1·2011 - DRK-Landesverband Niedersachsen
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Osterholzer Kreisblatt/Michael Rabba<br />
Rund 8.000 Freiwillige zählen die Bereitschaften<br />
des Roten Kreuzes in <strong>Niedersachsen</strong>.<br />
Für den Katastrophenfall<br />
sind sie eine unentbehrliche Reserve. Sie<br />
leisten Sanitätsdienste,betreuen<br />
Menschen<br />
beim Schneechaos<br />
ebenso wie bei Evakuierungen<br />
wegen Bombenentschärfungen oder bei<br />
Überschwemmungen.<br />
So hielten sich auch die Rotkreuzler<br />
der Region Lüneburg beim Januarhochwasser<br />
der Elbe für den Einsatz bereit. In<br />
Melle wurden jüngst Helfer des <strong>DRK</strong> mit<br />
denen von Feuerwehr und THW als „Meller<br />
Menschen 2010“ für ihren Einsatz im<br />
vorigen Sommer ausgezeichnet, als das<br />
Regengebiet „Cathleen“ über Deutschland<br />
hinwegzog. Das Rote Kreuz stellte<br />
einen Rettungswagen zur Unterstützung<br />
des Rettungsdienstes, bereitete sich auf<br />
eventuelle Evakuierungen vor, füllte<br />
Sandsäcke und bereitete mehr als 1.250<br />
Essensportionen für die Verpflegung der<br />
Einsatzkräfte zu.<br />
22. Dezember 2010. Ab 15 Uhr ging<br />
gar nichts mehr: Schienenbruch zwischen<br />
den Bahnhöfen Lübberstedt und Stubben.<br />
Die Pläne von Hunderten Bahnrei-<br />
senden warf der Frost<br />
damit völlig über den<br />
Haufen. Für die in<br />
Osterholz-Scharmbeck<br />
gestrandeten Zugreisenden wurde<br />
die Stadthalle unweit des Bahnhofs zum<br />
Wartesaal. „Das haben wir in fünf Sekunden<br />
entschieden“, sagte Stadthallenmanager<br />
Matthias Renken, der sich am<br />
Nachmittag mit dem Organisatorischen<br />
Rettungsdienstleiter des <strong>DRK</strong>-Kreisver-<br />
bandes, Tim Schwarzrock, in<br />
der Stadthalle über den Bühnenaufbau<br />
eines Konzertes<br />
informierte. Als Schwarzrock<br />
von der Lage erfuhr, „haben wir innerhalb<br />
einer Viertelstunde mit unseren Helfern<br />
250 Stühle aufgestellt“, so Renken.<br />
Außerdem hatte ein Fahrgast die Rettungsleitstelle<br />
informiert, die sich mit<br />
der Stadtverwaltung und dem <strong>DRK</strong> in<br />
Verbindung setzte. So rückten rund 30<br />
Immer an Ihrer Seite<br />
Immer an Ihrer Seite.<br />
TITELSTORY<br />
Rotkreuzler kümmern sich um die Reisenden des liegengebliebenen Zuges in der Stadthalle in Osterholz-Scharmbeck.<br />
Stundenlange Zugverspätungen und zahlreiche -ausfälle, gestrichene Flüge, kilometerlange Staus auf Autobahnen –<br />
viele Reisende verbrachten die Weihnachtsfeiertage entnervt mit langen Wartezeiten auf Bahnhöfen oder nächtigten auf<br />
Flughäfen, bis sie ihre Reise fortsetzen konnten. Auch in solchen Fällen stehen die Ehrenamtlichen des <strong>DRK</strong> der Bevölkerung<br />
hilfreich zur Seite, bieten heiße Getränke an, warme Decken und aufmunternde Worte oder kümmern sich um eine<br />
Unterkunft.<br />
Schienenbruch –<br />
100 Reisende stranden<br />
Kräfte der Schnellen Einsatzgruppe des<br />
Deutschen Roten Kreuzes aus Osterholz-Scharmbeck,<br />
Grasberg, Wörpedorf,<br />
Worpswede und Hambergen an, um die<br />
Wartenden mit Getränken und heißen<br />
Würstchen zu versorgen. Um 17:30 Uhr<br />
kam endlich die Meldung, dass zehn bis<br />
zwölf Busse als Schienenersatzverkehr<br />
unterwegs seien.<br />
Ein Shopping-Ausflug nach Wolfsburg<br />
endete für Janina Henke (19) im Desaster:<br />
Die junge Frau steckte fünf Stunden<br />
in dem Regionalexpress fest, der sich<br />
kurz vor Lehrte festgefahren hatte. Ein<br />
Eisklotz blockierte<br />
den Bremshahn der<br />
Bahn.<br />
„Es war einfach<br />
nur schrecklich“, erzählt die Auszubildende.<br />
Erst die Durchsage, es gebe ein<br />
Problem, man versuche es zu beheben.<br />
Dann ging das Licht aus, die Notbeleuchtung<br />
an. Es folgten weitere Ansagen:<br />
Man warte auf eine folgende Bahn, es<br />
werde versucht, den Regionalexpress ab-<br />
Lehrter Eiszug –<br />
350 stecken fest<br />
Rotkreuz-Spiegel 01/11 5