von Experten in 20 Jahren halbieren<br />
wird“, prognostiziert Tilly vielen Insekten eine düstere Zukunft.<br />
StKG feiert 80 Jahre und 22 Jahre Karnevalshalle<br />
Halle ist zum Herz des <strong>Steinheimer</strong> Karnevals geworden<br />
Zum Gesamtkunstwerk „<strong>Steinheimer</strong><br />
Karneval“ gehören nicht nur die<br />
Prinzenproklamation, die Saalfeste,<br />
der Rosenmontag, sondern auch<br />
die vereinseigene Karnevalshalle<br />
am Piepenbrink. Mit einem großen<br />
Volksfest wurde die „Hall of Happiness“<br />
1994 eingeweiht. sie hat sich<br />
bis heute zum Herz des <strong>Steinheimer</strong><br />
Karnevals entwickelt. Bei einem<br />
zweitägigen Sommer Open Air<br />
wurden 22 Jahre Karnevalshalle<br />
und 80 Jahre StKG mit viel Musik<br />
und einem bunten Programm für die<br />
Kinder gefeiert.<br />
Lothar Runte, damaliger Kanzler<br />
der StKG und heutiger Ehrenpräsident,<br />
erinnerte an die Notwendigkeit,<br />
eine solche Halle zu errichten. „Wir<br />
hatten das Problem, unsere Wagen in<br />
Scheunen auf Dörfern der Umgebung<br />
parken zu müssen. Wir brauchten<br />
eine eigene, wettersichere Unterstellmöglichkeit.“<br />
Diese Idee des<br />
Kanzlers wurde von den Elferräten<br />
schnell sehr wohlwollend aufgegriffen.<br />
Sie waren spontan bereit, ins Rad<br />
zu greifen und schafften mit dem Bau<br />
in vielen tausend Stunden durch eine<br />
historische Leistung einen Kraftakt<br />
und ein Bauwerk, das zum Herz<br />
der närrischen Kreativität und zur<br />
<strong>Steinheimer</strong> Narhalla geworden ist.<br />
Eine Fotodokumentation informierte<br />
über den Verlauf der Baumaßnahme<br />
vor über zwei Jahrzehnten.<br />
In der Halle stehen heute sieben<br />
Wagen der StKG, vom Elferratsschiff<br />
bis zum tollen Prinzenwagen, der erst<br />
im letzten Jahr neu gebaut wurde.<br />
Daneben wird die Halle für die Aktivitäten<br />
der StKG-Arbeitsgruppen<br />
Wagenbau, Bühnenbau, Ton und<br />
Technik genutzt. Hier findet alljährlich<br />
das Dankeschönfest für die<br />
Gala-Abend-Akteure statt und der<br />
Prinzenempfang, hier befinden sich<br />
Start und Ziel des Laufs der „Man<br />
teou Renner“ immer elf Nächte vor<br />
dem Start in die neue Session.<br />
Es gab beim Bau gegenüber dem<br />
ersten Plan nur eine kleine Änderung.<br />
Die Halle wurde nicht Stein<br />
auf Stein gemauert, sie wurde unter<br />
der Regie des damaligen Bauleiters<br />
Hermann Postert mit Holz errichtet,<br />
der noch heute als Hausmeister<br />
dafür sorgt, dass die Halle in tadellosem<br />
Zustand bleibt. „Von den<br />
damals etwa 100 Gesellschaften und<br />
Vereinen im Bund Westfälischer<br />
Karneval wurde in Steinheim erst<br />
die dritte Halle errichtet,“ ist Runte<br />
noch heute stolz auf die großartige<br />
Gemeinschaftsleistung . Er ist auch<br />
überzeugt davon, dass der Zusammenhalt<br />
innerhalb der Elferräte durch<br />
die immense Gemeinschaftsleistung<br />
Der Tradition verpflichtet. Für die<br />
Zukunft gerüstet. Attraktiv für die<br />
folgenden Generationen bleiben.<br />
Das hat sich die Alte Schützengesellschaft<br />
