Unternehmensindividuelle Strategiearbeit in KMU - Gesellschaft für ...
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Als Abschluss jeder Potenzialanalyse wird die Unternehmensreife nach den neun grundlegenden<br />
Konzepten von Excellence 8 im S<strong>in</strong>ne der European Foundation of Qualitymanagement<br />
(EFQM) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Überblick bewertet.<br />
Die <strong>in</strong>sgesamt neun Konzepte „Ergebnisorientierung, Kundenorientierung, Führung und Zielkonsequenzen,<br />
Management mit Prozessen und Fakten, Mitarbeiterentwicklung und -beteiligung,<br />
Verbesserung und kont<strong>in</strong>uierliches Lernen, Innovation und Wissensaustausch, Aufbau<br />
von Partnerschaften und Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit“ (ihre Operationalisierung<br />
ist <strong>in</strong> der Abbildung oben ausgeführt) werden dabei bzgl. des Grades der Systematik,<br />
Verbreitung, Integration und Transparenz <strong>in</strong> der Vorgehensweise, der Umsetzung, und der<br />
Ergebnisbewertung und -überprüfung e<strong>in</strong>geschätzt.<br />
Es wird <strong>für</strong> jedes Konzept gefragt 9 :<br />
34<br />
• ob das Unternehmen noch <strong>in</strong> den Anfängen steckt; also das Vorgehen, die Umsetzung,<br />
Bewertung und Überprüfung sporadisch, <strong>in</strong>transparent und wenig systematisch<br />
ist, aber das Problem erkannt wurde und erste Veränderungen e<strong>in</strong>geleitet s<strong>in</strong>d,<br />
• ob das Unternehmen auf dem Weg ist; also das Vorgehen, die Umsetzung, Bewertung<br />
und Überprüfung wenigstens <strong>in</strong> Teilbereichen des Unternehmens systematisch<br />
und transparent und mit anderen Aktivitäten verknüpft ist,<br />
• und ob das Unternehmen e<strong>in</strong>e reife Organisation ist, also das Vorgehen, die Umsetzung,<br />
Bewertung und Überprüfung systematisch, transparent, <strong>in</strong>tegriert und im<br />
Gesamtunternehmen verankert s<strong>in</strong>d.<br />
Die Abbildung zeigt nun das Ergebnis der E<strong>in</strong>schätzungen der Geschäftsführung von STABA<br />
aus drei Strategieentwicklungs-Workshops der Jahre 2001, 2002 und 2003 und zusätzlich e<strong>in</strong>e<br />
rückblickende Bewertung des Unternehmens <strong>für</strong> das Jahr 2001 aus der Sicht von 2002. Während<br />
STABA nach E<strong>in</strong>schätzung der Geschäftsführung 2001 noch auf der Stufe der Anfänge<br />
steckt, bef<strong>in</strong>det sich das Unternehmen im Jahr 2002 schon auf dem Weg zur Excellence.<br />
Lediglich beim „Aufbau von Partnerschaften“ hat sich das Unternehmen verschlechtert (die<br />
Ursache der Bewertung lag <strong>in</strong> schlechten Erfahrungen mit Zulieferern und e<strong>in</strong>em Wunsch-<br />
Kooperationspartner mit komplementärem Leistungsprofil). Im Jahre 2003 bef<strong>in</strong>det sich das<br />
Unternehmen <strong>in</strong> allen Konzepten auf dem Weg zur Excellence.<br />
Die Ausführungen verdeutlichen, dass sich das Unternehmen sukzessive <strong>in</strong> allen Konzepten<br />
wesentlich verbessert hat: es wurde umgestaltet und hat Strategie gelernt. Sie zeigen aber<br />
auch, dass die größten Sprünge am Anfang des Gestaltungsprozesses möglich waren. Danach<br />
werden die Schritte wesentlich kle<strong>in</strong>er bzw. die weitere Verbesserung wird immer schwieriger.<br />
Der Weg zur Excellence bedarf zwar erster, möglichst kurzfristiger, motivierender Erfolge.<br />
Er erfordert vor allem aber e<strong>in</strong>en langen Atem und e<strong>in</strong>e größere Ausdauer als die meisten<br />
Unternehmen zu Beg<strong>in</strong>n ahnen (dies zeigt die Erfahrung von Reorganisationsprojekten).<br />
Hervorzuheben s<strong>in</strong>d die Ergebnisse der Bewertung der Jahre 2001 und 2002 sowie die rückblickende,<br />
nochmalige E<strong>in</strong>schätzung des Jahres 2001. Die Korrektur der erstmaligen Bewertung<br />
beim Blick von vorn zurück, also von 2002 auf 2001, ergab e<strong>in</strong>e weit schlechtere E<strong>in</strong>-<br />
8 Der hier benutzte Begriff von Excellence lehnt sich an das Modell der EFQM an, wurde aber um das Konzept<br />
„Innovation und Wissensaustausch“ ergänzt. Durch die Betonung des Innovationsthemas soll die Orientierung<br />
auf die Effektivität („das Richtige tun“) gestärkt werden - im Unterschiede zur bisher zumeist im Fokus der<br />
Wandlungsbemühungen stehenden Effizienzorientierung („etwas richtig tun“).<br />
9 Die Zehner-Skala (10% bis 100%) im oberen Teil der Abbildung wurde zusätzlich aufgenommen, um dem<br />
Bedürfnis der betrieblichen Gesprächspartner nach e<strong>in</strong>er stärkeren Differenzierung nachzukommen.