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Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in deutschen Kliniken

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WÄRMEVERSORGUNG - RAUMWÄRME<br />

WARMWASSER<br />

Solare Erzeugung von Brauchwarmwasser<br />

E<strong>in</strong>e energetisch effiziente Art der Warmwasserbereitstellung<br />

stellt die Nutzung e<strong>in</strong>er thermischen<br />

Solaranlage, den Solarkollektoren dar. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

ganzjährig hohen Wärmebedarfstrukturen können<br />

die Solarkollektoren <strong>in</strong> Krankenhäusern permanent<br />

genutzt werden, so dass sich ihr E<strong>in</strong>satz hier besonders<br />

rentiert. In den Sommermonaten kann die<br />

Solaranlage den Warmwasserbedarf sogar zu 100%<br />

decken. Im Jahresdurchschnitt können immerh<strong>in</strong><br />

50 bis 65% des Warmwasserbedarfes mit Sonnenenergie<br />

gedeckt werden. E<strong>in</strong>strahlungsarme Zeiten<br />

können außerdem durch e<strong>in</strong>en Wärmespeicher überbrückt<br />

werden. Die Lebensdauer e<strong>in</strong>er thermischen<br />

Solaranlage beträgt derzeit ca. 20 Jahre, aber bei den<br />

derzeitigen Energiekosten amortisiert sie sich schon<br />

nach wenigen Jahren. Außerdem lassen sich die CO2-<br />

Emissionen mit dem E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er thermischen Solaranlage<br />

erheblich reduzieren.<br />

E<strong>in</strong>sparpotenziale<br />

E<strong>in</strong>sparpotenziale im Bereich der Brauchwarmwassererzeugung<br />

bestehen darüber h<strong>in</strong>aus auch auf der<br />

Verbraucherseite. Der E<strong>in</strong>bau durchflussbegrenzender<br />

oder selbstschließender Armaturen, der E<strong>in</strong>satz<br />

von wassersparenden Geräten <strong>und</strong> die Umstellung<br />

von Durchlaufkühlung auf Umlaufkühlung s<strong>in</strong>d nur<br />

wenige Beispiele, wie der Warmwasserverbrauch reduziert<br />

werden kann.<br />

Bei manchen Anlagen kann zudem e<strong>in</strong>e Dezentralisierung<br />

von Vorteil se<strong>in</strong>. So kann z.B. das Duschwasser<br />

über e<strong>in</strong>en separaten Durchlauferhitzer erwärmt<br />

werden, wodurch die großen Kesselanlagen <strong>in</strong> den<br />

Sommermonaten teilweise ganz abgeschaltet werden<br />

können.<br />

DAMPF<br />

In vielen Krankenhäusern bestehen heute noch<br />

Dampfkesselanlagen zur Erzeugung von Dampf als<br />

Energiemedium. Da die Erzeugung von Dampf mit<br />

hohen Umwandlungsverlusten verb<strong>und</strong>en ist, sollte<br />

als Wärmeträger Heißwasser statt Dampf zum<br />

E<strong>in</strong>satz kommen. In vielen Fällen s<strong>in</strong>d die Anlagen<br />

außerdem überdimensioniert, da e<strong>in</strong>zelne Bereiche<br />

wie beispielsweise die Wäscherei ausgelagert wurden.<br />

Wie im Bereich der Raumwärme können auch <strong>in</strong><br />

der Dampferzeugung Energiesparpotenziale ausgeschöpft<br />

werden, wenn e<strong>in</strong>e Regulierung der Betriebsparameter<br />

bedarfsgerecht erfolgt. Dafür sollte<br />

zunächst e<strong>in</strong>e genaue Analyse der Bedarfswerte beispielsweise<br />

durch den E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es kostengünstigen<br />

Kondensatmengenzählers erfolgen. Hierbei soll analysiert<br />

werden, wie viel Dampf wirklich auf welchem<br />

Druckniveau benötigt wird. Je nach Ausgang der<br />

Bedarfswertanalyse können unter Umständen e<strong>in</strong>ige<br />

Teile des Netzes ganz still gelegt werden oder die Kes-<br />

selanlagen auf niedrigerem Druckniveau betrieben<br />

werden. Zusätzlich kann auch hier der nachträgliche<br />

E<strong>in</strong>bau von Abgaswärmetauschern (Wärmerückgew<strong>in</strong>nung)<br />

zur Reduzierung der Energieverluste<br />

beitragen. In Abhängigkeit der Verbrauchsstruktur<br />

kann sich auch e<strong>in</strong>e Dezentralisierung der Dampferzeugung,<br />

z.B. durch den E<strong>in</strong>satz von kle<strong>in</strong>en Schnelldampferzeugern<br />

<strong>in</strong> speziellen Bereichen, energetisch<br />

rentieren.<br />

WÄRMERÜCKGEWINNUNG<br />

In vielen Bereichen fällt unvermeidbare Wärme an,<br />

die oft an die Umgebung abgegeben wird. In dieser<br />

Abwärme steckt jedoch e<strong>in</strong> Potenzial, das sich zur Energiee<strong>in</strong>sparung<br />

nutzen lässt. Durch <strong>in</strong>telligente Verknüpfung<br />

von Verfahren kann der Gesamtenergieverbrauch<br />

der Primärenergie durch Rückgew<strong>in</strong>nung der<br />

Wärme reduziert werden. E<strong>in</strong>satzbeispiele, <strong>in</strong> denen<br />

zum Teil erhebliche Abwärmemengen zur weiteren<br />

Verwendung zurückgewonnen werden können, s<strong>in</strong>d:<br />

Abwärme aus luftgekühlten Kompressoren <strong>und</strong><br />

Kühlanlagen<br />

Verbrennungswärme von Warmwasser- oder<br />

Dampfkesseln<br />

Abwärme <strong>in</strong> der Abluft von Trocknern,<br />

Großraumküchen oder Serverräumen<br />

Für die technische Nutzung der Abwärme stehen unterschiedliche<br />

Verfahren zur Verfügung:<br />

Durch Wärmetauscher kann Abwärme direkt oder<br />

über e<strong>in</strong> Zwischenmedium auf e<strong>in</strong>en anderen Prozess<br />

übertragen werden. Voraussetzung für diese<br />

Technik ist e<strong>in</strong> Temperaturgefälle zwischen den<br />

Medien. Die Wärmepotenziale sollten möglichst<br />

direkt <strong>und</strong> ortsnah genutzt werden, z.B. <strong>in</strong>dem Abgasströme<br />

zur Raumluftvorwärmung verwendet<br />

werden.<br />

F<strong>in</strong>den Anfall <strong>und</strong> Nutzung der Abwärme nicht<br />

gleichzeitig statt, so können Wärmespeicher zum<br />

E<strong>in</strong>satz kommen.<br />

Steht h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ges Temperaturgefälle<br />

bzw. das ger<strong>in</strong>ge Temperaturniveau der Abwärme<br />

e<strong>in</strong>er direkten Wärmerückgew<strong>in</strong>nung entgegen,<br />

können Wärmepumpen aushelfen, welche mit Hilfe<br />

mechanischer Energie Wärme von e<strong>in</strong>em niedrigen<br />

auf e<strong>in</strong> höheres Temperaturniveau anheben<br />

können.

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