Nieheim auf ihre Fahnen<br />
geschrieben und sich zu einigen Änderungen<br />
für das alle drei Jahre stattfindende<br />
Schützenfest entschlossen.<br />
Schon Bürgermeister Rainer Vidal<br />
hatte beim Stadtschützenfest in<br />
Holzhausen verraten, dass die Alte<br />
Schützengesellschaft über Reformen<br />
nachdenke. Erstmals greifen soll die<br />
Änderung beim Schützenfest 2017.<br />
„Der Dienstag als vierter Festtag<br />
ist nicht mehr zeitgemäß. Deshalb<br />
hat sich aufgedrängt, dass etwas<br />
passieren muss,“ hat der I. Oberst<br />
Franz Abthoff erkannt, weil viele<br />
Musikkapellen am vierten Tag nicht<br />
mehr zur Verfügung stehen. Auch die<br />
eigenen Mitglieder haben zunehmende<br />
Schwierigkeiten, arbeitsfrei zu<br />
bekommen. Bei allen Überlegungen<br />
wurden die historischen Satzungen<br />
von 1649 und 1769 nicht aus den<br />
Augen gelassen. Einen Festumzug<br />
mit dem amtierenden Königspaar<br />
und seinem Hofstaat gibt es bereits<br />
am Samstag. Am Abend findet dann<br />
der Große Zapfenstreich mit allen<br />
Rotts statt. Haupttag des Nieheimer<br />
Altschützenfestes bleibt der Sonntag,<br />
an dem die Besucher den großen<br />
Festumzug erleben können. Bereits<br />
am Freitag werden am Vorabend des<br />
Schützenfestes die Majestäten und<br />
die Vorstandsmitglieder mit dem<br />
Abendgruß geehrt. Der Montag steht<br />
ganz im Zeichen des Schützenfrühstücks<br />
und des Königsschießens. Der<br />
Die <strong>Steinheimer</strong> Karnevalisten haben mit einem Sommerfest das 22-jährige Bestehen der Karnevalshalle<br />
am Piepenbrink gefeiert, Präsident Dominik Thiet (von links) mit den Ehrenpräsidenten Markus Struck<br />
und Lothar Runte.<br />
stark beeinflusst wurde. 2009 hat<br />
die Halle noch einen kleinen Bruder<br />
bekommen, den Anklapp für<br />
die Lagerung von Materialien. Im<br />
Musikprogramm des Sommer Open<br />
Airs trat die Kapelle Kamelle auf. Die<br />
<strong>Steinheimer</strong> Musiker, die schon als<br />
„Höhner“ von Steinheim bezeichnet<br />
wurden, hatten nicht nur ihre besten<br />
Titel mitgebracht, sondern präsentierten<br />
auch 111 der handsignierten<br />
Ausgaben ihrer brandneuen CD<br />
„Live 2016“. Dabei handelt es sich<br />
um Mitschnitte vom Kneipenkarneval<br />
dieses Jahres, ein hochwertiges<br />
Zeugnis Steimscher Karnevalskultur.<br />
„Damit verbreitet unsere Musik<br />
noch mehr Stimmung und ist authentischer,“<br />
glaubt Udo Klare. Mit<br />
einem furiosen Showtanz begeisterte<br />
Take Drive die Sommerfestbesucher.<br />
Das Pop-Duo „WIR“ sorgte dann für<br />
den abschließenden Höhepunkt. Mit<br />
ihrer ersten Single „Dein Magnet“<br />
sind Carolin Behma (die Tochter des<br />
ehemaligen Kommandeurs der <strong>Steinheimer</strong><br />
Garde) und Martin Scholz in<br />
die deutschen Charts gestürmt und<br />
haben die deutschsprachige Popmusik<br />
aufgemischt. Trotz der kühlen<br />
Temperaturen heizte das Duo den<br />
vielen Besuchern mächtig ein. Das<br />
närrische Lebensgefühl hat in Steinheim<br />
das ganze Jahr Konjunktur.<br />
Stimmung, super, Wetter bestens.<br />
Das Programm Klasse. Für ihren<br />
