Chancen.Wege.Perspektiven
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Mit der Zukunft<br />
rechnen<br />
VERSICHERUNGSMATHEMATIK Planspiel am Kieler Wirtschaftsgymnasium<br />
Strahlender Sonnenschein<br />
und 27 Grad –<br />
aber nicht das Sommerwetter<br />
brachte die Schüler<br />
des Kieler Wirtschaftsgymnasiums<br />
(KWG) der<br />
Wirtschaftsakademie im Juni<br />
ins Schwitzen: Für sie standen<br />
Themen wie Schaden-<br />
Aktuarberuf<br />
weiterhin hochimKurs<br />
Für Deutschlands Mathematik-<br />
und Wirtschaftsmathematikabsolventen<br />
bleibt<br />
der Beruf des Aktuars weiterhineinbegehrtesArbeitsgebiet.<br />
Das zeigen die neuesten<br />
Zahlen der Deutschen<br />
Aktuarvereinigung e. V.<br />
(DAV).Sobegannenalleinim<br />
vergangenen Jahr 377 zumeistjungeFinanz-undVersicherungsmathematiker<br />
diedreijährige,berufbegleitende<br />
Ausbildung zum „Aktuar<br />
DAV/Aktuarin DAV“ bei<br />
der Aktuarvereinigung.<br />
„Die Einführung des neuen<br />
europäischen Aufsichtsregimes<br />
für Versicherungen<br />
(SolvencyII)hatfürdieAktuare<br />
zahlreiche neue Aufgabengebiete<br />
eröffnet, wodurch<br />
der Bedarf an hoch<br />
qualifizierten Aktuarinnen<br />
und Aktuaren noch einmal<br />
deutlich gestiegen ist“, begründetderDAV-Vorstandsvorsitzende<br />
Dr. Wilhelm<br />
Schneemeier die Entwicklungen.<br />
Der für den Berufsstand erfreuliche<br />
Trend schlägt sich<br />
auchinden Gesamtmitgliederzahlen<br />
der DAV nieder.<br />
Diese zählt mittlerweile<br />
knapp 4800 Mitglieder, ein<br />
Plus von sechs Prozent gegenüber<br />
dem Vorjahr.<br />
Hintergrund<br />
Aktuare sind als Experten<br />
der Risikosteuerung inzwischen<br />
nicht mehr nur für<br />
Erstversicherungen, sondern<br />
auchfür Beratungsunternehmen<br />
und Rückversicherer<br />
sowie Träger der Altersversorgung<br />
tätig. Darüber<br />
hinaus zählen auchimmer<br />
öfter Banken und Bausparkassen<br />
sowie Verbände,<br />
Ministerien und Aufsichtsbehörden<br />
zu den Arbeitgebern<br />
von Aktuaren.<br />
Wie die Ende 2014 erschienene<br />
DAV-Gehaltsstudie<br />
zeigte, ist der Beruf des Aktuars<br />
auch aus finanzieller<br />
Sicht attraktiv. Soliegt das<br />
Durchschnittsgehalt bei<br />
rund 80000 EuroimJahr.<br />
quote, Solvency II und<br />
Schwankungsrückstellung<br />
auf dem Unterrichtsplan. Einen<br />
Tag lang testeten die<br />
Oberstufenschüler ein neues<br />
Planspiel mit mathematischen<br />
und betriebswirtschaftlichen<br />
Aufgabenstellungen<br />
aus der Versicherungswirtschaft.<br />
Entwickelt<br />
wurde die Finanzsimulation<br />
von der Deutschen Gesellschaft<br />
für Versicherungs- und<br />
Finanzmathematik e.V.<br />
(DGVFM).<br />
„Wir wollen Schüler für den<br />
Beruf des Versicherungsmathematikers,<br />
auch Aktuar genannt,<br />
begeistern“, erklärt Dr.<br />
Ralph Schuster, der sich ne-<br />
Die KWG-Schüler Kay Gless, Finja Otto, Alicia Gertung und Claas<br />
Anders mit Dr.Ralph Schuster,Schulleiterin Margit Fuhrmann und<br />
Mathematiklehrerin Gaby Hauschildt (v.l.n.r.)<br />
WAK-SH<br />
ben seinem Beruf als RisikomanagerbeiMunichRefürdie<br />
Nachwuchsförderung der<br />
DGVFM einsetzt. Gemeinsam<br />
mit Gaby Hauschildt,<br />
Mathematiklehrerin am KWG<br />
