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an der TFH Georg Agricola - RDB eV

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Der tiefere Untergrund Nie<strong>der</strong>sachsens<br />

als geologisches 3D-Modell<br />

Seit Oktober 2007 werden im L<strong>an</strong>desamt<br />

für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG),<br />

H<strong>an</strong>nover, die im Geotektonischen Atlas<br />

von Nordwestdeutschl<strong>an</strong>d (GTA) veröffentlichten<br />

Informationen (BALDSCHUHN et<br />

al. 2001) in ein 3D-Modell umgesetzt. Der<br />

Geotektonische Atlas wurde in den 1970er<br />

und 1980er Jahren von <strong>der</strong> BGR unter <strong>der</strong><br />

Leitung von F. Kockel auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

von Seismik- und Bohrungsdaten <strong>der</strong> Erdöl-<br />

und Erdgasindustrie erarbeitet. Hier<br />

werden 14 stratigraphische Horizonte in<br />

Struktur- und Strukturentwicklungskarten,<br />

paläogeographischen Karten, Profilschnitten<br />

etc. dargestellt. Nach Fertigstellung<br />

erfolgte eine Freigabe durch die KW-Industrie<br />

(WEG) für den Maßstab 1:300 000<br />

und eine Veröffentlichung durch die BGR.<br />

Dieser Atlas stellt ein einzigartiges zweidimensionales<br />

Informationswerk dar, das<br />

zwar bereits intensiv genutzt wird, dessen<br />

Möglichkeiten aber bei weitem noch nicht<br />

ausgeschöpft wurden.<br />

Die Umsetzung des GTA in ein dreidimensionales<br />

Modell (GTA-3D, Bild 1) wird<br />

die Nutzung <strong>der</strong> enthaltenen Informationen<br />

Dr. Henning Bombien<br />

Geologiedirektor<br />

L<strong>an</strong>desamt für Bergbau, Energie und<br />

Geologie<br />

Stilleweg 2<br />

30655 H<strong>an</strong>nover<br />

Tel.: 0511/6433575<br />

Fax: 0511/643533575<br />

E-Mail:<br />

henning.bombien@lbeg.nie<strong>der</strong>sachsen.de<br />

Internet:<br />

www.lbeg.nie<strong>der</strong>sachsen.de<br />

Dr. Henning Bombien, H<strong>an</strong>nover*<br />

1 Ausschnitt aus dem 3D-Modell für Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

auf Grundlage des Geotektonischen<br />

Atlas<br />

deutlich vereinfachen und stark verbesserte<br />

Auswertungsmöglichkeiten bieten. Dies<br />

wird zukünftig für viele Fragen, die den<br />

Untergrund betreffen (CO 2 -Lagerung, tiefe<br />

Geothermie, Kavernenbau etc.), von beson<strong>der</strong>er<br />

Bedeutung sein. Entscheidende<br />

Vorteile des 3D-Modells gegenüber <strong>der</strong><br />

jetzt verfügbaren Version sind ein stringent<br />

geprüfter Datensatz, <strong>der</strong> effizient aktualisierbar<br />

ist, eine einfach verfügbare Visualisierung<br />

<strong>der</strong> geologisch-tektonischen<br />

Verhältnisse und die Möglichkeit zur Qu<strong>an</strong>tifizierung<br />

<strong>der</strong> dargestellten Verhältnisse<br />

(z.B. Volumen- o<strong>der</strong> Flächenermittlung).<br />

2 Ergebnis eines frei wählbaren Schnittes durch das 3D-Modell des tieferen Untergrundes von Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Geologische 3D-Modelle werden zurzeit<br />

in <strong>der</strong> Regel in Dateisystemen abgelegt,<br />

da die routinemäßige Speicherung in<br />

Datenb<strong>an</strong>ken noch nicht möglich ist. Die<br />

verwendeten Dateiformate hängen von<br />

<strong>der</strong> eingesetzten Modelliersoftware ab.<br />

Im L<strong>an</strong>desamt für Bergbau, Energie<br />

und Geologie (LBEG), H<strong>an</strong>nover, wird die<br />

Software GOCAD zur geologischen 3D-<br />

Modellierung benutzt. Um diese Modelle<br />

Geologie<br />

auszuwerten, wird entwe<strong>der</strong> das System<br />

GOCAD benötigt, o<strong>der</strong> es sind aufwändige<br />

technische Bearbeitungen <strong>der</strong> Modelle für<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>e Auswertungssysteme notwendig.<br />

Ziel ist es, Auswertungsergebnisse<br />

von 3D-Modellen ohne spezielle Software<br />

o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>e Kenntnisse in einem<br />

Browser über das Internet für den<br />

Nutzer verfügbar zu machen. Dies wird<br />

zunächst für beliebig wählbare geologische<br />

Schnitte und „virtuelle“ Bohrungen<br />

realisiert. Damit das Ziel erreicht werden<br />

k<strong>an</strong>n, sind viele programmiertechnische<br />

Arbeitsschritte erfor<strong>der</strong>lich. In<br />

einem komplexen Vorg<strong>an</strong>g werden die<br />

3D-Modelle aufbereitet und für die Auswertungen<br />

bereitgestellt. Die vom Nutzer<br />

über den Browser <strong>an</strong>gefor<strong>der</strong>ten Schnitte<br />

bzw. Bohrungen werden entsprechend<br />

<strong>der</strong> räumlichen Lage zusammengestellt<br />

und d<strong>an</strong>n in kartographisch aufbereiteter<br />

Form als Bild über das Internet zur Verfügung<br />

gestellt (Bild 2). Diese Anwendung<br />

wird wahrscheinlich gegen Ende des ersten<br />

Quartals 2010 für alle Nutzer verfügbar<br />

sein.<br />

Literatur:<br />

Baldschuhn, R., Binot, F., Fleig, S. & Kockel, F.<br />

(2001): Geotektonischer Atlas von Nordwestdeutschl<strong>an</strong>d<br />

und dem deutschen Nordsee-Sektor.<br />

– Geologisches Jahrbuch, A 153: 95 Seiten;<br />

Stuttgart (Schweizerbart).<br />

Vortrag, gehalten auf <strong>der</strong> Jahreshauptversammlung<br />

des BV Clausthal im <strong>RDB</strong> e.V.<br />

am 14.12.2009<br />

bergbau 2/2010 69<br />

69_Bombien_Der tiefere Untergrund.indd 69 03.02.2010 13:17:54 Uhr<br />

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