Unternehmensindividuelle Strategiearbeit in KMU - Gesellschaft für ...
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7.1 Die Kompetenzen<br />
Wie sich <strong>in</strong> der Arbeit mit den 15 <strong>KMU</strong> zeigte, können sie bei der Realisierung ihrer z.T.<br />
anspruchsvollen Ziele e<strong>in</strong>erseits auf e<strong>in</strong>igen beachtenswerten und <strong>KMU</strong>-typischen Stärken<br />
aufbauen (wie Kundennähe, Flexibilität, schnelle Entscheidungen, große Handlungsspielräume,<br />
persönliche Entfaltungsmöglichkeiten, Mitarbeiterengagement etc.). Sie stehen auf der<br />
anderen Seite aber vor der Herausforderung gravierende H<strong>in</strong>dernisse zu überw<strong>in</strong>den. So gilt<br />
<strong>für</strong> nahezu alle <strong>KMU</strong>, dass sie nach dem Bewertungsmodell der EFQM e<strong>in</strong>en großen<br />
Nachholbedarf <strong>in</strong> allen neun Konzepten der Excellence aufweisen: ihr Kernproblem ist <strong>in</strong> der<br />
mangelnden Systematik, Transparenz, Integration und Verankerung der Themen im Gesamtbetrieb<br />
zu suchen. Aufgrund der Kluft zwischen den meist anspruchsvollen Zielstellungen<br />
(und den dah<strong>in</strong>ter stehenden Marktforderungen und -chancen) und den Fähigkeiten zu ihrer<br />
Umsetzung, ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er generellen Bewertung die Zukunftsfähigkeit der Mehrzahl der<br />
Unternehmen als e<strong>in</strong>geschränkt anzusehen. Alle 15 Unternehmen arbeiten aber hart an e<strong>in</strong>er<br />
Verbesserung der Lage.<br />
In e<strong>in</strong>er differenzierteren Betrachtungsweise zeigen sich aber sehr wohl Unterschiede<br />
zwischen den Konzepten im durchschnittlich erreichten Reifegrad. So ist die Mehrzahl der<br />
Unternehmen bei Themen, die als traditionelle Stärken von <strong>KMU</strong> gelten, wie Kundenorientierung,<br />
Innovation, Verbesserung und Mitarbeiterbezug vergleichsweise stark. Demgegenüber<br />
schälten sich als zentrale Problemstellungen der meisten Unternehmen ihre<br />
Schwächen <strong>in</strong> der Führung und im Prozess- und Informationsmanagement heraus. Wer<br />
herausfordernden Zielen nachstrebt wie Systemhersteller zu werden, alle Leistungen aus e<strong>in</strong>er<br />
Hand zu bieten, neue Märkte zu gew<strong>in</strong>nen und E<strong>in</strong>zigartigkeit zu erreichen, der muss auf der<br />
anderen Seite auch <strong>für</strong> Orientierung, Aktivierung und leistungsfähige Prozesse sorgen – oder,<br />
mit anderen Worten, Effektivität (das Richtige tun) und Effizienz (etwas richtig tun) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Balance halten. Genau an dieser Balance mangelt es den meisten der 15 <strong>KMU</strong>.<br />
7.2 Das Werkzeug<br />
<strong>KMU</strong>-gerechte Werkzeuggestaltung<br />
Die zentrale Forderung nach e<strong>in</strong>em systematisierteren Arbeiten kann auf ke<strong>in</strong>en Fall heißen,<br />
den Expertentaylorismus der Groß<strong>in</strong>dustrie und die dort entwickelten Konzepte und Instrumente<br />
umstandslos auf <strong>KMU</strong> zu übertragen. Denn <strong>KMU</strong> besitzen e<strong>in</strong>e eigene Handlungslogik<br />
(vgl. auch Kap. 2.2 „<strong>KMU</strong> haben e<strong>in</strong>e eigene Handlungslogik“). Es gilt deshalb vorhandene<br />
Werkzeuge und Vorgehensweisen auf diese Bedarfe zuzuschneiden oder neue zu entwickeln.<br />
<strong>KMU</strong>-gerechte Werkzeuge müssen <strong>in</strong>sbesondere das Lernen <strong>in</strong> der Arbeit und die Erfahrungsreflexion<br />
unterstützen, e<strong>in</strong> Mitlernen und e<strong>in</strong>e Instrumentenaneignung erlauben, die<br />
meist knappen Ressourcen berücksichtigen, widersprüchliche Anforderungen mitdenken und<br />
abgleichen (wie z.B. die Widersprüche zwischen Produktion und Vertrieb) und Eigenschaften<br />
wie Flexibilität, schnelle Entscheidungen und Mitarbeiterengagement erhalten und stärken.<br />
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