und ebenfalls gelernte Aktuarin,<br />
organisierte er das Versicherungsplanspiel.<br />
Die Lehrerin<br />
betont den Praxisbezug<br />
der Simulation: „Gerade im<br />
„„AmEnde wissen die<br />
Schüler,wie man den Zufall<br />
möglichst kalkulierbar<br />
macht.“<br />
Mathematiklehrerin<br />
Gaby Hauschildt<br />
Matheunterrichtkommtoftdie<br />
Frage auf, wofür das Gelernte<br />
eigentlichgebraucht wird. Im<br />
Planspiel sehen die Schüler,<br />
wie die Theorie angewandt<br />
wird – und müssen auf<br />
Grundlage der Ergebnisse<br />
dann unternehmerische Entscheidungen<br />
treffen.“<br />
Versicherungsmathematiker<br />
arbeiten mit den Methoden<br />
der Wahrscheinlichkeitstheorie<br />
und der Statistik, um Versicherungsproduktezuentwerfen<br />
und zu kalkulieren. Dabei<br />
benötigen sie aber auch betriebswirtschaftliches,<br />
unternehmerisches<br />
und rechtliches<br />
Verständnis. Im Planspiel<br />
lernten die Schüler<br />
Schritt für Schritt die grundlegendenAspektedieserArbeit<br />
kennen. Dafür agierten sie<br />
letztendlich selbst als Versicherungsunternehmen:<br />
Sie<br />
steuerten Beiträge, mussten<br />
auf verschiedene Ereignisse<br />
wie Naturkatastrophen reagieren<br />
und lernten, welche<br />
Auswirkungen ihr Handeln<br />
amMarktundaufdiebetriebswirtschaftlichen<br />
Kennzahlen<br />
hat. „Am Ende wissen die<br />
Schüler, wie man den Zufall<br />
möglichst kalkulierbar macht,<br />
wie Versicherungen auf dieser<br />
Grundlage rechnen und<br />
dabei die Regulierungen der<br />
Aufsichtsbehörden beachten<br />
müssen“, so Gaby Hauschildt.<br />
„Anspruchsvoll“ so beurteilte<br />
Alicia Gertung für die Schüler<br />
des Wirtschaftsgymnasiums<br />
den Schwierigkeitsgrad des<br />
Planspiels. Dass sie bereits<br />
über ein fundiertes betriebswirtschaftliches<br />
Grundverständnis<br />
verfügten, half ihnen<br />
jedoch beim Verstehen und<br />
Lösen der Aufgaben: „Die<br />
Schüler hatten ein gutes Gespür<br />
für die Kennzahlen“, berichtet<br />
Mathematiklehrerin<br />
Gaby Hauschildt. Am Ende<br />
des Tages hatten die Schüler<br />
nicht nur einen Einblickindie<br />
Versicherungsmathematik<br />
bekommen,sondernauchunternehmerische<br />
Erfahrungen<br />
gesammelt. „Wir haben im<br />
Laufe des Spiels ein Gefühl<br />
dafür bekommen, wie der<br />
Markt funktioniert und was<br />
passiert,wennsichdieZahlen<br />
ändern. Zudem war es spannendzusehenwiesichdieanderen<br />
Spieler verhalten. Es<br />
hat sich innerhalb der kurzen<br />
Zeit ein richtiges Konkurrenzdenken<br />
entwickelt“, ergänzt<br />
derangehendeAbiturientSebastian<br />
Pöllein.<br />
Nach diesem ersten Testlauf<br />
soll das Planspiel weiterentwickelt<br />
und auch anderen<br />
Schulen zur Verfügung gestellt<br />
werden. Weitere Informationenerhalteninteressierte<br />
Lehrerinnen und Lehrer bei<br />
Gaby Hauschildtunter Tel. 04<br />
31/30 16 -418 oder per E-<br />
Mail an gaby.hauschildt@wak-sh.de.<br />
waksh<br />
Auchwenn es zu Beginn des Berufslebens meist nochnicht so viel ist: Es kann auf jeden Fall nicht<br />
schaden, sichschon als Azubi mit dem eigenen Geld auszukennen.<br />
BANKENVERBAND<br />
Das erste eigene Geld<br />
FürvielejungeMenschen<br />
fing im September ein<br />
