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16 | Volkers Welt<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />
Bergedorfer Zeitung | Volkers Welt | Curslacker Neuer Deich 50 | 21029 Hamburg<br />
oder per Mail: volkers.welt@bergedorfer-zeitung.de<br />
SONNABEND<br />
28. MAI 2016<br />
EICHHÖRNCHEN<br />
Akrobaten der Baumwipfel<br />
Da biste<br />
PLATT...<br />
>> Der Türkise Prachtgrundkärpfling<br />
ist ein Zierfisch mit<br />
einer besonderen Eigenschaft:<br />
Er altert im Zeitraffer.<br />
Das war die Lösung<br />
unserer Quizfrage. Obwohl<br />
die Gene des Türkisen<br />
Prachtgrundkärpflings denen<br />
des Menschen ähneln, wird<br />
er nur etwa vier Monate alt<br />
und zeigt bereits ab dem<br />
dritten Monat deutliche Alterserscheinungen.<br />
Das hat<br />
ihn zu einem beliebten Forschungsobjekt<br />
gemacht.<br />
Die 50 Euro hat gewonnen:<br />
Kerstin Flick aus Geesthacht<br />
Warten auf Godot<br />
>> Zwei<br />
Männer, die<br />
warten. Viel<br />
mehr passiert<br />
nicht<br />
im Theaterstück<br />
„Warten<br />
auf Godot“,<br />
das für<br />
die den irischen Schriftsteller<br />
Samuel Beckett der Durchbruch<br />
war. In welcher Sprache<br />
wurde es uraufgeführt?<br />
A Deutsch<br />
B Englisch<br />
C Französisch<br />
D Gälisch<br />
Kennen Sie die Lösung?<br />
Gewinnen Sie 50 Euro:<br />
01378 10 11 25*<br />
Rufen Sie bis zum 29. Mai,<br />
12 Uhr, an und nennen Sie uns die<br />
richtige Lösung. Der Gewinner wird<br />
ausgelost und benachrichtigt.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
*(50 Cent/Anruf aus dem Festnetz<br />
der Deutschen Telekom, Mobilfunkpreise können abweichen)<br />
10 Prozent<br />
>> Die Landwirtschaft verbraucht<br />
70 Prozent des<br />
weltweiten Wasserbedarfs,<br />
die Industrie 20 Prozent. Für<br />
die Privathaushalte bleiben<br />
da nur noch 10 Prozent. Dabei<br />
sparen wir ohnehin<br />
schon, wo wir können. Benötigte<br />
jeder Deutsche 1991 im<br />
Schnitt noch 144 Liter Wasser<br />
pro Tag, so sind es heute<br />
nur noch 121 Liter. Trotzdem<br />
wird der weltweite Wasserbedarf<br />
bis 2050 um die<br />
Hälfte ansteigen.<br />
Redensart:<br />
>> Hals und Beinbruch sagen<br />
wir, um jemandem bei<br />
einer Unternehmung viel<br />
Glück zu wünschen. Die seltsame<br />
Wendung ist die Verballhornung<br />
eines jiddischen<br />
Ausdrucks. „Hatslokhe u<br />
brokhe“ bedeutet dort „Erfolg<br />
und<br />
Segen“<br />
und leitet<br />
sich von<br />
den hebräischen<br />
Wörtern<br />
„hazlacha“<br />
(Glück)<br />
und „birache“<br />
(Segen)<br />
ab.<br />
Eichhörnchen<br />
sind neugierig.<br />
Das gibt manchmal<br />
Ärger mit<br />
der Polizei.<br />
Tatort: Eichenstraße in Bottrop.<br />
Wohin auch immer sich<br />
die junge Frau wendet, ihr unheimlicher<br />
Verfolger bleibt ihr<br />
dicht auf den Fersen. Egal, ob<br />
sie schnell oder langsam geht,<br />
ihr stiller Schatten ist immer<br />
da. Schließlich weiß sich die<br />
junge Frau nicht mehr anders<br />
zu helfen. Sie wählt die Notrufnummer<br />
110. „Ich werde<br />
von einem Eichhörnchen verfolgt“,<br />
sagt sie den verblüfften<br />
Polizeibeamten. Die rücken<br />
sofort aus. Das Tier, ein EichhörnchenBaby,<br />
ist schon am<br />
Rande der Erschöpfung. „Es<br />
ließ sich ohne Widerstand<br />
festnehmen“, sagt die Polizeisprecherin<br />
Ramona Hörst, die<br />
wie ihre Kollegen großen Spaß<br />
an diesem „tierischen“ Einsatz<br />
hatte.<br />
In der Geborgenheit der behandschuhten<br />
Polizistenhand<br />
gibt es ein paar kleine Apfelstückchen<br />
