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40 | Volkers Welt<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />
Bergedorfer Zeitung | Volkers Welt | Curslacker Neuer Deich 50 | 21029 Hamburg<br />
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SONNABEND<br />
2. APRIL 2016<br />
FLOHMARKT<br />
Flanieren, Finden und Feilschen<br />
Da biste<br />
PLATT...<br />
>> In der vergangenen Woche<br />
haben wir bei unserem<br />
Gewinnspiel nach dem<br />
meistverkauften Auto der<br />
Welt gefragt. Toyota Corolla<br />
ist richtig. Seit 1966 gibt<br />
es den Mittelklasse-Japaner.<br />
Verkauft wurden seitdem in<br />
zehn Generationen knapp<br />
40 Millionen Modelle. In<br />
Deutschland heißt der Corolla<br />
seit 2007 übrigens Auris.<br />
Vom <strong>VW</strong> Golf wurden<br />
bislang rund zehn Millionen<br />
Autos weniger verkauft.<br />
Die 50 Euro hat gewonnen<br />
Lisa Krämer aus Geesthacht<br />
Für Feinschmecker<br />
>> Roastbeef, Hüfte oder<br />
Filet: Es gibt viele Fleischstücke<br />
beim Rind. Eines hat allerdings<br />
einen ganz speziellen<br />
Namen. Welches?<br />
A Bürgermeisterstück<br />
B Kanzlerstück<br />
C Fürstenstück<br />
D Königsstück<br />
Kennen Sie die Lösung?<br />
Gewinnen Sie 50 Euro:<br />
01378 10 11 25*<br />
Rufen Sie bis zum 3. April,<br />
12 Uhr, an und nennen Sie uns die<br />
richtige Lösung. Der Gewinner wird<br />
ausgelost und benachrichtigt.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
*(50 Cent/Anruf aus dem Festnetz<br />
der Deutschen Telekom, Mobilfunkpreise können abweichen)<br />
40 km/h<br />
>> Was für ein Auto nicht<br />
viel ist, stellt bei Wasser<br />
einen Superlativ dar. Der<br />
Saltstraumen im Norden<br />
Norwegens ist der stärkste<br />
Gezeitenstrom der Welt.<br />
400 Millionen Kubikmeter<br />
Meerwasser strömen durch<br />
einen lediglich 150 Meter<br />
breiten, aber 2,5 Kilometer<br />
langen Sund. Dabei erreicht<br />
das Wasser eine Geschwindigkeit<br />
von bis zu 40 Kilometern<br />
pro Stunde. Es entstehen<br />
gewaltige Strudel.<br />
Flohmarktbesucher<br />
lassen sich<br />
in „Jäger“,<br />
„Sammler“ und<br />
„Flaneure“ unterteilen.<br />
Jede<br />
Gruppe hat ihre<br />
eigenen Ziele.<br />
Gelegentlich geht meine Frau<br />
am Sonntag auf die Jagd, und<br />
ich versorge den Nachwuchs<br />
in der heimischen Höhle. Für<br />
diesen Geschlechterrollentausch<br />
steht sie zu einer unchristlichen<br />
Zeit auf, schnappt<br />
sich eine große Tasche und<br />
ausreichend Bargeld – in nicht<br />
zu großen Scheinen. Klingt<br />
konspirativ, ist es allerdings<br />
nicht. Denn an diesen Sonntagen<br />
tun es ihr Hunderte Frauen<br />
gleich. Ihr Ziel: Schnäppchen<br />
für die Schützlinge auf<br />
dem Flohmarkt für Kindersachen.<br />
Trödelmärkte haben seit<br />
Jahrzehnten ihren Platz in<br />
unserer Stadtkultur. In allen<br />
möglichen Ausprägungen, für<br />
die unterschiedlichste Klientel.<br />
Der Handel zwischen Privatpersonen<br />
mit gebrauchten<br />
Dingen auf einem Marktplatz<br />
hat Tradition und erfreut sich<br />
trotz InternetTauschbörsen<br />
großer Beliebtheit. Laut dem<br />
Fachmagazin „Trödler“ finden<br />
jedes Jahr über 40.000 Flohmärkte<br />
in Deutschland statt,<br />
im Schnitt über 100 pro Tag.<br />
Genug Möglichkeiten zum<br />
Stöbern also, besonders für<br />
diejenigen, die dieses eine besondere<br />
Fundstück suchen.<br />
Der Begriff „Flohmarkt“ ist<br />