spannender neuer Lebensabschnitt<br />
an: Sie starten<br />
ihre Berufsausbildung. Damit<br />
kommen viele ungewohnte<br />
Herausforderungen auf sie zu<br />
–auchinfinanzieller Hinsicht.<br />
Girokonto<br />
eröffnen: Mit Beginn<br />
der Ausbildung<br />
stellt sichfür Azubis die Frage<br />
nach einem kostengünstigen<br />
Girokonto. Für Minderjährige<br />
fallen in der Regel keine Kontoführungsgebührenan,doch<br />
wervolljährigist,solltemehrere<br />
Angebote im Hinblick auf<br />
Leistungen und Gebühren<br />
vergleichen.<br />
FINANZTIPPS für Azubis<br />
beihilfe zu beantragen. Darin<br />
enthalten ist ein Zuschuss für<br />
Fahrtkosten und Miete. Erfüllen<br />
Auszubildende die Voraussetzungen,<br />
hängt es allerdings<br />
auch vom Einkommen<br />
der Eltern ab, ob und in welcher<br />
Höhe der Zuschuss bewilligt<br />
wird. Am besten vereinbart<br />
man einen Beratungstermin<br />
bei der Bundesagentur.<br />
Risiken absichern:<br />
ZurfinanziellenAbsicherung<br />
ist auch für<br />
Azubis eine Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
wichtig. Ein<br />
weiterer Baustein ist eine private<br />
Haftpflichtversicherung,<br />
die vor Schadensersatzansprüchen<br />
schützt.<br />
Gut zu wissen: Auszubildende<br />
bleiben unter bestimmten<br />
Voraussetzungen automatisch<br />
in der privaten Haftpflichtversicherung<br />
der Eltern<br />
mitversichert.<br />
bieter und verschiedene Angebotsvarianten,<br />
die man<br />
sorgfältig prüfen sollte.<br />
Extra-Geld mit<br />
vermögenswirksamen<br />
Leistungen<br />
ansparen: Werdiese Finanzspritze<br />
nicht nutzt, verschenkt<br />
bares Geld. Je nach Ausbildungsvertrag<br />
übernimmt der<br />
Chef einen Teil oder sogar die<br />
gesamte Sparrate von bis zu<br />
40 Euro im Monat. Wie das<br />
gesparte Geld am besten angelegt<br />
wird, sollte man mit<br />
dem Bankberater besprechen.<br />
Langfristig besonders<br />
renditestark: Fondssparpläne<br />
mit Aktien.<br />
Betriebliche<br />
Polster für<br />
finanzielle Notfälle<br />
schaffen: Auszubildende<br />
sollten mit dem ersten<br />
Lohn beginnen, eine eiserne<br />
Reserve für unvorhergesehene<br />
Ausgaben zu bilden. Dafür Riester-Vertrag<br />
Altersvorsorge<br />
nutzen: Auch wenn<br />
es nochweit weg ist: Für die<br />
Rente vorsorgen kann man<br />
nicht früh genug –auchmit einer<br />
betrieblichen Altersvorsorge.<br />
Bis zu vier Prozent der<br />
eignensichSpar-oderTagesgeldkonten<br />
aussuchen: Auch Beitragsbemessungsgrenze<br />
–auch wenn es<br />
kaum nochZinsen dafür gibt.<br />
Azubis können bereits<br />
von einem Riester-Vertrag<br />
in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
können durch<br />
profitieren. Werunter 25 so genannte „Entgeltum-<br />
Berufsausbildungsbeihilftragsabschluss<br />
Jahre alt ist, kann sichbei Verwandlung“<br />
für eine staatlich<br />
zudem über geförderte betriebliche Al-<br />
prüfen:BeiderBundesagentur<br />
einen einmaligen Bonus von tersversorgung verwendet<br />
für Arbeit ist es<br />
möglich, Berufsausbildungs-<br />
200 Euro freuen. Doch Achtung:<br />
Es gibt zahlreiche Anwerden.<br />
Wichtig: Im Ausbildungsbetrieb<br />
nachfragen. BV<br />
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