zur ersten Stärkung<br />
für das verängstigte Tier. Anschließend,<br />
in der Ruhe der<br />
Polizeiwache, machen sich die<br />
Kollegen schlau, was so ein<br />
Eichhörnchen denn essen darf.<br />
Sie verabreichen schließlich<br />
Apfelstückchen in BabyEichhörnchengerechten<br />
Häppchen<br />
sowie Honigtee mit einer<br />
Pipette. So päppeln sie das<br />
Tier ein wenig auf, bevor sie<br />
es in eine Aufzuchtstation für<br />
Wildtiere bringen.<br />
Solche Fälle wie dieser aus<br />
dem Juli 2015 sind gar nicht so<br />
Die<br />
„W“-Frage:<br />
Wer ein interessantes Ausflugsziel<br />
sucht, wird seit vergangenem<br />
Herbst im Hunsrück<br />
fündig. Dort wurde am 3.<br />
Oktober 2015 die längste Hängeseilbrücke<br />
Deutschlands<br />
eingeweiht. Über eine Länge<br />
von 360 Metern verbindet die<br />
Hängeseilbrücke Geierlay die<br />
Orte Mörsdorf und Sosberg.<br />
In bis zu 100 Metern Höhe<br />
geht es über das Mörsdorfer<br />
Bachtal hinweg.<br />
Die Krallen der Eichhörnchen sind so scharf, dass sie sich zur Not mit einer einzigen Pfote an der Baumrinde festhalten können.<br />
Wo kann man sich<br />
so richtig schön<br />
HÄNGEN LASSEN?<br />
Die Idee kam in Mörsdorf<br />
2006 anlässlich einer Dorferneuerung<br />
auf. Sie wurde jedoch<br />
zunächst als nicht realisierbar<br />
verworfen. Doch drei<br />
Bürger mochten sich damit<br />
nicht abfinden. Ingo Börsch,<br />
HansPeter Platten und der<br />
jetzige Ortsbürgermeister<br />
von Mörsdorf, Marcus Kirchhoff,<br />
gingen das Unternehmen<br />
2010 in einer ehrenamtlichen<br />
Projektgruppe neu an.<br />
selten. Im Juni 2013 wollten<br />
Polizisten in Enger (Kreis Herford)<br />
eine Blitzfalle aufstellen.<br />
Doch die Aktion wurde von<br />
einem Eichhörnchen sabotiert,<br />
das ständig an den Beamten<br />
hinaufkrabbelte, bis es die Gesetzeshüter<br />
für eine Weile in<br />
„Polizeigewahrsam“ nahmen.<br />
Im April dieses Jahres wählten<br />
zwei Autofahrer aus Pulheim<br />
(NordrheinWestfalen) verzweifelt<br />
den Notruf, weil sich<br />
zwei Eichhörnchen unter ihre<br />
Autos geflüchtet hatten und<br />
nicht dazu zu bewegen waren,<br />
ihr Versteck wieder zu verlassen.<br />
Und im Juli 2015 drang ein<br />
Eichhörnchen durch ein Fenster<br />
in einen britischen Pub ein,<br />
drehte die Zapfhähne auf und<br />
verstreute den Inhalt der Kasse,<br />
um anschließend unerkannt<br />
zu entkommen. Es war<br />
von Knabberkram angelockt<br />
worden, der im Pub auf den<br />
Tischen stand.<br />
Normalerweise ernähren<br />
sich Eichhörnchen vorwiegend<br />
von Baumsamen. Im<br />
Herbst legen sie sich einen<br />
Vorrat aus Eicheln, Nüssen<br />
und Bucheckern an, von dem<br />
sie später zehren. Da das Eichhörnchen<br />
ein Winterschläfer<br />
ist, müssen sie auch in der kalten<br />
Jahreszeit alle paar Tage<br />
auf Nahrungssuche gehen.<br />
WIE KNACKT EIN<br />
EICHHÖRNCHEN<br />
EINE NUSS?<br />
Die Tiere nehmen die<br />
Nuss in beide Pfoten<br />
und reißen blitzschnell<br />
die Blätter, die die Nuss<br />
umhüllen, mit den Zähnen<br />
weg. Dann tragen<br />
sie die Nuss zu einer<br />
ruhigen Stelle und nagen<br />
so lange an ihr herum,<br />
bis irgendwo ein<br />
kleines Loch entstanden<br />
ist. Schließlich hebeln<br />
sie die Nuss mit Hilfe<br />
ihrer unteren Schneidezähne<br />
auf.<br />
Und eine Machbarkeitsstudie<br />
ergab: Die Brücke war realisierbar.<br />
Vier Jahre dauerte es,<br />
bis die Finanzierung von 1,14<br />
Millionen Euro stand und im<br />
Sommer 2014 mit den konkreten<br />
