23.08.2016 Aufrufe

2015-04

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Polizei in Siegen-Wittgenstein warnt<br />

Nie zu alt fürs Internet (Teil 2)<br />

In der vergangenen Ausgabe (3/<strong>2015</strong>) ging es unter dem<br />

Titel „Nie zu alt für’s Internet“ um Grundsätzliches,<br />

wie z.B. die notwendigen Sicherheitsprogramme sowie<br />

den sorgsamen Umgang mit persönlichen Daten und<br />

E-Mails. In diesem Heft möchte ich Ihnen einige Tipps für<br />

das Einkaufen im Internet und die Nutzung von Sozialen<br />

Netzwerken geben.<br />

Sicher Einkaufen im Internet<br />

Im Internet erhält man so ziemlich alles, was das Herz<br />

begehrt. Leider gibt es jedoch unter den zahllosen meist<br />

seriösen Online-Shops auch „windige“ oder betrügerisch<br />

agierende Anbieter. Informieren Sie sich vor dem Kauf auf<br />

einer Ihnen nicht bekannten Internetseite möglichst immer<br />

mit Hilfe einer Suchmaschine über Erfahrungen, die andere<br />

Nutzer mit dem Shop gemacht haben. Geben Sie den<br />

Namen dabei selbst in das Suchfeld der Suchmaschine ein<br />

und nutzen sie keine Links, die der Online-Shop anbietet.<br />

Beachten Sie auch Bewertungsprofile oder Internet-Gütesiegel<br />

wie z.B. www.internet-guetesiegel.de.<br />

Lesen Sie vor dem Kauf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

(AGB) durch und achten Sie insbesondere auf<br />

Garantie- und Gewährleistungsbedingungen, die Versandkosten<br />

sowie die Widerrufs- und Rückgaberechte. Diese<br />

Informationen sollten leicht auffindbar sein. Nutzen Sie<br />

unbedingt sichere Zahlungsmethoden, wie die Zahlung<br />

per Rechnung, Bankeinzug oder Kreditkarte. Ein hohes<br />

Maß an Sicherheit bietet auch die Zahlung über einen<br />

Online-Zahlungsservice, wie z.B. PayPal. Kaufen Sie<br />

nicht, wenn ein Internetverkäufer auf einer Zahlung per<br />

Bargeld-Transfer besteht und vermeiden Sie Vorauskasse,<br />

wenn Sie noch keine Erfahrungen mit dem Online-Shop<br />

gesammelt haben.<br />

Versandapotheken<br />

Besonders chronisch kranke Menschen können beim<br />

Kauf von Medikamenten im Internet Geld sparen. Aber<br />

Vorsicht, es ist nicht leicht, seriöse Versandapotheken von<br />

illegalen Anbietern zu unterscheiden! Letztere handeln mit<br />

gefälschten Arzneimitteln, die die angegebenen Wirkstoffe<br />

nicht oder nicht ausreichend enthalten oder sogar gesundheitsschädlich<br />

sein können.<br />

Achten Sie bei der Wahl einer Internet-Versandapotheke<br />

darauf, dass sie in Deutschland zugelassen ist. Dies können<br />

Sie mit Hilfe des Versandhandels-Registers auf der Website<br />

www.dimdi.de überprüfen (Rubrik „Arzneimittel“, Unterrubrik<br />

„Versandapothekenregister“). Achten Sie darauf, dass auf<br />

der Homepage im Impressum die vollständige Anschrift der<br />

Apotheke, der Name des Apothekers sowie die Adresse der<br />

zuständigen Aufsichtsbehörde oder Apothekenkammer aufgeführt<br />

sind. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben. Auf der o.g.<br />

Website erhalten Sie auch weitere Hinweise für den sicheren<br />

Medikamentenkauf im Internet.<br />

Wenn Sie unsicher sind, kaufen Sie Ihre Medikamente<br />

lieber in der Apotheke in der Nachbarschaft. Viele Apotheken<br />

bieten inzwischen auch kostenlose Botendienste an.<br />

Soziale Netzwerke<br />

Soziale Netzwerke sind nicht nur etwas für junge Menschen.<br />

Hier lassen sich Kontakte knüpfen oder Ideen und<br />

Gedanken austauschen. Fragen Sie Freunde und Bekannte<br />

nach ihren Erfahrungen mit Sozialen Netzwerken im Internet.<br />

Lesen Sie auch hier die Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

(AGB) und die Datenschutzbestimmungen genau<br />

durch und gehen Sie achtsam mit ihren persönlichen Daten<br />

um! Nutzen Sie die dort angebotenen Privatisierungseinstellungen.<br />

Seien Sie zurückhaltend mit dem Veröffentlichen<br />

von privaten Informationen, Texten und Bildern und<br />

vermeiden Sie unbedingt, ihre Telefonnummer oder Anschrift<br />

anzugeben! Bleiben Sie immer skeptisch, was die<br />

Identität von Personen angeht, die Sie in einem Sozialen<br />

Netzwerk kennenlernen. Es liegt in der Natur der Sache,<br />

dass man sich in Chats nie sicher sein kann, ob das Gegenüber<br />

auch wirklich das ist, wofür er oder sie sich ausgibt.<br />

Bei der Polizei sind zahlreiche Fälle bekannt, bei denen<br />

sich Betrüger mit falschen Identitäten und Fotos das Vertrauen<br />

von ahnungslosen Opfern erschlichen haben. Die Täter<br />

oder Täterinnen schaffen über Wochen oder sogar Monate<br />

eine Vertrauensbeziehung in Chats oder durch den späteren<br />

Austausch von E-Mails, um dann irgendwann eine angebliche<br />

Notsituation vorzutäuschen und um Geld zu bitten.<br />

Geld wird teilweise auch verlangt, damit die vermeintliche<br />

Anreise zu einem persönlichen Treffen finanziert werden<br />

kann, die aber dann durch verschiedenste Umstände immer<br />

wieder „verschoben“ wird. Selbst persönliche Telefongespräche<br />

geben Ihnen keine Sicherheit, dass es sich nicht um<br />

eine dreiste Abzocke handelt. Die im Display angezeigten<br />

Telefonnummern sind heutzutage relativ leicht zu fälschen.<br />

Weitergehende Informationen und Links rund um das<br />

Thema „Sicherheit im Internet“ finden sie u.a. unter www.<br />

polizei-beratung.de/themen-undtipps.<br />

Über die Adresse publikationen@bundesregierung.de<br />

oder Tel.<br />

030/182722721 können sie die<br />

ausführliche Broschüre „Nie zu alt<br />

fürs Internet“ kostenlos bestellen.<br />

Torsten Heider<br />

Leiter Kommissariat Kriminalprävention/Opferschutz<br />

bei der Kreispolizeibehörde<br />

Siegen-Wittgenstein<br />

0271-7099-4800<br />

Autorenfoto<br />

72 durchblick 4/<strong>2015</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!