Leistungen zur Teilhabe am Leben in der Gesellschaft

geeignet ist, diese Aufgabe zu übernehmen, so ist das Gericht an diesen Vorschlag
gebunden.
Der Betreuer hat die Aufgabe, den Betreuten in den ihm übertragenen Wirkungskreis
zu vertreten. Der Betreuer hat die ihm übertragenen Aufgaben so zu erledigen,
wie es dem Wohl des Betreuten entspricht (§ 1901 Abs. 2 BGB).
Dazu gehört auch, dass nicht einfach über seinen Kopf hinweg entschieden wird.
So muss der Betreuer sich durch regelmäßige persönliche Kontakte und Besprechung
wichtiger anstehender Entscheidungen mit seinem Betreuten auszutauschen,
um die Wünsche und das Wohl des Betreuten adäquat einschätzen zu
können.
Bestimmte Entscheidungen darf der Betreuer auch nicht ohne Genehmigung des
Gerichts treffen. Dazu gehören z. B. Einwilligung in ärztliche Maßnahmen, wenn
die begründete Gefahr besteht, dass der Betreute aufgrund einer Heilmaßnahme
stirbt oder einen schweren und länger dauernden gesundheitlichen Schaden erleidet
(§ 1904 Abs. 1 Satz 1 BGB).
Auch ist dies im Falle einer Wohnungsauflösung, die über den rein wirtschaftlichen
Aspekt hinaus schwerwiegende Folgen für die persönlichen Lebensverhältnisse
des Betreuten haben kann.
In bestimmten Fällen kann eine Eilbetreuung notwendig werden. Dies ist der Fall,
wenn Gefahr für Leib und Leben des Betroffenen besteht. Dies wird zuvor durch
ein ärztliches Attest belegt und kann dazu führen, dass eine vorläufige Betreuung
eingerichtet wird. In diesem Falle wird in der Regel die Betreuung für etwa sechs
Monate eingerichtet und danach die dauerhafte Betreuungsbedürftigkeit überprüft.
Es gibt zur Zeit für den Kreis Paderborn 49 zuständige Berufsbetreuer und 17
Betreuer aus den Betreuungsvereinen.
Im Amtsgerichtsbezirk Paderborn werden mit dem Stand vom 31.01.2006 insgesamt
3.106 und im Amtsgerichtsbezirk Delbrück 300 gesetzliche Betreuungen
gezählt. Die statistischen Zahlen lassen erkennen, dass die Zahl der gesetzlichen
Betreuungen jährlich um 100 - 200 zunimmt.
Seit dem 01.07.2005 hat der Gesetzgeber besonderen Wert auf eine Vorsorgevollmacht
gelegt, die die Einrichtung einer Betreuungsmaßnahme entbehrlich
machen soll.
In dieser Vollmacht kann der gesunde Mensch seine Wünsche und Vorstellungen
niederschreiben und eine Person seines Vertrauens mit seinen Angelegenheiten
bevollmächtigen. Inzwischen haben verschiedene Vereine als auch Betreuungsbehörden
und das Bundesjustizministerium diesbezügliche Formulare entwickelt.
Die Betreuungsbehörden sind zudem berechtigt, Vorsorgevollmachten zu beglaubigen.
Ist der Ratsuchende körperlich nicht in der Lage die Betreuungsstelle
aufzusuchen, sind auch Hausbesuche möglich.
1.2 Ambulante Behandlung
1.2.1 Hausärzte / Allgemeinärzte
Einen wichtigen Beitrag in der ambulanten Versorgung psychisch kranker Menschen
leisten die Hausärzte.
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