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Nationales Expertensektormodell - Impetus - Universität zu Köln

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6<br />

IMPETUS Einleitung<br />

Innerhalb dieses regionalen CATCH-Fensters wurde der Fluss Ouémé in Benin als typisches<br />

Flussein<strong>zu</strong>gsgebiet wechselfeuchter subhumider Randtropen (‚Guinea-Sudanklima’), das in einem<br />

Transekt zwischen dem semi-ariden Sahel- und dem humiden Guineaküstenklima eingebettet<br />

ist, ausgewählt (vgl. Kap. V: Projektbereich A). Für das Flussein<strong>zu</strong>gsgebiet des Ouémé findet<br />

in Nordbenin das ca. 100x100 km große Ursprungsgebiet westlich von Parakou besondere Beachtung,<br />

in dem Untersuchungen konzentriert erfolgen. Es wird davon ausgegangen, dass die<br />

ausgewählten Flussein<strong>zu</strong>gsgebiete typisch für die jeweiligen Klimazonen sind und die dort erzielten<br />

Ergebnisse auf andere ähnliche Flussein<strong>zu</strong>gsgebiete übertragen werden können.<br />

I.3 Vergangene und gegenwärtige Situation<br />

Seit den frühen 70er Jahren leidet Westafrika unter lang anhaltenden Dürreperioden, die ihren<br />

ersten Höhepunkt in der ersten Hälfte der 80er Jahre erreichten (s. Abb. I.3-1). Das mittlere Niederschlagsdefizit<br />

im Zeitraum 1971 - 1990 beträgt im Vergleich <strong>zu</strong> 1951 - 1970 ungefähr<br />

180 mm/Jahr. Davon betroffen waren alle Klimazonen zwischen der semi-ariden Sahel- und der<br />

subhumiden Sudan-Zone bis herunter <strong>zu</strong>r humiden Guineaküsten-Zone. Die lang anhaltende<br />

westafrikanische Dürre hat bereits jetzt <strong>zu</strong> tief greifenden Verschlechterungen in der ökonomischen<br />

und sozialen Entwicklung vieler westafrikanischer Länder geführt. So hat sich <strong>zu</strong>m Beispiel<br />

die Wasserführung der Flüsse in den jüngeren Dekaden um 40 - 60% vermindert, was <strong>zu</strong><br />

einer Knappheit des für die Haushalte und die Landwirtschaft benötigten Wassers geführt hat.<br />

Als Konsequenz davon konnten in der Vergangenheit umfangreiche Migrationsbewegungen der<br />

Bevölkerung beobachtet werden. Während der regenreichen 50er Jahre wurden im Bereich der<br />

Guineaküste Wasserkraftwerke erbaut, die einen maßgeblichen Beitrag <strong>zu</strong>r Energieversorgung<br />

der Westafrikanischen Staaten leisten. Geringe Wasserführung der betreffenden Flüsse ist die<br />

Hauptursache für die vermehrt aufgetretene Energieknappheit der jüngeren Vergangenheit. Der<br />

Niederschlag in Marokko in der Region südlich des Hohen Atlas wird im Winterhalbjahr stark<br />

durch die groß-skalige atmosphärische Zirkulation über dem subtropischen und außertropischen<br />

Nordatlantik beeinflusst. Die Existenz von Höhentrögen vor der nordwestafrikanischen Küste<br />

erscheint hierbei von besonderer Wichtigkeit. Im Sommerhalbjahr ist die sog. „tropischextratropische<br />

Wechselwirkung“ hauptverantwortlich für die Niederschläge in der Untersuchungsregion,<br />

deren Feuchtequellen jenseits der Sahara im tropischen Westafrika <strong>zu</strong> finden sind<br />

(Knippertz et al. 2003). Seit den 60er Jahren findet man in Südostmarokko ein vermehrtes Auftreten<br />

von sehr trockenen Jahren (s. Abb. I.3-2), nur durchbrochen von einer Periode feuchterer<br />

Jahre von Mitte der 80er bis etwa Mitte der 90er Jahre. Die Gründe hierfür sind bisher weitge-

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