CarlMagazin003

24 | 25 LoCarl Stadtleben
Text: Petra Heitmann
WEIHNACHTLICHE
ST. ANNA KIRCHE
Fotos: Sven Grochholski
Gerade in der Adventszeit haben
Kirchen eine magische Anziehungskraft.
Wer in der Verler Innenstadt
unterwegs ist, kommt an der
katholischen Pfarrkirche St. Anna
nicht vorbei. So erging es auch Carl
auf seiner Tour durch die weihnachtlich
geschmückte junge Stadt. Die
Kirchenglocken läuten das Ende einer
Morgenmesse ein und durch die geöf
fnete Tür hören wir die Orgel spielen.
Der perfekte Ort, um für einen
Moment innezuhalten und dem alltäglichen
Trubel zu entfliehen.
Genau hier begegnen wir auch dem
Ursprung von Verl. Schließlich begann
mit dem Bau der ehemaligen St. Annen-Kapelle
im Jahr 1512 die eigentliche
Siedlungsgeschichte der Stadt. Erst
viel später, von 1792 bis 1801 ließ Fürst
Wenzel Anton von Kaunitz die kleine
Kapelle durch die klassizistische Hallenkirche
St. Anna ersetzen. Durch ihren
Choranbau im Westen und den barocken
Innenausbau folgten von 1933 bis 1937
die wesentlichsten Veränderungen, die
das Erscheinungsbild bis heute prägen.
Aus dieser Zeit stammt auch die
Darstellung der zwölf Apostel unter den tonnengewölbten
Decken im Mittelschiff. Von der klassizistischen
Ausstattung hingegen ist lediglich die hölzerne Kanzel
aus dem Jahr 1800 übrig geblieben. Das älteste Relikt
hier ist der gotische Taufstein direkt im Mittelgang. Er
stammt tatsächlich noch aus der 1792 abgebrochenen
St. Annen-Kapelle.
So stehen wir also mittendrin in der 2014 umfassend
renovierten hellen Pfarrkirche, die 1983 – gemeinsam
mit dem umgebenden Kirchspiel – in die Liste der
Baudenkmäler in Verl aufgenommen wurde. 3