Jugendsexualität 2015
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Studie <strong>Jugendsexualität</strong> <strong>2015</strong><br />
4 Die Rolle des Elternhauses<br />
Die bisherigen Daten haben gezeigt: Die Eltern – für Mädchen gleichzusetzen mit der Mutter, für<br />
Jungen Vater und Mutter zu gleichen Teilen – haben großen Anteil an der Sexualaufklärung im<br />
Jugendalter und sind nicht nur für die Jüngeren auch als Vertrauenspersonen oder diejenigen, an<br />
die sich Jugendliche und junge Erwachsene bei empfundenen Wissensdefiziten gern wenden würden,<br />
von fast unverändert hoher Bedeutung. Mit steigendem Alter der Jugendlichen verlieren sie<br />
allerdings ihre Position als vorrangige Ansprechpartner, da weitere Bezugspersonen wie der Partner/die<br />
Partnerin oder Arzt/Ärztin hinzukommen. Einschränkend ist zu sagen, dass diese Aussagen<br />
vorrangig für junge Menschen deutscher Herkunft gelten. In Migrantenfamilien haben vor allem die<br />
männlichen Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen in Vater oder Mutter weit weniger einen Ansprechpartner,<br />
schon was die allgemeine Aufklärung betrifft.<br />
4.1 Kommunikation im Elternhaus allgemein<br />
Die Unterschiede werden bereits in den allgemeinen Fragen deutlich, inwieweit mit den Eltern<br />
intime Dinge besprochen werden können bzw. ob im Elternhaus überhaupt über Sexualität und<br />
Partnerschaft gesprochen wird. In Elternhäusern ohne Migrationshintergrund besteht zwischen<br />
Eltern, vor allem Müttern, und ihren heranwachsenden Töchtern und Söhnen überwiegend ein<br />
gutes Vertrauensverhältnis, das auch Gespräche über sexuelle Themen möglich macht. In<br />
Familien mit Migrationshintergrund ist eine offene Atmosphäre für diese Themen nur in rund der<br />
Hälfte der Fälle gegeben, für die Söhne noch etwas weniger als für die Töchter.<br />
Sexualität und Partnerschaft Thema im Elternhaus?<br />
nach Herkunft<br />
Weiblich<br />
Männlich<br />
deutsche<br />
Herkunft<br />
25<br />
deutsche<br />
Herkunft<br />
34<br />
ja<br />
nein<br />
75<br />
ja<br />
nein<br />
65<br />
Migrationshintergrund<br />
Migrationshintergrund<br />
ja<br />
nein<br />
52<br />
48<br />
ja<br />
nein<br />
47<br />
53<br />
JUGENDSEXUALITÄT 2014/<strong>2015</strong><br />
TNS Emnid<br />
Frage: Wird bei Ihnen im Familienkreis über Sexualität und Partnerschaft gesprochen? “<br />
Basis: 14- bis 25-Jährige<br />
in %<br />
Tab. 2.2-2014<br />
Abb. 9<br />
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