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Kongressjournal Allgemeinmedizin Ausgabe 25. November 2016

Das Kongressjournal ist eine Live-Berichterstattung für Kongressteilnehmer des Allgemeinmedizinkongresses der stafam in Graz. Da viele Themen auch für Interessierte oder Betroffene wichtig sind, wurde eine eigene Publikumsausgabe hier in digitaler Form zusammengestellt. Hinweis: Aus rechtlichen Gründen wurden sämtliche Werbeeinschaltungen, die nicht für die Allgemeinheit erlaubt sind, herausgenommen.

Das Kongressjournal ist eine Live-Berichterstattung für Kongressteilnehmer des Allgemeinmedizinkongresses der stafam in Graz. Da viele Themen auch für Interessierte oder Betroffene wichtig sind, wurde eine eigene Publikumsausgabe hier in digitaler Form zusammengestellt. Hinweis: Aus rechtlichen Gründen wurden sämtliche Werbeeinschaltungen, die nicht für die Allgemeinheit erlaubt sind, herausgenommen.

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KONGRESS<br />

JOURNAL<br />

Notfallbasis für die ganze Ordination<br />

Üben für den Notfall<br />

In der Qualitätssicherungsverordnung<br />

gibt es klare<br />

gesetzliche Vorgaben für die<br />

Erbringung der notfallmedizinischen<br />

Aufgaben niedergeassener<br />

Ärzte. Im Mittelpunkt des Seminars<br />

von Dr. Peter Sigmund<br />

stehen Handlungs pläne für die<br />

ärztliche Erstversorgung von<br />

Notfallpatienten in der Praxis<br />

und beim Hausbesuch.<br />

Tatsächlich ruht auf den Hausärzten<br />

ein bedeutender Anteil der notfallmedizinischen<br />

Versorgung, im Ausmaß<br />

abhängig von der Distanz der<br />

Praxis zum nächsten Notarztstützpunkt.<br />

Hinzu kommen Hausbesuche<br />

bei Notfallpatienten sowie auch das<br />

Ersuchen um Hilfeleistung durch die<br />

Rettungsleitstellen, wenn der Einsatzort<br />

so gelegen ist, dass der Hausarzt<br />

den Patienten deutlich rascher<br />

erreichen kann als der Notarzt.<br />

Die Effizienz ergibt sich auch in der<br />

Notfallmedizin in einer abgestuften<br />

Versorgung. Grundlegende Maßnahmen<br />

und Weichenstellungen sollte<br />

jeder Mensch beherrschen, spezialisierte<br />

Maßnahmen sollte derjenige<br />

erbringen, der dafür entsprechend<br />

ausgebildet und ausgerüstet ist und<br />

diese auch regelmäßig anwendet<br />

(ärztliche Qualifikation). Dr. Peter<br />

Sigmund: „Die zur Bewältigung notwendigen<br />

Fertigkeiten können mit<br />

zunehmender Seltenheit nicht von<br />

jedem Arzt im praktischen Einsatz<br />

erworben werden.“ Vorausschauende<br />

Planung und regelmäßiges Üben<br />

der Notfallkonzepte helfen aber, im<br />

Ernstfall dafür gewappnet zu sein.<br />

Der Experte rät dazu, im Notfall nur<br />

die Medikamente einzusetzen, die<br />

man regelmäßig verwendet. Es ist<br />

auf jeden Falll sinnvoll, den Umgang<br />

mit einem Opiat zu beherrschen.<br />

Auch L-Adrenalin sollte immer im<br />

Notfallkoffer einsatzbereit sein.<br />

Stufen der Notfallmedizin<br />

Notfallmedizin beginnt immer mit<br />

einer Versorgungsbasis, die oft nur<br />

wenige, aber grundlegend wichtige<br />

Maßnahmen umfassen kann. Jede<br />

Versorgungsstufe schafft erst das<br />

Fundament für das sichere Gelingen<br />

der nachfolgenden, darauf aufbauenden<br />

medizinischen Maßnahmen.<br />

Auf den Stufen der Versorgung gilt<br />

es für jeden Beteiligten, sich seiner<br />

Kompetenz angemessen einzubringen.<br />

Die „Stufen der Notfallmedizin“<br />

steigern sich von der Basisversorgung<br />

bis hin zu den erweiterten<br />

Maßnahmen durch den Notarzt mit<br />

steigender Spezialisierung. „In jedem<br />

Einsatz schafft die Basisversorgung<br />

erst die solide Grundlage für eine darauf<br />

aufbauende, spezialisierte Therapie“,<br />

so Dr. Sigmund.<br />

Am Beginn der Notfallversorgung<br />

steht das Erkennen der Situation<br />

als medizinischer Notfall: Welche<br />

Hinweise? Welche Befunde? Welche<br />

Gefahren?<br />

Danach erfolgt die strukturierte Untersuchung<br />

des Patienten: erster<br />

Eindruck (ansprechbar/bewusstlos/<br />

ohne Lebenszeichen), ABCDE-Schema<br />

(strukturierter klinischer Status),<br />

SAMPLE-Schema (strukturierte Anamnese).<br />

Als dritte Stufe erfolgt die<br />

Basisversorgung: „Notfall 3er“.<br />

Die weiteren der Situation angepassten<br />

Versorgungen orientieren sich an<br />

von der Symptomatik ausgehenden,<br />

standardisierten Handlungsplänen:<br />

• Reanimation<br />

• Bewusstlosigkeit<br />

• Brustschmerz<br />

• akute Atemnot<br />

• Anaphylaxie<br />

• akute Neurologie<br />

• Analgosedierung<br />

Im Seminar werden vier Notfallszenarien<br />

zum praktischen Notfalltraining<br />

durchgespielt. Zur Vorbereitung<br />

und auch zur Nachlese gibt es<br />

im Internet eine DFP-Arbeit (fünf<br />

DFP-Punkte) von Dr. Sigmund auf<br />

www.meindfp.at (Notfallbasis).<br />

ÄRZTE- & MITARBEITERSEMINAR:<br />

Notfallbasis für die Ordination<br />

Freitag, <strong>25.</strong>11., 9.00 – 13.00 Uhr<br />

12 KONGRESSJOURNALGraz/<strong>25.</strong> <strong>November</strong> <strong>2016</strong>

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