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blu Dezember 2016

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FILM<br />

Kino<br />

VON VERMÖGEN, UNVERMÖGEN<br />

UND KARTOFFELSALAT<br />

In seinem Film „Florence Foster Jenkins“ erzählt Regisseur<br />

Stephen Frears eine unglaubliche, aber wahre Geschichte<br />

und trifft das Publikum damit mitten ins Herz.<br />

Der Film läuft bereits 25 Minuten, als Meryl Streep zum ersten<br />

Mal singt. Zu Beginn des Films erfahren wir nämlich zunächst,<br />

was für eine wundervolle Person Florence Foster Jenkins war:<br />

Millionenerbin, Kunstmäzenin, Musikliebhaberin und Kartoffelsalat-Enthusiastin.<br />

Und das war der Treppenwitz ihres Lebens:<br />

Sie, die ihr Leben lang alles dafür tat, den Menschen die<br />

Musik näherzubringen, war tragischerweise selbst ein totaler<br />

stimmlicher Blindgänger. Das hielt sie allerdings nicht davon ab,<br />

Konzerte vor vollen Sälen zu geben, darunter auch eins in der<br />

legendären Carnegie Hall.<br />

Das Schöne an Stephen Frears’ („Gefährliche Liebschaften“,<br />

„Die Queen“) Film ist, dass er Florence mit viel Liebe und<br />

Respekt und nicht als Witzfigur darstellt, und dies tut Meryl<br />

Streep ebenso. Dadurch schafft es der Streifen, statt purer<br />

Komik – und es gibt einige zum Brüllen komische Szenen im<br />

Film – auch Herzenswärme und ein wunderbares Feel-Good-<br />

Erlebnis abzuliefern,<br />

wozu auch die großartigen<br />

Co-Stars Hugh<br />

Grant und Simon<br />

Helberg („The Big<br />

Bang Theory“) in nicht<br />

unerheblichem Maße<br />

beitragen. Und das<br />

haben Florence Foster<br />

Jenkins und Meryl<br />

Streep gemeinsam:<br />

Man muss sie einfach<br />

lieben. •am<br />

Kino<br />

QUEERFILMNACHT:<br />

DEPARTURE<br />

Die Queerfilmnacht im <strong>Dezember</strong> beschäftigt sich mit<br />

der besonderen Sehnsucht von Menschen, die nebeneinander<br />

leben und sich doch in größter Isolation<br />

befinden, weil sie Angst vor den Folgen ihrer Sehnsucht<br />

haben.<br />

Spätsommer in Südfrankreich. Der 15-jährige Elliot<br />

(Shootingstar Alex Lawther, „The Imitation Game“, „Black<br />

Mirror“) und seine Mutter bereiten den Verkauf ihres<br />

Ferienhauses vor. Während die Mutter mit dem Ende ihrer<br />

Ehe ringt, schreibt der frühreife Elliot seine Gedanken in<br />

Notizbüchern nieder, liest Proust und streift durch die Wälder.<br />

Als er den hübschen Einheimischen Clément (Phénix<br />

Brossard) beim Baden im See entdeckt und über Sprachbarrieren<br />

hinweg eine Freundschaft mit ihm beginnt, weckt<br />

das nicht nur Elliots Begehren.<br />

In seinem Regiedebüt „Departure“ erzählt Andrew Steggall<br />

von Liebe und Verlust, dem Ende einer Kindheit, von Abschied<br />

und Sehnsucht. Dieser Coming-of-Age-Film hat das<br />

Potenzial, ein Klassiker des queeren Kinos zu werden. •am<br />

Die genauen Orts- und Zeitangaben für die einzelnen<br />

Städte findest du hier: www.queerfilmnacht.de<br />

FOTOS: CONSTANTIN FILM VERLEIH GMBH FOTOS: SALZGEBER.DE

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