wörtlich aus dem Französischen<br />
übersetzt. Die Second<br />
HandMärkte heißen bei unseren<br />
Nachbarn „Marché aux<br />
Puces“. Bereits seit dem späten<br />
Mittelalter war es in Paris<br />
üblich, mit den abgetragenen<br />
Kleidern der Reichen Handel<br />
zu treiben. Hygiene war damals<br />
noch ein Fremdwort, und<br />
so wechselten mitunter nicht<br />
nur die gebrauchten Klamotten<br />
den Besitzer, sondern auch<br />
der ein oder andere Floh.<br />
Eine Mutter sucht auf einem Flohmarkt für Kinderkleidung etwas<br />
für ihren Nachwuchs.<br />
ANTIQUITÄTEN sind traditionell ein Renner auf Flohmärkten. Doch Billigwaren aus China und Internet-Auktionshäuser sind eine starke<br />
Konkurrenz für die Straßenhändler geworden.<br />
Seit die Ökobewegung in<br />
den 70er und 80erJahren das<br />
Stichwort „Recycling“ in der<br />
deutschen Gesellschaft etablierte,<br />
sind Flohmärkte auch<br />
bei uns salonfähig geworden.<br />
Ökologisch wertvolles Wiederverwerten<br />
gepaart mit der<br />
Möglichkeit, seinen Lifestyle<br />
individuell und originell zu gestalten,<br />
treibt seitdem Millionen<br />
Menschen auf die Trödelmärkte.<br />
Ökonomisch typisch<br />
ließ die Spezialisierung nicht<br />
lange auf sich warten. Es gibt,<br />
wie eingangs beschrieben, reine<br />
Flohmärkte für Kindersachen,<br />
klischeehaft überlaufen<br />
von Müttern, aber auch Märkte<br />
für Antiquitäten, Briefmarken<br />
oder Porzellan. Für jeden<br />
Schnäppchenjäger und Sammler<br />
ist etwas dabei.<br />
Weniger sozialromantisch<br />
ist die Tatsache, dass gerade<br />
auf diesen Spezialflohmärkten<br />
die ursprüngliche Idee, gebrauchte<br />
Sachen von Privatperson<br />
zu Privatperson zu verkaufen,<br />
mittlerweile aufgeweicht<br />
ist. Über zwei Millionen<br />
Menschen bestreiten<br />
ihren Lebensunterhalt mit<br />
dem Verkauf von Trödel.<br />
Sebastian Münz, Autor des<br />
Buches „Flohmarkt: Märkte,<br />
Menschen, Waren“, unterteilt<br />
die Flohmarktgänger in drei<br />
Gruppen: „Jäger“, „Sammler“<br />
und „Flaneure“. Die „Jäger“<br />
sind die „Early Birds“. Sie sind<br />
zumeist schon am Start, wenn<br />
die Sonne gerade am Horizont<br />
kratzt und die meisten schlaftrunkenen<br />
Händler noch ihre<br />
Autos entladen. Diese hartnäckigen<br />
Schnäppchenjäger lernt<br />
jeder kennen, der sich selbst<br />
einmal mit seinem entbehrli<br />
Erste Kundschaft kurz<br />
nach Sonnenaufgang<br />
chen Hausrat auf einen Flohmarkt<br />
begibt. Merke: Für die<br />
zumeist elektronischen Highlights<br />
ihrer Habseligkeiten<br />
sollten Sie schon vor dem Auspacken<br />
einen Preis im Kopf<br />
haben, damit sie den „Early<br />
Birds“ entsprechend entgegentreten<br />
können.<br />
Danach erscheinen die<br />
„Sammler“. Diese Spezies<br />
weiß genau, was sie sucht,<br />
scannt den jeweiligen Flohmarkt<br />
nach interessanten oder<br />
vernachlässigbaren Ständen ab<br />
und macht sich sogleich ans<br />
Feilschen. Während die<br />
„Sammler“ noch um den besten<br />
Preis ringen, sind die „Jäger“<br />
mit ihren Schätzen schon<br />
längst wieder zu Hause.<br />
Weniger verbissen ist die<br />
dritte Kategorie, die der „Flaneure“.<br />
Sie schlendern an den<br />
Ständen vorbei, um zu stöbern,<br />
ohne bestimmtes Ziel.<br />
Sie kaufen nur vereinzelt,<br />
meist Unnötiges. Für sie geht<br />
es vielmehr um das Gesamterlebnis<br />
Flohmarkt, das Flair. Sie<br />