Planungen begonnen<br />
werden konnte.<br />
Im ersten halben Jahr haben<br />
150 000 Menschen die<br />
Brücke besucht. An schönen<br />
Tagen sollte man daher auf<br />
Gedränge eingestellt sein.<br />
Vom Nahrungsangebot<br />
hängt ab, wie gut die Tiere<br />
über den Winter kommen und<br />
wie viel Nachwuchs sie im<br />
kommenden Sommer aufziehen<br />
können. Ein Wurf Neugeborener<br />
umfasst üblicherweise<br />
drei bis fünf Junge, die im kugelförmigen<br />
Nest, dem Kobel,<br />
hoch oben in den Bäumen zur<br />
Welt kommen. Anfangs sind<br />
sie noch nackt, erst mit drei<br />
Wochen bekommen sie ihre<br />
Behaarung.<br />
Wenn ein junges Eichhörnchen<br />
so anhänglich wird wie in<br />
den beschriebenen Fällen,<br />
dann ist üblicherweise eine<br />
Tragödie vorausgegangen.<br />
Entweder das Jungtier ist aus<br />
dem Nest gefallen und hat den<br />
Sturz auf wundersame Weise<br />
überlebt oder die Mutter ist<br />
umgekommen. Beides führt<br />
dazu, dass der Nachwuchs<br />
vom Futter abgeschnitten ist,<br />
denn die Väter beteiligen sich<br />
ohnehin nicht an der Aufzucht<br />
der Jungen.<br />
Von klein auf sind Eichhörnchen<br />
fantastische Kletterer,<br />
die hoch oben in den Bäumen<br />
waghalsige Sprünge von<br />
einem Ast zum nächsten vollführen.<br />
Dazu befähigt sie ihr<br />
besonderer Körperbau. Um<br />
solche Sprünge genau berechnen<br />
zu können, sind die Augen<br />
Hamburg<br />
ist<br />
einmalig!<br />
Richtig oder falsch?<br />
Auch wenn viele Hamburger<br />
ihre Stadt für einmalig halten,<br />
das Gegenteil ist der Fall. Nordische<br />
Städtenamen sind vor<br />
allem in den USA stark verbreitet.<br />
So zählte die Wochenzeitung<br />
„Die Zeit“ dort 20<br />
„Hamburgs“. Und damit nicht<br />
genug: Auch in Südafrika entdeckte<br />
das „Hamburger<br />
Abendblatt“ zehnmal den Namen<br />
der Hansestadt, in Südamerika<br />
fünfmal. Das nördlichste<br />
Hamburg ist übrigens<br />
der Eichhörnchen weiter nach<br />
vorn gerichtet als bei anderen<br />
Nagetieren. Zudem ist ihre<br />
Schnauze sehr kurz und lässt<br />
den Blick nach vorn frei.<br />
Wenn die Tiere an den Bäumen<br />
auf und abwärts klettern,<br />
verlassen sie sich ganz auf ihre<br />
scharfen Krallen. Schon mit<br />
einem einzigen Fuß können<br />
sich die Eichhörnchen so stark<br />
in der Baumrinde verankern,<br />
dass das Gesamtgewicht eines<br />
erwachsenen Tieres von etwa<br />
400 Gramm mühelos getragen<br />
wird.<br />
Eichhörnchen „Polly“<br />
ist weltberühmt<br />
Normalerweise bekommen<br />
wir Menschen vom Leben der<br />
Eichhörnchen, das sich hoch<br />
oben in den Baumwipfeln abspielt,<br />
nicht viel mit. Anders<br />
war es bei dem anhänglichen<br />
Tier aus Bottrop. Das von den<br />
Medien flugs „Polly“ getaufte<br />
Junge erlangte weltweite Berühmtheit:<br />
Die Meldung „Eichhörnchen<br />
verhaftet“ druckten<br />
im Sommer 2015 Zeitungen<br />
von den USA über die Niederlande<br />
bis nach Indien.<br />
Autor: Volker Gast<br />
Fotos: Fotolia © studion, jarrycz, Trueffelpix<br />
(2), astrid guenther, kameraauge.<br />
„New Hamburg“ in Ontario<br />
(Kanada), pikanterweise eine<br />
Ortsgründung von bayerischen<br />
Auswanderern.<br />
In Schweden gibt es 120 Kilometer<br />
nördlich von Göteborg<br />
die Insel Hamburgö mit<br />
der Ortschaft Hamburgsund.<br />
Die Insel ist 4 Kilometer lang<br />
und 1,5 Kilometer breit und hat<br />
ihren Namen vom schwedischen<br />
Wort „homborg“, das<br />
für eine schmale Meerenge<br />
mit hohen Klippen steht.