Unternehmensindividuelle Strategiearbeit in KMU - Gesellschaft für ...
Unternehmensindividuelle Strategiearbeit in KMU - Gesellschaft für ...
Unternehmensindividuelle Strategiearbeit in KMU - Gesellschaft für ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die Ergebnisse legten offen, dass nahezu alle bewerteten Unternehmen e<strong>in</strong>en enormen Verbesserungsbedarf<br />
haben. Sie s<strong>in</strong>d zwar <strong>in</strong> ihrer Mehrzahl „auf dem Weg“ zur Excellence aber<br />
noch lange nicht dort angekommen. Zudem ist die Entwicklung von der ersten Stufe „Anfänge“<br />
zur nächsten „auf dem Weg“ <strong>in</strong> der Regel leichter als der Sprung von e<strong>in</strong>er Mittelposition<br />
zur Spitze bzw. zur „reifen Organisation“. Deshalb kann die mittlere Reifestufe „auf<br />
dem Weg“ <strong>für</strong> Unternehmen, die <strong>in</strong> ihren Innovationsanstrengungen nachlassen, schnell zum<br />
Scheideweg werden und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Abwärtsspirale münden.<br />
E<strong>in</strong>e differenzierte Betrachtung<br />
Im nächsten Schritt sollen die e<strong>in</strong>zelnen Konzepte mite<strong>in</strong>ander bzgl. des erreichten Grades der<br />
Excellence über alle Unternehmen verglichen werden. Dazu wurden sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Rangreihe<br />
gebracht. Rang 1 bedeutet, dass die 15 Unternehmen <strong>in</strong> diesem Konzept im Durchschnitt die<br />
höchste Reifestufe erreicht haben, Rang 2 e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere etc. Wie die Abb. 14 oben aufwies,<br />
ließen sich die Konzepte zwar <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Rangordnung br<strong>in</strong>gen, sie wiesen jedoch bis<br />
e<strong>in</strong>schließlich dem Konzept auf Rang 5 nur ger<strong>in</strong>gfügige Unterschiede auf. Erst <strong>für</strong> die<br />
folgenden vier Konzepte ist die Reife von den meisten Unternehmen deutlich niedriger<br />
bewertet worden.<br />
Den vergleichsweise höchsten Grad der Reife erreichte die Mehrzahl der 15 <strong>KMU</strong> <strong>in</strong> den<br />
Konzepten Kundenorientierung, Innovation und Wissensaustausch, Verbesserung und<br />
kont<strong>in</strong>uierliches Lernen, Aufbau von Partnerschaften und Mitarbeiterentwicklung und<br />
Beteiligung. Es ist sicherlich ke<strong>in</strong>e Überraschung, dass die Kundenorientierung <strong>in</strong> der<br />
Rangreihe der Konzepte an oberster Stelle steht. Sie gilt als e<strong>in</strong>e der größten Stärken von<br />
<strong>KMU</strong>. Ähnliches trifft auch <strong>für</strong> Innovation und Wissensaustausch und Verbesserung und<br />
kont<strong>in</strong>uierliches Lernen zu. Erstaunlich ist aber der relativ hohe Reifegrad, den die<br />
Unternehmer dem Thema Aufbau von Partnerschaften gaben. Dies weist daraufh<strong>in</strong>, dass sie<br />
erkannt haben, dass ihre Zukunft weniger im E<strong>in</strong>zelkämpfertum liegt, als vielmehr <strong>in</strong> der<br />
Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen.<br />
Im Unterschied zu den oben diskutierten fünf Konzepten weisen die <strong>in</strong> der Rangreihe folgenden<br />
vier bei der Mehrzahl der Unternehmen e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>geren Reifegrad auf. Während die<br />
Ergebnisorientierung und die Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit <strong>in</strong> ihrer Bewertung<br />
sichtbar aber doch noch relativ ger<strong>in</strong>gfügig abfallen, ist die schlechtere E<strong>in</strong>schätzung bei<br />
Führung und Zielkonsequenzen und Management mit Prozessen und Fakten recht deutlich.<br />
Die e<strong>in</strong>e Hälfte der Unternehmen steckt hier noch <strong>in</strong> den „Anfängen“ und die andere Hälfte<br />
beg<strong>in</strong>nt gerade die ersten Schritte auf der folgenden Stufe der Unternehmensreife (also „auf<br />
dem Weg“ zu se<strong>in</strong>).<br />
Festzuhalten ist, dass <strong>in</strong> den Themenbereichen Führung und Management sowie Management<br />
mit Prozessen und Fakten die größten Defizite <strong>für</strong> die Mehrheit der 15 <strong>KMU</strong> liegen. Es fehlt<br />
an Systematik, Transparenz, Integration und Verankerung.<br />
Abschließend soll darauf h<strong>in</strong>gewiesen werden, dass die primäre Funktion der E<strong>in</strong>schätzung<br />
der Unternehmensreife natürlich nicht <strong>in</strong> den hier dargelegten Tendenzaussagen zur<br />
Kompetenz von <strong>KMU</strong> liegen, sondern vielmehr <strong>in</strong> H<strong>in</strong>weisen zu Stärken und Schwächen des<br />
speziellen e<strong>in</strong>zelnen Unternehmens. So zeigt beispielsweise das Profil des Unternehmens mit<br />
dem Buchstaben „N“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Konzepten exzellente Ausprägungen und <strong>in</strong> anderen starke<br />
E<strong>in</strong>brüche. Der Chart „Die Stufen der Unternehmensreife“ verdeutlicht solche Inkonsistenzen<br />
und gibt H<strong>in</strong>weise auf Entwicklungsbedarfe.<br />
40