Biologische Vielfalt: Im Schneckentempo zum Erfolg ... - BDF
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dieser Branche deutlich machen, der seinen<br />
entsprechenden Niederschlag in der<br />
politischen Unterstützung der Forstwirtschaft<br />
finden sollte. Leider stellen die<br />
Forstleute aber immer wieder fest, dass<br />
diese aussagekräftigen Zahlen kaum in der<br />
Politik bekannt sind.<br />
Konsolidierung notwendig<br />
Die Forstwirtschaft sei besonders im und<br />
für den ländlichen Raum ein bedeutsamer<br />
Wirtschaftsfaktor und müsse so für regionale<br />
Strukturen wie regionale Wirtschaftskreisläufe<br />
stehen. Die neuen Strukturen im<br />
Forstbereich müssten zielgerichtet<br />
und effizient diesem<br />
Umstand Rechnung tragen. Die<br />
„Optimierung des Gesamtnutzens“<br />
sei der Gesetzesauftrag<br />
an die AöR BaySF, so die <strong>BDF</strong>-<br />
Vertreter. Ministerpräsident<br />
Beckstein machte deutlich,<br />
dass die Staatsregierung hierauf<br />
ausgesprochen hohen Wert<br />
lege.<br />
Gerade aber der Bevölkerung<br />
sei die Trennung der Zuständigkeiten<br />
in Forstverwaltung und<br />
Forstbetrieb i.d.R. nicht klar. <strong>Im</strong>mer neue,<br />
wechselnde oder fehlende Ansprechpartner<br />
für die Bürgeranliegen schafften keine<br />
Akzeptanz dieser Reform, betonte der<br />
<strong>BDF</strong>. So bedürfe es jetzt einer Konsolidierungsphase<br />
nach außen wie innen. Dies<br />
verlange die Sache wie das Personal.<br />
Staatsminister Sinner äußerte hierfür<br />
Verständnis. Ministerpräsident Beckstein<br />
erläuterte die Ziele der Staatsregierung<br />
und betonte, dass Reformen vom Bürger<br />
und den Betroffenen mitgetragen werden<br />
müssen.<br />
Aus Sicht des <strong>BDF</strong> hat der Erhalt einer<br />
eigenständigen Forstverwaltung neben<br />
der Landwirt schaftsverwaltung besondere<br />
Priorität; z. B. ist deshalb die Bereichsgliederung<br />
an den Ämtern beizubehalten.<br />
Die bereits erbrachten hohen Einsparungen<br />
von Personal und Verwaltungsteilen<br />
im Forstbereich dürften nun nicht in<br />
einen gemeinsamen Topf geworfen werden.<br />
Die bayerischen Privatwaldbesitzer fragen<br />
lt. <strong>BDF</strong> – auch aufgrund des Klima-<br />
Landesnachrichten<br />
wandels und dessen am Waldzustand offenkundigen<br />
Folgen – vermehrt eine<br />
forstfachlich qualifizierte und neutrale<br />
Beratung nach. Die Bedeutung dieser Beratungen<br />
durch die Mitarbeiter der Forstverwaltung<br />
nehme deutlich zu, da sehr<br />
viele forstliche Selbsthilfeeinrichtungen<br />
nur eingeschränkt beraten wollen bzw.<br />
können. Auch die relevanten Verbände<br />
betonten die Notwendigkeit einer starken<br />
und neutralen Forstverwaltung <strong>zum</strong> Ausgleich<br />
der unterschiedlichen gesellschaftlichen<br />
Interessen am Wald.<br />
Gunther Hahner überreichte Ministerpräsident Dr.<br />
Günther Beckstein einen kleinen Erinnerungsbaum.<br />
Links: Alfons Leitenbacher, rechts Klaus Wagner. Nicht<br />
auf dem Bild: Eberhard Sinner, Chef der Staatskanzlei<br />
und Gregor Schießl.<br />
Mehr Aufgaben bei weniger Personal<br />
Herr Ministerpräsident Dr. Beckstein ließ<br />
sich sehr detailliert die forstfachliche Arbeit<br />
der Forstleute vor Ort, die hierbei entstehenden<br />
Probleme aber vor allem auch<br />
den wichtigen Beitrag für den ländlichen<br />
Raum schildern.<br />
Die Erfahrungen des Ministerpräsidenten<br />
bei der Reform der Straßenbauverwaltung<br />
und Polizei haben gezeigt, wie Reformen<br />
umgesetzt werden. Die <strong>BDF</strong>-Vertreter<br />
legten dar, dass sich das forstliche<br />
Wirken aber unterscheide, z.T. durch zunehmend<br />
unkalkulierbare Klimarisiken,<br />
die Langfristigkeit der Maßnahmen sowie<br />
die Komplexität bei der Arbeit mit der Natur.<br />
Hieraus resultierten Zwänge und zahlreiche<br />
„Dominoeffekte“, wie die <strong>BDF</strong>-Förster<br />
sehr deutlich aufzeigten. Auch „Out-<br />
<strong>BDF</strong><br />
sourcing“ bzw. Unternehmereinsatz verlangten<br />
einen hohen Vorbereitungs- und<br />
Kontrollaufwand, sollen die gesetzlich definierten<br />
und zertifizierten Standards<br />
wirklich eingehalten werden.<br />
Die inzwischen zu betreuenden Flächengrößen<br />
wie der - im Vergleich äußerst<br />
geringe und weiter abnehmende – Personalkörper<br />
im staatlichen Forstbereich,<br />
stößt bei der vorgegebenen Zielsetzung an<br />
klare Grenzen, so die <strong>BDF</strong>-Vertreter.<br />
Verbliebenes Personal besser besolden<br />
Der Ministerpräsident vertrat die klare Haltung,<br />
dass er das Ziel verfolge, <strong>zum</strong>indest<br />
das verbliebene reduzierte<br />
Personal besser zu besolden. So<br />
seien für die Mitarbeiter der Straßenbauverwaltung<br />
die Beförderungschancen<br />
durch die getätigten<br />
Reformen erheblich verbessert<br />
worden. Gleiches gelte für die Polizei.<br />
Die <strong>BDF</strong>-Vertreter vertraten die<br />
Auffassung, das die Mitarbeiter im<br />
öffentlichen Forstbetrieb bisher<br />
nur eine gegenteilige Entwicklung<br />
erleben würden. Auch seien die Möglichkeiten<br />
des höheren Forstdienstes – im<br />
Vergleich zur Situation vor der Forstreform<br />
und zu anderen Verwaltungszweigen –<br />
wesentlich verschlechtert. Hier bestehe<br />
also dringender Handlungsbedarf im<br />
Forstbetrieb und teilweise in der Forstverwaltung.<br />
Dies gelte auch beim Einstellungskorridor<br />
für junge Forstleute.<br />
Abschließend wurden von den <strong>BDF</strong>-<br />
Teilnehmern die abnehmenden Synergien<br />
zwischen Forstverwaltung und -betrieb<br />
angesprochen, die sich nicht weiter nachteilig<br />
auf die politische Gesamtverantwortung<br />
für Bayerns Wälder auswirken dürfen.<br />
Der <strong>BDF</strong> bedankt sich nochmals bei Ministerpräsident<br />
Dr. Beckstein und Herrn<br />
Staatsminister Sinner für das zeitintensive<br />
und für alle Beteiligten wichtige Gespräch.<br />
„Schnellschüsse“, so versicherte Günther<br />
Beckstein dem Landesvorsitzenden<br />
Gunther Hahner beim Erinnerungsfoto,<br />
„wird es mit mir nicht geben, da reden wir<br />
ausführlich, und zwar vorher“.