Familientag am Sonntag hatte die<br />
<strong>Steinheimer</strong> StKG ein buntes Programm<br />
auf die Beine gestellt, das die<br />
Besucher restlos begeisterte. Unter<br />
anderem trat des Querbeet Orchester<br />
auf. Die Prinzengarde führte unter der<br />
Leitung von Daniela Benkelberg und<br />
Sandra Potthast einen furiosen Showtanz<br />
auf. Mit Bülents Musikschule<br />
boten die <strong>Steinheimer</strong> Drumkids<br />
die hohe Schule des Trommelns und<br />
bekamen dafür viel Beifall. Für die<br />
Kinder boten ein Kinderkarussell,<br />
die Hüpfburg, das AWO-Spielmobil<br />
und Kinderschminken Spaß und<br />
Abwechslung.<br />
Bei Bülents Musikschule boten die <strong>Steinheimer</strong> Drumkids die hohe<br />
Schule des Trommelns.<br />
Alte Schützengesellschaft Nieheim rüstet sich für die Zukunft<br />
Vierter Schützenfesttag fällt weg<br />
Die Alte Schützengesellschaft Nieheim macht ihr Schützenfest mit moderaten Reformen fit für die Zukunft<br />
(von links) Schriftführer Gerhard Schütze, I. Oberst Franz Althoff, Kommandeur Dr. Heinz Pape, I.<br />
Offizier Josef Freitag und Adjutant Gerd Peine.<br />
neue König stellt sich am Abend in<br />
der Stadthalle mit seiner Königin vor.<br />
Weil der Dienstag mit dem Umzug<br />
der neuen Majestäten dann wegfällt,<br />
haben die Damen weniger Stress:<br />
sie müssen sich nicht um Kleider<br />
kümmern und können den Tanzabend<br />
genießen. Um eine möglichst<br />
große Akzeptanz für die moderaten<br />
Änderungen zu erreichen, hat der I.<br />
Oberst im Vorfeld viele Gespräche<br />
geführt. „Dadurch konnte Skepsis<br />
ausgeräumt werden,“ ist Abthoff mit<br />
der gefundenen Lösung zufrieden,<br />
aber auch sicher: „Wir haben uns<br />
an den alten Satzungen und Protokollbüchern<br />
orientiert.“ In einer<br />
Versammlung gab es dann große Zustimmung.<br />
Neu geregelt wurde auch<br />
das bisherige kleine Schützenfest<br />
zwischen den Schützenfestjahren,<br />
das bisher für die Schützen, die<br />
Offiziere und die Rottmeister mit<br />
ihren Partnern gedacht war. Es läuft<br />
künftig unter dem Namen Bürgerfest<br />
und will erstmals am 24. September<br />
dieses Jahres die gesamte Bevölkerung<br />
Nieheims einbinden. Damit<br />
wolle man die Schützen stärker<br />
binden und für mehr Gemeinsamkeit<br />
sorgen. Schon am Nachmittag sind<br />
die Familien zu Kaffee und Kuchen<br />
eingeladen. Dazu sind Spiele für<br />
Kinder vorbereitet (organisiert von<br />
Echo). Für viel sportliche Betätigung<br />
und Spaß wird ein Sommerbiathlon<br />
mit Lasergewehren für Erwachsene<br />
sorgen. Jedes Rott meldet eine Mannschaft,<br />
Frauen in den Teams sind<br />
ausdrücklich erwünscht. Auf einem<br />
Rundkurs müssen die Teilnehmer<br />
ihre Treffsicherheit beweisen. Als<br />
Preis lockt wie in alten Berichten<br />
eine Tonne Bier (ein Fass) und eine<br />
Elle Mettwurst.<br />
Der Vorstand der ASG übernimmt<br />
beim Bürgerfest die gesamte Bewirtung,<br />
was günstige Preise garantiert.<br />
Nach der Siegerehrung stimmen die<br />
Musikfreunde Schwelentrup die<br />
Besucher auf den Tanzabend ein.