Jugendsexualität 2015
28KGnpn
28KGnpn
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Studie <strong>Jugendsexualität</strong> <strong>2015</strong><br />
TABELLE: Anlass für den Erstbesuch beim Frauenarzt/bei der Frauenärztin<br />
hier: HPV-Impfung bzw. Beratung hierzu<br />
Mädchen/junge Frauen<br />
14-15<br />
Jahre<br />
16-17<br />
Jahre<br />
18-20<br />
Jahre<br />
21-25<br />
Jahre<br />
deutsche Herkunft 17 10 9 8<br />
Migrationshintergrund 10 10 8 5<br />
Anteile in %<br />
Gerade die jüngeren Mädchen deutscher Herkunft, so zeigt sich, nehmen diese Möglichkeit häufiger<br />
in Anspruch.<br />
Für einen Teil der befragten Mädchen gab es mehrere Gründe für den ersten Besuch bei einer<br />
Frauenärztin/einem Frauenarzt, im Durchschnitt werden 1,1 Gründe angeführt.<br />
Im Detail. Die "Befürchtung, schwanger zu sein" ist insgesamt glücklicherweise nur für relativ<br />
wenige der Grund gewesen (3/6%), erstmals den Fuß in eine gynäkologische Praxis zu setzen.<br />
4 resp. 8 Prozent sind es in der enger gefassten Gruppe der sexuell aktiven Mädchen/jungen Frauen.<br />
Auffällig höher liegt die Zahl aber unter Mädchen/Frauen mit Migrationsgrund, die bei ihrem<br />
ersten Geschlechtsverkehr 14 Jahre oder jünger waren (15%), wobei man sagen muss, dass dies<br />
nicht die heute 14- bis 17-jährigen sexuell aktiven Mädchen betrifft (für diese Altersgruppe liegen<br />
die Prozentanteile im allgemeinen Schnitt), sondern eher die heute erwachsenen jungen Frauen mit<br />
frühen sexuellen Erstaktivitäten.<br />
Die HPV-Impfung ist bei Mädchen deutscher Herkunft inzwischen bildungsunabhängig verbreitet;<br />
2010, als sich die Diskussion um Gebärmutterhalskrebs und die Impfung dagegen erstmals in<br />
nennenswertem Umfang in den Antworten der Mädchen niederschlug (damals noch spontan unter<br />
"Sonstigem" genannt), war das noch anders: Mit höherer Bildung kamen häufiger Antworten, die<br />
sich auf diese Thematik bezogen. Bei Mädchen aus nichtdeutschen Elternhäusern ist dies auch<br />
heute noch der Fall: Mädchen, die ein Gymnasium besuchen, begründen zu (jeweils) 15 Prozent<br />
ihren Erstbesuch beim Frauenarzt mit dem Wunsch nach mehr Information bzw. einer Impfung –<br />
diese Gruppe unterscheidet sich nicht von deutschen Altersgenossinnen – unter Hauptschülerinnen<br />
sind es aber weiterhin lediglich 5 Prozent (mittleres Bildungslevel: 7%).<br />
Bewertung des Erstbesuchs. Mehr als vier Fünftel der Mädchen/jungen Frauen waren zufrieden<br />
mit dem Verlauf ihres Erstbesuches beim Frauenarzt/bei der Frauenärztin. Für 44 Prozent gestaltete<br />
sich der Besuch in etwa so, wie sie es erwartet hatten. Nicht wenige waren sogar im positiven<br />
Sinne überrascht – bei den deutschen Mädchen/jungen Frauen umfasst dieser Anteil mit 42 Prozent<br />
nahezu die gleiche Zahl wie diejenigen, für die der Ablauf den Erwartungen entsprach (45%). Bei<br />
den Mädchen/Frauen mit Migrationshintergrund sind es mit 37 gegenüber 44 Prozent etwas weniger,<br />
aber immer noch eine beträchtliche Anzahl.<br />
Eine kleine Gruppe empfand den Besuch beim Gynäkologen allerdings auch unangenehmer als<br />
vorher angenommen, wobei die Antworten je nach Herkunft leicht differieren: 13 Prozent der<br />
Mädchen/Frauen deutscher Herkunft und 18 Prozent der Mädchen/Frauen mit Migrationshintergrund<br />
äußern sich in diesem Sinne. Unter türkischen Mädchen/jungen Frauen entsprach der Besuch<br />
für jede Vierte nicht den Erwartungen und wurde negativer empfunden als gedacht.<br />
- 42 -