2015-04
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Die Polizei in Siegen-Wittgenstein warnt<br />
Nie zu alt fürs Internet (Teil 2)<br />
In der vergangenen Ausgabe (3/<strong>2015</strong>) ging es unter dem<br />
Titel „Nie zu alt für’s Internet“ um Grundsätzliches,<br />
wie z.B. die notwendigen Sicherheitsprogramme sowie<br />
den sorgsamen Umgang mit persönlichen Daten und<br />
E-Mails. In diesem Heft möchte ich Ihnen einige Tipps für<br />
das Einkaufen im Internet und die Nutzung von Sozialen<br />
Netzwerken geben.<br />
Sicher Einkaufen im Internet<br />
Im Internet erhält man so ziemlich alles, was das Herz<br />
begehrt. Leider gibt es jedoch unter den zahllosen meist<br />
seriösen Online-Shops auch „windige“ oder betrügerisch<br />
agierende Anbieter. Informieren Sie sich vor dem Kauf auf<br />
einer Ihnen nicht bekannten Internetseite möglichst immer<br />
mit Hilfe einer Suchmaschine über Erfahrungen, die andere<br />
Nutzer mit dem Shop gemacht haben. Geben Sie den<br />
Namen dabei selbst in das Suchfeld der Suchmaschine ein<br />
und nutzen sie keine Links, die der Online-Shop anbietet.<br />
Beachten Sie auch Bewertungsprofile oder Internet-Gütesiegel<br />
wie z.B. www.internet-guetesiegel.de.<br />
Lesen Sie vor dem Kauf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
(AGB) durch und achten Sie insbesondere auf<br />
Garantie- und Gewährleistungsbedingungen, die Versandkosten<br />
sowie die Widerrufs- und Rückgaberechte. Diese<br />
Informationen sollten leicht auffindbar sein. Nutzen Sie<br />
unbedingt sichere Zahlungsmethoden, wie die Zahlung<br />
per Rechnung, Bankeinzug oder Kreditkarte. Ein hohes<br />
Maß an Sicherheit bietet auch die Zahlung über einen<br />
Online-Zahlungsservice, wie z.B. PayPal. Kaufen Sie<br />
nicht, wenn ein Internetverkäufer auf einer Zahlung per<br />
Bargeld-Transfer besteht und vermeiden Sie Vorauskasse,<br />
wenn Sie noch keine Erfahrungen mit dem Online-Shop<br />
gesammelt haben.<br />
Versandapotheken<br />
Besonders chronisch kranke Menschen können beim<br />
Kauf von Medikamenten im Internet Geld sparen. Aber<br />
Vorsicht, es ist nicht leicht, seriöse Versandapotheken von<br />
illegalen Anbietern zu unterscheiden! Letztere handeln mit<br />
gefälschten Arzneimitteln, die die angegebenen Wirkstoffe<br />
nicht oder nicht ausreichend enthalten oder sogar gesundheitsschädlich<br />
sein können.<br />
Achten Sie bei der Wahl einer Internet-Versandapotheke<br />
darauf, dass sie in Deutschland zugelassen ist. Dies können<br />
Sie mit Hilfe des Versandhandels-Registers auf der Website<br />
www.dimdi.de überprüfen (Rubrik „Arzneimittel“, Unterrubrik<br />
„Versandapothekenregister“). Achten Sie darauf, dass auf<br />
der Homepage im Impressum die vollständige Anschrift der<br />
Apotheke, der Name des Apothekers sowie die Adresse der<br />
zuständigen Aufsichtsbehörde oder Apothekenkammer aufgeführt<br />
sind. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben. Auf der o.g.<br />
Website erhalten Sie auch weitere Hinweise für den sicheren<br />
Medikamentenkauf im Internet.<br />
Wenn Sie unsicher sind, kaufen Sie Ihre Medikamente<br />
lieber in der Apotheke in der Nachbarschaft. Viele Apotheken<br />
bieten inzwischen auch kostenlose Botendienste an.<br />
Soziale Netzwerke<br />
Soziale Netzwerke sind nicht nur etwas für junge Menschen.<br />
Hier lassen sich Kontakte knüpfen oder Ideen und<br />
Gedanken austauschen. Fragen Sie Freunde und Bekannte<br />
nach ihren Erfahrungen mit Sozialen Netzwerken im Internet.<br />
Lesen Sie auch hier die Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
(AGB) und die Datenschutzbestimmungen genau<br />
durch und gehen Sie achtsam mit ihren persönlichen Daten<br />
um! Nutzen Sie die dort angebotenen Privatisierungseinstellungen.<br />
Seien Sie zurückhaltend mit dem Veröffentlichen<br />
von privaten Informationen, Texten und Bildern und<br />
vermeiden Sie unbedingt, ihre Telefonnummer oder Anschrift<br />
anzugeben! Bleiben Sie immer skeptisch, was die<br />
Identität von Personen angeht, die Sie in einem Sozialen<br />
Netzwerk kennenlernen. Es liegt in der Natur der Sache,<br />
dass man sich in Chats nie sicher sein kann, ob das Gegenüber<br />
auch wirklich das ist, wofür er oder sie sich ausgibt.<br />
Bei der Polizei sind zahlreiche Fälle bekannt, bei denen<br />
sich Betrüger mit falschen Identitäten und Fotos das Vertrauen<br />
von ahnungslosen Opfern erschlichen haben. Die Täter<br />
oder Täterinnen schaffen über Wochen oder sogar Monate<br />
eine Vertrauensbeziehung in Chats oder durch den späteren<br />
Austausch von E-Mails, um dann irgendwann eine angebliche<br />
Notsituation vorzutäuschen und um Geld zu bitten.<br />
Geld wird teilweise auch verlangt, damit die vermeintliche<br />
Anreise zu einem persönlichen Treffen finanziert werden<br />
kann, die aber dann durch verschiedenste Umstände immer<br />
wieder „verschoben“ wird. Selbst persönliche Telefongespräche<br />
geben Ihnen keine Sicherheit, dass es sich nicht um<br />
eine dreiste Abzocke handelt. Die im Display angezeigten<br />
Telefonnummern sind heutzutage relativ leicht zu fälschen.<br />
Weitergehende Informationen und Links rund um das<br />
Thema „Sicherheit im Internet“ finden sie u.a. unter www.<br />
polizei-beratung.de/themen-undtipps.<br />
Über die Adresse publikationen@bundesregierung.de<br />
oder Tel.<br />
030/182722721 können sie die<br />
ausführliche Broschüre „Nie zu alt<br />
fürs Internet“ kostenlos bestellen.<br />
Torsten Heider<br />
Leiter Kommissariat Kriminalprävention/Opferschutz<br />
bei der Kreispolizeibehörde<br />
Siegen-Wittgenstein<br />
0271-7099-4800<br />
Autorenfoto<br />
72 durchblick 4/<strong>2015</strong>