1·2011 - DRK-Landesverband Niedersachsen
1·2011 - DRK-Landesverband Niedersachsen
1·2011 - DRK-Landesverband Niedersachsen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Regio-Press<br />
„Vor drei Jahren hatte ich dann mein<br />
persönliches Aha-Erlebnis“, erzählt Beate<br />
Müller. Auf einer Sitzung des <strong>DRK</strong>-<br />
Ortsvereins Schladen brach ein älterer<br />
Mann zusammen und wurde bewusstlos.<br />
„Nur mit vereinten Kräften, nach<br />
einer Herzmassage und mit Hilfe des<br />
Defibrillators, konnten wir ihm das<br />
Leben retten“, erzählt die zweifache<br />
Mutter. Keine zwei Wochen später sei<br />
der Mann wieder in Schladen spazieren<br />
gegangen. „Als ich ihn wiedergesehen<br />
habe, wurde mir klar, dass sich<br />
die ganze Arbeit bis jetzt gelohnt hat“,<br />
betont die 46-Jährige.<br />
Alles begann 1997 mit einem Erste-<br />
Hilfe-Kurs. „Unsere Kinder, Madeleine<br />
und Steffen, sind mit jeweils acht Jahren<br />
dem Jugendrotkreuz Schladen beigetreten“,<br />
erinnert sich Mutter Beate.<br />
„Wir haben sie regelmäßig zu Treffen<br />
und Wettkämpfen gefahren. Irgendwann<br />
sollte eine Bereitschaftsgruppe<br />
in Schladen gegründet werden, und<br />
wir wurden gefragt, ob wir nicht mitmachen<br />
wollen.“<br />
Gesagt, getan: Gemeinsam machten<br />
sie den Erste-Hilfe-Kurs und waren<br />
schon mittendrin in der ehrenamtlichen<br />
Tätigkeit. „Wir haben als kleines<br />
Helferlein angefangen“, sagt Ewald<br />
Müller. Mittlerweile ist seine Frau Bereitschaftsleiterin<br />
der Sanitätsgruppe,<br />
Ausbilderin für Erste Hilfe, Leiterin des<br />
Schulsanitätsdienstes an der Schladener<br />
Haupt- und Realschule Werlaschule<br />
und sie arbeitet im <strong>DRK</strong>-Einsatzzug<br />
mit. In Sachen Einsatz steht ihr Mann<br />
ihr aber in nichts nach: Er ist Sanitätshelfer<br />
im Bereitschaftsdienst, „Ausbilder<br />
für Erste Hilfe und Sanität“ und<br />
arbeitet ebenfalls im Einsatzzug. Und<br />
während Tochter Madeleine aufgrund<br />
beruflicher Veränderungen und Umzugs<br />
nicht mehr dem <strong>DRK</strong> Schladen<br />
angehört, ist Bruder Steffen noch immer<br />
mit Eifer dabei. Wie seine Eltern,<br />
gehört er zum Einsatzzug und als Sani-<br />
Portrait<br />
Die Müllers: Vom „kleinen Helferlein“<br />
zur Führungskraft<br />
Dass sie einmal zu Lebensrettern werden würden, damit hatten Beate und<br />
Ewald Müller vor 13 Jahren sicher nicht gerechnet. Damals nahmen sie ihre<br />
ehrenamtliche Tätigkeit beim Deutschen Roten Kreuz auf.<br />
V.l.: Steffen, Beate und Ewald Müller sind aus dem<br />
<strong>DRK</strong>-Ortsverein Schladen nicht mehr wegzudenken.<br />
MEIN <strong>DRK</strong><br />
Andre Zelck/<strong>DRK</strong><br />
tätshelfer zur Bereitschaftsgruppe. Darüber<br />
hinaus ist er der Datenbankverwalter<br />
für das Zentrale Management<br />
System im Kreisverband. Mehr Ehrenamt<br />
in einer Familie geht nicht.<br />
So ein Einsatz der Bereitschaftsgruppe<br />
kann ganz unterschiedlich sein –<br />
vom Einsatz bei Fußballspielen, Konzerten,<br />
Schützenfesten oder wie seit<br />
vielen Jahren beim Braunschweiger<br />
Marathon. „Diese große Sportveranstaltung<br />
macht jedes Jahr wieder riesigen<br />
Spaß, ist aber auch immer sehr<br />
anstrengend“, berichtet der 53-jährige<br />
Müller, der hauptberuflich als Elektriker<br />
tätig ist. „Nicht nur bei so großen<br />
Veranstaltungen sind wir mit unserem<br />
Team dabei, sondern auch bei vielen<br />
Aktionen von Vereinen unserer Samtgemeinde,<br />
oft schon seit unserer Gründung<br />
vor zwölf Jahren“, betont Beate<br />
Müller.<br />
Damit alle Einsätze bei großen und<br />
kleineren Veranstaltungen reibungslos<br />
ablaufen, treffen sich die Mitglieder<br />
alle 14 Tage in den Räumen des<br />
Ortsvereins und trainieren an Fallbeispielen:<br />
Einige werden als Verwundete<br />
geschminkt und simulieren das<br />
„Opfer“, andere müssen innerhalb von<br />
Sekunden die Verletzungen erkennen<br />
und dementsprechend handeln.<br />
„Durch solche Übungen gewährleisten<br />
wir, dass in Notsituationen alles<br />
automatisch abläuft, als würde sich<br />
ein Programm abspulen“, erklärt sie<br />
weiter. Genau wie damals, als sie dem<br />
Schladener <strong>DRK</strong>-Kameraden das Leben<br />
retteten. Regio-Press<br />
Rotkreuz-Spiegel 01/11 15