wollen beobachten, Kurioses<br />
bestaunen und sind anders als<br />
„Jäger“ oder „Sammler“ empfänglich<br />
für das, was Flohmärkte<br />
von OnlineMärkten<br />
wie eBay unterscheidet – die<br />
Kommunikation. Hier trifft der<br />
„Flaneur“ Gleichgesinnte, es<br />
wird geplauscht. Wer will, bekommt<br />
für jedes Fundstück die<br />
entsprechende Geschichte<br />
mitgeliefert und nimmt so<br />
mehr als eine hübsche Vase direkt<br />
mit nach Hause.<br />
Autor: Matthias Heidrich<br />
Fotos: Fotolia © kasto, highwaystarz,<br />
Christian Fischer, Franziska Krause, Uwe<br />
Landgraf, womue.<br />
Redensart:<br />
>> Gepfefferte<br />
Preise.<br />
Das ist<br />
eine Wendung,<br />
die<br />
immer<br />
dann gebraucht<br />
wird, wenn Rechnungen als<br />
sehr hoch empfunden werden.<br />
Pfeffer war bereits in<br />
der Antike beliebt und teuer.<br />
Im frühen Mittelalter war<br />
das scharfe Gewürz zeitweise<br />
mehr wert als Gold. Dementsprechend<br />
wurden Steuern,<br />
Zölle oder Rechnungen<br />
mit Pfeffer bezahlt. Damals<br />
waren die Preise also tatsächlich<br />
und nicht nur im<br />
übertragenen Sinne „gepfeffert“.<br />
Die<br />
„W“-Frage:<br />
Weiß der<br />
GEIER, wo die<br />
Leiche liegt?<br />
Der Truthahngeier (Foto),<br />
der in Süd, Mittel und<br />
Nordamerika zu Hause ist, ist<br />
zwar kein Adlerauge, dafür<br />
aber eine Supernase. Er kann<br />
Aas kilometerweit riechen<br />
und so ausfindig machen.<br />
Das brachte Rainer Hermann<br />
vom Landeskriminalamt<br />
Niedersachsen auf eine<br />
ungewöhnliche Idee: Warum<br />
bei der Suche nach Leichen<br />
nicht Truthahngeier einsetzen,<br />
die aus der Luft ein viel<br />
größeres Terrain absuchen<br />
können als Spürhunde oder<br />
Menschen am Boden? Vogeltrainer<br />
German Alonso vom<br />
Vogelpark Walsrode fand<br />
den Ansatz interessant und<br />
begann 2010, drei Truthahngeier<br />
zu trainieren. „Sherlock“,<br />
„Columbo“ und „Miss<br />
Marple“ wurden in die Flugshow<br />
des Vogelparks integriert.<br />
Die Plüschratte, die sie<br />
aufspüren mussten, enthielt<br />
Stoffstücke, die mit dem Geruch<br />
menschlicher Leichen<br />
präpariert waren. Trotzdem<br />
scheiterte der Versuch. Das<br />
von Hand aufgezogene Trio<br />
stritt vornehmlich um die<br />
Gunst ihrer Bezugsperson<br />
Alonso, anstatt ein Team zu<br />
bilden. Das wäre aber nötig<br />
gewesen, denn Truthahngeier<br />
überfliegen größere Gebiete<br />
nur in Gruppen.<br />
Wäsche wird nur<br />
ab 60 Grad so<br />
richtig sauber!<br />
Richtig oder falsch?<br />
Die Formel „je heißer, desto<br />
sauberer“ ist vielen Menschen<br />
quasi ins Gehirn gebrannt.<br />
Früher mag das ja noch gestimmt<br />
haben, heutzutage jedoch<br />
schon lange nicht mehr.<br />
Der Grund liegt darin, dass die<br />
Waschmittel immer leistungsfähiger<br />
geworden sind. Sie<br />
kriegen auch bei niedrigen<br />
Temperaturen normal verschmutzte<br />
Wäsche sauber.<br />
Waschmittel zerlegen mit<br />
Hilfe von Enzymen an der Wäsche<br />
Eiweiße und Fette, aus<br />
denen die meisten Flecken bestehen.<br />
Wie heiß das Wasser<br />
ist, spielt dabei kaum noch<br />
eine Rolle. Hinzu kommen immer<br />
bessere Waschmaschinen<br />
mit ausgeklügelten Waschprogrammen.<br />
Also lieber mit 40 statt 60<br />
Grad waschen und auch noch<br />
Geld sparen. Nach Angaben<br />
der Universität Bonn wird so<br />
bis zu 50 Prozent weniger<br />
Energie verbraucht.