Taxi Times München Februar 2016
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GEWERBEPOLITIK<br />
KARTENAKZEPTANZ<br />
TAXI-APPS<br />
SERVICE<br />
Personen nur von A nach B zu befördern war gestern!<br />
Die Kunden erwarten bei einem relativ hochpreisigen<br />
Produkt wie dem <strong>Taxi</strong> heute mehr.<br />
Ganz abgesehen von Kunden, die auf<br />
mehr Service angewiesen sind,<br />
wie Senioren oder Menschen<br />
mit Mobilitätseinschränkungen<br />
– ein Wachstumsmarkt!<br />
IsarFunk<br />
verlangt von seinen<br />
Fahrern zumindest<br />
die Einhaltung von<br />
Mindeststandards.<br />
QUALITÄT<br />
In naher Zukunft wird<br />
Umweltfreundlichkeit<br />
an Bedeutung gewinnen.<br />
Hier könnte das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
mit Elektro- oder<br />
Hy bridantrieben punkten. Allerdings<br />
sind gerade Elektrofahrzeuge in<br />
der Anschaffung zu teuer. Hier ist der Staat<br />
gefordert, für Infrastruktur zu sorgen und finanzielle<br />
Anreize zu schaffen. Die Verantwortung auf das<br />
Gewerbe abzuwälzen wird nicht funktionieren.<br />
STRUKTUR-<br />
WANDEL<br />
Zehn Herausforderungen,<br />
denen sich das Münchner<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe <strong>2016</strong><br />
stellen muss.<br />
von Tom Buntrock<br />
ORTSKENNTNIS<br />
Ein Navi kann Ortskenntnis und Berufserfahrung<br />
höchstens ergänzen – aber nicht ersetzen. Offenbar ist<br />
die Zukunft der bewährten Ortskundeprüfung<br />
in der Schwebe. Wird nicht<br />
schnell gehandelt, droht Qualitätsverlust.<br />
Auch an einer Aufweichung<br />
von Prüfkriterien<br />
kann dem Gewerbe kaum<br />
gelegen sein. Die<br />
Zugangshürden zum<br />
Beruf des <strong>Taxi</strong>fahrers<br />
sind ohnehin<br />
niedrig genug.<br />
ZUSATZ-<br />
LEISTUNGEN<br />
Uber & Co machen es vor:<br />
Blumen, Eiscreme, Bücher,<br />
Muffins … alles Dinge, die von<br />
taxiähnlichen Diensten an den<br />
Kunden geliefert wurden. Zwar<br />
mehr Strohfeuer und PR-Gag als langfristige<br />
Kooperationen, trotzdem wurde ein neues<br />
Kapitel im Wettbewerb aufgeschlagen. Das<br />
<strong>Taxi</strong> muss flexibler und kreativer werden, will<br />
es sich gegen Neuanbieter behaupten.<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong>.eu., Tim Reckmann/pixelio.de, : Karl-Heinz Laube/pixelio.de, IsarFunk, <strong>Taxi</strong>center Ostbahnhof, Hartmut910/pixelio.de, Tim Reckmann/pixelio.de, Gabi Schoenemann/pixelio.de, Tom Buntrock, Andreas Morlok/pixelio.de<br />
STANDPLÄTZE<br />
ALTSTADTDURCHFAHRT<br />
UMWELT-TAXIS<br />
In <strong>München</strong> weit verbreitet, da beide Zentralen diesen Service bei<br />
Kreditkarten anbieten. Bei EC-Kartenzahlung ist das schon<br />
kniffliger. <strong>Taxi</strong>kunden sind aber gewohnt, überall mit<br />
Plastik bezahlen zu können, und erwarten das auch<br />
im <strong>Taxi</strong>. In Berlin ist Kartenakzeptanz Pflicht, <strong>München</strong><br />
setzt hier auf Freiwilligkeit – ein Kreditkartenzuschlag<br />
könnte hier nachhelfen.<br />
In der Altstadt wird es eng. Auch andere lukrative Standplätze sind zu Stoßzeiten<br />
chronisch überfüllt. Hier müssen Stadt und <strong>Taxi</strong>gewerbe gemeinsam<br />
nach Lösungen suchen. Werden weiter gute Stände gestrichen oder verkleinert,<br />
dann wird das <strong>Taxi</strong> kaum seine Arbeit leisten können. Die Planung am Münchner<br />
Hauptbahnhof lässt hier Schlimmes erahnen …<br />
Für unsere Kunden unverständlich,<br />
für die <strong>Taxi</strong>fahrer ärgerlich: Sollte<br />
die Marienplatz-Sperre bleiben<br />
(und dafür gibt es gute Gründe),<br />
sollte uns wenigstens der Viktualienmarkt<br />
offen bleiben – in beiden<br />
Richtungen. Überraschend,<br />
dass hier Privatleute klagen<br />
und nicht eine Gewerbevertretung.<br />
Auch hier müssen dringend<br />
Lösungen her!<br />
ÜBERANGEBOT<br />
In naher Zukunft wird Umweltfreundlichkeit an Bedeutung gewinnen. Hier könnte das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
mit Elektro- oder Hybridantrieben punkten. Allerdings sind gerade Elektrofahrzeuge<br />
in der Anschaffung zu teuer. Hier ist der Staat gefordert, für Infrastruktur<br />
zu sorgen und finanzielle Anreize zu schaffen. Die Verantwortung auf<br />
das Gewerbe abzuwälzen wird nicht funktionieren.<br />
<strong>Taxi</strong>-Apps sind im Kommen. <strong>Taxi</strong>.<br />
eu und My<strong>Taxi</strong> führen das Feld<br />
der <strong>Taxi</strong>-Apps an, dicht gefolgt von<br />
der <strong>Taxi</strong>-Deutschland-App. Was<br />
moderne Apps alles können, hat<br />
Branchen-Schreck Uber vorgemacht:<br />
<strong>Taxi</strong> bestellen, Zielpunkt<br />
eingeben, einsteigen und am Ziel<br />
aussteigen. Alles andere macht die<br />
App. Jetzt müssen andere Anbieter<br />
nachziehen.<br />
Ein Thema, an das sich keiner richtig rantraut: Ein Gutachten<br />
besagt, dass in <strong>München</strong> zu viele <strong>Taxi</strong>s unterwegs sind. Klientelpolitik<br />
und Aussitzen blockieren eine Suche nach echten<br />
Lösungen. Gerade Mehrwagenunternehmer sind vom Mindestlohn<br />
und einer zu zaghaften Tariferhöhung betroffen. Wird das<br />
Problem nicht angepackt, werden einige Unternehmen schrumpfen<br />
oder aufgeben.<br />
FEBRUAR / <strong>2016</strong> TAXI<br />
TAXI FEBRUAR / <strong>2016</strong><br />
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