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Chancen.Wege.Perspektiven

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11<br />

Die Unverzichtbaren<br />

BERUFSFEUERWEHRMANN/-FRAU<br />

Kein Job wie jeder andere<br />

Auchder Rettungsdienst gehört zu den Einsatzgebieten der Berufsfeuerwehr.<br />

VOIGES<br />

Notfallsanitäter -<br />

Leben retten, Ruhe<br />

bewahren<br />

Wenn über die Telefonnummer<br />

112 ein Notfall<br />

gemeldet wird, sind Notfallsanitäter<br />

als Erste gefragt.<br />

Sie sind es, die mit<br />

Blaulicht und Martinshorn<br />

den Rettungswagen zum<br />

Einsatzort fahren, um dort<br />

den Gesundheitszustand<br />

von erkrankten oder verletzten<br />

Personen zu beurteilen.<br />

Dann gilt es, bis zum Eintreffen<br />

des Notarztes, die richtigen<br />

Maßnahmen zu treffen<br />

und sicher anzuwenden.<br />

Während des Transports<br />

beobachten sie die lebenswichtigen<br />

Körperfunktionen<br />

und erhalten sie aufrecht.<br />

Sie stillen Blutungen, bedienen<br />

Blutdruckmess- und<br />

Beatmungsgeräte oder setzen<br />

bei Herzrhythmusstörungen<br />

Defibrillatoren ein,<br />

Voraussetzungen<br />

•Mindestalter 18 Jahre<br />

•mittlereReife, alternativ<br />

Hauptschulabschluss<br />

mit abgeschlossener<br />

Berufsausbildung von<br />

mind. zweijähriger<br />

Dauer<br />

•Hohe körperliche und<br />

psychische Belastbarkeit<br />

•Konzentrationsvermögen<br />

•Interesse an medizinischen<br />

Sachverhalten<br />

•Motivation, zu helfen<br />

und zu betreuen<br />

•Einfühlungsvermögen,<br />

Verantwortungsbewusstsein<br />

•Flexibilität<br />

(Schichtarbeit)<br />

•Gültige Führerschein<br />

klasse B<br />

•Gesundheitliche<br />

Eignung<br />

•Polizeiliches<br />

Führungszeugnis<br />

•Besitz des Jugend-<br />

Schwimmabzeichens<br />

in Bronze<br />

•Ausbildungsdauer<br />

3Jahre<br />

um die richtige Herzaktivität<br />

wiederherzustellen. Die<br />

Notfallsanitäter sehen bei<br />

ihrer Arbeit häufig schwere<br />

Verletzungen –oft begleitet<br />

von Blut, Bewusstlosigkeit<br />

und Schockzuständen. Sie<br />

müssen in solchen Situationen<br />

immer ruhig und besonnen<br />

bleiben, um in der Lage<br />

zu sein, die richtigen Entscheidungen<br />

zu treffen.<br />

Sie agieren mit technischen<br />

Geräten, bewegen Patienten<br />

über enge <strong>Wege</strong> und<br />

Treppen und müssen einfühlsam<br />

auf Personen in<br />

Ausnahmesituationen eingehen.<br />

Sie werden mit<br />

menschlichen Schicksalsschlägen<br />

konfrontiert und<br />

begegnen dem Tod, wenn<br />

Rettungsmaßnahmen ohne<br />

Erfolg bleiben. Ihr Arbeitsalltag<br />

wird außerdem von<br />

Krankentransporten geprägt,<br />

bei denen die qualifizierte<br />

und fachlich zugeordnete<br />

Betreuung im Vordergrund<br />

steht.<br />

Nach dem Einsatz machen<br />

sie die Fahrzeuge wieder<br />

einsatzfähig, indem sie die<br />

Rettungsmittel säubern,<br />

auffüllen und desinfizieren.<br />

Sie erstellen auch eigenständig<br />

Notfallprotokolle,<br />

Einsatzberichte und Transportnachweise.<br />

VomEinsatz<br />

der Notfallsanitäter hängen<br />

Leben ab –ihre Arbeit gibt<br />

den Bürgern das gute Gefühl,<br />

dass ihnen im Notfall<br />

unmittelbar geholfen wird.<br />

Der Lohn sind Respekt und<br />

eine hohe gesellschaftliche<br />

Anerkennung.<br />

<strong>Perspektiven</strong><br />

nach<br />

der Ausbildung<br />

Notfallsanitäter arbeiten<br />

in erster Linie bei öffentlichen<br />

oder privaten Krankentransport-<br />

und Rettungsdiensten.<br />

Darüber hinaus<br />

gibt es jedoch auch Stellen<br />

in anderen Bereichen. Nach<br />

der Ausbildung gibt es verschiedene<br />

Möglichkeiten<br />

der Weiterbildung, beispielsweise<br />

zum Praxisanleiter,<br />

zum Organisatorischen<br />

Leiter Rettungsdienst,<br />

zum Wachenleiter<br />

oder zum Disponenten in<br />

Rettungsleitstellen.<br />

Sabine Voiges<br />

Retten, löschen, bergen<br />

und schützen, mit diesen<br />

bekannten Begriffen<br />

lässt sich der Aufgabenbereichder<br />

heutigen Berufsfeuerwehr<br />

nur nochgrob umschreiben.<br />

Als Beamter/Beamtin<br />

im feuerwehrtechnischen<br />

