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Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in deutschen Kliniken

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KÄLTEVERSORGUNG - LÜFTUNG UND KLIMATISIERUNG<br />

» Raumtechnische Anlagen zur Lüftung <strong>und</strong> Kühlung stellen hohe<br />

Anforderungen. «<br />

LÜFTUNG<br />

Besonders Krankenhäuser stellen hohe Anforderungen<br />

an die Ausstattung <strong>und</strong> Leistung der raumtechnischen<br />

Anlagen. Es muss sichergestellt werden, dass<br />

e<strong>in</strong>e Kontam<strong>in</strong>ation der Raumluft auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum<br />

reduziert wird, hier müssen strenge Richtwerte e<strong>in</strong>gehalten<br />

werden. Aber nicht nur Keimarmut muss<br />

gewährleistet werden, sondern auch Staub, Narkosegase<br />

<strong>und</strong> Geruchsstoffe müssen mit e<strong>in</strong>er entsprechenden<br />

Lüftungsanlage e<strong>in</strong>gedämmt werden. Dies<br />

gilt <strong>in</strong>sbesondere für OP-Räume, Intensivstationen,<br />

Kreißsäle <strong>und</strong> Säugl<strong>in</strong>gsstationen.<br />

E<strong>in</strong>sparungen s<strong>in</strong>d schon durch regelgenau <strong>und</strong> gut<br />

gewartete Anlagen zu erzielen. Durch den E<strong>in</strong>satz von<br />

Wärmerückgew<strong>in</strong>nungssystemen können Anlagen<br />

zusätzlich energetisch optimiert werden, so dass im<br />

Bereich von Lüftungs- <strong>und</strong> Klimaanlagen E<strong>in</strong>sparpotenziale<br />

von 30 bis 50% erzielt werden können. Weitere<br />

Optimierungsmöglichkeiten bieten die an Lüftungstechnik<br />

gekoppelten Klimaanlagen, aber auch<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Reduzierung der Raumtemperatur <strong>und</strong><br />

des Luftwechsels ergeben hohe E<strong>in</strong>sparmöglichkeiten.<br />

KÄLTEVERSORGUNG<br />

Auch unter <strong>deutschen</strong> Klimabed<strong>in</strong>gungen ist e<strong>in</strong>e aktive<br />

Kälteversorgung <strong>in</strong> vielen Kl<strong>in</strong>ikbereichen erforderlich,<br />

vor allem <strong>in</strong> Operationssälen <strong>und</strong> Intensivstationen,<br />

zunehmend aber auch <strong>in</strong> Patientenzimmern<br />

oder Verwaltungsräumen, wodurch der Energiebedarf<br />

für Kälte <strong>und</strong> Klimatisierung kont<strong>in</strong>uierlich ansteigt:<br />

Alle<strong>in</strong>e 14% des Stromverbrauchs werden bereits für<br />

die Kühlung e<strong>in</strong>gesetzt, was 5,8% des Primärenergiebedarfs<br />

entspricht. Im Bereich der Kälteversorgung<br />

von Kl<strong>in</strong>iken besteht daher e<strong>in</strong> großes Potenzial. die<br />

<strong>Energieeffizienz</strong> zu steigern. Denn nicht nur der E<strong>in</strong>satz<br />

moderner Kälteerzeuger, sondern vor allem die<br />

Optimierung von Standort, Betrieb <strong>und</strong> Steuerung<br />

bestehender Anlagen können die Effizienz erheblich<br />

verbessern <strong>und</strong> somit Energie- <strong>und</strong> Betriebskosten<br />

e<strong>in</strong>sparen.<br />

Kältemasch<strong>in</strong>en basieren alle auf dem gleichen Funktionspr<strong>in</strong>zip,<br />

dem Ausnutzen der Verdunstungskälte<br />

(adiabate Kühlung), die immer dann entsteht, wenn<br />

e<strong>in</strong>e Flüssigkeit wie das Kühlmittel verdampft.<br />

Konventionelle Klimaanlagen:<br />

Die herkömmlichen Kältemasch<strong>in</strong>en (Kompressionskältemasch<strong>in</strong>en)<br />

werden mit Hilfe von Strom angetrieben.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Verwendung problematischer<br />

Kältemittel (FCKWs) <strong>und</strong> auch im H<strong>in</strong>blick auf die<br />

anfallenden CO2-Emissionen ist diese Kältetechnik<br />

zunehmend kritisch zu bewerten.<br />

Kompressionskältemasch<strong>in</strong>en <strong>und</strong> (solar)thermische<br />

Kältemasch<strong>in</strong>en im ökologischen <strong>und</strong> ökonomischen<br />

Vergleich<br />

In der Praxis f<strong>in</strong>den vor allem Kompressionskältemasch<strong>in</strong>en<br />

<strong>und</strong> thermische Kältemasch<strong>in</strong>en Anwendung,<br />

die sich <strong>in</strong> der Art des Antriebes unterscheiden.<br />

Während Kompressionskältemasch<strong>in</strong>en Strom für<br />

den elektrischen Antrieb benötigen, können thermische<br />

Kältemasch<strong>in</strong>en mit Abwärme, Solaranlagen<br />

oder Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />

betrieben werden. Die thermischen Kältemasch<strong>in</strong>en<br />

s<strong>in</strong>d außerdem langlebiger <strong>und</strong> haben bis zu 70%<br />

niedrigere Betriebskosten. Auch beim Vergleich der<br />

CO2-Emissionen s<strong>in</strong>d die thermischen Kältemasch<strong>in</strong>en<br />

den herkömmlichen Kompressionskältemasch<strong>in</strong>en<br />

überlegen.<br />

Nur die anfänglichen Investitionskosten der thermischen<br />

Kältemasch<strong>in</strong>en übersteigen häufig diejenigen<br />

der Kompressionskältemasch<strong>in</strong>en. Durch die deutliche<br />

Reduktion des Energieverbrauches amortisiert<br />

sich diese Investition bereits nach kurzer Zeit.

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