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Praxiszeitschrift Juli 2016

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Artikel: Prof. Dr. med. habil. Peter Cornelius Kreuz<br />

Radfahren für die Gesundheit<br />

ein idealer Sport für eine gelenkschonende Fitness<br />

Fahrradfahren ist nicht nur ein guter Sport um die Fitness zu trainieren.<br />

Vielmehr kann damit die Ausdauer unter Training fast aller Muskelgruppen<br />

verbessert werden. Bei regelmäßiger Betätigung<br />

unterstützt es sogar die Gewichtsreduktion im Rahmen einer Diät.<br />

Radfahren ist daher sehr variabel und vor allem gesund.<br />

Ein Großteil der Gewichtsbelastung beim Fahrradfahren entfällt für die<br />

Beine, denn der Sattel trägt alle Kilos, die der Körper oberhalb des Beckens<br />

angesammelt hat. Gelenke, Bänder und Sehnen werden deutlich<br />

weniger beansprucht als beim Joggen, Fußball- oder Tennisspielen. Dies<br />

kommt vor allem übergewichtigen und untrainierten Menschen zugute.<br />

Nach und vor längeren Radtouren sollten allerdings die Muskeln, die<br />

durch die typische Sitzposition zur Verkürzung neigen, wieder gedehnt<br />

werden.<br />

Im Anschluss ist eine Dehnung der Oberschenkelmuskulatur notwendig:<br />

die Vorderseite wird durch das Anziehen der Ferse bis zum Gesäß im<br />

Einbeinstand gedehnt, die Rückseite durch das Vornüberbeugen des<br />

Rumpfes bei gestreckten Beinen, bis die Zehen erreicht werden.<br />

• Dehnen der Wadenmuskulatur: Machen Sie dazu einen Ausfallschritt<br />

und eine Druckbewegung mit den Armen gegen ein festes Hindernis,<br />

zum Beispiel eine Wand. Dabei dehnen Sie jeweils die Wade des hinten<br />

stehenden Beins. Auch hier dreimal 30 Sekunden für jedes Bein.<br />

Ein weiterer Vorteil des Radelns besteht darin, dass die Intensität individuell<br />

dosierbar ist. Je nachdem, wie hügelig die Route ist und mit welcher<br />

Geschwindigkeit die Tour absolviert wird, kann Fahrradfahren ein<br />

Seniorensport zum Schutz vor Altersbeschwerden, ein muskelkräftigender<br />

Trainingssport oder ein kräftezehrender Extremsport sein. Auch mittels<br />

Gangschaltung lässt sich die sportliche Anstrengung individuell<br />

anpassen.<br />

Die richtige Vorbereitung:<br />

639 Muskeln besitzt der Mensch, die für eine volle Funktionsfähigkeit<br />

allesamt bis in die feinsten Kapillaren gut durchblutet sein müssen. Das<br />

sind 639 Muskeln, die Sie zu Beginn eines Tagesausfluges sorgfältig aufwärmen<br />

und dehnen sollten, um am nächsten Tag nicht mit Beschwerden<br />

und einem Muskelkater aufzuwachen. Zur Aufwärmphase können<br />

dabei ein kurzer Spaziergang, Laufen auf der Stelle oder bereits das Radfahren<br />

mit niedriger Belastung und höherer Trittfrequenz dienen.<br />

Ansonsten sind folgende Übungen zur Vorbereitung der Muskelgruppen<br />

auf das Radfahren sinnvoll:<br />

• Aufwärmung der Oberschenkelmuskulatur: Stellen Sie sich mit leicht<br />

gespreizten Beinen gerade hin. Beugen Sie ein Bein nach hinten und<br />

legen Ihre gefalteten Hände auf das Knie des anderen Beines. Das machen<br />

Sie insgesamt 30 Sekunden und dann wechseln Sie. Ingesamt sind<br />

drei Sätze empfehlenswert.<br />

Das richtige Training:<br />

Für ein optimales und homogenes Training der Muskulatur ist es wichtig,<br />

dass die Pedale sowohl kräftig nach unten getreten als auch die<br />

Füße bei der Aufwärtsbewegung aktiv nach oben gehoben werden. So<br />

kommt eine runde, gleichmäßige Bewegung zustande. Allerdings bleibt<br />

dieses Optimum meist Rennsportlern vorbehalten, da dieser runde Tritt<br />

nur durch sogenannte Klickpedale, in die sich Spezialschuhe einhaken,<br />

gewährleistet wird. Eine dynamische Belastung lässt sich allerdings für<br />

ein breiteres Muskeltraining erreichen, wenn man den Körper gerade<br />

bei leichten Steigungen aus dem Sattel hebt und durch zusätzliche Zugkraft<br />

der Arme am Lenker die Vorwärtsbewegung erzeugt wird. Als Trittfrequenz<br />

empfehlen sich 80 bis 100 Pedalumdrehungen pro Minute,<br />

unabhängig von der Geschwindigkeit. Bei diesem Trainingsmodus ist<br />

die Belastung auf Muskeln und Gelenke am geringsten, eine gute Gangschaltung<br />

vorausgesetzt.

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