Dienst ist man ebenso<br />

bei notfallmedizinischen Einsätzen<br />

im Rettungsdienst als<br />

auch bei der Menschenrettung<br />

aus extremen Notlagen,<br />

bei technischen Hilfeleistungen,<br />

bei Gefahrguteinsätzen,<br />

im Strahlenschutz, bei Brandsicherheitswachen<br />

sowie im<br />

vorbeugenden Brandschutz<br />

tätig. Oft sind die Situationen<br />

brenzlig und auch emotional<br />

sinddieAnforderungenandie<br />

Einsatzkräfte hoch.<br />

Dennochhat sichSebastian<br />

Marquardt im Zweitberuf<br />

für eine AusbildungzumBrandmeister<br />

bei der Berufsfeuerwehr<br />

Neumünster<br />

entschieden. „Eigentlich<br />

wollte ich schon<br />

immer zur Berufsfeuerwehr.<br />

Ich bin<br />

seit Kindheit an<br />

in der Feuerwehr<br />

engagiert.<br />

Doch<br />

gelernt habe<br />

ichKfz-<br />

Mechaniker.<br />

Aber<br />

ganz<br />

aufgegeben<br />

habe ich<br />

diesen<br />

Traum nie.<br />

Und jetzt ist<br />

er wahrgeworden.<br />

Und<br />

nun wache ichjeden<br />

Tagmit einem<br />

Lächeln auf“, erzählt<br />

der 32-Jährige Familienvater.„Der<br />

Abschluss in<br />

einem feuerwehrdienlichen<br />

Beruf gehört unter anderem<br />

zu den umfangreichen<br />

Voraussetzungen für diese<br />

Ausbildung. Außerdem müssen<br />

natürlich körperliche Fitness<br />

und Zuverlässigkeit sowie<br />

die Bereitschaft zur<br />

Schichtarbeit gegeben sein“,<br />

erläutertdererfahreneAusbildungsleiter<br />

Carsten Voß(41).<br />

„Die Aufgaben, die die Feuerwehrleute<br />

übernehmen, nehmen<br />

an Umfang und Schwie<br />

rigkeit stetig zu. Sowohl im<br />

Branddienst,beiTechnischen<br />

Hilfeleistungen, als auch im<br />

Rettungsdienst werden die<br />

Anforderungen durch den<br />

Einsatz moderner Technologien<br />

immer höher,sodass derenBedienungeinhohes<br />

Maß<br />

an<br />

praktisch-technischem<br />

Verständnis<br />

erfordert“,<br />

führt er<br />

weiter aus. Der<br />

Feuerwehrberuf<br />

fordert neben<br />

„Als Feuerwehrmann muss<br />

man nicht nur körperlich, sondern<br />

insbesondere auchgeistig<br />

fit sein“Carsten Voß(41, Ausbildungsleiter<br />

bei der Berufsfeuerwehr<br />

Neumünster)<br />

den umfangreichen theoretischen<br />

und fachlichen Qualifikationen<br />

jedochaucheine solide<br />

körperliche Konstitution,<br />

um den vielfältigen Belastungen<br />

im Einsatz gerecht zu<br />

werden. Die Einsatzbelastungen<br />

erfordern zudem im psychischen<br />

Bereich schnelles,<br />

entschlossenes Handeln,<br />

häufig verbunden mit physischen<br />

Höchstbelastungen.<br />

„Wer sichallerdings mit Herz<br />

und Hand diesen Aufgaben<br />

verschreibt, hat den tollsten<br />

Beruf der Welt“, sind sich<br />

Azubi und Ausbilder einig.<br />

<strong>Perspektiven</strong><br />

nach<br />

der Ausbildung<br />

Brandmeister/innen haben<br />

die Möglichkeit, sich einer<br />

Sondereinsatzgruppe anzuschließen.<br />

Möglich sind beispielsweise<br />

die Weiterbildungen zum/zur<br />

Taucher/in oder zum/zur Höhenretter/in.<br />

Weitere Qualifizierungsmöglichkeiten<br />

sind<br />

beispielsweise die Weiterbildung<br />

zum/zur Maschinist/in<br />

für Hubrettungsfahrzeuge,<br />

zum/zur Wachausbilder/in<br />

oder zum/zur Leitstellendisponent/in.<br />

Aber auch eine<br />

weiterführende Laufbahn im<br />

gehobenen Dienst und höheren<br />

Dienst ist möglich.<br />

Text und Fotos: Sabine Voiges<br />

Voraussetzungen<br />

•mindestens<br />

Hauptschulabschluss<br />

•Nachweis einer für den<br />

feuerwehrtechnischen<br />

Dienst geeigneten<br />

abgeschlossenen<br />

Berufsausbildung oder<br />

Spezialausbildung (z. B.<br />

Rettungsassistent/in<br />

oderNotfallsanitäter/in)<br />

•Erfüllung der gesetzlichen<br />

Voraussetzungen<br />

zur Ernennung zur<br />

Beamtin/zum Beamten<br />

•Uneingeschränkte<br />

Diensttauglichkeit<br />

(gesundheitliche und<br />

körperliche Eignung)<br />

•Fahrerlaubnis Klasse B<br />

•mind. Jugend-<br />

Schwimmabzeichen<br />

in Bronze<br />

•Teamfähigkeit und<br />

soziale Kompetenz,<br />

Zuverlässigkeit und<br />

Flexibilität<br />

•Ausbildungsdauer:<br />

2Jahre<br />

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