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Unternehmensindividuelle Strategiearbeit in KMU - Gesellschaft für ...

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2 Die Herausforderung<br />

2.1 E<strong>in</strong> neues strategisches Denken und Handeln ist gefordert<br />

E<strong>in</strong>es der grundlegenden Probleme von Unternehmen besteht dar<strong>in</strong>, die Zukunft nicht vorhersagen<br />

zu können oder gar, im extremsten Fall, mit e<strong>in</strong>er pr<strong>in</strong>zipiellen Unprognostizierbarkeit<br />

von Markt-, Kunden- und Wettbewerbsstrukturen konfrontiert zu se<strong>in</strong>. Diese Schwierigkeiten<br />

werden durch e<strong>in</strong>e zunehmende Intransparenz, Dynamik, Diskont<strong>in</strong>uität und Vielfalt der<br />

relevanten Bed<strong>in</strong>gungen im Unternehmensumfeld und dem Unternehmen noch gesteigert. Die<br />

Leitung von Unternehmen ist deshalb e<strong>in</strong>em hohen Maß an Unsicherheit bei gleichzeitiger<br />

Forderung nach Führung, Vorgaben und Planungssicherheit ausgesetzt. Persönliche Grenzen<br />

werden erreicht und es wächst die E<strong>in</strong>sicht, dass e<strong>in</strong>e veränderte, <strong>in</strong>tensivere Beschäftigung<br />

mit Zukunfts- und Überlebensfragen des Unternehmens dr<strong>in</strong>gend notwendig ist.<br />

Strategische Unternehmensführung f<strong>in</strong>det zwar <strong>in</strong> jedem Unternehmen statt, häufig jedoch <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er vorwiegend impliziten, <strong>in</strong>tuitiven Form. Demgegenüber will der Begriff strategisches<br />

Management strategisches Denken und Handeln explizit bewusst machen, rationalisieren und<br />

die Entwicklung von Unternehmen gezielt gestalten. Aufgegriffen werden Themen, die als<br />

überlebenswichtig <strong>für</strong> die Entwicklung des Unternehmens nach außen zur Umwelt und nach<br />

<strong>in</strong>nen zu sich selbst angesehen werden.<br />

Im Unterschied zu Modellen der Totalplanung, die davon ausgehen, die Entwicklung von<br />

Unternehmen könne vollumfänglich gesteuert werden oder zu Annahmen, nach denen die<br />

Unternehmensentwicklung pr<strong>in</strong>zipiell unsteuerbar ist und nur e<strong>in</strong> Durchwursteln bleibt, wird<br />

hier e<strong>in</strong>e dritte Sichtweise favorisiert: Strategieentwicklung als geplante Evolution 2 . Dabei<br />

dient e<strong>in</strong>e grob gerasterte, konzeptionelle Gesamtsicht des Unternehmens zur Steuerung der<br />

e<strong>in</strong>zelnen Unternehmensschritte und jeder konkrete Schritt hat wiederum Auswirkungen auf<br />

die Gesamtsicht und führt zu deren Modifikation und Konkretisierung. Woh<strong>in</strong> die<br />

Unternehmensentwicklung letztlich geht bleibt offen.<br />

Die beteiligten Akteure lernen im Prozess aus ihren Erfahrungen und gew<strong>in</strong>nen Rückschlüsse<br />

<strong>für</strong> ihre weiteren Vorgehensweisen. In dem fortlaufenden kollektiven Lernprozess werden<br />

Ideen generiert, geprüft und durch Erfahrungen bestätigt oder revidiert. Dieser Prozess bewegt<br />

sich im Spannungsfeld von deduktiv abgeleiteten Ideen und <strong>in</strong>duktiv gewonnener Erfahrung<br />

sowie top-down-Planungen und bottom-up-Initiativen. In e<strong>in</strong>er solchen erweiterten Sicht s<strong>in</strong>d<br />

strategische Aktivitäten nun nicht mehr e<strong>in</strong>e exklusive Aufgabe der betrieblichen Führung,<br />

sondern sie werden vielmehr zur betrieblichen Geme<strong>in</strong>schaftsaufgabe. E<strong>in</strong>e lebendige, erfolgreiche<br />

Strategie besteht nicht nur aus Analysieren und Planen, sondern auch aus Umsetzen,<br />

Prüfen und Korrigieren und bedarf weit mehr als ausschließlich Managementaktivitäten: Für<br />

e<strong>in</strong>e solche umfassenden Perspektive steht der Begriff „<strong>Strategiearbeit</strong>“.<br />

2<br />

vgl. dazu Kirsch, W. (1997). Wegweiser zur Konstruktion e<strong>in</strong>er evolutionären Theorie der strategischen<br />

Führung. München.<br />

6

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