Kompendium der Kinderanästhesie - am Klinikum Augsburg

2. Postoperative Opioid-Analgesie
„Die Pharmakodynamik der Opioidanalgetika unterscheidet sich – abgesehen von der der
Neonatalperiode – nicht wesentlich von der des Erwachsenen: Damit ergibt sich auch für
die Anwendung von Opioiden im Säuglings-, Kleinkindes- und Kindesalter keine rational
begründbare Einschränkung. Als relativ sicheres Opioidanalgetikum für Früh- und
Neugeborene kann speziell in der Neonatologie Morphin gelten.“ (Zernikow)
Der Mindestaufenthalt im Aufwachraum nach der letzten Opioid-Gabe beträgt 30 min.
� Piritramid
• offizielle Zulassung > 1 LJ
[jedoch auch oft < 1 LJ verwendet]
• initiale Gabe 25 – 50 – 100 µg/ kg WD 4 - 6 h
� Pethidin
• offizielle Zulassung > 1 LJ
[jedoch auch oft < 1 LJ verwendet]
• initiale Gabe 0,25 – 0,50 – 1,0 mg/ kg WD 3 h
• CAVE Nierenfunktionseinschränkung (-> ZNS-Toxizität)
• MERKE Pethidin wird insb. bei FG und NG zu toxischen Metaboliten
abgebaut, die akkumulieren und zerebrale Krämpfe
verursachen können – deswegen wird von Pethidin bei FG und
NG abgeraten
� Tramadol
• offizielle Zulassung > 1 LJ
[jedoch auch oft < 1 LJ (z.B. Neonatologie) verwendet]
• initiale Gabe iv., oral, rektal 0,5 – 1,5 mg/ kg (iv.: über 30 min)
• kontinuierl. Gabe sinnvoll iv. 250 µg/ kg/ h
• Perfusor 100 mg in 40 ml NaCl 0,9 %
• max. Plasmaspiegel nach 30 min
• max. Tagesdosis iv., oral, rektal 6 mg/ kg/ d
Gewicht Dosierung
[kg] [mg/ h] [ml/ h]
10 2,5 1
20 5,0 2
30 7,5 3
40 10,0 4
50 12,5 5
Tramadol 100 mg in 40 ml NaCl 0,9 %
• INDIKATION mittelstarke Schmerzen
• CAVE Übelkeit, Erbrechen bei zu schneller Injektion
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