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Nationales Expertensektormodell - Impetus - Universität zu Köln

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40<br />

IMPETUS Methodik<br />

bergeordnete Problembereiche – sogenannte „Problemkomplexe“, die in enger Zusammenarbeit<br />

mit „Stakeholdern“ identifiziert und multidisziplinär bearbeitet und bewertet werden. Dies ist<br />

die unverzichtbare Grundlage für die Entwicklung und Implementierung der benötigten Mana-<br />

gementwerkzeuge für Entscheidungsträger im Laufe der <strong>zu</strong> beantragenden dritten Phase. Die<br />

Durchführung eines geeigneten „Capacity Buildings“ ist eine grundlegende Vorausset<strong>zu</strong>ng für<br />

den Erfolg von IMPETUS. Hierbei soll u.a. das bereits begonnene Training im Umgang mit den<br />

entwickelten Werkzeugen vermittelt werden, um deren nachhaltigen Einsatz <strong>zu</strong> gewährleisten<br />

(siehe Kap II.4).<br />

II.1 Meteorologische Modellkette<br />

Prozesse im Klimasystem laufen auf den unterschiedlichsten Raum- und Zeitskalen ab. Die Skaleninteraktivität<br />

ist in den niederen Breiten besonders stark ausgeprägt, da hier großräumige Prozesse<br />

wie die atmosphärische Zirkulation, die Position der innertropischen Konvergenzzone und<br />

global umspannende Telekonnektionen in hohem Maße mit den lokalen Strukturen (z.B. Landoberflächencharakteristika)<br />

interagieren. Ein eindrucksvolles Beispiel hierfür sind die interannuellen<br />

bis interdekadischen Niederschlagsschwankungen im subsaharischen Westafrika, die<br />

primär von den großräumigen Anomalien der tropischen Meeresoberflächentemperaturen angeregt<br />

und sekundär durch Wechselwirkungen mit der Vegetationsbedeckung und Bodenfeuchte<br />

verstärkt werden (Wang et al., 2004; Paeth 2004; Sogalla et al., 2005). Auch in zeitlicher Hinsicht<br />

müssen viele Prozesse von den auf Stundenbasis ablaufenden Gewitterlinien („Squall-<br />

Lines“) bis hin <strong>zu</strong> den interdekadischen, möglicherweise anthropogen verursachten Klimavariationen<br />

bzw. -änderungen berücksichtigt werden.<br />

Die Skaleninteraktivität in den Tropen erschwert nicht nur das physikalische Verständnis des<br />

Klimasystems, sondern setzt auch hohe Ansprüche an die Klimamodellierung. Denn eine umfassende<br />

Beurteilung der Schlüsselfaktoren einer Klimaänderung sowie die realistische Abschät<strong>zu</strong>ng<br />

von <strong>zu</strong>künftigen Klimaentwicklungen in Afrika erfordern einen skalenübergreifenden Modellieransatz.<br />

Auf den ersten Blick würde ein globales hochauflösendes Modell, dass alle klimarelevanten<br />

Prozessen bis auf die lokale Skala hinab erfasst, als optimaler Lösungsweg erscheinen.<br />

Dies ist jedoch aufgrund des damit verbundenen Datenvolumens höchst unpraktikabel. Darüber<br />

hinaus ist der Rechenaufwand für ein globales Klimamodell mit unter 5 km horizontaler<br />

Auflösung bislang nicht realisierbar. Es muss stattdessen ein Kompromiss zwischen räumlicher<br />

Auflösung, Länge der Simulation und Anzahl der Modelläufe gefunden werden. In IMPETUS<br />

wird deshalb ein alternativer Weg beschritten. Basierend auf existierenden Atmosphärenmodellen<br />

wurde bereits im Verlauf der ersten Projektphase eine sogenannte meteorologische Modell-

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